pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#914339) Verfasst am: 20.01.2008, 19:37 Titel: Brief an die Kirche |
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Gegen aggressiven Atheismus, für Respekt vor religiösen Gefühlen.
Immer mehr sehen wir unsere heiligen Werte einer respektlosen Kritik ausgesetzt. Karikaturen und andere menschenverachtende Darstellungen beleidigen in aller Öffentlichkeit unsere religiösen Gefühle und verletzen die Seelen aller Gläubigen. Wir wissen alle, dass Gläubige in aller Welt täglich Diffamierungen aller Art ausgesetzt sind.
Als Mitglieder der wahren Lehre des fliegenden Spaghettimonsters (kurz FSM), fordern wir einen Dialog auf gleicher Augenhöhe. Wir alle wissen, dass die nudeligen Anhängsel unseres Schöpfers uns jeden Tag die Kraft geben unsere Mahlzeiten einzunehmen. So möchten wir hier nur beispielhaft in einer Sache davon Zeugnis ablegen, wie unsere religiösen Gefühle täglich verletzt werden und wir Opfer schamloser Blasphemie werden. Unsere nudelige Heiligkeit sprach in aller Offenheit und Verbindlichkeit, so oder fast ähnlich :
Du sollst keine Nudel neben dir haben als die Spaghetti es sei für immerdar, nicht manchmal, auch sonst nicht und überhaupt nie, auch nicht dann und wann oder eben mal.
Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht aber allerorten Produktionsstätten, in denen der heilige Teig in kurze, dicke und spiralförmig gedrehte eklige Nudeln geformt wird. Wann wird diesem unsäglichen Treiben ein Ende gesetzt?
Ferner ist es erlaubt, diese blasphemischen Produkte auch noch öffentlich anzubieten. Uns schmerzt das Herz, die sich nach Vollkommenheit sehnende Teigmasse, derartig missgebildet in unverhüllter Verpackung mit bloßem Auge ansehen zu müssen. Selbst Kinder werden vor diesem Anblick nicht geschützt.
Oder denken wir an das unreine Spaghettieis, dessen Anblick jedem Pastafari die Schamesröte ins Gesicht treibt. Wer schützt uns?
Warum erhoffen wir uns von Ihnen Hilfe?
Gerade Glaubensgemeinschaften, die in den vergangenen Jahrhunderten ihre Dialogfähigkeit mit der Wissenschaft und eingewanderten Österreichern immer wieder unter Beweis stellten, verdienen unsere Achtung und allen Respekt in alle Ewigkeit. Auch die Eindeutigkeit der Texte ihres Friedensapostels, z.B. Lukas 19:27: „Meine Feinde aber, die nicht haben wollen, dass ich König sei über sie, führt hierher und macht sie nieder vor meinen Augen“ verdienen unseren Respekt. Und nicht zuletzt die hermeneutische Kunst, Aussagen in Texten dialektisch zu wenden, das Gemeinte und Ungemeinte in höchste Klarheit zu transformieren, Inhalt und Text, einem heiligen Teige gleich, solange durchzukneten, dass er einem Pudding ähnlich an die Wand genagelt zu sein scheint. Respekt! Aber auch die hohe Kunst eines Unternehmens, ohne Produktionskosten und minimalen Vertriebskosten, bei gleichzeitiger staatlicher Alimentierung Einkommen zu sichern, empfiehlt die Kirche uns als Partner.
Nochmals.
Wir können uns den Worten Ihres Vorsitzenden Herrn Huber nur anschließen, der mehr «Achtung und Respekt» bei dem sensiblen Thema Religion einfordert und erhoffen so gerade von Ihnen vollste Unterstützung, wenn nicht sogar die Aufnahme in die Ökumene. Im Gegensatz zu anderen Religionen, denen ein Dialog auf gleicher Augenhöhe gewährt wird, ist unsere Religion allerdings völlig schmerzfrei.
Um Ihrer Dialogbereitschaft Ausdruck zu verleihen, noch eine kleine Bitte. Auf alten christlichen Gemälden werden immer wieder nackte Männer mit kurzem Anhängsel dargestellt. Diese beleidigende Darstellung respektiert weder die Lehre des FSM noch unsere religiösen Gefühle. Eine umgehende Korrektur der Darstellungen auf Spaghettilänge ist wohl nicht zu viel verlangt.
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