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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#877095) Verfasst am: 05.12.2007, 13:05 Titel: Der Iran und das Bush-Getrommle |
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Ohrfeige für Sanktionsverschärfer hat folgendes geschrieben: | Der Vorgang ist eine Sensation: Nicht weniger als 16 US-Geheimdienste bescheinigen dem Iran, sein Atomwaffenprogramm seit vier Jahren gestoppt zu haben, Hinweise auf eine Wiederaufnahme gebe es bislang nicht. US-Präsident George W. Bush, sein Vize Dick Cheney und andere Vertreter der US-Regierung unterstellen Teheran bekanntlich seit Jahren, an der Herstellung von Atomwaffen zu arbeiten. Und sie drohten in diesem Zusammenhang mehrfach mit militärischen Angriffen auf den Iran.
[...]
Einiges mehr lässt sich dagegen zum genannten Zeitpunkt für den Atomprogramm-Stopp sagen: Herbst 2003. Denn gerade in jenen Wochen sorgten die USA dafür, dass sich der Atomstreit mit Teheran deutlich zuspitzte und die Fronten verhärteten. Mit dem heutigen Wissen kann man auch sagen: Die iranische Führung - der damals immerhin noch der Reformpräsident Mohammad Chatami vorstand - wurde in eine Falle gelockt.
[...]
Erschreckenderweise haben sich - anders als im Fall Irak - die meisten westlichen Staaten und auch Deutschland nach und nach für diese Politik einspannen lassen.
[...]
Dass Bush, wie gestern demonstriert, an seiner Iran-Verteufelung festhält, war klar. Aber die Europäer? Wenn sie sich jetzt nicht von der Iran-Politik des Kriegspräsidenten distanzieren, wann dann? Im Iran werden alle politischen Lager die Entwicklung aufmerksam verfolgen. Nächstes Jahr stehen dort Parlamentswahlen an, und die Politik des Westens wird mit darüber entscheiden, wie die Reformverfechter abschneiden. Wer die Ära der Hardliner beenden will, darf ihnen keine Munition liefern. |
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#877132) Verfasst am: 05.12.2007, 14:04 Titel: |
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irgendwie finde ich, dass gerade einiges zusammenlaeuft.. die kanadische Gerichtsbarkeit weist nicht aus, weil sie in den USA grosse Menschenrechtsdefizite feststellt, Bush bekommt von den eigenen Inspektoren aus dem Iran übelst eins auf die Nase verpasst.
Ich lebe im Augenblick meine Schadenfreude aus, zu tiefergehenden Kommentaren werde ich wohl erst faehig sein, wenn sich dieses tolle Gefühl gelegt hat.
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#881551) Verfasst am: 11.12.2007, 11:08 Titel: |
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gerade wieder ein Thread über Foltermethoden, die in Guantanamo wohl praktiziert werden, Zitate, wie die von Rumsfeld, dass Stehen doch kein Problem sein dürfe...
da werd ich mal wieder wahnsinnig und meine Einstellung den USA gegenüber, die noch nie die beste war, wird dadurch nicht besser.
Ob ich es so toll faende, wenn der Iran Atomwaffen entwickeln würde, lass ich mal dahingestellt sein. Aber das gerade die USA hier den Mund so voll nimmt, kotzt mich an.
Die USA schert sich einen Dreck um die Meinung anderer, selbst wenn Staaten wie Grossbritannien, also die zu den Guten gehören, mahnend den Finger heben und Menschenrechtsverletzungen anprangern... egel ob Menschenrechte oder Umwelt... die USA laesst überhaupt keine Einmischung in seine Home Policy zu.
Würde sich die USA in die Weiterentwicklung irgendwelcher Waffen der Kategorie ABC reinreden lassen... glauben wir wirklich, dass dort keine Weiterentwicklung im Geheimen bei den biologischen und chemischen Waffen stattfindet... OK.. bei den atomaren wird es schwierig heutzutage Test im Geheimen durchzuführen, und daher mag man dort sich an Abkommen halten... aber wer kontrolliert den Weltkontrolleur USA in Hinblick auf biologische und chemische Waffen?
Dann massen sie sich an, dem Iran vorschreiben zu wollen, wie eine Atompolitik dort auszusehen habe.
Wie gross waere der Einfluss Europas, wenn die USA an etwas arbeiten würde, bei dem die Europaeer grosse Bedenken hinsichtlich der globalen Sicherheit haetten? Pffffffff... als obs die USA kümmern würde.
Wie gesagt... es geht mir nur um die Rolle der USA einzige verbindliche globale Moralinstanz zu sein oder besser um den Wunsch, es sein zu wollen.
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