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Koalitionspraeferenz

 
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ateyim
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#773415) Verfasst am: 21.07.2007, 23:38    Titel: Koalitionspraeferenz Antworten mit Zitat

das nun folgende, ist ein Gedanke, der mich schon seit Jahren verfolgt. einerseits erscheint er mich manchmal selbst zu absurd und laecherlich, dann aber wiederum so schön simpel und gut.

Ich regte mich nach Wahlen in Deutschland oft darüber auf, dass man Koalitionen mit Parteien einging um der Mehrheit Willen, und dies damit begründete, dass der Waehler es so "gewollt habe

Wenn ich, nur mal als Beispiel, die Liberalen waehlen würde, dann gebe ich, so banal es auch ist, meine Stimme den Liberalen, und mehr nicht....

da ich aber auch davon ausgehe, dass die FDP keine Alleinregierung erlangen wird, gehe ich insgeheim, davon aus, dass es zu einer CDU und FDP Koalition kommen wird.

Wenn nun... und ich betone nochmal: es ist nur ein Beispiel: SPD und FDP Stimmen bei der Wahl x dazugewinnen und die CDU verliert, und SPD und FDP bilden die Regierung, dann bin ich mir sicher, dass wieder dieses Argument kommen würde: der Waehler hat es so gewollt.... PUSTEKUCHEN!!!

in Deuschland, wo der Waehler schon zwei Stimmen hat, könnte man ihm da nicht noch eine dritte Stimme geben:

'Wenn die Partei, der Sie Ihre Zweitstimme gegeben haben, nicht die absolute Mehrheit erringt, dann würden Sie eine Koalition mit welcher Partei befürworten?'

OK... es hat was von Umfrage, aber ich bin mal so naiv und sage, dass man nach den Wahlen Umfragen zu diesem Thema überhören kann, aber klare diesbezügliche Aussagen schon auf dem Stimmzettel liessen sich weniger leicht ignorieren...

skeptisch

ein Gedanke, den ich mal ins Forum schmeisse Sehr glücklich
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22263

Beitrag(#773472) Verfasst am: 22.07.2007, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast recht, Aussagen, "der Wähler" habe eine bestimmte Koalition "gewollt", ist purer Unsinn - der Wähler wählt Parteien und aus. Allerdings halte ich es für wenig praktikabel, den Parteien bestimmte Koalitionen vorzuschreiben - das wäre in dieser Hinsicht ein imperatives Mandat, und das halte ich für wenig sinnvoll, schließlich soll das Parlament als Vertreter des Volkes handlungsfähig sein (auch für zum Wahlzeitpunkt nicht bekannte Themen/neue Fakten zB).

Ich denke, es bleibt dem Wähler nur übrig, bei der Wahlentscheidung neben Programm und Personen auch mögliche/wahrschienliche Koalitionen zu beachten (und sich zu ärgern, wenn's dafür nicht reicht).
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#773483) Verfasst am: 22.07.2007, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

Der gemeine Wähler ("elector vulgaris") wählt keine Parteien, sondern die Fressen, die er auf den Plakaten sieht.

Parteiprogramme liest er nicht, warum auch, sind für gewöhnlich ohnehin nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt werden.

Sprüche der Politfunktionäre bezüglich des sogenannten "Wählerwillens" sind daher nicht weiter ernst zu nehmen, wie auch Sprüche zum Thema "Demokratie"!

Alte Regel: Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten! Schulterzucken
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#773560) Verfasst am: 22.07.2007, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

hier kann man nur politiker wählen, dessen ansichten zur zeit und evtl auch während dessen zeit im bundestag in etwa mit den eigenen zielen und wünschen kompatibel ist.
wenn dann die partei auch noch passt ist es recht einfach, aber trotz allem ohne nennenswerte relevanz für die politik im bundestag.
parteien und lobby demokratur halt.
man wählt aus, von wem man beschissen werden will...
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#773966) Verfasst am: 23.07.2007, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ähnliches hab ich mich nach bildng der Großen Koalition auch schon gefragt.
Da stand dann Frau Merkel und verkündete es sei nun mal der wählerwille gewesen das CDU und SPD
zusammen eine "Regierung" bilden(hab den sinngemäßen wortlaut leider nur noch ungefähr im kopf)

Hä? Hab ich was verpasst? im grunde genommen sind doch beide großen Parteien unerwünscht
gewesen und haben deswegen riesiege Stimmverluste erlitten.Das das dann zu der großen Koalition
führte kann ich ja verstehen(man wollt ja nicht die phösen linken(die eigenlichen(vom zuwachs her
gesehenen)Wahlgewinner) dabeihaben), aber dies denn nun als Wählerwillen zu deklarieren fand ich
schon ziemlich abgehoben.

Ich lese zwar schon Parteiprogramme aber da hab ich zwei Probleme:
1.einige Parteien habe 1-3 Punkte im Programm die ich so sofort unterschreiben würden, wenn ich
aber dann den Rest lese kommt mir nur noch der Gedanke:"Die zu wählen kann ich nicht mit
meinem Gewissen vereinbahren".Auf die anderen Parteien trifft dann nur noch der Rest zu.
2.sehe ich dann die ganzen Horden derer die ihre Bevohrzugte Marke wählen egal wie sehr die mit
den Persöhnlichen ansichten der jeweiligen Person konform laufen oder nicht(kurz:Stammwähler),
und ich mich jedes mal frage wozu ich überhaubt noch Parteiprogramme lese.

Daher wäre ich Prizipiell nur für eine einzelpersonenwahl(unter 600 Leuten wird sich doch wohl einer
finden lassen der genau meine Ansichten vertritt)ganz ohne Parteien+das Stimmgewicht der
Einzelperson bei Abstimmungen entspricht der Anzahl seiner wählerstimmen.
Vorteile die ich dabei sehen würde:1.kein Fraktionszwang-->der Einzelne muss nicht bei dem mist
der anderen mitmachen weil diese zum Teil(bei anderen Themen) seine Meinung teilen
2.die Markenwählerschaft hätte geringeren einfuss weil sie stärker verteilt ist
3.es gäbe keine wiedersinnigen Koalitionen, da keine Parteien.Jerder stimmt mit seinem Programm/Meinung ab.

nachteil:ich hab keine anung wie man so viele einzelpersohnen auf einen Stimmzettel kriegen
könnte (da wär dann wirklich elektronische abstimmung nötig)

nachteil den ich persöhnlich eher gering schätzen würde:es gäbe keine(n) Bundeskanzler(in), da
auch die einzelne Person mit den meißten stimmen nicht die Absolute mehrheit hätte und somit nicht
den Willen des Volkes repräsentieren würde.Ich sehe jetzt Persöhnlich aber auch keine
notwendigkeit für dieses Amt(falls eine Repräsentation dieses Landes durch eine Person doch
wirklich nötig ist kann das ja der Bundespräsident übernehmen)
_________________
Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#773970) Verfasst am: 23.07.2007, 01:00    Titel: Antworten mit Zitat

@Zoff
Volltreffer!
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#774013) Verfasst am: 23.07.2007, 07:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Der gemeine Wähler ("elector vulgaris") wählt keine Parteien, sondern die Fressen, die er auf den Plakaten sieht.

Parteiprogramme liest er nicht, warum auch, sind für gewöhnlich ohnehin nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt werden.

Sprüche der Politfunktionäre bezüglich des sogenannten "Wählerwillens" sind daher nicht weiter ernst zu nehmen, wie auch Sprüche zum Thema "Demokratie"!

Alte Regel: Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten! Schulterzucken


Das klingt ja verbittert Trösten

Klar verkaufen Politiker Koalitionen als Ausdruck des Wählerwillens, in Wahrheit sind sie aber schlicht Ergebnisse der Wahl und der Mathematik. "Wir bauen gemeinsam das Land auf, so wie die Bürger das wollen" klingt natürlich besser als "44% + 9% = 53%".

Die einzige (realistische und demokratische) Alternative wäre ein "Winner takes it all"-Wahlrecht...und das erscheint mir das größere Übel zu sein.
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Storm by Tim Minchin
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Mario Hahna
aktiviert



Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#774346) Verfasst am: 23.07.2007, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten!

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Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#774355) Verfasst am: 23.07.2007, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

@Jolesch:
Nicht verbittert, nur desillusioniert. zwinkern

@ Thao:

Danke.
Ich sollte diese big Tags auch mal benutzen.
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Malone
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#774379) Verfasst am: 24.07.2007, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Der gemeine Wähler ("elector vulgaris") wählt keine Parteien, sondern die Fressen, die er auf den Plakaten sieht.

Parteiprogramme liest er nicht, warum auch, sind für gewöhnlich ohnehin nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt werden.

Sprüche der Politfunktionäre bezüglich des sogenannten "Wählerwillens" sind daher nicht weiter ernst zu nehmen, wie auch Sprüche zum Thema "Demokratie"!

Alte Regel: Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten! Schulterzucken


Das klingt ja verbittert Trösten

Klar verkaufen Politiker Koalitionen als Ausdruck des Wählerwillens, in Wahrheit sind sie aber schlicht Ergebnisse der Wahl und der Mathematik. "Wir bauen gemeinsam das Land auf, so wie die Bürger das wollen" klingt natürlich besser als "44% + 9% = 53%".

Die einzige (realistische und demokratische) Alternative wäre ein "Winner takes it all"-Wahlrecht...und das erscheint mir das größere Übel zu sein.


Die einzige demokratische Alternative ist die direkte Demokratie. Zoff hat leider Recht!


Und boah ey, ich könnte immer so kotzen, wenn diese Merkel und dieser sch***liche Kauder im Fernsehen immer wieder betonen, was für hervorragende Politik sie machen. Und die Drecksjournaille lässt das auch immer noch so stehen. Geschockt
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#774399) Verfasst am: 24.07.2007, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Klar verkaufen Politiker Koalitionen als Ausdruck des Wählerwillens, in Wahrheit sind sie aber schlicht Ergebnisse der Wahl und der Mathematik. "Wir bauen gemeinsam das Land auf, so wie die Bürger das wollen" klingt natürlich besser als "44% + 9% = 53%".


Stimmt. So wies im Moment aussieht wird die Frage, wer die nächste Regierung stellt, allein davon abhängen, ob Künast und Roth lieber mit der Merkel oder der Westerwelle lieber mit dem Beck ins Bett geht. Die Wahl selbst dürfte da eher nebensächlich werden. Daher mag ich (zumindest prinzipiell) auch das amerikanische System, in dem Exekutive und Legislative wirklich getrennt sind und separat vom Volk gewählt werden.
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