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Und schon wieder: Amoklauf in den USA
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2059032) Verfasst am: 14.06.2016, 08:09    Titel: Westen als Vorbild? Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
[...]Das wirft die Frage auf: Was ist so unattraktiv am westlichen Lebensstil, dass Menschen, die hier aufgewachsen sind, sich zu solchen Monstern hingezogen fühlen und zu solchen Taten fähig sind?

Die Washington Post schildert den Vater des Mörders als jemand, der darauf baut, daß Gott selber Homosexuelle bestrafen möge. Auf der anderen Seite scheint er nach der Tat den Eindruck verbreiten zu wollen, als sei er voller Mitgefühl für die Ermordeten.
https://www.washingtonpost.com/world/the-orlando-shooters-afghan-roots/2016/06/13/d89a8cd0-30e4-11e6-ab9d-1da2b0f24f93_story.html

Der westliche Lebensstil, den Du meinst, ist im Selbstbild durch Liberalität und Selbstbestimmung gekennzeichnet. Er wird von inneren und äußeren Gegnern in Frage gestellt. Von inneren und äußeren Feinden bekämpft. Die westliche Liberalität wird als Dekadenz betrachtet, die auf ungerechtem, historisch singulären Reichtum basiert, die die weniger reichen Regionen benachteiligt, unterdrückt. Der Reichtum des Westens (gleichgültig ob diese Annahme überhaupt zutrifft) fördert seine Amoralität, die sich in der Hybris moralischer Legitimationsversuche militärischer Interventionen zeigt. Die westliche Amoralität zeigt sich aus dieser Sicht analog in der Tolerierung oder gar Gleichsetzung von Homosexualität und Heterosexualität.
Der Mörder ist in den USA geboren und aufgewachsen soweit ich weiß. Der afghanische Vater, steht zu vermuten, hat wohl seine Homophobie tradiert. Das war schon immer so. Es ist noch nicht so lange her, daß auch im Westen Homosexualität abgelehnt, unterdrückt wurde. Aber was hat sich in den letzten Jahren geändert? Ich glaube es spielt eine Rolle, daß sich die Gegner des westlichen Lebensstils vernetzen, zeigen können. Jedes Attentat, angefangen bei Brevik, ist ein Vorbild, erzeugt Nachahmer. Die Feinde des westlichen Lebensstils lernen, sie können ihre Feindschaft ausleben, mit grausamen Erfolg. Es gibt eine ideelle Internationale in Gegnerschaft zur Selbstbestimmtheit. Die beginnt bereits hier in Deutschland mit der AfD. Es hat sich eine groteske globale Koalition der Gegner des westlichen Lebensstils gebildet - deren Fraktionen sich natürlich an die Gurgel springen würden, wenn man sie ließe.
Zwischen den Anhängern autoritärer Systeme, Befürwortern von Militärinterventionen, völkisch Denkenden, religiös-fanatischen Moralisten und den Tweed-liebenden Zynikern, scheint der Raum für Liberalität eng zu werden. Er droht zum Biotop der als solche bezeichneten, bespöttelten Gutmenschen zu werden. Es ist nicht mehr sexy, das richtige zu wollen. Toleranz ist langweilig. Aufmerksamkeit erhalten nur noch politische Kretins mit Flüstertüte. Wirklich Grund zur Sorge, denke ich. Denn wenn die Unterstützung für ihn verschwindet, wird auch der Lebensstil verschwinden.

Oder erreicht uns nur gerade das Chaos, das überall auf der Welt sowieso schon immer herrschte?


Diese Gegenüberstellung vom Westen und dem Rest der Welt ist doch gerade das Paradigma, mit dem Leute wie Trump oder die *Partei* AfD punkten. Was sie meinen, ist ganz was anderes. Bei solchen politischen Richtungen geht es darum, dass der westliche Reichtum verteidigt wird gegen *die da draußen* (gegen *die Wilden*).

Es handelt sich also um falsche Verteilungskämpfe. Selbst in Skandinavien, wo ein paar Jahrzehnte relativ soziale Zustände bestanden, konnte extreme Rechte sich durchsetzen mit *Argumenten* wie der Verteidigung *unseres Wohlstandes* (= Synonym für *unsere Kultur*).

Ja, die Welt ist ungleich, und in Zeiten der Wirtschaftskrisen verfallen große Teile der Bevölkerung auf falsche *Lösungen*. Es geht bei solchen dann nicht mehr um die Ausweitung sozialer und menschenrechtlicher Verhältnisse - zuallererst in den eigenen Ländern und dann eben auch weltweit - sondern es geht um das Hochziehen von Mauern. Und da darf dann auch *im Notfall* geschossen werden, wie Heil Petry skandierte.

*Der Westen* hatte diese Rückständigkeit schon immer in sich, oder anders gesagt: diese Fortführung des alten Kolonialismus - hier *die Zivilisierten*, die was schaffen, dort *die Wilden*, die von Natur aus nichts auf die Reihe kriegen - gehört zum Westen wie der Schnupfen zur chronischen Erkältung.

Wie will man das aus dem Westen heraus kriegen? Welche Therapie würde hier nützen?

Es ist falsch, die *westliche Welt* als Vorbild für den *Rest* hinzustellen. Dazu sind die entsprechenden Staaten nach innen wie nach außen viel zu undemokratisch und unfähig zu einer Weiterentwicklung, sie verharren in erstarrten politischen Machtverhältnissen, wie man weiß.

Und zweitens kann das Vorbild für alle Regionen dieser Welt nur etwas sein, was keine Lokalität hat, wenn man so viel. Die universellen Menschenrechte.

Davon muss sich die Entwicklungsvision - die selbstverständlich als Entwicklung- und Fortschritts-Vision gerade keine Krankheit ist! - im Westen, im Osten, im Süden und im Norden leiten lassen.

Wir haben hier zu viele Leichen im Keller, um anderen Ländern zeigen zu können, *wo es lang geht* ...-
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Populismus ist keine Verschwörungstheorie

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Lebensnebel
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2059035) Verfasst am: 14.06.2016, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Theoretisch ist die Wahrscheinlichkeit in der USA von einem Polizisten abgeknallt zu werden viel höher. Darüber gibts Zahlen. Kannst Du Deine Behauptung auch belegen?

Dazu kann ich keine Aussage machen, da ich weder eine Wahrscheinlichkeit kenne, mit der man in Amerika voneinem Polizisten erschossen wird, noch die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines islamischen Terrorangriffs zu werden. Der Faktor 20 kommt schlicht aus der Bayesschen Formel und der Tatssache, dass die meisten islamischen Terroristen Moslems sind und dass es 4% Moslems in Dland gibt. Ich habe also mit 80% eher vorsichtig geschätzt und 80%/4% gibt nun mal 20.



Zitat:
.....Die Angst vor einem Terroranschlag ist in den USA ungebrochen hoch. Das spürt man überall. Der Anschlag etwa von San Bernardino im Dezember ist den Menschen noch sehr präsent. Auch der Terrorismus in Brüssel und Paris war großes Thema.

Auf der anderen Seite wird das alltägliche Morden in den Städten der USA kaum wahrgenommen. In Chicago sind in diesem Jahr bereits 500 Menschen durch Schusswaffen ums Leben gekommen. Im ganzen Land liegt die Zahl schon bei 5000. Davon wird kaum Notiz genommen. Der Fokus liegt auf der Gefahr durch den Terrorismus....


http://www.tagesschau.de/ausland/orlando-kirschbaum-interview-101.html


Wovon geht jetzt in den USA nochmal die groessere Gefahr aus abgeballert zu werden? Am Kopf kratzen


Kommt darauf an. Ist man Bandenmitglied und/oder Drogenhändler ist die Gefahr von Rivalen erschossen zu werden, extrem hoch.

Mir gefällt die Statistik der "durch Schusswaffengebrauch getöteten Personen" nicht, weil sie wohl auch Suizide beinhaltet. Es wäre besser die Toten durch Fremdeinwirkung zu zählen.


Der Artikel ist von November 2015.

Zitat:
Eine Statistik des Guardian kommt auf der Grundlage einer anderen Zählweise für dieses Jahr auf 964 Polizeimorde. 443 Opfer waren Weiße, 232 Schwarze und 144 Hispanics. Die Zeitung schreibt, dass 190 der Getöteten unbewaffnet gewesen seien und dass weniger als die Hälfte eine Schusswaffe besessen hätten. Siebzehn von ihnen waren jünger als achtzehn Jahre.


Noch fragen?


Da habe ich sehr viele Fragen:
Unter anderem:
1.Was hat diese Zählung mit der von BB verlinkten zu tun?
2. Kann man wirklich davon ausgehen, dass das alles Polizeimorde waren?
3. Wie viele von den Getöteten haben die Polizisten angegriffen?


Bring doch einfach mal Zahlen von islamistische Terroropfer in Deutschland. Keine theoretische, sondern echte.


Hähhh?
Das ist mir zu wirr.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46338
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2059042) Verfasst am: 14.06.2016, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Hähhh?
Das ist mir zu wirr.


es ging immer noch um die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland durch einen moslemisch-terroristischen Akt ums Leben zu kommen.

Was ist Dir daran zu wirr?


Wir ist für mich:
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Der Faktor 20 kommt schlicht aus der Bayesschen Formel und der Tatssache, dass die meisten islamischen Terroristen Moslems sind und dass es 4% Moslems in Dland gibt. Ich habe also mit 80% eher vorsichtig geschätzt und 80%/4% gibt nun mal 20.


Ohne mit Mathematik viel am Hut zu haben schätze ich, dass diese Regeln außer Acht gelassen wurden:

Zitat:
Mitunter begegnet man dem Fehlschluss, direkt von P ( B ∣ A ) {\displaystyle P(B\mid A)} P(B \mid A) auf P ( A ∣ B ) {\displaystyle P(A\mid B)} P(A \mid B) schließen zu wollen, ohne die A-priori-Wahrscheinlichkeit P ( A ) {\displaystyle P(A)} P(A) zu berücksichtigen, beispielsweise indem angenommen wird, die beiden bedingten Wahrscheinlichkeiten müssten ungefähr gleich groß sein (siehe Prävalenzfehler). Wie der Satz von Bayes zeigt, ist das aber nur dann der Fall, wenn auch P ( A ) {\displaystyle P(A)} P(A) und P ( B ) {\displaystyle P(B)} P(B) ungefähr gleich groß sind.

Ebenso ist zu beachten, dass bedingte Wahrscheinlichkeiten für sich allein nicht dazu geeignet sind, eine bestimmte Kausalbeziehung nachzuweisen.


Deswegen von mir die klare Frage: Bringe einfach Zahlen von islamisch-terroristische Opfer in Deutschland.
In Prozentzahlen ausgedrückt, dürften die verschwindent gering sein.
Jedenfalls viel geringer als, (um mal ein paar Beispiele zu nennen) in Deutschland Opfer von rechte Schläger zu werden. Oder, in der USA, Opfer einer Polizeikugel.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Lebensnebel
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2059066) Verfasst am: 14.06.2016, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Hähhh?
Das ist mir zu wirr.


es ging immer noch um die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland durch einen moslemisch-terroristischen Akt ums Leben zu kommen.

Was ist Dir daran zu wirr?


Wir ist für mich:
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Der Faktor 20 kommt schlicht aus der Bayesschen Formel und der Tatssache, dass die meisten islamischen Terroristen Moslems sind und dass es 4% Moslems in Dland gibt. Ich habe also mit 80% eher vorsichtig geschätzt und 80%/4% gibt nun mal 20.


Ohne mit Mathematik viel am Hut zu haben schätze ich, dass diese Regeln außer Acht gelassen wurden:

Zitat:
Mitunter begegnet man dem Fehlschluss, direkt von P ( B ∣ A ) {\displaystyle P(B\mid A)} P(B \mid A) auf P ( A ∣ B ) {\displaystyle P(A\mid B)} P(A \mid B) schließen zu wollen, ohne die A-priori-Wahrscheinlichkeit P ( A ) {\displaystyle P(A)} P(A) zu berücksichtigen, beispielsweise indem angenommen wird, die beiden bedingten Wahrscheinlichkeiten müssten ungefähr gleich groß sein (siehe Prävalenzfehler). Wie der Satz von Bayes zeigt, ist das aber nur dann der Fall, wenn auch P ( A ) {\displaystyle P(A)} P(A) und P ( B ) {\displaystyle P(B)} P(B) ungefähr gleich groß sind.

Ebenso ist zu beachten, dass bedingte Wahrscheinlichkeiten für sich allein nicht dazu geeignet sind, eine bestimmte Kausalbeziehung nachzuweisen.


Deswegen von mir die klare Frage: Bringe einfach Zahlen von islamisch-terroristische Opfer in Deutschland.
In Prozentzahlen ausgedrückt, dürften die verschwindent gering sein.
Jedenfalls viel geringer als, (um mal ein paar Beispiele zu nennen) in Deutschland Opfer von rechte Schläger zu werden. Oder, in der USA, Opfer einer Polizeikugel.


Dann frage halt Klaus-Peter nach Zahlen.

Wie hoch das Risiko ist, in den USA von einer Polizeikugel getötet zu werden, ist wohl vor allem von der Tagesgestaltung abhängig. Wie viele Fälle gibt es, in denen der Erschossene kein Fehlverhalten begangen hat?
Auch ist das Risiko von Kriminellen erschossen zu werden, ungleich verteilt. Gangmitglieder trifft es mit erhöhter Wahrscheinlichkeit.

So gesehen ist es nicht mal so unlogisch, wenn bei ordnungstreuen Bürgern, die nicht in einem "Gewalt"-Viertel leben, die Angst vor einem Anschlag größer ist als davor von Polizeikugeln getroffen zu werden oder von Kriminellen ermordet zu werden.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46338
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2059070) Verfasst am: 14.06.2016, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Hähhh?
Das ist mir zu wirr.


es ging immer noch um die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland durch einen moslemisch-terroristischen Akt ums Leben zu kommen.

Was ist Dir daran zu wirr?


Wir ist für mich:
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Der Faktor 20 kommt schlicht aus der Bayesschen Formel und der Tatssache, dass die meisten islamischen Terroristen Moslems sind und dass es 4% Moslems in Dland gibt. Ich habe also mit 80% eher vorsichtig geschätzt und 80%/4% gibt nun mal 20.


Ohne mit Mathematik viel am Hut zu haben schätze ich, dass diese Regeln außer Acht gelassen wurden:

Zitat:
Mitunter begegnet man dem Fehlschluss, direkt von P ( B ∣ A ) {\displaystyle P(B\mid A)} P(B \mid A) auf P ( A ∣ B ) {\displaystyle P(A\mid B)} P(A \mid B) schließen zu wollen, ohne die A-priori-Wahrscheinlichkeit P ( A ) {\displaystyle P(A)} P(A) zu berücksichtigen, beispielsweise indem angenommen wird, die beiden bedingten Wahrscheinlichkeiten müssten ungefähr gleich groß sein (siehe Prävalenzfehler). Wie der Satz von Bayes zeigt, ist das aber nur dann der Fall, wenn auch P ( A ) {\displaystyle P(A)} P(A) und P ( B ) {\displaystyle P(B)} P(B) ungefähr gleich groß sind.

Ebenso ist zu beachten, dass bedingte Wahrscheinlichkeiten für sich allein nicht dazu geeignet sind, eine bestimmte Kausalbeziehung nachzuweisen.


Deswegen von mir die klare Frage: Bringe einfach Zahlen von islamisch-terroristische Opfer in Deutschland.
In Prozentzahlen ausgedrückt, dürften die verschwindent gering sein.
Jedenfalls viel geringer als, (um mal ein paar Beispiele zu nennen) in Deutschland Opfer von rechte Schläger zu werden. Oder, in der USA, Opfer einer Polizeikugel.


Dann frage halt Klaus-Peter nach Zahlen.

Wie hoch das Risiko ist, in den USA von einer Polizeikugel getötet zu werden, ist wohl vor allem von der Tagesgestaltung abhängig. Wie viele Fälle gibt es, in denen der Erschossene kein Fehlverhalten begangen hat?
Auch ist das Risiko von Kriminellen erschossen zu werden, ungleich verteilt. Gangmitglieder trifft es mit erhöhter Wahrscheinlichkeit.

So gesehen ist es nicht mal so unlogisch, wenn bei ordnungstreuen Bürgern, die nicht in einem "Gewalt"-Viertel leben, die Angst vor einem Anschlag größer ist als davor von Polizeikugeln getroffen zu werden oder von Kriminellen ermordet zu werden.


Dennoch sind die Opfer terroristische Anschläge in Deutschland statistisch vernachlässigbar. (2 in 10 Jahr) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Terroranschl%C3%A4gen
Totesopfer durch umherfliegende Dachziegel dürften mehr sein.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2059076) Verfasst am: 14.06.2016, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
[...]Das wirft die Frage auf: Was ist so unattraktiv am westlichen Lebensstil, dass Menschen, die hier aufgewachsen sind, sich zu solchen Monstern hingezogen fühlen und zu solchen Taten fähig sind?

Die Washington Post schildert den Vater des Mörders als jemand, der darauf baut, daß Gott selber Homosexuelle bestrafen möge. Auf der anderen Seite scheint er nach der Tat den Eindruck verbreiten zu wollen, als sei er voller Mitgefühl für die Ermordeten.
https://www.washingtonpost.com/world/the-orlando-shooters-afghan-roots/2016/06/13/d89a8cd0-30e4-11e6-ab9d-1da2b0f24f93_story.html

Der westliche Lebensstil, den Du meinst, ist im Selbstbild durch Liberalität und Selbstbestimmung gekennzeichnet. Er wird von inneren und äußeren Gegnern in Frage gestellt. Von inneren und äußeren Feinden bekämpft. Die westliche Liberalität wird als Dekadenz betrachtet, die auf ungerechtem, historisch singulären Reichtum basiert, die die weniger reichen Regionen benachteiligt, unterdrückt. Der Reichtum des Westens (gleichgültig ob diese Annahme überhaupt zutrifft) fördert seine Amoralität, die sich in der Hybris moralischer Legitimationsversuche militärischer Interventionen zeigt. Die westliche Amoralität zeigt sich aus dieser Sicht analog in der Tolerierung oder gar Gleichsetzung von Homosexualität und Heterosexualität.
Der Mörder ist in den USA geboren und aufgewachsen soweit ich weiß. Der afghanische Vater, steht zu vermuten, hat wohl seine Homophobie tradiert. Das war schon immer so. Es ist noch nicht so lange her, daß auch im Westen Homosexualität abgelehnt, unterdrückt wurde. Aber was hat sich in den letzten Jahren geändert? Ich glaube es spielt eine Rolle, daß sich die Gegner des westlichen Lebensstils vernetzen, zeigen können. Jedes Attentat, angefangen bei Brevik, ist ein Vorbild, erzeugt Nachahmer. Die Feinde des westlichen Lebensstils lernen, sie können ihre Feindschaft ausleben, mit grausamen Erfolg. Es gibt eine ideelle Internationale in Gegnerschaft zur Selbstbestimmtheit. Die beginnt bereits hier in Deutschland mit der AfD. Es hat sich eine groteske globale Koalition der Gegner des westlichen Lebensstils gebildet - deren Fraktionen sich natürlich an die Gurgel springen würden, wenn man sie ließe.
Zwischen den Anhängern autoritärer Systeme, Befürwortern von Militärinterventionen, völkisch Denkenden, religiös-fanatischen Moralisten und den Tweed-liebenden Zynikern, scheint der Raum für Liberalität eng zu werden. Er droht zum Biotop der als solche bezeichneten, bespöttelten Gutmenschen zu werden. Es ist nicht mehr sexy, das richtige zu wollen. Toleranz ist langweilig. Aufmerksamkeit erhalten nur noch politische Kretins mit Flüstertüte. Wirklich Grund zur Sorge, denke ich. Denn wenn die Unterstützung für ihn verschwindet, wird auch der Lebensstil verschwinden.

Oder erreicht uns nur gerade das Chaos, das überall auf der Welt sowieso schon immer herrschte?



Daumen hoch!
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2059077) Verfasst am: 14.06.2016, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Hähhh?
Das ist mir zu wirr.


es ging immer noch um die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland durch einen moslemisch-terroristischen Akt ums Leben zu kommen.

Was ist Dir daran zu wirr?


Wir ist für mich:
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Der Faktor 20 kommt schlicht aus der Bayesschen Formel und der Tatssache, dass die meisten islamischen Terroristen Moslems sind und dass es 4% Moslems in Dland gibt. Ich habe also mit 80% eher vorsichtig geschätzt und 80%/4% gibt nun mal 20.


Ohne mit Mathematik viel am Hut zu haben schätze ich, dass diese Regeln außer Acht gelassen wurden:

Zitat:
Mitunter begegnet man dem Fehlschluss, direkt von P ( B ∣ A ) {\displaystyle P(B\mid A)} P(B \mid A) auf P ( A ∣ B ) {\displaystyle P(A\mid B)} P(A \mid B) schließen zu wollen, ohne die A-priori-Wahrscheinlichkeit P ( A ) {\displaystyle P(A)} P(A) zu berücksichtigen, beispielsweise indem angenommen wird, die beiden bedingten Wahrscheinlichkeiten müssten ungefähr gleich groß sein (siehe Prävalenzfehler). Wie der Satz von Bayes zeigt, ist das aber nur dann der Fall, wenn auch P ( A ) {\displaystyle P(A)} P(A) und P ( B ) {\displaystyle P(B)} P(B) ungefähr gleich groß sind.

Ebenso ist zu beachten, dass bedingte Wahrscheinlichkeiten für sich allein nicht dazu geeignet sind, eine bestimmte Kausalbeziehung nachzuweisen.


Deswegen von mir die klare Frage: Bringe einfach Zahlen von islamisch-terroristische Opfer in Deutschland.
In Prozentzahlen ausgedrückt, dürften die verschwindent gering sein.
Jedenfalls viel geringer als, (um mal ein paar Beispiele zu nennen) in Deutschland Opfer von rechte Schläger zu werden. Oder, in der USA, Opfer einer Polizeikugel.


Dann frage halt Klaus-Peter nach Zahlen.

Wie hoch das Risiko ist, in den USA von einer Polizeikugel getötet zu werden, ist wohl vor allem von der Tagesgestaltung abhängig. Wie viele Fälle gibt es, in denen der Erschossene kein Fehlverhalten begangen hat?
Auch ist das Risiko von Kriminellen erschossen zu werden, ungleich verteilt. Gangmitglieder trifft es mit erhöhter Wahrscheinlichkeit.

So gesehen ist es nicht mal so unlogisch, wenn bei ordnungstreuen Bürgern, die nicht in einem "Gewalt"-Viertel leben, die Angst vor einem Anschlag größer ist als davor von Polizeikugeln getroffen zu werden oder von Kriminellen ermordet zu werden.



Das ist widerum mir "zu wirr". zwinkern
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Ahriman
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Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#2059079) Verfasst am: 14.06.2016, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
es ging immer noch um die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland durch einen moslemisch-terroristischen Akt ums Leben zu kommen.

Angsthasen alle miteinander. Wenn ich so an den Frühling 1945 in Chemnitz denke, was für ein herrliches Wetter zum Kriegführen. Wow, da war die Chance groß, ums Leben zu kommen, durch Tiefflieger, Artilleriebeschuß und nächtliche Bombenangriffe. Trotzdem ging das Leben weiter. Es krachte halt hier und da mal. Ích als Elfjähriger hab die Gefahr sowieso nicht recht ernst genommen, dessen erinnere mich. Wie die Erwachsenen das bewältigten - keine Ahnung. Man sagte sich wohl halt immer (mehr unbewußt), daß es ja nicht unbedingt einen selber treffen muß.
Übrigens konnte man schon am Schußgeräusch des Geschützes hören, ob der Koffer in der Nähe runterkommt oder weiter weg. Und da hatte man noch drei Sekunden, sich zu ducken. Fliegerbomben sind da gemeiner, die machen schscht - und schon sind sie da.
Ich habe in der Sandkiste gespielt, über mir orgelten die Granaten rüber ins Stadtzentrum. Wenn das Feuer näher kam, rannte ich rüber - wir hausten damals im Keller eines zerstörten Hauses. Unser Wohnblock war nicht unterkellert. Für einen Buben toll aufregend das alles und einfach ein Riesenabenteuer. Es ist nicht schlecht, wenn man zu dumm ist um sich zu fürchten.


Zuletzt bearbeitet von Ahriman am 14.06.2016, 19:51, insgesamt einmal bearbeitet
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beachbernie
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Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2059080) Verfasst am: 14.06.2016, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
es ging immer noch um die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland durch einen moslemisch-terroristischen Akt ums Leben zu kommen.

Angsthasen alle miteinander. Wenn ich so an den Frühling 1945 in Chemnitz denke. Wow, da war die Chance groß, ums Leben zu kommen, durch Tiefflieger, Artilleriebeschuß und nächtliche Bombenangriffe. Trotzdem ging das Leben weiter. Es krachte halt hier und da mal. Ích als Elfjähriger hab die Gefahr sowieso nicht recht ernst genommen, dessen erinnere mich. Wie die Erwachsenen das bewältigten - keine Ahnung. Man sagte sich wohl halt immer (mehr unbewußt), daß es ja nicht unbedingt einen selber treffen muß.
Übrigens konnte man schon am Schußgeräusch des Geschützes hören, ob der Koffer in der Nähe runterkommt oder weiter weg. Und da hatte man noch drei Sekunden, sich zu ducken. Fliegerbomben sind da gemeiner, die machen schscht - und schon sind sie da.



Und da waren nur ganz ganz wenige der Soldaten, vor denen man Angst haben musste, Moslems. Das waren weit ueberwiegend Christen! freakteach
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2059081) Verfasst am: 14.06.2016, 19:52    Titel: Re: Westen als Vorbild? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
[...]Das wirft die Frage auf: Was ist so unattraktiv am westlichen Lebensstil, dass Menschen, die hier aufgewachsen sind, sich zu solchen Monstern hingezogen fühlen und zu solchen Taten fähig sind?

Die Washington Post schildert den Vater des Mörders als jemand, der darauf baut, daß Gott selber Homosexuelle bestrafen möge. Auf der anderen Seite scheint er nach der Tat den Eindruck verbreiten zu wollen, als sei er voller Mitgefühl für die Ermordeten.
https://www.washingtonpost.com/world/the-orlando-shooters-afghan-roots/2016/06/13/d89a8cd0-30e4-11e6-ab9d-1da2b0f24f93_story.html

Der westliche Lebensstil, den Du meinst, ist im Selbstbild durch Liberalität und Selbstbestimmung gekennzeichnet. Er wird von inneren und äußeren Gegnern in Frage gestellt. Von inneren und äußeren Feinden bekämpft. Die westliche Liberalität wird als Dekadenz betrachtet, die auf ungerechtem, historisch singulären Reichtum basiert, die die weniger reichen Regionen benachteiligt, unterdrückt. Der Reichtum des Westens (gleichgültig ob diese Annahme überhaupt zutrifft) fördert seine Amoralität, die sich in der Hybris moralischer Legitimationsversuche militärischer Interventionen zeigt. Die westliche Amoralität zeigt sich aus dieser Sicht analog in der Tolerierung oder gar Gleichsetzung von Homosexualität und Heterosexualität.
Der Mörder ist in den USA geboren und aufgewachsen soweit ich weiß. Der afghanische Vater, steht zu vermuten, hat wohl seine Homophobie tradiert. Das war schon immer so. Es ist noch nicht so lange her, daß auch im Westen Homosexualität abgelehnt, unterdrückt wurde. Aber was hat sich in den letzten Jahren geändert? Ich glaube es spielt eine Rolle, daß sich die Gegner des westlichen Lebensstils vernetzen, zeigen können. Jedes Attentat, angefangen bei Brevik, ist ein Vorbild, erzeugt Nachahmer. Die Feinde des westlichen Lebensstils lernen, sie können ihre Feindschaft ausleben, mit grausamen Erfolg. Es gibt eine ideelle Internationale in Gegnerschaft zur Selbstbestimmtheit. Die beginnt bereits hier in Deutschland mit der AfD. Es hat sich eine groteske globale Koalition der Gegner des westlichen Lebensstils gebildet - deren Fraktionen sich natürlich an die Gurgel springen würden, wenn man sie ließe.
Zwischen den Anhängern autoritärer Systeme, Befürwortern von Militärinterventionen, völkisch Denkenden, religiös-fanatischen Moralisten und den Tweed-liebenden Zynikern, scheint der Raum für Liberalität eng zu werden. Er droht zum Biotop der als solche bezeichneten, bespöttelten Gutmenschen zu werden. Es ist nicht mehr sexy, das richtige zu wollen. Toleranz ist langweilig. Aufmerksamkeit erhalten nur noch politische Kretins mit Flüstertüte. Wirklich Grund zur Sorge, denke ich. Denn wenn die Unterstützung für ihn verschwindet, wird auch der Lebensstil verschwinden.

Oder erreicht uns nur gerade das Chaos, das überall auf der Welt sowieso schon immer herrschte?


Diese Gegenüberstellung vom Westen und dem Rest der Welt ist doch gerade das Paradigma, mit dem Leute wie Trump oder die *Partei* AfD punkten. Was sie meinen, ist ganz was anderes. Bei solchen politischen Richtungen geht es darum, dass der westliche Reichtum verteidigt wird gegen *die da draußen* (gegen *die Wilden*).

Es handelt sich also um falsche Verteilungskämpfe. Selbst in Skandinavien, wo ein paar Jahrzehnte relativ soziale Zustände bestanden, konnte extreme Rechte sich durchsetzen mit *Argumenten* wie der Verteidigung *unseres Wohlstandes* (= Synonym für *unsere Kultur*).

Ja, die Welt ist ungleich, und in Zeiten der Wirtschaftskrisen verfallen große Teile der Bevölkerung auf falsche *Lösungen*. Es geht bei solchen dann nicht mehr um die Ausweitung sozialer und menschenrechtlicher Verhältnisse - zuallererst in den eigenen Ländern und dann eben auch weltweit - sondern es geht um das Hochziehen von Mauern. Und da darf dann auch *im Notfall* geschossen werden, wie Heil Petry skandierte.

*Der Westen* hatte diese Rückständigkeit schon immer in sich, oder anders gesagt: diese Fortführung des alten Kolonialismus - hier *die Zivilisierten*, die was schaffen, dort *die Wilden*, die von Natur aus nichts auf die Reihe kriegen - gehört zum Westen wie der Schnupfen zur chronischen Erkältung.

Wie will man das aus dem Westen heraus kriegen? Welche Therapie würde hier nützen?

Es ist falsch, die *westliche Welt* als Vorbild für den *Rest* hinzustellen. Dazu sind die entsprechenden Staaten nach innen wie nach außen viel zu undemokratisch und unfähig zu einer Weiterentwicklung, sie verharren in erstarrten politischen Machtverhältnissen, wie man weiß.

Und zweitens kann das Vorbild für alle Regionen dieser Welt nur etwas sein, was keine Lokalität hat, wenn man so viel. Die universellen Menschenrechte.

Davon muss sich die Entwicklungsvision - die selbstverständlich als Entwicklung- und Fortschritts-Vision gerade keine Krankheit ist! - im Westen, im Osten, im Süden und im Norden leiten lassen.

Wir haben hier zu viele Leichen im Keller, um anderen Ländern zeigen zu können, *wo es lang geht* ...-



In Wahrheit ist es doch gar nicht so sehr ein geographisch verortbarer Lebensstil, gegen den die Gestrigen von AfD bis IS anrennen, sondern es ist die Moderne!

Bisher hat noch jeder Fortschrittssprung der Menschheit z.T. sehr heftige Gegenreaktionen ausgeloest. Und es sind gerade die unbestreitbar groessten Fortschritte der Menschheitsgeschichte, die am heftigsten bekaempft werden: Hier die Emanzipation von Frauen und sexuellen Minderheiten und der Abbau ethnischer und religioeser Grenzen.
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Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 14.06.2016, 19:58, insgesamt einmal bearbeitet
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Ahriman
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Beitrag(#2059082) Verfasst am: 14.06.2016, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ha, ja, später dann, unter russischer Besatzung, da kam häufig ein Rotarmist zu uns zu Besuch, wir nannten ihn den "Maharadschah", weil er statt der Uniformmütze einen Turban trug, Und einen Bart hatte der! Der war nett und lieb, er hat mit mir gespielt.
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Casual3rdparty
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Beitrag(#2059086) Verfasst am: 14.06.2016, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Übrigens konnte man schon am Schußgeräusch des Geschützes hören, ob der Koffer in der Nähe runterkommt oder weiter weg. Und da hatte man noch drei Sekunden, sich zu ducken. Fliegerbomben sind da gemeiner, die machen schscht - und schon sind sie da.

na den mündungsknall eines Artilleriegeschützes kannst du als betroffener sicher nicht hören. das war vermutlich die abgelöste überschallwelle des Projektils, das du gehört hast, nach dem das projektil in den unterschall gefallen war.
es gibt auch fliegerbomben, die überschall schnell fallen.
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beachbernie
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Beitrag(#2059089) Verfasst am: 14.06.2016, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Übrigens konnte man schon am Schußgeräusch des Geschützes hören, ob der Koffer in der Nähe runterkommt oder weiter weg. Und da hatte man noch drei Sekunden, sich zu ducken. Fliegerbomben sind da gemeiner, die machen schscht - und schon sind sie da.

na den mündungsknall eines Artilleriegeschützes kannst du als betroffener sicher nicht hören. das war vermutlich die abgelöste überschallwelle des Projektils, das du gehört hast, nach dem das projektil in den unterschall gefallen war.
es gibt auch fliegerbomben, die überschall schnell fallen.



Ich glaube, was man genau hoert und was nicht, ist demjenigen, der unter Artilleriebeschuss liegt, sehr sehr egal. Den interessiert eigentlich bloss wieviel Zeit er hat in Deckung zu gehen, wenn's knallt.
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Beitrag(#2059093) Verfasst am: 14.06.2016, 20:50    Titel: Re: Westen als Vorbild? Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Bisher hat noch jeder Fortschrittssprung der Menschheit z.T. sehr heftige Gegenreaktionen ausgeloest. Und es sind gerade die unbestreitbar groessten Fortschritte der Menschheitsgeschichte, die am heftigsten bekaempft werden: Hier die Emanzipation von Frauen und sexuellen Minderheiten und der Abbau ethnischer und religioeser Grenzen.

"Gegenreaktionen" können auch durch die Missionare/Pioniere des "Fortschrittssprungs" auslösen.
Zum Beispiel wenn die emanzipierte Frau sich danach für 6x12h an einem Fliessband der neuen Fabrik melden darf oder die eigene Umwelt be-raub-baut oder verschmutzt wird.
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Ahriman
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Beitrag(#2059121) Verfasst am: 15.06.2016, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, was man genau hoert und was nicht, ist demjenigen, der unter Artilleriebeschuss liegt, sehr sehr egal. Den interessiert eigentlich bloss wieviel Zeit er hat in Deckung zu gehen, wenn's knallt.

Wie recht du hast.


Zuletzt bearbeitet von Ahriman am 15.06.2016, 17:52, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2059122) Verfasst am: 15.06.2016, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

Macht von mir aus einen Artillerie-Trööt auf. Das ist hier Off-Topic
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Ahriman
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Beitrag(#2059153) Verfasst am: 15.06.2016, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Recht hat er. Zurück zum Thema.
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Beitrag(#2059154) Verfasst am: 15.06.2016, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Recht hat er. Zurück zum Thema.


Zu welchem?
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Waldwuffel
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Beitrag(#2059155) Verfasst am: 15.06.2016, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde die Wortwahl von Hans-Jürgen Wirth nicht ganz passend. Ich denke nicht, dass es Angst ist, die solche Menschen antreibt, es ist Abscheu gegenüber Schwäche und das Bedürfnis, Macht über andere zu haben.


Ja, ich finde es überhaupt problematisch, solche Phänomene wie Hass auf Homosexuelle oder auf Muslime oder Ausländer grundsätzlich durch Angst zu erklären, was ja letzten Endes der Fall ist, wenn man sie "Homophobie", "Islamophobie", "Xenophobie" usw. nennt. Ich schätze, damit sollen die Leute indirekt als schwach dargestellt werden, indem man sie zu "Angsthasen" macht. Dagegen habe ich ja nichts, nur denke ich eben nicht, dass das die Erklärung solcher Phänomene ist. Im Einzelfall ist das sicher möglich, es könnte aber auch etwa Ekel sein oder sogar eine völlig unreflektierte und unbegründete Ablehnung, die jemand etwa von seinen Eltern oder seinem Umfeld übernommen hat. Vielleicht lehnt er einfach alles ab, was irgendwie "abweicht", weil er das so gelernt hat.
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Beitrag(#2059158) Verfasst am: 15.06.2016, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Waldwuffel hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde die Wortwahl von Hans-Jürgen Wirth nicht ganz passend. Ich denke nicht, dass es Angst ist, die solche Menschen antreibt, es ist Abscheu gegenüber Schwäche und das Bedürfnis, Macht über andere zu haben.


Ja, ich finde es überhaupt problematisch, solche Phänomene wie Hass auf Homosexuelle oder auf Muslime oder Ausländer grundsätzlich durch Angst zu erklären, was ja letzten Endes der Fall ist, wenn man sie "Homophobie", "Islamophobie", "Xenophobie" usw. nennt. Ich schätze, damit sollen die Leute indirekt als schwach dargestellt werden, indem man sie zu "Angsthasen" macht. Dagegen habe ich ja nichts, nur denke ich eben nicht, dass das die Erklärung solcher Phänomene ist. Im Einzelfall ist das sicher möglich, es könnte aber auch etwa Ekel sein oder sogar eine völlig unreflektierte und unbegründete Ablehnung, die jemand etwa von seinen Eltern oder seinem Umfeld übernommen hat. Vielleicht lehnt er einfach alles ab, was irgendwie "abweicht", weil er das so gelernt hat.


Nach meiner Theorie sind solche Amokläufe wie jetzt die gegen Homosexuelle beides - sowohl aus Angst als auch aus Hass bedingt.

Am Beispiel dieses Täters ist es meiner Ansicht nach so, dass er sich extrem mit bestimmten Institutionen identifiziert, wobei man unter Institution alles verstehen kann, was das Tun und Lassen der Menschen in Bezug auf andere Menschen und Menschengruppen regeln soll, also das können sein: Staat, Stadt, Gemeinde, Schule, Familie, sexuelle Regeln, Unternehmen, Polizei, Religion, usw.

Wenn nun ein Mensch seine Stabilität aus einer Überidentifikation mit bestimmten Institutionen bezieht, so wird er eine Gefährdung derselben als eine Gefährdung seiner inneren Stabilität empfinden. Und alles und jeder, der die dafür so wichtigen Institutionen bedroht - ob willentlich oder nicht - oder der sich dagegen - real oder auch nur scheinbar - auflehnt wird von solchen Überidentifizierern gehasst, obwohl die Wurzel eben jene Angst ist.

Insofern sind Angst und Aggression hier kein Widerspruch.

Und ob sich das in Amok also spontaner oder relativ organisierter Gewalt, in Repression, in Diskriminierung oder auch nur in folgenlosen Gedanken äußert, das ist noch mal eine andere Frage.

Amokläufe können natürlich auch anders motiviert sein, wenn man etwa an die Amokläufe frustrierter Schüler denkt, die Angst haben, zu versagen etc.

Aber die hier behandelte Kategorie von Amoklauf hat m.E. sehr stark mit jenen extremen Identifikationen zu tun. Dieser Typ Amokläufer möchte infolgedessen für *Ordnung* sorgen bzw. helfen, diese wieder herzustellen. Das ist selbstverständlich faschistoid, weil Institutionen verabsolutiert werden gegenüber menschlichen Lebensbedürfnissen ...-
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Beitrag(#2059159) Verfasst am: 15.06.2016, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Waldwuffel hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde die Wortwahl von Hans-Jürgen Wirth nicht ganz passend. Ich denke nicht, dass es Angst ist, die solche Menschen antreibt, es ist Abscheu gegenüber Schwäche und das Bedürfnis, Macht über andere zu haben.


Ja, ich finde es überhaupt problematisch, solche Phänomene wie Hass auf Homosexuelle oder auf Muslime oder Ausländer grundsätzlich durch Angst zu erklären, was ja letzten Endes der Fall ist, wenn man sie "Homophobie", "Islamophobie", "Xenophobie" usw. nennt. Ich schätze, damit sollen die Leute indirekt als schwach dargestellt werden, indem man sie zu "Angsthasen" macht. Dagegen habe ich ja nichts, nur denke ich eben nicht, dass das die Erklärung solcher Phänomene ist. Im Einzelfall ist das sicher möglich, es könnte aber auch etwa Ekel sein oder sogar eine völlig unreflektierte und unbegründete Ablehnung, die jemand etwa von seinen Eltern oder seinem Umfeld übernommen hat. Vielleicht lehnt er einfach alles ab, was irgendwie "abweicht", weil er das so gelernt hat.


Hier wird mal wieder keine reale Differenzierung gemacht und auch nicht auf das gehört was die Leute zu ihren Taten oder Aussagen ursprünglich antreibt und umtreibt.
Dabei muss man sich nur mal mit solchen redikalen Personen direkt unterhalten.
Sei es nun ein LIES-Salafist, der einem erklärt er will definitiv nicht wie seine eigene Großmutter, weil sie viel zu oft mal Raki getrunken hat unendliche Qualen erleiden wenn der Foltergott sie und ihn permanent kross brennen lässt.
Ein Kulturalist, der erläutert, er will nur Schweinsmagen in 3 Geschmacksrichtungen auf jedem Speiseplan stehen haben und das Gesicht verzieht wenn irgendwo "Brokkoliauflauf" zu lesen ist. Da dies ja der Meinung der Person ja nicht einmal was zu Essen ist.
Oder die Person die erklärt:
"Ich lese viel zu viel von diesen ganzen...wie heißen sie doch gleich: Schwulen, allein mir das vorzustellen ist Pfui! Pfui! Ich kanns ja noch nicht einmal sehen wenn meine Runzelnachbarn sich im Garten küssen, und die sind Hetero! Nur ganz eklig runzelig. Am liebsten würde ich sie auf den Mars schießen! Jaaaah!"

Dann hat man ganz flache und wahre Aussagen. Und das hat man dann im Internet eben und da ist jeder Dorfdepp mit dem anderen verkuppelt und schon hat man 10,000.

Umso extremer die Gruppe umso mehr Gewaltlegitimationspotentiale -
Das passt ganz gut:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/orlando-islamischer-staat-terror-mit-anonymous-methoden-a-1097728.html

Zitat:

Der IS scheint einen Weg gefunden zu haben, aus potenziellen Selbstmördern per Internet Selbstmordattentäter zu machen. Mitmachmassenmord für Leute, die zugleich ihrem Hass und ihrem Selbsthass mörderischen Lauf lassen, um ihrem Leben einen vermeintlich letzten Sinn zu geben. Meme machen Mörder.


Dieses Phänomen ist auch nicht neu. Jemand anderes wies unter anderem darauf hin:
https://en.wikipedia.org/wiki/Propaganda_of_the_deed
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Beitrag(#2059161) Verfasst am: 15.06.2016, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Eklatant hat folgendes geschrieben:
Sei es nun ein LIES-Salafist ... umso extremer die Gruppe umso mehr Gewaltlegitimationspotentiale - Das passt ganz gut:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/orlando-islamischer-staat-terror-mit-anonymous-methoden-a-1097728.html

Zitat:
Der IS ...




Ich finde nicht, dass der Islam hier das Thema ist.

Man sollte die Sache allgemeiner betrachten.
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Beitrag(#2059162) Verfasst am: 15.06.2016, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Waldwuffel hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich finde die Wortwahl von Hans-Jürgen Wirth nicht ganz passend. Ich denke nicht, dass es Angst ist, die solche Menschen antreibt, es ist Abscheu gegenüber Schwäche und das Bedürfnis, Macht über andere zu haben.


Ja, ich finde es überhaupt problematisch, solche Phänomene wie Hass auf Homosexuelle oder auf Muslime oder Ausländer grundsätzlich durch Angst zu erklären, was ja letzten Endes der Fall ist, wenn man sie "Homophobie", "Islamophobie", "Xenophobie" usw. nennt. Ich schätze, damit sollen die Leute indirekt als schwach dargestellt werden, indem man sie zu "Angsthasen" macht. Dagegen habe ich ja nichts, nur denke ich eben nicht, dass das die Erklärung solcher Phänomene ist. Im Einzelfall ist das sicher möglich, es könnte aber auch etwa Ekel sein oder sogar eine völlig unreflektierte und unbegründete Ablehnung, die jemand etwa von seinen Eltern oder seinem Umfeld übernommen hat. Vielleicht lehnt er einfach alles ab, was irgendwie "abweicht", weil er das so gelernt hat.


Nach meiner Theorie sind solche Amokläufe wie jetzt die gegen Homosexuelle beides - sowohl aus Angst als auch aus Hass bedingt.

Am Beispiel dieses Täters ist es meiner Ansicht nach so, dass er sich extrem mit bestimmten Institutionen identifiziert, wobei man unter Institution alles verstehen kann, was das Tun und Lassen der Menschen in Bezug auf andere Menschen und Menschengruppen regeln soll, also das können sein: Staat, Stadt, Gemeinde, Schule, Familie, sexuelle Regeln, Unternehmen, Polizei, Religion, usw.

Wenn nun ein Mensch seine Stabilität aus einer Überidentifikation mit bestimmten Institutionen bezieht, so wird er eine Gefährdung derselben als eine Gefährdung seiner inneren Stabilität empfinden. Und alles und jeder, der die dafür so wichtigen Institutionen bedroht - ob willentlich oder nicht - oder der sich dagegen - real oder auch nur scheinbar - auflehnt wird von solchen Überidentifizierern gehasst, obwohl die Wurzel eben jene Angst ist.

Insofern sind Angst und Aggression hier kein Widerspruch.

Und ob sich das in Amok also spontaner oder relativ organisierter Gewalt, in Repression, in Diskriminierung oder auch nur in folgenlosen Gedanken äußert, das ist noch mal eine andere Frage.

Amokläufe können natürlich auch anders motiviert sein, wenn man etwa an die Amokläufe frustrierter Schüler denkt, die Angst haben, zu versagen etc.

Aber die hier behandelte Kategorie von Amoklauf hat m.E. sehr stark mit jenen extremen Identifikationen zu tun. Dieser Typ Amokläufer möchte infolgedessen für *Ordnung* sorgen bzw. helfen, diese wieder herzustellen. Das ist selbstverständlich faschistoid, weil Institutionen verabsolutiert werden gegenüber menschlichen Lebensbedürfnissen ...-



Der vorliegende Fall scheint darueberhinaus besonders kompliziert zu sein. Laut "The National", der Nachrichtensendung der kanadischen CBC, hielt sich der Taeter, auch lange vor seiner Bluttat, oefters in jenem Homosexuellenclub auf und suchte auch andernorts, z.B. ueber internet-Apps Kontakt zur Schwulenszene. Es gibt mehrere Zeugen, die ihn sahen wie er versuchte persoenliche Kontakte zu homosexuellen Maennern herzustellen. Je mehr solche Dinge ans Licht kommen, desto unwahrscheinlicher wird es, dass dies alles Teil seines Mordplanes gewesen sein soll, dass dies nicht alles nur dem Ausspaehen potentieller Anschlagsziele gedient haben kann. Es ist durchaus moeglich, dass der Taeter selbst homosexuell war und er seine sexuelle Veranlagung weitestgehend versteckte. Dies waere auch kein Widerspruch zu seiner homophoben Motivation fuer seine Tat. Es ist leider haeufig zu beobachten, dass versteckt Homosexuelle oft mit zu den extremsten Homophoben zaehlen, sei es um ueberzukompensieren, sei es um von vorneherein jeden Verdacht, den ihre Umgebung schoepfen koennte, zu ersticken.

Sollte sich diese Spur bestaetigen, so haetten wir es hier mit einem recht komplizierten Psychodrama zu tun, das sich innerhalb dieses Menschen abgespielt hat, wobei die von seinem Vater inzwischen freimuetig bekannte eigene homophobe Einstellung genauso eine Rolle gespielt haben duerfte wie die Hasspropaganda der Dschihadisten, zu denen er sich am Ende bekannte.
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Beitrag(#2059165) Verfasst am: 15.06.2016, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der vorliegende Fall scheint darueberhinaus besonders kompliziert zu sein. Laut "The National", der Nachrichtensendung der kanadischen CBC, hielt sich der Taeter, auch lange vor seiner Bluttat, oefters in jenem Homosexuellenclub auf und suchte auch andernorts, z.B. ueber internet-Apps Kontakt zur Schwulenszene. Es gibt mehrere Zeugen, die ihn sahen wie er versuchte persoenliche Kontakte zu homosexuellen Maennern herzustellen. Je mehr solche Dinge ans Licht kommen, desto unwahrscheinlicher wird es, dass dies alles Teil seines Mordplanes gewesen sein soll, dass dies nicht alles nur dem Ausspaehen potentieller Anschlagsziele gedient haben kann. Es ist durchaus moeglich, dass der Taeter selbst homosexuell war und er seine sexuelle Veranlagung weitestgehend versteckte. Dies waere auch kein Widerspruch zu seiner homophoben Motivation fuer seine Tat. Es ist leider haeufig zu beobachten, dass versteckt Homosexuelle oft mit zu den extremsten Homophoben zaehlen, sei es um ueberzukompensieren, sei es um von vorneherein jeden Verdacht, den ihre Umgebung schoepfen koennte, zu ersticken.

Sollte sich diese Spur bestaetigen, so haetten wir es hier mit einem recht komplizierten Psychodrama zu tun, das sich innerhalb dieses Menschen abgespielt hat, wobei die von seinem Vater inzwischen freimuetig bekannte eigene homophobe Einstellung genauso eine Rolle gespielt haben duerfte wie die Hasspropaganda der Dschihadisten, zu denen er sich am Ende bekannte.


Vielleicht. Es kann aber auch sein, dass er tatsächlich so kaltblütig war, durch seine Kontaktaufnahmen so eine Art *Feindaufklärung* zu betreiben. Er wusste auch sehr genau, dass der Klub, in dem er 3 Stunden lang mordete, keine Fluchtwege besaß.

Eigentlich würde man sagen, dass jemand, der seine eigene Homosexualität verdrängt, auch den Kontakt zu Homosexuellen meidet und nicht sucht. Am Kopf kratzen

Ich würde bei Breivik ja auch nicht vermuten, dass er eigentlich seine sozialistische Ader verdrängt hat als er auf der Insel Utøya in Ruhe einen Jungsozialisten nach dem anderen abknallte.

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Beitrag(#2059166) Verfasst am: 15.06.2016, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der vorliegende Fall scheint darueberhinaus besonders kompliziert zu sein. Laut "The National", der Nachrichtensendung der kanadischen CBC, hielt sich der Taeter, auch lange vor seiner Bluttat, oefters in jenem Homosexuellenclub auf und suchte auch andernorts, z.B. ueber internet-Apps Kontakt zur Schwulenszene. Es gibt mehrere Zeugen, die ihn sahen wie er versuchte persoenliche Kontakte zu homosexuellen Maennern herzustellen. Je mehr solche Dinge ans Licht kommen, desto unwahrscheinlicher wird es, dass dies alles Teil seines Mordplanes gewesen sein soll, dass dies nicht alles nur dem Ausspaehen potentieller Anschlagsziele gedient haben kann. Es ist durchaus moeglich, dass der Taeter selbst homosexuell war und er seine sexuelle Veranlagung weitestgehend versteckte. Dies waere auch kein Widerspruch zu seiner homophoben Motivation fuer seine Tat. Es ist leider haeufig zu beobachten, dass versteckt Homosexuelle oft mit zu den extremsten Homophoben zaehlen, sei es um ueberzukompensieren, sei es um von vorneherein jeden Verdacht, den ihre Umgebung schoepfen koennte, zu ersticken.

Sollte sich diese Spur bestaetigen, so haetten wir es hier mit einem recht komplizierten Psychodrama zu tun, das sich innerhalb dieses Menschen abgespielt hat, wobei die von seinem Vater inzwischen freimuetig bekannte eigene homophobe Einstellung genauso eine Rolle gespielt haben duerfte wie die Hasspropaganda der Dschihadisten, zu denen er sich am Ende bekannte.


Vielleicht. Es kann aber auch sein, dass er tatsächlich so kaltblütig war, durch seine Kontaktaufnahmen so eine Art *Feindaufklärung* zu betreiben. Er wusste auch sehr genau, dass der Klub, in dem er 3 Stunden lang mordete, keine Fluchtwege besaß.

Eigentlich würde man sagen, dass jemand, der seine eigene Homosexualität verdrängt, auch den Kontakt zu Homosexuellen meidet und nicht sucht. Am Kopf kratzen

Ich würde bei Breivik ja auch nicht vermuten, dass er eigentlich seine sozialistische Ader verdrängt hat als er auf der Insel Utøya in Ruhe einen Jungsozialisten nach dem anderen abknallte.

Deshalb bin ich da doch eher etwas skeptisch ...-


Der Verdacht, dass er selber schwul gewesen sein koennte, wurde uebrigens von Homosexuellen geaeussert, die selbst irgendwann mit ihm zu tun hatten und auch aussagten, dass er wenig Erfolg mit seinen Anaeherungsversuchen hatte, weil er meist als ziemlich "creepy" rueberkam. Diese Leute sagten auch, dass er viel zu lange und oft in der Schwulenszene unterwegs war um dies als blosses Ausspaehen potentieller Ziele zu betrachten.

Ansonsten haben viele "closeted gays", die ihre eigene Homosexualitaet ablehnen und sich deshalb besonders stark nach aussen homophob geben, im Geheimen doch homosexuelle Kontakte wie es oefters schon ueber bestimmte Politiker der amerikanischen Republikaner bekannt wurde. Ich denke die Mechanismen, die hier wirken, sind zu schraeg und irrational als dass Aussenstehende sie wirklich nachvollziehen koennen.

Der Vergleich mit Breivik und dessen moeglicher frueherer sozialistischen Ueberzeugung erscheint mir unpassend. Die sexuelle Orientierung eines Menschen ist viel mehr Teil seiner Persoenlichkeit als seine politische Ueberzeugung. Letztere kann man durchaus verleugnen oder veraendern ohne groesseren psychischen Schaden zu nehmen. Die sexuelle Orientierung ist viel staerker Teil von einem selbst und wer da versucht rumzuschrauben, der riskiert viel eher, dass in ihm was kaputtgeht, was zu stark irrationalem und nur noch schwer nachzuvollziehenden Verhalten fuehrt und was sich dann auch nicht mehr so einfach reparieren laesst. Auch das uebrigens ein Grund von der Norm abweichende Sexualitaet so weit es geht zu tolerieren und die betreffenden Menschen nicht zu zwingen diese zu verstecken.

Bisher ist es natuerlich nur ein Verdacht, dass der Taeter selbst homosexuell war und seine inneren Konflikte in einer homophoben Umgebung ursaechlich fuer den von ihm begangenen Massenmord waren, allerdings doch einer, der durchaus plausibel erscheint, angesichts der Aussagen von Schwulen, die mit ihm zu tun hatten.
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Beitrag(#2059549) Verfasst am: 20.06.2016, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:

Außerdem werden sie rufen: Selber schuld die Schwulen und Lesben, warum haben sie nicht zurück geschossen, ...


http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/trump-sch%C3%BCsse-von-clubbesuchern-w%C3%A4ren-%E2%80%9Esch%C3%B6n%E2%80%9D-gewesen/ar-AAhgzgO schrieb:
Zitat:
„Wenn wir Menschen gehabt hätten, die Kugeln in die umgekehrte Richtung geschickt hätten, - genau richtig zwischen die Augen dieses Wahnsinnigen (...), Boom, Boom, wisst Ihr was? Das wäre ein schöner, schöner Anblick gewesen (...)”, sagte Trump.


Dachte ich mir schon, dass das Trampel damit kommt.
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Beitrag(#2059551) Verfasst am: 20.06.2016, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:

Außerdem werden sie rufen: Selber schuld die Schwulen und Lesben, warum haben sie nicht zurück geschossen, ...


http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/trump-sch%C3%BCsse-von-clubbesuchern-w%C3%A4ren-%E2%80%9Esch%C3%B6n%E2%80%9D-gewesen/ar-AAhgzgO schrieb:
Zitat:
„Wenn wir Menschen gehabt hätten, die Kugeln in die umgekehrte Richtung geschickt hätten, - genau richtig zwischen die Augen dieses Wahnsinnigen (...), Boom, Boom, wisst Ihr was? Das wäre ein schöner, schöner Anblick gewesen (...)”, sagte Trump.


Dachte ich mir schon, dass das Trampel damit kommt.



Manche halten auch Trump fuer einen Wahnsinnigen. Smilie
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Beitrag(#2059598) Verfasst am: 21.06.2016, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Reiche sind nicht wahnsinnig, die sind exzentrisch. Sehr glücklich
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Beitrag(#2059607) Verfasst am: 21.06.2016, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

The White House accused U.S. senators of a "shameful display of cowardice" on Tuesday and said they failed the American people by not advancing any gun control measures after the nation's largest mass shooting in Orlando, Florida, last week...



http://www.reuters.com/article/us-florida-shooting-guns-idUSKCN0Z71UZ


Es ist kaum fasslich. Auch nach dem Massaker von Orlanda kriegt es dieses komische Land nicht auf die Reihe auch nur die allerselbstverstaendlichsten Massnahmen gegen den zuegellosen privaten Waffenbesitz in Gesetze zu fassen und diese zu verabschieden.

Bei den jetzt gescheiterten Gesetzesmassnahmen ging es um solche Sachen wie Verkaufsbeschraenkungen fuer militaeraehnliche Schnellfeuerwaffen oder schlicht darum, dass Terrorismusverdaechtige keine Waffen kaufen duerfen sollen und noch nicht einmal das kriegen die auf die Reihe!

Man muss sich das mal vorstellen, da gibt es Leute, die man in den USA nicht in Linienflugzeuge einsteigen laesst, weil die als potentielle Terroristen als zu grosses Risiko angesehen werden. Dieselben Leute koennen dann aber voellig ungehindert in das naechste Waffengeschaeft gehen und sich voellig legal mit toedlichen Schnellfeuerwaffen ausruesten! Pillepalle
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#2059639) Verfasst am: 22.06.2016, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Nichttoedliche Schnellfeuerwaffen könnte man aber weiter erlauben.
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