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Die Osterinsel und was sie für eine globalisierte Welt bedeutet.

 
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Harrass
registrierter User



Anmeldungsdatum: 04.10.2008
Beiträge: 228
Wohnort: Duisburg

Beitrag(#2187202) Verfasst am: 24.08.2019, 22:41    Titel: Die Osterinsel und was sie für eine globalisierte Welt bedeutet. Antworten mit Zitat

Als das erste mal Europäer die Osterinsel besuchten wunderten sie sich über die vielen grossen Steinkopf Figuren dort.
Einmal natürlich, weil die Form ungewöhnlich war, vor allem jedoch, weil es keine Spuren von Besiedelung gab. Es gab auch keine Bäume oder offensichtliche Werkzeuge, mit denen man diese grossen Steine aufstellen konnte. Manche vermuteten sogar Außerirdische und ihre Technologien.

Mittlerweile ist die Archäologie weiter. Es gab tatsächlich mal eine Bevölkerung dort, die gerne Steinköpfe als Totem baute. War wohl eine art Wettkampf, wer den Grössten hat.
Man kann davon ausgehen, das es Arbeitsteilung gab. Leute die gut Stein bearbeiten konnten. Leute die Bäume für die Gerüste fällten. Leute die für alle jagten und Nahrung beschafften.
Das ging so lange gut, bis immer mehr Menschen dort lebten und Bäume fällten, um bessere Köpfe aufzustellen. Die Menschen wussten nicht warum, aber irgendwie ging es allen immer schlechter. Die Steinhauer bekamen kaum noch Holz für die Gerüste. Die Holzfäller fanden immer weniger Bäume zum Fällen. Die Jäger fanden kein Wild mehr.
Natürlich hatten sie keine Ahnung von Konzepten wie Nachhaltigkeit oder Überbevölkerung.
Für sie konnte das alles nur bedeuten, das die Götter zornig waren.
Also bauten sie mehr Statuen. Führten Kriege, um die Statuen der Nachbarn umzustürzen. Aber es half alles nichts.
Als alle Bäume weg waren und die Insel so ausgeplündert war, das Menschliches leben nicht mehr möglich war, verschwand diese Zivilisation.

Ungefähr so wie die Khmer, die Angkor Wat erbaut haben. Man fand einen Weg, die Monsunregen zu sammeln und eine Stadt zu bauen. Menschen strömten herbei und die Stadt wuchs. Man baute riesige Tempel um den Segen der Götter zu behalten. Dafür brauchte man aber immer mehr Menschen. Als es zu viele wurden, konnte selbst das geniale Wassersystem dieser Metropole nicht mehr genug Wasser liefern. Die Tempelstadt wurde verlassen und verfiel.

Im 15. Jahrhundert war Europa ein schrecklicher Ort. Pest, Krieg und Misswirtschaft hatten ihre Spuren auf dem alten Kontinent hinterlassen. Es wurde immer schwieriger die wachsende Bevölkerung zu versorgen. Der Bestand der Zivilisation stand auf dem Spiel. Plötzlich gab es aber einen Ausweg: Die Entdeckung von Amerika.
Neue Kulturpflanzen, zusätzliche Rohstoffe und vor allem viel Platz für überflüssige Bevölkerung.
Eine Erfolgsgeschichte, die zu unserer modernen Welt geführt hat.

Eine Welt, in der auch der letzte Winkel erforscht ist. In der die Menschheit als Einheit agiert. Geht nicht ? Geht doch. Der Faktor der uns eint heißt Geld.
Kleine bedruckte Scheine, die man so oft drucken kann wie man will und die Menschen dazu bringen, Dinge zu tun, die sie normalerweise nicht tun würden.

Man kann damit durchaus nützliche Sachen machen. Aber in einer globalisierten Welt kaufen Scheine aus China die letzten Elefantenstoßzähne. Scheine aus der Nordhalbkugel der Erde kaufen Bäume aus den Regenwäldern. Um riesige Totems aus Beton zu bauen.
Bauern verbrennen Urwald, um ihre Familie oder Rinder für Fast Food Ketten zu ernähren.
Das geht im Moment noch, aber global nimmt die Bevölkerung schon wieder ungebremst zu.
Und das unberührte Land nimmt ungebremst ab.

Dabei merken alle, das es langsam schlechter wird. Niemand weiss so recht warum, aber die Holzfäller haben immer mehr Schwierigkeiten, Bäume zu finden. Die Jäger finden nicht mehr so viel Wild. Sauberes Wasser wird knapp. In den Meeren sind kaum noch Fische.
Vermutlich sind die Götter zornig. Zumindest hört man neuerdings dauernd irgendwelche Prediger.

Niemand interessiert sich für die Tatsache, das Monokulturen immer Problematisch sind und grenzenloses Bevölkerungswachstum – nur grenzenlose Probleme bringen kann.

Weltweit arbeiten milliarden Menschen daran, die Weissagung der Cree Wirklichkeit werden zu lassen. Angkor Wat wurde verlassen. Die Bewohner der Osterinsel sind verschwunden.

Wohin sollen WIR gehen, wenn es soweit ist ?
_________________
Der deutsche Sonderweg, Atomkraft ausgerechnet durch Braunkohle zu ersetzen, wird das Klima nicht retten.
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Lebensnebel
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2187208) Verfasst am: 24.08.2019, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz so menschenleer war die Insel nicht als die Europäer ankamen.

https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/die-riesigen-steinfiguren-der-osterinsel
Zitat:
Niemand kann mit Sicherheit sagen, wann die letzte Statue gefertigt wurde. Es ist auch nicht möglich, das genaue Alter des Gesteins zu datieren. Viele moai standen aber noch, als 1772 die Holländer ankamen und eine blühende Zivilisation vorfanden. Doch sie und andere schleppten tödliche Krankheiten wie Pocken und Masern ein, gegen die die Einheimischen nicht gefeit waren. Und sie brachten Gegenstände mit, die den Rapanui als neue Statussymbole dienten. Die Hüte der Europäer zu tragen – und sie ihnen wegzunehmen –, war besser, als einen tonnenschweren roten pukao auf einen moai zu heben. Im 19. Jahrhundert dezimierten Sklavenhändler die Bevölkerung. 1877 lebten nur noch 111 Menschen auf der Osterinsel.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2187262) Verfasst am: 25.08.2019, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Ganz so menschenleer war die Insel nicht als die Europäer ankamen.

https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/die-riesigen-steinfiguren-der-osterinsel
Zitat:
Niemand kann mit Sicherheit sagen, wann die letzte Statue gefertigt wurde. Es ist auch nicht möglich, das genaue Alter des Gesteins zu datieren. Viele moai standen aber noch, als 1772 die Holländer ankamen und eine blühende Zivilisation vorfanden. Doch sie und andere schleppten tödliche Krankheiten wie Pocken und Masern ein, gegen die die Einheimischen nicht gefeit waren. Und sie brachten Gegenstände mit, die den Rapanui als neue Statussymbole dienten. Die Hüte der Europäer zu tragen – und sie ihnen wegzunehmen –, war besser, als einen tonnenschweren roten pukao auf einen moai zu heben. Im 19. Jahrhundert dezimierten Sklavenhändler die Bevölkerung. 1877 lebten nur noch 111 Menschen auf der Osterinsel.


LOL...und schon ist die tolle Geschichte des Eingangsbeitrages für die Katz Sehr glücklich
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