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Rolle der Philosophie
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#831968) Verfasst am: 03.10.2007, 21:32    Titel: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Philosophie ist so was wie eine Luxus"wissenschaft", ein Art Glasperlenspiel. Einen praktischen Nährwert besitzt sie fast garnicht. Vieles bewegt sich auf der Ebene des höheren Blödsinns.
Ein Großteil der P. geht eigentlich in den exakten Wissenschaften (Natur,-als auch Gesellschaftswissenschaften) auf, oder sollte eigentlich in ihnen aufgehen.
Ich nehme mal 3 Bereiche aus, die eine wirkliche relevanz besitzen und daher gewürdigt werden müssen:
1. der menschliche Geist
2. die Dialektik
3. die Logik
All dies ist in einen materialistischen Rahmen einzubetten.
Warum sich also dennoch mit P. beschäftigen? Nun das Bürgertum, deren maßgeblichen Akteure, nutzen P. als eine ideologische Waffe, um die Herzen und Hirne der Menschen hierzulande zu verkleistern, allen voran als Opfer und (zukünftige) Mitstreiter das Bildungsbürgertum. In gebrochener, arg verballhornter und simplifizierter Form, werden auch einfache Gemüter mit P. beeinflußt. (z.B. durch die Lebensphilosophie)
Also gilt es dem was entgegenzuhalten.
sollte es je mal eine klassenlose Gesellschaft geben, dann verschwindet die P. in den exakten Wissenschaften, es bleiben dann nur die o.g. Bereiche. Für P. gibt es dann nur noch einen Art stillen Winkel. Sie wird weitestgehend eine bloße Feierabendveranstaltung. Ähnlich den Gastmälern der Alten Griechen.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#832029) Verfasst am: 03.10.2007, 22:57    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
(...die üblichen Parolen...) sollte es je mal eine klassenlose Gesellschaft geben, dann verschwindet die P. in den exakten Wissenschaften, es bleiben dann nur die o.g. Bereiche. Für P. gibt es dann nur noch einen Art stillen Winkel. Sie wird weitestgehend eine bloße Feierabendveranstaltung. Ähnlich den Gastmälern der Alten Griechen.


Der Einfluß der Philosophie wird meiner Ansicht nach sehr unterschätzt; eine bloße Nebenrolle spielt sie auch heute nicht, wenn man bedenkt, dass sogar die Naturwissenschaften ihre Grundlagen in der Philosophie finden (müssen).
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#832046) Verfasst am: 03.10.2007, 23:16    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:


Der Einfluß der Philosophie wird meiner Ansicht nach sehr unterschätzt; eine bloße Nebenrolle spielt sie auch heute nicht, wenn man bedenkt, dass sogar die Naturwissenschaften ihre Grundlagen in der Philosophie finden (müssen).


Mmh, Beispiele bezüglich Naturwissenschaften wären schon ganz gut.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#832051) Verfasst am: 03.10.2007, 23:23    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
All dies ist in einen materialistischen Rahmen einzubetten.

Ja, Herr Generalsekretär! Und alle Gegner dieser Maßnahmen sind unverzüglich nach Sibirien zu verfrachten! Lachen
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#832054) Verfasst am: 03.10.2007, 23:29    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:

Ich nehme mal 3 Bereiche aus, die eine wirkliche relevanz besitzen und daher gewürdigt werden müssen:
1. der menschliche Geist
2. die Dialektik
3. die Logik
All dies ist in einen materialistischen Rahmen einzubetten.


...der ein philosophischer Rahmen ist.
_________________
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#832056) Verfasst am: 03.10.2007, 23:29    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:


Der Einfluß der Philosophie wird meiner Ansicht nach sehr unterschätzt; eine bloße Nebenrolle spielt sie auch heute nicht, wenn man bedenkt, dass sogar die Naturwissenschaften ihre Grundlagen in der Philosophie finden (müssen).


Mmh, Beispiele bezüglich Naturwissenschaften wären schon ganz gut.


Alleine um die Gültigkeit einer wissenschaftlichen Annahme festzustellen bedarf es eines - man könnte sagen metaphysischen - Fundamentes - Stichwort: Naturalismus.
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- Niklas Luhmann -
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#832058) Verfasst am: 03.10.2007, 23:32    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
All dies ist in einen materialistischen Rahmen einzubetten.

Ja, Herr Generalsekretär! Und alle Gegner dieser Maßnahmen sind unverzüglich nach Sibirien zu verfrachten! Lachen


Mitsamt der Bürgerlichen, Akademiker und allen zahnlosen, pseudosozialistischen Tigern - nun, zumindest über die Demographische Entwicklung müssten wir uns keine Sorgen mehr machen zwinkern
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- Niklas Luhmann -
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#832059) Verfasst am: 03.10.2007, 23:32    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Alleine um die Gültigkeit einer wissenschaftlichen Annahme festzustellen bedarf es eines - man könnte sagen metaphysischen - Fundamentes - Stichwort: Naturalismus.


Ein Naturalismus muss nicht metaphysisch vertreten werden; überhaupt muss eine Methodik nicht begründet werden - kann es sogar letztlich sowieso nicht.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#832060) Verfasst am: 03.10.2007, 23:34    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Alleine um die Gültigkeit einer wissenschaftlichen Annahme festzustellen bedarf es eines - man könnte sagen metaphysischen - Fundamentes - Stichwort: Naturalismus.


Ein Naturalismus muss nicht metaphysisch vertreten werden; überhaupt muss eine Methodik nicht begründet werden - kann es sogar letztlich sowieso nicht.


Dann streich' meinetwegen das Wort "metaphysisch" - obwohl ich mir nicht sicher bin, dass man es nicht so nennen könnte - eine philosophische Frage ist es dennoch.
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Femina
registrierter User



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Beiträge: 1038

Beitrag(#832094) Verfasst am: 04.10.2007, 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Philosophie ist alles andere als ein bloßer Zeitvertreib. Sie gibt Antwort auf wichtige Lebensfragen bzw. bringt uns dazu, über wichtige Lebensfragen nachzudenken. Eine sehr Gewinn bringende Sache!

Es gibt immer wieder Fragen, die sich schwer beantworten lassen. Wie sollen wir mit bestimmten Problemen umgehen?

Sollten wir Sterbehilfe leisten? In welchen Fällen?
Sollten wir an embryonalen Stammzellen forschen? Unter welchen Prämissen?
Ab wann sollten wir das menschliche Leben absolut schützen?

…... und viele Fragen mehr.

Die Religionen geben darauf sehr dogmatische Antworten, die sich oft nicht an den Interessen der Menschen orientieren. Sollen wir uns mit solchen Dogmen allein begnügen und damit leben? Wir brauchen die Philosophie schon mal als ein Gegengewicht zu den Religionen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#832096) Verfasst am: 04.10.2007, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Sie gibt Antwort auf wichtige Lebensfragen.

Schön wär's... Mit den Augen rollen Mr. Green
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marock
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Beiträge: 224
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Beitrag(#832099) Verfasst am: 04.10.2007, 00:20    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Vieles bewegt sich auf der Ebene des höheren Blödsinns.


genau das hab ich mir bei deinen letzten eröffneten threads immer wieder gedacht. ich kann mit p. nicht viel anfangen. ist irgendwie dasselbe wie religion: nachdenken über irgendwas, was keine relevanz besitzt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#832104) Verfasst am: 04.10.2007, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

Religion ist ein Nachdenken? Ich glaube nicht, dass ich das so sagen würde...
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#832105) Verfasst am: 04.10.2007, 00:26    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

marock hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Vieles bewegt sich auf der Ebene des höheren Blödsinns.


genau das hab ich mir bei deinen letzten eröffneten threads immer wieder gedacht. ich kann mit p. nicht viel anfangen. ist irgendwie dasselbe wie religion: nachdenken über irgendwas, was keine relevanz besitzt.


Vielleicht merkst du auch nur nicht, dass es eine Relevanz (auch für dein Leben) besitzt? zwinkern
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Tarvoc
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Beitrag(#832108) Verfasst am: 04.10.2007, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

Naja. Es gibt schon Sachen, die einem so dicht vor der Nase sitzen, dass man sich daran gewöhnt hat, sie zu übersehen... Cool
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marock
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Beitrag(#832111) Verfasst am: 04.10.2007, 00:30    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
marock hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Vieles bewegt sich auf der Ebene des höheren Blödsinns.


genau das hab ich mir bei deinen letzten eröffneten threads immer wieder gedacht. ich kann mit p. nicht viel anfangen. ist irgendwie dasselbe wie religion: nachdenken über irgendwas, was keine relevanz besitzt.


Vielleicht merkst du auch nur nicht, dass es eine Relevanz (auch für dein Leben) besitzt? zwinkern


kann auch sein! mir kommts halt nur vor wie bei einem modernem bildschirmschoner: verbrauch von rechenleistung um des verbrauchs von rechenleistung wegen.
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Hornochse
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Beitrag(#832114) Verfasst am: 04.10.2007, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Naja. Es gibt schon Sachen, die einem so dicht vor der Nase sitzen, dass man sich daran gewöhnt hat, sie zu übersehen... Cool


Marxisten z.B. - hätte dich nicht für einen gehalten Lachen
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Tarvoc
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Beitrag(#832115) Verfasst am: 04.10.2007, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

marock hat folgendes geschrieben:
kann auch sein! mir kommts halt nur vor wie bei einem modernem bildschirmschoner: verbrauch von rechenleistung um des verbrauchs von rechenleistung wegen.

Wittgenstein sagte ja auch einmal, dass jemand, dem sich bestimmte Fragen nicht stellen, besser gar nicht erst anfangen sollte, sich mit Philosophie zu befassen... zwinkern
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Hornochse
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Beitrag(#832117) Verfasst am: 04.10.2007, 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
marock hat folgendes geschrieben:
kann auch sein! mir kommts halt nur vor wie bei einem modernem bildschirmschoner: verbrauch von rechenleistung um des verbrauchs von rechenleistung wegen.

Wittgenstein sagte ja auch einmal, dass jemand, dem sich bestimmte Fragen nicht stellen, besser gar nicht erst anfangen sollte, sich mit Philosophie zu befassen... zwinkern


Wenn ich jetzt frage: Wer außer ihm sollte sich denn diese Fragen nicht stellen, bin ich dann noch im richtigen Thread?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#832119) Verfasst am: 04.10.2007, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Marxisten z.B. - hätte dich nicht für einen gehalten Lachen

Es könnte sein, ich bin vielleicht nicht ganz das, was man "erwarten" würde, wenn man dieses Wort hört...
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marock
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Anmeldungsdatum: 09.11.2006
Beiträge: 224
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Beitrag(#832122) Verfasst am: 04.10.2007, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
marock hat folgendes geschrieben:
kann auch sein! mir kommts halt nur vor wie bei einem modernem bildschirmschoner: verbrauch von rechenleistung um des verbrauchs von rechenleistung wegen.

Wittgenstein sagte ja auch einmal, dass jemand, dem sich bestimmte Fragen nicht stellen, besser gar nicht erst anfangen sollte, sich mit Philosophie zu befassen... zwinkern


ein kluger mann!
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#832123) Verfasst am: 04.10.2007, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Wenn ich jetzt frage: Wer außer ihm sollte sich denn diese Fragen nicht stellen, bin ich dann noch im richtigen Thread?

Ich weiss nicht genau, was du meinst. Wittgenstein würde dir vielleicht antworten: Entweder diese Fragen stellen sich dir, oder sie tun es eben nicht.
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tanktoon
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Anmeldungsdatum: 07.09.2007
Beiträge: 142

Beitrag(#832206) Verfasst am: 04.10.2007, 06:14    Titel: Re: Rolle der Philosophie Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Vieles bewegt sich auf der Ebene des höheren Blödsinns.
marock hat folgendes geschrieben:
nachdenken über irgendwas, was keine relevanz besitzt.

Was bitteschön hat denn dann noch "Relavanz" und ist kein "Blödsinn"?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#832210) Verfasst am: 04.10.2007, 06:31    Titel: Antworten mit Zitat

Nur zum Luxus-Vorwurf (Rest spar ich mir zunächst).
Den kann man ungefähr so einordnen wie die Luxus-Kritik an einer eingerichteten Wohnung (roher Beton reicht funktional), Kunst-Akademien (brauchen wir Bilder und Skulpuren?), Musikhochschulen (schön aber überflüssig); ungefähr so wie Kritik an gewürzten Speisen (überflüssig, oder?).
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#832212) Verfasst am: 04.10.2007, 06:34    Titel: Antworten mit Zitat

Relevanz hat z.b., was unser Leben verbessert. Dazu gehören: Gesundheit, Arbeit, also Geld, Bildung, schöne Wohnungen, Umweltschutz, verbesserte zwischenmenschliche Beziehungen inklusive unbeschwerte Möglichkeiten zur/für Sexualität, Eindämmung von Gewaltverbrechen etc.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#832215) Verfasst am: 04.10.2007, 08:01    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Relevanz hat z.b., was unser Leben verbessert. Dazu gehören: Gesundheit, Arbeit, also Geld, Bildung, schöne Wohnungen, Umweltschutz, verbesserte zwischenmenschliche Beziehungen inklusive unbeschwerte Möglichkeiten zur/für Sexualität, Eindämmung von Gewaltverbrechen etc.


Und Bildung geht ohne Philosophie?

Oder Eindämmung von Gewaltverbrechen, jegliche Rechtsprechung -> woher kommt das Verständnis der Begriffe "Werte", "Würde" "Gerechtigkeit" usw?

Liegt nicht allen deinen Vorstellungen von zwischenmenschlichen Beziehungen über Sexualität und Arbeit (menschenwürdige Arbeitsbedingungen zB) bis hin zu, was braucht ein Mensch um sich wohl zufühlen (Wohnung), ein Menschenbild zugrunde? Und wie kommt man zu einem Menschenbild?
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#832231) Verfasst am: 04.10.2007, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:

Und Bildung geht ohne Philosophie?

Oder Eindämmung von Gewaltverbrechen, jegliche Rechtsprechung -> woher kommt das Verständnis der Begriffe "Werte", "Würde" "Gerechtigkeit" usw?

Liegt nicht allen deinen Vorstellungen von zwischenmenschlichen Beziehungen über Sexualität und Arbeit (menschenwürdige Arbeitsbedingungen zB) bis hin zu, was braucht ein Mensch um sich wohl zufühlen (Wohnung), ein Menschenbild zugrunde? Und wie kommt man zu einem Menschenbild?


Alles richtige Fragen, gegen die sich kein vernünftiger Mensch stellen kann. In einer Klassengesellschaft braucht`s als Kompass auch eine Philosophie/Menschenbild, sowie als Trost ne Religion.
Sollte mal dermaleinst die Ausbeutung und Unterdrückung ein Ende haben, dann wird die P. ziemlich überflüssig, die Religion sowieso.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#832265) Verfasst am: 04.10.2007, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Unter den "Berufs-Philosophen" an den Universitäten und Hochschulen dürfte ein hoher Prozentsatz an "Philosophiehistorikern" sein.
Die kümmern sich um das Bildungsgut, das seit der Antike zusammengetragen wurde, tragen ein "Archiv" des Wissens der Menschheit zusammen. Dafür werden Spezialkenntnisse, wie Altgriechisch und Latein, benötigt. Die Begriffe früherer Zeiten, die anders verwandt wurden, sind zu deuten. Die Herauslösung der "Philosophie" als eigenständiges Lehrgebiet setzte erst verhältnismäßig spät ein; bis weit ins 18. Jahrhundert gab es an den Universitäten nur vier Fakultäten: Theologie, Rechtswissenschaften, Medizin und "Freie Künste", wo sich auch die philosophischen Disziplinen (Metaphysik, Dialektik) wiederfanden. Die wenigsten Wissenschaftler waren bis zum 19. Jahrhundert "Nur-Philosophen", sondern kannten sich auf vielen Wissensgebieten aus, waren zugleich Geistes- und Naturwissenschaftler in einer Person.

Die Rekonstruktion der Werke früherer Perioden - ein "Glasperlenspiel"?
Die Bewahrung des Menschheitswissens in einem "Archiv" dürfte angesichts der allgemeinen Vergeßlichkeit und der Verlust-Gefahren sinnvoll und notwendig sein, von manchen Handschriften oder Büchern existieren nur ganz wenige oder sogar nur noch ein Exemplar. Nicht nur die antike Bibliothek von Alexandria hat gebrannt, sondern 1992 auch die von den Serben beschossene Bibliothek des kroatischen Dubrovnik oder 2004 die Anna Amalia Bibliothek in Weimar, wo die Konrad-Schurtzfleisch-Sammlung seltener Dissertationen und Musikalienhandschriften zugrunde gingen.

Problem: diese Arbeit der Philosophiehistoriker ist ganz schön (Latein-)Europa-zentriert, die wenigsten kennen sich - auch von ihren sprachlichen Voraussetzungen her - in der Philosophieentwicklung bei Juden, Arabern, Indern, Chinesen aus.


Nächstes Problem: ein heutiger Philosoph müßte von mindestens einer anderen Wissenschaft mehr als nur etwas Ahnung haben. Im Idealfall müsste er auch Medizin oder Naturwissenschaften studiert haben, wenn auf solche Fragen geantwortet werden soll, die aus der Bevölkerung kommen, die @Femina zusammengestellt hat:
Zitat:
Sollten wir Sterbehilfe leisten? In welchen Fällen?
Sollten wir an embryonalen Stammzellen forschen? Unter welchen Prämissen?
Ab wann sollten wir das menschliche Leben absolut schützen?


Aus gutem Grund werden solche Fragen eher an Ärzte gestellt. Berufs-Philosophen, die aus dem "Archiv" an die Öffentlichkeit heraustreten und die neuen Medien nutzen, können Gefahr laufen, als unterhaltsame "Plaudertaschen" und bloße Anreger angesehen zu werden (P. Sloterdijk als einer der wenigen Berufs-Philosophen, denen es gelang, einem breiten Publikum bekannt zu werden).

Aus Gründen, wie sie R. Dawkins in seinem neuen Buch noch einmal zusammengestellt hat, werden häufig Geistliche als angebliche Kenner der diffizilen Menschheitsfragen in diese Gesprächsrunden berufen. Die bringen dann ihre berühmte "Schwarz-Weiß-Sicht", "Alles oder Nichts" ein; Sterbehilfe, Embryonalforschung und Abtreibung sind dann nur verboten, weil sie dem göttlichen Gebot zuwider laufen, ein differenzierende Betrachtung, eine Fall-Unterscheidung, ist mit diesen "Kennern der Materie" nicht möglich, die das "menschliche Leben" absolut setzen, ob Embryo oder erwachsenes Familienmitglied.

Ein heutiger Philosoph, der an die Öffentlichkeit tritt, würde also gut daran tun, sich in medizinischen und naturwissenschaftlichen Fragen sachkundig zu machen und sich um allgemeine Verständlichkeit zu bemühen - denn der "Philosophensprech" kann schauderhaft, nur "Eingeweihten" zugänglich sein
und Bildungslücken durch tönende Phrasen überdecken.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#832270) Verfasst am: 04.10.2007, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Relevanz hat z.b., was unser Leben verbessert.

Relevanz hat auch alles, was unsere Aufmerksamkeit steigert und uns zeigt, was wir wirklich wollen. Viele Leute sind sich darüber nämlich ganz und gar nicht klar. zwinkern

Peter H. hat folgendes geschrieben:
In einer Klassengesellschaft braucht's als Kompass auch eine Philosophie/Menschenbild.

Jetzt verstehe ich. Für dich ist Philosophie = Anthropologie + Metaphysik. Ich kann dieser Gleichsetzung so gar nicht zustimmen (abgesehen davon, dass es schlicht falsch ist, zu meinen, z.B. du hättest kein Menschenbild). Es stimmt, dass in einer freien bzw. kommunistischen Gesellschaft keine Philosophie auf diese Weise verbindliche Maßgaben für das Denken setzt. Das heißt aber nicht, dass nicht mehr philosophiert wird. Im Gegenteil, es wird sogar mehr philosophiert werden. Wenn die Leute mehr Einfluss auf gesellschaftliche Entscheidungen haben, dann werden sie notwendigerweise mehr mit dem auseinandersetzen, was sie wollen und können. Das heißt, sie werden sich auch mehr mit den Grundlagen auseinandersetzen. Nicht nur Wissenschaft und Kunst werden boomen, sondern eben auch die Philosophie.

Vielleicht noch ein paar Worte zur Religion: In der Tat wird in einer freien Gesellschaft Religion als Trostspender überflüssig. Das heißt, dass z.B. die Christen dann eine sehr schwere Zeit haben dürften, ihre Religion zu verbreiten, denn sie ist eine Trostspender-Religion. Aber schon auf den Buddhismus trifft das nur noch allenfalls teilweise zu. Auf manche anderen Religionen sogar gar nicht mehr. Die Religion im Kapitalismus gibt den Menschen, was sie innerhalb dieses Rahmens brauchen: Trost und Hoffnung. Falls es im Kommunismus noch Religionen gibt (wovon ich ausgehe), werden sie eher darauf angewiesen sein, etwas zu finden, das die Menschen wollen.
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Beitrag(#832272) Verfasst am: 04.10.2007, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Worte, die P. geht zum grossen Teil in den anderen Wissenschaften auf und rückwirkend, sie muss um kompetent und glaubwürdig zu sein, von diesen Anleihe nehmen.
Die Archivierung vergangenen Wissens ist schon wichtig, doch dazu braucht`s nicht so viele Fachkräfte, schon weil es EDV gibt und zudem über Jahrhunderte hinweg Interpreten alter Meister gab.
Einen Aristoteles intepretieren zu wollen, käme einem Eulen nach Athen tragen gleich.
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