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Apple ist Mist, warum merkt das niemand?
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#2221191) Verfasst am: 23.08.2020, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

Na, ob ich mich beim Bashing mal zurückhalten kann?

Den meisten dürfte es ziemlich egal sein, auf welcher Architektur ihre Software läuft - solange sie halt die Software haben, die sie brauchen. Bereits als Android-Geräte noch neu waren und die ersten Tablets erschienen, gab es auch schonmal den einen oder anderen Laptop auf dieser Basis, mittlerweile auch Laptops auf Basis der ARM-Plattform - noch für Mutige und Leute, die notfalls etwas (zumindest an der Software, aber auch die Hardware ist teilweise "bastel-freundlich") herumbasteln, wenn sie das wollen) basteln möchten, aber dank Linux steht dort schon eine Softwarebasis zur Verfügung (z.B. Link).

Es mag also sein, daß es da auch eine gewisse Belebung geben wird: Einige haben das ja durchaus als positiv gesehen, daß es vor Jahrzehnten eine Handvoll an Hardwareplattformen gab: Wenn es einen Wettbewerb gibt, kann das ja auch eine schnellere Entwicklung bedeuten. Es kann ja auch sein, daß wenn man mal Zehnjahresfenster betrachtet, es (von den Hardwareanforderungen her) deutlich unproblematischer ist, aktuelle Software auf einem PC von 2010 zu benutzen als etwa im Jahr 2000 oder 1995 die Software auf einem damals jeweils zehn Jahre alten PC.

Und für "Apple Silicon", den Übergang auf die ARM-Architektur, versprechen sich die Techies natürlich eine sagenhafte Performance - insbesondere im Verhältnis zu dem, was ARM-Chips bisher liefern ("A14X Bionic to Be ‘Nearly on Par’ With 8-Core Intel Core i9-9880H") - und weitere Gewinne für Apple, weil die Chips auch vom Preis her günstiger seien als die Intel-Chips...
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
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Beitrag(#2221217) Verfasst am: 23.08.2020, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Es mag also sein, daß es da auch eine gewisse Belebung geben wird: Einige haben das ja durchaus als positiv gesehen, daß es vor Jahrzehnten eine Handvoll an Hardwareplattformen gab: Wenn es einen Wettbewerb gibt, kann das ja auch eine schnellere Entwicklung bedeuten. Es kann ja auch sein, daß wenn man mal Zehnjahresfenster betrachtet, es (von den Hardwareanforderungen her) deutlich unproblematischer ist, aktuelle Software auf einem PC von 2010 zu benutzen als etwa im Jahr 2000 oder 1995 die Software auf einem damals jeweils zehn Jahre alten PC.

Die einzige Hardware der letzten Jahre die wirklich noch was brachte für mich ist die SSD. Leiser + schneller.

Ansonsten, durch den Wirtschaftskrieg der USA gegen China wird (dort) die lizenzfreie Prozessorarchitektur RISC-V gepusht.
Würde mich nicht wundern wenn bald neben x86 oder ARM noch RISC-V-Computer zu haben wären.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#2231642) Verfasst am: 17.11.2020, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Inzwischen sind dann auch die ersten Testberichte über die erste Generation von Apple-Rechnern mit dem ARM-basierten M1 aufgetaucht. Und die Rechner bieten eine ganz gute Performance - zumal bei Software, die für die neue Plattform optimiert ist bzw. wo man die Hardware voll ausnutzen kann (z.B. bei Codecs, die auf dem M1 in Hardware realisiert sind, die in der x86- bzw. x64-Version aber in Software umgesetzt sind) - und eine hohe Akkulaufzeit (auch dadurch erreicht, daß der Prozessor eine relativ hohe "Leistung pro Watt Leistungsaufnahme" hat). Und auch der Punkt "Preis pro Performance" sei für Apple-Verhältnisse günstig.

Aber wie es so ist, suchen oder finden wir natürlich auch die Haare, die noch in der Suppe sind:

Natürlich dürfte die neue Architektur eben auch noch "Kinderkrankheiten" haben - wie bisher noch bei so gut wie jedem Technologieübergang: Ob es jetzt z.B. für alle Anwendungen eine neue Version geben wird, bzw. alte Versionen so reibungslos emuliert werden können? Andererseits hat Apple ja schon beim Übergang zur Vorversion "Catalina" z.B. die Kompatibilität zu 32-bittigen x86-Anwendungen gestrichen, und jetzt müssen die Nutzer wieder entscheiden ("Time to Recalibrate!", "M1 Mac Mini vs. Intel Mac Mini").

Auch wieder mal eine Wettbewerbsfrage, und ein kritisches Problem:

Mittlerweile gibt es auch so einige Streaming-Dienste, sprich man kann sozusagen "ferne Rechner" mieten, auf denen die Anwendungen dann laufen. Auf dem eigenen Rechner läuft dann eine App, die Eingaben dorthin weiterreicht und Ausgaben von dort entgegennimmt und auf dem eigenen Rechner zeigt. Apple versucht nun, durch Anpassung der AGBs beim Appstore usw. zu unterbinden, daß Nutzer auf seinen macOS- bzw. mindestens iOS-Geräten diese Dienste nutzen. Die Idee dürfte wirtschaftlicher Natur sein: Apple will natürlich seine(n) eigenen Dienst(e) vermarkten ("So dreist schützt Apple seinen eigenen Spieldienst vor Stadia, GeForce Now und Co." ). Relativ aktuell wird etwa berichtet, daß es im Apple-Appstore einen Browser gibt, mit dem man z.B. auch wieder auf Stadia zugreifen kann. Es ist nur die Frage, wie lange noch ("Stadium Browser").

Heise berichtet unterdessen von einem kritischen "Feature" in der neuen macOS-Version "Big Sur": Dieses ermöglicht einerseits Apple theoretisch eine "optimale Telemetrie", weil die Nutzer (zumindest zunächst) nicht verhindern können, daß Geräte potentiell "nach Hause telefonieren": Das wird ja auch Microsoft vorgeworfen, daß Windows 10 potentiell alles Mögliche an Microsoft übermittelt, man nicht immer genau weiß, was es da tut. Zum anderen ermöglicht diese Funktionalität aber potentiell auch Hackern, auf Rechnern zu schalten wie sie wollen - und zwar ohne daß die Nutzer das unterbinden könnten. Demnach gibt es dort eine "Whitelist" für Netzwerkzugriffe, und der Netzverkehr von Diensten, die dort geführt werden, kann vom Nutzer weder mit Hilfe einschlägiger Firewalls kontrolliert noch mit Tools wie Wireshark o.ä. am Rechner selbst mitgeschnitten werden. Einem Sicherheitsforscher ist es damit gelungen, Daten von einem Rechner abzugreifen, obwohl dessen Firewall eigentlich sämtlichen Datenverkehr blockieren sollte ("Firewall-Umgehung in macOS 11: Malware kann Apples Ausschlußliste mißbrauchen).
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Beitrag(#2232793) Verfasst am: 02.12.2020, 02:36    Titel: Antworten mit Zitat

Und noch eine Meldung zeigt auf, daß die Zeiten, in denen Apple als "unhackbar" oder als "sicherer als die WinDose" galt, wohl so langsam vorbei sind.

"T2-Chip-Exploit in Aktion gezeigt"

Es gibt natürlich auch bei "Normalo-PCs" vergleichbare Hacks, man könnte ja z.B. durchaus auch das EFI von handelsüblichen PCs manipulieren oder irgendeine Sicherheitslücke der Intel Management Engine nutzen oder Ähnliches. Aber hier scheint etwas kompromittiert zu sein, das als vermeintlich "besonders sicher" vermarktet wurde.

Die Apple-Rechner weisen natürlich neben dem Haupt-Prozessor (halt einem x86-Kompatiblen oder neu einem ARM-Chip) noch einen weiteren Prozessor auf, den T1 oder T2 (ebenfalls ARM-kompatibel), der z.B. Sicherheits- und Verschlüsselungsfunktionen steuert. Nun wurde gezeigt, daß man über Funktionalitäten, die "eigentlich" der Diagnose dienen sollten, diesem T2 eine neue Betriebssoftware unterschieben und damit derartige Sicherheitsfunktionen aushebeln kann. Dieser Fehler soll nicht durch Software zu beheben sein, wird also wahrscheinlich solange bestehen bleiben, bis ein neuer Sicherheitschip eingesetzt werden wird.

Vom Security-Gesichtspunkt her ist das Ganze natürlich "eher suboptimal", weil es "relativ einfach" ermöglicht, Sicherheitsschlüssel, Finger- und Stimmabdrücke etc. abzugreifen, auf verschlüsselte Daten auf Datenträgern zuzugreifen etc. ... . Und es zeigt, daß man letztlich auch immer über neue Sicherheitsmethoden nachdenken muß, wenn man nicht irgendwann wieder mit heruntergelassener Hose dastehen will.



DG: Wobei das natürlich auch Vorteile anderer Art haben kann? Ich habe z.B. schon gehört, daß man in den sündhaft teuren Mac Pros nicht so einfach die auf dem Board direkt angeschlossenen SSDs tauschen könne, sondern im T2-Chip die Hardware-IDs der SSDs verschlüsselt gespeichert seien, die dort eingebaut seien. Man kann demnach auch einen handelsüblichen Controller einsetzen und seine SSDs dann daran anschließen. Aber vielleicht wird es am Ende ein kleines Tool geben, mit dem man Schlüssel auch ändern kann, um z.B. an den internen Anschlüssen neue SSDs zu registrieren?

Oder: Es wurde ja schon gefragt, ob mit dem Umstieg auf den M1 denn auch die Hackintosh-Szene "tot" sei, also ob man meinetwegen ab 2025, wenn es keine weiteren Intel-basierten MacOS-Versionen mehr geben wird, noch aktuelle MacOS-Versionen benutzen können wird, ob jetzt als Hackintosh oder als virtuelle Maschine. Vor dem Hintergrund mag man sinnieren: Vielleicht auch nicht ganz.

Vortrag "Booting the iOS Kernel to an Interactive Bash Shell on QEMU"

Einen ARM-Prozessor zu emulieren ist ja der einfache Teil, aber will man die ganze Plattform emulieren, braucht man auch Informationen darüber, was da noch so verbaut ist etc.. Vielleicht ermöglichen solche Hacks insofern neue Einblicke - auch, was die Emulation von iOS-Userlands usw. angeht. Der Disclaimer dabei: Kein Hersteller der Welt kann (ich denke, das ist auch gerichtsfest) einem Nutzer verbieten, mit seiner eigenen Hardware und seinen eigenen Daten zu tun was er möchte. (Ein Gericht hatte sich sogar mal zu der dialektischen Feststellung eingelassen, daß es nicht illegal sein könne, einen unwirksamen Schutzmechanismus auszuhebeln...) Er darf auch ein Loch reinbohren und es an die Wand hängen, wenn er möchte. Er darf aber keine fremden Daten abgreifen.
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Beitrag(#2238957) Verfasst am: 20.01.2021, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Die nächste Gelegenheit für Kritik kommt erfahrungsgemäß bestimmt. Aber auch mal zwei Meldungen, wo sich Dinge in den letzten Wochen mal positiv entwickeln:

(1) Ad "Sicherheitsalbtraum": Ich hatte mich ja nun gefragt, ob man das Problem mit den nicht blockierbaren Netzwerkverbindungen lösen könnte, indem man diese Auflistung, welche Tasks unüberwacht "telefonieren" dürfen, mal rotzfrech leert.

Nun seien solche Fragen aber nicht mehr nötig: In macOS 11.2 soll es diese Sicherheitslücke nicht mehr geben (Apple removes feature that allowed its apps to bypass firewalls and VPNs). Apple begründet das ärgerliche "Feature" nun aber damit, daß es im Lauf der letzten Versionen eine Umstellung bei den Netzwerkdiensten gegeben habe, wodurch diese ContentFilterExclusionList leider nötig gewesen sei. Diese Umstellung sei nunmehr abgeschlossen. (Vielleicht hat ihnen aber auch der Gegenwind nicht gefallen?)


(2) Ad "Intel-Software auf M1": Man muß ja irgendwie Anreize für einen Übergang schaffen. Wir haben dort ein Henne-Ei-Problem, das heißt je weiter verbreitet eine Plattform ist, wird es natürlich um so attraktiver werden, native Software zu produzieren. Und eine Plattform wird dann attraktiv, wenn man es auch genug Software dafür gibt. Bei einigen Plattformen wurde in der Vergangenheit schon versucht, diese Lücke anfänglich durch Emulation zu schließen.

Ein Problem mit der Umstellung hätte jemand, der kompatibel zu seiner alten, z.B. 32-bittigen schon seit der Vorversion Catalina, aber jetzt insbesondere x86-Windows-Software bleiben und vielleicht auf seinem Rechner mal was spielen möchte: Nun kauft sich niemand einen Mac speziell fürs Gaming, aber Manche wünschen sich halt, damit auch mal eine Stunde prokrastinieren zu können. (Und nicht zuletzt sind solche Sachen ja auch "Benchmarks" für die Kompatibilität und die Leistungsfähigkeit der Emulation.)

Der M1-Chip bietet jedenfalls die Möglichkeiten dazu, seine Onchip-Graphik soll schneller sein als z.B. eine 1050 Ti (hier), also (wobei die Beurteilungen natürlich subjektiv sind, was man als "leistungsfähig genug" ansieht) durchaus auch mal für ein Spiel zu gebrauchen.

Unter Windows ist da natürlich DirectX der "Standard" für Programmierschnittstellen für Graphik. Es gibt ja nun x Softwareprodukte, mit denen man x86-Prozessoren emulieren und dann auch Windows-Programme fahren könnte, aber ein Hindernis hätte sein können, wie es z.B. mit der Umsetzung von DirectX aussieht.

Auch da scheint es vorsichtig optimistisch auszusehen: Es gibt ja seit vielen Jahren Produktpakete dieser Art, mit denen man virtuelle Maschinen bauen oder Windows-Programme mehr oder weniger "nahtlos" auf der MacOS-Oberfläche ausführen kann, z.B. CrossOver. Es gibt dann auch Bibliotheken wie DXVK, die Aufrufe von DirectX-Funktionen auf die Vulkan-API abbilden, die u.a. unter macOS Vergleichbares tut.

Die entsprechenden Videos von Nutzern, die man auf Youtube zum "Gaming auf M1-Macs" finden kann, zeigen, daß das durchaus zu funktionieren scheint und sich auch eine brauchbare Performance erreichen läßt. Das scheint noch von der Software abhängig, die man einsetzen möchte ("Windows-Spiele auf M1 mittels CrossOver", hier: Dezember 2020), aber die Kompatibilität scheint sich von Version zu Version zu steigern. Es könnte noch dauern, bis das für alle Nutzer wirklich "viabel" ist, aber wenn man dann noch bedenkt, daß das keine native Software ist, ist das schon beeindruckend.


(3) Ad "Preis-Leistung": Angesichts der obigen Meldungen habe ich natürlich gedacht: Hmm, da geht Apple den Weg und adressiert einige Kritikpunkte, die man so haben könnte. Nun ist die Performance der mobilen Rechner mit Intels (4-Kern/8-Thread-) i7-Mobil-Prozessoren vergleichbar (Apple M1 Test: Performance, Thermals, ...), und es könnte sein, daß der Preis-Gap nicht mehr so groß ist, wenn man bei einem anderen Hersteller noch eins mit Graphikchip und einem ähnlich auflösenden Display haben möchte. Insofern besteht auf längere Sicht durchaus ein Potential für die Plattform.

Und selbst das mäßige (bzw. im M1-Fall letztlich nur mehr passive) Kühlsystem des Macbook Air scheint nicht mehr so das Thema zu sein, weil der neue Chip weniger Abwärme produziert.

Aber ob Apple auch bei der nächsten Frage "mitgehen" wird? RAM, SSD etc. sind dort mittlerweile fest verlötet und für den Nutzer selbst nicht upgradebar. Auch wenn man bedenkt, daß die hohe Performance u.a. auch wegen der Anbindung des RAM direkt auf dem Chip zustandekommt und das dann auch eine aufwendigere Integration erfordern dürfte, sind ja die Aufpreise für mehr RAM und größere SSDs bei Apple nach wie vor leicht abgehoben...
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Beitrag(#2241583) Verfasst am: 07.02.2021, 06:02    Titel: Antworten mit Zitat

(1)
Zitat:
...Kühlsystem...


Nunja, es gibt immer noch einen Unterschied, dieser wird von vielen, deren Beiträge man dort so finden kann, als "nicht so gravierend" angesehen, weil der M1-Prozessor deutlich weniger Abwärme produziere, und daher erst deutlich später die Temperatur erreiche, bei der er heruntertakte.

Nun sagen allerdings Einige, man könne durch einen relativ einfachen Eingriff, nämlich Wärmeleitpads so im Gerät zu verkleben, daß die Außenseite des Gehäuses zum passiven Kühlkörper wird, die ca. 20% Performance-Lücke schließen: ("Thermal pad erhöht Leistung um 20%")

(Allerdings würde man das Ding dann ungerne auf dem Schoß balancieren.)


(2) ...Ältere Macs...

"Big Sur: Apples macOS 11 kann ältere Macbook Pros schrotten"

Es gibt Meldungen, wonach ein Update auf die Mac OS-Version "Big Sur" einige Modelle "bricken", sprich in einen unbenutzbaren Zustand versetzen könne, wobei die "üblichen Methoden" der Fehlerbehandlung, die Mac-Nutzer so durchexerzieren, scheitern.




(3) ...Neue Macs...

"Anschlußprobleme bei USB-Geräten"

Zitat:
Some of the USB chipsets used in USB peripherals are not compatible with an M1 Mac. I have seen reports that the JMicron USB chipset is not compatible with M1 Macs.


Es war ja schon erwartbar, daß viele USB-Geräte an der neuen Hardware nicht funktionieren werden. Nämlich solche, deren Hersteller dafür keine ARM-kompatiblen Treiber liefert. Es gibt allerdings auch Beobachtungen, nach denen sich auch bestimmte Standard-Peripherie, die eigentlich heutzutage out-of-the-box funktionieren sollte, nicht benutzen läßt. Ob das eine Software- oder Hardwaregeschichte ist, wird allerdings daraus nicht klar.


(4) "Synchronisation mit M1-Macs lässt iPhone-Apps versagen"

Hier noch ein anderer "Standard-Anwendungsfall", der eigentlich getestet worden sein müßte: Es gibt Berichte, wonach die Software auf den Apple-Mobilgeräten (also iPhones und iPads) beschädigt werden kann, wenn man diese mit einem M1-Mac synchronisiere. Abhilfe schaffe es, die Geräte neu aufzusetzen (bis zum nächsten Mal...?) oder an einem Intel-Mac zu synchronisieren.
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Beitrag(#2244268) Verfasst am: 05.03.2021, 08:24    Titel: Antworten mit Zitat

Die Kehrseite der schönen neuen Architektur, etwas überspitzt:

"Wie sich durch M1 das Nonplusultra des vorvergangenen Jahres (beinahe) in obsoleten Rotz verwandelt hat"

Luke Miani ist jedenfalls in der Apple-Welt ein relativ bekannter "Influencer", der sogar von Magazinen schon einmal zitiert wird, wenn es um Spekulationen geht, was Apple wohl als Nächtes vorhat. Und hier sinniert er darüber, daß sich sein gerade mal zwei Jahre alter High-end-Laptop mit Intel i9 im Vergleich zum Nachfolgemodell mit M1-Prozessor irgendwie "obsolet" anfühlt:

Das Intel-Modell sei zu der Zeit fast dreimal so teuer gewesen und werde trotzdem in vielen Bereichen schon vom Grundmodell des M1 eingeholt, das ARM-Modell fühle sich sogar für den Normalnutzer eine Spur schneller an, die Akkulaufzeit sei länger, die Dinger seien leiser, ... .

Gebraucht würden die Intel-Geräte mit solchen Ausstattungen inzwischen etwa das Gleiche kosten wie das Nachfolgemodell neu, und selbst dabei wäre dann ja für die Meisten die Frage, warum man sie denn kaufen sollte (wenn man meinetwegen jetzt nicht auch mal Windows und/oder z.B. extern angeschlossene Graphikkarten etc. nutzen möchte)...

(Ähnlich hatte ich schonmal Kommentare anderer Nutzer gesehen, die z.B. erklärten, daß diese ARM-Geräte, die für Apple-Verhältnisse ja schon geradezu "Low-End-Preise" hätten, z.B. bestimmte Videoschnittaufgaben besser bewältigen würden als ihre zunächst mal "eigentlich" deutlich besser ausstaffierten Verwandten, sogar als kleinere Ausstattungen des Schlachtschiffs "Mac Pro". (Eben weil sie z.B. bestimmte "aktuelle" Codecs in Hardware implementieren, die die Intel-Geräte in Software umsetzen müssen.) Was natürlich dann ganz toll sei, so für die Investition. Wenn man natürlich extremes Multitasking oder extrem aufwendige Sachen betreibe, brauche man auch ein "Schlachtschiff", aber für den "Normalnutzer"...?)
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Beitrag(#2244379) Verfasst am: 07.03.2021, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

"M1-Mac: Übermäßiger SSD-Verschleiß?"
"Apple M1: Probleme mit SSDs"?

Flash-Speicher sind nicht unbegrenzt oft beschreibbar, pro Speicherzelle können das je nach Technologie einige hundert bis einige tausend Schreibvorgänge sein. Normalerweise sind sie aber trotzdem etliche Jahre haltbar, weil die Controller in den Geräten die Schreibvorgänge gleichmäßig verteilen, so daß die einzelne Speicherzelle möglichst wenig belastet wird. SSDs erfassen denn auch einen Wert, was die "geschätzte Abnutzung" angeht. Einige Kunden melden nun, daß die SSDs in ihren M1-Macs diesen Wert vergleichsweise schnell hochsetzten, sie fürchten deshalb um die Haltbarkeit ihrer Geräte.

Kann es nun sein, daß unter gewissen Bedingungen die SSDs in ARM-Macs wirklich erheblich schneller altern, oder daß bestimmte Diagnosewerkzeuge nicht so ganz kompatibel zur aktuellen OS-Version oder zur Hardware sind und falsche Werte melden? Die Hardwaremenschen der verlinkten Seiten meinen jedenfalls, sie hätten keine Abnormitäten festgestellt.


(Der Punkt dabei: Apple nimmt es ja wie gesagt bei Hardwareupgrades "vom Lebendigen", mehr RAM oder mehr SSD-Kapazität wird dort für ein Mehrfaches mehr eingepreist als im freien Handel. Und der Normalnutzer kann sie nicht selbst austauschen, denn die SSDs (und auch das RAM) in den betreffenden Apple-Geräten sind verlötet, er muß (zumindest beim RAM, weil man halt kein externes RAM "zustecken" kann) diese Preise dann auch bezahlen, wenn er diese Kapazitäten haben will. (Gut, es mag sein, daß einer der "Tricks" der M1-Architektur in einer ziemlich schnellen und bandbreitigen Anbindung des Speichers besteht und das dann auch mehr kostet. Doch diese Preispolitik gibt es ja auch schon bei der bisherigen Architektur.)

Und es gibt ja auch immer den Verdacht der "geplanten Obsoleszenz": Auch Apple würde das wahrscheinlich "reparieren", indem es halt das komplette Board nebst der aufgelöteten SSD austauscht. Zu mehr Elektroschrott, beträchtlich höheren Kosten - wenn nicht für den Kunden, so ggf. für den Hersteller. Aber das kann sich für ihn ja wieder rechnen, wenn irgendwann gesagt wird, daß sich eine "Reparatur nicht lohne", und man dem Kunden dann gleich ein neues Gerät verkauft...)



Und noch ein Beitrag:

"Können USB-Hubs M1-Geräte zerstören?"

Da hätten einige Nutzer berichtet, durch die Benutzung eines USB-Hubs mit Aufladefunktion ihre Geräte verbrutzelt zu haben. Ob nun zum Beispiel die Mechanismen zum Überspannungsschutz unzureichend entworfen seien?
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Beitrag(#2244389) Verfasst am: 07.03.2021, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Kann es nun sein, daß unter gewissen Bedingungen die SSDs in ARM-Macs wirklich erheblich schneller altern,

Und, auf welche Art Speicher basiert deine SSD, die die schneller verschleissen....?
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Beitrag(#2244447) Verfasst am: 07.03.2021, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Kann es nun sein, daß unter gewissen Bedingungen die SSDs in ARM-Macs wirklich erheblich schneller altern,

Und, auf welche Art Speicher basiert deine SSD, die die schneller verschleissen....?
Zur allgemeineren Information: Tatsächlich gibt es verschiedene Varianten bzw. "grundlegende Technologien", auf denen handelsübliche Flash-Speicher beruhen können, die auch von der Haltbarkeit her um Größenordnungen unterschiedlich sind. Und es kann sein, daß "neuere" Varianten (3D- und Multischicht- und pipapo) nicht immer haltbarer sind als schon eingeführte Technologien (Flash memory: Write endurance).

(Hersteller mögen z.B. gewisse "Trade-offs" sehen, indem sie etwa einfach mathematisch aufzeigen, daß kleinere und in Geräten fest verbaute Datenträger wesentlich öfter "komplett neu" beschrieben werden als USB-Sticks respektive größere Datenträger, und daher bei größeren Datenträgern statistisch gesehen weniger haltbare Technologien eingesetzt werden können? Der Punkt dabei: Größere SSDs sind immer noch relativ teuer...)

Aber es wäre schon interessant zu klären, ob das wie gesagt ein Problem bestimmter Speicherchips (Modelle) oder ein Softwareproblem (OS-Version, welche Diagnose-Software wird verwendet, nutzen die User, die darüber berichten, irgendwelche speziellen Treiber oder Software, ...?) ist.

(Und eh es wieder heißt, ich würde Apple besonders bashen(*) --) Das betrifft natürlich dann ggf. auch Nutzer, die SSDs in "gewöhnlichen PCs" benutzen, die auf denselben Speicherchips beruhen.


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(*) Ich könnte da auch wieder philosophieren: Das ist ja nicht quasi-religiös. Ich habe ja in den letzten Wochen Meldungen über Windows-, MacOS- und Linux-Probleme gepostet. Jede Plattform und jedes System haben ihre gewaltigen Katastrophen und Probleme, die auch schon "Normalnutzern" und längst nicht nur "Profis" begegnen. Die meiste Software, die ich jeden Tag nutze, gibt es auch in MacOS- (oder Linux-Versionen sowieso) - und die Kompatibilitätsschichten für den Rest scheinen sich teilweise im Wochentakt zu verbessern. Also wer weiß, wohin sich das im Laufe der Jahre entwickelt, wie das in fünf Jahren aussieht, weiß ja aktuell noch niemand. Ich benutze ja auch VMs, aber irgendwann fallen womöglich Wahlen auf eine Plattform, (dann als Host-System,) von der man denkt, daß die am wenigsten Katastrophen zu bieten hat, einem in den nächsten Jahren am wenigsten Magenschmerzen bereiten wird... Am Kopf kratzen. (Natürlich auch unter Betrachtung des Preises bzw. des TCO, was z.B. eine Fehlersuche an Nerven und Zeitverlusten kostet etc..)
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Beitrag(#2245631) Verfasst am: 21.03.2021, 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

"Kinderkrankheiten":

Das Problem mit den Beschädigungen von Macs durch USB-Geräte soll nun angeblich durch ein Update auf die aktuellste OS-Version (11.2.2?) behoben werden können. (Das soll nicht nur Hubs betreffen, sondern auch Monitore, die teilweise Laptops mit Strom versorgen können o.ä.. Es ist andererseits weiterhin nicht klar, ob es bestimmte Typen oder Modelle gibt, die "potentiell böse" sind.)

Dafür hat jemand, der die Hardware beruflich nutzt, nun festgestellt, daß seine Audioproduktionssoftware (übrigens ebenfalls eine von Apple, wobei es aber für viele Plugins noch keine native M1-Version gibt bzw. das auf der M1-Seite noch nicht richtig funktioniert) (zumindest erstmal, das kann man anscheinend ja wieder reparieren) nicht mehr richtig arbeitet. Das scheint mit Rosetta 2, also der Zwischenschicht, die "alte" Intel-Software übersetzt, zu tun zu haben ("Big Sur Update 11.2.2 stops USB hubs Killing MacBook M1 systems but breaks Logic Pro"). (Ja nun, die "goldene Regel" scheint ja zu sein, Updates nicht durchzuführen, die einem nichts nützen oder sogar schaden.)

Noch ein anderes Problem mit "Rosetta": Das Problem der "schnell zerschriebenen SSDs" soll inzwischen ebenfalls auf "unoptimierte/alte Software" bzw. auf "Rosetta 2" zurückführbar sein. Die Umsetzung kann massive Datenmengen generieren und auf die SSD schreiben ("M1 Mac SSD Swap Memory Issue fixed(?) - or how to reduce it"). Ein Problem dabei ist natürlich, daß es den Leuten sagt, daß letztlich Intel-Software (also nicht "alte", sondern auch aktuelle) zu nutzen ihre Geräte u.U. schneller altern läßt. Und der Ersteller des Videos fühlt sich im Prinzip fast genötigt zu rechtfertigen, was für Software er mit seinem Rechner nutzt... Am Kopf kratzen.
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Beitrag(#2246140) Verfasst am: 26.03.2021, 04:51    Titel: Antworten mit Zitat

Im letzten Beitrag habe ich gerade mal gelobt, daß zumindest der ziemlich katastrophale Fehler (USB-Hubs zerstören Computer) recht schnell behoben worden sein könnte.

Dann aber stellte sich auch wieder die Frage, womit das erkauft war: Apple hat scheinbar seine Ressourcen für die "alte" PC-Architektur stark reduziert: Das Design war ja sowieso von 2010, aber bestimmte Hardware sei schon gar nicht mehr erhältlich, ganze Produktlinien seien auslaufend ("Why Intel are TERRIFIED of what Apple's M1X iMacs and MacBook Pros will do NEXT MONTH! Intel is DEAD").

Und das ärgert selbst Apple-Fanboys: Ja, die M1-Chips seien so supertoll, daß es der Konkurrenz (halt: Intel) erst einmal schwerfallen könnte, darauf eine Antwort zu finden.

Andererseits ärgert sich dort Einer (und in der Folge auch der eine oder andere Zuschauer, die Kommentare gepostet haben), daß Apple ihm vor 18 Monaten einen horrenden Betrag für einen Mac Pro abgeknöpft habe. Auch habe man damals Filmer umworben, auf Apple zu produzieren (das hatte ich weiter oben ja mal als mögliche Anwendung für diese Kisten angeführt) - und jetzt würde man sie recht plötzlich an die Luft setzen, sprich Produkte und Dienstleistungen seien plötzlich auslaufend, und die bestehende Konfi sei plötzlich mehr oder weniger obsolet (und dann auch nur mit immensen Verlusten verkäuflich), weil sie demnächst durch eine ersetzt würde, die das Gleiche für deutlich weniger Geld leisten könne.

Einerseits sei es ja gut, wenn Sachen billiger werden, darin stimmen wir überein. Das Problem hat man natürlich in vielen Bereichen: Das Nonplusultra der letzten Saison kriegt man heute für viel weniger. Andererseits - auf dem Preisniveau der Apple-Produkte und bei dem relativ großen Unterschied sei das besonders schmerzhaft. (Wer solche Statements mit Schadenfreude lesen möchte, dem sei das unbenommen. Andererseits ist z.B. die Zeitwahl nicht immer flexibel oder man steht in anderen Pfadabhängigkeiten. Und wer von Versprechen gelockt wurde, ärgert sich auch, wenn die ein Jahr später nicht mehr stimmen.)

Dann wurde auch beklagt, daß es - zumindest von Apple aus - nur so eine "Brot-und-Butter"-Normal-Graphikkarte und als nächste Schicht eine schon ziemlich teure Graphiklösung gebe, aber man sich sehr viel Zeit gelassen habe, ein später neu eingeführtes "Mittelding" für den Mac zu adaptieren. Und man könne als Applelianer nicht so einfach in den nächsten Computerladen gehen und sich eine Karte holen, weil Apple eine rigide Kontrolle über die Treiber ausübe, also könne es gut sein, daß die dann nicht funktionieren würde oder weit hinter ihrer Leistungsfähigkeit zurückbleibe. (Nutzer von Karten mit NVidia-Chips haben das Problem ich glaube seit 10.14, wo man Nvidia-Treiber schon nur noch mit Klimmzügen nutzen könne, späterhin gar nicht mehr.) Auch habe es irgendwie ein halbes Jahr gedauert, bis Apple bekannte Softwareprobleme behoben hätte, die im Betrieb aufgetreten seien und auch ihn gestört hätten ("One year with the Mac Pro").
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Zuletzt bearbeitet von Critic am 31.03.2021, 02:34, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2246452) Verfasst am: 29.03.2021, 03:21    Titel: Antworten mit Zitat

"Einige" ausgelieferte M1-Macs haben (oder hatten?) wohl auch ein Softwareproblem, das es nicht einmal erlaubt, das System einzurichten und überhaupt in Betrieb zu nehmen. Hier zeigt jemand, daß ihm mit obskuren Fehlermeldungen verwehrt wurde, einen Nutzeraccount anzulegen bzw. der sei trotz Fehlermeldungen in Wahrheit angelegt worden, aber er könne sich nicht einloggen. Und er habe es sogar nichtmal geschafft, den Service des Herstellers zu erreichen und da jemanden an die Strippe zu kriegen, weil man selbst dazu angeblich ein aufgesetztes, funktionierendes System brauche und eine App runterladen müsse...

"(PC User's) M1 Mac Mini Experience Didn't Go Well"

Das Video stammt von Ende Dezember 2020. Mittlerweile sei "der Firma das Problem bekannt", so die Zuschauerkommentare, und ich hatte bis dato auch noch nichts davon gehört. Aber hätte das (schon aus logischen Gründen) nicht schon vor der Auslieferung erkannt werden müssen?

(Ich harre indessen, ob demnächst in meiner Filterblase Videos von Whiskey-Connoisseuren auftauchen werden, weil der Produzent des Videos während dieser wenig erbaulichen Versuche, das Ding einzurichten, dann auch ein paar Whiskeys gezischt hat...)
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Beitrag(#2252165) Verfasst am: 30.05.2021, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Auch nochmal ein "eher leichtes" Thema:

Ich habe dann mal wieder ein paar Clips aus dieser "Internet-Blase" geschaut und dann so Gedanken gehabt wie:

Apple hat für mich so ein bißchen eine Zwiespältigkeit: Der M1 scheint ja schon der Vorreiter einer Wahnsinns-Architektur zu sein, Manche sagen ja sogar, daß das ein entscheidender Wendepunkt sei, an dem sich auch die Zukunft der bisherigen (Intel-)PC-Architektur entscheide.

Einige Kunden waren sehr erbost, daß sie von Apple beschwatzt worden waren, sich eines der teureren Modelle zuzulegen, auch mit dem Versprechen, sie technisch zu unterstützen - und das dann nach der Einführung des M1 dann relativ schnell geaxet wurde, noch dazu jetzt ein Gerät vorliegt, das möglicherweise dieselbe Aufgabe besser erledigen kann, aber deutlich weniger kostet. Sie beklagen dann auch, daß es kaum möglich sei, im Gebrauchtmarkt akzeptable Preise zu erzielen, weil vielen potentiellen Kunden dieser Umstand auch bekannt sei.


Wobei die Kunden andererseits nicht ganz "geplant obsolet" sind: Da hat dieser in Mac-Kreisen schon relativ bekannte Luke Miani einen der alten Trashcan-Mac-Pros genommen und bis zum Maximum aufgerüstet, und hat einen Rechner erhalten, der durchaus noch mit dem M1-Mac mithalten kann. Was man von einem Gerät, das seinerzeit auch 10000 Öre oder so gekostet hätte, aber auch erwarten kann. Also - zum Trost - noch nicht wirklich ein Grund umzusatteln. Zumal, wenn man nicht weiß, ob die Anwendungen, die man nutzen würde, denn auch schon alle laufen würden...

Der Videoblogger macht dann allerdings auch interessante Rechnungen auf: Es lohne sich nicht, sich lieber so einen "alten" Mac - gerade einen, der eher schwierig aufzurüsten ist, weil z.B. die Graphikkarten dort kein Standardformat haben - zu kaufen, weil der bei dem aktuellen Preisgefüge teurer wäre als ein "neuer" mit M1. Wobei allerdings auch der "neue" deutlich teurer sei als ein "handelsüblicher/selbstgebauter" PC mit dem (sieben, acht Jahre alten?) Prozessor, den er da zum Vergleich herangezogen hat. (Heißt das dann also, daß der Weg in der AMD- und zumal Intel-Welt, gegen ARM anzukommen, wenn sie es anders nicht hinbekommen, eben erstmal sein könnte, mehr Rechenkerne zu nehmen: weil ein Prozessor mit 12 oder 16 oder noch mehr Kernen dann mit der richtigen Arbeitslast natürlich leistungsfähiger sein kann als der M1 mit 4+4 Kernen...?)(Andererseits gibt es natürlich Prozessoren mit 32 oder 64 Kernen, aber die sind dann - zumal von den Kosten her - eher nix mehr für normale Heimanwender... "Apple rumors: models with up to 40 cores leaked...")


Sollte man jetzt so etwas Schnödes wie "Nutzererfahrung" oder "Performance in bestimmten Teilbereichen, z.B. Videobearbeitung" zugrundelegen, soll Apple dort etwas vorgelegt haben, das sogar noch einigermaßen mit seinen bisherigen Modellen mithalten kann, die eine Größenordnung mehr kosten konnten. Das ist für den Kunden natürlich erstmal positiv - es sei denn für den oben Genannten, der sich so eine sündteure Konfiguration zugelegt hat und dann ein Jahr später feststellt, daß so ein - für Apple-Verhältnisse - preisgünstiges Gerät das teilweise genausogut erledigt. Andererseits läßt Apple sich die Rechner und jedes Upgrade natürlich immer noch gut bezahlen, da kostet dann wirklich nochmal so etwas extra, wenn man an seiner Kiste vier statt zwei Thunderbolt/USB-Ports haben möchte...

Und noch eine Beobachtung betraf das Kühlsystem: Da gibt es nämlich Modelle mit "gar keinem" System (der kleinere Laptop), "ein bißchen" (die iMacs haben halt einen Quirl, der ein bißchen Luft durchs Gehäuse bläst, aber keine Heatpipes usw.) und "etwas besser" in dieser Zigarrenkiste. Und dann stellt sich heraus, daß auf die lange Sicht ein Mac Mini etwas mehr Rechenleistung anbietet als ein doppelt so teurer iMac mit der ansonsten gleichen Konfiguration... (Wie gesagt, in der Praxis merkt man kaum, ob ein Ablauf nach 15 oder 14:30 oder 14 Minuten fertig ist, aber meßtechnisch scheint das durchaus erfaßbar zu sein.)

"The best Trashcan Mac Pro (2013) in the world"
"M1 iMac - lohnt sich das 200$-Upgrade?"
"10000$ Mac Pro vs. 1299$ M1 Mac for video editing"
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Beitrag(#2265310) Verfasst am: 22.11.2021, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Nun haben sich die Verhältnisse wieder "sortiert", gibt es auch von Apple wieder Modelle mit dem "Apple-Bonus", die auch wieder doppelt soviel kosten wie vergleichbare "Normal-PCs", und Tablets für 2500 Euro usw.. Aber darüber will ich heute gar nicht giften.

Wenn auch ein bißchen darüber, daß es doch schön wäre, wenn es z.B. einen Emulator gäbe, mit dem man z.B. iOS-Apps dann auch mal nutzen könnte, eben gerade ohne ein entsprechendes Gerät haben zu müssen. Für meinetwegen ein paar Apps, die es nicht für ein anderes System gibt, die im Appstore vielleicht 5 Euro kosten, rechnet sich ja auch der Preis für die "Einstiegsmodelle" nicht unbedingt.

Da gab es aber einen Gedanken, nämlich: Wenn inzwischen auch die Tablets mit demselben Prozessor/SoC arbeiten wie die PCs, nämlich mit dem M1 und Nachfolgern davon, und auch davon gesprochen wird, daß es jetzt sehr viel einfacher sei, quasi parallel Anwendungen für macOS und iOS zu entwickeln, warum sollte es z.B. nicht möglich sein, Anwendungen für das eine System auch auf dem anderen auszuführen?

Tatsache war, daß es diese Möglichkeit eines "sideloading" o.ä. dann auch zeitweise gab: Sprich es gab Software, mit der man (zumindest solche, die man schon für iOS gekauft hatte) Apps dann auf den Rechnern ausführen konnte. Das ging bis zu einem bestimmten Zeitpunkt bzw. bis zu einer bestimmten Version des Betriebssystems ("Apple blocks M1 Mac users from side loading").

Die Begründung dafür: "Apple möchte das nicht" (denn man möchte ja den Kunden auch die jeweils andere Hardware noch verkaufen?!). "Und das würde ja auch Piraterie und Kriminalität begünstigen" (Software-Chef sieht Sideloading als "besten Freund von Cyberkriminellen") (also auch, wenn man sogar selbst gekaufte Software so nutzt, wie man das tun möchte?).

Tatsache ist, daß App Stores für Apple einen Riesenmarkt darstellen, sogar größer als die Haushalte vieler Staaten ("643 Milliarden Dollar Umsatz durch iPhone-Apps"). Und wenn man ein verdongeltes System anbietet, das sich nicht oder nur schwer umgehen läßt, hat man natürlich eine beständige Einnahmequelle.

Ein interessanter Punkt dabei: Apple stellt sich dabei auch als Sachwalter oder Vertreter der Softwareentwickler dar. Man kann natürlich so argumentieren, daß es so ein standardisiertes System gibt, das einigermaßen sicherstellt, daß Entwickler auch bezahlt werden. Einige der Entwickler selbst sind aber damit gar nicht so zufrieden, daß sie bis zu 30% als Provision abgeben müssen. Der große böse Konzern stellt andererseits klar daß er gewissermaßen ein "natürliches Recht" für sich beansprucht Geld mit App-Verkäufen zu verdienen: Eine Reduzierung der Provisionen würde schließlich dazu führen, daß man weniger Geld verdiene ("Apple warnt: Reduzierung der App Store-Gebühren negativ für Einnahmen"). Man habe sogar geradezu ein "natürliches Recht", Geld mit Apps und In-App-Verkäufen zu verdienen ("Apple: Epic klaut uns immer noch Geld"):

heise.de hat folgendes geschrieben:
Im Streit mit Epic Games um In-App-Käufe verschärft Apple den Ton: Der Fortnite-Macher klaue Apple "bis zum heutigen Tag klar feststellbare Summen an Geld", wie der iPhone-Konzern in einer gerichtlichen Eingabe vorbringt – man müsse deshalb in der Lage sein, zivilrechtliche Ansprüche gegen ein solches Verhalten durchsetzen zu können. Epics versteckte Einführung eines "unerlaubten externen Bezahlsystems" beraube Apple um "täglich wachsende Beträge".

Auch nach dem Rauswurf beraube Epic Games Apple, so der iPhone-Konzern. Man habe einen "Besitzanspruch" auf In-App-Umsätze von iOS-Nutzern.


Apple ist da noch einer der "netteren Akteure". Man bedenke etwa, wie es in der Musikindustrie aussieht: Da kommt es beispielsweise vor, daß 7% (brutto!) des Verkaufspreises beim Musiker (dem eigentlichen Urheber) ankommt, beim Streaming noch weniger ("Musiker: So (wenig) Geld verdienen Musiker mit CDs und Musikstreaming"):

Zitat:
Das kommt bei dem Verkauf einer CD wirklich beim Musiker an Musiker verdienen an einer CD nur einen Bruchteil dessen, was der Käufer für die Musik-CD bezahlt. Denn an dem Verkauf einer CD sind im Normalfall mehrere Parteien beteiligt: Das Label, der Händler, die GEMA und der Vertrieb wollen bezahlt werden. Die Band Bodi Bill berichtet gegenüber dem Radiosender on3, wie viel Geld sie an einer CD tatsächlich verdient. Die Produktion der CD und ihrer Verpackung kostet zunächst bereits 0,50 Euro bis 0,90 Euro. Hinzu kommt, dass (noch) 19 Prozent Mehrwertsteuer anfallen, 25 Prozent erhält der Händler und 21 Prozent müssen für den Vertrieb bezahlt werden. Hinzu kommt ein weiterer Prozentteil an die GEMA, der vom Verkaufspreis abgezogen werden muss. Die Website Mixing und Mastering berichtet sogar von 35 Prozent, die an den Händler gehen und von 32 Prozent, die das Label erhält. Für den Künstler bleiben laut dieser Rechnung lediglich sieben Prozent des Verkaufspreises übrig. Außerdem müssen Musiker einen prozentualen Anteil des Kaufpreises als Beitrag zu der Künstlersozialkasse leisten. Was einem Musiker demzufolge letztlich vom Verkauf einer CD bleibt, bewegt sich in Cent- oder niedrigen Eurobeträgen. Wer Musiker über CD-Käufe mehr unterstützen möchte, kann die CD direkt bei der Band oder dem Künstler kaufen, da in diesem Fall die Händlerkosten wegfallen.

(...)

Bei YouTube muss ein Lied folglich 1.612 Mal aufgerufen werden, um dem Musiker einen Euro einzubringen. Bei Amazon Music sind es 277 Streaming-Klicks und bei Spotify 254. Musiker verdienen bei Deezer, Apple Music und Napster etwas besser, bei Deezer benötigen sie 174 Streams, bei Apple 151 und bei Napster lediglich 59 Streams, um einen Euro zu verdienen. The Guardian berichtet davon, dass Spotify seinen Labels und Publishern 2015 0,006 bis 0,0084 US-Dollar ausbezahlt hat, davon erhielt der Künstler vom Label einen Anteil von 0,001128 US-Dollar. So kann man sich vorstellen, wie viele Streams ein Lied erhalten muss, damit der Künstler darüber überhaupt den Mindestlohn verdienen kann.



(*) Ich finde es jedenfalls dann immer interessant, wie Konzerne, die gerade die Urheber in dem Moment über den Tisch ziehen(**), dann für sich reklamieren, *sie* seien die "Urheber" bzw. würden in deren Interesse handeln.

(**) Nun könnte man einwenden, wo sei das ein "Übervorteilen", die Vertragsbedingungen seien doch von vornherein klar und der Künstler oder Entwickler könne sich "frei" dafür oder dagegen entscheiden. Nur ist das eben eine "freie" Entscheidung zwischen diesem Vertrag und "goarnix verdienen" - denn nicht Jeder hat das Knowhow oder die Kontakte, um sich selbst vermarkten zu können. Und das kann man dann schon als Zwang ansehen. Insbesondere natürlich dann, wenn man, um sich vermarkten zu können, einen Vertrag mit dem Monopolisten abschließen *muß*...
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