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Kinder, ihre Rechte mit Blick auf Religion...
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Deacan
...ich bin dein GOTH...



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 376
Wohnort: auf der Destiny, direkt über Io

Beitrag(#942316) Verfasst am: 26.02.2008, 15:07    Titel: Kinder, ihre Rechte mit Blick auf Religion... Antworten mit Zitat

Korrigiert mich bitte, falls ich das falsch sehe, aber...

Immer wieder muss ich hören/lesen, das Kinder ein Recht auf Religion haben sollen - diesbezüglich gab es schon einigen (Verbal)Ärger innerhalb meines Arbeitkreises.

Als Basis scheint das GG zu dienen: die dort aufgeführte Religionsfreiheit.

ABER: heißt es nicht auch, das ELTERN das Recht haben zu bestimmen, ob und in welche Religion ihre Jüngsten eingeführt werden? Mit 12 sollen Kinder dann ja eine Art Mitspracherecht haben, ab 14 dann religionsmündig sein...

Wie sehe das in der Realität aus? Würde sich irgendein Pfarrer/Priester/wasauchimmer tatsächlich dazu erdreisten, einen 7-jährigen Knirps gegen den Willen seiner Eltern zu taufen, nur weil dies sein Wunsch sei und er ja das "Recht" auf Religion hat??? Gab es hierzu schon einmal einen Fall?

Deacan
_________________
Ich kenne KAINen Abel...
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Evo-lution
Anti-Mathematiker



Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 11
Wohnort: München

Beitrag(#942336) Verfasst am: 26.02.2008, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Meines Wissens nach ist es so:
Solange das Kind noch jünger ist als sieben Jahre haben die Eltern volle Kontrolle. Sie können ihren Nachwuchs, wie es ihnen beliebt, taufen lassen oder auch seine Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft beenden, ohne den Jüngsten fragen zu müssen. Der Wille eines 6-jährigen ist quasi nicht von Belang und die Eltern dürfen die Religion wählen (auch wenn gute Eltern den Wunsch ihres Kindes berücksichtigen würden) - und selbstverständlich haben sie auch das Recht, ihr Kind konfessionslos zu lassen. Auch wenn das irgendwelchen Christen nicht schmeckt. In Deutschland haben wir Religionsfreiheit, die ist fest in der Verfassung verankert, wo sie auch hingehört, und auch ein Religionszwang würde der Religionsfreiheit widersprechen.
Weiter im Text:
Ab dem siebten Lebensjahr erhält der Kleine ein Mitsprcherecht. Das heißt ein Wechsel der Anhängerschaft ist nur möglich, wenn beide Parteien (Eltern und Kind) einverstanden sind. Wenn der 7-jährige Paul aus der Kirche raus will, die Eltern aber nicht viel von dieser Idee halten, dann bleibt er Christ. Wenn die Eltern der gleichaltrigen Lena diese Taufen lassen wollen, diese aber keinen Bock darauf hat, dann gibts auch keine legale Taufe.
Ab 14 Jahren erhält man dann die volle Religionsmündigkeit, da kann man dann letzlich machen, was man will.
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Pfaffenschreck
Schwarzwaldelch; möööh



Anmeldungsdatum: 09.05.2006
Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope

Beitrag(#942354) Verfasst am: 26.02.2008, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Religionsfreiheit beinhaltet mMn auch das Recht der Freiheit von der Religion (sog. negative Religionsfreiheit). Auch wenn hierzulande leider beides mit unterschiedlichem Maß gemessen wird.
_________________
Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
---
http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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Raphael
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#942365) Verfasst am: 26.02.2008, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Dieses sog. Recht von Kindern auf Religion ist Unfug und in Wahrheit das vermeintliche Recht der Eltern, ihren Kindern eine -und zwar die eigene- Religion aufzuzwingen. Kein Mensch ist von Natur aus religiös. Er wird es erst durch soziale Einflüsse - oder auch nicht, wenn er früh aufgeklärt wird, dass Religion Humbug ist. Wie hier schon angedeutet, ist Religionsfreiheit durchaus auch als Recht auf die Freiheit von Religion zu verstehen. Diesen Anspruch sollte man den Kindern in erster Linie zubilligen, denn nur dann sind sie in hinreichend vernunftbegabtem Alter in der Lage, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen, ob sie einer Religion bedürfen und falls ja welcher.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22263

Beitrag(#942392) Verfasst am: 26.02.2008, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Evo-lution hat folgendes geschrieben:
Ab dem siebten Lebensjahr erhält der Kleine ein Mitsprcherecht. Das heißt ein Wechsel der Anhängerschaft ist nur möglich, wenn beide Parteien (Eltern und Kind) einverstanden sind. Wenn der 7-jährige Paul aus der Kirche raus will, die Eltern aber nicht viel von dieser Idee halten, dann bleibt er Christ. Wenn die Eltern der gleichaltrigen Lena diese Taufen lassen wollen, diese aber keinen Bock darauf hat, dann gibts auch keine legale Taufe.

Diese Grenze liegt bei zwölf Jahren, und ab 10 muss das Kind "gehört werden".

-------------------------------

Raphael hat folgendes geschrieben:
Dieses sog. Recht von Kindern auf Religion ist Unfug und in Wahrheit das vermeintliche Recht der Eltern, ihren Kindern eine -und zwar die eigene- Religion aufzuzwingen. Kein Mensch ist von Natur aus religiös. Er wird es erst durch soziale Einflüsse - oder auch nicht, wenn er früh aufgeklärt wird, dass Religion Humbug ist. Wie hier schon angedeutet, ist Religionsfreiheit durchaus auch als Recht auf die Freiheit von Religion zu verstehen. Diesen Anspruch sollte man den Kindern in erster Linie zubilligen, denn nur dann sind sie in hinreichend vernunftbegabtem Alter in der Lage, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen, ob sie einer Religion bedürfen und falls ja welcher.

Jaja, in erster Lnie haben Kinder ein Recht auf deine eigene Meinung. Schon recht. Lachen
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Raphael
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#942398) Verfasst am: 26.02.2008, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Dieses sog. Recht von Kindern auf Religion ist Unfug und in Wahrheit das vermeintliche Recht der Eltern, ihren Kindern eine -und zwar die eigene- Religion aufzuzwingen. Kein Mensch ist von Natur aus religiös. Er wird es erst durch soziale Einflüsse - oder auch nicht, wenn er früh aufgeklärt wird, dass Religion Humbug ist. Wie hier schon angedeutet, ist Religionsfreiheit durchaus auch als Recht auf die Freiheit von Religion zu verstehen. Diesen Anspruch sollte man den Kindern in erster Linie zubilligen, denn nur dann sind sie in hinreichend vernunftbegabtem Alter in der Lage, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen, ob sie einer Religion bedürfen und falls ja welcher.

Jaja, in erster Lnie haben Kinder ein Recht auf deine eigene Meinung. Schon recht. Lachen


Du hast offenbar mal wieder keine...
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#942401) Verfasst am: 26.02.2008, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Jaja, in erster Lnie haben Kinder ein Recht auf deine eigene Meinung. Schon recht. Lachen


Im Gegensatz zur Frage nach Gott ist die Frage, ob der Mensch von Natur/Geburt an religiös ist, eine der empirischen Forschung durchaus zugängige.

Und wenn diese Forschung zeigen würde, dass Menschen grds areligiös sind, dann sollte man Kinder auch prinzipiell mit Religion solange in Ruhe lassen, bis sie wirklich entscheiden können, mithin den Kindern in derster Linie ein Recht auf Freiheit von Religion zubilligen.

Ich bin jetzt zB der Auffassung, dass Menschen von Natur aus areligiös sind. Hinweise sind zB die Tatsachen, dass Menschen zu 90 % wenn sie religiös werden, die Religion ihrer Eltern übernehmen. Oder, dass in Kulturen, in denen nicht unbedingt eine antireligiöse Politik betrieben wurde, sondern nur eine areligiöse, Menschen zu Großteil areligiös sind - siehe die DDR.


Tillich, was würdest du sagen, wenn der Mensch von Natur aus areligiös ist, sollte man dieses nicht berücksichtigen?
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Evo-lution
Anti-Mathematiker



Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 11
Wohnort: München

Beitrag(#942402) Verfasst am: 26.02.2008, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Diese Grenze liegt bei zwölf Jahren, und ab 10 muss das Kind "gehört werden".


Tatsächlich.
Ich meine früher wäre es einmal sieben gewesen, aber da hat sich scheinbar entweder etwas geändert, oder ich habe mich geirrt...
Aber im Wesentlichen scheinen wir uns ja einig zu sein.


Zuletzt bearbeitet von Evo-lution am 26.02.2008, 17:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Ascanius
abnorm



Anmeldungsdatum: 14.06.2005
Beiträge: 375
Wohnort: Berlin

Beitrag(#942404) Verfasst am: 26.02.2008, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Dieses sog. Recht von Kindern auf Religion ist Unfug und in Wahrheit das vermeintliche Recht der Eltern, ihren Kindern eine -und zwar die eigene- Religion aufzuzwingen. Kein Mensch ist von Natur aus religiös. Er wird es erst durch soziale Einflüsse - oder auch nicht, wenn er früh aufgeklärt wird, dass Religion Humbug ist. Wie hier schon angedeutet, ist Religionsfreiheit durchaus auch als Recht auf die Freiheit von Religion zu verstehen. Diesen Anspruch sollte man den Kindern in erster Linie zubilligen, denn nur dann sind sie in hinreichend vernunftbegabtem Alter in der Lage, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen, ob sie einer Religion bedürfen und falls ja welcher.


bravo
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#942405) Verfasst am: 26.02.2008, 17:21    Titel: Re: Kinder, ihre Rechte mit Blick auf Religion... Antworten mit Zitat

Statt Taufe könnte man ja das ganze "KOPFWÄSCHE" nennen und es mit shampoo machen dann freuen sich die eltern noch mehr
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http://www.magnusfe.npage.de


Wer meine Worte klaut wird schlau
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#942411) Verfasst am: 26.02.2008, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Jaja, in erster Lnie haben Kinder ein Recht auf deine eigene Meinung. Schon recht. Lachen


Im Gegensatz zur Frage nach Gott ist die Frage, ob der Mensch von Natur/Geburt an religiös ist, eine der empirischen Forschung durchaus zugängige.

Und wenn diese Forschung zeigen würde, dass Menschen grds areligiös sind, dann sollte man Kinder auch prinzipiell mit Religion solange in Ruhe lassen, bis sie wirklich entscheiden können, mithin den Kindern in derster Linie ein Recht auf Freiheit von Religion zubilligen.

Ich bin jetzt zB der Auffassung, dass Menschen von Natur aus areligiös sind. Hinweise sind zB die Tatsachen, dass Menschen zu 90 % wenn sie religiös werden, die Religion ihrer Eltern übernehmen. Oder, dass in Kulturen, in denen nicht unbedingt eine antireligiöse Politik betrieben wurde, sondern nur eine areligiöse, Menschen zu Großteil areligiös sind - siehe die DDR.


Tillich, was würdest du sagen, wenn der Mensch von Natur aus areligiös ist, sollte man dieses nicht berücksichtigen?

Seit wann ist "von Natur aus" ein Argument?
Der Mensch ist auch von Natur aus nackt und Analphabet. Ist es überhaupt erlaubt, daß man ihn mit Kleidung und mit Buchstaben konfrontriert... immerhin gibt es Gesellschaften, die ohne beides auskommen.
Wir müssen also nach der Nützlichkeit und Schädlichkeit von Religion fragen. In unserer Gesellschaft ist es zum Glück möglich, ohne Religion sehr gut zu leben. Also kann man Kindern bedenkenlos ermöglichen, ohne Religion aufzuwachsen.
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Ascanius
abnorm



Anmeldungsdatum: 14.06.2005
Beiträge: 375
Wohnort: Berlin

Beitrag(#942414) Verfasst am: 26.02.2008, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Seit wann ist "von Natur aus" ein Argument?
Der Mensch ist auch von Natur aus nackt und Analphabet. Ist es überhaupt erlaubt, daß man ihn mit Kleidung und mit Buchstaben konfrontriert... immerhin gibt es Gesellschaften, die ohne beides auskommen.
Wir müssen also nach der Nützlichkeit und Schädlichkeit von Religion fragen. In unserer Gesellschaft ist es zum Glück möglich, ohne Religion sehr gut zu leben. Also kann man Kindern bedenkenlos ermöglichen, ohne Religion aufzuwachsen.


Coole Sache, das...
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#942432) Verfasst am: 26.02.2008, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Jaja, in erster Lnie haben Kinder ein Recht auf deine eigene Meinung. Schon recht. Lachen


Im Gegensatz zur Frage nach Gott ist die Frage, ob der Mensch von Natur/Geburt an religiös ist, eine der empirischen Forschung durchaus zugängige.

Und wenn diese Forschung zeigen würde, dass Menschen grds areligiös sind, dann sollte man Kinder auch prinzipiell mit Religion solange in Ruhe lassen, bis sie wirklich entscheiden können, mithin den Kindern in derster Linie ein Recht auf Freiheit von Religion zubilligen.

Ich bin jetzt zB der Auffassung, dass Menschen von Natur aus areligiös sind. Hinweise sind zB die Tatsachen, dass Menschen zu 90 % wenn sie religiös werden, die Religion ihrer Eltern übernehmen. Oder, dass in Kulturen, in denen nicht unbedingt eine antireligiöse Politik betrieben wurde, sondern nur eine areligiöse, Menschen zu Großteil areligiös sind - siehe die DDR.


Tillich, was würdest du sagen, wenn der Mensch von Natur aus areligiös ist, sollte man dieses nicht berücksichtigen?

Seit wann ist "von Natur aus" ein Argument?
Der Mensch ist auch von Natur aus nackt und Analphabet. Ist es überhaupt erlaubt, daß man ihn mit Kleidung und mit Buchstaben konfrontriert... immerhin gibt es Gesellschaften, die ohne beides auskommen.
Wir müssen also nach der Nützlichkeit und Schädlichkeit von Religion fragen. In unserer Gesellschaft ist es zum Glück möglich, ohne Religion sehr gut zu leben. Also kann man Kindern bedenkenlos ermöglichen, ohne Religion aufzuwachsen.


Nicht alles, was sich auf den ersten Blick so liest, ist auch ein naturalistischer Fehlschluss. Wäre der Mensch von Natur aus religiös, also hätte er von Natur aus ein Verlangen nach Religion, wäre dies ein guter Grund anzunehmen, dass Kinder ein Recht auf Religion haben.
_________________
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#942459) Verfasst am: 26.02.2008, 19:09    Titel: Re: Kinder, ihre Rechte mit Blick auf Religion... Antworten mit Zitat

Deacan hat folgendes geschrieben:
Korrigiert mich bitte, falls ich das falsch sehe, aber...

Immer wieder muss ich hören/lesen, das Kinder ein Recht auf Religion haben sollen - diesbezüglich gab es schon einigen (Verbal)Ärger innerhalb meines Arbeitkreises.


Was soll man überhaupt unter "Recht auf Religion" verstehen? Das würde ich mir erstmal klar definieren lassen. Schließlich sieht es doch so aus: Das Kind bekommt das Recht auf die Religion der Eltern, alle anderen werden dem Kind vorenthalten, wo ist da der Unterschied zur konfessionsfreien Erziehung? Dort bestünde IMO noch viel eher die Chance, auch was von anderen Religionen zu hören, abgesehen von "die anderen sind die Bösen".

Zitat:
Als Basis scheint das GG zu dienen: die dort aufgeführte Religionsfreiheit.


Keine Religon zu haben gehört ebenfalls zur Religionsfreiheit

Zitat:
ABER: heißt es nicht auch, das ELTERN das Recht haben zu bestimmen, ob und in welche Religion ihre Jüngsten eingeführt werden?


Genau, das nennt man auch Indoktrination.

Zitat:
Mit 12 sollen Kinder dann ja eine Art Mitspracherecht haben, ab 14 dann religionsmündig sein...


Dann ist es oft schon zu spät Weinen
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#942476) Verfasst am: 26.02.2008, 19:35    Titel: religiöse Erzieung? Antworten mit Zitat

religiöse Erzieung? so heißt der thread, den ihr gerade nocheinmal anfangt.

Und am Anfang war das Brot.... Winken

gruß fwo
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#942731) Verfasst am: 27.02.2008, 09:24    Titel: zutreffender Applaus ? Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Dieses sog. Recht von Kindern auf Religion ist Unfug und in Wahrheit das vermeintliche Recht der Eltern, ihren Kindern eine -und zwar die eigene- Religion aufzuzwingen. Kein Mensch ist von Natur aus religiös. Er wird es erst durch soziale Einflüsse - oder auch nicht, wenn er früh aufgeklärt wird, dass Religion Humbug ist. Wie hier schon angedeutet, ist Religionsfreiheit durchaus auch als Recht auf die Freiheit von Religion zu verstehen. Diesen Anspruch sollte man den Kindern in erster Linie zubilligen, denn nur dann sind sie in hinreichend vernunftbegabtem Alter in der Lage, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen, ob sie einer Religion bedürfen und falls ja welcher.


na da wird aber etwas behauptet.... zwinkern

kann das bewiesen werden, oder hat der Mensch nicht schon bei Geburt ( nicht sogar vorher schon ) die Anlagen mitbekommen "emotionale" Bindungssystematiken in seinem Werden mitbekommen??

Das Empfinden für das Sinngebungssystem Religion ist da. Nachweisbar.

Ich kann diese auch durch etwas anderes von außen auf den Neugeborenen wirkenden ersetzen.
"Religiös" bleibt es dann immer noch.

Also nicht gleich jede, dem eigenen bereits feststehen Urteil zulaufende Außerung als großen Wurf bestaunen. Wer sich darüber auch wissenschaftlich auseinandersetzen will, könnte sich über die vielfältigen Untersuchungen über die Einbeziehung von "religiösen Meschanismen " in der Behandlung psychosomatischer Erkrankungen kundig machen.

Und wenn ich die Fahne in deinem Avatar richtig deute, wäre doch auch aus dieser Richtung mal eine Überlegung unter gleicher Prämisse nur in der geschlechtlichen Orientierung unter gleicher Sicht beim werdenden Menschen anzustellen......

Wie immer, der Mensch sucht noch.. einigen meinen schon alles gefunden zu haben, der Rest lebt glücklich....

sagt mein Freund Bakelit
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#942736) Verfasst am: 27.02.2008, 09:41    Titel: Re: zutreffender Applaus ? Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:

kann das bewiesen werden, oder hat der Mensch nicht schon bei Geburt ( nicht sogar vorher schon ) die Anlagen mitbekommen "emotionale" Bindungssystematiken in seinem Werden mitbekommen??

Das Empfinden für das Sinngebungssystem Religion ist da. Nachweisbar.

Ich kann diese auch durch etwas anderes von außen auf den Neugeborenen wirkenden ersetzen.
"Religiös" bleibt es dann immer noch.

wie kannst du denn nachweisen, daß die "emotionale Bindungssystematiken" (daß es sowas gibt, nehme ich auch an) ursprünglich auf Religion abzielen und alles andere, eben nicht-religiöse Bindungs- oder Sinngebungssysteme, nur der Ersatz sind?
Beweise mir bitte, daß es nicht andersrum ist: Ich behaupte nämlich, daß im Original der Mensch das Bedürfnis nach nichtreligiösen Erklärungen und nach zwischenmenschlichen Bindungen verspürt, und daß Religion nur Ersatzbefriedigung für diese Bedürfnisse ist.
Zitat:

Also nicht gleich jede, dem eigenen bereits feststehen Urteil zulaufende Außerung als großen Wurf bestaunen. Wer sich darüber auch wissenschaftlich auseinandersetzen will, könnte sich über die vielfältigen Untersuchungen über die Einbeziehung von "religiösen Meschanismen " in der Behandlung psychosomatischer Erkrankungen kundig machen.

Religion ist in vielen Gesellschaften oder Teilen von Gesellschaften fest verankert. Da verwundert es nicht, daß Religion auch in manchen Kranken- und Genesungsgeschichten eine Rolle spielt.

(In einer Gruppe, in der alle Menschen Alkohol konsumieren, wird der Alkoholkonsum bzw dessen Abstinenz auch eine Rolle bei den Krankheiten dieser Menschen spielen. Daraus zu folgern, Alkoholkonsum sei der Normalzustand, und der Mensch an sich habe gar ein natürliches Bedürfnis nach Alkohol, ist zwar verständlich, aber doch irgendwie absurd... )
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#942740) Verfasst am: 27.02.2008, 09:51    Titel: Re: zutreffender Applaus ? Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:

Zitat:

Also nicht gleich jede, dem eigenen bereits feststehen Urteil zulaufende Außerung als großen Wurf bestaunen. Wer sich darüber auch wissenschaftlich auseinandersetzen will, könnte sich über die vielfältigen Untersuchungen über die Einbeziehung von "religiösen Meschanismen " in der Behandlung psychosomatischer Erkrankungen kundig machen.

Religion ist in vielen Gesellschaften oder Teilen von Gesellschaften fest verankert. Da verwundert es nicht, daß Religion auch in manchen Kranken- und Genesungsgeschichten eine Rolle spielt.


Wobei oft eine neue Erfahrung Erfolg bringt. Zum Beispiel kann ein bereits religiöser Mensch kann durch Erlernen - wat weiß ich - fernöstlicher Meditationstechniken vielleicht, einen Erfolg verspüren, was ihm sein Rosenkranz halt nicht gab. Oder umgekehrt. Daraus lässt sich nicht auf irgendwas Heilsames an Religion schließen.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#942753) Verfasst am: 27.02.2008, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn, wie in anderen Threads teils argumentiert wird, Atheismus und Agnostizismus als ebenbürtige Alternative zur Religiosität verstanden wird (was auch meine Position wäre), dann wären die religiöse oder die nichtreligiöse Erziehung ebenso gleichwertige Alternativen im Umgang mit den eigenen Kindern. Wer glaubt, in dieser Frage ein Einmischungsrecht in die Erziehung fordern zu können, leistet all denen Vorschub, die die organisierte Atheisten-Szene als Sekte abtun möchten. Denn eine solche Forderung, oder auch nur die Vorstellung, daß Eltern ihre eigenen Überzeugungen vor ihren Kindern verstecken müssten, zeugt von missionarischem Eifer und ist zudem fern jeder Realität. Typische Merkmale des Sektierertums. Daher kann ich nur den Rat geben, derartige Überlegungen nicht zu offiziellen Forderungen eines säkularen Verbandes zu machen.

Was mich, ganz unabhängig von vorangegangener Bemerkung, immer wieder wundert, das ist die Vorstellung, man könne Kinder von irgendwelchen Ideen abschotten. Ich glaube jedenfalls, daß man Kinder vor keiner einzigen Idee „schützen“ muss. Sondern es kommt darauf an, ihnen das Rüstzeug mitzugeben, mit dem sie auf dem Markt der Ideen eine Wahl treffen können, die ihrer selbst gemäß ist. Und die wird garantiert mehr oder weniger stark von der Haltung der Eltern abweichen. Wer damit ein Problem hat, der hat zu seinen Kindern zu wenig Zutrauen.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#942758) Verfasst am: 27.02.2008, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wer glaubt, in dieser Frage ein Einmischungsrecht in die Erziehung fordern zu können,

Diese Forderung geht ja von einigen Religionsvertretern aus, welche meinen, Kinder in öffentlichen Kindergärten und Schulen usw mit Religion belasten zu müssen, weil Kinder grundsätzlich Religion bräuchten.

Zitat:

leistet all denen Vorschub, die die organisierte Atheisten-Szene als Sekte abtun möchten. Denn eine solche Forderung, oder auch nur die Vorstellung, daß Eltern ihre eigenen Überzeugungen vor ihren Kindern verstecken müssten, zeugt von missionarischem Eifer und ist zudem fern jeder Realität. Typische Merkmale des Sektierertums. Daher kann ich nur den Rat geben, derartige Überlegungen nicht zu offiziellen Forderungen eines säkularen Verbandes zu machen.

Was mich, ganz unabhängig von vorangegangener Bemerkung, immer wieder wundert, das ist die Vorstellung, man könne Kinder von irgendwelchen Ideen abschotten. Ich glaube jedenfalls, daß man Kinder vor keiner einzigen Idee „schützen“ muss. Sondern es kommt darauf an, ihnen das Rüstzeug mitzugeben, mit dem sie auf dem Markt der Ideen eine Wahl treffen können, die ihrer selbst gemäß ist. Und die wird garantiert mehr oder weniger stark von der Haltung der Eltern abweichen. Wer damit ein Problem hat, der hat zu seinen Kindern zu wenig Zutrauen.


Die Ängste sind natürlich groß: fundamentalistische Gläubige haben Angst, daß Atheistenkinder in die Hölle kommen, währen mancher religionsgeschädigter Exreligiöser befürchtet, Kinder könnten durch Religion ernsthaften Schaden nehmen.

zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn, wie in anderen Threads teils argumentiert wird, Atheismus und Agnostizismus als ebenbürtige Alternative zur Religiosität verstanden wird (was auch meine Position wäre), dann wären die religiöse oder die nichtreligiöse Erziehung ebenso gleichwertige Alternativen im Umgang mit den eigenen Kindern.

Darauf sollte man sich einigen können.
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#942789) Verfasst am: 27.02.2008, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn, wie in anderen Threads teils argumentiert wird, Atheismus und Agnostizismus als ebenbürtige Alternative zur Religiosität verstanden wird (was auch meine Position wäre), dann wären die religiöse oder die nichtreligiöse Erziehung ebenso gleichwertige Alternativen im Umgang mit den eigenen Kindern. Wer glaubt, in dieser Frage ein Einmischungsrecht in die Erziehung fordern zu können, leistet all denen Vorschub, die die organisierte Atheisten-Szene als Sekte abtun möchten. Denn eine solche Forderung, oder auch nur die Vorstellung, daß Eltern ihre eigenen Überzeugungen vor ihren Kindern verstecken müssten, zeugt von missionarischem Eifer und ist zudem fern jeder Realität. Typische Merkmale des Sektierertums. Daher kann ich nur den Rat geben, derartige Überlegungen nicht zu offiziellen Forderungen eines säkularen Verbandes zu machen. ....


Nun habe ich selbst in einem andren Thread das Plädoyer für das Erziehungsrecht der Eltern gehalten, möchte aber doch eine Abartigkeit der kirchlich orientierten religiösen Erziehung etwas mehr in den Fokus rücken:
Natürlich kann es gar nicht anders sein, als dass Eltern das grundsätzliche Recht haben, das, was sie für sich als richtig erkannt haben, an ihre Kinder weiterzugeben. Eine Einschränkung sehe ich da, wo die religiöse Erziehung es gebietet, das Kind von der Gesellschaft zu trennen, um es vor "bösen" Einflüssen zu schützen. Hier müssen Kinder vor ihren Eltern geschützt werden - wo allerdings die Begründung für derartiges Verhalten religiös ist, haben Behörden oft Manschetten diese Art der Inhaftierung zu beenden. Die Fälle christlich-fundamentalistischer Eltern, die ihren Kindern den Schulbesuch verweigerten, werden einigen im Gedächntis sein.

Die zweite Sache, die ich vom Wunsch der Kirchen auf Existenzsicherung her zwar nachvollziehen kann, aber mit Hinweis auf allgemeine Geschäftsgebaren für schlicht sittenwidrig halte, ist das bindende organisatorische Eingliedern Jugendlicher in die Organsisation Kirche: Wer als Kind konfirmiert oder firmiert wird, wird damit behördlich als Mitglied einer Kirche registriert, und muss, wenn er es sich später anders überlegt - meist gegen Kosten - aktiv seinen Austritt erklären. Da ist natürlich das mühsam erzeugte religiöse Gewissen davor - sich von seinem Gott zu trennen, ist ein Akt, der bereits zur Kinderzeit als Sünde, in einigen Kirchen (Islam) sogar als Todsünde gelernt wurde. Hier wird also eine erhebliche psychische Barriere gesetzt, sich von finanziellen Verpflichtungen zur Zahlung von Vereinsbeiträgen, die man als Jugendlicher eingegangen ist, zu trennen. Dies ist in meinen Augen ein sittenwidriges Gebaren, das auf gesetzgeberischer Seite geändert gehört.

Die Erziehung zur Gottesfurcht stellt sowieso eine fragwürdige Überordnung des Kindes in eine psychische Abhängigkeit zur kirchlichen Organisation dar. Das von staatlicher Seite verwaltungstechnisch auch noch zu verstärken, ist schon eine Maßnahme, deren Abschaffung man fordern kann.

gruß fwo
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#942792) Verfasst am: 27.02.2008, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne schrieb:

wie kannst du denn nachweisen, daß die "emotionale Bindungssystematiken" (daß es sowas gibt, nehme ich auch an) ursprünglich auf Religion abzielen und alles andere, eben nicht-religiöse Bindungs- oder Sinngebungssysteme, nur der Ersatz sind?
Beweise mir bitte, daß es nicht andersrum ist: Ich behaupte nämlich, daß im Original der Mensch das Bedürfnis nach nichtreligiösen Erklärungen und nach zwischenmenschlichen Bindungen verspürt, und daß Religion nur Ersatzbefriedigung für diese Bedürfnisse ist.


ich meine:

den wissenschaftlichen Beweis dazu kann ich natürlich nicht bringen, wäre sonst Dr. mit anderer Bezeichnung zwinkern

aber...... es ist plausibel, dass es unter Berücksichtigung der menschlichen Entwicklung von den Anfängen erstaunlich ist, dass das "religiöse " Element der Emotionsbindung so ursächlich urprünglich ist, dass dort sicher ein Götterfunken fliegen könnte... zwinkern

und von der Erkenntnis her, ist es sicher - für mich aus der kultutrellen Ersichtlichkeit über alle Gesellschaften so - , dass ein "religiös" eingefärbtes Bindungsprogramm erfolgreicher ist, als ein areligiöses....... warum ist dann eine "religiös" gebundes System leichter zu "vermitteln" ......???????

( many questionmarks, could show a deseased mind Lachen Lachen Lachen Lachen )

ich habe jetzt keine Quellen zur Hand, eine gewisse Plausibilität erschließt sich mir aber.....
auch unter der Berücksichtigung der ursprünglich angelegten Emotionsbindung zu den bereits vertrauten Umwelteinflüssen durch "Erlebnisse" im Enstehungstadium. Da müsse aber die Fachleute mehr zu sagen können.....
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C00KIE
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Beitrag(#942796) Verfasst am: 27.02.2008, 11:59    Titel: Re: Kinder, ihre Rechte mit Blick auf Religion... Antworten mit Zitat

Deacan hat folgendes geschrieben:
Korrigiert mich bitte, falls ich das falsch sehe, aber...

Immer wieder muss ich hören/lesen, das Kinder ein Recht auf Religion haben sollen - diesbezüglich gab es schon einigen (Verbal)Ärger innerhalb meines Arbeitkreises.

Als Basis scheint das GG zu dienen: die dort aufgeführte Religionsfreiheit.

ABER: heißt es nicht auch, das ELTERN das Recht haben zu bestimmen, ob und in welche Religion ihre Jüngsten eingeführt werden? Mit 12 sollen Kinder dann ja eine Art Mitspracherecht haben, ab 14 dann religionsmündig sein...

Wie sehe das in der Realität aus? Würde sich irgendein Pfarrer/Priester/wasauchimmer tatsächlich dazu erdreisten, einen 7-jährigen Knirps gegen den Willen seiner Eltern zu taufen, nur weil dies sein Wunsch sei und er ja das "Recht" auf Religion hat??? Gab es hierzu schon einmal einen Fall?

Deacan

nein!- Wo denkst du hin?
Natürlich kann kein Priester dieser Welt gegen den Willen der Eltern irgendeinen "Krips" taufen
da musst doch vochher denen geben wo und wann das Kind geboren wurde
sonst dürfen die garnüschte , wenn sie diese Dokumente nicht in der Hand halten
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fwo
Caterpillar D9



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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#942819) Verfasst am: 27.02.2008, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:


aber...... es ist plausibel, dass es unter Berücksichtigung der menschlichen Entwicklung von den Anfängen erstaunlich ist, dass das "religiöse " Element der Emotionsbindung so ursächlich urprünglich ist, dass dort sicher ein Götterfunken fliegen könnte... zwinkern

und von der Erkenntnis her, ist es sicher - für mich aus der kultutrellen Ersichtlichkeit über alle Gesellschaften so - , dass ein "religiös" eingefärbtes Bindungsprogramm erfolgreicher ist, als ein areligiöses....... warum ist dann eine "religiös" gebundes System leichter zu "vermitteln" ......???????

( many questionmarks, could show a deseased mind Lachen Lachen Lachen Lachen )

ich habe jetzt keine Quellen zur Hand, eine gewisse Plausibilität erschließt sich mir aber.....
auch unter der Berücksichtigung der ursprünglich angelegten Emotionsbindung zu den bereits vertrauten Umwelteinflüssen durch "Erlebnisse" im Enstehungstadium. Da müsse aber die Fachleute mehr zu sagen können.....


Aus anthropologischer Sicht ist das nicht plausibel sondern Schwachsinn. Die emotionale Bindung an die Eltern ist ein Säugerprogramm, das natürlich auch bei Menschen noch vorhanden ist. Auf diese Programme aufgesetzt existiert bei uns zusätzlich die Kultur, deren Kopiersicherheit in die nächste Generation allerdings davon abhängt, inwieweit sie sich in unsere zoologischen Eigenschaften einpasst.

In diesem Zusammenhang ist klar, dass eine Kultur mit einem Gotteskonstrukt, das psychologisch die Position des kleinkindlichen Vaters ersetzt, sich mit besonders hoher Sicherheit tradieren lässt.

Diese Ein-Gott-Erfolgsstory ist übrigens noch nicht so alt. Es wird gemutmaßt, dass sie auf Echnaton zurückgeht. Sicher ist, dass erst ab 600 a.c.n. das alte Testament, wie wir es heute kennen, mit politischer Zielsetzung neu zusammengeschrieben wurde - die Vorlagen mit vielen Göttern sind zum Teil bekannt, teilweise befinden sich auch noch verräterische Textteile direkt im AT.

Dein Gott war offensichtlich nicht in der Lage, seinen verschiedenen Sekretären einheitliche Textvorlagen für sein heiliges Buch zu liefern. Wenn ich dann noch sehe, dass andere Bücher mit vielen Götter existieren, scheint es da oben gewaltige Machtkämpfe zu geben. zynisches Grinsen

gruß fwo
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Ascanius
abnorm



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Beitrag(#942825) Verfasst am: 27.02.2008, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry zelig, ich kann's nicht lassen. zwinkern

zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn, wie in anderen Threads teils argumentiert wird, Atheismus und Agnostizismus als ebenbürtige Alternative zur Religiosität verstanden wird (was auch meine Position wäre), dann wären die religiöse oder die nichtreligiöse Erziehung ebenso gleichwertige Alternativen im Umgang mit den eigenen Kindern.


Glücklicherweise sind Atheismus und Agnostizismus keine ebenbürtigen Alternativen!

Um den Begriff "Gott" benutzen zu können, sollte man wissen, was er bedeutet und ob er ein reales oder fiktives Objekt repräsentiert. Behauptet man, es handle sich um ein reales Objekt (und nicht bloß um eine Äquivalenzklasse von Gehirnprozessen wie Däumelinchen oder die Zahl 4), muß man ihm auch ein widerspruchsfreies Set an erkennbaren Eigenschaften zuordnen, denn:

• Dinge, deren Eigenschaften Unvereinbarkeiten aufweisen, können logischerweise nicht existieren.

• Aussagen über nicht erkennbare aber angeblich reale Objekte sind sinnlos und erkenntnistheoretisch selbstwidersprüchlich.

Agnostiker drücken sich also nur darum, das zur Verfügung stehende analytische Instrumentarium zu nutzen:

Semantik -> Definition des Gottesbegriffes

Metaphysik -> Ontologische Kategorisierung jenes Objektes, das er repräsentieren soll

Epistemologie -> Bestehen auf die Formulierung empirisch prüfbarer Aussagen

Logik -> Bestehen auf Widerspruchsfreiheit

Fazit: Die Gottesfrage ist nicht unentscheidbar!

- edit 27.02.2008, 13:40 -

Nachtrag RE: Titel dieses Threads:

• Die unzutreffende begriffliche Repräsentation eines Sachverhaltes ist eine Falschaussage.

• Eine Falschaussage wider besseres Wissen ist eine Lüge.

• Das (weitestgehend) unkorrigierbare für-wahr-Halten einer Falschaussage ist ein Wahn.

Ein "Recht" auf Falschaussagen kann es wegen seiner verheerenden Auswirkungen nicht geben. Darum bestreite ich nicht nur das "Recht" von Eltern, ihre Kinder fahrlässig oder bewußt mit Falschaussagen zu verdummen und so schlimmstenfalls in eine Wahnstörung zu treiben, sondern auch die Existenzberechtigung einer über die generelle Meinungsfreiheit hinausgehenden "Religionsfreiheit".


Zuletzt bearbeitet von Ascanius am 27.02.2008, 14:40, insgesamt einmal bearbeitet
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#942838) Verfasst am: 27.02.2008, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

fwolgemuth shrieb:

Aus anthropologischer Sicht ist das nicht plausibel sondern Schwachsinn. Die emotionale Bindung an die Eltern ist ein Säugerprogramm, das natürlich auch bei Menschen noch vorhanden ist. Auf diese Programme aufgesetzt existiert bei uns zusätzlich die Kultur, deren Kopiersicherheit in die nächste Generation allerdings davon abhängt, inwieweit sie sich in unsere zoologischen Eigenschaften einpasst.

In diesem Zusammenhang ist klar, dass eine Kultur mit einem Gotteskonstrukt, das psychologisch die Position des kleinkindlichen Vaters ersetzt, sich mit besonders hoher Sicherheit tradieren lässt.


ich meine:

das ist klar..... aber FRagen über Fragen..

hat der Bonobo in der gleichen Säugerursprünglichkeit auch die Affinität zu diesem Aufsatzprogramm Kultur?

warum ist das Bindungsprogramm mit "religiösem" Andockpotential erfolgreicher als eines ohne?

Urangst?

also die Erklärungsmuster reichen noch nicht ganz aus, denn der Mensch wird zwar abgenabelt, aber er ist schon geprägt...?

Fragen über Fragen..

der Rest deines Betrages ist mir schon klar nur musst du die Machkämpfe um und mit Gott noch tiefer mit Hilfe historischer Quellen beleuchten und dann siehst du das unverkrampfter zwinkern
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#942848) Verfasst am: 27.02.2008, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:


hat der Bonobo in der gleichen Säugerursprünglichkeit auch die Affinität zu diesem Aufsatzprogramm Kultur?

warum ist das Bindungsprogramm mit "religiösem" Andockpotential erfolgreicher als eines ohne?


a) Das Maß unserer Kulturfähigkeit ist eine Eigenschaft der Art Mensch.

b) erst lesen. dann verdauen. dann antworten.

gruß fwo
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
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Wohnort: Istanbul

Beitrag(#942866) Verfasst am: 27.02.2008, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

habe mal eine Frage:

müssten rein theoretisch nicht alle Eltern, die ihrem Kind bei der Geburt oder halt in jungen Jahren eine Religion verpassen, theoretisch auch allesamt Befürworter eines Stimmrechts für Kinder sein, das sie für das noch unmündige Kind ausüben.

Im ersteren Fall treffen sie doch eine Glaubensentscheidung für das Kind, mit dem sich dieses in keinster Weise auch nur minimal auseinandersetzen kann. Wenn für die Eltern das Treffen dieser schwerwiegenden Entscheidung keine Hürde darstellt, der man mit Skrupeln begegnen muss, dann sollten andere "Glaubensentscheidungen", die eine persönliche Meinungsbildunge voraussetzen würden, diesen Eltern locker von der Hand gehen.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass eine Umfrage bezüglich eines Kinderwahlrechts, das von den Eltern verwaltet wird, bei glaeubigen Eltern eine klare deutliche Mehrheit bekaeme.

Würde nicht jedes Argument, das diese Eltern gegen ein solches Wahlrecht vorbringen würden, zu einem Bumerang für selbige werden, das man dann auch gegen z.B. die Taufe des Kindes anbringen könnte? (was sie wohl aber aufgrund ihrer Religiositaet nicht unbedingt als solches begreifen können würden)

Am Kopf kratzen
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morgenstern
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Anmeldungsdatum: 30.11.2006
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Beitrag(#942892) Verfasst am: 27.02.2008, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass eine Umfrage bezüglich eines Kinderwahlrechts, das von den Eltern verwaltet wird, bei glaeubigen Eltern eine klare deutliche Mehrheit bekaeme.

Täusch dich da bloss nicht...

Bei uns geisterte kürzlich eine parlamentarische Initiative auf Kantonsebene rum, die genau dies forderte. Sinnigerweise kamen die Initianten alle aus dem freikirchlichen Milieu.

Im Grunde genommen ist es ein reines Zahlenspiel: Religiöse Fundis haben im Durchschnitt deutlich mehr Kinder als Ungläubige. Mit Einführung des Kinderwahlrechts würde das Stimmengewicht deshalb merklich zugunsten der Religiösen ausfallen.

Ganz abgesehen davon, dass ich die Vorstellung, Dreijährige wählen zu lassen, für völlig absurd halte, hat die Initiative zum Glück auch einen abschlägigen Bescheid der Kantonsregierung erhalten. Dass die Sache für die Initianten damit gegessen ist bezweifle ich allerdings stark.
_________________
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#942902) Verfasst am: 27.02.2008, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:


hat der Bonobo in der gleichen Säugerursprünglichkeit auch die Affinität zu diesem Aufsatzprogramm Kultur?

warum ist das Bindungsprogramm mit "religiösem" Andockpotential erfolgreicher als eines ohne?


a) Das Maß unserer Kulturfähigkeit ist eine Eigenschaft der Art Mensch.

b) erst lesen. dann verdauen. dann antworten.

gruß fwo



ach, steht schon fest, dass Bonobos keine irgendwie geartete "Kultur" haben oder vermuten wir das nur, weil wir die nicht erkennen können...????????????????

bin so frei und gestehe dort noch große Wissenslücken bei mir.....

(many questionmarks.. Lachen )

und wie ist es mit meiner 2. Anhahme / Frage so antropologisch.... ???????????????????zwinkern

danke noch für deine Hinweise, aber alle Agregate arbeiten in grünen Bereich.... Lachen Lachen
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