Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Wie wahrscheinlich ist ein Gott?
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#166378) Verfasst am: 16.08.2004, 20:49    Titel: Wie wahrscheinlich ist ein Gott? Antworten mit Zitat

Häufig hört man von Ungläubigen, dass man die Existenz eines Gottes zwar nicht sicher ausschliessen könne, aber seine Existenz zumindest sehr unwahrscheinlich sei.

Ich will mal versuchen, den Beweis des Gegenteils anzutreten. Cool

Dabei beziehe ich mich auf einen Gott aus, der mit der beobachtbaren Welt wechselwirkt und damit als natürliches Phänomen prinzipiell beobachtbar ist (alles klar, step? Lachen ).


Eine Argumentation, dass so ein Gott wahrscheinlich nicht existiert basiert auf der theoretischen Wahrscheinlichkeitsdefinition:

Wahrscheinlichkeit von A = Anzahl aller für A günstigen Fälle / Anzahl aller gleichmöglichen Fälle

D.h. bei einem Würfel wäre die Wahrscheinlichkeit für eine 6 P(6) = 1/6.

Es sind nun unendlich viele Welten denkbar, in denen Gott nicht existiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir gerade in der Welt mit Gott leben, strebt also gegen Null. Folglich ist die Wahrscheinlichkeit, dass Gott existiert unendlich klein.

Widerlegung:

Die theoretische Wahrscheinlichkeitsdefinition ist tautologisch, da "gleichmögliche" Fälle nichts anderes bedeutet als "gleich wahrscheinliche Fälle". Damit sinnvolle Aussagen über Wahrscheinlichkeiten einzelner Ereignisse getroffen werden können, muss daher auf empirische Wahrscheinlichkeitsdefinitionen zurückgegriffen werden. So wissen wir aus eigener Anschauung bzw. relativen Häufigkeiten, dass beim Würfeln alle Fälle gleichmöglich sind. Über die Wahrscheinlichkeitsverteilung aller denkbaren Welten (inklusive der mit Gott) liegt dagegen kein ausreichend empirisches Wissen vor. So könnte eine Welt mit Gott theoretisch sehr wahrscheinlich sein und die Wahrscheinlichkeiten aller anderen Welten sehr klein.

Die Hypothese, Gottes Existenz sei unwahrscheinlich kann also nur empirisch begründet werden. Empirisch werden Wahrscheinlichkeiten durch relative Häufigkeiten bestimmt bzw. geschätzt, d.h:

geschätze Wahrscheinlichkeit von A = Häufigkeit der für A günstigen Fälle / Anzahl aller beobachteten Fälle

Beim Würfeln: Wahrscheinlichkeit einer 6 ist die Anzahl aller gewürfelten sechsen / Anzahl aller bisherigen Würfe

Was unsere Welt und Gott betrifft, müsste man als Gottesleugner nun auf Basis dieser Definition zeigen, dass folgender allgemeiner Satz wahrscheinlich wahr ist:

Satz: "Alle Versuche, Gott zu beobachten, misslingen"

Wenn dieser Satz wahrscheinlich wahr ist, dann ist es auch wahrscheinlich wahr, dass Gott nicht existiert, da er ja beobachtbar sein soll (s.o.).

Trägt man nun alle unsere bisherigen Versuche, Gott zu beobachten zusammen und wendet die empirische Wahrscheinlichkeistdefinition an, dann erhält man für das Ergeignis, dass ein einzelner Beobachtungsversuch misslingt, eine maximale Wahrscheinlichkeit von 100% bzw. eine relative Häufigkeit von 1, da alle bisherigen Beobachtungsversuche misslungen sind.

Wendet man nun das Multiplikationstheorem der Wahrscheinlichkeitstheorie an, um die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, dass alle (also theoretisch unendlich viele Beobachtungsversuche) misslingen, erhält man logischerweise ebenfalls eine Wahrscheinlichkeit von 100% bzw. 1 (1*1*1*1...=1)

Demnach wäre also die Wahrscheinlichkeit, dass Gott nicht existiert P = 100%.

Widerlegung:

Statistiken wie relative Häufigkeiten sind lediglich Schätzer ihrer wahren Werte bzw. in diesem Fall wahrer relativen Häufigkeiten ("wahre" Wahrscheinlichkeiten) und streuen stets um diese wahren Werte. D.h. eine auf einer ausreichend großen Stichprobe von Beobachtungen empirisch ermittelte Wahrscheinlichkeit von z.b. 50% bedeutet, dass die wahre Wahrscheinlichkeit mit einer relativ großen Sicherheit in einem Intervall 50+/- x liegt (je mehr Beobachtungen, desto kleiner das x). Die Wahrscheinlichkeit, dass sie genau 50% beträgt, ist hingegen sehr gering!

Da wir aber für die Wahrscheinlichkeit eines einzelnen misslungenen Beobachtungsversuchs eine 1 (100%) ermittelt haben, liegt die wahre Wahrscheinlichkeit nach der Stichprobentheorie mit großer Sicherheit irgendwo nahe unter 1 (darüber kann sie per definitionem nicht liegen). Damit strebt aber die Wahrscheinlichkeit, dass alle Beobachtungsversuche misslingen gegen Null, da das Produkt aller Wahrscheinlichkeiten kleiner 1 unendlich aufmultipliziert unendlich klein ist (also 0.99 * 0.99 * 0.99... = x ; x strebt gegen 0)

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein beobachtbarer Gott nicht existiert ist somit unendlich klein. Überrascht


So, wo ist der Fehler? zwinkern
_________________
posted by Babyface
.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#166398) Verfasst am: 16.08.2004, 21:31    Titel: Re: Wie wahrscheinlich ist ein Gott? Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
... Die Wahrscheinlichkeit, dass ein beobachtbarer Gott nicht existiert ist somit unendlich klein. Überrascht

So, wo ist der Fehler? zwinkern


Lachen

Babyface, Deine Begabung liegt eindeutig in der Pastoralstatistik .

gruß/step
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Raphael
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#166408) Verfasst am: 16.08.2004, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Gut und schön, Babyface, aber Du gehst einfach von zu vielen Prämissen aus, die nicht unbedingt als tatsächlich gegeben angenommen werden müssen.

Wieso z.B. muss (ein) Gott prinzipiell beobachtbar sein? Dieser Gedanke scheint mir aus archaischer Zeit zu stammen, da Götter auf Erden wandelten. Es mag ja sehr wohl die Absicht (eines) Gottes sein, eben nicht beobachtet werden zu können. Oder - mal ganz anders: Vielleicht denken ja die Regenwürmer, wenn ich meinen Garten wässere, Gott lasse es regnen. Wenn wir denken, es regne, hat in Wahrheit vielleicht Gott das Wasser aufgedreht. Solche Überlegungen führen zu nichts. Die können wir ruhig Mönchen überlassen, die sich in ihrer Zelle dem kontemplativen Nachsinnen über alles Mögliche und Unmögliche verschrieben haben.

Wer sich unendlich viele Welten denken kann, in denen (ein) Gott nicht existiert, sollte sich eigentlich auch unendlich viele Welten denken können, in denen das Gegenteil der Fall ist. Du deutest das ja selbst an. Aber wohin führt uns das als zu einem großen Fragezeichen?

Ganz recht - "per definitionem". Es kommt immer darauf an, was ich als gegeben definiere, und da können mich unbewusste Motive leiten. Und noch was: Welchen Sinn hat Deine Überlegung? Meiner Meinung nach lässt sich in dieser Frage viel besser mit dem Zustand der Welt und dem Verlauf der Geschichte argumentieren. Danach nämlich tendiert die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Gott, den wir uns als persönliches gütiges und liebendes Wesen vorzustellen haben, nicht nur gegen Null, sondern ist Null. Die Frage nach einer anderen Art von Gott allerdings bleibt auch da unbeantwortet, z.B. nach einem, der das Weltall geschaffen hat und am Funktionieren hält, sich aber nicht um jedes einzelne vernunftbegabte Geschöpf auf jedem bewohnten Planeten kümmert. Ich mache mir auch keine Gedanken über einzelne Ameisen in dem Haufen in meinem Garten - wozu auch?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nav
Gast






Beitrag(#166411) Verfasst am: 16.08.2004, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Heisenberg hat Gott doch schon längst abgeschafft. Bleiben wir bitte locker. zwinkern
Nach oben
Carpe Noctem
Freidenker schlechthin!



Anmeldungsdatum: 14.08.2004
Beiträge: 6
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#166420) Verfasst am: 16.08.2004, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

@ Babyface
Klasse Beitrag!
Ich hab da noch einen weiteren GEGENBEWEIS!

@ all
Gibt es Gott? (Ich beziehe mich nicht auf die Wahrscheinlichkeit... eher um das Faktum!)
Die Antwort liegt in der Gensis! Ich will gar nicht erst anfangen die Bibel wörtlich zu nehmen, also beobachte ich das mal im übertragenen Sinne. Sprich: den Anfang allen Anfangs!
Die Physiker unter euch werden mir sicherlich zustimmen und eifrig nicken, also dürft ihr den Rest jetzt einfach ignorieren! zwinkern

Der Urknall ist laut der Wissenschaft der Anfang des Universums. Darin ist sich heute sogar der ein oder andere Christ im Klaren; aber was war davor?
Die Christen antworten mit "Gott, natürlich!". Nur, verständlich, da so etwas komplexes, perfektes und wunderschönes wie das Weltall in dem wir leben, schon fast göttlich bzw. "von Göttlicher Hand" erschaffen sein muss.

Nach dem großen Big Bang gab es anstatt von Sonnensystemen erstmal nur einen kleinen, winzigen Punkt aus überdichter Materie, der sich ausgedehnt hat (und es noch heute tut!) um aus sich alles existierende zu erschaffen! (So viel zum Thema: "Am ersten Tag erschuf Gott die Erde. Am zweiten Tag ..." *lach* der größte Blödsinn überhaupt!)

Doch war es wirklich "Gott" der für diesen Big Bang gesorgt hat und den Materieklumpen erschaffen hatte?
Einfache Frage: Wenn ja, wer oder was hat denn Gott erschaffen? Idee

Die Physik fand eine geniale wie simple Antwort auf diesen Teufelskreis (Ironie!!! Lachen ): Antimaterie!
Das Gegenstück der Materie, quasi "Das Nicht-Exizistierende"! Diese Dinger schwirren überall (auch wenn es sie physikalisch eigentlich gar nicht gibt!) durch die Luft und annihiliert mit den Materieteilchen -> Buff, es entsteht Energie (e=mc²)!

Das selbe passierte auch beim Urknall. Das angeblich Göttliche war nichts anderes als "Nichts", dass dem Vakuum entliehen wurde und mit sich selbst (Antiteilchen + Antiteilchen = Teilchen, also Materie!) reagierte!

Kann man mir folgen? Nein, ich mir auch nicht! zwinkern
*g* Doch, doch... Ist eigentlich ziemlich logisch! Ich hab mir das von einem Bekannten erklären lassen, der zufällig Astrophysik studiert!

Fazit: Gott war und ist überflüssig und niemals tätig gewesen!


Fragen?! Sehr glücklich

NC[/b]
_________________
Sequi il tuo corso e lazia dir le genti!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#166425) Verfasst am: 16.08.2004, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

@CN

oh ja; zu diesem thema ist ja ein ganz wichtiger punkt das argument des "ersten grundes"´: von seite der gläubigen wird häufig so argumentiert, dass nichts aus nichts enstehen könne; dass es also einen Gott geben müsse, weil das Universum nicht "aus sich selbst" heraus entstanden sein könne. Die Gläubigen gehen aber nur einen Schritt weiter: wenn nichts aus sich selbst heraus enstehen kann, woher kommt dann Gott? In beiden Fällen ist also etwas entweder "aus nichts" enstanden oder hat "bereits immer" existiert.
Was soviel logischer daran sein soll, dass dieses etwas "gott" ist und nicht "das universum" will mir nicht in den schädel. Schulterzucken

nebenbei: was ist soo schlimm daran, zu sagen: "Ok. die antwort auf die Frag nach dem Ursprung des Universums können wir heute noch nicht geben - womöglich können wir dies Frage niemals lösen."? Irgendeine Antwort darauf zu erfinden und diese als alleinseligmachende Wahrheit zu betrachten befriedigt mich persönlich jedenfalls keineswegs.
_________________
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#166440) Verfasst am: 16.08.2004, 23:25    Titel: Gott ist ... Antworten mit Zitat

allgegenwärtig und unsichtbar, d.h. überall und nicht zu sehen

sein Eingreifen läuft zu 99,9 % im Rahmen der Naturgesetze, er nutzt die Naturgesetze indem er manchmal in sie eingreift, z.B. indem er innerhalb eines möglichen Spektrums von Wahrscheinlichkeiten dafür sorgt, dass ganz bestimmte Dinge eintreten, aber nicht beweisbar da innerhalb des möglichen Spektrums (Skeptiker würden sagen innerhalb des zu erwartenden Ereignisraumes)

Ganz ganz selten übernatürliche Wirkungen, z.B. Heilungen, die aber auch erklärt werden können von Skeptikern als noch nicht erklärbare Ausnahme
vom Regelfall, der ganz ganz selten schon wieder vorkommt, bzw. mit irgendwelchen besonderen Körperkräften einzelner Menschen, viel viel Glück etc., zu tun hat

Es gibt nichts Dümmeres als Gott zu beweisen/widerlegen versuchen, da Gott wie gesagt innerhalb des zu erwartenden Ereignisraumes agiert
und somit nicht beweisbar/widerlegbar ist und da man die Existenz von Geistwesen mit materiellen Dingen nicht messen kann
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Nav
Gast






Beitrag(#166442) Verfasst am: 16.08.2004, 23:30    Titel: Re: Gott ist ... Antworten mit Zitat

magnusfe hat folgendes geschrieben:
allgegenwärtig und unsichtbar, d.h. überall und nicht zu sehen

sein Eingreifen läuft zu 99,9 % im Rahmen der Naturgesetze, er nutzt die Naturgesetze indem er manchmal in sie eingreift, z.B. indem er innerhalb eines möglichen Spektrums von Wahrscheinlichkeiten dafür sorgt, dass ganz bestimmte Dinge eintreten, aber nicht beweisbar da innerhalb des möglichen Spektrums (Skeptiker würden sagen innerhalb des zu erwartenden Ereignisraumes)

Ganz ganz selten übernatürliche Wirkungen, z.B. Heilungen, die aber auch erklärt werden können von Skeptikern als noch nicht erklärbare Ausnahme
vom Regelfall, der ganz ganz selten schon wieder vorkommt, bzw. mit irgendwelchen besonderen Körperkräften einzelner Menschen, viel viel Glück etc., zu tun hat

Es gibt nichts Dümmeres als Gott zu beweisen/widerlegen versuchen, da Gott wie gesagt innerhalb des zu erwartenden Ereignisraumes agiert
und somit nicht beweisbar/widerlegbar ist und da man die Existenz von Geistwesen mit materiellen Dingen nicht messen kann


Sie sahen das üblich dämliche Posting von einem indoktrinierten Sektenopfer. Nächste Woche in dieser Sendereihe beantworten wir die Frage, ob George W. Bush schon mal den Papst von hinten besucht hat - und wenn ja, wie ihm das möglich war. Schulterzucken
Nach oben
Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#166455) Verfasst am: 17.08.2004, 00:29    Titel: Re: Gott ist ... Antworten mit Zitat

Hi magnusfe!

magnusfe hat folgendes geschrieben:
allgegenwärtig und unsichtbar, d.h. überall und nicht zu sehen

sein Eingreifen läuft zu 99,9 % im Rahmen der Naturgesetze, er nutzt die Naturgesetze indem er manchmal in sie eingreift, z.B. indem er innerhalb eines möglichen Spektrums von Wahrscheinlichkeiten dafür sorgt, dass ganz bestimmte Dinge eintreten, aber nicht beweisbar da innerhalb des möglichen Spektrums (Skeptiker würden sagen innerhalb des zu erwartenden Ereignisraumes)

Ganz ganz selten übernatürliche Wirkungen, z.B. Heilungen, die aber auch erklärt werden können von Skeptikern als noch nicht erklärbare Ausnahme
vom Regelfall, der ganz ganz selten schon wieder vorkommt, bzw. mit irgendwelchen besonderen Körperkräften einzelner Menschen, viel viel Glück etc., zu tun hat

Es gibt nichts Dümmeres als Gott zu beweisen/widerlegen versuchen, da Gott wie gesagt innerhalb des zu erwartenden Ereignisraumes agiert
und somit nicht beweisbar/widerlegbar ist und da man die Existenz von Geistwesen mit materiellen Dingen nicht messen kann



a) Welches Naturgesetz läßt sich so ändern, dass es auf weitere Naturgesetze keinen Einfluß hat?

b) Warum muß Gott eingreifen? - Und ist dies bedingt durch mangelnde Weitsicht oder die für ein einsames Einzelkind verständliche Neigung zum interaktiven Zocken?

c) Wie löst Gott das Theodizee-Problem?

d) Wenn Gott würfelt, wie kannst Du dann trotz "Ereignisraum" erkennen, dass die Würfel gezinkt sind?


Cheers,

Lamarck
_________________
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#166464) Verfasst am: 17.08.2004, 01:36    Titel: Re: Wie wahrscheinlich ist ein Gott? Antworten mit Zitat

Hi Babyface!

Babyface hat folgendes geschrieben:
Häufig hört man von Ungläubigen, dass man die Existenz eines Gottes zwar nicht sicher ausschliessen könne, aber seine Existenz zumindest sehr unwahrscheinlich sei.

Ich will mal versuchen, den Beweis des Gegenteils anzutreten. Cool

Dabei beziehe ich mich auf einen Gott aus, der mit der beobachtbaren Welt wechselwirkt und damit als natürliches Phänomen prinzipiell beobachtbar ist (alles klar, step? Lachen ).


Ach, es ist noch viel schlimmer mit den Wahrscheinlichkeiten. zwinkern


Wenn Gott in irgendeiner Form eingreift, muß dies Spuren hinterlassen:





Wenn Gott aber eingreift, warum soll er dann 'nur' einen Sack Reis umwerfen? Dann wären zunächst "natürliche" von "übernatürlichen" Ursachen zu trennen. Aber kann etwas "übernatürliches" überhaupt eine Ursache sein, ohne damit zwangsläufig "natürlich" zu werden!? Des weiteren wären Effekte des Zufalls zu prüfen. Denn der Zufall steht über Gott, sonst wäre eben der Zufall kein Zufall: Entweder haben wir zufällig einen Gott, dann wäre Gott nicht zwangsläufig. Oder wir haben zwangsläufig einen Gott, dann könnte es keinen Zufall geben, denn Gott würde doch kaum etwas den Zufall überlassen, oder? zwinkern Ebenso könnte Gott nur dann identisch mit dem Zufall sein, wenn er keinen (freien?) Willen hätte ("Dein Wille geschehe ... ."). Unterliegt aber Gott nicht auch Zwängen: Kann sein Wille denn wirklich frei sein und entscheiden, z. B. zwischen 'Gut und Böse'? Könnte sich Gott nicht auch selbst als Atheist bezeichnen und dies wie ich als 'Gut' befinden!?


Als Frage zusammengefaßt also: Wenn Gott eine Kuh wäre, würde er dann muhen?


Cheers,

Lamarck
_________________
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nickchanger
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.06.2004
Beiträge: 1753

Beitrag(#166491) Verfasst am: 17.08.2004, 08:21    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
z.B. nach einem, der das Weltall geschaffen hat und am Funktionieren hält, sich aber nicht um jedes einzelne vernunftbegabte Geschöpf auf jedem bewohnten Planeten kümmert. Ich mache mir auch keine Gedanken über einzelne Ameisen in dem Haufen in meinem Garten - wozu auch?



nun ja, aber würdest du es, wenn du es rein technisch können solltest?
deine ameisen halten dich sicher für allmächtig. aber du wirst es nichtmal mitkriegen, wenn sie dich anbeten - du wirst sie einfach ausräuchern wenn sie dir nicht mehr passen Lachen


was unterscheidet den menschen? sein gehirn, besser seine fähigkeit zu rationalem denken, zu logik etc...
das ist unser vorteil, den wir nützen müssen (frei nach dem schlausten der alten griechen Sehr glücklich). aber genau mit diesem fundamentalen bestandteil meines wesens kann ich gott nicht erkennen. vielmehr muss ich ihn redlicherweise verneinen. er scheint ein stümper zu sein.
ich kenne den einwand, dass das geschöpf den schöpfer nicht erkennen kann - nur das führt auch nur zu weiteren problemen (offenbarung, theodizee).
vielleicht ist ein absoluter gegenbeweis nicht möglich (ausser die aufgabe des guten, allmächtigen, allwissenden durch theodizee), aber dieser gott scheint mir nicht mal mühe des beweises wert...
_________________
RKK, Mafiosi, Kinderschänder, Hetzer, Massenmörder
-
den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#166500) Verfasst am: 17.08.2004, 09:03    Titel: Re: Gott ist ... Antworten mit Zitat

magnusfe hat folgendes geschrieben:
... sein Eingreifen läuft zu 99,9 % im Rahmen der Naturgesetze ... Ganz ganz selten übernatürliche Wirkungen, z.B. Heilungen ...

Wieso wird die Prozentrate mit der Zeit immer höher? Vor ein paartausend Jahren lief ohne Göttereingriff fast gar nichts - nach der Überzeugung der damaligen Schamanisten. Gott, wie Du ihn beschreibst, ist ein vertriebener Buschgeist.

magnusfe hat folgendes geschrieben:
... und da man die Existenz von Geistwesen mit materiellen Dingen nicht messen kann

Definiere bitte konkret "Geistwesen" - anders als durch die Tautologie, sie seien nicht materiell.

gruß/step
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#166566) Verfasst am: 17.08.2004, 14:07    Titel: Re: Wie wahrscheinlich ist ein Gott? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
... Die Wahrscheinlichkeit, dass ein beobachtbarer Gott nicht existiert ist somit unendlich klein. Überrascht

So, wo ist der Fehler? zwinkern


Lachen

Babyface, Deine Begabung liegt eindeutig in der Pastoralstatistik .

gruß/step

Eigentlich nicht. Aber manchmal muss man in Zeiten, da Flexibilität gefragt ist, auch als Atheist mal einen Gott beweisen. zwinkern
_________________
posted by Babyface
.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#166581) Verfasst am: 17.08.2004, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Gut und schön, Babyface, aber Du gehst einfach von zu vielen Prämissen aus, die nicht unbedingt als tatsächlich gegeben angenommen werden müssen.

Nö. Nur von einer...

Zitat:
Wieso z.B. muss (ein) Gott prinzipiell beobachtbar sein?

Hm, das ist eigentlich keine Prämisse, sondern Teil der Definition dessen, was ich beweisen wollte: Ein natürlicher Gott, der sich vor den Menschen nicht versteckeln tut.
Zitat:
Dieser Gedanke scheint mir aus archaischer Zeit zu stammen, da Götter auf Erden wandelten.

Auch nicht. Aber das lass Dir mal lieber von step erklären.
Zitat:
Es mag ja sehr wohl die Absicht (eines) Gottes sein, eben nicht beobachtet werden zu können.

Klar. Aber ich hab ja auch nicht behauptet, so einen Gott bewiesen zu haben.

Zitat:
Wer sich unendlich viele Welten denken kann, in denen (ein) Gott nicht existiert, sollte sich eigentlich auch unendlich viele Welten denken können, in denen das Gegenteil der Fall ist. Du deutest das ja selbst an. Aber wohin führt uns das als zu einem großen Fragezeichen?

Ja, auch ne mögliche Variante, gegen den theoretischen Gottesunwahrscheinlichkeitsbeweis zu argumentieren. Ich hab mir nur eine gründlichere ausgesucht und gleich die ganze Wahrscheinlichkeitsdefinition widerlegt.

Zitat:
Ganz recht - "per definitionem". Es kommt immer darauf an, was ich als gegeben definiere, und da können mich unbewusste Motive leiten.

Versteh ich nicht. Hab doch lediglich einen Wahrscheinlichkeitsbegriff verwendet, wie er in den empirischen Wissenschaften Standard ist und ganz selbstverständlich methodisch aufgegriffen wird. Kann doch nix dafür, wenn am da am Ende ein Gottesbeweis bei rumkommt. Schulterzucken

Zitat:
Und noch was: Welchen Sinn hat Deine Überlegung?

Da sind wohl mehrere Motive denkbar:
a) ich wollte meine Begabung für pastorale Statistik unter Beweis stellen
b) mir war langweilig und da kam mir die Idee einen Gott zu beweisen
c) ich wollte atheistische Weltbilder kaputtmachen und mich auf den Trümmern zum Guru einer neuen Religion erheben
d) ich wollte einfach nur wissen, ob jemand den Fehler entdeckt... Deprimiert

Such Dir einfach das Wahrscheinlichste raus. zwinkern
_________________
posted by Babyface
.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Carpe Noctem
Freidenker schlechthin!



Anmeldungsdatum: 14.08.2004
Beiträge: 6
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#166614) Verfasst am: 17.08.2004, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
@CN

oh ja; zu diesem thema ist ja ein ganz wichtiger punkt das argument des "ersten grundes"´: von seite der gläubigen wird häufig so argumentiert, dass nichts aus nichts enstehen könne; dass es also einen Gott geben müsse, weil das Universum nicht "aus sich selbst" heraus entstanden sein könne. Die Gläubigen gehen aber nur einen Schritt weiter: wenn nichts aus sich selbst heraus enstehen kann, woher kommt dann Gott? In beiden Fällen ist also etwas entweder "aus nichts" enstanden oder hat "bereits immer" existiert.
Was soviel logischer daran sein soll, dass dieses etwas "gott" ist und nicht "das universum" will mir nicht in den schädel. Schulterzucken

nebenbei: was ist soo schlimm daran, zu sagen: "Ok. die antwort auf die Frag nach dem Ursprung des Universums können wir heute noch nicht geben - womöglich können wir dies Frage niemals lösen."? Irgendeine Antwort darauf zu erfinden und diese als alleinseligmachende Wahrheit zu betrachten befriedigt mich persönlich jedenfalls keineswegs.


Schön, dass man meinen Beitrag beachtet! Daumen hoch!
Und dann auch noch zustimmt!

Sorry, wegen gestern, aber ich hab da wohl etwas falsch verstanden!

Was daran so schlimm wäre, dass es etwas gäbe, das sich unserem Wissen entzieht?
Erklärt sich die Frage nicht von allein? Am Kopf kratzen

Ich persönlich ärgere mich tierisch über alles, was ich nicht erklären kann! (Natürlich kann ich nicht ALLES wissen!) Und gerade dann, wenn es sich um den Hauptbestandteil meiner Lebeneinstellung handelt!
Wie du dir denken kannst, habe ich vor Wissenschaftler zu werden (oder zumindest mich mit Forschung zu beschäftigen!), insofern müsste klar sein, dass ich Dingen auf den Grund gehe, aus Ehrgeiz ES ZU WISSEN!

"Wissen statt Glauben!"
Kennen wir das nicht irgendwo her??? zwinkern

Ohne unser WISSEN würde jeder Einzelne von uns noch in Lendenshorts herumlaufen! Oder um mal die Thematik dieses Boards anzusprechen: Wir würden immer noch glauben die Kirchensteuer geht DIREKT und in voller Summe an die Bedürftigen! Pillepalle

Ich denke, man sollte den Wert von "Wissen" nicht unterschätzen!
WISSEN IST MACHT!

CN

P.S.: Schade, dass ich eurer Diskussion leider nicht richtig folgen kann, Jungs! Ich bin doof! [/i]
_________________
Sequi il tuo corso e lazia dir le genti!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#166662) Verfasst am: 17.08.2004, 18:55    Titel: Re: Wie wahrscheinlich ist ein Gott? Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Es sind nun unendlich viele Welten denkbar, in denen Gott nicht existiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir gerade in der Welt mit Gott leben, strebt also gegen Null. Folglich ist die Wahrscheinlichkeit, dass Gott existiert unendlich klein.

Widerlegung:

Die theoretische Wahrscheinlichkeitsdefinition ist tautologisch, da "gleichmögliche" Fälle nichts anderes bedeutet als "gleich wahrscheinliche Fälle". Damit sinnvolle Aussagen über Wahrscheinlichkeiten einzelner Ereignisse getroffen werden können, muss daher auf empirische Wahrscheinlichkeitsdefinitionen zurückgegriffen werden. So wissen wir aus eigener Anschauung bzw. relativen Häufigkeiten, dass beim Würfeln alle Fälle gleichmöglich sind. Über die Wahrscheinlichkeitsverteilung aller denkbaren Welten (inklusive der mit Gott) liegt dagegen kein ausreichend empirisches Wissen vor. So könnte eine Welt mit Gott theoretisch sehr wahrscheinlich sein und die Wahrscheinlichkeiten aller anderen Welten sehr klein.


Diese Widerlegung ist korrekt.

Zitat:
Satz: "Alle Versuche, Gott zu beobachten, misslingen"

Wenn dieser Satz wahrscheinlich wahr ist, dann ist es auch wahrscheinlich wahr, dass Gott nicht existiert, da er ja beobachtbar sein soll (s.o.).


Wenn dieser Satz wahr ist, dann ist es wahr, das Gott nicht existiert (und umgekehrt) - beide Sätze sind also mit der geichen Wahrscheinlicheit wahr. Soweit, so gut.

Zitat:
Wendet man nun das Multiplikationstheorem der Wahrscheinlichkeitstheorie an, um die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, dass alle (also theoretisch unendlich viele Beobachtungsversuche) misslingen, erhält man logischerweise ebenfalls eine Wahrscheinlichkeit von 100% bzw. 1 (1*1*1*1...=1)

Demnach wäre also die Wahrscheinlichkeit, dass Gott nicht existiert P = 100%.


Das ist falsch, denn die Bedingte Wahrscheinlichkeit, die du hier zugrundelegst, bezieht sich auf die bereits gemachten Versuche - du überträgst aber hier die bedingte Wahrscheinlichkeit gegeben, dass der Versuch gemacht ist, auf Ereignisse, die diese Bedingung gerade nicht erfüllen.

Zitat:
Da wir aber für die Wahrscheinlichkeit eines einzelnen misslungenen Beobachtungsversuchs eine 1 (100%) ermittelt haben, liegt die wahre Wahrscheinlichkeit nach der Stichprobentheorie mit großer Sicherheit irgendwo nahe unter 1 (darüber kann sie per definitionem nicht liegen).


Sie kann aber sehr wohl gleich 1 sein!

Zitat:
Damit strebt aber die Wahrscheinlichkeit, dass alle Beobachtungsversuche misslingen gegen Null, da das Produkt aller Wahrscheinlichkeiten kleiner 1 unendlich aufmultipliziert unendlich klein ist (also 0.99 * 0.99 * 0.99... = x ; x strebt gegen 0)

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein beobachtbarer Gott nicht existiert ist somit unendlich klein. Überrascht


So, wo ist der Fehler? zwinkern


In die letzte Rechnung steckst du die vorher eingegrenzte wahre Wahrscheinlichkeit, dass eine Beobachtung schiefgeht. Wenn die kleiner 1 ist (was genau dann der Fall ist, wenn ein beobachtbarer Gott existiert), dann geht die Wahrscheinlichkeit, dass alle Versuche schiefgehen, gegen null - will heißen, wenn ein beobachtbarer Gott existiert, dann wird er irgendwann auch beobachtet werden.

Wenn die wahre Wahrscheinlichkeit aber tatsächlich gleich 1 ist (weil es keinen beobachtbaren Gott gibt), dann ist auch die Wahrscheinlichekiten, dass unendlich viele Versuche schief gehen, 1.

Im Grunde hast du nichts andres getan, als ein anschauliches Beisiel für das Kolmogorowsche Null-Eins-Gesetz (aka Murphys Law) zu liefern zwinkern
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#166663) Verfasst am: 17.08.2004, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
[d) ich wollte einfach nur wissen, ob jemand den Fehler entdeckt... Deprimiert



(d1) Den Fehler, der Babyface Kopfzerbrechen bereitet
(d2) Den Fehler, den Babyface mit voller Absicht eingebaut hat, um die FGH-User auf die Probe zu stellen.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#166664) Verfasst am: 17.08.2004, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hi caballito!

[...]

Bist Du Mathematiker oder hast Du nur eine besondere mathematische Neigung?

Schöne Grüße,

Nagarjuna
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#166666) Verfasst am: 17.08.2004, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Hi caballito!

[...]

Bist Du Mathematiker oder hast Du nur eine besondere mathematische Neigung?

Schöne Grüße,

Nagarjuna


Ist das wichtig?
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#166671) Verfasst am: 17.08.2004, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Heisenberg hat Gott doch schon längst abgeschafft. Bleiben wir bitte locker. zwinkern


Der erste Schluck aus dem Becher der Natur führt
zum Atheismus, aber auf Grund wartet Gott.

Werner Heisenberg
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#166673) Verfasst am: 17.08.2004, 19:32    Titel: Re: Wie wahrscheinlich ist ein Gott? Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Häufig hört man von Ungläubigen


- Das sind wohl eher Andersgläubige...

Ist der Ausgangspunkt bereits verfehlt,
sind Ergebnisse im Grunde nur das - was Du
Dir selbst eingebrockt hast...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#166683) Verfasst am: 17.08.2004, 20:05    Titel: Re: Wie wahrscheinlich ist ein Gott? Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wendet man nun das Multiplikationstheorem der Wahrscheinlichkeitstheorie an, um die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, dass alle (also theoretisch unendlich viele Beobachtungsversuche) misslingen, erhält man logischerweise ebenfalls eine Wahrscheinlichkeit von 100% bzw. 1 (1*1*1*1...=1)

Demnach wäre also die Wahrscheinlichkeit, dass Gott nicht existiert P = 100%.


Das ist falsch, denn die Bedingte Wahrscheinlichkeit, die du hier zugrundelegst, bezieht sich auf die bereits gemachten Versuche - du überträgst aber hier die bedingte Wahrscheinlichkeit gegeben, dass der Versuch gemacht ist, auf Ereignisse, die diese Bedingung gerade nicht erfüllen.

Da sehe ich eigentlich außer einem induktivistischen Trugschluss keinen schwerwiegenden Fehler. Eigentlich ist die Situation doch analog zu einem
Würfelexperiment. Ein einzelner Wurf stünde für einen einzelnen Beobachtungsversuch und z.b. die 6 wäre das gesuchte Ereignis "Gott". Dann ist es eigentlich eine legitime Vorgehensweise,, die Wahrscheinlichekeit einer "6" zu schätzen, in dem man die relative Häufigkeit über eine große Anzahl von n Würfen (= n Beobachtungsversuche) bestimmt. Man hat dann einen erwartungstreuen Schätzer für den entprechenden Populationsparameter ("wahre" Wahrscheinlichkeit) und auf eine so ermittelte empirische Wahrscheinlichkeit einer "6" bzw. eines Gottes kann man schon das Multiplikationstheorem anwenden. Das hat mit bedingten Wahrscheinlichkeiten doch eigentlich nicht sehr viel zu tun, oder?

Zitat:
Zitat:
Da wir aber für die Wahrscheinlichkeit eines einzelnen misslungenen Beobachtungsversuchs eine 1 (100%) ermittelt haben, liegt die wahre Wahrscheinlichkeit nach der Stichprobentheorie mit großer Sicherheit irgendwo nahe unter 1 (darüber kann sie per definitionem nicht liegen).


Sie kann aber sehr wohl gleich 1 sein!

Das ist eigentlich nicht so wichtig. Entscheidend ist die theoretische Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zufallsvariablen _relative Häufigkeit misslungener Beobachtungsversuche_. Und sobald ich dieser Zufallsvariablen eine Streuung unterstelle müsste die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Produkt-Zufallsvariablen für das Ereignis "Null" eigentlich gegen einen Wahrscheinlichkeitswert von 1 streben.

Zitat:
Zitat:
Damit strebt aber die Wahrscheinlichkeit, dass alle Beobachtungsversuche misslingen gegen Null, da das Produkt aller Wahrscheinlichkeiten kleiner 1 unendlich aufmultipliziert unendlich klein ist (also 0.99 * 0.99 * 0.99... = x ; x strebt gegen 0)

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein beobachtbarer Gott nicht existiert ist somit unendlich klein. Überrascht


So, wo ist der Fehler? zwinkern


In die letzte Rechnung steckst du die vorher eingegrenzte wahre Wahrscheinlichkeit, dass eine Beobachtung schiefgeht. Wenn die kleiner 1 ist (was genau dann der Fall ist, wenn ein beobachtbarer Gott existiert), dann geht die Wahrscheinlichkeit, dass alle Versuche schiefgehen, gegen null - will heißen, wenn ein beobachtbarer Gott existiert, dann wird er irgendwann auch beobachtet werden.

Wenn die wahre Wahrscheinlichkeit aber tatsächlich gleich 1 ist (weil es keinen beobachtbaren Gott gibt), dann ist auch die Wahrscheinlichekiten, dass unendlich viele Versuche schief gehen, 1.

Gratuliere! Smilie Genau hier liegt der Fehler. Indem ich der Zufallsvariablen _relative Häufigkeit der misslungenen Beobachtungsversuche_ eine Streuung unterstelle, schmuggele ich Gott durch die Hintertür rein, da ich damit der Zufallsvariablen _einzelner Beobachtungsversuch_ ebenfalls eine Streuung unterstelle. Dafür gäbe es aber nur einen plausiblen Grund, wenn mindestens ein Beobachtungsversuch einmal erfolgreich gewesen wäre. Genau das ist aber nicht der Fall!
_________________
posted by Babyface
.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#166684) Verfasst am: 17.08.2004, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der erste Schluck aus dem Becher der Natur führt
zum Atheismus, aber auf Grund wartet Gott.

Werner Heisenberg


Blub.
NOCQUAE

Schulterzucken
_________________
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#166686) Verfasst am: 17.08.2004, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
[d) ich wollte einfach nur wissen, ob jemand den Fehler entdeckt... Deprimiert



(d1) Den Fehler, der Babyface Kopfzerbrechen bereitet
(d2) Den Fehler, den Babyface mit voller Absicht eingebaut hat, um die FGH-User auf die Probe zu stellen.

Öhm, d(2) würde ich sagen.. Cool
_________________
posted by Babyface
.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#166695) Verfasst am: 17.08.2004, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der erste Schluck aus dem Becher der Natur führt zum Atheismus, aber auf Grund wartet Gott.
Werner Heisenberg


Nein, so geht das nicht! Glaubte vielleicht Heisenberg, hat aber selbst den Becher gar nicht ausgetrunken!
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nav
Gast






Beitrag(#166699) Verfasst am: 17.08.2004, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Bongwasser in dem Becher war vielleicht. Cool
Nach oben
Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#166735) Verfasst am: 17.08.2004, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der erste Schluck aus dem Becher der Natur führt
zum Atheismus, aber auf Grund wartet Gott.

Werner Heisenberg


Blub.
NOCQUAE

Schulterzucken


- Blub ist auch ein "Wort".
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nav
Gast






Beitrag(#166736) Verfasst am: 17.08.2004, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der erste Schluck aus dem Becher der Natur führt
zum Atheismus, aber auf Grund wartet Gott.

Werner Heisenberg


Blub.
NOCQUAE

Schulterzucken


- Blub ist auch ein "Wort".


"Wichtigtuer" auch.
Nach oben
Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#166743) Verfasst am: 17.08.2004, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der erste Schluck aus dem Becher der Natur führt zum Atheismus, aber auf Grund wartet Gott.
Werner Heisenberg


Nein, so geht das nicht! Glaubte vielleicht Heisenberg, hat aber selbst den Becher gar nicht ausgetrunken!


- Betrunken sein ist auch gar nicht schwer.
Durch alle Sinnesebenen wird schließlich ständig konsumiert.
(Wußte z.B. auch Hermann Hesse: "Trink Auge was die Wimper hält).

Heisenberg hat das zeitliche gesegnet. Er hat also ne bessere
Entschuldigung als die wenigsten - oder die meisten. Naja,
eine Frage der Perspektive. Lachen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#166745) Verfasst am: 17.08.2004, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der erste Schluck aus dem Becher der Natur führt
zum Atheismus, aber auf Grund wartet Gott.

Werner Heisenberg


Blub.
NOCQUAE

Schulterzucken


- Blub ist auch ein "Wort".


"Wichtigtuer" auch.


- "Reiz" auch. Manches verliert irgendwann seinen Reiz. zwinkern
Man muß nicht jedem Affekt nachgehen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Seite 1 von 3

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group