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5% Hürde
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#829234) Verfasst am: 29.09.2007, 20:33    Titel: 5% Hürde Antworten mit Zitat

Ist diese ok oder nur ein Raushalten von schwächeren Parteien?
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Forever Disturbed
Rockt die Bude



Anmeldungsdatum: 26.06.2007
Beiträge: 205

Beitrag(#829239) Verfasst am: 29.09.2007, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Einerseits gut da somit Parteien wie die NPD Grösstenteils rausgehalten werden , anderseits abschreckung des Wählens von Kleinparteien nach dem Motto : Die Wähl ich nicht schaffen die 5% Hürde ja eh nicht.
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Es lebe der Westen mit all seinen Errungenschaften und Dummheiten!
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#829247) Verfasst am: 29.09.2007, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Deshalb mein Vorschlag: Eine Alternativstimme, die dann wirkt, wenn die mit der eigentlichen Stimme gewählte Partei es nicht schafft.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#829264) Verfasst am: 29.09.2007, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Zu kompliziert... das würde alles die Konzentrationprozesse in vorhandene Parteien nur fördern.

Man muss einfach dran glauben, dass es auch eine kleine partei irgendwann schaffen kann... siehe die Grünen...
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#829288) Verfasst am: 29.09.2007, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hielte eine Wiedereinführung der 5%-Hürde bei Bundestagswahlen auf Landesebene -so war es glaube ich bis 1961- für besser als die jetzige Regelung auf Bundesebene. Wer bei der Bundestagswahl in einem Land über 5% der Zweitstimmen bekam, landete im Bundestag, wie damals die DP in Niedersachsen.
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#829332) Verfasst am: 29.09.2007, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Die Fünfprozentklausel ist ein undemokratisches Mittel der herrschenden Einheitskoalition, andere Parteien aus den Parlamenten zu halten

Ich wäre ja dafür, die 5-Prozent-Hürde ganz abzuschaffen. Jede Partei, die genügend Unterstützungsunterschriften gesammelt hat, um sich für die Wahl zu qualifizieren, sollte Minimal einen Sitz im Bundestag oder den Landtagen erhalten.

Einen Gewisse Zahl an Sitzen wird auf die Parteien verteilt und immer aufgerundet.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#829392) Verfasst am: 29.09.2007, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin prinzipiell auch gegen eine 5%-Huerde, wegen den bereits von anderen erwaehnten Gruenden, es ist einfach undemokratisch.

Ganz uebel finde ich dabei, dass es hier offensichtlich eine Ausnahme gibt, die CSU naemlich, der man den Sonderstatus zubilligt, einerseits 'ne selbststaendige Partei zu sein und andererseits mit der CDU eine "Zaehlgemeinschaft" zu bilden, damit da 5%-maessig auch ja nix anbrennen kann.

Da Nergal diesen thread eroeffnet hat, draengt sich natuerlich noch 'ne ganz andere Frage auf, die naemlich nach der eingebauten Moeglichkeit der Selbstabschaffung der Demokratie. Es gibt ja schliesslich keine Obergrenze fuer die Zahl der Parteien, die sich an einer Bundfestagswahl beteiligen koennen. Was passiert eigentlich, wenn keine einzige der zur Wahl stehenden Parteien die 5%-Huerde nimmt? Anarchie in Germany? Sehr glücklich

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#829399) Verfasst am: 29.09.2007, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=7470&highlight=h%FCrde
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Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#829422) Verfasst am: 29.09.2007, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Weder in der Weimarer Republik noch in italien gibt es die 5% Klausel.
Alles Neue wird durch sie weitestgehend abgewürgt. Einen stichhaltigen Grund für die Klausel gibt es nicht, es sei denn man bejaht die bestehenden Verhältnisse.
Warum wurde sie von den Herrschenden eingeführt? Es ist deren Angst vor Veränderungen, die gegen sie gerichtet sein könnten, gewissermassen das für sie unkalkulierbare (Rest)Risiko.
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#829444) Verfasst am: 30.09.2007, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Was passiert eigentlich, wenn keine einzige der zur Wahl stehenden Parteien die 5%-Huerde nimmt? Anarchie in Germany?



Da gibt es ja noch die Direktmandate. Sobald eine Partei drei davon erringt, gilt die Hürde für die Partei nicht mehr. Wenn es dann ganz schlecht kommt, und nur eine einzige Partei diese Drei Mandate erringt, und die anderen Direktmandate alle an Unabhängige gehen, könnte eine Partei mit weniger als den 5 Prozent mehr als den halben Bundestag kontrollieren.

Daran sieht man, wie unsere große Demokratie ohne Wahlschafherden nicht funktionieren würde.
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Autoterrorist
Die Gottespest



Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg

Beitrag(#829485) Verfasst am: 30.09.2007, 03:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Anarchie in Germany?

Mit Verlaub: Anarchie
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#829486) Verfasst am: 30.09.2007, 03:21    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Weder in der Weimarer Republik noch in italien gibt es die 5% Klausel.
Alles Neue wird durch sie weitestgehend abgewürgt. Einen stichhaltigen Grund für die Klausel gibt es nicht, es sei denn man bejaht die bestehenden Verhältnisse.
Warum wurde sie von den Herrschenden eingeführt? Es ist deren Angst vor Veränderungen, die gegen sie gerichtet sein könnten, gewissermassen das für sie unkalkulierbare (Rest)Risiko.

Du hast doch schon die Weimarer Republik genannt. Die Zersplitterung des Parlaments und die daraus folgende Handlungsunfähigkeit der Weimarer Politik war mit ein Grund für die Einführung der 5%-Hürde.
Genauso übrigens die Entmachtung des Präsidenten und die Stärkung der Länder. Man wollte damit verhindern, dass jemand wie die Nazis erneut die Macht ergreifen kann.
Ob das heute noch notwendig ist, darüber kann man allerdings diskutieren.
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Einsiedler
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#829501) Verfasst am: 30.09.2007, 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ganz uebel finde ich dabei, dass es hier offensichtlich eine Ausnahme gibt, die CSU naemlich, der man den Sonderstatus zubilligt, einerseits 'ne selbststaendige Partei zu sein und andererseits mit der CDU eine "Zaehlgemeinschaft" zu bilden, damit da 5%-maessig auch ja nix anbrennen kann.


Meines Wissens (ich kann leider keine Quelle angeben) gilt die 5%-Hürde
auch für die CSU, die sie aber (bisher) immer sicher genommen hat.
Bayern hat etwa 15% der deutschen Bevölkerung, bei 50% Stimmen
für die CSU reicht das für 7,5% auf Bundesebene (gleiche Wahlbeteiligung
unterstellt). Die CSU müßte schon auf 33% (in Bayern) absacken, um
aus dem Bundestag zu fliegen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da Nergal diesen thread eroeffnet hat, draengt sich natuerlich noch 'ne ganz andere Frage auf, die naemlich nach der eingebauten Moeglichkeit der Selbstabschaffung der Demokratie. Es gibt ja schliesslich keine Obergrenze fuer die Zahl der Parteien, die sich an einer Bundfestagswahl beteiligen koennen. Was passiert eigentlich, wenn keine einzige der zur Wahl stehenden Parteien die 5%-Huerde nimmt? Anarchie in Germany? Sehr glücklich

Gruss, Bernie


Diesem Problem könnte man entgehen, wenn die 5%-Hürde nicht
pro Partei, sondern insgesamt gewertet würde; sprich: 95 % der
abgegebenen Stimmen hätten einen tatsächlichen Einfluß auf die
Sitzvergabe.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#829503) Verfasst am: 30.09.2007, 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

Lassen sich Machthaber/Macht abwählen?
Man kann zwar Merkel&Co wählen, aber im Kapitalismus müsste man das Kapital wählen können, dieses bestimmt was/wann/wie/wo gemacht wird.
Habe ich diese Wahlmöglichkeit nicht dann gibt es für mich auch keine Wahl, sondern nur Unterwerfung unter das Kapital und dessen Strukturen.
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Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#829543) Verfasst am: 30.09.2007, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Yamato hat folgendes geschrieben:

Du hast doch schon die Weimarer Republik genannt. Die Zersplitterung des Parlaments und die daraus folgende Handlungsunfähigkeit der Weimarer Politik war mit ein Grund für die Einführung der 5%-Hürde.
Genauso übrigens die Entmachtung des Präsidenten und die Stärkung der Länder. Man wollte damit verhindern, dass jemand wie die Nazis erneut die Macht ergreifen kann.
Ob das heute noch notwendig ist, darüber kann man allerdings diskutieren.



Die Weimarer Republik war handlungsunfähig, weil es zu keiner Aktionseinheit zwischen KPD und SPD kam. Erst wollte die KPD sie nicht, dann nicht die SPD. Dann gab es natürlich den Riesengegensatz zwischen Rechts und Links, Ausdruck der Spaltung innerhalb der Gesellschaft.
Das hat also alles nix mit der 5% Klausel zu tun. Hätte es sie gegeben, wäre die Zerrissenheit in der Gesellschaft und daraus resultierend auch im Parlament nicht aufgehoben gewesen. Der politische Ablauf wäre daher der gleiche gewesen.
Alles nur Vorwand von der politisch herrschenden Klasse.
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#829576) Verfasst am: 30.09.2007, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ganz uebel finde ich dabei, dass es hier offensichtlich eine Ausnahme gibt, die CSU naemlich, der man den Sonderstatus zubilligt, einerseits 'ne selbststaendige Partei zu sein und andererseits mit der CDU eine "Zaehlgemeinschaft" zu bilden, damit da 5%-maessig auch ja nix anbrennen kann.


Da gibts keinen Sonderstatus. Die CSU liegt im Bundesschnitt bei 7-9 bis Prozent. Würde sie die Hürde nicht schaffen, käme sie auch nicht in den Bundestag. Die Fraktionsgemeinschaft mir der CDU wird immer erst nach der Konstituierung des Bundestages geschlossen. Die "Zählgeneinschaft" bei Wahlen gibt es nur bei den Hochrechnungen und Prognosen der Medien. In den offiziellen Wahlergebnisse wird jede Partei gesondert geführt. Deswegen war die Behauptung Schröders und Münteferings nach der letzten Bundestagswahl, die SPD hätte in einer großen Koaltion als stärkste Partei das Recht auf den Spitzenposten, so falsch nicht. Wenn die CDU es nicht für nötig hält, in allen Bundesländern anzutreten, ist das schließlich allein ihre Sache. Das Problem war nur, dass das Gros der Menschen CDU und CSU als praktisch eine Partei wahrnimmt. So war die offentliche Meinung auf Merkels Seite.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Was passiert eigentlich, wenn keine einzige der zur Wahl stehenden Parteien die 5%-Huerde nimmt? Anarchie in Germany?


Dann verfallen vermutlich die Listenplätze und der Bundestag besteht nur aus direkt gewählten Abgeordneten. Sicher bin ich mir da aber nicht.
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#829596) Verfasst am: 30.09.2007, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Was passiert eigentlich, wenn keine einzige der zur Wahl stehenden Parteien die 5%-Huerde nimmt? Anarchie in Germany?


Dann verfallen vermutlich die Listenplätze und der Bundestag besteht nur aus direkt gewählten Abgeordneten. Sicher bin ich mir da aber nicht.


Was ich ganz vergessen hatte: Wenn eine Partei mindestens drei Direktmandate holt, zieht sie ihrem Stimmenanteil gemäß in den Bundestag ein, egal, ob sie die 5%-Hürde geschafft hat oder nicht. Die Listenplätze würden sich in dem von dir konstruierten Fall also auf jene Parteien verteilen, die mindestens drei Wahlkreise gewonnen hätten.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#829624) Verfasst am: 30.09.2007, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich hielte eine Wiedereinführung der 5%-Hürde bei Bundestagswahlen auf Landesebene -so war es glaube ich bis 1961- für besser als die jetzige Regelung auf Bundesebene. Wer bei der Bundestagswahl in einem Land über 5% der Zweitstimmen bekam, landete im Bundestag, wie damals die DP in Niedersachsen.

Diese Option unterstütze ich, alternativ eine 1%-Hürde.

Eine gewisse Hürde ist sicherlich ganz brauchbar, allein schon wiel es sonst halbe Sitze im Bundestag gibt. Eine Partei it ausreichendem Gesellschaftsinteresse sollte die 1% überwinden können, das ist in der Regel weniger als an Unterstützerstimmen nötig war, um überhaupt wählbar zu sein.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#829751) Verfasst am: 30.09.2007, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Der Bundetag hat regulär 598 Mitglieder.
Die Bundesrepublik hat 82.422.299 Einwohner. Wieviele Bürger mit Wahlrecht sind, weiss ich grade mal nicht, also nehm ich die Zahl mal.

82.422.299 Einwohner / 598 Mandate = 137829,93143813 Einw./Mandat oder:
100% / 598 Mandate = 0,167224080268 %

Runden wir mal auf dann repräsentiert ein Abgeordneter 138 TEinwohner. Nachdem ich nix von den Überhangmandaten halte, sollte das als auch die Zahl an Stimmen sein, die ein Abgeordneter selbst oder als Vertreter seiner Partei, auf sich vereint.

Hat ein Kandidat über 138T Stimmen, hat er ein Direktmandat. Die Überzähligen Stimmen gehen dann zugunsten seiner Partei (Liste). Hat ein Kandidat weniger als 138T Stimmen, kann er von seiner Partei Patreistimmen, also überzählige Stimmen anderer Kandidaten, hinzubekommen.

Eine Partei wird natürlich Ihre Stimmen bevorzugt solchen Ihrer Kandidaten geben, die möglichst wenig zusätzliche "Parteistimmen" benötigen. Es wird also auch bei der Auswahl der Parteikandidaten die Entscheidung der Wähler berücksichtigt, nicht zwingend nur die Parteihirarchie.

Nachteil wären die Stimmen, die auf die Kandidaten entfallen, die es nicht schaffen. Vielleicht müsste man die Grenze dann auf 130T oder 120T Stimmen / Kandidat verringern um nicht so viele Wähler unberücksichtigt zu lassen, aber dennoch die Anzahl der Mandatsträger nicht in die Höhe zu treiben.

Der ganze Firlefanz mit den Zweitstimmen würde ersatzlos entfallen.
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#829753) Verfasst am: 30.09.2007, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

138T Stimmen auf einen Kandidaten - das wären, als Rechenbeispiel, 51% aller Stimmen in Mönchengladbach. Und Mönchengladbach ist in zwei Wahlkreise eingeteilt, in jedem Wahlkreis müsste der Kandidate, der soviele Stimmen will also 102% der Stimmen erhalten.

Tatsächlich dürfte das so ziemlich genau die Größe eines Wahlkreises sein.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#829757) Verfasst am: 30.09.2007, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
... dann repräsentiert ein Abgeordneter 138 TEinwohner. Nachdem ich nix von den Überhangmandaten halte, sollte das als auch die Zahl an Stimmen sein, die ein Abgeordneter selbst oder als Vertreter seiner Partei, auf sich vereint.

Von Gegenkandidaten hältst Du wohl auch nichts, oder?
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#829795) Verfasst am: 30.09.2007, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
... dann repräsentiert ein Abgeordneter 138 TEinwohner. Nachdem ich nix von den Überhangmandaten halte, sollte das als auch die Zahl an Stimmen sein, die ein Abgeordneter selbst oder als Vertreter seiner Partei, auf sich vereint.

Von Gegenkandidaten hältst Du wohl auch nichts, oder?
Ich halte viel von einer möglichst gut vertretenen Mehrheit der Bevölkerung, statt einer Vorausleser der Meinungen in der Vertretung.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#829798) Verfasst am: 30.09.2007, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
138T Stimmen auf einen Kandidaten - das wären, als Rechenbeispiel, 51% aller Stimmen in Mönchengladbach. Und Mönchengladbach ist in zwei Wahlkreise eingeteilt, in jedem Wahlkreis müsste der Kandidate, der soviele Stimmen will also 102% der Stimmen erhalten.

Tatsächlich dürfte das so ziemlich genau die Größe eines Wahlkreises sein.

Die Frage ob, oder ob nicht, man Wahlkreise braucht beschäftigt mich noch sehr. Nach meinem Modell wären sie nicht notwendig. Ein Kandidat kann versuchen, seine Stimmen in der näheren Umgebung zu suchen, oder über das ganze Land verteilt.

Letzteres würde aber einer medialen Vorauswahl der Kandidaten Vorschub leisten... weiss ich nicht, wie ich das gewichten soll... Frage
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#829799) Verfasst am: 30.09.2007, 19:54    Titel: Re: 5% Hürde Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Ist diese ok oder nur ein Raushalten von schwächeren Parteien?

Diese Regelung ist in Ordnung, denn sonst würden sogar Parteien wie diese ins Parlament kommen.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#829802) Verfasst am: 30.09.2007, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
138T Stimmen auf einen Kandidaten - das wären, als Rechenbeispiel, 51% aller Stimmen in Mönchengladbach. Und Mönchengladbach ist in zwei Wahlkreise eingeteilt, in jedem Wahlkreis müsste der Kandidate, der soviele Stimmen will also 102% der Stimmen erhalten.

Tatsächlich dürfte das so ziemlich genau die Größe eines Wahlkreises sein.

Die Frage ob, oder ob nicht, man Wahlkreise braucht beschäftigt mich noch sehr. Nach meinem Modell wären sie nicht notwendig. Ein Kandidat kann versuchen, seine Stimmen in der näheren Umgebung zu suchen, oder über das ganze Land verteilt.

Letzteres würde aber einer medialen Vorauswahl der Kandidaten Vorschub leisten... weiss ich nicht, wie ich das gewichten soll... Frage

mW sind die Wahlkreise dazu da, genau diese mediale Vorauswahl zu dämpfen. Das finde ich auch besser. Ohne Wahlkreise würden lokale Kandidaten wahrscheinlich vollends untergehen.

Was ich viel interessanter fände wäre eine weitgehende Auflösung des Parteienkonzepts zugunsten von Direktkandidaten. Das würde allerdings die Konsolidierungsphase des Bundestags erheblich verlängern, da die politischen Ansichten der Vertreter undurchsichtiger werden (weil jeder mit einer komplett eigenen kommt).
Helfen könnte allerdings, wenn Parteien zwar weiter bestehen, aber nicht mehr wählbar sind.
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Spartacus Leto
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Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#829829) Verfasst am: 30.09.2007, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Nur Direktmandate? Dann bekämen wir ein Zweiparteiensystem, bei dem die Mehrheit der Bevölkerung im Parlament überhaupt nicht vertreten wäre. Bzw. die Wähler in einer Stichwahl lediglich das kleinere von zwei Übeln wählen, ohne diesen Kandidaten wirklich zu unterstützen.

Also sowas wie in den USA? Nein, Danke!
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#829838) Verfasst am: 30.09.2007, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Leto hat folgendes geschrieben:
Nur Direktmandate? Dann bekämen wir ein Zweiparteiensystem, bei dem die Mehrheit der Bevölkerung im Parlament überhaupt nicht vertreten wäre. Bzw. die Wähler in einer Stichwahl lediglich das kleinere von zwei Übeln wählen, ohne diesen Kandidaten wirklich zu unterstützen.

Also sowas wie in den USA? Nein, Danke!

Wie kommst du darauf? Das System in den USA ist ja nochmal ein komplett anderes. Das hat Vertreterwahlen.
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Derrick
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Anmeldungsdatum: 27.04.2007
Beiträge: 118

Beitrag(#829877) Verfasst am: 30.09.2007, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Die 5% Hürde soll einer Handlungsunfähigkeit des Parlaments wie zu Zeiten der Weimarer Republik vorbeugen.
Sie soll überdies die Spannung zwischen Arbeitsfähigkeit der Demokratie und der größtmöglichen repräsentativen Abbildung der Volksmeinung lösen, auch wenn dadurch die Gefahr besteht, dass das politische System stagniert.

Zur SPD in der Weimarer Zeit: Obwohl eine glasklare demokratische Partei, konnte sie sich nicht dazu durchringen, die Demokratie in Deutschland vorbehaltlos zu unterstützen. (damit spiele ich auf den Austritt aus der Großen Koalition vor der Delegierung Brünings zum Reichskanzler an. Grund hierfür war eine zweitrangige sozialpolitische Frage)
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Valen MacLeod
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Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#829878) Verfasst am: 30.09.2007, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Was ich viel interessanter fände wäre eine weitgehende Auflösung des Parteienkonzepts zugunsten von Direktkandidaten. Das würde allerdings die Konsolidierungsphase des Bundestags erheblich verlängern, da die politischen Ansichten der Vertreter undurchsichtiger werden (weil jeder mit einer komplett eigenen kommt).
Helfen könnte allerdings, wenn Parteien zwar weiter bestehen, aber nicht mehr wählbar sind.

Fände ich auch gut! Dieser ganze Shit von wegen Fraktionszwang fiele dann weg. Ich glaube aber nicht, das die Kandidaten undurchsichtiger werden würden... nur der Wahl-O-Mat würde nicht mehr funktionieren und man könnte kein politisches Programm (was nach der Wahl eh kein Schwein mehr interessiert) einer Partei mehr wählen.

Leto hat folgendes geschrieben:
Nur Direktmandate? Dann bekämen wir ein Zweiparteiensystem, bei dem die Mehrheit der Bevölkerung im Parlament überhaupt nicht vertreten wäre. Bzw. die Wähler in einer Stichwahl lediglich das kleinere von zwei Übeln wählen, ohne diesen Kandidaten wirklich zu unterstützen.

Also sowas wie in den USA? Nein, Danke!

Ich glaube nicht, daß es mit dem amerikanischen Wahlmännersystem, was ja gar kein Direktmandatssystem ist, vergleichbar wäre.

Es gibt bei Direktmandaten immer zwei Reaktionen:

"Ohje! Das kommen ja keine klaren Mehrheitsverhältnisse mehr zu Stande, weil nur noch Splitterparteien im Plenum sitzen!"

und

"Ohje, dann kriegen wir ein Zweiparteiensystem!"

Beides sind meines Erachtens Scheinargumente, die nur Angst machen sollen. Bewiesen hat das noch keiner.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#829886) Verfasst am: 30.09.2007, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Derrick hat folgendes geschrieben:

Zur SPD in der Weimarer Zeit: Obwohl eine glasklare demokratische Partei, konnte sie sich nicht dazu durchringen, die Demokratie in Deutschland vorbehaltlos zu unterstützen. (damit spiele ich auf den Austritt aus der Großen Koalition vor der Delegierung Brünings zum Reichskanzler an. Grund hierfür war eine zweitrangige sozialpolitische Frage)


Viel zu positiv, die Betrachtung gegenüber der SPD. Wenn man bedenkt, dass die SPD die Wahl Hindenburgs unterstützte, stellt sich ja schon mal die Frage was an dieser Partei demokratisch war.
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