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Uriziel Herpiderpi
Anmeldungsdatum: 22.12.2007 Beiträge: 1728
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(#898528) Verfasst am: 01.01.2008, 20:55 Titel: "Gewalt" - haben die Medien wieder ein neues Thema gefunden? Und... |
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" Attacken von Jugendlichen in München und Berlin "
Quelle:
http://de.news.yahoo.com/afp/20080101/tde-d-gewalt-jugend-justiz-a4484c6_3.html
"Nur wenige Tage nach der Attacke auf einen Rentner in München sind U-Bahn-Fahrgäste erneut von Jugendlichen angegriffen worden. In München verletzten drei Jugendliche am Sonntagmorgen bei einem Streit über zu laute Musik zwei 45-jährige Männer mit Tritten und Schlägen am Kopf, wie die Polizei mitteilte. In Berlin verprügelten in der Silvesternacht zwei Jugendliche einen 51-Jährigen, der eine Mutter und deren neunjährige Tochter vor den Neujahrsknallern der jungen Männer schützen wollte."
oder auch... (selber Artikel)
"Im Berliner Stadtteil Schöneberg rissen am Silvesterabend ein 17-Jähriger und ein 19-Jähriger einen 51-Jährigen zu Boden, schlugen ihn und traten ihn in die Hüfte, wie die Polizei mitteilte. Das Opfer hatte die Jugendlichen zuvor gebeten, keine Knallkörper mehr auf den Bahnsteig zu werfen, auf dem sich eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter befand. Die betrunkenen Täter wurden kurz darauf festgenommen."
Mir kommt es so vor, als haben die Medien ein neues Thema gefunden. Ein neues "Sensations-Thema", oder so...
Gestern noch PC-Spiele ("Killerspiele" xD) , heute sind "die Jugendlichen" das Böse Zahnrad im Getriebe unserer Gesellschaft.
(M)ein Freigeist schlägt Alarm:
Andere Möglichkeit, warum plötzlich über "Gewalt von Jugendlichen" berichtet wird...
Ich hab ja neulich ein Thema reingebracht, das wir uns irgendwie mit einem schleichenden Kurs auf Zustände wie in den U.S.A. zubewegen...
Ich lese gerade, das Rauchen nun in acht weiteren Bundesländern öffentlich verboten wurde und als nächstes wird sofort das Thema "Jugendgewalt" gebracht, als wenn man mit dem Finger schon auf "das nächste Übel" zeigen möchte,
was man irgendwie unter Kontrolle und Herrschaft bringen möchte.
Kann es sein, das jemand mit den Medien versucht, die Leute zu manipulieren, damit sie jedem Mist zustimmen, so nach dem Motto "erlaubt uns einen Überwachungsstaat wie in den U.S.A., dann hört die Jugendgewalt auf".
Jemand rief bereits nach härteren Strafen gegen Gewalttäter auf. Das gefällt mir ehrlich gesagt, weil ihr ja selber lest, was für menschenverachtende A****lö**** teils unter diesen sind.
Aber wenn sich Deutschland zu sehr "sensibilisiert", wird es hier in Deutschland bald wie in den U.S.A.
Wer in der Öffentlichkeit raucht (vor allem JUGENDLICHE ^^ ), da kommt dann auf einmal die Polizei - denn irgendein Nationalheld hat die angerufen
"Ihr wisst, das ihr hier nicht rauchen dürft? HEY - WAS WAR DAS? War das ne Handbewegung, wie als wenn du zu einem Messer in deiner Tasche greifst? Willst du wirklich Widerstand gegen die Staatsgewalt leisten? Willst du eingesperrt werden? Du agressiv aussehender Jugendlicher?"
Ok, das ist natürlich übertrieben xD
Aber ich sehe (befürchte ;> ) Veränderungen auf Deutschland zukommen. Veränderungen, die NICHT von Denkern und Dichtern stammen...
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#898540) Verfasst am: 01.01.2008, 21:09 Titel: |
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Man kann die rollende Welle der Alltagsgewalt natürlich auch totzuschweigen versuchen.
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Uriziel Herpiderpi
Anmeldungsdatum: 22.12.2007 Beiträge: 1728
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(#898541) Verfasst am: 01.01.2008, 21:12 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Man kann die rollende Welle der Alltagsgewalt natürlich auch totzuschweigen versuchen. |
Jeder will doch, das sich die Zustände bessern.
Die Frage ist, was kann man gegen diese rollende Welle machen, "ohne" den Staat zu einem Affenzirkus umzugestalten, bei dem jeder Angst haben muss, wenn die Cops ihn mal anhalten? ;3
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onieD auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 25.09.2007 Beiträge: 209
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(#898544) Verfasst am: 01.01.2008, 21:16 Titel: |
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Also ich bin schon der Meinung das Gewalt unter Jugendlichen ein großes Problem ist (welches im Moment aber wohl nicht so leicht zu lösen ist).
Ich stimm dir aber darin zu dass mir bei etlichen Debatten in der letzten Zeit beängstigende Amerikanisierungstendezen aufgefallen sind. Vor allem hab ich auch das Gefühl dass immer öfters mit der Moralkeule "argumentiert" wird und das gefällt mir überhaupt nicht.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898550) Verfasst am: 01.01.2008, 21:29 Titel: |
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deino hat folgendes geschrieben: | Also ich bin schon der Meinung das Gewalt unter Jugendlichen ein großes Problem ist (welches im Moment aber wohl nicht so leicht zu lösen ist).
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Wodurch gelangst Du zu dieser Auffassung?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Uriziel Herpiderpi
Anmeldungsdatum: 22.12.2007 Beiträge: 1728
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(#898551) Verfasst am: 01.01.2008, 21:29 Titel: |
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Ich erstelle das Thema ja "gerade jetzt" - weil mir aufgefallen ist, das das Thema "Jugendgewalt" AUSGERECHNET nun grossgemacht wird, wo das Rauchen in acht Bundesländern öffentlich verboten wurde.
Es hat einfach nur den "Anschein", als wenn man mit dem Finger nun von einem Umstand auf den nächsten zeigt, so nach dem Motto "wir zeigen darrauf, nun lasst es uns verändern".
Und wenn Raphael sagt, " Man kann die rollende Welle der Alltagsgewalt natürlich auch totzuschweigen versuchen ",
dann weis ich, das man das nicht tun sollte und das es (eigentlich) gerade gut ist, das es nun gross erwähnt wird. Denn es "ist" ein Problem...
Die eine Million Dollar-Frage ist nur: "Warum gerade jetzt?"
In Deutschland wird doch schon seid Jahren auf nervige Geweise "geschwiegen" gegenüber Problemen, die doch schon die ganze Zeit erwähnt werden
Gewalt ist nur eines davon...
Aber gerade jetzt, gerade jetzt, wo im Schatten der Anschein rumschleicht, man will Deutschland "amerikanisieren", da werden auf einmal alle Punkte/Probleme in Augenschein genommen, die man in Amerika mit einer gerade zu passiven Gewaltbereitschaft unter Kontrolle zu halten versucht.
Niemals sollte man zulassen, das eine Gesellschaft "verroht", ohne irgendwelche Schritte als Gegenmassnahme eingeleitet zu haben - zumindest im Versuch, die Bürger vor ihren gewaltbereiten Mitbürgern zu beschützen.
Aber was bringt es, wenn nichts weiter geschieht, als das "Gesetz und Staatsgewalt" auch verrohen? Dann ist die Gesellschaft trotzdem kein Stück sicherer und nichts anderes ist passiert, als das das Leben in diesem Staat gefährlicher geworden ist.
Und man konnte die Gesellschaft nicht retten. Stattdessen ist sie "unschön" geworden.
Hoffentlich wird es hier nicht so...
Hab keine Lust, das man andauernd irgendwas davon in den News sieht/liest, das jemand verletzt oder getötet wurde, weil sich ein Polizist von diesem "bedroht gefühlt" und "überstürzt" reagiert hat.
Totschweigen und wegschauen ist schlimm, aber willkürlicher Aktionismus ist nicht besser.
Die Menschen müssen einfach in ihrem Schädel haben, was Respekt vor seinem Mitbürger ist. Beim joggen sage ich auf den langen Feldwegen selten auch mal den wenigen Leuten "Guten Tag" oder so, die mir entgegenkommen - gerade wenn sie schüchtern wirken oder so.
Solche kleinen Dinge und Manieren in der ganzen Gesellschaft und nirgendswo wird eine Gegend entstehen, wo jeder Angst hat, der unbewaffnet oder allein herumläuft. ;3
Und wo asoziale Existenzen versuchen, mit Gewalt Furcht zu sähen und die "Herrschaft" über ein Viertel oder Block an sich zu reissen, dort muss die Polizei eben ein paar mal streng durchgreifen und dann wird eben eingesperrt oder abgeschoben - je nachdem...
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898553) Verfasst am: 01.01.2008, 21:32 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Man kann die rollende Welle der Alltagsgewalt natürlich auch totzuschweigen versuchen. |
man kann auch eine Welle suggerieren wo unter 80 Millionen Menschen nur
(völlig aus der Luft gegriffen)20 Fälle im Monat auftreten.
Eine Welle wären vielleicht 20 000 oder 200 000 im Monat.
Nur wärs dann schon wieder so "normal" das die
Medien sich längst exklusiveren Themen zugewand hätten.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898561) Verfasst am: 01.01.2008, 21:43 Titel: |
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Uriziel hat folgendes geschrieben: |
Die eine Million Dollar-Frage ist nur: "Warum gerade jetzt?"
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Heißt dies, das ich ne Million Dollar kriege, wenn ich sie zur Zufriedenheit beantworte?
Den Aspekt des Zeitpunktes tät ich für untergeordnete betrachten.
Die Presse braucht FUTTER und nimmt sich immer das vor, was grad nicht präsent ist.
Sie als gezielt gesteuert zur Stimmungsmache für politische Ziele zu interpretieren,
würde ich als extrem überzogen bezeichnen.
Aber auch eine politisch unabhängige Presse hat ihre Nachteile,
wenn sie Anzeigengeld= Auflagenabhängig ist. (Maybe sogar die größeren Nachteile)
Wenn jetz jedenfalls ne bayrische Justizministerin nach einem schärferen Jugendstrafrecht schreit,
ist dies weil sie a) m.E. ihre Infos auch hauptsächlich aus den Medien bezieht
und weil sie b) auf diese und die daraus folgende (Wähler-)"Volks"meinung zu reagieren weiß.
kurz ->>> die Medien picken sich raus was Auflage verspricht, weil es NEU thematisiert und
somit noch nicht abgekaut ist
und die Politik sagt und beschließt das wovon sie glaubt das es aufgrund der Pressemeinungsbildung,
Volksmeinung ist.
Von rationalem Background oder gar Ursachenforschung und - erkenntnis kann nicht die Rede sein.
Kontonummer per PN?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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onieD auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 25.09.2007 Beiträge: 209
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(#898568) Verfasst am: 01.01.2008, 21:53 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | deino hat folgendes geschrieben: | Also ich bin schon der Meinung das Gewalt unter Jugendlichen ein großes Problem ist (welches im Moment aber wohl nicht so leicht zu lösen ist).
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Wodurch gelangst Du zu dieser Auffassung? |
Naja, ich mag halt einfach keine Gewalt (zumindest in der realen Welt) weil mit Gewalt Vorgaänge bezeichnet werden bei der ein Mensch einem anderen Menschen weh tut.....das find ich nicht so toll und somit sehe ich das als Problem. Oder findest du die Zustände in manchen Gegenden so toll?
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898573) Verfasst am: 01.01.2008, 22:02 Titel: |
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deino hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | deino hat folgendes geschrieben: | Also ich bin schon der Meinung das Gewalt unter Jugendlichen ein großes Problem ist (welches im Moment aber wohl nicht so leicht zu lösen ist).
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Wodurch gelangst Du zu dieser Auffassung? |
Naja, ich mag halt einfach keine Gewalt (zumindest in der realen Welt) weil mit Gewalt Vorgaänge bezeichnet werden bei der ein Mensch einem anderen Menschen weh tut.....das find ich nicht so toll und somit sehe ich das als Problem. Oder findest du die Zustände in manchen Gegenden so toll? |
Keineswegs - ich finde Gewalt auch nicht toll. Nur würde ich nicht von einer Zunahme oder einem
großen Problem reden,
nur weil ein Thema in den Medien mal präsenter ist als vorher.
Und wenn wir von Problemen reden möchten, dann sollten wir überlegen wo die Gewalt herrührt.
P.S. meinst Du das Gewalt in der virtuellen Welt weniger gefährlich ist?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#898574) Verfasst am: 01.01.2008, 22:03 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Die Presse braucht FUTTER und nimmt sich immer das vor, was grad nicht präsent ist.
Sie als gezielt gesteuert zur Stimmungsmache für politische Ziele zu interpretieren,
würde ich als extrem überzogen bezeichnen. |
Von "gezielt gesteuert" ist nicht die Rede, weshalb galt denn die Sowjetunion in unseren Medien jahrzehntelang als Aggressor, obwohl Hochrüstung und neue Waffentechnologien klar vom Westen ausgingen?
Weshalb dulden unsere Medien kritiklos ein Regime, das Zivilisten vom Hubschrauber aus, ohne Gerichtsurteil ermorden läßt?
Weshalb dulden sie kritiklos ein Regime, das andere Nationen faktisch grundlos angreift?
Weshalb dulden sie kritiklos ein Regime, das Menschen ohne Gerichtsverhandlung in quasi extraterritorialen Folterlagern festhält?
Weshalb berichten sie über ein anderes Regime (an herausragender Stelle), daß einige Demonstranten in einem LKW abtransportiert wurden?
Weß' Brot ich eß', deß' Lied ich pfeif' ...
_________________ Leben kann tödlich sein
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onieD auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 25.09.2007 Beiträge: 209
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(#898581) Verfasst am: 01.01.2008, 22:21 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | deino hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | deino hat folgendes geschrieben: | Also ich bin schon der Meinung das Gewalt unter Jugendlichen ein großes Problem ist (welches im Moment aber wohl nicht so leicht zu lösen ist).
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Wodurch gelangst Du zu dieser Auffassung? |
Naja, ich mag halt einfach keine Gewalt (zumindest in der realen Welt) weil mit Gewalt Vorgaänge bezeichnet werden bei der ein Mensch einem anderen Menschen weh tut.....das find ich nicht so toll und somit sehe ich das als Problem. Oder findest du die Zustände in manchen Gegenden so toll? |
Keineswegs - ich finde Gewalt auch nicht toll. Nur würde ich nicht von einer Zunahme reden, nur weil
ein Thema in den Medien mal präsenter ist als vorher. |
So denke ich ja eigentlich eh auch....nur ist eine Gewisse Zunahme doch auch statistisch belegt, oder? Was die Medien anbelangt, so wars nur eine Frage der Zeit bis die dieses Thema aufgreifen um ein wenig Panik und Angst zu schüren. Wirklich schlimm finde ich dass durch solche Panikmache die real existierenden Probleme wohl oft noch größer werden, extremere Formen annehmen und noch mehr Leute auf dumme Ideen kommen (ok, die meisten gewaltbereiten Jugendlichen lesen wohl keine Zeitung... ).
AXO hat folgendes geschrieben: |
Und wenn wir von großen Problemen reden möchten, dann sollten wir überlegen wo die Gewalt herrührt. |
Genau....nur ist es kaum möglich eine breit angelegte öffentliche Debatte über so etwas zu führen, weil sofort irgendwelche Politiker eingreifen und einen Schuldigen aus dem Hut zaubern würden (ich tippe mal darauf, dass, nachdem die Killerspiel-Hysterie etwas abgeflaut ist, Alkohol noch ein wenig als Feindbild dienen wird müssen)
AXO hat folgendes geschrieben: |
P.S. meinst Du das Gewalt in der virtuellen Welt weniger gefährlich ist? |
Hab damit nur gemeint dass ein Horror-Film oder ein Ego-Shooter ja durchaus was unterhaltsames und nicht von vornherein gefährliches sein kann (Allerdings bin ich schon der Meinung dass ein zu viel an virtueller Darstellung von Gewalt sehrwohl negative Konsequenzen haben kann, vor allem bei Leuten die von Natur aus etwas mehr zu Gewalt neigen).
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898603) Verfasst am: 01.01.2008, 22:48 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Die Presse braucht FUTTER und nimmt sich immer das vor, was grad nicht präsent ist.
Sie als gezielt gesteuert zur Stimmungsmache für politische Ziele zu interpretieren,
würde ich als extrem überzogen bezeichnen. |
Von "gezielt gesteuert" ist nicht die Rede, weshalb galt denn die Sowjetunion in unseren Medien jahrzehntelang als Aggressor, obwohl Hochrüstung und neue Waffentechnologien klar vom Westen ausgingen? |
*smile* Bezüglich einer seinerzeit aggressiven Darstellung des Ostblocks in den Medien kann ich nur spekulieren.
Aus persönlicher Erfahrung damals noch auf der anderen Seite kann ich nur sagen, das eine Agression
seitens des Ostblocks im elementaren Grundsatz allem wiedersprochen hätte, was uns seinerzeit eingepaukt wurde.
Es fehlte an jeglichem Ansatz einer dazu nötigen psychologischen Vorbereitung.
Ein Angriffsbefehl hätte jeglichem komplett wiedersprochen, was uns vom Kleinkindalter
bis hin zum direkten militärischen Dienst vermittelt wurde.
Zitat: |
Weshalb dulden unsere Medien kritiklos ein Regime, das Zivilisten vom Hubschrauber aus, ohne Gerichtsurteil ermorden läßt?
Weshalb dulden sie kritiklos ein Regime, das andere Nationen faktisch grundlos angreift?
Weshalb dulden sie kritiklos ein Regime, das Menschen ohne Gerichtsverhandlung in quasi extraterritorialen Folterlagern festhält?
Weshalb berichten sie über ein anderes Regime (an herausragender Stelle), daß einige Demonstranten in einem LKW abtransportiert wurden? |
dazu würde ich n kleines "Länzchen" Für die Medien brechen wollen.
Sie berichten davon und verschweigen es nicht - Kritik ist nicht ihre Aufgabe sondern
Information.
Kritik zu üben und Konsequenzen zu ziehen ist "Job" der Konsumenten.
Zitat: |
Weß' Brot ich eß', deß' Lied ich pfeif' ... |
ja und nein. Ich gehe davon aus, das die Praxis auch diesbezüglich erheblich unkomplizierter ist,
als allgemein erwartet.
Werbekunden interessiert es in der Regel herzlich wenig, WOMIT die entsprechende Auflage erreicht wird - sie wollen eine maximale Zahl von Verbrauchern erreichen.
und die Presse schreibt das von dem sie denkt das dies der Fall ist - und die Realität gibt ihr leider Recht.
Bei der erheblichen Kritik an der Presse insgesamt tät ich aber mittlerweile nichtmal
davon ausgehen das mit objektiver, realitätsnaher Berichterstattung nicht auch Geld zu verdienen
wäre - vielleicht sogar das meißte.
Nur läuft halt auch halt dort alles in eingeschliffenen Bahnen.
N persönliches Beispiel ->>> als nach der laut Pressemeldungen größten bisher dagewesenen
Naturkatastrophe - Tsunami in Südasien,
die größte bisher dagwewesene Spendenwelle losgetreten wurde,
war ich 2 Monate später vor Ort.
Es war deutlichst absehbar, das die ganze Kohle, welche mehr als ausgereicht hätte die gröbste
Not zu beseitigen nicht so eingesetzt wurde und würde damit das von den gutwilligen Spendern
angestrebte Ziel auch erreicht würde.
Umgekehrt hatte ich Beispiele von Privatinitiativen, welche bereits beachtliche Erfolge zu verbuchen hatten.
Du glaubst nicht, das auch nur ein namhaftes Nachrichtenmagazin oder wichtige Zeitung an einer
entsprechenden Darstellung interressiert gewesen wäre.
Heute - 3 Jahre später gibt dann und wann mal nen Bericht, das z.B. auf Cylon noch immer
die Hälfte aller seinerzeit obdachlos gewordenen Obdachlos sind und das viele Fehler gemacht wurden
usw.
Das alles war damals - von vor Ort betrachtet bereits abseh- und auch verhinderbar
und ich behaupte, das die gutwilligen Spender daran Interesse gehabt hätten das ihre Spenden
den angestrebten Zweck erfüllen und auch daran darüber realitätsnah informiert zu werden.
Das alles entsprach aber zum einen nicht dem seinerzeit gefahrenen Medienmainstream und
zum anderen nicht der Berichterstattung der etablierten Korrospondenten, welche nichtmal in
der Nähe des Geschehens waren, sondern aus 100te km Entfernung "berichteten".
kurz - es wär gar nicht schwer gute und vor allem realistische Nachrichten zu machen
und auch um die Auflage tät ich mir keine Kopfschmerzen bereiten.
Die Leute wollen informiert sein - nur hat dies das Medienestablishment noch nicht gefressen = Marktlücke
für Newcomer mit Kohle im Rücken
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898622) Verfasst am: 01.01.2008, 23:00 Titel: |
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deino hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | deino hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | deino hat folgendes geschrieben: | Also ich bin schon der Meinung das Gewalt unter Jugendlichen ein großes Problem ist (welches im Moment aber wohl nicht so leicht zu lösen ist).
|
Wodurch gelangst Du zu dieser Auffassung? |
Naja, ich mag halt einfach keine Gewalt (zumindest in der realen Welt) weil mit Gewalt Vorgaänge bezeichnet werden bei der ein Mensch einem anderen Menschen weh tut.....das find ich nicht so toll und somit sehe ich das als Problem. Oder findest du die Zustände in manchen Gegenden so toll? |
Keineswegs - ich finde Gewalt auch nicht toll. Nur würde ich nicht von einer Zunahme reden, nur weil
ein Thema in den Medien mal präsenter ist als vorher. |
So denke ich ja eigentlich eh auch....nur ist eine Gewisse Zunahme doch auch statistisch belegt, oder? |
Meines Wissens nicht. z.B. ist die Zahl der Morde statistisch seid Jahrzehnten gleich,
obwohl die Bevölkerung bei Umfragen die Zahl der "gefühlten Morde" als stetig steigend
angibt.
Stetig steigend ist z.B. in dem Fall einzig und allein die Berichterstattung und noch um vieles
mehr die Zahl der (gestellten) Morde die im Fernsehn zu betrachten sind.
Die Leute wähnen sich aufgrund des Medienkonsums in einer immer schlechteren Welt,
die sich in der Realität so gut wie gar nicht verändert hat.
Zitat: | Was die Medien anbelangt, so wars nur eine Frage der Zeit bis die dieses Thema aufgreifen um ein wenig Panik und Angst zu schüren. Wirklich schlimm finde ich dass durch solche Panikmache die real existierenden Probleme wohl oft noch größer werden, extremere Formen annehmen und noch mehr Leute auf dumme Ideen kommen (ok, die meisten gewaltbereiten Jugendlichen lesen wohl keine Zeitung... ). |
jepp - so seh ich das auch.
Grund genug nicht in das Gleiche Horn zu tuten
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Und wenn wir von großen Problemen reden möchten, dann sollten wir überlegen wo die Gewalt herrührt. |
Genau....nur ist es kaum möglich eine breit angelegte öffentliche Debatte über so etwas zu führen, weil sofort irgendwelche Politiker eingreifen und einen Schuldigen aus dem Hut zaubern würden (ich tippe mal darauf, dass, nachdem die Killerspiel-Hysterie etwas abgeflaut ist, Alkohol noch ein wenig als Feindbild dienen wird müssen) |
Das Politiker heute so und morgen so reden, müßte doch aber inzwischen auch der letzte Vollidiote begriffen haben.
Das einzige Problem ist das derzeit (noch) keine Plattform für eine breite öffentliche Diskussion
existiert.
Würde sie ins Leben gerufen, täten sowohl etablierte Medien wie auch Politiker auf den Zug aufspringen,
aus purer Angst ihn zu verpassen.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
P.S. meinst Du das Gewalt in der virtuellen Welt weniger gefährlich ist? |
Hab damit nur gemeint dass ein Horror-Film oder ein Ego-Shooter ja durchaus was unterhaltsames und nicht von vornherein gefährliches sein kann (Allerdings bin ich schon der Meinung dass ein zu viel an virtueller Darstellung von Gewalt sehrwohl negative Konsequenzen haben kann, vor allem bei Leuten die von Natur aus etwas mehr zu Gewalt neigen). |
darauf wollte ich hinaus Zum einen kann man Menschen über die Virtualität auch psychisch
vernichten (was eventuell noch krasser ist als ein physischer Mord) - zum anderen birgt
eine ständige virtuelle Konfrontation mit Gewalt auch das nicht zu unterschätzende Potential der
Gewöhnung.
Einen Menschen real zu erschießen ist nicht schwerer als im Ego-Shooter-spiel und geht umso einfacher,
wenn man es am Pc von klein auf 1000e male trainiert hat.
mag sein das, Du z.B. dies jetz weit von Dir weist, weil Du zu denen gehörst,
denen noch Werte vermittelt wurden und die unterscheiden können.
Es gibt aber täglich mehr bei denen dies von klein auf NICHT der Fall ist.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#898645) Verfasst am: 01.01.2008, 23:36 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Die Presse braucht FUTTER und nimmt sich immer das vor, was grad nicht präsent ist.
Sie als gezielt gesteuert zur Stimmungsmache für politische Ziele zu interpretieren,
würde ich als extrem überzogen bezeichnen. |
Von "gezielt gesteuert" ist nicht die Rede, weshalb galt denn die Sowjetunion in unseren Medien jahrzehntelang als Aggressor, obwohl Hochrüstung und neue Waffentechnologien klar vom Westen ausgingen? |
*smile* Bezüglich einer seinerzeit aggressiven Darstellung des Ostblocks in den Medien kann ich nur spekulieren.
Aus persönlicher Erfahrung damals noch auf der anderen Seite kann ich nur sagen, das eine Agression
seitens des Ostblocks im elementaren Grundsatz allem wiedersprochen hätte, was uns seinerzeit eingepaukt wurde.
Es fehlte an jeglichem Ansatz einer dazu nötigen psychologischen Vorbereitung.
Ein Angriffsbefehl hätte jeglichem komplett wiedersprochen, was uns vom Kleinkindalter
bis hin zum direkten militärischen Dienst vermittelt wurde. |
Geschenkt, behaupten kann man viel, aber die Fakten sprechen ihre eigene Sprache.
AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Weshalb dulden unsere Medien kritiklos ein Regime, das Zivilisten vom Hubschrauber aus, ohne Gerichtsurteil ermorden läßt?
Weshalb dulden sie kritiklos ein Regime, das andere Nationen faktisch grundlos angreift?
Weshalb dulden sie kritiklos ein Regime, das Menschen ohne Gerichtsverhandlung in quasi extraterritorialen Folterlagern festhält?
Weshalb berichten sie über ein anderes Regime (an herausragender Stelle), daß einige Demonstranten in einem LKW abtransportiert wurden? |
dazu würde ich n kleines "Länzchen" Für die Medien brechen wollen.
Sie berichten davon und verschweigen es nicht - Kritik ist nicht ihre Aufgabe sondern
Information.
Kritik zu üben und Konsequenzen zu ziehen ist "Job" der Konsumenten. |
Allein die Auswahl, wenn zum Beispiel irgendwo ein paar Demonstranten abtransportiert werden, ein Vorgang, der in D bei Demos keiner Nachricht für wert befunden wird, zeigt die Absicht, Nebensächlichkeiten gezielt hochzuspielen.
Ein paar Verhaftungen von Regime x werden wochlang hochgekocht und kritisch und verzerrend kommentiert, wohingegen systematische Menschenrechtsverletzungen mainstreamkonformer Regime nicht problematisiert werden.
Ganz im Gegenteil: zu solchen Regimen unterhalten wir gute wirtschaftliche Kontakte, während wir die pöhsen Demonstrantenverhafter wirtschaftlich ächten (vor allem dann, wenn diese Bösewichter noch keine Dämokratie installiert haben - btw: wann hat ein Massenmedium unsere Dämokratie einmal kritisch unter die Lupe genommen und untersucht, was genau daran dämokratisch sein soll?).
Ein solches Verhalten unserer Bundeskanzler wäre undenkbar, wenn nicht die deutschen Medien am selben Strang ziehen würden.
AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Weß' Brot ich eß', deß' Lied ich pfeif' ... |
ja und nein. Ich gehe davon aus, das die Praxis auch diesbezüglich erheblich unkomplizierter ist,
als allgemein erwartet.
Werbekunden interessiert es in der Regel herzlich wenig, WOMIT die entsprechende Auflage erreicht wird - sie wollen eine maximale Zahl von Verbrauchern erreichen.
und die Presse schreibt das von dem sie denkt das dies der Fall ist - und die Realität gibt ihr leider Recht. |
Das sagte ich.
Außerdem werden der Regierung unbequeme Medien nicht mehr mit Infos beliefert, man kann sie sogar von Pressekonferenzen ausschließen.
AXO hat folgendes geschrieben: | Bei der erheblichen Kritik an der Presse insgesamt tät ich aber mittlerweile nichtmal
davon ausgehen das mit objektiver, realitätsnaher Berichterstattung nicht auch Geld zu verdienen
wäre - vielleicht sogar das meißte.
Nur läuft halt auch halt dort alles in eingeschliffenen Bahnen. |
Kritiker werden immer und überall gedisst, damit ist kein Geld zu machen, es sei denn, man entspräche mit seiner der Kritik dem Mainstream.
AXO hat folgendes geschrieben: | N persönliches Beispiel ->>> als nach der laut Pressemeldungen größten bisher dagewesenen
Naturkatastrophe - Tsunami in Südasien,
die größte bisher dagwewesene Spendenwelle losgetreten wurde,
war ich 2 Monate später vor Ort.
Es war deutlichst absehbar, das die ganze Kohle, welche mehr als ausgereicht hätte die gröbste
Not zu beseitigen nicht so eingesetzt wurde und würde damit das von den gutwilligen Spendern
angestrebte Ziel auch erreicht würde. |
Gutes Beispiel: weshalb sollen wir für die Opfer von Tsunamis in fremden Ländern spenden, die durch ein Erdbeben ausgelöst werden, wenn gleichzeitig viele Kinder im eigenen Land ausgegrenzt werden, weil ihre Eltern nicht die nötige Kohle haben, um Klassenfahrten, Markenklamotten oder Handys zu finanzieren?
Ablenkung von Mißständen im eigenen Land.
Man kann sich ja sooo leicht ein gutes Gewissen erkaufen.
AXO hat folgendes geschrieben: | Umgekehrt hatte ich Beispiele von Privatinitiativen, welche bereits beachtliche Erfolge zu verbuchen hatten.
Du glaubst nicht, das auch nur ein namhaftes Nachrichtenmagazin oder wichtige Zeitung an einer
entsprechenden Darstellung interressiert gewesen wäre. |
Doch.
AXO hat folgendes geschrieben: | Heute - 3 Jahre später gibt dann und wann mal nen Bericht, das z.B. auf Cylon noch immer
die Hälfte aller seinerzeit obdachlos gewordenen Obdachlos sind und das viele Fehler gemacht wurden
usw. |
Weshalb nach Sri Lanka schielen, wenn hier die Kacke dampft?
AXO hat folgendes geschrieben: | ... kurz - es wär gar nicht schwer gute und vor allem realistische Nachrichten zu machen
und auch um die Auflage tät ich mir keine Kopfschmerzen bereiten.
Die Leute wollen informiert sein - nur hat dies das Medienestablishment noch nicht gefressen = Marktlücke
für Newcomer mit Kohle im Rücken |
Wie gesagt, Kritik jenseits des Mainstreams ist vom Mainstream unerwünscht und wird entsprechend gedisst.
_________________ Leben kann tödlich sein
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898657) Verfasst am: 01.01.2008, 23:59 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Die Presse braucht FUTTER und nimmt sich immer das vor, was grad nicht präsent ist.
Sie als gezielt gesteuert zur Stimmungsmache für politische Ziele zu interpretieren,
würde ich als extrem überzogen bezeichnen. |
Von "gezielt gesteuert" ist nicht die Rede, weshalb galt denn die Sowjetunion in unseren Medien jahrzehntelang als Aggressor, obwohl Hochrüstung und neue Waffentechnologien klar vom Westen ausgingen? |
*smile* Bezüglich einer seinerzeit aggressiven Darstellung des Ostblocks in den Medien kann ich nur spekulieren.
Aus persönlicher Erfahrung damals noch auf der anderen Seite kann ich nur sagen, das eine Agression
seitens des Ostblocks im elementaren Grundsatz allem wiedersprochen hätte, was uns seinerzeit eingepaukt wurde.
Es fehlte an jeglichem Ansatz einer dazu nötigen psychologischen Vorbereitung.
Ein Angriffsbefehl hätte jeglichem komplett wiedersprochen, was uns vom Kleinkindalter
bis hin zum direkten militärischen Dienst vermittelt wurde. |
Geschenkt, behaupten kann man viel, aber die Fakten sprechen ihre eigene Sprache. |
Was genau würdest Du als dem widersprechende Fakten bezeichnen, sofern Du meiner
selbsterfahrenen Darstellung (Behauptung) keinen Glauben schenken möchtest?
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Weshalb dulden unsere Medien kritiklos ein Regime, das Zivilisten vom Hubschrauber aus, ohne Gerichtsurteil ermorden läßt?
Weshalb dulden sie kritiklos ein Regime, das andere Nationen faktisch grundlos angreift?
Weshalb dulden sie kritiklos ein Regime, das Menschen ohne Gerichtsverhandlung in quasi extraterritorialen Folterlagern festhält?
Weshalb berichten sie über ein anderes Regime (an herausragender Stelle), daß einige Demonstranten in einem LKW abtransportiert wurden? |
dazu würde ich n kleines "Länzchen" Für die Medien brechen wollen.
Sie berichten davon und verschweigen es nicht - Kritik ist nicht ihre Aufgabe sondern
Information.
Kritik zu üben und Konsequenzen zu ziehen ist "Job" der Konsumenten. |
Allein die Auswahl, wenn zum Beispiel irgendwo ein paar Demonstranten abtransportiert werden, ein Vorgang, der in D bei Demos keiner Nachricht für wert befunden wird, zeigt die Absicht, Nebensächlichkeiten gezielt hochzuspielen. |
och - soweit ich mitbekommen hab (durch die Medien) gabs in der Sylvesternacht die einen oder
anderen "Krawalle" inklusive Verhaftungen.
Zitat: |
Ein paar Verhaftungen von Regime x werden wochlang hochgekocht und kritisch und verzerrend kommentiert, wohingegen systematische Menschenrechtsverletzungen mainstreamkonformer Regime nicht problematisiert werden.
Ganz im Gegenteil: zu solchen Regimen unterhalten wir gute wirtschaftliche Kontakte, während wir die pöhsen Demonstrantenverhafter wirtschaftlich ächten (vor allem dann, wenn diese Bösewichter noch keine Dämokratie installiert haben - btw: wann hat ein Massenmedium unsere Dämokratie einmal kritisch unter die Lupe genommen und untersucht, was genau daran dämokratisch sein soll?).
Ein solches Verhalten unserer Bundeskanzler wäre undenkbar, wenn nicht die deutschen Medien am selben Strang ziehen würden. |
ich geb Dir trotz obigen Beispiels recht - Nur würde ich mir derzeit kein Urteil drüber erlauben, WER - an WESSEN Strang zieht.
proklamieren die Medien das von dem sie denken, das er der erwarteten politcal correctness entspricht?
oder folgen die Politiker der Bereichterstattung weil sie wissen das dies die Meinung ist die das
Wählervolk vielleicht zuvor nicht hatte - hernach aber mit sicherheit haben wird
Ich tendiere nach wie vor zu letzterem und unterstellen den demzufolge Verursachern
der Misere - den Medien einfach nur strunzblödheit und nicht den geringsten Hauch von
Bewußtsein bezüglich ihrer Verantwortung.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Weß' Brot ich eß', deß' Lied ich pfeif' ... |
ja und nein. Ich gehe davon aus, das die Praxis auch diesbezüglich erheblich unkomplizierter ist,
als allgemein erwartet.
Werbekunden interessiert es in der Regel herzlich wenig, WOMIT die entsprechende Auflage erreicht wird - sie wollen eine maximale Zahl von Verbrauchern erreichen.
und die Presse schreibt das von dem sie denkt das dies der Fall ist - und die Realität gibt ihr leider Recht. |
Das sagte ich.
Außerdem werden der Regierung unbequeme Medien nicht mehr mit Infos beliefert, man kann sie sogar von Pressekonferenzen ausschließen. |
Wer der informativ Bericht erstatten will, benötigt RegierungsINTERPRETATIONEN und Pressekonferenzen.
Wenn man vom Brennpunkt die FAKTEN berichtet, ist doch die MEINUNG irgendwelcher Politiker dazu eher
nebensächlich.
Es sei denn - man würde meinen, das dem Volk die Auffassung der Politiker wichtiger als die Realität ist.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Bei der erheblichen Kritik an der Presse insgesamt tät ich aber mittlerweile nichtmal
davon ausgehen das mit objektiver, realitätsnaher Berichterstattung nicht auch Geld zu verdienen
wäre - vielleicht sogar das meißte.
Nur läuft halt auch halt dort alles in eingeschliffenen Bahnen. |
Kritiker werden immer und überall gedisst, damit ist kein Geld zu machen, es sei denn, man entspräche mit seiner der Kritik dem Mainstream. |
Das sehe ich anders. Die Frage ist nur ob man blöd genug ist seine Kritik angreifbar zu gestalten.
Das machen bisher alle Kritiker die ich kenne, weil sie den Fakten ebensoweit entfernt sind wie der Mainstream.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | N persönliches Beispiel ->>> als nach der laut Pressemeldungen größten bisher dagewesenen
Naturkatastrophe - Tsunami in Südasien,
die größte bisher dagwewesene Spendenwelle losgetreten wurde,
war ich 2 Monate später vor Ort.
Es war deutlichst absehbar, das die ganze Kohle, welche mehr als ausgereicht hätte die gröbste
Not zu beseitigen nicht so eingesetzt wurde und würde damit das von den gutwilligen Spendern
angestrebte Ziel auch erreicht würde. |
Gutes Beispiel: weshalb sollen wir für die Opfer von Tsunamis in fremden Ländern spenden, die durch ein Erdbeben ausgelöst werden, wenn gleichzeitig viele Kinder im eigenen Land ausgegrenzt werden, weil ihre Eltern nicht die nötige Kohle haben, um Klassenfahrten, Markenklamotten oder Handys zu finanzieren?
Ablenkung von Mißständen im eigenen Land.
Man kann sich ja sooo leicht ein gutes Gewissen erkaufen. |
Ein erkauftes gutes Gewissen ist gar keins - nur Selbstbetrug
Trotzdem bin ich kein Nationalist und wenn ich drüber philosphiere, das es wem
schlecht geht, dann über die denen es am schlechtesten geht.
Einfach aus der Erfahrung heraus, das wenn man das größte Problem zuerst anpackt,
der Rest sich meist von selbst löst
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Umgekehrt hatte ich Beispiele von Privatinitiativen, welche bereits beachtliche Erfolge zu verbuchen hatten.
Du glaubst nicht, das auch nur ein namhaftes Nachrichtenmagazin oder wichtige Zeitung an einer
entsprechenden Darstellung interressiert gewesen wäre. |
Doch.  |
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Heute - 3 Jahre später gibt dann und wann mal nen Bericht, das z.B. auf Cylon noch immer
die Hälfte aller seinerzeit obdachlos gewordenen Obdachlos sind und das viele Fehler gemacht wurden
usw. |
Weshalb nach Sri Lanka schielen, wenn hier die Kacke dampft? |
aus oben genannten Grund.
Es gibt hier keinen einzigen Menschen den es schlecht geht.
Klar dampft hier die Kacke - und zwar mehr als anderswo. Na und?
Wo die Zündschnur glimmt, wird irgendwann etwas explodieren -> DANN können wir
nachschaun wem es schlecht geht und gucken was sich machen lässt.
Bis dahin ist jede Farce nur Verzögerung des Unvermeidlichen.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | ... kurz - es wär gar nicht schwer gute und vor allem realistische Nachrichten zu machen
und auch um die Auflage tät ich mir keine Kopfschmerzen bereiten.
Die Leute wollen informiert sein - nur hat dies das Medienestablishment noch nicht gefressen = Marktlücke
für Newcomer mit Kohle im Rücken |
Wie gesagt, Kritik jenseits des Mainstreams ist vom Mainstream unerwünscht und wird entsprechend gedisst. |
na und?
Der Konsument bestimmt was Mainstream ist.
Nur ist der Konsument leider zu blöd sich seiner Macht bewußt zu sein.
trotzdem flennt er über das Etablierte - gib ihm ne Alternative und Du Du BIST der Mainstream.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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onieD auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 25.09.2007 Beiträge: 209
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(#898661) Verfasst am: 02.01.2008, 00:08 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: |
Meines Wissens nicht. z.B. ist die Zahl der Morde statistisch seid Jahrzehnten gleich,
obwohl die Bevölkerung bei Umfragen die Zahl der "gefühlten Morde" als stetig steigend
angibt.
Stetig steigend ist z.B. in dem Fall einzig und allein die Berichterstattung und noch um vieles
mehr die Zahl der (gestellten) Morde die im Fernsehn zu betrachten sind.
Die Leute wähnen sich aufgrund des Medienkonsums in einer immer schlechteren Welt,
die sich in der Realität so gut wie gar nicht verändert hat. |
Hmmm...ich hab eher an Überfälle und Vandalismus durch Jugendbanden gedacht, das ist meines Wissens nach in den letzten Jahren schon explodiert (wobei halt in relativ sicheren Städten schon ein paar wenige so "Gangster"-Truppen reichen um die Zahl der Anzeigen explodieren zu lassen...). Trotzdem bin ich natürlich auch hier der Meinung das Panikmache durch die Medien hier sicher nix gutes tut.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Das Politiker heute so und morgen so reden, müßte doch aber inzwischen auch der letzte Vollidiote begriffen haben.
Das einzige Problem ist das derzeit (noch) keine Plattform für eine breite öffentliche Diskussion
existiert.
Würde sie ins Leben gerufen, täten sowohl etablierte Medien wie auch Politiker auf den Zug aufspringen,
aus purer Angst ihn zu verpassen. |
Ich wär mir halt leider nicht so sicher, dass bei einer breiten öffentlichen Debatte wirklich was Gutes herauskommen würde
AXO hat folgendes geschrieben: |
darauf wollte ich hinaus Zum einen kann man Menschen über die Virtualität auch psychisch
vernichten (was eventuell noch krasser ist als ein physischer Mord) - zum anderen birgt
eine ständige virtuelle Konfrontation mit Gewalt auch das nicht zu unterschätzende Potential der
Gewöhnung.
Einen Menschen real zu erschießen ist nicht schwerer als im Ego-Shooter-spiel und geht umso einfacher,
wenn man es am Pc von klein auf 1000e male trainiert hat.
mag sein das, Du z.B. dies jetz weit von Dir weist, weil Du zu denen gehörst,
denen noch Werte vermittelt wurden und die unterscheiden können.
Es gibt aber täglich mehr bei denen dies von klein auf NICHT der Fall ist.
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Stimmt absolut. Mir persönlich macht das ganze Geballere sowieso nicht besonders viel Spaß (ok, ab und zu macht es Spaß mit (und gegen) Freunde zu zocken...dann aber nur mit viel Bier und in Verbindung mit einem netten Abend).
Ich finds sehr erschreckend wie manche Leute in diese virtuelle Killer-Welt abgleiten, nur find ichs halt auch nicht gut dass gerade Politiker nur 1 Ursache (oft eben Killer-Spiele oder Alkohol) und 1 Wirkung (Gewalt) sehen...und nicht zugeben dass das ganze sicherlich komplexer ist und es a) mehrere Ursachen gibt und b) Ursachen und Wirkung ziemlich stark mit einander verwoben sind.
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sigi Auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 975
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(#898664) Verfasst am: 02.01.2008, 00:13 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Meines Wissens nicht. z.B. ist die Zahl der Morde statistisch seid Jahrzehnten gleich,
obwohl die Bevölkerung bei Umfragen die Zahl der "gefühlten Morde" als stetig steigend
angibt.
Stetig steigend ist z.B. in dem Fall einzig und allein die Berichterstattung und noch um vieles
mehr die Zahl der (gestellten) Morde die im Fernsehn zu betrachten sind.
Die Leute wähnen sich aufgrund des Medienkonsums in einer immer schlechteren Welt,
die sich in der Realität so gut wie gar nicht verändert hat.
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Das Thema heißt "Gewalt". Morde sind lediglich die Spitze davon. Tatsächlich hat sich die Einstellung zur Gewalt in den letzten 30 Jahren gravierend geändert, z.B. in der Filmindustrie die den Jugendlichen die Vorbilder liefert. Filme die heute von der FSK mit 12 Jahren freigegeben werden, bekämen in den siebzigern das 18er -Siegel. Die Folgen: Heute wird gekämpft, bis der Gegner mit offenem Schädel in seinem Blut liegt .. und dann wird noch weiter reingetreten. Diese Art von "Stärke messen unter Jugendlichen" hat in den letzten 10-15 Jahren drastisch zugenommen. Da reicht schon ein (falscher) Blick und ...
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#898680) Verfasst am: 02.01.2008, 00:48 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Man kann die rollende Welle der Alltagsgewalt natürlich auch totzuschweigen versuchen. |
...oder versuchen sie so selektiv wahrzunehmen, dass man sie auf "Auslaenderkriminalitaet" reduzieren kann..
_________________ Defund the gender police!!
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air
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(#898683) Verfasst am: 02.01.2008, 00:52 Titel: |
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sigi hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Meines Wissens nicht. z.B. ist die Zahl der Morde statistisch seid Jahrzehnten gleich,
obwohl die Bevölkerung bei Umfragen die Zahl der "gefühlten Morde" als stetig steigend
angibt.
Stetig steigend ist z.B. in dem Fall einzig und allein die Berichterstattung und noch um vieles
mehr die Zahl der (gestellten) Morde die im Fernsehn zu betrachten sind.
Die Leute wähnen sich aufgrund des Medienkonsums in einer immer schlechteren Welt,
die sich in der Realität so gut wie gar nicht verändert hat.
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Das Thema heißt "Gewalt". Morde sind lediglich die Spitze davon. Tatsächlich hat sich die Einstellung zur Gewalt in den letzten 30 Jahren gravierend geändert, z.B. in der Filmindustrie die den Jugendlichen die Vorbilder liefert. Filme die heute von der FSK mit 12 Jahren freigegeben werden, bekämen in den siebzigern das 18er -Siegel. Die Folgen: Heute wird gekämpft, bis der Gegner mit offenem Schädel in seinem Blut liegt .. und dann wird noch weiter reingetreten. Diese Art von "Stärke messen unter Jugendlichen" hat in den letzten 10-15 Jahren drastisch zugenommen. Da reicht schon ein (falscher) Blick und ... |
Vorbilder? Einfach mal darüber nachdenken, wie die Lebenssituation von Jugendlichen ist, die zur Gewalt greifen. Da wird Gewalt offen vorgelebt, insbesondere auch von den Erwachsenen: In vielen Familien gibt es Eheprobleme, elterliche Gewalt, und nicht nur die Mutter wird vermöbelt, sondern auch noch man selbst. Aber klar, dann schlägt man natürlich immer noch nur zu, weil man im Fernsehen Bud Spencer gesehen oder ein "Metzelspiel" (der neue Begriff: Civilization IV vielleicht?) gespielt hat . Wir werden vielleicht feststellen, daß das meistens Hauptschüler sind. Die häufig nicht "dumm" sind, sondern häufig genug dorthin geschickt werden, weil ihre Eltern arm sind. Und wo ihnen eingeredet wird, daß die Gesellschaft sie nicht braucht, daß man mit "Haupt" sowieso nichts werden kann als Hartz-IV-Empfänger oder Hilfsarbeiter. Und die Umgebung - "sozialer Wohnungsbau" ohne Freizeitmöglichkeiten - tut natürlich ein Übriges.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Zuletzt bearbeitet von Critic am 02.01.2008, 00:58, insgesamt einmal bearbeitet |
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#898686) Verfasst am: 02.01.2008, 00:58 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Die Presse braucht FUTTER und nimmt sich immer das vor, was grad nicht präsent ist.
Sie als gezielt gesteuert zur Stimmungsmache für politische Ziele zu interpretieren,
würde ich als extrem überzogen bezeichnen. |
Von "gezielt gesteuert" ist nicht die Rede, weshalb galt denn die Sowjetunion in unseren Medien jahrzehntelang als Aggressor, obwohl Hochrüstung und neue Waffentechnologien klar vom Westen ausgingen? |
*smile* Bezüglich einer seinerzeit aggressiven Darstellung des Ostblocks in den Medien kann ich nur spekulieren.
Aus persönlicher Erfahrung damals noch auf der anderen Seite kann ich nur sagen, das eine Agression
seitens des Ostblocks im elementaren Grundsatz allem wiedersprochen hätte, was uns seinerzeit eingepaukt wurde.
Es fehlte an jeglichem Ansatz einer dazu nötigen psychologischen Vorbereitung.
Ein Angriffsbefehl hätte jeglichem komplett wiedersprochen, was uns vom Kleinkindalter
bis hin zum direkten militärischen Dienst vermittelt wurde. |
Geschenkt, behaupten kann man viel, aber die Fakten sprechen ihre eigene Sprache. |
Was genau würdest Du als dem widersprechende Fakten bezeichnen, sofern Du meiner
selbsterfahrenen Darstellung (Behauptung) keinen Glauben schenken möchtest? |
Ich will Deiner Behauptung in keiner Weise widersprechen (siehe blauer Text), dennoch sind persönliche Einschätzungen im Allgemeinen nicht besonders belegkräftig.
AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Weshalb dulden unsere Medien kritiklos ein Regime, das Zivilisten vom Hubschrauber aus, ohne Gerichtsurteil ermorden läßt?
Weshalb dulden sie kritiklos ein Regime, das andere Nationen faktisch grundlos angreift?
Weshalb dulden sie kritiklos ein Regime, das Menschen ohne Gerichtsverhandlung in quasi extraterritorialen Folterlagern festhält?
Weshalb berichten sie über ein anderes Regime (an herausragender Stelle), daß einige Demonstranten in einem LKW abtransportiert wurden? |
dazu würde ich n kleines "Länzchen" Für die Medien brechen wollen.
Sie berichten davon und verschweigen es nicht - Kritik ist nicht ihre Aufgabe sondern
Information.
Kritik zu üben und Konsequenzen zu ziehen ist "Job" der Konsumenten. |
Allein die Auswahl, wenn zum Beispiel irgendwo ein paar Demonstranten abtransportiert werden, ein Vorgang, der in D bei Demos keiner Nachricht für wert befunden wird, zeigt die Absicht, Nebensächlichkeiten gezielt hochzuspielen. |
och - soweit ich mitbekommen hab (durch die Medien) gabs in der Sylvesternacht die einen oder
anderen "Krawalle" inklusive Verhaftungen. |
Vor unserer eigenen Haustür, aber in China, in Australien oder in Äthiopien?
AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Ein paar Verhaftungen von Regime x werden wochlang hochgekocht und kritisch und verzerrend kommentiert, wohingegen systematische Menschenrechtsverletzungen mainstreamkonformer Regime nicht problematisiert werden.
Ganz im Gegenteil: zu solchen Regimen unterhalten wir gute wirtschaftliche Kontakte, während wir die pöhsen Demonstrantenverhafter wirtschaftlich ächten (vor allem dann, wenn diese Bösewichter noch keine Dämokratie installiert haben - btw: wann hat ein Massenmedium unsere Dämokratie einmal kritisch unter die Lupe genommen und untersucht, was genau daran dämokratisch sein soll?).
Ein solches Verhalten unserer Bundeskanzler wäre undenkbar, wenn nicht die deutschen Medien am selben Strang ziehen würden. |
ich geb Dir trotz obigen Beispiels recht - Nur würde ich mir derzeit kein Urteil drüber erlauben, WER - an WESSEN Strang zieht. |
Es ist jedenfalls derselbe Strang.
AXO hat folgendes geschrieben: | ... proklamieren die Medien das von dem sie denken, das er der erwarteten politcal correctness entspricht? |
Davon bin ich überzeugt.
AXO hat folgendes geschrieben: | ... oder folgen die Politiker der Bereichterstattung weil sie wissen das dies die Meinung ist die das
Wählervolk vielleicht zuvor nicht hatte - hernach aber mit sicherheit haben wird  |
Auch das ...
der selbe Strang.
AXO hat folgendes geschrieben: | Ich tendiere nach wie vor zu letzterem und unterstellen den demzufolge Verursachern
der Misere - den Medien einfach nur strunzblödheit und nicht den geringsten Hauch von
Bewußtsein bezüglich ihrer Verantwortung. |
Ich kann mich dunkel erinnern, daß zu Kohls Zeiten der Vertreter eines Mediums (einer Zeitung/Zeitschrift?) nicht mehr zu den Pressekonferenzen der Bundesregierung eingeladen wurde, weil die Berichterstattung nicht nach dem Geschmack des Kanzlers war.
Die Maßnahme hat jedenfalls gewirkt.
AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Weß' Brot ich eß', deß' Lied ich pfeif' ... |
ja und nein. Ich gehe davon aus, das die Praxis auch diesbezüglich erheblich unkomplizierter ist,
als allgemein erwartet.
Werbekunden interessiert es in der Regel herzlich wenig, WOMIT die entsprechende Auflage erreicht wird - sie wollen eine maximale Zahl von Verbrauchern erreichen.
und die Presse schreibt das von dem sie denkt das dies der Fall ist - und die Realität gibt ihr leider Recht. |
Das sagte ich.
Außerdem werden der Regierung unbequeme Medien nicht mehr mit Infos beliefert, man kann sie sogar von Pressekonferenzen ausschließen. |
Wer der informativ Bericht erstatten will, benötigt RegierungsINTERPRETATIONEN und Pressekonferenzen. |
Eben.
AXO hat folgendes geschrieben: | Wenn man vom Brennpunkt die FAKTEN berichtet, ist doch die MEINUNG irgendwelcher Politiker dazu eher
nebensächlich.
Es sei denn - man würde meinen, das dem Volk die Auffassung der Politiker wichtiger als die Realität ist. |
Wenn die Regierung etwas beschließt/absondert und ein Medium diese Infos nicht mehr aus erster Hand bekommt, dann ist das für die Betroffenen geschäftsschädigend.
AXO hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Bei der erheblichen Kritik an der Presse insgesamt tät ich aber mittlerweile nichtmal
davon ausgehen das mit objektiver, realitätsnaher Berichterstattung nicht auch Geld zu verdienen
wäre - vielleicht sogar das meißte.
Nur läuft halt auch halt dort alles in eingeschliffenen Bahnen. |
Kritiker werden immer und überall gedisst, damit ist kein Geld zu machen, es sei denn, man entspräche mit seiner der Kritik dem Mainstream. |
Das sehe ich anders. Die Frage ist nur ob man blöd genug ist seine Kritik angreifbar zu gestalten.
Das machen bisher alle Kritiker die ich kenne, weil sie den Fakten ebensoweit entfernt sind wie der Mainstream. |
Meine Erfahrungen sehen anders aus.
AXO hat folgendes geschrieben: | ... Trotzdem bin ich kein Nationalist und wenn ich drüber philosphiere, das es wem
schlecht geht, dann über die denen es am schlechtesten geht.
Einfach aus der Erfahrung heraus, das wenn man das größte Problem zuerst anpackt,
der Rest sich meist von selbst löst  |
Welches der deutschen Probleme löst man, indem man für Tsunamiopfer spendet?
AXO hat folgendes geschrieben: | ... Es gibt hier keinen einzigen Menschen den es schlecht geht. |
Dann ist für Dich ja alles in Butter.
AXO hat folgendes geschrieben: | Klar dampft hier die Kacke - und zwar mehr als anderswo. Na und?
Wo die Zündschnur glimmt, wird irgendwann etwas explodieren -> DANN können wir
nachschaun wem es schlecht geht und gucken was sich machen lässt.
Bis dahin ist jede Farce nur Verzögerung des Unvermeidlichen. |
Die alten Klassenkampftheorien ...
was fällt, das stoße ...
ist eine Möglichkeit, ich halte eine Revolution der Deutschen aber eher für unwahrscheinlich.
AXO hat folgendes geschrieben: | Der Konsument bestimmt was Mainstream ist.
Nur ist der Konsument leider zu blöd sich seiner Macht bewußt zu sein.
trotzdem flennt er über das Etablierte - gib ihm ne Alternative und Du Du BIST der Mainstream. |
Meinungen setzen sich bekanntlich nicht deshalb durch, weil ihr Inhalt rational begründbar wäre, sondern in den allermeisten Fällen deshalb, weil sie in der Schule so gelehrt und daher zum Mainstream gemacht werden.
Später tut man dann alles, damit dieser erlernte Glaube möglichst wenig erschüttert wird.
_________________ Leben kann tödlich sein
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898858) Verfasst am: 02.01.2008, 11:55 Titel: |
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deino hat folgendes geschrieben: | Trotzdem bin ich natürlich auch hier der Meinung das Panikmache durch die Medien hier sicher nix gutes tut. |
eben
Zitat: |
Ich wär mir halt leider nicht so sicher, dass bei einer breiten öffentlichen Debatte wirklich was Gutes herauskommen würde  |
nach knapp 7 Jahren öffentlicher Debatte in Internetforen bin ich da ganz anderer Meinung.
Da kommt grundsätzlich sehr viel mehr dabei heraus als bei dem was üblicherweise als
öffentliche Debatte bezeichnet wird, letztlich aber nur eine von der Realität abgekoppelte
Diskussion unter Medienvertretern und Politikern ist, welche grundsätzlich zuerst mal das
Kochen ihrer eigenen Suppen im Sinn haben.
Zitat: |
Ich finds sehr erschreckend wie manche Leute in diese virtuelle Killer-Welt abgleiten, nur find ichs halt auch nicht gut dass gerade Politiker nur 1 Ursache (oft eben Killer-Spiele oder Alkohol) und 1 Wirkung (Gewalt) sehen...und nicht zugeben dass das ganze sicherlich komplexer ist und es a) mehrere Ursachen gibt und b) Ursachen und Wirkung ziemlich stark mit einander verwoben sind. |
Politiker müssen oberflächlich sein, weil bei tiefere Betrachtung grundsätzliche zeitlich
zurückliegende Fehleinschätzungen und -handlungen offenbar würden,
welche man nur durch tiefgreifendere Veränderungen korregieren kann.
Genau davor scheuen sich aber alle Verantwortlichen, egal welcher Partei sie angehören.
Den Mainstream abbiegen, selbst enn er offensichtlich in ne falsche Richtung läuft,
ist für jeden der gewählt werden will -> tabu.
Anders gesagt -> das Problem der Killerspiele (und nicht nur dieser) beginnt da wo Menschen
keine sinnvollere Beschäftigung/Lebensinhalt finden als in diese Virtualität abzugleiten.
Alles andere was gern öffentlich thematisiert wird ist dem komplett nachgeordnet,
und lohnt auch nicht bekämpft zu werden - verschwendete Energie.
Verbiete Killerspiele und im nächsten Augenblick gibts einen anderen Anbieter, eine andere
Branche welche den Markt der Bedürfnisse nach Realitätsflucht genauso bedient - nur auf
andere Weise.
Die Ursache beginnt aber da wo immer mehr Menschen überhaupt den Bedarf an derartiger Flucht haben - ihre Realität also als immer weniger (aus-)lebenswert empfinden.
sigi hat folgendes geschrieben: |
Das Thema heißt "Gewalt". Morde sind lediglich die Spitze davon. Tatsächlich hat sich die Einstellung zur Gewalt in den letzten 30 Jahren gravierend geändert, z.B. in der Filmindustrie die den Jugendlichen die Vorbilder liefert. Filme die heute von der FSK mit 12 Jahren freigegeben werden, bekämen in den siebzigern das 18er -Siegel. Die Folgen: Heute wird gekämpft, bis der Gegner mit offenem Schädel in seinem Blut liegt .. und dann wird noch weiter reingetreten. Diese Art von "Stärke messen unter Jugendlichen" hat in den letzten 10-15 Jahren drastisch zugenommen. Da reicht schon ein (falscher) Blick und ... |
Naja in Bezug auf die Vorbilder bzw. die immer abstumpfendere Wirkung der Medien insgesamt
(auch bei Berichterstattung wird ja inzwischen voll auf die zerfetzten Opfer draufgehalten,
während man sich früher auf die Schilderung beschränkte das Bild aber schon aus Gründen
der Pietät ausblendete)geb ich Dir zwar Recht und bestreite eine Zunahme der Gewalt auch
gar nicht.
Nur würde ich nach wie vor nicht von einer drastischen Zunahme in egal welchen Zeitraum sprechen.
Ich sehe den Anstieg eher schleichend kontinuierlich - analog zum ebenso stetig steigenden
sozialen Druck in der Gesellschaft, bzw. der wachsenden Perspektivlosigkeit in immer breiteren
Bevölkerungsschichten.
So gesehn hätte die derzeitige Aufmerksamkeit bereits an den Beginn dieser Entwicklung gehört
als geeignete Gegenmaßnahmen noch erheblich einfacher zu realisieren gewesen wären.
Im Moment sind wir nur (wie in vielen anderen Bereichen auch) an dem Punkt wo man nicht
mehr umhin käme einzugestehen, das mal wieder ein Trend verschlafen wurde.
Der Punkt an dem das im Underground schon lange übliche nach und nach die Oberfläche der
Gesellschaft erreicht - wo was sonst Nachts und heinlich passierte ab und zu am hellen Tag und
vor laufenden Kameras passiert.
Der darauf folgende Aktionismus ist aber nicht minder schädlich als das Verschlafen und
macht solange nichts besser,
bis man sich mal entschließt die tieferen Zusammenhänge zu beleuchten und tatsächliche Ursachen zu bekämpfen.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898862) Verfasst am: 02.01.2008, 12:06 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: |
Vorbilder? Einfach mal darüber nachdenken, wie die Lebenssituation von Jugendlichen ist, die zur Gewalt greifen. Da wird Gewalt offen vorgelebt, insbesondere auch von den Erwachsenen: In vielen Familien gibt es Eheprobleme, elterliche Gewalt, und nicht nur die Mutter wird vermöbelt, sondern auch noch man selbst. Aber klar, dann schlägt man natürlich immer noch nur zu, weil man im Fernsehen Bud Spencer gesehen oder ein "Metzelspiel" (der neue Begriff: Civilization IV vielleicht?) gespielt hat . Wir werden vielleicht feststellen, daß das meistens Hauptschüler sind. Die häufig nicht "dumm" sind, sondern häufig genug dorthin geschickt werden, weil ihre Eltern arm sind. Und wo ihnen eingeredet wird, daß die Gesellschaft sie nicht braucht, daß man mit "Haupt" sowieso nichts werden kann als Hartz-IV-Empfänger oder Hilfsarbeiter. Und die Umgebung - "sozialer Wohnungsbau" ohne Freizeitmöglichkeiten - tut natürlich ein Übriges. |
Seh ich auch so. Gewaltätigkeit ist vor allem auch bildungsabhängig und gilt nicht nur für
das offizielle Bildungssystem sondern auch und vor allem für das was in den Familien vermittelt
wird.
Was soll da aber vermittelt werden, wenn schon den Eltern nichts vermittelt wurde?
Die offizelle Erkenntis beschränkt sich auf Statistiken welche besagen, das Kinder aus
sozial schwachen Umfeld geringere Bildungschancen haben. Die Lösungsansätze beziehen
sich (analog zur derzeitigen Kinderschutzdebatte) allein auf entsprechende Förderungsvorschläge
bzw. mit noch mehr verwaltungstechnischen Aufwand - noch mehr "Augen drauf zu haben".
Eine echte Lösung kann aber nur sein ->>> sozial schwache Umfelder zu beseitigen.
Damit täte man ein ganzes Problembündel auf einen Streich erschlagen
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#898885) Verfasst am: 02.01.2008, 12:53 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | sigi hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Meines Wissens nicht. z.B. ist die Zahl der Morde statistisch seid Jahrzehnten gleich,
obwohl die Bevölkerung bei Umfragen die Zahl der "gefühlten Morde" als stetig steigend
angibt.
Stetig steigend ist z.B. in dem Fall einzig und allein die Berichterstattung und noch um vieles
mehr die Zahl der (gestellten) Morde die im Fernsehn zu betrachten sind.
Die Leute wähnen sich aufgrund des Medienkonsums in einer immer schlechteren Welt,
die sich in der Realität so gut wie gar nicht verändert hat.
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Das Thema heißt "Gewalt". Morde sind lediglich die Spitze davon. Tatsächlich hat sich die Einstellung zur Gewalt in den letzten 30 Jahren gravierend geändert, z.B. in der Filmindustrie die den Jugendlichen die Vorbilder liefert. Filme die heute von der FSK mit 12 Jahren freigegeben werden, bekämen in den siebzigern das 18er -Siegel. Die Folgen: Heute wird gekämpft, bis der Gegner mit offenem Schädel in seinem Blut liegt .. und dann wird noch weiter reingetreten. Diese Art von "Stärke messen unter Jugendlichen" hat in den letzten 10-15 Jahren drastisch zugenommen. Da reicht schon ein (falscher) Blick und ... |
Vorbilder? Einfach mal darüber nachdenken, wie die Lebenssituation von Jugendlichen ist, die zur Gewalt greifen. Da wird Gewalt offen vorgelebt, insbesondere auch von den Erwachsenen: In vielen Familien gibt es Eheprobleme, elterliche Gewalt, und nicht nur die Mutter wird vermöbelt, sondern auch noch man selbst. Aber klar, dann schlägt man natürlich immer noch nur zu, weil man im Fernsehen Bud Spencer gesehen oder ein "Metzelspiel" (der neue Begriff: Civilization IV vielleicht?) gespielt hat . Wir werden vielleicht feststellen, daß das meistens Hauptschüler sind. Die häufig nicht "dumm" sind, sondern häufig genug dorthin geschickt werden, weil ihre Eltern arm sind. Und wo ihnen eingeredet wird, daß die Gesellschaft sie nicht braucht, daß man mit "Haupt" sowieso nichts werden kann als Hartz-IV-Empfänger oder Hilfsarbeiter. Und die Umgebung - "sozialer Wohnungsbau" ohne Freizeitmöglichkeiten - tut natürlich ein Übriges. |
Jugendliche drehen Gewaltfilme selbst und verbreiten sie über Handy und Internet.
Gewalt im Elternhaus ist keine Berechtigung für Gewaltausübung außerhalb.
"Bud Spencer" kämpft meistens gegen Angreifer (Notwehr und Nothilfe) und tritt auf keinem Fall auf am Boden Liegende.
Lehrern ist die soziale Herkunft und vor allem das Gehalt der Eltern ihrer Schüler gar nicht bekannt.
Da läuft die Argumentationskette genau anders herum. Wer schlecht in der Schule ist, hat vermutlich ungünstige häusliche Verhältnisse.
Einem Lehrer ist die Herkunft seiner Schüler in der Regel völlig Wurscht.
mfg Kosh
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898890) Verfasst am: 02.01.2008, 13:05 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Die Presse braucht FUTTER und nimmt sich immer das vor, was grad nicht präsent ist.
Sie als gezielt gesteuert zur Stimmungsmache für politische Ziele zu interpretieren,
würde ich als extrem überzogen bezeichnen. |
Von "gezielt gesteuert" ist nicht die Rede, weshalb galt denn die Sowjetunion in unseren Medien jahrzehntelang als Aggressor, obwohl Hochrüstung und neue Waffentechnologien klar vom Westen ausgingen? |
*smile* Bezüglich einer seinerzeit aggressiven Darstellung des Ostblocks in den Medien kann ich nur spekulieren.
Aus persönlicher Erfahrung damals noch auf der anderen Seite kann ich nur sagen, das eine Agression
seitens des Ostblocks im elementaren Grundsatz allem wiedersprochen hätte, was uns seinerzeit eingepaukt wurde.
Es fehlte an jeglichem Ansatz einer dazu nötigen psychologischen Vorbereitung.
Ein Angriffsbefehl hätte jeglichem komplett wiedersprochen, was uns vom Kleinkindalter
bis hin zum direkten militärischen Dienst vermittelt wurde. |
Geschenkt, behaupten kann man viel, aber die Fakten sprechen ihre eigene Sprache. |
Was genau würdest Du als dem widersprechende Fakten bezeichnen, sofern Du meiner
selbsterfahrenen Darstellung (Behauptung) keinen Glauben schenken möchtest? |
Ich will Deiner Behauptung in keiner Weise widersprechen (siehe blauer Text), dennoch sind persönliche Einschätzungen im Allgemeinen nicht besonders belegkräftig. |
*smile* Was Du persönliche Einschätzung nennst ist aber gar keine.
Im Gegensatz zu den vielfältigst-verschiedenen Lebensläufen, persönlichen Erfahrungen,
subjektiven Prägungen der Menschen in dieser Gesellschaft,
war selbiges bei den Menschen im Ostblock äußerst ähnlich - teils sogar nationenübergreifend.
Aufgrund sehr geringer sozialer Unterschiede, einen komplett einheitlichen Bildungs- und
Erziehungssystem bis mindestens zum Schulabschluß, decken sich die Erfahrungen.
Desgleichen auch bei jeweils weiteren Bildungsweg oder auch Lehre und Arbeitsbedinungen.
Bei militärischer Ausbildung sowieso.
Meine gesellschaftlichen Erfahrungen bis zum Fall der Mauer unterscheiden sich somit
nur unwesentlich von denen anderer Ostdeutscher meiner Generation - teils sogar
generationenübergreifend (auch meine Eltern hatten im wesentlichen ähnliche Erfahrungen)
und auch mit beliebigen Polen, Tschechen, Russen meines Alters verbinden mich bis zur
Wende 89/90 sehr ähnliche Lebensumstände.
Die individuelle Prägung ist dadurch sehr viel geringer als im Westen üblich und beschränkt sich
auf hauptsächlich rein Privates.
Was ich über militärische Ausbildung, Anweisungen und psychologische Ausrichtung sagen kann,
deckt sich somit zwangsläufig mir dem was alle anderen, die in der DDR oder auch im Warschauer
Pakt Militätdienst geleistet haben.
Selbst wenn es in der Führung vereinzelt Angriffsphantasien gegeben hätte, fehlte es nicht nur
jeglicher psychologischer Vorbereitung sondern sogar an einer neutralen Ausrichtung, welche
Angriffsoptionen hätte offen lassen können.
Angriffskrieg als Mittel zum Zweck wurde vom Kleinstkindalter an tabuisiert. Sämtliche militärische
Bildung, Ausbildung und Demonstrationen waren einzig und allein auf mögliche Verteidigung ausgelegt
(diesbezüglich aber relativ paranoid)
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
och - soweit ich mitbekommen hab (durch die Medien) gabs in der Sylvesternacht die einen oder
anderen "Krawalle" inklusive Verhaftungen. |
Vor unserer eigenen Haustür, aber in China, in Australien oder in Äthiopien? |
Doch schon ab und zu auch und generell wird sicher von einem geringeren internantionalen
Interesse in der breiten Medienkonsumentenmasse ausgegangen.
Ich will zwar nicht bestreiten das manches auch gezielt ausgeklammert wird,
aber wenn dann doch eher aus kommerziellen Erwägungen als aus politischen.
Es entsteht ja bereits ein völlig falscher Eindruck wenn in der Berichterstattung eines
Senders oder einer Zeitung von "unserem" Korrespondenten in xy geredet wird,
obwohl die 3 Hanseln in China mit indentischen Berichten alle Medien versorgen die dafür zahlen.
In Äthiopien z.B. wirds vermutlich nicht einen deutschen Journalisten geben. Wenns
dort ganz schlimmt brennt schickt man aus Kenia oder irgendwo um die Ecke einen hin
und was der dann sagt -> ist offiziell - auch wenn er aus nem Luxushotelzimmer "berichtet".
Den "fliegenden Reporter" - immer am Brennpunkt, immer über alles informiert, immer objektiv,
gibts nur noch in uralten Hollywoodschinken.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
ich geb Dir trotz obigen Beispiels recht - Nur würde ich mir derzeit kein Urteil drüber erlauben, WER - an WESSEN Strang zieht. |
Es ist jedenfalls derselbe Strang. |
ja - aber...
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | ... proklamieren die Medien das von dem sie denken, das er der erwarteten politcal correctness entspricht? |
Davon bin ich überzeugt. |
ich auch - aber...
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | ... oder folgen die Politiker der Bereichterstattung weil sie wissen das dies die Meinung ist die das
Wählervolk vielleicht zuvor nicht hatte - hernach aber mit sicherheit haben wird  |
Auch das ...
der selbe Strang. |
jepp - alles derselbe Strang - aber...
entsteht aus dieser Tatsache heraus immer gern der Eindruck, das dieser Strang
organisert und zu egal welchen Zweck gesteuert wäre.
(wie ja auch der Eröffner des hiesigen Threads anklingen lässt und wie dies in der Masse
sehr weit verbreitete Auffassung ist)
Das wiederum bestreite ich.
Dieser "Strang" welcher die gesellschaftlichen Umstände maßgeblich bzw. absolut dominierend
beeinflußt,
ensteht allein aus einer vielzahl von Interaktionen.
Ein chaotisch-sich selbst organisierendes System, nicht weiter.
Ein Selbstläufer dem sich auf seiner organisert scheinenden, "allmächtigen" Strukturen nahezu
alle unterwerfen.
Zitat: |
Ich kann mich dunkel erinnern, daß zu Kohls Zeiten der Vertreter eines Mediums (einer Zeitung/Zeitschrift?) nicht mehr zu den Pressekonferenzen der Bundesregierung eingeladen wurde, weil die Berichterstattung nicht nach dem Geschmack des Kanzlers war.
Die Maßnahme hat jedenfalls gewirkt. |
Aber nur wegen der ANGST der entsprechenden Medienvertreter zu weit vom Mainstream
abzubiegen.
Solcherart Ausladungen zu thematisieren wäre in diesem Fall um vieles mehr Aufgabe einer
freien Presse gewesen und hätte sicher nicht weniger Auflage gebracht.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Wenn man vom Brennpunkt die FAKTEN berichtet, ist doch die MEINUNG irgendwelcher Politiker dazu eher
nebensächlich.
Es sei denn - man würde meinen, das dem Volk die Auffassung der Politiker wichtiger als die Realität ist. |
Wenn die Regierung etwas beschließt/absondert und ein Medium diese Infos nicht mehr aus erster Hand bekommt, dann ist das für die Betroffenen geschäftsschädigend. |
Die offiziellen Verlautbarungen sind doch über die paar Nachrichtenagenturen eh überall käuflich.
Die Berichte hierzu sind (analog zur Auslandberichterstattung) nicht selten in verschiedensten
Tageszeitungen identisch - stammen aus einer einzigen Feder.
Brauchste bloß mal google-Schlagzeilen anzuklicken dann die ersten 5 links zum gleichen Thema.
Das ist aber nicht das was quote bringt.
Zitat: |
Welches der deutschen Probleme löst man, indem man für Tsunamiopfer spendet? |
ich hab nie gespendet
Ich bin auch der Überzeugung das man nichtmal die Probleme der Tsunamiopfer löst,
wenn man für sie spendet
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | ... Es gibt hier keinen einzigen Menschen den es schlecht geht. |
Dann ist für Dich ja alles in Butter. |
Nein keineswegs. Die gesellschaftlichen Umstände, denen auch ich unterworfen bin - egal wie
gut oder schlecht es mir momentan gehen mag,
sind weit mehr davon abhängig wie schlecht sich die Leute FÜHLEN,
als davon wie schlecht es ihnen tatsächlich geht.
Dementsprechend geht es kaum wem schlechter als den Deutschen.
Nichtmal ganz zu Unrecht nur hilft man ihnen nicht, wenn man an Symtomen umherquacksalvert.
Zitat: |
was fällt, das stoße ...
ist eine Möglichkeit, ich halte eine Revolution der Deutschen aber eher für unwahrscheinlich. |
n bißchen komplizierter bzw. einfacher hab ichs schon gemeint.
Grundsätzlich bin ich eher dafür etwas Altes so umzubauen das es auch
zukunftstauglich ist,
als ein noch taugliches Gebäude einzureißen um ein komplett neues zu errichten.
Allerdings wäre genau DAZU - das was fällt zu stützen - eine Revolution notwendig
(welche ich auch nicht erwarte)
um es fallen zu lassen und sich sämtlichen dann und dadurch erst entstehenden Problemen
auszusetzen,
muß man gar nichts tun -> nur warten.
Zitat: |
Meinungen setzen sich bekanntlich nicht deshalb durch, weil ihr Inhalt rational begründbar wäre, sondern in den allermeisten Fällen deshalb, weil sie in der Schule so gelehrt und daher zum Mainstream gemacht werden.
Später tut man dann alles, damit dieser erlernte Glaube möglichst wenig erschüttert wird. |
Das bestreite ich nicht - nur leben wir in einer Zeit in welcher immer mehr Menschen bewußt wird,
das sie mit ihrer erlernten Mainstreamdenke nicht mehr zurecht und auch nicht mehr halbwegs
akzeptabel durchs Leben kommen.
Der Mainstream beginnt sich aufzulösen und genau dies ist der Punkt der Marktlücke für
rationale und objektive Medien welche neue und vernünftige Orientierung versprechen (und halten!)
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#898898) Verfasst am: 02.01.2008, 13:19 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Man kann die rollende Welle der Alltagsgewalt natürlich auch totzuschweigen versuchen. |
...oder versuchen sie so selektiv wahrzunehmen, dass man sie auf "Auslaenderkriminalitaet" reduzieren kann.. |
Tut das jemand? Bau Deinen Popanz ruhig wieder ab.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898915) Verfasst am: 02.01.2008, 13:43 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
Jugendliche drehen Gewaltfilme selbst und verbreiten sie über Handy und Internet. |
Das ist eine Frage der Gelegenheit welche sich durch die Verbreitung der Technik dazu ergibt.
Da sollte aber die Frage m.E. lauten ->> benötigen Jugendliche diese Technik.
Auto darf man schließlich auch erst ab 18 fahren - obwohls "schön" wäre es auch schon
mit 12 zu dürfen.
Zitat: |
Gewalt im Elternhaus ist keine Berechtigung für Gewaltausübung außerhalb. |
Vieles geschieht ohne Berechtigung und trotzdem geschieht es zwangsläufig,
weil "Natur" und Psychologie anderen Gesetzen unterliegt als menschlicher Rechtssprechung
Wenn man verhindern will, das etwas unberechtigt passiert,
muß man den tatsächlichen Ursachen Rechnung tragen und diese Bekämpfen, verhindern, vermeiden.
Zitat: |
"Bud Spencer" kämpft meistens gegen Angreifer (Notwehr und Nothilfe) und tritt auf keinem Fall auf am Boden Liegende. |
und nun? Bud Spencer zum Pflichtprogramm machen?
Grundsätzlich wird alles gedreht, produziert, proklamiert, vermarktet, was Geld bringt.
Wenn Bud Spencer numal keinen mehr vom Hocker reißt, muß drastischeres her
und mit dadurch erfolgter Abstumpfung immer noch drastischeres.
Das ist die Dynamik eines Marktes, der mit psychologischer Beeinflussung - ohne jede Rücksicht
auf die Folgen - Kasse macht.
Wenn Du das verhindern willst, mußt Du die komplette Gesellschaft umkrempeln.
oder aber ->> Alternativen produzieren - gegen den Strom schwimmen.
Irgendwann wenn die Leute den ganzen Schrumms über und über haben,
kehren sich Trends nämlich auch um. Nur wirst Du als derjenige der den
Trend umkehren möchte schwer Finanziers finden. Die springen immer erst
auf Züge auf, die bereits fahren.
Zitat: |
Lehrern ist die soziale Herkunft und vor allem das Gehalt der Eltern ihrer Schüler gar nicht bekannt. |
Davon gehe ich nicht aus. Entsprechend der herrschenden Auffassung und Praktik,
erkennt man soziale Herkunft meißt auf den ersten Blick (und liegt damit gar nicht so
selten richtig). Auch durch die in der schule notwendige Kommunikation lässt sich
an der vorherrschenden Artikulation recht schnell die soziale Herkunft einschätzen.
Zitat: |
Da läuft die Argumentationskette genau anders herum. Wer schlecht in der Schule ist, hat vermutlich ungünstige häusliche Verhältnisse.
Einem Lehrer ist die Herkunft seiner Schüler in der Regel völlig Wurscht.
mfg Kosh |
Dem widerspricht aber der kürzlich erforschte und proklamierte Fakt,
das Schüler sozial schwacher Herkunft, bei gleichen Leistungen sogar
schlechter benotet werden und bei ebenfalls gleichen Leistungen auch
seltner ein weitere Bildungsweg (Gymnasium) befürwortet wird.
Folglich haben sozial schwache Kinder nicht nur durch die mangelnden
Bildungsvorrausetzungen und - begleitumstände im Elternhaus schlechtere Karten
- diese werden durch die subjektive Prägung der Lehrer (welche ja durchweg einer
sozial höheren Schicht angehören) zusätzlich verschlechtert.
Das gravierndste Problem an sozialen Unterschieden ist -> das es sie GIBT.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 02.01.2008, 14:10, insgesamt einmal bearbeitet |
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#898918) Verfasst am: 02.01.2008, 13:46 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Man kann die rollende Welle der Alltagsgewalt natürlich auch totzuschweigen versuchen. |
...oder versuchen sie so selektiv wahrzunehmen, dass man sie auf "Auslaenderkriminalitaet" reduzieren kann.. |
Tut das jemand? Bau Deinen Popanz ruhig wieder ab. |
einige namhafte Politiker tun dies zur Zeit - wenn jemand nen Popanz aufbaut,
dann sind die das. Und das ist weitaus gefährlicher als Beachbernies Meinung.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#898946) Verfasst am: 02.01.2008, 14:23 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Man kann die rollende Welle der Alltagsgewalt natürlich auch totzuschweigen versuchen. |
...oder versuchen sie so selektiv wahrzunehmen, dass man sie auf "Auslaenderkriminalitaet" reduzieren kann.. |
Tut das jemand? Bau Deinen Popanz ruhig wieder ab. |
einige namhafte Politiker tun dies zur Zeit - wenn jemand nen Popanz aufbaut,
dann sind die das. Und das ist weitaus gefährlicher als Beachbernies Meinung. |
Da ist meine Wahrnehmung wohl eine andere. Ich hab noch nicht mitbekommen, dass Strafrechtsverschärfungen, wie sie manche -ob zu Recht oder zu Unrecht, sei mal dahingestellt- forden, nur für Ausländer gelten sollen.
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rotwang Kreator des Homunculus
Anmeldungsdatum: 24.03.2006 Beiträge: 2887
Wohnort: Bochum
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(#898986) Verfasst am: 02.01.2008, 15:10 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Einen Menschen real zu erschießen ist nicht schwerer als im Ego-Shooter-spiel und geht umso einfacher, wenn man es am Pc von klein auf 1000e male trainiert hat.
mag sein das, Du z.B. dies jetz weit von Dir weist, weil Du zu denen gehörst,
denen noch Werte vermittelt wurden und die unterscheiden können.
Es gibt aber täglich mehr bei denen dies von klein auf NICHT der Fall ist. |
Dann ist daran aber die mangelnde Vermittlung von Werten und nicht - so wie man das jetzt bei Dir herauslesen könnte - das Computerspiel schuld.
sigi hat folgendes geschrieben: |
Das Thema heißt "Gewalt". Morde sind lediglich die Spitze davon. Tatsächlich hat sich die Einstellung zur Gewalt in den letzten 30 Jahren gravierend geändert, z.B. in der Filmindustrie die den Jugendlichen die Vorbilder liefert. Filme die heute von der FSK mit 12 Jahren freigegeben werden, bekämen in den siebzigern das 18er -Siegel. Die Folgen: Heute wird gekämpft, bis der Gegner mit offenem Schädel in seinem Blut liegt .. und dann wird noch weiter reingetreten. Diese Art von "Stärke messen unter Jugendlichen" hat in den letzten 10-15 Jahren drastisch zugenommen. Da reicht schon ein (falscher) Blick und ... |
Immer wieder gern behauptet, trifft es doch nicht des Pudels Kern. Je nach Zusammensetzung urteilt die FSK immer mal wieder lascher und immer mal wieder strenger. Gerade 2007 hatte man in der deutschen Filmindustrie mehrmals eine recht strenge Bewertung, die oftmals erst nach der zweiten oder dritten Prüfung [mit jeweils neu zusammen gesetzen Gremium] Filme freigegeben hat oder in einigen Fällen sehr streng geurteilt hat. Das einzige was sich im Vergleich zu dem ominösen früher geändert hat, ist dass die legendären Staatsanwaltschaften a la Berlin-Tiergarten der Vergangenheit angehören und es keine Kreuzzüge mehr gegen die Horrorfilme gibt. Dadurch mangelt es der BPJM an überdimensional großen Listen und dadurch entsteht der Eindruck, dass heute viel mehr Horrorfilme lasch bewertet werden.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Wenn Bud Spencer numal keinen mehr vom Hocker reißt, muß drastischeres her
und mit dadurch erfolgter Abstumpfung immer noch drastischeres.
Das ist die Dynamik eines Marktes, der mit psychologischer Beeinflussung - ohne jede Rücksicht
auf die Folgen - Kasse macht. |
Im 16. Jahrhundert lief auf einer Londoner Theaterbühne eine Stück in dem eine junge Frau vergewaltigt und um Zunge und Hände "erleichtert" wird. Ihr Verlobter wird kurz davor getötet und die beiden Vergewaltiger treiben es mit der Frau auf der Leiche ihres Verlobten. Der Vater dieser Frau ist darüber so erzürnt, dass er die beiden Vergewaltiger in eine Falle lockt, sie tötet und ihrer Mutter bei einem Festmahl zum Essen serviert. Das Stück war damals ein Publikumsmagnet und wurde von Menschen jeden Alters und jedes Bildungsstandes gesehen. Dennoch war die Gesellschaft zu der Zeit relativ zivilisiert und wenn auch immer noch die öffentliche Hinrichtung Teil des Jahrmarkttrubels war, so muss diese Zeit doch als eine der eher gewaltfreien Zeiten Englands gelten.
Dieses Theaterstück von dem ich da gerade schrieb, geht übrigens zurück auf zwei knapp 600 Jahre ältere literarische Vorgänger: Einmal "Thyestes" von Seneca und dann die berühmten "Metamorphosen" von Ovid - bei denen hat sich der Autor, sein Name ist übrigens Shakespeare, bedient. Nimmst Du jetzt noch das Werk von de Sade und Lautremont dazu, dann würdest Du feststellen müssen, dass die aktuellen torture porn franchise wie Saw und Hostel jämmerlich bieder sind und die vielbeschworene Spirale der Gewalt in den Medien eigentlich nicht weiter ist als eine ständige Wiederholung gleicher Motive in neuen Kontexten.
_________________ Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz..
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