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Christliche, staatliche Trauerfeier
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alex6
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Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1251048) Verfasst am: 23.03.2009, 22:43    Titel: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Eine ganz merkwürdige Diskussion im Heise-Forum:
http://www.heise.de/newsticker/foren/S-OT-Wieso-eigentlich-Gottesdienst/forum-155848/msg-16467394/read/

Noch ein Grund, sich nicht erschießen zu lassen oder bei einem Flugzeugunglück draufzugehen: Die Verwandtschaft vor so einer Trauerfeier zu bewahren!
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frausch
Wurschtist



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 370
Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1251279) Verfasst am: 24.03.2009, 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Das habe ich selbst so erlebt, als mein Vater gestorben ist. Meine Familie ist mehr oder weniger Katholisch. Und als Sohn steht man natürlich bei dem ganzen Tross aus Trauergästen ganz vorne. Da gibt es schon einen gewissen Zwang, beim "Vater Unser" nicht die Hände in die Hosentaschen zu stecken. Das könnte ja von einigen als Respektlosigkeit gegenüber meinem Vater ausgelegt werden.

Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass mein Vater so einigermaßen Christlich/Katholisch eingestellt war. Obwohl er wie so viel Katholiken mit dem Herrgott seinem Bodenpersonal nicht sehr glücklich war. Und wie so viele intelligente Christen, hatte er auch eher eine transzendente Vorstellung von Gott.
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Ich bin kein Troll, ich denke wirklich so!

Ich brauch kein Gegenargument, Ich bin ja selber dagegen (Gerhard Polt).
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Hope
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Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 2980

Beitrag(#1251283) Verfasst am: 24.03.2009, 10:19    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:

Noch ein Grund, sich nicht erschießen zu lassen oder bei einem Flugzeugunglück draufzugehen: Die Verwandtschaft vor so einer Trauerfeier zu bewahren!


ich bezweifle das man Deine Familie zwingen würde daran teilzunehmen.
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...das mit dem Himmel, das kriegen wir schon hin! zwinkern
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1251298) Verfasst am: 24.03.2009, 10:38    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:

Noch ein Grund, sich nicht erschießen zu lassen oder bei einem Flugzeugunglück draufzugehen: Die Verwandtschaft vor so einer Trauerfeier zu bewahren!


ich bezweifle das man Deine Familie zwingen würde daran teilzunehmen.


Doch, tut man. Bzw. man vereinnahmt die Familie ohne vorher zu fragen, bzw. die eigenen Vorurteile überhaupt erstmal zu hinterfragen.
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Hope
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Anmeldungsdatum: 02.09.2008
Beiträge: 2980

Beitrag(#1251303) Verfasst am: 24.03.2009, 10:46    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Hope hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:

Noch ein Grund, sich nicht erschießen zu lassen oder bei einem Flugzeugunglück draufzugehen: Die Verwandtschaft vor so einer Trauerfeier zu bewahren!


ich bezweifle das man Deine Familie zwingen würde daran teilzunehmen.


Doch, tut man. Bzw. man vereinnahmt die Familie ohne vorher zu fragen, bzw. die eigenen Vorurteile überhaupt erstmal zu hinterfragen.


erzähl mal - wie geht das?

Ein Ort hält eine Trauerfeier ab zu der tausende Menschen kommen um der Opfer zu Gedenken und Du meinst das es Familien der Opfer gibt die nicht daran teilnehmen möchten aber irgendwie dazu gezwungen werden?

Ich denke jeder hat verständnis wenn die Eltern sagen, wir machen das im kleinen privaten kreis, wir können nicht teilnehmen aus welchen gründen auch immer - diese gründe hat niemand zu interessieren.
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frausch
Wurschtist



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 370
Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1251310) Verfasst am: 24.03.2009, 10:54    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Hope hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:

Noch ein Grund, sich nicht erschießen zu lassen oder bei einem Flugzeugunglück draufzugehen: Die Verwandtschaft vor so einer Trauerfeier zu bewahren!


ich bezweifle das man Deine Familie zwingen würde daran teilzunehmen.


Doch, tut man. Bzw. man vereinnahmt die Familie ohne vorher zu fragen, bzw. die eigenen Vorurteile überhaupt erstmal zu hinterfragen.


erzähl mal - wie geht das?

Ein Ort hält eine Trauerfeier ab zu der tausende Menschen kommen um der Opfer zu Gedenken und Du meinst das es Familien der Opfer gibt die nicht daran teilnehmen möchten aber irgendwie dazu gezwungen werden?

Ich denke jeder hat verständnis wenn die Eltern sagen, wir machen das im kleinen privaten kreis, wir können nicht teilnehmen aus welchen gründen auch immer - diese gründe hat niemand zu interessieren.


Das Problem ist, was mit einzelnen Atheisten in einer religiösen Familie passiert. Ihnen wird regelmäßig das recht aberkannt, auf ihre Art und Weise zu trauern.
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fwo
Caterpillar D9



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Beitrag(#1251312) Verfasst am: 24.03.2009, 10:55    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
......
ich bezweifle das man Deine Familie zwingen würde daran teilzunehmen.

Das ist Quatsch. Wer in Süddeutschland lebt und sich offen außerhalb der Religion stellt, bekommt ernsthafte Schwierigkeiten.

Wenn ich auf der anderen Seite wirklich um jemanden trauerte, der mir sehr nahe stand - dazu gehört immer auch Wut, dass der nicht mehr da ist - und dann erzählte so eine Krähe etwas von einem Gott, dem es gefallen habe, meinen Freund zu sich zu nehmen, weil er ihn so sehr liebte (genau so auf einer Beerdigung eines Bekannten gehört - Mitte 30, junger Vater, schwangere Frau, plötzlicher Herztod ), dann bestünde die Gefahr, dass ich nach vorne ginge, um diesem Burschen seine Predigt in den Rachen zu schieben.

Wenn diese Krähen allerdings menschliche Qualitäten haben sollten, solche gibt es ja wahrscheinlich auch, dann erkundigen sie sich vorher, ob auch wirklich alle nahen Angehörigen gläubig sind, bevor sie alle PR-Register für ihren Verein ziehen - oder einer der Angehörigen hat dem Mut, den Pastor zu warnen.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Hope
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Beitrag(#1251313) Verfasst am: 24.03.2009, 11:00    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:


Das Problem ist, was mit einzelnen Atheisten in einer religiösen Familie passiert. Ihnen wird regelmäßig das recht aberkannt, auf ihre Art und Weise zu trauern.


versteh ich noch immer nicht. Brechen sie sich einen zacken aus der Krone, wenn sie auf ihre eigene Art trauern UND gemeinsam mit ihrer Familie? Oder müssen jetzt alle atheistisch trauern?

Ob trauerfeier oder Familienfest, was ist daran schlimm, wenn man sich den Wünschen der Hauptbetroffenen anpasst? Ich boykottier doch auch keine Hochzeit von Freunden die nur standesamtlich heiraten wollen. Mir würde eine kirchliche Hochzeit besser gefallen, aber was solls? Soll ich mich jetzt beleidigt fühlen oder aufregen das ich an atheistischen Feierlichkeiten teilnehmen muss? Mit den Augen rollen

Bei Beerdigungen dasselbe, ich gehe sowohl zum Waldfriedhof, wo ein netter religionsloser Herr eine schöne Rede hält, als auch auf den kirchlichen Friedhof mit Pastor. kein problem - darüber würd ich mir nie einen Kopf machen.
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Hope
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Beiträge: 2980

Beitrag(#1251314) Verfasst am: 24.03.2009, 11:02    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Wenn ich auf der anderen Seite wirklich um jemanden trauerte, der mir sehr nahe stand - dazu gehört immer auch Wut, dass der nicht mehr da ist - und dann erzählte so eine Krähe etwas von einem Gott, dem es gefallen habe, meinen Freund zu sich zu nehmen, weil er ihn so sehr liebte (genau so auf einer Beerdigung eines Bekannten gehört - Mitte 30, junger Vater, schwangere Frau, plötzlicher Herztod ), dann bestünde die Gefahr, dass ich nach vorne ginge, um diesem Burschen seine Predigt in den Rachen zu schieben.



Aus Respekt vor deinem Freund und seiner schwangeren Frau solltest Du das eben nicht tun, denn sie hat sich die Trauerfeier SO ausgesucht und bei dieser Trauerfeier gings eben nicht in erster Linie um Dich.
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Arena-Bey
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Beiträge: 1460

Beitrag(#1251315) Verfasst am: 24.03.2009, 11:04    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Hope hat folgendes geschrieben:
......
ich bezweifle das man Deine Familie zwingen würde daran teilzunehmen.

Das ist Quatsch. Wer in Süddeutschland lebt und sich offen außerhalb der Religion stellt, bekommt ernsthafte Schwierigkeiten.

Wenn ich auf der anderen Seite wirklich um jemanden trauerte, der mir sehr nahe stand - dazu gehört immer auch Wut, dass der nicht mehr da ist - und dann erzählte so eine Krähe etwas von einem Gott, dem es gefallen habe, meinen Freund zu sich zu nehmen, weil er ihn so sehr liebte (genau so auf einer Beerdigung eines Bekannten gehört - Mitte 30, junger Vater, schwangere Frau, plötzlicher Herztod ), dann bestünde die Gefahr, dass ich nach vorne ginge, um diesem Burschen seine Predigt in den Rachen zu schieben.

Wenn diese Krähen allerdings menschliche Qualitäten haben sollten, solche gibt es ja wahrscheinlich auch, dann erkundigen sie sich vorher, ob auch wirklich alle nahen Angehörigen gläubig sind, bevor sie alle PR-Register für ihren Verein ziehen - oder einer der Angehörigen hat dem Mut, den Pastor zu warnen.

fwo


na ist schon sonn Problemchen mit den Konventionen, fwo Mit den Augen rollen Frage zwinkern Du möchtest es vielleicht nicht hören, was die Krähe so über den alten Philosphenspruch : wen die Götter lieben, den hoöen sie jung...so von sich geben. Vielleicht hilft aber gerades das den nahen Angehörigen, besonders der jungen Wittwe, die ihre Liebe jetzt in guten Händen weiss ????? Mit den Augen rollen

Es ist sicher richtig diese Betroffenen über deren Befindlichkeiten zu befragen, deine Befindlichkeiten dürften da eine untergeornete Rolle spielen. zwinkern

Krähen düfen und sollten auch eigentlich Flagge zeigen, zu welcher Schar sie gehören. Die Kriegsflagge wird bei solchen Anlässen sicher nicht gehisst. Überrascht Überrascht Lachen
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alex6
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Beiträge: 750

Beitrag(#1251318) Verfasst am: 24.03.2009, 11:13    Titel: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Bei der Diskussion unter heise.de ging es eher um die Frage, ob der Staat weltanschaulich neutral sein sollte und eine offizielle, durch den Bundespräsidenten "geadelte" Feier nicht eher in einer Stadthalle als einer Kirche stattfinden sollte. Aber der Typ ist ja so verstrahlt, daß er heute sogar seine "Berliner Rede" zum Thema Finanzkrise in einer Kirche hält. Klar, von Finanzen verstehen die Kirchen etwas.

Zu dem Thema hier, Vereinnahmung, nur eines: Nehmen wir an, ich werde heute auf von einem Pacman-verdorbenen Grundschüler erschossen, mit mir drei weitere Personen. Hinterher gibt es eine offizielle Trauerfeier für die Opfer — die Nachrichten werden nicht von einer Feier für drei der vier Opfer erzählen. Die Chance bei einer Kindergartenschiesserei oder einem Concorde-Absturz umzukommen ist zum Glück infinitisemal klein, sonst müßte man sich gegen sowas absichern. Bei Tod unter'm LKW, an Krebs/Herzleiden/HIV, von der Leiter herunter beim Fensterputzen etc. kräht eh kein Hahn nach.

Bei Rudolf Augstein war es sogar nur eine Person, soweit mir bekannt beinharter Atheist, für den die Stadt Hamburg eine kirchliche Trauerfeier organisiert hat. Zum Glück hat der Mann keine unsterbliche Seele, die sich das verlogene Spektakel hätte ansehen müssen.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#1251321) Verfasst am: 24.03.2009, 11:19    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
.....
Aus Respekt vor deinem Freund und seiner schwangeren Frau solltest Du das eben nicht tun, denn sie hat sich die Trauerfeier SO ausgesucht und bei dieser Trauerfeier gings eben nicht in erster Linie um Dich.

@ Hope
Du solltest besser lesen - das war damals ein Bekannter und nicht ein Freund - daher auch meine distanzierte Beobachtung. Sowohl dieser Bekannte als auch seine Frau waren realtiv ungläubig, seine Eltern Mutter gläubig, Vater distanziert, Schwester gläubig - aber alle standen under der Fuchtel der neuapostolischen Gemeinde. Und ich kann dir sagen , dass die Witwe das in keiner Weise als tröstend empfand - im Gegenteil, allerdings war sie damals auch nicht in der Lage sich zu wehren und hat 3 Jahre gebraucht, um sich und ihre Kinder aus den Klauen dieser gemeinde zu winden. (Und bevor Du etwas falsches vermutest - ich war auch hier nur wieder sehr distanzierter Beobachter bzw. gebe den Bericht der Schwester wieder.)

Soviel zu Liebe und Freiheit innerhalb der christlichen Gemeinde. Da wo ich betroffen bin, warne ich den Pastor vor.

fwo
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frausch
Wurschtist



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Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1251323) Verfasst am: 24.03.2009, 11:27    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:


Das Problem ist, was mit einzelnen Atheisten in einer religiösen Familie passiert. Ihnen wird regelmäßig das recht aberkannt, auf ihre Art und Weise zu trauern.


Ob trauerfeier oder Familienfest, was ist daran schlimm, wenn man sich den Wünschen der Hauptbetroffenen anpasst? Ich boykottier doch auch keine Hochzeit von Freunden die nur standesamtlich heiraten wollen. Mir würde eine kirchliche Hochzeit besser gefallen, aber was solls? Soll ich mich jetzt beleidigt fühlen oder aufregen das ich an atheistischen Feierlichkeiten teilnehmen muss?


Es kommt dabei auf die religiöse Weltanschaung an. Aus christlicher Sicht ist bei einer Beerdigung der Hauptbetroffene tatsächlich der Tote. Aus atheistischer Sicht, existiert der Tote zu diesem Zeitpunkt nicht, und es geht ausschließlich um die Angehörigen. Bei einer Trauung sind religionsunabhängig die Hauptbetroffenen die zu verheiratenden.

Ich spreche auch nicht den Christen das Recht ab christlich zu trauern. Ich will nur nicht ausgerechnet in dieser Situation zwangsmissioniert werden.
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#1251324) Verfasst am: 24.03.2009, 11:27    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
Bei der Diskussion unter heise.de ging es eher um die Frage, ob der Staat weltanschaulich neutral sein sollte und eine offizielle, durch den Bundespräsidenten "geadelte" Feier nicht eher in einer Stadthalle als einer Kirche stattfinden sollte. Aber der Typ ist ja so verstrahlt, daß er heute sogar seine "Berliner Rede" zum Thema Finanzkrise in einer Kirche hält. Klar, von Finanzen verstehen die Kirchen etwas.

Zu dem Thema hier, Vereinnahmung, nur eines: Nehmen wir an, ich werde heute auf von einem Pacman-verdorbenen Grundschüler erschossen, mit mir drei weitere Personen. Hinterher gibt es eine offizielle Trauerfeier für die Opfer — die Nachrichten werden nicht von einer Feier für drei der vier Opfer erzählen. Die Chance bei einer Kindergartenschiesserei oder einem Concorde-Absturz umzukommen ist zum Glück infinitisemal klein, sonst müßte man sich gegen sowas absichern. Bei Tod unter'm LKW, an Krebs/Herzleiden/HIV, von der Leiter herunter beim Fensterputzen etc. kräht eh kein Hahn nach.

Bei Rudolf Augstein war es sogar nur eine Person, soweit mir bekannt beinharter Atheist, für den die Stadt Hamburg eine kirchliche Trauerfeier organisiert hat. Zum Glück hat der Mann keine unsterbliche Seele, die sich das verlogene Spektakel hätte ansehen müssen.



ziemlich verkrampftes Geschwurbel, meine ich Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen zwinkern

a) Hast du in der globalen Finanzkrise etws über die Schieflage der Pax-Bank gehört ?, der Banco Ambrosio ? Die Ambrosio hatte ihren Selbsmord schon hinters sich und hat die Konsequenzen vor Jahren gezogen Lachen Lachen Insoweit hat der Bundespräsident doch recht Mit den Augen rollen zwinkern zwinkern

b) Welcher Anlass der Gesellschaft für eine allgemeine Trauerfeier wichtig und würdig ist, entscheidet das dafür eingesetzte Gremium, Stadtrat, Landesministerium etc.

c) Bei der Trauerfeier um den verdienten Atheisten Augstein ging es um die Würdigung der Persönlichkeit des Menschen ASugstein und seinen Wirken durch die Gesellschaft. Und Ausdruck einer besonderen Würdigung der Gesellschaft ist nun mal, dass die Gesellschaft eine ihr entsprechende Feier aus Kultureller Tradition ausrichet. Das wird in einer Hansestadt sicher eine protestantisch geprägte sein. Dies wird auch von den Teilnehmern an solch einer Veranstalltung würdig angenommen und als angemessen betrachtet werden. Wem diese nicht passt muss nicht hingehen. Manes requiescat in pacem ad tempestivum .............. Mit den Augen rollen zwinkern
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1251340) Verfasst am: 24.03.2009, 11:57    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
Eine ganz merkwürdige Diskussion im Heise-Forum:
http://www.heise.de/newsticker/foren/S-OT-Wieso-eigentlich-Gottesdienst/forum-155848/msg-16467394/read/


Mich würde interessieren, was du an der Frage, warum ein religiös neutraler Staat offizielle Trauerfeiern ausschließlich nach den Riten einer speziellen Religion ausrichtet, "ganz merkwürdig" findest?
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frausch
Wurschtist



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 370
Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1251355) Verfasst am: 24.03.2009, 12:18    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:
Eine ganz merkwürdige Diskussion im Heise-Forum:
http://www.heise.de/newsticker/foren/S-OT-Wieso-eigentlich-Gottesdienst/forum-155848/msg-16467394/read/


Mich würde interessieren, was du an der Frage, warum ein religiös neutraler Staat offizielle Trauerfeiern ausschließlich nach den Riten einer speziellen Religion ausrichtet, "ganz merkwürdig" findest?

Was für ein "religiös neutraler Staat". Mir ist bisher noch nicht aufgefallen, dass Deutschland religiös neutral ist.
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jagy
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Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1251362) Verfasst am: 24.03.2009, 12:25    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:
Eine ganz merkwürdige Diskussion im Heise-Forum:
http://www.heise.de/newsticker/foren/S-OT-Wieso-eigentlich-Gottesdienst/forum-155848/msg-16467394/read/


Mich würde interessieren, was du an der Frage, warum ein religiös neutraler Staat offizielle Trauerfeiern ausschließlich nach den Riten einer speziellen Religion ausrichtet, "ganz merkwürdig" findest?

Was für ein "religiös neutraler Staat". Mir ist bisher noch nicht aufgefallen, dass Deutschland religiös neutral ist.


Und mir ist bisher noch nicht aufgefallen, dass es in Deutschland eine Staatsreligion gibt. Ändert im übrigen nichts an meiner Frage, denn das in Deutschland Kirche und Staat (wenn auch hinkend) getrennt sind, wird wohl niemand bestreiten wollen. Die Frage bleibt also, warum alex6 es "ganz merkwürdig" findet, dass in einem Statt, in dem Trennung von Staat und Kirche herrscht, es jemand "wagt" zu fragen, warum ein offizieller staatlicher Trauerakt streng nach einer ganz bestimmten Religion durchgeführt wird.
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frausch
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Anmeldungsdatum: 04.02.2009
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Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1251366) Verfasst am: 24.03.2009, 12:32    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:
Eine ganz merkwürdige Diskussion im Heise-Forum:
http://www.heise.de/newsticker/foren/S-OT-Wieso-eigentlich-Gottesdienst/forum-155848/msg-16467394/read/


Mich würde interessieren, was du an der Frage, warum ein religiös neutraler Staat offizielle Trauerfeiern ausschließlich nach den Riten einer speziellen Religion ausrichtet, "ganz merkwürdig" findest?

Was für ein "religiös neutraler Staat". Mir ist bisher noch nicht aufgefallen, dass Deutschland religiös neutral ist.


Und mir ist bisher noch nicht aufgefallen, dass es in Deutschland eine Staatsreligion gibt. Ändert im übrigen nichts an meiner Frage, denn das in Deutschland Kirche und Staat (wenn auch hinkend) getrennt sind, wird wohl niemand bestreiten wollen. Die Frage bleibt also, warum alex6 es "ganz merkwürdig" findet, dass in einem Statt, in dem Trennung von Staat und Kirche herrscht, es jemand "wagt" zu fragen, warum ein offizieller staatlicher Trauerakt streng nach einer ganz bestimmten Religion durchgeführt wird.


Merkwürdig ist die Frage natürlich nicht. Mich überrascht es bloß mittlerweile (leider) nicht mehr. Wir haben Kirchensteuer, Kruzifixe in bayrischen Klassenzimmern, Religionsunterricht .. Und von einer Trennung von Kirche und Staat wollen die meisten (alle?) C-Politiker sowiso nichts wissen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1251400) Verfasst am: 24.03.2009, 13:24    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:

c) Bei der Trauerfeier um den verdienten Atheisten Augstein ging es um die Würdigung der Persönlichkeit des Menschen ASugstein und seinen Wirken durch die Gesellschaft. Und Ausdruck einer besonderen Würdigung der Gesellschaft ist nun mal, dass die Gesellschaft eine ihr entsprechende Feier aus Kultureller Tradition ausrichet. Das wird in einer Hansestadt sicher eine protestantisch geprägte sein. Dies wird auch von den Teilnehmern an solch einer Veranstalltung würdig angenommen und als angemessen betrachtet werden. Wem diese nicht passt muss nicht hingehen. Manes requiescat in pacem ad tempestivum .............. Mit den Augen rollen zwinkern


Also gesetzt den Fall ich wäre ein verdienter Bürger meiner Stadt, die man wahrscheinlich ebenfalls als "protestantisch geprägt" bezeichnen kann, und ich stürbe, dann "brauchen" meine Freunde und Verwandten (Freunde überwiegend, Verwandte ausnahmslos religionsbefreit) ja nicht hingehen, um Abschied zu nehmen?

Und umgekehrt wäre Dir vergleichbares auch recht, wenn Du in einer Gemeinde stürbest, die aus Satansanbetern besteht ?
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alex6
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Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1251402) Verfasst am: 24.03.2009, 13:25    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:
Eine ganz merkwürdige Diskussion im Heise-Forum:
http://www.heise.de/newsticker/foren/S-OT-Wieso-eigentlich-Gottesdienst/forum-155848/msg-16467394/read/


Mich würde interessieren, was du an der Frage, warum ein religiös neutraler Staat offizielle Trauerfeiern ausschließlich nach den Riten einer speziellen Religion ausrichtet, "ganz merkwürdig" findest?


Die Frage ist nicht merkwürdig, sondern die Diskussion dort und die Bewertungen (rot/grün). Lies die Beiträge dort und Du wirst verstehen.
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1251433) Verfasst am: 24.03.2009, 13:44    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:


Das Problem ist, was mit einzelnen Atheisten in einer religiösen Familie passiert. Ihnen wird regelmäßig das recht aberkannt, auf ihre Art und Weise zu trauern.


versteh ich noch immer nicht. Brechen sie sich einen zacken aus der Krone, wenn sie auf ihre eigene Art trauern UND gemeinsam mit ihrer Familie? Oder müssen jetzt alle atheistisch trauern?

Ob trauerfeier oder Familienfest, was ist daran schlimm, wenn man sich den Wünschen der Hauptbetroffenen anpasst? Ich boykottier doch auch keine Hochzeit von Freunden die nur standesamtlich heiraten wollen. Mir würde eine kirchliche Hochzeit besser gefallen, aber was solls? Soll ich mich jetzt beleidigt fühlen oder aufregen das ich an atheistischen Feierlichkeiten teilnehmen muss? Mit den Augen rollen

Bei Beerdigungen dasselbe, ich gehe sowohl zum Waldfriedhof, wo ein netter religionsloser Herr eine schöne Rede hält, als auch auf den kirchlichen Friedhof mit Pastor. kein problem - darüber würd ich mir nie einen Kopf machen.


In dem Punkt liegts du absolut falsch:
die standesamtliche Trauung ist nämlich keine "atheistische" Feierlichkeit, sondern die einzig legale Form der Eheschließung, die - vollkommen fakultative- religiöse Zeremonie ist im Gegensatz dazu nur so ne Art Folklore ohne jeden juristischen Wert.

Es kann dich allerdings niemand zwingen, an der legalen Trauungszeremonie teilzunehmen, wenn das Brautpaar auf die zusätzliche von dir bevorzugte Folkloreshow verzichtet.

Standesamt ohne Kirche geht immer, aber Kirche ohne Standesamt geht gar nicht (selbst wenn in D das einige afaik ändern wollen Mit den Augen rollen).
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"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Hope
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Beiträge: 2980

Beitrag(#1251447) Verfasst am: 24.03.2009, 13:52    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:


Es kann dich allerdings niemand zwingen, an der legalen Trauungszeremonie teilzunehmen, wenn das Brautpaar auf die zusätzliche von dir bevorzugte Folkloreshow verzichtet.

Standesamt ohne Kirche geht immer, aber Kirche ohne Standesamt geht gar nicht (selbst wenn in D das einige afaik ändern wollen Mit den Augen rollen).


spielt eigentlich keine Rolle, die Frage ist ob man in der Lage ist für seine Freunde/Bekannten/Verwandten einen Waffenstillstand im Kulturkampf einzulegen für eine feierlichkeit die ihnen wichtig ist.

Ich kann das.

Wenn es eine atheistische Zeremonie gäbe würde ich also auch die besuchen, wenn es meinen Freunden etwas bedeutet.
Ich habe auch schon an muslimischen Festen teilgenommen und mich sehr wohl gefühlt.
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Hope
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Beitrag(#1251460) Verfasst am: 24.03.2009, 14:00    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:


Also gesetzt den Fall ich wäre ein verdienter Bürger meiner Stadt, die man wahrscheinlich ebenfalls als "protestantisch geprägt" bezeichnen kann, und ich stürbe, dann "brauchen" meine Freunde und Verwandten (Freunde überwiegend, Verwandte ausnahmslos religionsbefreit) ja nicht hingehen, um Abschied zu nehmen?

Und umgekehrt wäre Dir vergleichbares auch recht, wenn Du in einer Gemeinde stürbest, die aus Satansanbetern besteht ?


wieso sollen die Satansanbeter vergleichbar sein?

Schadet ein christlicher Gottesdienst etwa einem Atheisten in vergleichbarer weise wie es Satansanbeter nach christlichem glauben tun?
_________________
...das mit dem Himmel, das kriegen wir schon hin! zwinkern
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narziss
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Beitrag(#1251464) Verfasst am: 24.03.2009, 14:04    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:


Also gesetzt den Fall ich wäre ein verdienter Bürger meiner Stadt, die man wahrscheinlich ebenfalls als "protestantisch geprägt" bezeichnen kann, und ich stürbe, dann "brauchen" meine Freunde und Verwandten (Freunde überwiegend, Verwandte ausnahmslos religionsbefreit) ja nicht hingehen, um Abschied zu nehmen?

Und umgekehrt wäre Dir vergleichbares auch recht, wenn Du in einer Gemeinde stürbest, die aus Satansanbetern besteht ?


wieso sollen die Satansanbeter vergleichbar sein?

Schadet ein christlicher Gottesdienst etwa einem Atheisten in vergleichbarer weise wie es Satansanbeter nach christlichem glauben tun?
Genauso wie der Christ entscheidet, dass er die Satansanbeter nicht mag, entscheidet der Atheist, dass er das Christentum nicht mag.

Das Christentum kann kaum entscheiden, dass es von Atheisten gemocht wird.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1251465) Verfasst am: 24.03.2009, 14:05    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:

Schadet ein christlicher Gottesdienst etwa einem Atheisten in vergleichbarer weise wie es Satansanbeter nach christlichem glauben tun?


Und wie...
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
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Beitrag(#1251468) Verfasst am: 24.03.2009, 14:05    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:


wieso sollen die Satansanbeter vergleichbar sein?


Eine entsprechend ausgerichtete Feierlichkeit würde dem, was der verstorbene udn sein soziales Umfeld dachten, waran sie glaubten und wofür sie sich einsetzten spotten.

Meines Erachtens wäre es sogar eine Verhöhnung.

Genauso wie ich es als Verhöhnung empfinden würde, wenn ich einem christlichen Ritual ausgesetzt wäre, wenn beispielsweise ein von mir geliebter atheistischer Mensch stürbe.
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Quéribus
Eretge



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Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1251469) Verfasst am: 24.03.2009, 14:06    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:


Es kann dich allerdings niemand zwingen, an der legalen Trauungszeremonie teilzunehmen, wenn das Brautpaar auf die zusätzliche von dir bevorzugte Folkloreshow verzichtet.

Standesamt ohne Kirche geht immer, aber Kirche ohne Standesamt geht gar nicht (selbst wenn in D das einige afaik ändern wollen Mit den Augen rollen).


spielt eigentlich keine Rolle, die Frage ist ob man in der Lage ist für seine Freunde/Bekannten/Verwandten einen Waffenstillstand im Kulturkampf einzulegen für eine feierlichkeit die ihnen wichtig ist.

Ich kann das.

Wenn es eine atheistische Zeremonie gäbe würde ich also auch die besuchen, wenn es meinen Freunden etwas bedeutet.
Ich habe auch schon an muslimischen Festen teilgenommen und mich sehr wohl gefühlt.


bezieht sich auf die Zeit nachdem ich religionsfrei geworden bin:
anwesend bei christlichen Zeremonien war ich auch schon ein paarmal, mit (aktiv) "teilnehmen" an der Zeremonie selbst war aber nix drin: das wäre Heuchelei gewesen und da hörts bei mir dann auf. Sieht in etwa so aus, daß ich es mir entweder in den hintersten Reihen gemütlich mache oder vor der Kirche warte (wenn dieselbe nicht besonders groß und viele Leute da sind). War da eigentlich nie alleine, sondern meist in Gesellschaft Gleichgesinnter: anwesend sein ok, aber teilnehmen non merci.
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James Graham
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Evilbert
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Beitrag(#1251475) Verfasst am: 24.03.2009, 14:10    Titel: Re: Christliche, staatliche Trauerfeier Antworten mit Zitat

Hope hat folgendes geschrieben:

Wenn es eine atheistische Zeremonie gäbe würde ich also auch die besuchen, wenn es meinen Freunden etwas bedeutet.
Ich habe auch schon an muslimischen Festen teilgenommen und mich sehr wohl gefühlt.


Wenn der Abschied, die Trauerfeier, den Wünschen des Verstorbenen entspricht, dann steht einer Teilnahme imho nichts im wege, da diese Veranstaltung ja dann dazu dient, dem Verstorbenen zu gedenken.

Wenn sie aber im krassen Widerspruch zu dem, was der Verstorbene verkörperte steht, dann geht das einfach mal gar nicht.

Ich wäre auch ziemlich aufgebracht, wenn christliche Freunde von mir nicht auf irgendeine ihnen angemessene Art und Weise, und das beinhaltet natürlich einen christlichen Rahmen, verabschiedet würden.
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Arena-Bey
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Beiträge: 1460

Beitrag(#1251483) Verfasst am: 24.03.2009, 14:15    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:

c) Bei der Trauerfeier um den verdienten Atheisten Augstein ging es um die Würdigung der Persönlichkeit des Menschen ASugstein und seinen Wirken durch die Gesellschaft. Und Ausdruck einer besonderen Würdigung der Gesellschaft ist nun mal, dass die Gesellschaft eine ihr entsprechende Feier aus Kultureller Tradition ausrichet. Das wird in einer Hansestadt sicher eine protestantisch geprägte sein. Dies wird auch von den Teilnehmern an solch einer Veranstalltung würdig angenommen und als angemessen betrachtet werden. Wem diese nicht passt muss nicht hingehen. Manes requiescat in pacem ad tempestivum .............. Mit den Augen rollen zwinkern


Also gesetzt den Fall ich wäre ein verdienter Bürger meiner Stadt, die man wahrscheinlich ebenfalls als "protestantisch geprägt" bezeichnen kann, und ich stürbe, dann "brauchen" meine Freunde und Verwandten (Freunde überwiegend, Verwandte ausnahmslos religionsbefreit) ja nicht hingehen, um Abschied zu nehmen?

Und umgekehrt wäre Dir vergleichbares auch recht, wenn Du in einer Gemeinde stürbest, die aus Satansanbetern besteht ?
...

noseman, noseman

wenn die Religionsbefreiten ihr Ego über den Wunsch der Gemeinschaft dir ein würdiges Gedenken zu geben setzen, ja dann sollten sie nicht hingehen. Wenn die Gemienschaft es missversteht eine Gedenkfeier, die deiner würdig ist zu veranstallten, dann müssen sie sogar nicht hingehen.

Aus dieser Gemengenlage können Schießereien enstehen...... Lachen Lachen

rübergekommen, was ich meine........ Mit den Augen rollen Frage Frage Frage

Mit den satansanbetern wäre das so eine feine Sache....da würde ich bei der Gedenkfeier, die zu meinen Ehren abgehalten würde, mir ausbedingen, dasss die auf den Händen laufend da erscheinen. Dass würde deren geistigen, religiösen Haltung im Verhältnis zu meiner entsprechen und dann fände ich das sehr philosophisch, vom Himmel aus betrachtet...

Lachen Lachen
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Hope
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Beitrag(#1251487) Verfasst am: 24.03.2009, 14:17    Titel: Re: Verschiedene Themen Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:


Eine entsprechend ausgerichtete Feierlichkeit würde dem, was der verstorbene udn sein soziales Umfeld dachten, waran sie glaubten und wofür sie sich einsetzten spotten.

Meines Erachtens wäre es sogar eine Verhöhnung.

Genauso wie ich es als Verhöhnung empfinden würde, wenn ich einem christlichen Ritual ausgesetzt wäre, wenn beispielsweise ein von mir geliebter atheistischer Mensch stürbe.


In Winnenden ist es offensichtlich das es sich hier um keine Verhöhnung handelt.

Wenn ich in einer fremden Kultur lebe und sterbe und die Menschen dort eine Feier nach ihrem kulturellen Hintergrund für mich organisieren fühle ich mich geehrt und nicht verhöhnt.

Verletzen und verhöhnen könnte es meine Angehörigen nur, wenn ihre Kultur oder Religion etwas ist was meine bekämpft, wie Satanismus das christentum und die feier in der Absicht mich zu verspotten abgehalten würde. Und mich wundert es sehr, das ein Atheist Christen gegenüber ähnlich empfindet.
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