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Streng gläubige Lehrerin...
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Reni
Gast






Beitrag(#59073) Verfasst am: 01.12.2003, 13:59    Titel: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Liebe Leute,

der Streß reißt nicht ab. Heute wurde mir von der Lehrerin meiner Tochter eröffnet, daß sie ein Problem mit unserer atheistischen Einstellung habe und es nicht gut fände, wenn meine Tochter nicht zu den Schulgottesdiensten käme und wir ihr *die christliche Kultur* nicht vermitteln (lassen) würden. Es gehöre schließlich dazu.

Ich weiß nicht, wie sie sich das vorstellt: sollen wir etwas mittragen und öffentlich für unser Kind gut heißen, was wir nicht vertreten können? Sollen wir sie dort mit hin schicken und dann zu Hause erstmal relativieren, was die dort erzählen? Sollen wir zu allem ja und amen sagen und dann zu Hause das alles abbügeln? Sieht so Toleranz aus???

Völlig ratlos, was ich jetzt damit mache,
Reni
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#59074) Verfasst am: 01.12.2003, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Du solltest der Lehrerin klarmachen, dass die im Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit eben auch bedeutet, dass man die Freiheit besitzt, keine Religion zu haben.
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Reni
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Beitrag(#59076) Verfasst am: 01.12.2003, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Das hab ich versucht, aber sie läßt sich von ihrem *es gehört aber dazu* nicht abbringen, ist relativ unzugänglich für jegliche Argumente....Traurig

Deine Signatur ist gut...zwinkern
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untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
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Beitrag(#59078) Verfasst am: 01.12.2003, 14:16    Titel: Re: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Liebe Leute,

der Streß reißt nicht ab. Heute wurde mir von der Lehrerin meiner Tochter eröffnet, daß sie ein Problem mit unserer atheistischen Einstellung habe und es nicht gut fände, wenn meine Tochter nicht zu den Schulgottesdiensten käme und wir ihr *die christliche Kultur* nicht vermitteln (lassen) würden. Es gehöre schließlich dazu.

Na gut, aber was will sie denn machen?
Sie kann ja nicht Deine Tochter in den Gottesdienst prügeln oder auf andere Weise zwingen.
Hat sie durch die Blume mit schlechten Noten oder anderen Repressalien gedroht?

Wie sieht eigentlich Deine Tochter das? Will sie in den Gottesdienst?
Ich würde mich da an Deiner Tochter orientieren. Falls sie in den Gottesdienst will, würde ich ihr den Wunsch nicht verweigern.
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ric
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Beitrag(#59079) Verfasst am: 01.12.2003, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

@Reni

Welches Fach unterrichtet die Lehrerin? Falls es die Relilehrerin ist, würde ich die Kinder halt in Ethik ummelden.
Falls es die Klassenlehrerin ist, würde ich einen Klassenwechsel in Betracht ziehen.
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Reni
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Beitrag(#59081) Verfasst am: 01.12.2003, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Tochter hat von alldem keine Ahnung. Ethik gibt es nicht, und die Lehrerin ist ihre Klassenlehrerin...Traurig Müßte also noch fast 4 Schuljahre mit ihr auskommen. Und sie macht auch in anderen Fächern (Musik, Sachkunde) öfter solch´s Zeugs... aber natüüüüürlich fällt das nicht auf das Kind zurück... ich kenn sie halt noch nicht lange genug, um das einschätzen zu können.
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ric
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Beitrag(#59084) Verfasst am: 01.12.2003, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Du wohnst Doch in Deutschland?
Und da gibt es eine Schule, in der es keinen Ethikunterricht gibt? Meines Wissens nach fällt der ReliUnterricht ersatzlos aus, wenn mangels Masse kein Ethikunterricht angeboten werden kann.

Dir bleibt immer noch die Möglichkeit, die Klasse wechseln zu lassen, falls es für dein Kind von Interesse ist. Aber das solltest Du Deine Tochter entscheiden lassen, ob sie lieber die Lehrerin erträgt, oder von ihren Klassenkameraden getrennt wird.
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#59086) Verfasst am: 01.12.2003, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
Und da gibt es eine Schule, in der es keinen Ethikunterricht gibt? Meines Wissens nach fällt der ReliUnterricht ersatzlos aus, wenn mangels Masse kein Ethikunterricht angeboten werden kann.


Ethik-Unterricht wird nicht in jedem Bundesland angeboten, ric. Gibts hier in NRW auch nicht.
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ric
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Beitrag(#59087) Verfasst am: 01.12.2003, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Und da gibt es eine Schule, in der es keinen Ethikunterricht gibt? Meines Wissens nach fällt der ReliUnterricht ersatzlos aus, wenn mangels Masse kein Ethikunterricht angeboten werden kann.
Ethik-Unterricht wird nicht in jedem Bundesland angeboten, ric. Gibts hier in NRW auch nicht.
Geschockt
d.h. jedes Kind in NRW muß in den Religionsunterricht?
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Heike J
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Beitrag(#59090) Verfasst am: 01.12.2003, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Und da gibt es eine Schule, in der es keinen Ethikunterricht gibt? Meines Wissens nach fällt der ReliUnterricht ersatzlos aus, wenn mangels Masse kein Ethikunterricht angeboten werden kann.
Ethik-Unterricht wird nicht in jedem Bundesland angeboten, ric. Gibts hier in NRW auch nicht.
Geschockt
d.h. jedes Kind in NRW muß in den Religionsunterricht?


Nein, natürlich nicht. Freistunde.
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Heike J
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Beitrag(#59091) Verfasst am: 01.12.2003, 14:37    Titel: Re: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Liebe Leute,

der Streß reißt nicht ab. Heute wurde mir von der Lehrerin meiner Tochter eröffnet, daß sie ein Problem mit unserer atheistischen Einstellung habe und es nicht gut fände, wenn meine Tochter nicht zu den Schulgottesdiensten käme und wir ihr *die christliche Kultur* nicht vermitteln (lassen) würden. Es gehöre schließlich dazu.

Ich weiß nicht, wie sie sich das vorstellt: sollen wir etwas mittragen und öffentlich für unser Kind gut heißen, was wir nicht vertreten können? Sollen wir sie dort mit hin schicken und dann zu Hause erstmal relativieren, was die dort erzählen? Sollen wir zu allem ja und amen sagen und dann zu Hause das alles abbügeln? Sieht so Toleranz aus???

Völlig ratlos, was ich jetzt damit mache,
Reni


Ich habe in diesem Fall ganz sachlich auf das Grundgesetz hingewiesen. Dort heißt es ganz eindeutig, dass niemand zu einer religiösen Übung gezwungen werden darf. Und auf etwas anderes würde ich mich da auch nicht einlassen. Die Dame überschreitet ganz klar eine Grenze. Die Schule ist weltanschaulich-neutral.
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Heike N.
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Beitrag(#59092) Verfasst am: 01.12.2003, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Und da gibt es eine Schule, in der es keinen Ethikunterricht gibt? Meines Wissens nach fällt der ReliUnterricht ersatzlos aus, wenn mangels Masse kein Ethikunterricht angeboten werden kann.
Ethik-Unterricht wird nicht in jedem Bundesland angeboten, ric. Gibts hier in NRW auch nicht.
Geschockt
d.h. jedes Kind in NRW muß in den Religionsunterricht?


Nein. Von RU kann sich jederzeit abgemeldet werden.

Gerade übrigens gefunden: der Fall meiner Tochter.

http://www.ibka.org/artikel/rundbriefe03/unterricht.html
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ric
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Beitrag(#59094) Verfasst am: 01.12.2003, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ah ja, dann ist es ähnlich wie in Bayern. Da fällt der Ethik-unterricht auch meistens aus, weil nicht genügend Schüler zusammenkommen, und sie nutzen die betreute Freistunde für die Hausaufgaben.
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Spock
lebt noch



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Beitrag(#59100) Verfasst am: 01.12.2003, 15:00    Titel: Re: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Heute wurde mir von der Lehrerin meiner Tochter eröffnet, daß sie ein Problem mit unserer atheistischen Einstellung habe und es nicht gut fände, wenn meine Tochter nicht zu den Schulgottesdiensten käme und wir ihr *die christliche Kultur* nicht vermitteln (lassen) würden. Es gehöre schließlich dazu.
Der würde ich mal ein Gespräch drücken. Ich würde ihr genau erklären, was ich von der christlichen Kultur halte und warum diese für meine Kinder auf gar keinen Fall in Frage komme. Des weiteren würde ich ihr sagen, dass sie es gefälligst zu unterlassen habe, mein Kind mit christlicher Propaganda zu füttern, wozu sie als Lehrerin schon gar kein recht hat, wegen der Neutralität des Staates.
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ric
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Beitrag(#59103) Verfasst am: 01.12.2003, 15:04    Titel: Re: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
Der würde ich mal ein Gespräch drücken. Ich würde ihr genau erklären, was ich von der christlichen Kultur halte und warum diese für meine Kinder auf gar keinen Fall in Frage komme. Des weiteren würde ich ihr sagen, dass sie es gefälligst zu unterlassen habe, mein Kind mit christlicher Propaganda zu füttern, wozu sie als Lehrerin schon gar kein recht hat, wegen der Neutralität des Staates.
Wenn es um mich selbst gehen würde, würde ich auch so auftreten.
Allerdings solltest Du bedenken, daß immerhin ihr Kind bis zu 5 Stunden täglich mit dieser Lehrerin auskommen muß, und das wahrscheinlich 4 Jahre lang! In diesem Fall sind diplomatischere Einflußmöglichkeiten vorzuziehen, da Lehrer durchaus nicht immer zwischen Kindern und deren Eltern unterscheiden.
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Spock
lebt noch



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Beitrag(#59107) Verfasst am: 01.12.2003, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

In dem Fall würde ich mich entweder an den Rektor richten, oder - sollte der sich nicht als kooperativ erweisen - mein Kind auf eine andere Schule schicken.
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Heike J
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Beitrag(#59115) Verfasst am: 01.12.2003, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

In einer Großstadt wie Düsseldorf hätte ich so etwas ehrlich gesagt nicht erwartet.
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Heike J
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Beitrag(#59119) Verfasst am: 01.12.2003, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
Ah ja, dann ist es ähnlich wie in Bayern. Da fällt der Ethik-unterricht auch meistens aus, weil nicht genügend Schüler zusammenkommen, und sie nutzen die betreute Freistunde für die Hausaufgaben.


Hier in NRW wurde gerade erst in den Klassen 9 und 10 das Fach "Praktische Philosophie" nach Beendigung des Schulversuchs eingeführt - für diejenigen, die nicht am RU teilnehmen. In der Oberstufe ist RU oder Philosophie seit längerem Pflicht.

PP scheitert zur Zeit noch meist an den fehlenden Lehrern. Wo es eingerichtet ist, hat es sich um die Zahl der Schüler nicht zu sorgen. Da kommt da eher der RU in Not. zynisches Grinsen
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Woici
ist vollkommen humorlos



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Beitrag(#59128) Verfasst am: 01.12.2003, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Meine Tochter hat von alldem keine Ahnung. Ethik gibt es nicht, und die Lehrerin ist ihre Klassenlehrerin...Traurig Müßte also noch fast 4 Schuljahre mit ihr auskommen. Und sie macht auch in anderen Fächern (Musik, Sachkunde) öfter solch´s Zeugs... aber natüüüüürlich fällt das nicht auf das Kind zurück... ich kenn sie halt noch nicht lange genug, um das einschätzen zu können.


Ich würde es wie Ric halten. Lass Deine Tochter selbst entscheiden. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist sie ja religionslos erzogen worden, also kannst Du ihr ja auch sagen, was die Lehrerin erwartet.
Wenn sie schon starke soziale Bindungen in der Klasse hat, wird sie wohl dort bleiben wollen... dann würde ich sie dort lassen und auch keine weiteren Schritte einleiten (4 Jahre können verdammt lang sein, wenn einen die Klassenlehrerin auf dem Kieker hat).
Sollte Deine Tochter nichts dagegen haben die Klasse zu wechseln, würde ich das in die Wege leiten und gleichzeitig eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Lehrerin anstrengen...
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eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Reni
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Beitrag(#59164) Verfasst am: 01.12.2003, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
Dir bleibt immer noch die Möglichkeit, die Klasse wechseln zu lassen, falls es für dein Kind von Interesse ist. Aber das solltest Du Deine Tochter entscheiden lassen, ob sie lieber die Lehrerin erträgt, oder von ihren Klassenkameraden getrennt wird.

Erschwerend kommt hinzu, daß ich zur Klassenpflegschaftsvorsitzenden gewählt wurde und eigentlich mit der Lehrerin zusammen arbeiten müßte... da meine Tochter schwierig ist und uns die Lehrerin als kompetent im Umgang mit schwierigen Kindern empfohlen wurde, waren wir *eigentlich* froh... daß es nun so umschlägt, liegt mir umso schwerer im Magen.
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Reni
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Beitrag(#59167) Verfasst am: 01.12.2003, 17:39    Titel: Re: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Ich habe in diesem Fall ganz sachlich auf das Grundgesetz hingewiesen. Dort heißt es ganz eindeutig, dass niemand zu einer religiösen Übung gezwungen werden darf. Und auf etwas anderes würde ich mich da auch nicht einlassen. Die Dame überschreitet ganz klar eine Grenze. Die Schule ist weltanschaulich-neutral.

Wo kann ich das mit der weltanschaulichen Neutralität nachlesen?

Sie meinte nämlich, sie hätte ihre Richtlinien und einen christlichen Bezug im Erziehungsziel der Schule. Da konnte ich mangels Kenntnis nicht widersprechen.

Wäre für die Stelle dankbar, die weltanschauliche Neutralität in staatlichen - also nicht konfessionsgebundenen - Schulen verlangt.
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Reni
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Beitrag(#59171) Verfasst am: 01.12.2003, 17:44    Titel: Re: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
Der würde ich mal ein Gespräch drücken. Ich würde ihr genau erklären, was ich von der christlichen Kultur halte und warum diese für meine Kinder auf gar keinen Fall in Frage komme. Des weiteren würde ich ihr sagen, dass sie es gefälligst zu unterlassen habe, mein Kind mit christlicher Propaganda zu füttern, wozu sie als Lehrerin schon gar kein recht hat, wegen der Neutralität des Staates.

Siehe mein Posting von eben, sie beruft sich auf Grundsätze der schulischen erziehung in NRW. Steht das im Gegensatz zum Grundgesetz?

Ich habe ihr deutlich gemacht, daß ich keine religiöse Erziehung für meine Kinder wünsche, und daß einseitig-positive Vermittlung christlichen Kulturgutes nichts mehr mit Bildung zu tun hat. Auch, daß meine Kinder gern in den GD gehen können, wenn sie das selbst wollen. Wo noch keine Fragen sind, hab ich gesagt, gehören auch noch keine Antworten her, die sie nicht verstehen.

Für diesbezügliche Argumente ist sie überhaupt nicht zugänglich, sondern dringt immer wieder drauf, daß es eben dazu gehört. Auch auf meinen Einwand, daß vieles andere, was dazugehört- auch fester Kulturbestandteil - Demokratie, Arbeiterbewegung, Gewerkschaften - in der Grundschule mit keinem Wort erwähnt wird. Es ist schlimm, daß es kein Argument gibt, was sie an sich heran läßt. Scheiß Religiösität... *sorry*
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Reni
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Beitrag(#59172) Verfasst am: 01.12.2003, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
In einer Großstadt wie Düsseldorf hätte ich so etwas ehrlich gesagt nicht erwartet.


Ist ein Vorort von Düsseldorf. Aber ich weiß nicht, ob es in der Stadt anders ist...
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#59190) Verfasst am: 01.12.2003, 18:27    Titel: Re: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:

Sie meinte nämlich, sie hätte ihre Richtlinien und einen christlichen Bezug im Erziehungsziel der Schule. Da konnte ich mangels Kenntnis nicht widersprechen.


Steht tatsächlich in der Landesverfassung. Ändert aber nichts daran, dass das Bundesverfassungsgericht (im Zusammnenhang mit ähnlichen Vorschriften in Bayern und Baden-Württemberg) diese für unverbindlich erklärt hat.

Die Tante hat nicht zu missionieren, geschweige denn von Eltern zu verlangen, ihre Kinder christlich zu erziehen.

Versuche, von ihr schriftlich zu bekommen, dass sie dir Kinder religiös erziehen müsse und das auch von den Eltern verlangt (wahrscheinlich ist sie so blöd und macht es) und reiche dann Dienstaufsichtsbeschwerde ein ...

Erzähl ihr, was du von ihrem Christentum hältst ... vielleicht hast du Glück und sie wird ausfallend, dann bist du sie eventuell los.

Wende dich auf jeden Fall an den Schuldirektor, und, wenn das nicht hilft, ans Schulamt, dass deine Tochter eine andere Lehrerin bekommt. Aber nicht deine Tochter muss gehen, sondern die Lehrerin, denke ich.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito
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Beitrag(#59191) Verfasst am: 01.12.2003, 18:30    Titel: Re: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Für diesbezügliche Argumente ist sie überhaupt nicht zugänglich, sondern dringt immer wieder drauf, daß es eben dazu gehört.


Nein, gehört es nicht. Und wenn sie das nicht einsieht, sitzt du am längern Hebel. Versuch, ihr das klar zu machen.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Heike J
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Beitrag(#59193) Verfasst am: 01.12.2003, 18:34    Titel: Re: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Wäre für die Stelle dankbar, die weltanschauliche Neutralität in staatlichen - also nicht konfessionsgebundenen - Schulen verlangt.


Das war in BVerfG-Urteilen.
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Heike J
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Beiträge: 26284

Beitrag(#59198) Verfasst am: 01.12.2003, 19:16    Titel: Re: Streng gläubige Lehrerin... Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Reni hat folgendes geschrieben:
Wäre für die Stelle dankbar, die weltanschauliche Neutralität in staatlichen - also nicht konfessionsgebundenen - Schulen verlangt.


Das war in BVerfG-Urteilen.


Zum Beispiel aus der Begründung des Kruzifixurteils:

Zitat:
1. Art. 4 1 GG schützt die Glaubensfreiheit. Die Entscheidung für oder gegen einen Glauben ist danach Sache des einzelnen, nicht des Staates. Der Staat darf ihm einen Glauben oder eine Religion weder vorschreiben noch verbieten. Zur Glaubensfreiheit gehört aber nicht nur die Freiheit,einen Glauben zu haben, sondern auch die Freiheit, nach den eigenen Glaubensüberzeugungen zu leben und zu handeln (vgl. BVerf(432, 98 [106] = NJW 1972, 327). Insbesondere gewährleistet die Glaubensfreiheit die Teilnahme an den kultischen Handlungen, die ein Glaube vorschreibt oder in denen er Ausdruck findet. Dem entspricht umgekehrt die Freiheit, kultischen Handlungen einesnicht geteilten Glaubens fernzubleiben. Diese Freiheit bezieht sich ebenfalls auf die Symbole, in denen ein Glaube oder eine Religion sich darstellt. Art. 4 1 GG überläßt es dem einzelnen zu entscheiden, welche religiösen Symbole er anerkennt und verehrt und welche er ablehnt. Zwar hat er in einer Gesellschaft, die unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen Raum gibt, kein Recht darauf, von fremden Glaubensbekundungen, kultischen Handlungen und religiösen Symbolen verschont zu bleiben. Davon zu unterscheiden ist aber eine vom Staat geschaffene Lage, in der der einzelne ohne Ausweichmöglichkeiten dem Einfluß eines bestimmten Glaubens, den Handlungen, in denen dieser sich manifestiert, und den Symbolen, in denen er sich darstellt, ausgesetzt ist. [Hier ist die Pflichtschule gemeint!]Insofern entfaltet Art. 4 I GG seine freiheitssichernde Wirkung gerade in Lebensbereichen, die nicht der gesellschaftlichen Selbstorganisation überlassen, sondern vom Staat in Vorsorge genommen worden sind (vgl. BVerfGE 41, 20 [49] = NJW 1976,947). Dem trägt auch Art. 140 GG i. V. mit Art. 13 6 IVWRV dadurch Rechnung, daß er ausdrücklich verbietet, jemanden zur Teilnahme an religiösen Übungen zu zwingen.
...
Aus der Glaubensfreiheit des Art. 4 I GG folgt im Gegenteil der Grundsatz staatlicher Neutralität gegenüber den unterschiedlichen Religionen und Bekenntnissen. Der Staat, in dem Anhänger unterschiedlicher oder gar gegensätzlicher religiöser und weltanschaulicher Überzeugungen zusammenieben, kann die friedliche Koexistenz nur gewährleisten, wenn er selber in Glaubensfragen Neutralität bewahrt.


Zitat:
Im Verein mit Art. 6 11 1 GG, derden Eltern die Pflege und Erziehung ihrer Kinder als natürliches Recht garantiert, umfaßt Art. 4 1 GG auch das Recht zur Kindererziehung in religiöser und weltanschaulicher Hinsicht. Es ist Sache der Eltern, ihren Kindern diejenigen Überzeugungen in Glaubens- und Weltanschauungsfragen zu vermitteln, die sie für richtig halten (vgl. BVerfGE 41, 29 [44, 47f.]= NJW 1976, 947). Dem entspricht das Recht, die Kinder von Glaubensüberzeugungen fernzuhalten, die den Eltern falsch oder schädlich erscheinen.


http://www.kanzlei.de/kruzi2.htm
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Alzi
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 2760
Wohnort: Oberfranken

Beitrag(#59206) Verfasst am: 01.12.2003, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Reni hat folgendes geschrieben:
Meine Tochter hat von alldem keine Ahnung. Ethik gibt es nicht, und die Lehrerin ist ihre Klassenlehrerin...Traurig Müßte also noch fast 4 Schuljahre mit ihr auskommen. Und sie macht auch in anderen Fächern (Musik, Sachkunde) öfter solch´s Zeugs... aber natüüüüürlich fällt das nicht auf das Kind zurück... ich kenn sie halt noch nicht lange genug, um das einschätzen zu können.



Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß ... Mit den Augen rollen
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Eifellady
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Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 14403
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Beitrag(#59210) Verfasst am: 01.12.2003, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Reni,

da dachte ich schon immer, wir wären rückständig- aber was die Lehrerin sich erlaubt finde ich schlichtweg unmöglich.
Besonders auf einer bekenntnisfreien Schule.
Meine Kinder besuchen eine katholische Grundschule- und selbst da wurden die muslimischen Kinder nicht gezwungen Gebete oder religiöse Lieder mitzumachen.
Aber das Problem ist immer- wenn man mit den Lehreren Probleme bekommt- es schlägt sich immer auf die Kinder nieder, da kann die Lehrerin sagen was sie will.
Das ist jetzt wirkliche ein ganz blöde Situation- ich kann deinen Ärger und deine Empörung verstehen!
Alles Gute!

Ellen
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Alzi
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#59216) Verfasst am: 01.12.2003, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Eifellady hat folgendes geschrieben:
Aber das Problem ist immer- wenn man mit den Lehreren Probleme bekommt- es schlägt sich immer auf die Kinder nieder, da kann die Lehrerin sagen was sie will.


Es kommt darauf an.
Wenn die Eltern voll hinter ihren Kindern stehen und bei gegebenem Anlaß den Gang (oder einen Brief) zum Direktor, zum Schulamt oder zum Kumi nicht scheuen, dann werden diese Kinder von manchen Lehrern sogar fairer und mit mehr Aufmerksamkeit behandelt, als Kinder deren Eltern alle Entscheidungen der Lehrer einfach hinnehmen.

Wir hatten am Gym einen Schüler, dessen Vater war im Landtag (natürlich Lehrer ...). Dieser Schüler hat durch sein Verhalten eine Lehrerin vor der Klasse zum Weinen gebracht (es war meines Wissens das einzige Mal, daß sie in der Schule geweint hat) und niemand aus dem Lehrerkolleg hat es gewagt, gegen den Schüler vorzugehen, weil der Vater beim geringsten Anlaß sofort seine Beziehungen spielen ließ ...
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