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Der tatsächliche Terror
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VanHanegem
Weltmeister



Anmeldungsdatum: 24.04.2006
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Beitrag(#2062119) Verfasst am: 19.07.2016, 09:20    Titel: Der tatsächliche Terror Antworten mit Zitat

Zufällig zwei zeitgleiche Meldungen

Dies dürfte wohl in der weiteren Bericvhterstattung wieder unter der Kategorie "Terror" geführt werden:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bei-wuerzburg-mann-attackiert-reisende-im-zug-mehrere-schwerverletzte-a-1103596.html

wo die Zeitbomben massenweise unterwegs sind, kann man dagegen hier nachlesen:
http://www.spiegel.de/panorama/a1-in-hamburg-lkw-kracht-in-stauende-vier-tote-a-1103610.html
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11046
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Beitrag(#2062128) Verfasst am: 19.07.2016, 10:06    Titel: Re: Der tatsächliche Terror Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Zufällig zwei zeitgleiche Meldungen

Dies dürfte wohl in der weiteren Bericvhterstattung wieder unter der Kategorie "Terror" geführt werden:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bei-wuerzburg-mann-attackiert-reisende-im-zug-mehrere-schwerverletzte-a-1103596.html

wo die Zeitbomben massenweise unterwegs sind, kann man dagegen hier nachlesen:
http://www.spiegel.de/panorama/a1-in-hamburg-lkw-kracht-in-stauende-vier-tote-a-1103610.html


Das Problem: das Speditionsgewerbe ist heute einer der ganz wenigen Wirtschaftsbereiche, in dem noch Langzeitarbeitslose eingestellt werden. - Jedenfalls so lange sie den Führerschein haben. Die Jobcenter produzieren quasi auf Halde. Baut ein LKW-Fahrer so einen schwersten Unfall, braucht der Spediteur nur beim Jobcenter anzurufen und schon hat er einen Neuen. Viele Empfänger arbeiten auch gerne mit osteuropäischen Spediteuren: fährt der eine zu den gewünschten Billig-Bedingungen nicht, findet sich schon ein anderer. Und wenn dessen LKW Schrott ist und verkehrsunsicher, dann ist das Sache des Fahrers.
Behördliche Maßnahmen stoßen - jenseits von Beruhigungspillen - auf einen immensen Widerstand von Politik und Wirtschaft. Auf der A2 sind die Verhältnisse inzwischen unhaltbar. Eine Lösung ist nicht in Sicht.
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VanHanegem
Weltmeister



Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 2963

Beitrag(#2062135) Verfasst am: 19.07.2016, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

jedesmal, wenn ich einen LKW wieder mal so halb auf dem Seitenstreifen fahren sehe, kommt mir der Verdacht, daß den Leuten nicht nur Billigbedingungen, sondern auch hohe Fahrzeiten aufgezwungen werden.
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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11046
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Beitrag(#2062143) Verfasst am: 19.07.2016, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
jedesmal, wenn ich einen LKW wieder mal so halb auf dem Seitenstreifen fahren sehe, kommt mir der Verdacht, daß den Leuten nicht nur Billigbedingungen, sondern auch hohe Fahrzeiten aufgezwungen werden.


Die Ware ist genau zum vertraglich vereinbarten Termin zu liefern. Den Zuschlag erhält derjenige, der den Vertrag als billigster Anbieter zu erfüllen verspricht.
Die letztendlich alleinige Verantwortung trägt der Fahrer. Er ist auch derjenige, der auf seinem Bock stirbt oder schwer verletzt wird, der seinen Führerschein verliert und der ggf. auch in den Knast geht. Cheffe wird immer erklären, er habe mit allem nix zu tun, er habe dem Fahrer stets gesagt... Der Fahrer habe versichtert, sich an die Vorschriften zu halten.

Und die Fahrer haben keine andere Wahl. Hier in D drohen harte Sanktionen des Jobcenters und der Arbeitsagentur. Und dass der Fahrer vom Chef zum Rechtsbruch gezwungen wurde, muss vor Gericht erst einmal bewiesen werden.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2062146) Verfasst am: 19.07.2016, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Was soll die Verwischung des Terrorbegriffs?
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VanHanegem
Weltmeister



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Beitrag(#2062157) Verfasst am: 19.07.2016, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

Am Ende eines Staus (gezwungenermaßen) zu stehen, noch nicht geschützt durch einen aufgeschlossenen BEREITS ZUM STILLSTAND GEKOMMENEN LKW das ist Terror.
Hier wird nichts verwischt.
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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
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Beitrag(#2062159) Verfasst am: 19.07.2016, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was soll die Verwischung des Terrorbegriffs?


Für so weit hergeholt halte ich das nicht - auch wenn der Begriff vielleicht etwas weiter hergeholt ist.
Die Politik sieht sich aus strategischen Gründen nicht imstande, ein gravierendes Sicherheitsproblem zu lösen. Und durch unverantwortliche Spediteure und unverantwortliche Fahrer und Auftraggeber sterben hier in D, ja in ganz Europa mehr Menschen, als durch politisch motivierten Terrorismus.
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astarte
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Beiträge: 46488

Beitrag(#2062162) Verfasst am: 19.07.2016, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was soll die Verwischung des Terrorbegriffs?


Für so weit hergeholt halte ich das nicht - auch wenn der Begriff vielleicht etwas weiter hergeholt ist.
Die Politik sieht sich aus strategischen Gründen nicht imstande, ein gravierendes Sicherheitsproblem zu lösen. Und durch unverantwortliche Spediteure und unverantwortliche Fahrer und Auftraggeber sterben hier in D, ja in ganz Europa mehr Menschen, als durch politisch motivierten Terrorismus.

Dennoch fragt man sich schon, wieso der Threaderöffner dieses ganz andere Problem, hier mit Terror meint verbinden zu müssen.
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Tja
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Wilson
zwischen gaga und dada



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Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2062163) Verfasst am: 19.07.2016, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was soll die Verwischung des Terrorbegriffs?


Für so weit hergeholt halte ich das nicht - auch wenn der Begriff vielleicht etwas weiter hergeholt ist.
Die Politik sieht sich aus strategischen Gründen nicht imstande, ein gravierendes Sicherheitsproblem zu lösen. Und durch unverantwortliche Spediteure und unverantwortliche Fahrer und Auftraggeber sterben hier in D, ja in ganz Europa mehr Menschen, als durch politisch motivierten Terrorismus.

Dennoch fragt man sich schon, wieso der Threaderöffner dieses ganz andere Problem, hier mit Terror meint verbinden zu müssen.


vll weil er ein origineller denker ist.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2062167) Verfasst am: 19.07.2016, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Am Ende eines Staus (gezwungenermaßen) zu stehen, noch nicht geschützt durch einen aufgeschlossenen BEREITS ZUM STILLSTAND GEKOMMENEN LKW das ist Terror.

Nein.
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sünnerklaas
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Beitrag(#2062172) Verfasst am: 19.07.2016, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was soll die Verwischung des Terrorbegriffs?


Für so weit hergeholt halte ich das nicht - auch wenn der Begriff vielleicht etwas weiter hergeholt ist.
Die Politik sieht sich aus strategischen Gründen nicht imstande, ein gravierendes Sicherheitsproblem zu lösen. Und durch unverantwortliche Spediteure und unverantwortliche Fahrer und Auftraggeber sterben hier in D, ja in ganz Europa mehr Menschen, als durch politisch motivierten Terrorismus.

Dennoch fragt man sich schon, wieso der Threaderöffner dieses ganz andere Problem, hier mit Terror meint verbinden zu müssen.


Weil das eine ein Riesenaufreger ist - das andere, ebenfalls riesengrosse Problem - als Kollateralschaden abgetan wird. In beiden Fällen sind Menschen zu schaden gekommen.
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tillich (epigonal)
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Beiträge: 21800

Beitrag(#2062173) Verfasst am: 19.07.2016, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was soll die Verwischung des Terrorbegriffs?


Für so weit hergeholt halte ich das nicht - auch wenn der Begriff vielleicht etwas weiter hergeholt ist.
Die Politik sieht sich aus strategischen Gründen nicht imstande, ein gravierendes Sicherheitsproblem zu lösen. Und durch unverantwortliche Spediteure und unverantwortliche Fahrer und Auftraggeber sterben hier in D, ja in ganz Europa mehr Menschen, als durch politisch motivierten Terrorismus.

Dennoch fragt man sich schon, wieso der Threaderöffner dieses ganz andere Problem, hier mit Terror meint verbinden zu müssen.


Weil das eine ein Riesenaufreger ist - das andere, ebenfalls riesengrosse Problem - als Kollateralschaden abgetan wird. In beiden Fällen sind Menschen zu schaden gekommen.

"Großes Problem" und "Menschen kommen zu schaden" ist aber noch nicht die Bedeutung von Terror.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2062175) Verfasst am: 19.07.2016, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Der Begriff "Terror" wird vom Threaderöffner inflationär missbraucht.
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2062177) Verfasst am: 19.07.2016, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

"Großes Problem" und "Menschen kommen zu schaden" ist aber noch nicht die Bedeutung von Terror.


http://www.duden.de/rechtschreibung/Terror

Zitat:
1. [systematische] Verbreitung von Angst und Schrecken durch Gewaltaktionen (besonders zur Erreichung politischer Ziele)
2. Zwang, Druck [durch Gewaltanwendung]
3. große Angst
4. a. (umgangssprachlich) Zank und Streit
b. (umgangssprachlich) großes Aufheben um Geringfügigkeiten
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20191
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2062178) Verfasst am: 19.07.2016, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was soll die Verwischung des Terrorbegriffs?


Für so weit hergeholt halte ich das nicht - auch wenn der Begriff vielleicht etwas weiter hergeholt ist.
Die Politik sieht sich aus strategischen Gründen nicht imstande, ein gravierendes Sicherheitsproblem zu lösen. Und durch unverantwortliche Spediteure und unverantwortliche Fahrer und Auftraggeber sterben hier in D, ja in ganz Europa mehr Menschen, als durch politisch motivierten Terrorismus.

Dennoch fragt man sich schon, wieso der Threaderöffner dieses ganz andere Problem, hier mit Terror meint verbinden zu müssen.


Weil das eine ein Riesenaufreger ist - das andere, ebenfalls riesengrosse Problem - als Kollateralschaden abgetan wird. In beiden Fällen sind Menschen zu schaden gekommen.

"Großes Problem" und "Menschen kommen zu schaden" ist aber noch nicht die Bedeutung von Terror.


eine ideologische begründung gibts aber auch: fortschritt, wachstum, arbeitsethos, freier markt usw.
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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11046
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Beitrag(#2062179) Verfasst am: 19.07.2016, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was soll die Verwischung des Terrorbegriffs?


Für so weit hergeholt halte ich das nicht - auch wenn der Begriff vielleicht etwas weiter hergeholt ist.
Die Politik sieht sich aus strategischen Gründen nicht imstande, ein gravierendes Sicherheitsproblem zu lösen. Und durch unverantwortliche Spediteure und unverantwortliche Fahrer und Auftraggeber sterben hier in D, ja in ganz Europa mehr Menschen, als durch politisch motivierten Terrorismus.

Dennoch fragt man sich schon, wieso der Threaderöffner dieses ganz andere Problem, hier mit Terror meint verbinden zu müssen.


Weil das eine ein Riesenaufreger ist - das andere, ebenfalls riesengrosse Problem - als Kollateralschaden abgetan wird. In beiden Fällen sind Menschen zu schaden gekommen.

"Großes Problem" und "Menschen kommen zu schaden" ist aber noch nicht die Bedeutung von Terror.


Das ist eigentlich Haarspalterei. Wenn die Politik mit fadenscheinigen Begründungen ihre absolute Unlust bekundet ein Problem zu lösen und Rechtsbruch dann von windigen "Unternehmern" quasi erpresst wird, kann man schon an Terrorismus denken. Der Tod von Menschen wird unter solchen Bedingungen zumindest aus meiner Sicht billigend in Kauf genommen. Und die gerne von Unternehmensvertretern gemachten Drohungen, im Zweifelsfall Standorte sofort zu schliessen, die Mitarbeiter in Gänze zu entlassen, wenn die Politik nicht spurt, das ist nun einmal Terrorisierung. Die Folgekosten der Unfälle mit LKW hat nämlich die Allgemeinheit zu tragen. Cheffe und Auftraggeber kassieren derweil die Rechnungen für die Fälle, in denen es gut gegangen ist.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21800

Beitrag(#2062182) Verfasst am: 19.07.2016, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

"Großes Problem" und "Menschen kommen zu schaden" ist aber noch nicht die Bedeutung von Terror.


http://www.duden.de/rechtschreibung/Terror

Zitat:
1. [systematische] Verbreitung von Angst und Schrecken durch Gewaltaktionen (besonders zur Erreichung politischer Ziele)
2. Zwang, Druck [durch Gewaltanwendung]
3. große Angst
4. a. (umgangssprachlich) Zank und Streit
b. (umgangssprachlich) großes Aufheben um Geringfügigkeiten

... und welche dieser Bedeutungen wird wohl durch die Zusammenstellung der Meldungen und den Titel "Der tatsächliche Terror" durch den Threaderöffner aufgerufen? Sünnerklaas hat's schon richtig verstanden, wenn er Terror hier im Sinne von Terrorismus verstanden hat.


sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Das ist eigentlich Haarspalterei. Wenn die Politik mit fadenscheinigen Begründungen ihre absolute Unlust bekundet ein Problem zu lösen und Rechtsbruch dann von windigen "Unternehmern" quasi erpresst wird, kann man schon an Terrorismus denken. Der Tod von Menschen wird unter solchen Bedingungen zumindest aus meiner Sicht billigend in Kauf genommen. Und die gerne von Unternehmensvertretern gemachten Drohungen, im Zweifelsfall Standorte sofort zu schliessen, die Mitarbeiter in Gänze zu entlassen, wenn die Politik nicht spurt, das ist nun einmal Terrorisierung. Die Folgekosten der Unfälle mit LKW hat nämlich die Allgemeinheit zu tragen. Cheffe und Auftraggeber kassieren derweil die Rechnungen für die Fälle, in denen es gut gegangen ist.

Das ist alles schlimm und gehört bekämpft, aber kein Terrorismus.


schtonk hat folgendes geschrieben:
Der Begriff "Terror" wird vom Threaderöffner inflationär missbraucht.

Eben. Und diese Hysterie durch Gebrauch und dabei Inflationierung des im allgemeinen Diskurs jeweils Allerallerschlimmsten finde ich für die sachliche Diskussion völlig unterschiedlicher Themen problematisch.

Was ich im Gegenteil ganz gut fände, wäre, im Gegenteil den Terrorbegriff zu deflationieren, indem man gelegentlich mal darauf hinweist, dass es noch andere Probleme gibt, die ebenso große oder größere Schäden verursachen, mit denen aber ein sachlicherer Umgang möglich ist.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2062189) Verfasst am: 19.07.2016, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

"Großes Problem" und "Menschen kommen zu schaden" ist aber noch nicht die Bedeutung von Terror.


http://www.duden.de/rechtschreibung/Terror

Zitat:
1. [systematische] Verbreitung von Angst und Schrecken durch Gewaltaktionen (besonders zur Erreichung politischer Ziele)
2. Zwang, Druck [durch Gewaltanwendung]
3. große Angst
4. a. (umgangssprachlich) Zank und Streit
b. (umgangssprachlich) großes Aufheben um Geringfügigkeiten

... und welche dieser Bedeutungen wird wohl durch die Zusammenstellung der Meldungen und den Titel "Der tatsächliche Terror" durch den Threaderöffner aufgerufen?


Ich bezog mich auf:

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Am Ende eines Staus (gezwungenermaßen) zu stehen, noch nicht geschützt durch einen aufgeschlossenen BEREITS ZUM STILLSTAND GEKOMMENEN LKW das ist Terror.
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2062192) Verfasst am: 19.07.2016, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was ich im Gegenteil ganz gut fände, wäre, im Gegenteil den Terrorbegriff zu deflationieren, indem man gelegentlich mal darauf hinweist, dass es noch andere Probleme gibt, die ebenso große oder größere Schäden verursachen, mit denen aber ein sachlicherer Umgang möglich ist.


Jep.
Und wenn wir schon dabei sind, mir fällt gleich ein, worüber ein Alien wohl staunen würde, nämlich daß man in Deutschland Menschen verletzen oder töten kann, ohne die üblichen Strafen fürchten zu müssen, sobald das Tötungsgerät ein Automobil war. Das hört sich irgendwie verrückt an. Man denkt, das ist ja zum Fürchten. Aber das löst keine Terror-Gefühle aus. Oder wenn in den Körpern, vielleicht demnächst in allen Ländern, ob die von Kleinkindern oder Erwachsenen, Glyphosat zirkuliert, das löst keine Bedrohungsgefühle und keine heftigen Abwehrreaktionen aus. Man könnte mit solchen Beispielen wohl ewig so fortfahren. "Terror", das hat auch immer etwas Überfallartiges. Etwas, was uns Primaten schnell auf die Bäume flüchten lässt, wenn der Clan-Chef brüllt. Die Gewöhnung dagen lässt uns passiv zuschauen, wenn Dinge geschehen, die wir stärker fürchten sollten.
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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
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Beitrag(#2062203) Verfasst am: 19.07.2016, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, der Threadstarter wollte etwas anderes zum Ausdruck bringen:

wir regen uns - auch zu recht - über Taten, wie in Würzburg auf. Tatsächlich aber gibt es vielfach grössere Probleme...
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Beitrag(#2062217) Verfasst am: 19.07.2016, 18:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es gut, dass sünnerklaas hier auf wirtschaftliche Aspekte zu sprechen kommt; ich denke, dies war gar nicht die Intention des thread-Eröffners, welcher lediglich auf Verhaltensweisen, menschliches Versagen u.ä. abstellte. Aber so was findet ja nicht im luftleeren Raum statt.

Es gibt nun mal auch hier und heute in einem stinkreichen Land Ausbeutung bis zur totalen Erschöpfung. Wir wissen, burnout und dergleich nimmt zu und mitunter kann dies auch zu Unfällen und auch wirtschaftlichen Verlusten führen. In diesem Fall werden letztere in der Tat auf die Scheinselbständigen Subunternehmer abgewälzt.

Viviane Forrester hat ein Buch geschrieben mit dem Titel Der Terror der Ökonomie, wo auch internatonale Ausbeutung, Ungleichheiten, Naturzerstörung, Ressourcenvernichtung, Armut, usw. thematisiert werden und von vielen Betroffenen schon als Terror empfunden werden, insofern, als dass sie einer äußeren, strukturellen Gewalt ohnmächtig ausgesetzt sind.

Dennoch muss man natürlich saubere Begriffe pflegen und es gibt nun mal verschiedene Arten von Terror, sowohl was dessen Ursprünge und Gründe betrifft als auch die spezifischen Auswirkungen.

Insofern würde ich bei Autobahnunfällen schon gar nicht vom *tatsächlichen* Terror sprechen, weil damit ja andere arten der Gewalt als *nicht-tatsächlich* eingeordnet werden. Und das wäre ja krass falsch.

Aber richtig ist schon, dass die Politik in den Bereichen Verkehr/Transport, Produktion, Gesundheit, u.a. viele Opfer fordert, die nicht immer so spektakulär sind und manchmal gar als Schicksal oder nun-mal-gott/systemgegeben hingenommen werden ...-
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Beitrag(#2062223) Verfasst am: 19.07.2016, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was soll die Verwischung des Terrorbegriffs?


Für so weit hergeholt halte ich das nicht - auch wenn der Begriff vielleicht etwas weiter hergeholt ist.
Die Politik sieht sich aus strategischen Gründen nicht imstande, ein gravierendes Sicherheitsproblem zu lösen. Und durch unverantwortliche Spediteure und unverantwortliche Fahrer und Auftraggeber sterben hier in D, ja in ganz Europa mehr Menschen, als durch politisch motivierten Terrorismus.


Es mag die eine oder andere Ueberschneidung geben, man sollte die Dinge aber dennoch getrennt diskutieren, weil sie nicht viel miteinander zu tun haben.
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beachbernie
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Beitrag(#2062224) Verfasst am: 19.07.2016, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was ich im Gegenteil ganz gut fände, wäre, im Gegenteil den Terrorbegriff zu deflationieren, indem man gelegentlich mal darauf hinweist, dass es noch andere Probleme gibt, die ebenso große oder größere Schäden verursachen, mit denen aber ein sachlicherer Umgang möglich ist.


Jep.
Und wenn wir schon dabei sind, mir fällt gleich ein, worüber ein Alien wohl staunen würde, nämlich daß man in Deutschland Menschen verletzen oder töten kann, ohne die üblichen Strafen fürchten zu müssen, sobald das Tötungsgerät ein Automobil war. Das hört sich irgendwie verrückt an. Man denkt, das ist ja zum Fürchten. Aber das löst keine Terror-Gefühle aus. Oder wenn in den Körpern, vielleicht demnächst in allen Ländern, ob die von Kleinkindern oder Erwachsenen, Glyphosat zirkuliert, das löst keine Bedrohungsgefühle und keine heftigen Abwehrreaktionen aus. Man könnte mit solchen Beispielen wohl ewig so fortfahren. "Terror", das hat auch immer etwas Überfallartiges. Etwas, was uns Primaten schnell auf die Bäume flüchten lässt, wenn der Clan-Chef brüllt. Die Gewöhnung dagen lässt uns passiv zuschauen, wenn Dinge geschehen, die wir stärker fürchten sollten.



....und wenn Autounfaelle solch "heftigen Abwehrreaktionen" ausloesen wuerden, dann waere das Automobil schon laengst verboten. Auf eines weisen kritische Menschen naemlich schon seit Laengerem hin, dass es ein auffaeliges Missverhaeltnis der Reaktion auf die relativ wenigen Terrorismusopfer und die relativ vielen Strassenverkehrsopfer gibt.

Was aber natuerlich nicht bedeutet, dass Beides ein und dasselbe waere. Deshalb finde ich diesen Thread, nun ja, halt recht merkwuerdig.
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2062226) Verfasst am: 19.07.2016, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....und wenn Autounfaelle solch "heftigen Abwehrreaktionen" ausloesen wuerden, dann waere das Automobil schon laengst verboten. Auf eines weisen kritische Menschen naemlich schon seit Laengerem hin, dass es ein auffaeliges Missverhaeltnis der Reaktion auf die relativ wenigen Terrorismusopfer und die relativ vielen Strassenverkehrsopfer gibt.


Von den Todesopfern von Haushaltstrittleitern gar nicht zu reden. zwinkern
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Friedrich Nietzsche
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Louseign
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#2062228) Verfasst am: 19.07.2016, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....und wenn Autounfaelle solch "heftigen Abwehrreaktionen" ausloesen wuerden, dann waere das Automobil schon laengst verboten. Auf eines weisen kritische Menschen naemlich schon seit Laengerem hin, dass es ein auffaeliges Missverhaeltnis der Reaktion auf die relativ wenigen Terrorismusopfer und die relativ vielen Strassenverkehrsopfer gibt.


Von den Todesopfern von Haushaltstrittleitern gar nicht zu reden. zwinkern

Endlich ein Grund zur Panik zwinkern
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Hebart
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 09.12.2015
Beiträge: 431

Beitrag(#2062263) Verfasst am: 19.07.2016, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....und wenn Autounfaelle solch "heftigen Abwehrreaktionen" ausloesen wuerden, dann waere das Automobil schon laengst verboten. Auf eines weisen kritische Menschen naemlich schon seit Laengerem hin, dass es ein auffaeliges Missverhaeltnis der Reaktion auf die relativ wenigen Terrorismusopfer und die relativ vielen Strassenverkehrsopfer gibt.


Von den Todesopfern von Haushaltstrittleitern gar nicht zu reden. zwinkern


Genau; und diese verdammten Trittleitern handeln immer mit eiskaltem Vorsatz...
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15979
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2062277) Verfasst am: 20.07.2016, 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hebart hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....und wenn Autounfaelle solch "heftigen Abwehrreaktionen" ausloesen wuerden, dann waere das Automobil schon laengst verboten. Auf eines weisen kritische Menschen naemlich schon seit Laengerem hin, dass es ein auffaeliges Missverhaeltnis der Reaktion auf die relativ wenigen Terrorismusopfer und die relativ vielen Strassenverkehrsopfer gibt.


Von den Todesopfern von Haushaltstrittleitern gar nicht zu reden. zwinkern


Genau; und diese verdammten Trittleitern handeln immer mit eiskaltem Vorsatz...


Sofern nicht die "geplante Obsoleszenz" genau dann zuschlägt, wenn man gerade auf der Leiter steht und die Laokoongruppe nachstellt...

Aber was wir für Gesetze hätten, wenn hierzulande soviele Menschen durch Terror umkämen wie im Straßenverkehr. In Frankreich sind womöglich nach dem Mordanschlag in Nizza auch schon soviele Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr umgekommen wie dabei.

Trotzdem sind wir geneigt, das irgendwo als ein "allgemeines Lebensrisiko" zu nehmen. Wenn man sich allerdings die Wahrscheinlichkeit ansieht, durch Terror oder im Straßenverkehr oder zuhause zu Schaden zu kommen, denkt man sich ja doch: Wenn man dieses "allgemeine Lebensrisiko" angehen und nicht akzeptieren würde, hätten doch schon kleine Änderungen große Effekte. Wären z.B. mehr Leute mit Bus und Bahn unterwegs, würde es zwar immer noch Verkehrsopfer geben. Allerdings womöglich deutlich weniger als heute.

(Schon klar, dazu wäre auch eine Veränderung der heutigen Bedingungen verbunden, etwa eine massive Verdichtung des ÖNV als auch eine "Entschleunigung" von Lebenswelt und Kultur: Schon im Ballungsraum wird man ja fast verrückt, wenn man mit Bus und Bahn dreimal solange von A nach B braucht als mit dem Auto. Und ist man im Termindruck, hat ein hohes Arbeitspensum, und zum Ziel fährt auch nix etc., dann wäre es auch damit eher schwierig. Und was jetzt noch auf dem Dorf, wo der Bus quasi einmal morgens und einmal abends hält...)

Klar, man ist schon bemüht, die Anzahl der Personenschäden im Straßenverkehr zu verringern, neue Konstruktionen, Gurtpflicht und technischen Hilfsmitteln wie Airbag, ABS etc. haben die schon um eine Größenordnung reduziert. Und man geht im allgemeinen nicht davon aus, daß die Verkehrsteilnehmer ihr Fahrzeug als Waffe benutzen. Angesichts der vielen "blöden Hornochsen" und Tiefflieger, die da so herumschwirren, könnte man allerdings darüber manchmal ins Zweifeln geraten. Am Kopf kratzen
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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DonMartin
registrierter User



Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2062278) Verfasst am: 20.07.2016, 04:05    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Auf eines weisen kritische Menschen naemlich schon seit Laengerem hin, dass es ein auffaeliges Missverhaeltnis der Reaktion auf die relativ wenigen Terrorismusopfer und die relativ vielen Strassenverkehrsopfer gibt.

Der Unterschied liegt nicht in der Statistik. Sondern darin, dass Verkehrsopfer weit überwiegend zufällig oder schlimmstenfalls in Kauf genommene Kollateralschäden sind.
Beim Terrorismus hingegen hat es jemand explizit darauf abgesehen, anderen möglichst viel Schaden zuzufügen. Das ist es was die Leute echauffiert.
Wobei ich durchaus Grauzonen konzediere. Illegale Autorennen beispielsweise.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11046
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2062279) Verfasst am: 20.07.2016, 06:45    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich finde es gut, dass sünnerklaas hier auf wirtschaftliche Aspekte zu sprechen kommt; ich denke, dies war gar nicht die Intention des thread-Eröffners, welcher lediglich auf Verhaltensweisen, menschliches Versagen u.ä. abstellte. Aber so was findet ja nicht im luftleeren Raum statt.

Es gibt nun mal auch hier und heute in einem stinkreichen Land Ausbeutung bis zur totalen Erschöpfung. Wir wissen, burnout und dergleich nimmt zu und mitunter kann dies auch zu Unfällen und auch wirtschaftlichen Verlusten führen. In diesem Fall werden letztere in der Tat auf die Scheinselbständigen Subunternehmer abgewälzt.

Viviane Forrester hat ein Buch geschrieben mit dem Titel Der Terror der Ökonomie, wo auch internatonale Ausbeutung, Ungleichheiten, Naturzerstörung, Ressourcenvernichtung, Armut, usw. thematisiert werden und von vielen Betroffenen schon als Terror empfunden werden, insofern, als dass sie einer äußeren, strukturellen Gewalt ohnmächtig ausgesetzt sind.

Dennoch muss man natürlich saubere Begriffe pflegen und es gibt nun mal verschiedene Arten von Terror, sowohl was dessen Ursprünge und Gründe betrifft als auch die spezifischen Auswirkungen.

Insofern würde ich bei Autobahnunfällen schon gar nicht vom *tatsächlichen* Terror sprechen, weil damit ja andere arten der Gewalt als *nicht-tatsächlich* eingeordnet werden. Und das wäre ja krass falsch.

Aber richtig ist schon, dass die Politik in den Bereichen Verkehr/Transport, Produktion, Gesundheit, u.a. viele Opfer fordert, die nicht immer so spektakulär sind und manchmal gar als Schicksal oder nun-mal-gott/systemgegeben hingenommen werden ...-


Man kann auch von einer Diktatur der Ökonomie sprechen - wobei das Denken in dieser Diktatur nicht unbedingt etwas mit Ökonomie zu tun hat. Zentrales Element der Diktatur der Ökonomie ist der Zwang zum permanentem Wachstum. Wie das Wachstum erzeugt wird, ist in dieser Umgebung egal - es gilt als durchaus legitim, das Wachstum durch Taschenspielertricks virtuell vorzutäuschen. Irgendwann ist ein Markt gesättigt - und irgendwann ist für ein Produkt auch das Maß der Innovation voll.

Ein schönes Beispiel ist da Apple. Irgendwann hatte jeder ein I-Phone. Neue Versionen fingen an, unhandlich zu werden. Die Folge waren dann solche Meldungen:

Apple enttäuscht mit schwachen Quartalszahlen: Erster Umsatzrückgang seit 13 Jahren.

...und schon beginnt der Zwang zur "Konsolidierung" und "Umstrukturierung", denn die Anleger, die dem Herdentrieb folgen, sind infolge solcher Quartalszahlen sauer.

Ein anderes Beispiel ist der VW-Abgaskandal. Da wurden ganz offenbar Produkte versprochen, die man nicht entwickeln konnte, weil man von der technologischen Machbarkeit die Obergrenze erreicht hat.

In beiden Fällen könnte man sich nun Zeit lassen, technologisch ausgereifte Produkte zu entwickeln. Nur: die Börsianer wollen JETZT Geld und gute Zahlen sehen - und nicht erst in ein paar Monaten oder ein paar Jahren. Sie sind entsetzlich ungeduldig. Deshalb muss eben JETZT gespart und die Produktivität bei gleichzeitiger Kostensenkung gesteigert werden. Wie - das ist egal.
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"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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VanHanegem
Weltmeister



Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 2963

Beitrag(#2062345) Verfasst am: 20.07.2016, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied liegt nicht in der Statistik. Sondern darin, dass Verkehrsopfer weit überwiegend zufällig oder schlimmstenfalls in Kauf genommene Kollateralschäden sind. Beim Terrorismus hingegen hat es jemand explizit darauf abgesehen, anderen möglichst viel Schaden zuzufügen

Das ist die Tätersicht.
Aus der Opfersicht sind beide Sorten von Schäden identisch. Es kann völlig unmotiviert jeden überall erwischen. Wobei das Vermeiden bestimmter Orte und Gelegenheiten das Risiko durchaus (ebenfalls in beiden Fällen gleichermaßen) mindern, jedoch nicht eliminieren kann.
Das Wort "Terror" stellt m.E. klar die Opfersicht in den Vordergrund
Überlegenswert wäre die Frage, ob der Unterschied zwischen Geisteskrankheit und Fehlleistungen unter wirtschaftlichem Druck durch o.g. statement wirklich treffsicher charakterisiert ist.

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das ist es was die Leute echauffiert.

Sind wir doch mal ehrlich zu uns selbst. Die Leute echauffiert immer genau das, was in den Medien gehyped wird.

schtonk hat folgendes geschrieben:
Der Begriff "Terror" wird vom Threaderöffner inflationär missbraucht.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und diese Hysterie durch Gebrauch und dabei Inflationierung ...Was ich im Gegenteil ganz gut fände, wäre, im Gegenteil den Terrorbegriff zu deflationieren

Der Terrorbegriff ist DAS Instrument der Medien zur Steigerund des Umsatzes. Mithin sind Mißbrauch und Inflationierung durch Hysterie und Erektion implizit enthalten. Hier hilft nur noch Deflation durch Hyperinflation, wie man bei einem Luftballon auch gut physikalisch nachvollziehen kann.

Hinweis: das wort "Hysterie" ist nicht geschlechtergerecht, denn es nimmt auch ein weibliches Körperteil Bezug, und das mit negativer Konnotation. Geschlechtergerechte Schreibweise könnte dagegen sein: "Hysterie und Erektion"



sünnerklaass hat folgendes geschrieben:
Nur: die Börsianer wollen JETZT Geld und gute Zahlen sehen - und nicht erst in ein paar Monaten oder ein paar Jahren

das ist wieder eine ganz andere Kiste.
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Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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