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heute in 3sat
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der kleine Fritz
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.06.2005
Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde

Beitrag(#883382) Verfasst am: 13.12.2007, 12:12    Titel: heute in 3sat Antworten mit Zitat

Heute delta 21:00 - 22.00 in 3sat

Gott und das Spaghetti-Monster

Breitet sich ein "neuer Atheismus" in unserer Gesellschaft aus?
_________________
und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Naastika
RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#883400) Verfasst am: 13.12.2007, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Mist, biste mir um 47 Minuten zuvorgekommen... zynisches Grinsen

Lachen

OK, ein Link, zumindest...

http://www.tvinfo.de/exe.php3?target=popup&sidnr=54879185

Klingt irgendwie...nicht ganz objektiv...irgendwie...


A.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#883401) Verfasst am: 13.12.2007, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

blöd, daß ich bis 22:00 Uhr arbeiten muß.. Traurig
_________________
“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Naastika
RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#883406) Verfasst am: 13.12.2007, 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT, kannst über www.save.tv aufnehmen und später anschauen.


A.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#883409) Verfasst am: 13.12.2007, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Kanitscheider ist dabei, das klingt schonmal positiv.
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#883466) Verfasst am: 13.12.2007, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schau mal rein.
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#883471) Verfasst am: 13.12.2007, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Klingt irgendwie...nicht ganz objektiv...irgendwie...

Nein? Die Einzelthemen - siehe hier - klingen durchaus interessant. Und die Teilnehmer scheinen einigermaßen ausgewogen zu sein. OK, die Fragestellung ist teilweise suggestiv, aber warten wir's ab.
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Tapuak
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 1264

Beitrag(#883752) Verfasst am: 13.12.2007, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Kanitscheider ist dabei, das klingt schonmal positiv.

Oh, interessant. Dann werde ich da wohl auch mal 'reinschauen.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#884057) Verfasst am: 14.12.2007, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

und? wie wars?
_________________
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#884076) Verfasst am: 14.12.2007, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

positiv:
- der Moderator war mindestens neutral und hat sich durch den Theologen nicht blenden lassen.
- Kanitscheider
- es kam klar heraus, daß Luhmanns Systemtheorie keine Lösung für die RKK hergibt.

negativ:
- es blieb unausgesprochen, daß der Ansatz des Mystikers nur eine Lebenshilfe und keine Aussage über die Welt ist
- diverse Kategorienfehler und Widersprüche in den Aussagen des Theologen blieben unwidersprochen
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#884080) Verfasst am: 14.12.2007, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

danke, vielleicht gibt´s das ja mal auf der 3sat-page anzugucken..
_________________
“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#884095) Verfasst am: 14.12.2007, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
negativ:
- es blieb unausgesprochen, daß der Ansatz des Mystikers nur eine Lebenshilfe und keine Aussage über die Welt ist

Ich hab verzweifelt nach irgendeiner Aussage gesucht. Der hat sich doch nur hinter seinen unsauberen Formulierungen versteckt.
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Tapuak
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 1264

Beitrag(#884101) Verfasst am: 14.12.2007, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
[...]

Das deckt sich in etwa mit meiner Einschätzung. Kanitscheider hat einige gute Argumente gebracht, die für FGH-Leser natürlich nicht unbedingt neu sind, aber fürs Fernsehen eventuell schon (Unklarheit der Gottesbegriffe, Problem der Beweislast usw.). Seine Argumente zeichneten sich gegenüber den anderen Gesrächspartnern nicht nur durch Substanz, sondern auch durch relative Klarheit aus. Positiv überrascht war ich von Gert Scobel, der als Moderator durchaus einige theismuskritische Punkte hat einfließen lassen. Der Theologe war ständig damit beschäftigt, darauf hinzuweisen, dass die jeweils angesprochenen kritischen Punkte auf den Christengott gar nicht zuträfen. Was der Christengott stattdessen ist, hat er aber nicht verraten oder ich habe es nicht verstanden. Man könnte zu dem Schluss kommen, der Christengott sei ein Phantom, aber wer weiß das schon. Der Mönch (?) war aus meiner Sicht ein Totalausfall und hatte nichts Interessantes zur Diskusion beizutragen. Auch die zwischendurch eingespielten Filme empfand ich als überflüssig.

Insgesamt bin ich wieder einmal erfreut, wie offen solche Themen seit einiger Zeit im Fernsehen (!) teilweise diskutiert werden. Natürlich werden diese Themen bald auch wieder aus den Massenmedien verschwinden, aber das ändert nichts daran, dass sich die Diskursregeln in letzter Zeit ziemlich verschoben haben (nämlich insofern, dass religionskritische Stimmen inzwischen fast standardmäßig in den öffentlichen Diskurs einbezogen werden).
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astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#884222) Verfasst am: 14.12.2007, 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Der Moderator war wirklich erfreulich, auch die Einspielung von Dawkins fand ich gut und klar, der Theologe und Kanitschneider kamen überhaupt nicht zusammen, was je nach Ausgangslage wahrscheinlich unterschiedlich beurteilt wird (ich sage, der Theologe ging überhaupt nicht auf K. ein, ein Christ würde es wahrscheinlich umgekehrt sehen). Was der Mystiker sagen wollte wurde mir nicht klar, bei dem bin ich dann mal eingenickt. Lachen
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#884229) Verfasst am: 14.12.2007, 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

Gibts das irgendwo im Netz?
_________________
„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#884239) Verfasst am: 14.12.2007, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
Was der Mystiker sagen wollte wurde mir nicht klar, bei dem bin ich dann mal eingenickt.

Fast eingeschlafen bin ich bei dem auch, aber seine Kernthesen waren unter dem ganzen Gelaber doch einigermaßen zu erkennen:

(1) Es gibt eine Wirklichkeit, die wir mit unseren Sinnen und unserem Verstand nicht wahrnehmen und begreifen können. Damit könnte er recht haben (siehe Kant und seine Reflexionen über das "Ding an sich" und die Begrenzungen der Vernunft).
(2) Wir können uns dieser Wirklichkeit durch mentale Disziplinen nähern und sie erfahren. Was ich für Unsinn halte, denn, wie Kanitschneider erwiderte, wenn diese Wirklichkeit nicht sinnlich wahrnehmbar und damit begreifbar ist, ist sie auch nicht kommunizierbar, und bei nicht kommunizierbaren Wahrnehmungen können wir nicht zwischen Wirklichkeit und Illusion unterscheiden.

Edit:
@Heizölrückstoßabdämpfung:
http://www.3sat.de/delta
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#884247) Verfasst am: 14.12.2007, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ieldra hat folgendes geschrieben:

Edit:
@Heizölrückstoßabdämpfung:
http://www.3sat.de/delta


Danke!
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györgy
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Anmeldungsdatum: 22.10.2007
Beiträge: 345

Beitrag(#884258) Verfasst am: 14.12.2007, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Witzig fand ich den sächsischen Oberrabbi: "Es gibt keinen Atheismus".

Der Theologe musste einige geistige Verrenkungen zu machen, um seinen Gott noch irgendwo unterzukriegen.

Ansonsten fand ich die Diskussion vom Stil her als sehr angenehm und fair, obwohl das Verhältnis Theisten vs. Nichtgläubige mal wieder zugunsten der ersten ausfiel.
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Celsus-2006
Unpapst



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland

Beitrag(#884259) Verfasst am: 14.12.2007, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Der Theologe ist auf typisch jesuitisch-katholische Weise jedem Argument mit einer Nebelkerze ausgewichen. Und dass Thomas v. Aquin die Religion und Moral aus der reinen Vernunft abgeleitet habe, muss man für einen zynischen Scherz halten. Der selbe Thomas v. Aquin hat ja auch einen logischen Gottesbeweis erstellt, aber darauf, dass man Gott aus Logik schließen kann, geht laut diesem Theologen natürlich nicht.
Er tat fast so, als wäre die Kath. Kirche ein humanistisch-philosophischen Vernunftgebäude. Das kann man nur noch als lächerliche (und eben jesuitische) Verlogenheit abtun.
Kanitscheider war zwar, wie zu erwarten, ein Fels der Vernunft in der metaphysischen Soßenbrandung, aber er war auch wenig leidenschaftlich und etwas hölzern. Recht hatte er natürlich, blieb aber auch zurückhaltend mit Religionskritik.
Gruß
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#884303) Verfasst am: 14.12.2007, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Celsus-2006 hat folgendes geschrieben:
Der Theologe ist auf typisch jesuitisch-katholische Weise jedem Argument mit einer Nebelkerze ausgewichen. Und dass Thomas v. Aquin die Religion und Moral aus der reinen Vernunft abgeleitet habe, muss man für einen zynischen Scherz halten. Der selbe Thomas v. Aquin hat ja auch einen logischen Gottesbeweis erstellt, aber darauf, dass man Gott aus Logik schließen kann, geht laut diesem Theologen natürlich nicht.
Er tat fast so, als wäre die Kath. Kirche ein humanistisch-philosophischen Vernunftgebäude. Das kann man nur noch als lächerliche (und eben jesuitische) Verlogenheit abtun.

Wenn man sich die Theologiegeschichte ansieht, muss man immerhin anerkennen, dass es da ein höheres Maß an Reflexion gibt als etwa im Islam. Die Debattenkultur der Scholastik mag uns heute lächerlich erscheinen, aber ich sehe es so, dass die Leute dort das Debattieren gelernt haben (oder neu gelernt, nachdem die Antike Kultur weitgehend in Vergessenheit geraten war), und damit die Grundlage für die Aufklärung legten.
Im übrigen ist der Verstand ein Werkzeug - die Qualität der Ergebnisse hängt von den Voraussetzungen ab, die gemacht werden. Thomas von Aquin hat durchaus logisch argumentiert, nur ging er davon aus, dass neben Verstand und Logik auch der Glaube Erkenntnis liefern kann. Mutschler hat richtig gesagt, dass dem ein anderes Verständnis des Begriffs "Glaube" zugrundeliegt, als wir heute haben.

Mutschler sagte, dass man Gott nicht aus der Erfahrung ableiten könne. Das ist nicht gleichbedeutend mit der Aussage, er sei nicht aus der Logik ableitbar. Trotzdem liegt Mutschler damit falsch, wenn er sich damit auf Thomas von Aquin bezieht, denn der nahm sehr wohl Erfahrungstatsachen in einige seiner Gottesbeweise auf, und kritisierte den ontologischen Gottesbeweis, weil aus der Existenz eines Begriffs nicht auf die Existenz des durch den Begriff beschriebenen geschlossen werden könne.

Soweit meine Kritik der Kritik. Am Ende muss ich aber zustimmen, dass Mutschler im wesentlichen Rückzugsgefechte durchführte. Interessant ist seine Aussage, dass Gott für einen Gläubigen in gleicher Weise Voraussetzung der Erfahrung sei, wie die Annahme des Materialismus für einen Ungläubigen. Da kommt dann wieder die Beweislastfrage ins Spiel, wobei der Materialist einen Vorteil hat Mr. Green
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
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Beitrag(#884310) Verfasst am: 14.12.2007, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Achja, die Sache mit der Ewigkeit der Materie. Welcher Materialist behauptet das eigentlich? Für die jetzige Beschreibung des Universums ist es außerdem eh egal ob es ewig ist.
(Übrigens kann man ja auch Lebensdauern von z.B. Protonen messen, also hätte man zumindest eine empirische Basis für so eine Behauptung, im Gegensatz zur Gotteshypothese.)
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#884333) Verfasst am: 14.12.2007, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Yamato hat folgendes geschrieben:
Achja, die Sache mit der Ewigkeit der Materie. Welcher Materialist behauptet das eigentlich? Für die jetzige Beschreibung des Universums ist es außerdem eh egal ob es ewig ist.

Materialismus behauptet nicht, dass Materie ewig sei, sondern nur, dass alle Erscheinungen der Wirklichkeit auf Materie und materielle Prozesse zurückgeführt werden können.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
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Beitrag(#884350) Verfasst am: 14.12.2007, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, nur der Mutschler verteidigte sich ja damit, dass jede Weltanschauung der Gotteshypothese vergleichbare Annahmen machen würde.
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#884356) Verfasst am: 14.12.2007, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Yamato hat folgendes geschrieben:
Ja, nur der Mutschler verteidigte sich ja damit, dass jede Weltanschauung der Gotteshypothese vergleichbare Annahmen machen würde.

Und damit hat er recht - denn vergleichbar sind die Hypothesen auch dann, wenn über Gott und Materie nicht genau dasselbe behauptet wird.
Entscheidend für den Atheisten ist dabei, dass die Tatsache, dass die Hypothesen vergleichbar sind, nicht bedeutet, dass sie auch gleichrangig sind. Das hat Kanitscheider ja deutlich klargelegt.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#884364) Verfasst am: 14.12.2007, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Im Falle der Ewigkeit der Materie sind sie aber doch gerade nicht vergleichbar. Da man eben, wie gesagt, Lebensdauern messen kann. Das ist natürlich kein logisch zwingender, aber zumindest ein empirischer Beweis. Kann man ein vergleichbares Experiment durchführen, das auch nur in irgendeiner Weise die Existenz eines Gottes nahelegen würde?
Ich sehe da keine Vergleichbarkeit.
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#884368) Verfasst am: 14.12.2007, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Yamato hat folgendes geschrieben:
Im Falle der Ewigkeit der Materie sind sie aber doch gerade nicht vergleichbar. Da man eben, wie gesagt, Lebensdauern messen kann. Das ist natürlich kein logisch zwingender, aber zumindest ein empirischer Beweis. Kann man ein vergleichbares Experiment durchführen, das auch nur in irgendeiner Weise die Existenz eines Gottes nahelegen würde?
Ich sehe da keine Vergleichbarkeit.


(1) Vergleichbarkeit
(a) Der Materialist führt alle Erscheinungen der Wirklichkeit auf Materie zurück. Weitere Behauptungen über die Natur von Materie bleiben unbenommen.
(b) Der Theist führt alle Erscheinungen der Wirklichkeit auf Gott zurück. Weitere Behauptungen über dessen Natur bleiben unbenommen.

(2) Unterschied
Der entscheidende Unterschied ist, dass der Theist irgendwo am Grunde aller Existenz ein Subjekt sieht, etwas, das als Person begriffen werden kann, der Materialist aber nicht.

(3) Nicht-Gleichrangigkeit
Die Messbarkeit der Lebensdauer eines Elementarteilchens sagt nichts aus über die Lebensdauer von Materie, weil die Dinge, in die Elementarteilchen zerfallen, ebenfalls wieder aus Materie bestehen (der Gegensatz von "Materie" in diesem Zusammenhang ist "Idee", nicht "Energie"). Die Nicht-Gleichrangigkeit besteht darin, dass wir gute Gründe haben, anzunehmen, dass Materie existiert - so gute, dass wir es in der Regel als "Wissen" bezeichnen - und allgemein recht erfolgreich damit gewesen sind, Erscheinungen der Wirklichkeit materialistisch zu erklären. Die Gotteshypothese hat kein solches Erklärungspotential, sondern führt im Gegenteil zu weiterem Erklärungsbedarf bis hin zu unüberwindlichen Problemen, etwa wenn man "Güte" als eine Eigenschaft Gottes annimmt.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#884436) Verfasst am: 14.12.2007, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ieldra hat folgendes geschrieben:
Die Nicht-Gleichrangigkeit besteht darin, dass wir gute Gründe haben, anzunehmen, dass Materie existiert - so gute, dass wir es in der Regel als "Wissen" bezeichnen - und allgemein recht erfolgreich damit gewesen sind, Erscheinungen der Wirklichkeit materialistisch zu erklären. Die Gotteshypothese hat kein solches Erklärungspotential, sondern führt im Gegenteil zu weiterem Erklärungsbedarf bis hin zu unüberwindlichen Problemen, etwa wenn man "Güte" als eine Eigenschaft Gottes annimmt.

Genau. Das bedeutet aber auch, daß eine Vergleichbarkeit "führt auf ... zurück" sehr fragwürdig ist, da dieses "Zurückführen" eine andere Bedeutung hat, wenn es sich auf etwas empirisch Sinnvolles bezieht.

Eine Vergleichbarkeit sehe ich daher höchstens bei einem Materialisten, der der Materie als solcher einen metaphysischen Wert zumißt. Für die meisten Materialisten handelt es sich aber wohl eher nur um eine sehr allgemeine Kategorisierung überprüfbarer Phänomene.

Man kann das auch verdeutlichen, indem man die von Dir genannten Aussagen negativ formuliert:
- Der Materialist geht davon aus, daß es nichts Übernatürliches, keine Dinge an sich usw. gibt
- Der Theist geht davon aus, daß es nichts ..., keine ...?
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Rhys
registrierter User



Anmeldungsdatum: 11.12.2007
Beiträge: 4

Beitrag(#884437) Verfasst am: 14.12.2007, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Dazu kommt nun, wenn man es nicht religös, also dogmatisch versteht, dann ist auch eine kritische Betrachtung möglich. Die Wissenschaft kann sich ohne Vorurteil an die Frage der Beschaffenheit von Materie heranwagen.
_________________
"Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt und Religion ist, wenn man trotzdem stirbt." - Jürgen Becker, Kabarettist
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#884559) Verfasst am: 14.12.2007, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ieldra hat folgendes geschrieben:
Die Nicht-Gleichrangigkeit besteht darin, dass wir gute Gründe haben, anzunehmen, dass Materie existiert - so gute, dass wir es in der Regel als "Wissen" bezeichnen - und allgemein recht erfolgreich damit gewesen sind, Erscheinungen der Wirklichkeit materialistisch zu erklären. Die Gotteshypothese hat kein solches Erklärungspotential, sondern führt im Gegenteil zu weiterem Erklärungsbedarf bis hin zu unüberwindlichen Problemen, etwa wenn man "Güte" als eine Eigenschaft Gottes annimmt.

Genau. Das bedeutet aber auch, daß eine Vergleichbarkeit "führt auf ... zurück" sehr fragwürdig ist, da dieses "Zurückführen" eine andere Bedeutung hat, wenn es sich auf etwas empirisch Sinnvolles bezieht.

Nein, hat es nicht. Beide Hypothesen sind dann funktional vergleichbar, wenn sie den Teil der Erfahrungswirklichkeit, auf den sie sich beziehen, in sich konsistent erklären. Ich setze hier einmal voraus, dass es möglich ist, eine in sich widerspruchsfreie Hypothese mit einem irgendwie gearteten Gott als Grundlage der Existenz zu formulieren - ich denke, dass etwa Deistische Vorstellungen (-->Deismus) konsistent sein können. Die Konsistenzprobleme bei den (in engerem Sinne) theistischen Hypothesen fangen erst an, wenn man Gott bestimmte Attribute zuweist.
Der Materialist nimmt also die materiell verstandene Welt als Grundlage und versucht daraus alle beobachtbaren Phänomene zu erklären, der Theist schaltet einen Gott vor. Dass der Gott überflüssig ist, nimmt der Hypothese nichts von ihrer inneren Konsistenz - das Zurückführen funktioniert mit der Einen wie der Anderen. Es nimmt ihr nur empirische Plausibilität.

Zitat:
Eine Vergleichbarkeit sehe ich daher höchstens bei einem Materialisten, der der Materie als solcher einen metaphysischen Wert zumißt. Für die meisten Materialisten handelt es sich aber wohl eher nur um eine sehr allgemeine Kategorisierung überprüfbarer Phänomene.

Es sind Gottesvorstellungen denkbar, die der Gottheit keinen metaphysischen Wert zuweisen. Einen Anklang findet man in manchen gnostischen Strömungen. Außerdem ist es für die Bewertung der Gotthypothese belanglos, ob Gott ein metaphysischer Wert zugeschrieben wird oder nicht. Das sind Dinge, über die man eigentlich erst dann diskutieren kann, wenn man bereits annimmt, dass am Grunde der Existenz ein Subjekt existiert.
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King Lui
Großstadtdschungelist



Anmeldungsdatum: 19.11.2004
Beiträge: 211

Beitrag(#884578) Verfasst am: 14.12.2007, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
danke, vielleicht gibt´s das ja mal auf der 3sat-page anzugucken..

Die Sendung wird am 16. Sept. um 19:30 im ZDF Dokukanal wiederholt, falls man den empfangen kann.
_________________
Bastelanleitung für ein ideologisches Weltbild:
1. Stülpe den Tatsachen eine höhere Wahrheit über.
2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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