Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Hannah90 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.12.2007 Beiträge: 1
|
(#887807) Verfasst am: 18.12.2007, 20:12 Titel: Warum fasziniert das Böse die Menschen? |
|
|
Hallo an alle,
immer wieder ist zu lesen und zu erfahren, dass das Böse den Menschen irgendwo sehr fasziniert und tangiert. Ich habe mich seit kurzem mit der Frage befasst, weshalb das so sein mag und bin dabei auf folgende Zeilen im Internet gestoßen: "Das monströse, gefährliche Abenteuer, in dem es Tote und Verletzte gibt, fasziniert denjenigen Menschen, der ein großes, ungelöstes Gewaltpotential in sich birgt. Kriege, perverse Spiele im alten Rom mit Sklaven und Löwen, Autorennen, Catchen und andere gewalttätige Sportarten begeistern. Warum? Weil die meisten Menschen in sich nicht ihrer inneren gewalttätigen Phantasien bewusst geworden sind. Sie hängen fest im Loslösungskonflikt vom Elternhaus und toben sich in der Außenwelt blind und unbewusst aus als wären sie Kinder. Wären sie sehend, würden sie ihre innere Welt erobernd ordnen, den inneren Kampf als Herausforderung annehmen." (Quelle: http://mareile1987.beepworld.de/gewalt.htm).
Vielleicht klingt die Frage blöd oder banal, aber ich würde gern wissen, ob Ihr das ähnlich seht oder ob Ihr meint, dass die angegebenen Gründe weniger eine Rolle hierbei spielen.
Für Antworten wäre ich sehr dankbar!
Viele Grüße
Hannah
|
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
(#887810) Verfasst am: 18.12.2007, 20:19 Titel: |
|
|
Keine Ahnung, ich finde die Erklärung aber gut, weil ich mit dem ganzen Zeug Gewaltspiele, möglichst-viel- Gemetzel-Filme, Boxen, usw gar nichts anfangen kann und mir gewalttätige Menschen ziemlich zuwider sind. Laut dieser Theorie kann ich mich nun als als gereifter Mensch fühlen ,der seine Ablösungsphase bewältigt hat und mit meinen Aggressionen umgehen kann. Fein!
|
|
Nach oben |
|
 |
sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
|
(#887814) Verfasst am: 18.12.2007, 20:27 Titel: |
|
|
Was man nicht im Innen hat, das schafft man sich im Aussen.
Wer keine Macht ist, also ohn-macht-ig ist, der schafft die Macht im Aussen.
Äussere Gewalt ist ein Zeichen von fehlender innerer Gewalt.
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#887823) Verfasst am: 18.12.2007, 20:39 Titel: |
|
|
Ich verstehe irgendwie den Zusammenhang zwischen Gewalt und "dem Bösen" nicht.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
Conan registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 738
|
(#887838) Verfasst am: 18.12.2007, 20:56 Titel: |
|
|
Ich halte diese Erklärung für schlecht. Ehrlich gesagt sagt sie mir, dass der Verfasser keinerlei Gefallen an gewalttätigen Dingen hat, darunter fallen anscheinend Gladiatorenkämpfe, Rugby, Jagd und natürlich Computerspiele. Wir wissen aber aus der Erfahrung, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen gefallen an Gewalt hat. (Allein die Computerspieler dürften ausreichen für einen großen Teil der Prozente)
Also steht der Verfasser mit seiner Meinung ziemlich allein da. Was macht ein Mensch, wenn er merkt, dass er mit seiner Meinung allein da steht? Er sucht nach dem Fehler, den die anderen haben.
In diesem Fall die nicht abgeschlossene Loslösungsphase vom Elternhaus.
Zu dumm nur, dass Gewalt von den Menschen schon vor dem Beginn der Loslösungsphase genutzt wird. An dieser Phase kann es also nicht liegen.
Vielleicht liegt es ja daran, dass der Mensch seit jeher Gewalt gebraucht hat, um zu überleben?
Seien es nun Tiere oder Artgenossen gewesen, nett bitten hat fast nie geholfen.
Desweiteren, wie kommt man auf den Schluss, dass Gewalt = Böse ist ? Gewalt ist doch nur ein Mittel, so wie Laufen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
|
(#887898) Verfasst am: 18.12.2007, 21:48 Titel: |
|
|
Das Böse und das Gute gibt es nicht.
Wer sich für gut oder böse hält ist verrückt und gehört weggesperrt.
Der religiöse Mensch bewertet lediglich Handlungen und Einstellungen als gut oder Böse. Diese Kategorien sind dabei Anzeichen seiner psychischen Störung.
Ich würde Handlungen eher nach Nützlichkeit und Schädlichkeit für die Gruppe und das Individuum beurteilen.
Die Faszination des Bösen würde ich auf eine Massenpsychose zurückführen, der sich auch der Atheist wegen frühkindlicher Prägung nicht entziehen kann.
|
|
Nach oben |
|
 |
Conan registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 738
|
(#887903) Verfasst am: 18.12.2007, 21:55 Titel: |
|
|
Was verstehst du unter dem Bösen? Das würd mich mal interessieren. Und welche Massenpsychose soll das sein, die solche Auswirkungen hat? Wo kommt die her?
|
|
Nach oben |
|
 |
Carrrie registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.05.2007 Beiträge: 112
|
(#887904) Verfasst am: 18.12.2007, 21:55 Titel: |
|
|
vielleicht weil den meisten menschen das ewige "du mußt immer schön lieb und artig sein" irgendwie zu hals raushängt? wobei gut und böse eh immer auslegungssache ist, der mensch kann also sowieso nie immer gut sein
|
|
Nach oben |
|
 |
Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
|
(#887907) Verfasst am: 18.12.2007, 22:00 Titel: |
|
|
U.a. Identifikation mit dem Aggressor, dann auch ohne Macht =Ohnmacht ist Sehnsucht nach Macht.
Im Kapitalismus muss sich der Mensch total am Arbeitsplatz anpassen. Das sogenannte Böse bedeutet hingegen ein frivoles und skrupelloses Hinwegsetzen über bestehende (bürgerliche) Normen. So etwas fasziniert gar manche Zeitgeister. Duckmäuser möchten halt auch mal ganz gerne einen Ausbruch aus dem bürgerlichen Gehäuse vornehmen, daher bewundern mitunter sie die Ausbrecher, gewisse und zeitweilig. Oft ist das Verhältnis janusköpfig, das eigene Über-Ich meldet sich denn irgendwann.
|
|
Nach oben |
|
 |
DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
|
(#887910) Verfasst am: 18.12.2007, 22:01 Titel: |
|
|
sehr gut hat folgendes geschrieben: | Was man nicht im Innen hat, das schafft man sich im Aussen.
Wer keine Macht ist, also ohn-macht-ig ist, der schafft die Macht im Aussen.
Äussere Gewalt ist ein Zeichen von fehlender innerer Gewalt. |
ich würde es etwas anders ausdrücken:
es ist die Faszination gegenüber Leuten die nicht die Schranken haben die man sich mit der Sozialisierung auferlegt hat(die für die Gesellschaft positiv ist aber individuell kurzfristige Nachteile bringen kann)
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
|
|
Nach oben |
|
 |
DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
|
(#887915) Verfasst am: 18.12.2007, 22:04 Titel: |
|
|
Peter H. hat folgendes geschrieben: | U.a. Identifikation mit dem Aggressor, dann auch ohne Macht =Ohnmacht ist Sehnsucht nach Macht.
Im Kapitalismus muss sich der Mensch total am Arbeitsplatz anpassen. Das sogenannte Böse bedeutet hingegen ein frivoles und skrupelloses Hinwegsetzen über bestehende (bürgerliche) Normen. So etwas fasziniert gar manche Zeitgeister. Duckmäuser möchten halt auch mal ganz gerne einen Ausbruch aus dem bürgerlichen Gehäuse vornehmen, daher bewundern mitunter sie die Ausbrecher, gewisse und zeitweilig. Oft ist das Verhältnis janusköpfig, das eigene Über-Ich meldet sich denn irgendwann. | nicht nur im Kapitalismus (sondern in allen Gesellschaftsformen)
ansonsten Zustimmung
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
|
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
(#887918) Verfasst am: 18.12.2007, 22:05 Titel: |
|
|
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ich verstehe irgendwie den Zusammenhang zwischen Gewalt und "dem Bösen" nicht. |
Ich eigentlich auch nicht.
|
|
Nach oben |
|
 |
Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
|
(#888001) Verfasst am: 18.12.2007, 22:42 Titel: |
|
|
Conan hat folgendes geschrieben: | Was verstehst du unter dem Bösen? Das würd mich mal interessieren. Und welche Massenpsychose soll das sein, die solche Auswirkungen hat? Wo kommt die her? |
Es gibt keine eindeutige Definiton des Bösen und des Guten, da es auf den eigenen Standpunkt ankommt. Der Kapitalist (und dessen Speichellecker) hält die Revolutionären für böse, der Revolutionäre Mob den Kapitalisten.
Der in Saus und Braus lebende Prasser hält den Brotdieb für böse, der Brotdieb wird den Prasser für böse halten.
Die Übertretung der herrschenden Normen und Werte wird vom neidischen Angepassten natürlich für Böse angesehen.
Bedenkt man dass Gut mit dem Göttlichen und der Liebe gleichtesetzt wird, und das Böse als dessen Gegnerschaft angesehen wird sind wir auch schon beim Kern der Katigorisierung in Gut und Böse, also der Psychose, angelangt: Glaube.
Den Gottesglauben zu überwinden ist eine Sache, den "Glauben" (Man beachte die Anführungszeichen) an Gut und Böse zu überwinden eine ganz andere.
|
|
Nach oben |
|
 |
Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
|
(#890516) Verfasst am: 21.12.2007, 12:38 Titel: |
|
|
Das Gute, dieser Satz steht fest,
ist stets das Böse das man läßt.
---
Tugend ist die meiste Zeit
nur Mangel an Gelegenheit
---
Tugend will ermuntert sein,
Bosheit kann man von allein.
sagt Wilhelm Busch.
"Die Bösen tun das, wovon die Guten träumen" sagte der Chef von CSI Miami.
Der Mensch ist (fast) das einzige Tier, das seine Artgenossen zum Zweck des Lustgewinnes foltert und ermordet. Das tun außer ihm, so viel ich weiß, nur noch die Bonobo-Affen. Aber das sind Menschen-Affen! Auch Dinge zu zerstören macht dem Menschen Spaß. Was für ein Genuß, wenn ein Hochhaus gesprengt wird!
Es muß einmal einen Überlebensvorteil gehabt haben, daß die Evolution diese sadistischen zerstörerischen Triebe in den Menschen einbaute. Nur kann ich mir einfach nicht erklären, welchen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
|
(#890533) Verfasst am: 21.12.2007, 13:01 Titel: |
|
|
Sadismus ist Ausdruck von Infantilität. Er ist entweder der analen oder aber der oralen Phase zuzuordnen. Er ist der pathologische Versuch der Lösung von eigenen Ängsten, oftmals von Kastrationsängsten.
nicht selten geht es um eine Ablösungs-, u. Autonomiebestrebung gegenüber der Mutter oder sonstigen nahen Bezugspersonen. Der sadistische Modus ist so was wie eine Art Kompromisslösung, in der sowohl intensive Berührung als auch Distanz und absichernde Überlegenheit vorherrscht.
Auch spricht man beim Sadisten vom verfolgten Verfolger.
|
|
Nach oben |
|
 |
Conan registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.11.2006 Beiträge: 738
|
(#890537) Verfasst am: 21.12.2007, 13:08 Titel: |
|
|
Ich musste spontan an seine Liste mit den Sexarten, die ihm nicht gefallen, ich meine, die ganz böse, schlimme psychische Krankheiten darstellen, denken.
@Leto, ich stimme dir zu, demnach ist Gut und Böse also beides nihilistisch.
@Ahriman, so seh ich das auch mit dem Evolutionsvorteil. Der wirkt übrigens noch heute, wenn die lautesten Küken die meisten Würmer kriegen oder die größten Raufbolde die größte Aufmerksamkeit.
|
|
Nach oben |
|
 |
jawajedi_0x72 dem reptilienhirn auf der spur
Anmeldungsdatum: 08.07.2006 Beiträge: 35
|
(#890554) Verfasst am: 21.12.2007, 13:29 Titel: |
|
|
Warum schmecken Bonbons gut? Dabei sind sie doch ungesund.
Gewalt -> Macht - ist klar, dass das auf die evolutionär erfolgreichen zumindest teilweise faszinierend wirken muss.
|
|
Nach oben |
|
 |
MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
|
(#890611) Verfasst am: 21.12.2007, 14:59 Titel: |
|
|
Wenn man diesen Text auf der verlinkten Homepage liest, wird deutlich, wie widersprüchlich die ganze Argumentation ist:
http://mareile1987.beepworld.de/vaterrolle.htm
Zitat: | Das väterliche Prinzip ist von Natur aus in jedem Menschen vorhanden. Es beinhaltet Aggressivität, Ordnung, Struktur, Pflicht und Gehorsam. Das väterliche Prinzip liegt naturgemäß dem Manne näher als der Frau. Sie vertritt eher das Weiche, Hinnehmende, Nachgebende. Mann und Frau sollten als Ideal männliche und weibliche Seiten in sich entwickelt haben - ihrer jeweiligen genetischen Ausstattung entsprechend. |
Einerseits ist also angeblich das "Austoben in der Außenwelt" Zeichen eines inneren Konfliktes, gleichzeitig ist Aggressivität aber eine deb Männern (die in der Mehrzahl die beschriebenen Aktivitäten betreiben) positiv zugeordnete Eigenschaft. Auch sonst ist die Seite ein mehr oder weniger wildes Gemisch von religiös begründeter Kritik an der "modernen Gesellschaft" und simplen Lebensregeln. Manches in guter Absicht gesagt sein, aber die Leichtigkeit, mit der durch ein paar Sprüchlein und mit guten Worten alle möglichen Probleme in Luft aufgelöst und komplexe Fragen beantwortet werden, sorgt immer wieder für Kopfschütteln.
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#890957) Verfasst am: 21.12.2007, 22:41 Titel: |
|
|
Ich denke hier geht es weniger um die Kategorien gut und boese als vielmehr darum, dass Gewalttaetigkeit in Spielen und Filmen eine so starke Faszination auf insbesondere junge Menschen, vorwiegend maennlichen Geschlechts ausuebt. Ich glaube das hat viel damit zu tun, dass wir unserer angeborenen Aggressivitaet, die frueher wichtig fuer's Ueberleben als Jaeger und Sammler war, in heutigen zivilisierteren Zeiten aber mehr schadet als nuetzt, durch unsere Kultur mehr oder weniger starke Fesseln angelegt haben. Ich glaube, dass hier Gewaltdarstellungen in der Unterhaltung auch eine Art Ventilfunktion haben, hier duerfen wir den Steinzeitmenschen in uns auch mal rauslassen ohne dass wir dafuer in den Bau wandern.
Viele Menschen haben allerdings ernsthafte Persoenlichkeitsstoerungen und fuehlen sich deshalb von solcher exzessiver Gewaltdarstellung angezogen. Fuer die kann uebermaessiger Konsum entsprechender Unterhaltungsprodukte auch der erste Schritt zum realen Amoklauf sein....
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
|
(#890964) Verfasst am: 21.12.2007, 23:04 Titel: |
|
|
das böse eröffnet alternative, potenziell sehr profitable handlungsmöglichkeiten.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
|
|
Nach oben |
|
 |
Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
|
(#891379) Verfasst am: 22.12.2007, 18:12 Titel: |
|
|
Ist es 'das Böse' was die Menschen fasziniert? Oder ist es etwas, was wir nicht benennen können oder wollen, das sich hinter dem Bösen verbirgt?
Aggression wird von vielen Menschen als böse gesehen. Aggression bringt aber Freiheit. Vielleicht haben die Menschen in Wirklichkeit Angst vor dieser Freiheit? Damit sie sich das aber nicht eingestehen müssen, verdammen sie die Aggression und müssen gar nicht über die Konsequenzen nachdenken, die diese Freiheit für sie bedeuten würde.
Was ich von dem Link halten soll, weiss ich nicht. Irgendwie erschiesst sich mir nicht, worauf die Frau überhaupt hinaus will.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
Zuletzt bearbeitet von Valen MacLeod am 22.12.2007, 22:16, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#891410) Verfasst am: 22.12.2007, 20:16 Titel: Re: Warum fasziniert das Böse die Menschen? |
|
|
Hannah90 hat folgendes geschrieben: | [...]und toben sich in der Außenwelt blind und unbewusst aus [...] |
Genau dies geschieht ja nicht vorm Monitor. Ganz im Gegenteil. Bis auf die Finger bleibt der Körper unbewegt auch wenn sich größte Spannungen aufbauen.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16357
Wohnort: Arena of Air
|
(#891551) Verfasst am: 23.12.2007, 01:59 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Viele Menschen haben allerdings ernsthafte Persoenlichkeitsstoerungen und fuehlen sich deshalb von solcher exzessiver Gewaltdarstellung angezogen. Fuer die kann uebermaessiger Konsum entsprechender Unterhaltungsprodukte auch der erste Schritt zum realen Amoklauf sein.... |
Allerdings gibt es keine "heilsame Kraft des Nichtwissens". Man wird deswegen auch durch Abschaffung von Gewaltdarstellungen (nach dem Willen unserer tollen Regierung soll in Zukunft automatisch alles indiziert werden, was "gewalthaltig" ist) die Gewalt nicht verringern. Denn irgendjemand hat ja einmal damit angefangen, Andere totzuschlagen, und in der Steinzeit gab es sicher noch keine Eddie-Constantine-Filme (vgl. den Artikel aus der "Süddeutschen") oder Computerspiele. Und daneben ist die angebliche "Zunahme von Gewalttätigkeit" auch eine Augenwischerei. Vielmehr hat die Sensibilität zugenommen. Wenn sich vor fünfzig Jahren die Zwölfjährigen gekloppt haben und es blaue Flecke und aufgeschürfte Knie gab, hat das niemanden sonderlich gestört. Heute würden Zwölfjährige, wenn man sie nachhin befragte, angeben, sie hätten sich in "tätlichen Angriffen" oder "schwerer Körperverletzung" ergangen.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Red O'Rig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.12.2007 Beiträge: 248
Wohnort: Stuttgart
|
(#891561) Verfasst am: 23.12.2007, 02:12 Titel: |
|
|
Abgrenzung zur Anhebung der eigenen Person über den Rest der Gesellschaft; subjektiv-profitable Möglichkeiten, welche der Gesellschaft nicht zuträglich sind; das Ausleben instinktiver Triebe und auf Rache begründeter Handlungen - und somit pure Egomanie. Ich schließe mich übrigens nicht von diesem Phänomen aus. (Wäre irgendwie inkonsequent, nicht wahr?)
Von daher kann man sagen, dass ich mir der Gründe der Faszination bewusst bin, diese Gründe allerdings dennoch akzeptiere und die Folgen (in einem mit dem Verstand zu vereinbarenden Rahmen) auslebe. Somit entfällt die Aussage der genannten Autorin, mit der ich ohnehin folgendes Problem habe:
"Sie hängen fest im Loslösungskonflikt vom Elternhaus und toben sich in der Außenwelt blind und unbewusst aus als wären sie Kinder." (Hier vermisst man die Logik im Bezug aus die Lösung vom Elternhaus, welcher doch recht schwammig ist. Zudem mag ich die Unterteilung in "blind" und "sehend" nicht. Die Autorin stellt sich damit auf eine objektive Plattform innerhalb einer subjektiven Maschinerie, zu der auch sie gehört.)
"Wären sie sehend, würden sie ihre innere Welt erobernd ordnen, den inneren Kampf als Herausforderung annehmen." (Das ist dasselbe Argument, dass ein Gläubiger anwendet, wenn er sagt "Wenn du intelligent genug wärst, würdest du auch an Gott glauben.", es ist nicht gültig. Es stellt sich zudem die Frage, ob und weshalb man den "inneren Kampf" gegen die eigenen Neigungen als Herausforderung annehmen sollte.)
_________________ Betrachtet man die Menschheit zu genau, schämt man sich irgendwann dafür, ihr anzugehören...
Zuletzt bearbeitet von Red O'Rig am 23.12.2007, 02:21, insgesamt 3-mal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
|
(#891562) Verfasst am: 23.12.2007, 02:14 Titel: |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: | Denn irgendjemand hat ja einmal damit angefangen, Andere totzuschlagen, und in der Steinzeit gab es sicher noch keine Eddie-Constantine-Filme (vgl. den Artikel aus der "Süddeutschen") oder Computerspiele. |
In der Steinzeit gab es mangels Patriarchat sowieso gar keine zwischenmenschliche Gewalt.
Reza hat folgendes geschrieben: | In der Steinzeit gab es wie wir definitiv wissen, keine männlich patriarchalen Eingötter, noch nicht einmal personale Götter/innen.
Bis 2000 Jahre nach der letzten Eiszeit handelte es sich im mitteleuropäischen Raum um egalitäre Gesellschaften, allerdings gab es in ganz Europa nördlich der Alpen zum Ende der Eiszeit grade mal eine Million Menschen, d.h um Ressourcen mussten die nicht unbedingt streiten, wenn sie anderen Gruppen überhaupt begegnet sind.
(...)
Aber du bist offensichtlich rassistisch, wenn für dich Steinzeitmenschen eben sehr wohl minderentwickelt sind.
|
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16357
Wohnort: Arena of Air
|
(#891565) Verfasst am: 23.12.2007, 02:31 Titel: |
|
|
Evilbert hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Denn irgendjemand hat ja einmal damit angefangen, Andere totzuschlagen, und in der Steinzeit gab es sicher noch keine Eddie-Constantine-Filme (vgl. den Artikel aus der "Süddeutschen") oder Computerspiele. |
In der Steinzeit gab es mangels Patriarchat sowieso gar keine zwischenmenschliche Gewalt.
Reza hat folgendes geschrieben: | In der Steinzeit gab es wie wir definitiv wissen, keine männlich patriarchalen Eingötter, noch nicht einmal personale Götter/innen.
Bis 2000 Jahre nach der letzten Eiszeit handelte es sich im mitteleuropäischen Raum um egalitäre Gesellschaften, allerdings gab es in ganz Europa nördlich der Alpen zum Ende der Eiszeit grade mal eine Million Menschen, d.h um Ressourcen mussten die nicht unbedingt streiten, wenn sie anderen Gruppen überhaupt begegnet sind.
(...)
Aber du bist offensichtlich rassistisch, wenn für dich Steinzeitmenschen eben sehr wohl minderentwickelt sind.
|
|
(Das habe ich jetzt schon als ironisch verstanden.) Vielleicht war es für prähistorische Gesellschaftlichen plausibler, nicht gegen den Anderen zu kämpfen, sondern mit ihm Handel zu treiben und Wissen auszutauschen. Allerdings war das auch keine gewaltfreie Zeit, sondern es wurden sehr wohl auch (Massen-)Gräber von Personen aus dieser Zeit gefunden, die ziemlich eindeutig von anderen Menschen erschlagen worden waren.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Uriziel Herpiderpi
Anmeldungsdatum: 22.12.2007 Beiträge: 1728
|
(#892042) Verfasst am: 23.12.2007, 22:31 Titel: Re: Warum fasziniert das Böse die Menschen? |
|
|
Hannah90 hat folgendes geschrieben: | Hallo an alle,
immer wieder ist zu lesen und zu erfahren, dass das Böse den Menschen irgendwo sehr fasziniert und tangiert.
|
Das "Böse"...
Neben der Tatsache, das es Gut und Böse in dieser Welt in keiner Richtung richtig zu finden gibt, ist mir aufgefallen, das das "Böse" die Menschen vor allem deswegen fasziniert - weil es "immer" etwas anderes ist.
Anders = Böse (hat einer von euch auch mal genannt ^^ )
Alles, was die (bekannte) Ordnung gefährdet, ist irgendwo böse.
Beispiele:
- Der Klimawandel.
- Der Tsunami (von Thailand)
- Vogelgrippe?
Das Böse ist daher irgendwo immer recht "aufregend", es bietet abwechselung wann immer der bekannte "Alltag" zu langweilig wird.
Ausserdem ist "Böse sein" ja verboten und man betritt also Terretorium, welches einem die nicht immer unangenehme "Verachtung" seiner Mitmenschen einbringt oder sogar das aufregende Risiko, dafür "angegriffen" zu werden. <--- Das kann man auch wörtlich verstehen...
Böse sein, heisst nicht nur "asozial" zu sein - sondern wirklich anderer Lebewesen Gefühle zu verletzen. Sinnlos, Grundlos. Meistens ohne selber etwas davon zu haben.
Allerdings kann es passieren, das wenn man böse ist und stirbt, sich alle freuen anstatt das alle traurig sind... xD
|
|
Nach oben |
|
 |
gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
|
(#892187) Verfasst am: 24.12.2007, 00:41 Titel: |
|
|
Vielleicht gibt dieses Buch ein paar Antworten darüber, was uns Menschen am "Bösen" fasziniert - zumindest in Literatur und Film, die ja auch ein Spiegel der Gesellschaft sind.
Hans R. Brittnacher - Ästhetik des Horrors
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
|
|
Nach oben |
|
 |
Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
|
(#892202) Verfasst am: 24.12.2007, 00:58 Titel: |
|
|
Das hat meiner Meinung nach sehr wenig mit Urinstinkten zu tun. Jemand, der bei Computerspielen zB in einen Gefühlszustand versetzt wird, der dem eines Gewalttäters im Moment der Tat entspricht oder auch nur nahe kommt, ist schwer verhaltensgestört.
Normalerweise ist das eigentlich nur Neugier in Bezug auf Grenzüberschreitungen. Computerspiele, Horrofilme, etc sind die einzigen Möglichkeiten, das schwer Vorstellbare zu Gesicht zu bekommen. Mit entsprechender Literatur ist es ähnlich, nur eben nicht visuell.
|
|
Nach oben |
|
 |
Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
|
(#892238) Verfasst am: 24.12.2007, 01:57 Titel: |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Denn irgendjemand hat ja einmal damit angefangen, Andere totzuschlagen, und in der Steinzeit gab es sicher noch keine Eddie-Constantine-Filme (vgl. den Artikel aus der "Süddeutschen") oder Computerspiele. |
In der Steinzeit gab es mangels Patriarchat sowieso gar keine zwischenmenschliche Gewalt.
Reza hat folgendes geschrieben: | In der Steinzeit gab es wie wir definitiv wissen, keine männlich patriarchalen Eingötter, noch nicht einmal personale Götter/innen.
Bis 2000 Jahre nach der letzten Eiszeit handelte es sich im mitteleuropäischen Raum um egalitäre Gesellschaften, allerdings gab es in ganz Europa nördlich der Alpen zum Ende der Eiszeit grade mal eine Million Menschen, d.h um Ressourcen mussten die nicht unbedingt streiten, wenn sie anderen Gruppen überhaupt begegnet sind.
(...)
Aber du bist offensichtlich rassistisch, wenn für dich Steinzeitmenschen eben sehr wohl minderentwickelt sind.
|
|
(Das habe ich jetzt schon als ironisch verstanden.) Vielleicht war es für prähistorische Gesellschaftlichen plausibler, nicht gegen den Anderen zu kämpfen, sondern mit ihm Handel zu treiben und Wissen auszutauschen. Allerdings war das auch keine gewaltfreie Zeit, sondern es wurden sehr wohl auch (Massen-)Gräber von Personen aus dieser Zeit gefunden, die ziemlich eindeutig von anderen Menschen erschlagen worden waren. |
Ja, das stand da auch noch, dass es nicht schwer ist friedlich zu sein, wenn man keine fremden Gruppen trifft.
Das habe ich allerdings schon im entsprechenden Thread geschrieben, jetzt wird das auch noch in andere Threads geschleppt, komische Methoden hier!
Vielleicht weiß er ja nicht, was "egalitäre Gesellschaft" bedeutet:
Eine egalitäre Gesellschaft bedeutet eine in sich nicht hierarchsierte Gesllschaft, keine in Grabfunden belegbaren Besitz- und Statusunterschiede.
Damit ist es allerdings vor 8000 Jahren bereits vorbei, dann finden sich Unterschiede in den Grabbeigaben.
Diese Aussage beinhaltet keine Aussage zur Gewalttätigkeitan sich, oder untereinander.
Massengräber, mit zerbrochen Knochen, aber erst später bei den Bandkeramikern ab 7ooo, zweitens ein völlig anderer Hintergrund als Gewalttätigkeit.
z.B. das http://www.zeit.de/zeit-wissen/2005/02/g_steinzeitgemetzel
Da sich der homo sapiens sapins aber seit weit über 100 000 Jahren physiologisch nicht verändert hat, ist davon auszugehen, dass die nicht anders waren als wir, nur ob die Gründe, die Gelegenheiten und die Anlässe für Gewaltätigkeiten untereinander die gleichen waren, das ist nicht anzunehemen.
Außerdem in und direkt nach der Eiszeit bestanden die Gruppen aus 15 bis 30 Personen, hätten die sich untereinander unentwegt umgebracht, wären sie nicht überlebensfähig gewesen.
|
|
Nach oben |
|
 |
|