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Olympia-Boykott?
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Olympia-Boykott, Absage oder ähnliches... Bist Du dafür?
Ja, das sollte meiner Meinung nach gemacht bzw. in Erwägung gezogen werden.
36%
 36%  [ 31 ]
Nein, dieser Forderung kann ich mich nicht anschließen.
47%
 47%  [ 40 ]
Ich habe dazu keine Meinung, es ist mir auch egal, wie und wo die Millionen Euro verjubelt werden.
10%
 10%  [ 9 ]
Ich weiß es nicht, nächstes Thema bitte!
5%
 5%  [ 5 ]
Stimmen insgesamt : 85

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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#963753) Verfasst am: 26.03.2008, 23:06    Titel: Olympia-Boykott? Antworten mit Zitat

Was meint Ihr: Sollten die diesjährigen Olympischen Sommerspiele in Peking wegen des anhaltenden Tibet-Konfliktes boykottiert werden?

Ich selber bin da zwiegespalten: Sicher können die Olympischen Spiele (eine Westveranstaltung) bewirken, daß China sich z. B. Menschenrechten mehr öffnet, alleine schon durch die Berichterstattung durch geschätzt weltweit ca. 25.000 Journalisten vor Ort.

Andererseits ist die Frage, inwieweit sich die Spiele dadurch für Machtpolitik instrumentalisieren lassen. Dann könnten ja zukünftig auch OS z. B. im Iran oder Nord-Korea stattfinden, folgte man dieser Logik.

Ich verstehe die berechtigten Anliegen der Tibeter, aber was ich nicht verstehe, ist, warum die Tibeter nicht möchten, daß der olympische Fackellauf auch durch ihr Territorium nach China stattfinden soll und dagegen protestiert haben.
Mit den Augen rollen
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Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#963783) Verfasst am: 26.03.2008, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

eine gute frage. ich glaube aber nicht, dass china durch einen olympia-boykott seine tibet-politik ändern würde, trotz des enormen gesichtsverlusts, den ein solcher boykott bei den chinesen verursachen würde.
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#963790) Verfasst am: 26.03.2008, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Mich stört an dieser ganzen Olympiadiskussion vor allem das Gerede, dass ein Boykott eine Einflussnahme auf die Menschenrechtssituation eher verschlechtern würde und dass man bei den Chinesen, die einen Boykott als Gesichtsverlust werten würden (fast gerade in Ostasien die grösste Form der Schmach ist), mit einer solchen Massnahme alles noch verschlechtern würde.

Mag ja stimmen... aber das was hier die entscheidende Frage m.E. ist:

an welche Laender würde Peking Millionenauftraege wohl in Zukunft vergeben, wenn die Welt in zwei Lager geteilt werden würde, in die, die teilnehmen und die, die fernbleiben?

Weder das eine noch das andere wird an der Situation tatsaechlich was aendern, auch die Tatsache, dass für ca. 2 Wochen 25.000 Journalisten im Land sind, wird nichts verbessern. Seit Monaten werden die Aermsten der Armen von Pekings Strassen verdraengt, damit die Journalisten ja nicht schlechtes zu Gesicht bekommen... wie man mit olympischen Spielen der Welt was vorgaukeln kann, hat man ja bei Hitlers Olympiade schon zu sehen bekommen.

Dennoch sagt irgendwas in mir, dass man wenigstens ein Zeichen setzen sollte...

die Chinesen haben in ihren Fernsehübertragungen von den Demonstrationen bei der Fackelentzündung nichts mitbekommen... ich frage mich, was wohl der chinesische Kommentator erzaehlen würde, wenn mehrere Grossnationen einfach bei der Eröffnungsfeier nur den Fahnentraeger ins Stadion einmarschieren lassen und hinter ihm kein Sportler der betreffenden Nation einmarschiert. Die Szene ausblenden können sie wohl nicht, aber womöglich wird man den chinesischen Zuschauern erzaehlen, dass die Sportler sich auf ihre Wettkaempfe vorbereiten wollen und deswegen der Eröffnung fernbleiben. Aber dennoch: Könnte man die Sportler deswegen sperren? Ich denke nicht, zumal eh nicht alle einmarschieren. Steht irgendwo geschrieben, dass xx % der teilnehmenden Sportler anwesend sein müssen? Würde eine Nichterfüllung dieser Quote Konsequenzen nach sich ziehen können.

Da es eh nur um ein Zeichen gehen kann, faend ich es gut, wenn es von Seiten der Sportler kommen würde, da weder Politik, noch Wirtschaft noch sportliche Dachverbaende sich hier zu bewegen imstande sein werden können.
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Kongolese
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Anmeldungsdatum: 12.10.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#963799) Verfasst am: 26.03.2008, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war strikt gegen die Vergabe der Spiele an Peking, weil mir das Massaker am Tiananmen-Platz noch zu sehr in den Knochen saß.

Heute ist es mir eigentlich ziemlich egal, weil ich sehe, dass die Spiele nun missbraucht werden. Wenn einem die Massaker an der tibetischen Bevölkerung bzw. deren Schicksal wirklich am Herzen liegt, dann sollte man es nicht bei "sportlichen" Sanktionen belassen, oder darauf verweisen, dass man eh nicht an der Eröffnungszeremonie teilnehmen wird.

Um wirkliche Zeichen zu setzen, müsste man konsequenterweise wirtschaftliche Sanktionen verhängen! Aber mal schauen wie weit es mit unserer Sympathie für Tibet geht, wenn dann plötzlich die T-Shirts, Turnschuhe, Uhren und sonstige Waren plötzlich teurer werden, weil aus China keine Billig-Produkte mehr kommen.

Ob uns dann das Schicksal der Tibeter auch noch interessiert? Mit den Augen rollen

Ich würde es mir wünschen, aber bezweifle es doch sehr.
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Kongolese
unbeliebt



Anmeldungsdatum: 12.10.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#963803) Verfasst am: 26.03.2008, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
eine gute frage. ich glaube aber nicht, dass china durch einen olympia-boykott seine tibet-politik ändern würde, trotz des enormen gesichtsverlusts, den ein solcher boykott bei den chinesen verursachen würde.

Das stimmt mit Sicherheit, doch für China wäre es ein noch schlimmerer Gesichtsverlust, würde man in der Tibet-Frage nachgeben.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#963804) Verfasst am: 26.03.2008, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte einen Olympiaboykott fuer kontraproduktiv.

Zum einen glaube ich, dass die chinesische Fuehrung die Tibeter einen solchen Gesichtverlust buessen lassen wuerde und dass es ohne Olympia gleich voellig unmoeglich waere, dass die Presse vor Ort sein kann. Gerade kam auf BBC-world, dass die chinesische Fuehrung "handverlesenen" westlichen Journalistin die Reise nach Lhasa gestattete. Ohne Olympia gaebe es wohl noch nicht einmal das. Die Folgen bekaemen die Tibeter zu spueren.

Weiterhin denke ich, dass die olympischen Spiele eine Chance fuer die Tibeter darstellen fuer ihre Forderungen groesseres Gehoer zu finden, sie nutzen diese Chance ja schliesslich auch ausgiebigst. Darueberhinaus kann ich mir vorstellen, dass es bei geschicktem Vorgehen den Tibetern moeglich sein koennte Zugestaendnisse aus der chinesischen Fuehrung herauszubekommen, die ohne Olympia und der Gefahr des Gesichtsverlustes bei Unruhen waehrend der Spiele nicht moeglich waeren. Dem Dalai Lama wuerde ich durchaus zutrauen, dass er die Chancen, die sich bieten, erkennt und nutzt.

Gruss, Bernie
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#963806) Verfasst am: 26.03.2008, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Kongolese hat folgendes geschrieben:

Um wirkliche Zeichen zu setzen, müsste man konsequenterweise wirtschaftliche Sanktionen verhängen! Aber mal schauen wie weit es mit unserer Sympathie für Tibet geht, wenn dann plötzlich die T-Shirts, Turnschuhe, Uhren und sonstige Waren plötzlich teurer werden, weil aus China keine Billig-Produkte mehr kommen.


Es wäre mit unserer Sympathie z. B. u. U. auch dann besser bestellt, wenn der Bürger endlich mehr Geld in der Tasche hätte, und nicht z. B. durch Niedriglöhne, Hartz 4 und Grundsicherung auf der einen - und der Lebensmittelteuerung, Benzinpreise u. ä. geschröpft werden würde!
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#963808) Verfasst am: 26.03.2008, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
Da es eh nur um ein Zeichen gehen kann, faend ich es gut, wenn es von Seiten der Sportler kommen würde, da weder Politik, noch Wirtschaft noch sportliche Dachverbaende sich hier zu bewegen imstande sein werden können.

es kann eigentlich nur von den sportlern kommen. wenn es verbände oder regierungen beschliessen, dann sind zum einen die sportler diejenigen, die übergangen werden (für die wird diese veranstaltung ja gemacht, die trainieren seit jahrenden dafür). zum anderen sind es ja nicht die verbandsfunktionäre, die auf der tartanbahn o.ä. kämpfen, für sich und für ihr land. trotzdem möchte ich nicht in der haut von den sportlern stecken, die sich die frage stellen müssen: fahre ich nach china oder nicht.

ein vernünftiger boykott wäre eh' ein boykott von waren aus china! aber da müssten alle (resp. sehr viele) mitmachen.
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
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Beitrag(#963811) Verfasst am: 26.03.2008, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ateyim hat folgendes geschrieben:
Da es eh nur um ein Zeichen gehen kann, faend ich es gut, wenn es von Seiten der Sportler kommen würde, da weder Politik, noch Wirtschaft noch sportliche Dachverbaende sich hier zu bewegen imstande sein werden können.

es kann eigentlich nur von den sportlern kommen. wenn es verbände oder regierungen beschliessen, dann sind zum einen die sportler diejenigen, die übergangen werden (für die wird diese veranstaltung ja gemacht, die trainieren seit jahrenden dafür). zum anderen sind es ja nicht die verbandsfunktionäre, die auf der tartanbahn o.ä. kämpfen, für sich und für ihr land. trotzdem möchte ich nicht in der haut von den sportlern stecken, die sich die frage stellen müssen: fahre ich nach china oder nicht.

ein vernünftiger boykott wäre eh' ein boykott von waren aus china! aber da müssten alle (resp. sehr viele) mitmachen.


z. B. auch die TCM? Mit den Augen rollen
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Elisa.beth
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 2344

Beitrag(#963814) Verfasst am: 26.03.2008, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
eine gute frage. ich glaube aber nicht, dass china durch einen olympia-boykott seine tibet-politik ändern würde, trotz des enormen gesichtsverlusts, den ein solcher boykott bei den chinesen verursachen würde.


Sehe ich auch so.
Wirtschaftlich gibt es sowieso keinen Boykott......
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#963817) Verfasst am: 26.03.2008, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ateyim hat folgendes geschrieben:
Da es eh nur um ein Zeichen gehen kann, faend ich es gut, wenn es von Seiten der Sportler kommen würde, da weder Politik, noch Wirtschaft noch sportliche Dachverbaende sich hier zu bewegen imstande sein werden können.

es kann eigentlich nur von den sportlern kommen. wenn es verbände oder regierungen beschliessen, dann sind zum einen die sportler diejenigen, die übergangen werden (für die wird diese veranstaltung ja gemacht, die trainieren seit jahrenden dafür). zum anderen sind es ja nicht die verbandsfunktionäre, die auf der tartanbahn o.ä. kämpfen, für sich und für ihr land. trotzdem möchte ich nicht in der haut von den sportlern stecken, die sich die frage stellen müssen: fahre ich nach china oder nicht.

ein vernünftiger boykott wäre eh' ein boykott von waren aus china! aber da müssten alle (resp. sehr viele) mitmachen.


z. B. auch die TCM? Mit den Augen rollen

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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#963823) Verfasst am: 26.03.2008, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ateyim hat folgendes geschrieben:
Da es eh nur um ein Zeichen gehen kann, faend ich es gut, wenn es von Seiten der Sportler kommen würde, da weder Politik, noch Wirtschaft noch sportliche Dachverbaende sich hier zu bewegen imstande sein werden können.

es kann eigentlich nur von den sportlern kommen. wenn es verbände oder regierungen beschliessen, dann sind zum einen die sportler diejenigen, die übergangen werden (für die wird diese veranstaltung ja gemacht, die trainieren seit jahrenden dafür). zum anderen sind es ja nicht die verbandsfunktionäre, die auf der tartanbahn o.ä. kämpfen, für sich und für ihr land. trotzdem möchte ich nicht in der haut von den sportlern stecken, die sich die frage stellen müssen: fahre ich nach china oder nicht.

ein vernünftiger boykott wäre eh' ein boykott von waren aus china! aber da müssten alle (resp. sehr viele) mitmachen.


z. B. auch die TCM? Mit den Augen rollen

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Traditionelle chinesische Medizin, z. B. gehört Akkupunktur auch dazu. Sollten solche Maßnahmen dann auch boykottiert werden?
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Kongolese
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Anmeldungsdatum: 12.10.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#963825) Verfasst am: 26.03.2008, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Kongolese hat folgendes geschrieben:

Um wirkliche Zeichen zu setzen, müsste man konsequenterweise wirtschaftliche Sanktionen verhängen! Aber mal schauen wie weit es mit unserer Sympathie für Tibet geht, wenn dann plötzlich die T-Shirts, Turnschuhe, Uhren und sonstige Waren plötzlich teurer werden, weil aus China keine Billig-Produkte mehr kommen.


Es wäre mit unserer Sympathie z. B. u. U. auch dann besser bestellt, wenn der Bürger endlich mehr Geld in der Tasche hätte, und nicht z. B. durch Niedriglöhne, Hartz 4 und Grundsicherung auf der einen - und der Lebensmittelteuerung, Benzinpreise u. ä. geschröpft werden würde!

Das ist klar, und weil es aber leider so ist wie es ist flüchtet man auf Nebenschauplätze wie die olympischen Spiele und meint damit genügend getan zu haben.

Was mich mehr betroffen macht ist die Tatsache, dass sich unser Mitleid oder Mitmenschlichkeit darauf begrenzt, ob es uns wirtschaftlich gut geht oder nicht. Ich will keine Untergangsszenarien herauf beschwören, doch da sehe ich harte und vor allem unmenschlich Zeiten auf uns zukommen.

Wird es einmal so weit kommen oder ist es schon so weit, dass wir die wirtschaftliche Ausbeutung anderer Länder/Regionen begrüssen bzw. ignorieren nur damit wir "besser" leben dürfen?
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#963830) Verfasst am: 26.03.2008, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich halte einen Olympiaboykott fuer kontraproduktiv.

Zum einen glaube ich, dass die chinesische Fuehrung die Tibeter einen solchen Gesichtverlust buessen lassen wuerde und dass es ohne Olympia gleich voellig unmoeglich waere, dass die Presse vor Ort sein kann. Gerade kam auf BBC-world, dass die chinesische Fuehrung "handverlesenen" westlichen Journalistin die Reise nach Lhasa gestattete. Ohne Olympia gaebe es wohl noch nicht einmal das. Die Folgen bekaemen die Tibeter zu spueren.

Weiterhin denke ich, dass die olympischen Spiele eine Chance fuer die Tibeter darstellen fuer ihre Forderungen groesseres Gehoer zu finden, sie nutzen diese Chance ja schliesslich auch ausgiebigst. Darueberhinaus kann ich mir vorstellen, dass es bei geschicktem Vorgehen den Tibetern moeglich sein koennte Zugestaendnisse aus der chinesischen Fuehrung herauszubekommen, die ohne Olympia und der Gefahr des Gesichtsverlustes bei Unruhen waehrend der Spiele nicht moeglich waeren. Dem Dalai Lama wuerde ich durchaus zutrauen, dass er die Chancen, die sich bieten, erkennt und nutzt.

Gruss, Bernie

Dem gegenübersteht zweilerlei:
1. Wird wirklich Zeit Stellung zu beziehen, jenseits von wohlfeilen Lippenbekenntnissen (und selbst die sind ja selten). Stellung beziehen muss auch was Kosten
2. Werden sicher nicht alle boykottieren, deshalb würden die Spiele ja stattfinden und deshalb würde sich die Situation in Tibet nicht ändern. Im übrigen: Hat sich seinerzeit die Situation in Afgahnistan verschräft wegen des Boykotts? Würde sagen die Russen haben da einfach so weitergemacht wie geplant, das würden die Chinesen hier auch tun.
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#963831) Verfasst am: 26.03.2008, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
z. B. auch die TCM? Mit den Augen rollen

TCM? Am Kopf kratzen


Traditionelle chinesische Medizin, z. B. gehört Akkupunktur auch dazu. Sollten solche Maßnahmen dann auch boykottiert werden?

das sollte jeder für sich auspendeln. aber massnahmen werden ja nicht wirklich exportiert...
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Elisa.beth
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 2344

Beitrag(#963833) Verfasst am: 26.03.2008, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kongolese hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Kongolese hat folgendes geschrieben:

Um wirkliche Zeichen zu setzen, müsste man konsequenterweise wirtschaftliche Sanktionen verhängen! Aber mal schauen wie weit es mit unserer Sympathie für Tibet geht, wenn dann plötzlich die T-Shirts, Turnschuhe, Uhren und sonstige Waren plötzlich teurer werden, weil aus China keine Billig-Produkte mehr kommen.


Es wäre mit unserer Sympathie z. B. u. U. auch dann besser bestellt, wenn der Bürger endlich mehr Geld in der Tasche hätte, und nicht z. B. durch Niedriglöhne, Hartz 4 und Grundsicherung auf der einen - und der Lebensmittelteuerung, Benzinpreise u. ä. geschröpft werden würde!

Das ist klar, und weil es aber leider so ist wie es ist flüchtet man auf Nebenschauplätze wie die olympischen Spiele und meint damit genügend getan zu haben.

Was mich mehr betroffen macht ist die Tatsache, dass sich unser Mitleid oder Mitmenschlichkeit darauf begrenzt, ob es uns wirtschaftlich gut geht oder nicht. Ich will keine Untergangsszenarien herauf beschwören, doch da sehe ich harte und vor allem unmenschlich Zeiten auf uns zukommen.

Wird es einmal so weit kommen oder ist es schon so weit, dass wir die wirtschaftliche Ausbeutung anderer Länder/Regionen begrüssen bzw. ignorieren nur damit wir "besser" leben dürfen?


Wie würden Schariametzgereien wie SA ohne ihre Ölvorräte beurteilt werden ?
Menno, spuck den Schnuller aus .......
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gollrich
superheftig general



Anmeldungsdatum: 06.12.2007
Beiträge: 1098
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#963834) Verfasst am: 26.03.2008, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte auch einen Boykott für das einzig Richtige.

Die Unterstützung dieses Regimes ist bereits durch die Wirtschaft viel zu groß, es jetzt noch durch die Olympischen Spiele zu legetemieren fände ich unverantwortlich.
Vorallem dieses selbstgefällige Auftreten des IOC, mit dem glauben das sich die Chinesen nach den Spielen zum positiven entwickeln werden, finde ich langsam unerträglich.

Die ganzen Aufrufe, westlicher Politiker und der Funktionäre des IOC, zur Besserung in Tibet kommen nicht beim chinesischen Volk an.
Das einzige was diese mitbekommen täten wäre halt wirklich ein leeres Stadium, wenn da nur Nordkorea, Russland, Iran und sie selbst rumturnen kann selbst der ungebildetste Reisbauer aus der letzten Provinz verstehen das da was nicht stimmt, egal was ihm die Nachrichten sagen.
Ansonten verkommen die Spiele in Peking noch mehr zu Farce, wie das im Vorfeld schon eigentlich klar war, selbst wenn vereinzelt Sportler mit Transparenten oder Fahnen versuchen täten zu demonstrieren täte das nie öffentlich gezeigt werden, ich schätze sogar das "wir" froh sein könnten das zu sehen ...

Obwohl ich sehr ungern Godwin’s Law erfülle, aber es ist ja nicht das erste Mal das die Olympischen Spiele zur Propaganda Show verfallen sind ... 1936 in Berlin, damals sind sogar die Engländer mit dem Hitlergruss eingelaufen um ihren "Respekt" zu bezollen.
Vlt. sollte diesmal jede Nation statt dem Fahnenträger, einen mit ner AK47 einlaufen lassen und dann auf höhe der Haupttribüne einen tibetischen Mönch exekutieren ...
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ateyim
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#963839) Verfasst am: 26.03.2008, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

gollrich hat folgendes geschrieben:
Ich halte auch einen Boykott für das einzig Richtige.

Die Unterstützung dieses Regimes ist bereits durch die Wirtschaft viel zu groß, es jetzt noch durch die Olympischen Spiele zu legetemieren fände ich unverantwortlich.


kann man Olympische Spiele und Wirtschaft überhaupt trennen?
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#963843) Verfasst am: 26.03.2008, 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso soll man die olympischen Spiele denn boykottieren?
Weil das Veranstalterland von Verbrechern regiert wird?

Na gut, wer das machen will, kann das gerne tun. Ändern wird es nix. Und ich gucke auch weiterhin Hollywoodfilme.
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Kongolese
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Anmeldungsdatum: 12.10.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#963848) Verfasst am: 27.03.2008, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich halte einen Olympiaboykott fuer kontraproduktiv.

Zum einen glaube ich, dass die chinesische Fuehrung die Tibeter einen solchen Gesichtverlust buessen lassen wuerde und dass es ohne Olympia gleich voellig unmoeglich waere, dass die Presse vor Ort sein kann. Gerade kam auf BBC-world, dass die chinesische Fuehrung "handverlesenen" westlichen Journalistin die Reise nach Lhasa gestattete. Ohne Olympia gaebe es wohl noch nicht einmal das. Die Folgen bekaemen die Tibeter zu spueren.

Weiterhin denke ich, dass die olympischen Spiele eine Chance fuer die Tibeter darstellen fuer ihre Forderungen groesseres Gehoer zu finden, sie nutzen diese Chance ja schliesslich auch ausgiebigst. Darueberhinaus kann ich mir vorstellen, dass es bei geschicktem Vorgehen den Tibetern moeglich sein koennte Zugestaendnisse aus der chinesischen Fuehrung herauszubekommen, die ohne Olympia und der Gefahr des Gesichtsverlustes bei Unruhen waehrend der Spiele nicht moeglich waeren. Dem Dalai Lama wuerde ich durchaus zutrauen, dass er die Chancen, die sich bieten, erkennt und nutzt.

Gruss, Bernie

Dem gegenübersteht zweilerlei:
1. Wird wirklich Zeit Stellung zu beziehen, jenseits von wohlfeilen Lippenbekenntnissen (und selbst die sind ja selten). Stellung beziehen muss auch was Kosten
2. Werden sicher nicht alle boykottieren, deshalb würden die Spiele ja stattfinden und deshalb würde sich die Situation in Tibet nicht ändern. Im übrigen: Hat sich seinerzeit die Situation in Afgahnistan verschräft wegen des Boykotts? Würde sagen die Russen haben da einfach so weitergemacht wie geplant, das würden die Chinesen hier auch tun.

Ich stelle fest, dass wir dem Problem der Tibeter einfach sehr ohmächtig gegenüber stehen. Würde China ein kleines Land am Balkan sein, hätte wir weniger Probleme dieses Problem "einfach" zu lösen. Mit den Augen rollen

Wir leben in einer schnelllebigen Zeit und was gab es nach den Massakern am Tiananmen-Platz für Lippenbekenntnisse unserer Politiker? "China wird sich auf Jahrzehnte isolieren .... blabla" Pustekuchen!

Und gar nicht so viel später, wurde China gerade in Europa schon wieder hofiert, Kohl spalierte voller Stolz an der chineisch Roten Armee vorbei, Kinkel wurde verlegen als ihm der Dalai Lama den Schal umhängen wollte. Wie erklärten uns die Politiker diesen Sinneswandel? "Wir müssen China in die Weltgemeinschaft einbinden ..., dann geht's auch den Menschen in China besser ...(und vor allem usnerer Wirtschaft!)

Das ist doch alles nur Heuchelei und wie gesagt, wir leben in einer verdammt schnelllebigen Zeit und Tibet verschwindet schneller von den Bildschirmen als der olympische 100m Finallauf.
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
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Beitrag(#963861) Verfasst am: 27.03.2008, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

gollrich hat folgendes geschrieben:
Ich halte auch einen Boykott für das einzig Richtige.

Die Unterstützung dieses Regimes ist bereits durch die Wirtschaft viel zu groß, es jetzt noch durch die Olympischen Spiele zu legetemieren fände ich unverantwortlich.
Vorallem dieses selbstgefällige Auftreten des IOC, mit dem glauben das sich die Chinesen nach den Spielen zum positiven entwickeln werden, finde ich langsam unerträglich.

Die ganzen Aufrufe, westlicher Politiker und der Funktionäre des IOC, zur Besserung in Tibet kommen nicht beim chinesischen Volk an.
Das einzige was diese mitbekommen täten wäre halt wirklich ein leeres Stadium, wenn da nur Nordkorea, Russland, Iran und sie selbst rumturnen kann selbst der ungebildetste Reisbauer aus der letzten Provinz verstehen das da was nicht stimmt, egal was ihm die Nachrichten sagen.
dann sieht halt der "ungebildetste Reisbauer" das da auf dem Feld zu viel wenig Leute rumturnen. Meinst du deswegen steht der auf und kämpft gegen den "kommunistischen" Machtapparat für die Rechte der Tibeter? Das etwas in seinem Land nicht stimmt bemerkt der übrigens auch selbst, dafür braucht er die Olympischen Spiele nicht.
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
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Beitrag(#963866) Verfasst am: 27.03.2008, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht genau, ich kann auch die Sportler verstehen, die da drauf hingearbeitet haben und natürlich teilnehmen wollen. Soll jeder selbst entscheiden. (vielleicht trägt wenigstens mal jemand ein T-Shirt mit etwas politischem drauf)
Ich jedenfalls werde mir die SPiele nicht angucken, hätte ich auch nicht, wenn es diese ganze Tibet Geschichte nicht gegeben hätte.
DIeses Regime geht mir echt aufn Sack und ich gucke auch (meistens) auf Schilder diverser Waren und ich lasse manches auch wieder liegen, wenn da made in china steht.
Auch wenn das nicht immer möglich ist, weil ja mittlerweile fast alles da produziert wird.
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Alchemist
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Beitrag(#963874) Verfasst am: 27.03.2008, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich könnte jedenfalls kein Politiker werden, weil ich könnte nicht dämlich grinsend den allergrößten Arschgeigen die Hand schütteln, wie das Merkel öfters tun muss
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#963877) Verfasst am: 27.03.2008, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht genau, ich kann auch die Sportler verstehen, die da drauf hingearbeitet haben und natürlich teilnehmen wollen. Soll jeder selbst entscheiden. (vielleicht trägt wenigstens mal jemand ein T-Shirt mit etwas politischem drauf)


Das allerdings würde gegen die Olympische Charta verstossen, die besagt, daß während der Spiele im OS Gelände Demonstrationen (und ich denke, das fällt darunter) verboten sind.
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pyrrhon
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Beitrag(#963886) Verfasst am: 27.03.2008, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube nicht, dass ein Boykott einer einzelnen oder ein paar kleinen Nationen irgendetwas bringen könnte, er würde nicht einmal auffallen, wenn sich nicht ein paar der größten Nationen am Boykott beteiligten. Wenn die USA, Japan, Russland und vielleicht noch ein oder zwei große Nationen die Spiele boykottierten, dann könnte das vielleicht Auswirkungen haben, wobei ich gerade nicht abschätzen kann, ob die potentiellen Auswirkungen eher positiv oder eher negativ wären.

Meiner Meinung nach ist der Zug schon längst abgefahren. Die beste Lösung wäre gewesen, China erst gar nicht zum Austragungsort zu machen. Die Gründe gegen Olympische Spiele in China sind schon lange bekannt und eigentlich überzeugend. Es ist hinreichend bekannt, dass in China die politische Lage nicht erst nach der Entscheidung für die Austragung der Olympischen Spiele in China katastrophal geworden ist, sondern bereits seit mehreren Jahrzehnten eine einzige Katastrophe ist.
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Alchemist
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Beitrag(#963892) Verfasst am: 27.03.2008, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht genau, ich kann auch die Sportler verstehen, die da drauf hingearbeitet haben und natürlich teilnehmen wollen. Soll jeder selbst entscheiden. (vielleicht trägt wenigstens mal jemand ein T-Shirt mit etwas politischem drauf)


Das allerdings würde gegen die Olympische Charta verstossen, die besagt, daß während der Spiele im OS Gelände Demonstrationen (und ich denke, das fällt darunter) verboten sind.


Die können ja wohl nicht verbieten, was die leute an privaten klamotten, z.b. zufälligerweise bei nem Interview, tragen, oder?
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Wolf
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Beitrag(#963900) Verfasst am: 27.03.2008, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

gollrich hat folgendes geschrieben:
Ich halte auch einen Boykott für das einzig Richtige.

Das ist den Sportler gegenüber nicht fair. Die Vergabe an China war mE falsch, aber mit dieser Vergabe muss man nun mal leben. Ein Boykott vermutlich auch nicht die Menschenrechtsituation in China/Tibet verbessern. Zudem ist es eine sportlich und keine politische Veranstaltung.
_________________
Trish:(
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gollrich
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Beitrag(#963907) Verfasst am: 27.03.2008, 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
gollrich hat folgendes geschrieben:
Ich halte auch einen Boykott für das einzig Richtige.

Die Unterstützung dieses Regimes ist bereits durch die Wirtschaft viel zu groß, es jetzt noch durch die Olympischen Spiele zu legetemieren fände ich unverantwortlich.
Vorallem dieses selbstgefällige Auftreten des IOC, mit dem glauben das sich die Chinesen nach den Spielen zum positiven entwickeln werden, finde ich langsam unerträglich.

Die ganzen Aufrufe, westlicher Politiker und der Funktionäre des IOC, zur Besserung in Tibet kommen nicht beim chinesischen Volk an.
Das einzige was diese mitbekommen täten wäre halt wirklich ein leeres Stadium, wenn da nur Nordkorea, Russland, Iran und sie selbst rumturnen kann selbst der ungebildetste Reisbauer aus der letzten Provinz verstehen das da was nicht stimmt, egal was ihm die Nachrichten sagen.
dann sieht halt der "ungebildetste Reisbauer" das da auf dem Feld zu viel wenig Leute rumturnen. Meinst du deswegen steht der auf und kämpft gegen den "kommunistischen" Machtapparat für die Rechte der Tibeter? Das etwas in seinem Land nicht stimmt bemerkt der übrigens auch selbst, dafür braucht er die Olympischen Spiele nicht.


Ich muss zugeben das ich mich in China nicht sehr gut auskenne und daher nicht sagen in wie weit das allgemeine Volk einen Überblick über die politische Lage in China hat ...

Was ich halt damit sagen wollte ist das man so etwas wie einen Boykott sicher nicht verheimlichen könnte und wenn es ein paar mehr Leute als bisher zum Nachdenken anregt ist von meinem Standpunkt aus schon was gewonnen....
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gollrich
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Beitrag(#963909) Verfasst am: 27.03.2008, 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht genau, ich kann auch die Sportler verstehen, die da drauf hingearbeitet haben und natürlich teilnehmen wollen. Soll jeder selbst entscheiden. (vielleicht trägt wenigstens mal jemand ein T-Shirt mit etwas politischem drauf)


Das allerdings würde gegen die Olympische Charta verstossen, die besagt, daß während der Spiele im OS Gelände Demonstrationen (und ich denke, das fällt darunter) verboten sind.


Die können ja wohl nicht verbieten, was die leute an privaten klamotten, z.b. zufälligerweise bei nem Interview, tragen, oder?


glaubst du das täte das chinesische Fernsehen ausstrahlen ? ohne es zu bearbeiten .... ?
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gollrich
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Beitrag(#963914) Verfasst am: 27.03.2008, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
gollrich hat folgendes geschrieben:
Ich halte auch einen Boykott für das einzig Richtige.

Das ist den Sportler gegenüber nicht fair. Die Vergabe an China war mE falsch, aber mit dieser Vergabe muss man nun mal leben. Ein Boykott vermutlich auch nicht die Menschenrechtsituation in China/Tibet verbessern. Zudem ist es eine sportlich und keine politische Veranstaltung.


Full ACK,
aber man muss halt auch Fehler eingestehen können und diese bei Bedarf rückgängig machen ... und für mich wäre das hier der Fall.

Zu dem Thema nicht fair für die Sportler, kann ich nur sagen das ich mich da eigentlich ganz gut reinversetzen kann, ... ich mache zwar nicht gerade auf Olympianiveusport aber trotzdem relativ viel und als ich das erstemal nen Marathon laufen wollte wurde dieser wegen schlechtem 15min vor Start abgesagt ... ich hätte kotzen können 8 Monate Vorbereitung für nix ...
und wenn man die Absage rechtzeitig macht können die Sportler sich besser drauf einstellen und Ausweichmöglichkeiten suchen (Natürlich ist das internationale Sportfest in Timbuktu nicht Olympia)
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