Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#171494) Verfasst am: 29.08.2004, 00:24 Titel: Käpt'n Planet reißt die Macht an sich |
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Nur so mal eine Vision.
Wenn ihr euch mit dem langen Text nicht plagen wollt, dann lässt die Vorgeschichte einfach aus.
Die Vorgeschichte
In Phantomien (klingt vielleicht blöd, der Name, aber wurscht *g*) blüht die Industrie seit Jahrzehnten.
Massentourismus, Transitverkehr, aber auch Rohstoffreichtum, insbesondere an Schwermetallen und Steinkohle, sowie politische Stabilität verhalfen dem ehemaligem Agrarland zu einem rapidem Wachstum der Industrie und der Dienstleistungsbranchen.
Arbeiteten 1960 noch fast 50% in der Landwirtschaft, so waren es dreißig Jahre später knappe 5%.
Der Rücksichtslose Einsatz von Dünger- und Spritzmitteln, sowie rigiede Umleitungen von Flüssen zwecks Bewässerung brachte auf der großen, fruchtbaren Ebene eine besonders produktive Landwirtschaft hervor. Den in- und ausländischen Industriellen lässt der Rauch ihrer Fabriken ihre Herzen höher schlagen.
Dörfer wuchsen zu Kleinstädten, die fast schon das Landschaftbild prägen. Neue, riesige Fabrikshallen entstanden und ein dichtes Straßennetz wurde errichtet. Während in kleineren Städten und in den Aussenbezirken man normal leben kann, so besteht in den Innenstädten eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung und erhöhte Gafahr für Kinder und ältere Menschen.
Auch die Flüsse entwickeln einen komischen Geruch. Trinkbar sind bestenfalls noch die Bäche in den abgelegenen Gebiergslandschaften, aber in den anderen Bächern und Flüssen ist die Lage ernst und von dort gefangene Fische sind ungenießbar und oft auch verseucht.
Kamen 1960 nur 10 Autos auf 1000 Personen, so sind es 1990 bereits mehr als 300, ohne, dass man einen Katalysathor vorgeschrieben hätte. Das fehlen dieser Vorschrift begünstigt den Transitverkehr, der zwar viel Geld bringt, aber die Lärm und Abgase zu einem Alltagsproblem macht.
In Phantomien bildete sich allmählich eine radikale Umweltschutzpartei.
Sie war der Hoffnungsschimmer vieler Menschen. Sie war vergleichsweise von Lobbies unabhängig, vertratt die Ansichten der arbeitenden Massen und sorgte mit Versprechungen, den Industriellen Steuererleichtrungen zu gewähren, dass diese Zielgruppe zumindest nicht negativ zu der Partei stand, die sich bei dieser durch Forderungen nach strengen Umweltvorschriften unbeliebt machte.
Die innenpolitischen Verhältnisse sind ähnlich, wie in Singapur: Es gibt zwar offizielle Wahlen und Oppositionsparteien, doch diese werden in den Medien und bezüglich ihrer eigenen finanziellen Möglichkeiten stark benachteiligt. Ausserdem sind diese Parteien unter sich zerstritten und haben keine populäre Persönlichkeit.
Mit Tricks und versteckten Unterdrückungsmassnahmen konnte die Opposition die ganze Zeit in Schach gehalten werden: Wahlen wurden zu günstigen Zeitpunkten für die Regierungspartei vorgezogen, oder verschoben. Sie wurden nur eine Woche zuvor angekündigt und die Opposition war bereits im Vorfeld Schickanen ausgesetzt, wie zb., dass die Regierung als "Wirtschaftsförderung" private Firmen dafür bezahlte, damit sie ihre Werbeplakate in viel höherem Ausmass, als sonst, die ganzen verfügbaren Werbeflächen vollständig besetzten, damit die Opposition keinen Platz mehr für eigene hätte.
Still und leise wurden "Hulligans" angezettelt, um Aufkleber, oder sonstige Werbesachen der Opposition in einem "Vandalenakt" zu zerstören oder zu sabotieren. Geschickte Geheimdienstangestellte traten den Oppositionsparteien bei und erlangten höhere Positionen, aber sie "versagten" in den entscheidenden Momenten, indem sie unmittelbar vor Wahlen, oder sonstigen geplanten Aktionen plötzlich zerstörerische Streitereien untereinander anzettelten. Somit hetzte die Regierung indirekt die verschiedenen Parteien gegeneinander auf.
Ausserdem durfte eine Partei nur in einer Region vertretten sein und ihre Präsenz war somit in allen anderen Orten stark eingeschränkt, von der Regierungspartei ausgenommen.
Die Lage änderte sich nach der Bildung der Umweltschutzpartei(USP) drastisch:
Die USP hatte ausländische Unterstützung, sowohl finanzielle, als auch moralische. Auch hatte sie starke Fürhungskräfte. Die Regierung verbat finenzielle Unterstützung aus dem Ausland für politische Parteien, trotzdem war diese Massnahme wirkungslos, denn Geld wurde weiterhin geschmuggelt und die Regierung entlarvte sich immer mehr und mehr als undemokratisch. Da sie nun rechnete, dass die USP weiter an Popularität gewinnen würde, wurden Wahlen prompt angekündigt, die jedoch von der USP und anderen Parteien der Opposition boykotiert wurden.
Die Wahlbeteiligung wurde von internationalen Beobachtern nur auf 4% geschätzt, auch wenn die Regierung 30% angab.
Auch diese Verfälschungen waren ein Punkt der USP-Propaganda.
Die Regierung befand sich in einem Dilemma: Würde sieendlich Umweltschutzmassnahmen einführen, dann würde sie der USP zwar einen Schlag versetzen, aber gleichzeitig selbst bei den Unternehmerlobbies die Unterstützung verlieren. Andererseits wuchs ununterbrochen die Zustimmung für die Umweltschützer.
Die Regierung reagierte nur noch mit Gewalt und verhaftete kurzerhand die Führer der USP, doch auf Druck der Weltgemeinschaft mussten sie wieder freigelassen werden.
Somit hat die Regierungspartei, die eben noch in (knapper) absoluter Mehrheit herrschte ausgespielt. Die Menschen wandten sich von ihr ab. In einem Solidaritätsakt vereinigten sich die zwei stärksten Oppositionsparteien mit der USP, die nun in einem Beispiellosem Siegeszug 69,3% der Stimmen gewann.
Nun ist Käpt'n Planet an der Macht
Unter großer Zustimmung der Bevölkerung begann Käptn Planet, so der offizielle Name des Parteivorsitzenden der USP mit Reformen: Die 30-Stunden Woche mit einem Babyjahr, sowie einem großzügigem Kindergeld samt einer hohen Rente und vielen anderen staatlich finanzierten Erleichterungen wurde mit vollem Lohnausgleich für die Arbeitnehmer allgemein eingeführt, eine große Förderungskampange der alternativen Landwirtschaft erlassen und der Transitverkehr schrittweise begrenzt. Durch teure Preise(mittels hoher Besteuerung) wandelte man den Pauschaltourismus in einen sanften Tourismus um und durch die Verstaatlichung und den Ausbau der Eisenbahn plante man eine umfangreiche Verlegung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene. Es wurden den Firmen besonders strenge Umweltschutzvorschriften aufgelegt und die bis dahin kaum vorhandeten Kläranlagen wurden ausgebaut.
Die Staatengemeinschaft begrüßte dieses Programm und gewährte der neuen Regierung noch einen billigen Zusatzkredit in Höhe von 10 Mrd Dollar.
Mit diesem Geld wurden unter anderem auch Windkraftwerke angelegt. Allerdings hat man die Leistungsfährigkeit dieser Windräder als Stromerzeuger masslos überschätzt: Als man ein großes Atomkraftwerk schloss, dessen Ausgleich man eben durch diese Windturbinen erhoffte, fliel der Strom in den äusseren Regionen des Landes aus: Das Land konnte nicht mehr flächendeckend mit Storm versorgt werden.
Käpt'n Planet zeigte sich zwar überrascht, aber er versicherte auch, dass die geringere Produktion von Strom wichtig für den Umweltschutz sei und rief ein Stromsparprogramm ins Leben, wo für Sparmassnahmen geworben und wo der Strom ab 22:00 bis 2:00 abgeschaltet wurde.
Mit Protesten reagierten die Unternehmer. Viele wichtige Kapitalgeber zogen ab und die Arbeitslosigkeit wuchs an.
So wurde eine Massnahme zur Abreitsbeschaffung geschaffen: Man förderte die Aufforstung in den abgeholzten Wäldern mit verschiedenen Baumarten, um Mischwälder wieder anzupflanzen.
Im Zentrum des Landes soll ein riesiger Nationalpart entstehen, wo die Menschen den Park zu pflegen und in auszuarbeiten hatten.
Bedrohte Tierarten wurden nun unter strengen Schutz gestellt und in diesen Parks gezüchtet.
Auch so schuff man Arbeitsplätze. Menschen, die in Städten lebten sollten nun aufs Land in den biologischen Anbau gelockt werden.
Es wurde geworben, allerdings liesen sich nur wenige Menschen dazu überreden.
Vielmehr wurde der sinkende Lebensstandart beklagt: Die Preise seien überproportional angewachsen und das besonders für Sachen des Grundbedarfs und selbst für Brot muss man jetzt schon etwa das doppelte zahlen, als vor zwei Jahren. Die Inflation sei zu einem ernsthaften Problem gerworden und auch die Arbeitslosigkeit sei von 3% im Jahr 1998, also dem Jahr, wo die alte Regierung gestürtzt wurde, nun auf über 10% im Jahre 2000 gestiegen.
Kurzerhand beschloss Käptn Planet weitere Massnahmen, die die Besorgnisserregenden Entwicklungen aber noch beschleunigten:
Er lies eine allgemeine Sozialhilfe einführen und subevntionierte Grundnahrungsmittel, so dass sie sich über Nacht auf ein Viertel verbilligten. Die Masse reagierte mit einer unbeschreiblichen Begeisterung.
Nun hat Kaptn Planet die Macht fest in der Hand,...
...doch all diese Fortschritte wurden nur Mithilfe der großzügigen Kredite seitens der Banken und der ausländischen Regierungen finanziert.
Die verschmutzten Innenstädte wurden in Grünflächen umgewandelt und auch die Flüsse befanden sich nun wieder im besserem Zustand. Dies alles zusammen bewirkte, dass Käptn Planet die nächste Wahl wieder gewann. Auch diesmal hatte er die Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament.
Wahlbeobachter wurden keine entsandt und immer noch jubelte ihm die internationale Gemeinschaft nach.
Im Inland sah es aber zunehmend anders aus. Die Industrieproduktion ist um die Hälfte gesunken, die Arbeitslosigkeit beträt jetzt ganze 14%. Nur mit der großzügigen Sozialhilfe werden diese Menschen wohlwollend gestellt. Und nur dank der rapide angestiegenen Importe konnte ein permanenter Fall des Lebensstandarts verhindert werden. Inzwischen fließt dreimal soviel Geld durch Verkehr, Handel und Auslandsbesuche aus Phantomien hinaus, als hinein. Dass die Wirtschaft pro Kopf in den letzten Jahren erheblich geschrumpft und die Abhängigkeit zu Kreditgebern gewachsen ist, interessiert keinen.
Käptn Planet presentierte sich in üppiger Naturkleidung im Ausland. Im wurden erneut Kredite gegeben und er versprach, sein Land in ein Umweltschutz-musterstaat umzuwandeln.
Sein Ankommen in der Heimat muss eine Ernüchterung gewesen sein: Immer noch sind die meisten Flüsse untrinkbar und die Verschmutzung von früher baut sich nur langsam ab, zumal sie um 40% gesunken ist, aber immer noch ein ernstes Problem darstellt.
Und nun treffen seine Massnahmen schließlich auch seine eigene Bevölkerung hart
Nun sollen teure Projekte den entgültigen Durchbruch verschaffen: Die in Betonflussbetten begradigten Flüsse sollen wieder einen natürlichen Lauf bekommen und der Wasserverbrauch soll auf 5 Liter Pro Person und Tag rationiert werden. Waschmittel, die nicht abbaubar waren, verschwanden völlig und auch die Industrie musste weitere Zügel hinnehmen, was viele dieser Betriebe in den Konkurs trieb und die Arbeitslosigkeit weiter stieg.
Die Wasserrationierung löste eine Welle der Empörung aus, zumal die Rationierung pauschal abgerechnet wurde und so das Wasser in Bezirke zugeteilt von denen verbraucht wurde, die als erstes bei den unvorhergesagten Wasserlieferungen, die Hähne laufenliesen.
Man beschloss also ein Programm, um in jedem Haushalt es genau einzuteilen, was aber nie problemlos lief und sehr teuer war.
Auch der Kunstdünger samt aller Schädlingsbekämpfungsmittel wurden zuerst rationalisiert und später völlig verboten.
Die Folge davon war, dass der Staat fortan 80% seines Getreidebedarfs importieren musste, um alle ausreichend ernähren zu können. Dies gelang vorerst auch...
Jedenfalls wurden...
...die Devisen knapp und der Schuldenberg umfasste bereits 100% des BIP. Kredite zu bekommen wurde immer problematischer, also mussten die Einnahmen nun doch erhöht werden:
In einer Statistik fand man heraus, dass nun die immer noch ohne trotz Vorschrift die meisten Autos ohne Katalysatoren und Schalldämpfern auf der Straße "ihren Umfug treiben".
Daraufhin musste jede Familie, die über mehr als ein Auto verfügte, das zweite an den Staat abliefern. Da aber die Bevölkerung diese Vorschrift geschickt umging, wurde eine allgemeine Enteignung aller KFZ´s verordnet, die keinen Katalysator oder keinen Schalldämpfer für den Motor hatten. Die Menschen hatten eine Woche Zeit, einen einbauen zu lassen, doch, weil es alle Menschen in schnellem Eifer taten, sprang die Nachfrage in die Höhe und die meisten konnten sich keinen Katalysator mehr leisten, im Hintergrund wurden aber auch für diese eine Woche die Steuern in der gesamten Branche der Katalysatoren- Schaldämpfer- und auch KFZproduktion hinter dem Rücken der Bevölkerung massiv erhöht, so dass auch der Staat an den gigantischen Zahlungen für die Katalysatoren üppig absahnte.
Auch an den beschlagnahmten Autos machte der Staat im Ausland ein großes Geschäft, dadurch wurde die akute Schuldenlage entschärft, aber das Schuldenproblem bei weitem nicht gelöst...
Schließlich wurde die Massnahme einen Monat später noch erweitert: Jeder Single musste ein Auto abliefern, egal, wie umweltfreundlich es auch war. Begründet wurde es damit, dass es besonders umweltschädlich wäre, wenn ein einzelner Mensch ein Auto für sich alleine als Transportmittel benutzt.
Alle Mopeds und Motorräder wurden ebenfalls beschlagnahmt und auch ins Ausland verkauft.
Der Kohlebergbau wurde reduziert, jegliches radioaktives Material wurde ins Ausland verkauft, oder aufwändig entsorgt, so dass alle Wärme- und Atomkraftwerke geschlossen wurden und die gesamte Stomversorgung nur noch die Wasserkraftwerke gewehrleisten mussten.
Dies war aber nicht möglich, denn diese lieferten nur etwa 40% des benötigten Stroms. Also wurde nun der Strom ab 10:00 bis 14:00 und ab 18:00 bis 7:00 abgedreht.
Trotz aller Inhaftierungen politischer Gegner, brodelte es unter der Bevölkerung.
Als Kaptn Planet merkte, dass die Menschen als Reaktion mit Holz, Benzin oder Kohle ihre Häuser beheizten, wurden auch diese Stoffe verboten.
Diese Massnahme brachte nun den bei vielen Menschen Fass zum Überlaufen: Eine riesige Streikwelle brach aus. Die Menschen, die auf die Straße gingen wurden verhaftet, also blieben die meisten Streikenden in den etwa 700 streikenden Betrieben.
Kaptn Planet befahl, diese Fabriken gleichzeitig in die Luft zu jagen ohne, die Arbeiter davon zu informieren, schließlich, so meinte er, sind sie es, die diese Umweltschädlichen Betriebe laufen arbeiten liesen. Zudem befahl er, alle politischen Gegner hinzurichten, da man sie angesichts der weltweiten Überbevölkerung nicht mehr ernähren könnte...
Nach vielen riesigen Explosionen, die alle Streikbetriebe samt ein paar Häuserblöcken zerstörten und insgesamt 30 000 Menschen tötete, kehrte Ruhe ein.
Die Bevölkerung Phantomiens zählt zu dieser Zeit 50 Millionen Menschen. Bevor Kaptn Planet regierte, waren es noch 6 Millionen mehr, weil viele Menschen auswanderten. Hier sah er eine positive Entwicklung. Er beschloss noch mehr Menschen in die Emigration zu treiben und plante, die Gesamtbevölkerung bis 2005 auf 15 Millionen zu reduzieren, um sein Werk für sein Umweltparadies zu vollenden. Der Naturschutzpark im Landeszentrum und eine große Umgebung sollen vollständig entvölkert werden.
Er lies nahzu alle Fabriken in die Luft sprengen. Diesmal starben weniger Menschen, weil viele bereits keine Fabrik mehr betratten. Kaptn Planet verbat die Massenproduktion und Dampfmaschinen. Er verbat die Elektrizität und alle komplizierteren Mechanischen Geräte. Jeder Mensch, welcher ein solches Gerät besas, sei es auch nur eine handbetriebene Staatstreumaschine, musste mit seiner ganzen Familie sterben. Den wenigen Strom, welchen die Kraftwerke noch lieferten, bekam seine Villa und sein Parteibüro und einige Villen seiner treuen Parteianhänger zugeteilt.
Sonst wurde kein Storm mehr verbraucht.
Er lies einen Jahressoll festlegen, um welchen sie die Bevölkerung verringen sollte. Wanderten also die Menschen nicht in ausreichender Zahl ab, wurden die, die für den Jahressoll fehlten, regelmässig massakriert...
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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