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Bettler - Moralisches Dilemma ?
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Was würdest du tun ?
Ihm jedesmal etwas geben
2%
 2%  [ 1 ]
Ihm manchmal etwas geben
6%
 6%  [ 3 ]
Ihm auf keinen Fall etwas geben
32%
 32%  [ 14 ]
Eiskalt ignorieren
30%
 30%  [ 13 ]
Ihm aus dem Bus begleiten und in irgendeiner Weise Hilfe besorgen
2%
 2%  [ 1 ]
Ihm einen Zettel schreiben und ihn Fragen was das eigentlich soll
9%
 9%  [ 4 ]
Sonstiges (bitte ausführen)
4%
 4%  [ 2 ]
Ihm einmalig etwas geben (oder vielleicht irgendwann ein zweites mal)
11%
 11%  [ 5 ]
Stimmen insgesamt : 43

Autor Nachricht
Backside
NGC 2997



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 755
Wohnort: Sirius

Beitrag(#1000927) Verfasst am: 15.05.2008, 18:15    Titel: Bettler - Moralisches Dilemma ? Antworten mit Zitat

Ich fahre öfters mit dem Bus zur Uni, manchmal auch erst gegen Mittag.
Und da kommt es nun ab und zu vor, dass ein gewisser, gebrechlich und geistig verwirrt wirkender alter Mann (ich würde ihn vielleicht auf 65 Schätzen) in den Bus einsteigt. Das erste was dann passiert ist, dass er einen mit gewissermaßen entsetzten Blick anstarrt und einen Zettel zückt auf dem sinngemäß steht: "Ich bin stumm und taub, bitte 2 Euro"
Diesen Zettel hält er einem dann so lange vor die Nase, bis man entweder vehement abwinkt oder eben doch ein paar Cents herausrückt. Habe ich auch selbst schonmal getan.
ABER: Der Typ zieht das wirklich jedesmal ab! Mittlerweile versuche ich schon ihn völlig zu ignorieren, Blickkontakt zu vermeiden, beschäftigt zu wirken. Und das nur in der Hoffnung, dass er mich nicht schon wieder belästigt.

Und jetzt meine Frage:
Tatsächlich ist es so, dass mir der Typ ziemlich unsympatisch ist. Solche Leute tun mir normalerweise leid, aber bei ihm ist es anders, irgendwas stört mich. Dass er dann auch noch so aufdringlich bettelt kommt noch hinzu. Ich frage mich aber: Ist es moralisch vertretbar den Typen zu ignorieren ? Vielleicht braucht er wirklich Hilfe ? Andererseits kann ich ihm auch nicht jeden Tag nen Euro zustecken! Und irgendwann nervts auch einfach gewaltig!
Was würdet ihr tun ? Ich finde keine wirkliche Antwort auf diese Frage, da sich alle Überlegungen nur auf Vermutungen stützen können, die ich bezüglich dieser Person annehmen muss.
_________________
Atheist = Realist
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gollrich
superheftig general



Anmeldungsdatum: 06.12.2007
Beiträge: 1098
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#1000954) Verfasst am: 15.05.2008, 18:40    Titel: Re: Bettler - Moralisches Dilemma ? Antworten mit Zitat

Backside hat folgendes geschrieben:
Ich fahre öfters mit dem Bus zur Uni, manchmal auch erst gegen Mittag.
Gröhl... "manchmal" zwinkern , elender Student du,... so aber back2Topic

ist halt schwer zu beantworten kommt eigentlich sehr auf den Bettler drauf an, das er so "aggresiv" bettelt macht bei mir eigentlich keinen guten Eindruck .... dazu kommt noch das er Bus fährt, das kostet ja auch Geld.
Weißt du sicher das er Taub und Stumm ist? das Stumm kann man ganz gut vertäuschen das Taub ehr nicht .... ? was das ganze dann ehr nach ner Masche aussehen lassen täte
Dazu kommt noch das man nicht weiß ob er wirklich für sich bettelt oder ehr von irgendwelchen Leuten zum betteln geschickt wird, also von dem Geld nichts hat.

Naja gehen wir mal davon aus er bettelt wirklich für sich und weil er es muss, dann kommt es auf dich an und nach dem, wieviel du wirklich an Zeit und Aufwand investieren willst Schreib ihm halt wirklich nen Zettel und frag ihn zu seinen Problemen , vlt. ist ja schon viel geklärt mit nem Anruf beim Sozialamt oder Wohlfahrt, manchmal verhindert die Scharm solche einfachen Sachen.

Ich persönlich halte es mit Bettlern so das ich ihnen per se kein Geld gebe,... wenn ich mal jemanden Treffe, bei dem ich wirklich denke das er es nötig hat, gehe ich zu nem Bäcker und kaufe ihm 2 Plunderstückchen und nen Kaba dazu .... damit bekommt er wenigstens kein Alkohol oder Drogen und hat was einigermaßen sinnvolles im Magen.
Bisher habe ich erst einen getroffen der sich darüber aufgeregt hat, der Rest hat es mit strahlend angenommen.

Vlt. wenn du das nächste Mal so "spät" zwinkern mit dem Bus fährst kaufst einfach was beim Bäcker extra und nimmst für ihn mit .... von der Reaktion kannst ja dann weitere Schlüsse für dich treffen.

grüße gollrich
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Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1000981) Verfasst am: 15.05.2008, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Nix kriegt er!
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1000992) Verfasst am: 15.05.2008, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Nichts geben, wegen Belästigung.
_________________
„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Greasel
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 13.06.2006
Beiträge: 1055

Beitrag(#1001031) Verfasst am: 15.05.2008, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich nehme an, seine Armut kotzt euch an?
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Dissonanz
Zeuge ANOVAs



Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1001033) Verfasst am: 15.05.2008, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Greasel hat folgendes geschrieben:
Ich nehme an, seine Armut kotzt euch an?


Findest du Armut etwa toll? Neutral
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1001036) Verfasst am: 15.05.2008, 20:40    Titel: Re: Bettler - Moralisches Dilemma ? Antworten mit Zitat

Backside hat folgendes geschrieben:
(..)Das erste was dann passiert ist, dass er einen mit gewissermaßen entsetzten Blick anstarrt und einen Zettel zückt auf dem sinngemäß steht: "Ich bin stumm und taub, bitte 2 Euro"

Mach Dir auch so einen Zettel auf dem steht:"Ich bin Student, und da ich manchmal erst gegen mittag zur Uni gehe wird sich daran sobald auch nichts ändern, bitte 3.- €".
Damit konterst Du dann. zwinkern
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1001039) Verfasst am: 15.05.2008, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Warum sollte ich jemandem 2 Euro geben, nur weil er stumm und taub ist?
_________________
posted by Babyface
.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1001040) Verfasst am: 15.05.2008, 20:51    Titel: Re: Bettler - Moralisches Dilemma ? Antworten mit Zitat

Backside hat folgendes geschrieben:

ABER: Der Typ zieht das wirklich jedesmal ab! Mittlerweile versuche ich schon ihn völlig zu ignorieren, Blickkontakt zu vermeiden, beschäftigt zu wirken. Und das nur in der Hoffnung, dass er mich nicht schon wieder belästigt.



Wieso ist es ein Problem für dich zB. zu sagen "ich habe ihnen jetzt schon oft genug einen ausgegeben" oder sowas?
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1001041) Verfasst am: 15.05.2008, 20:53    Titel: Re: Bettler - Moralisches Dilemma ? Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Backside hat folgendes geschrieben:

ABER: Der Typ zieht das wirklich jedesmal ab! Mittlerweile versuche ich schon ihn völlig zu ignorieren, Blickkontakt zu vermeiden, beschäftigt zu wirken. Und das nur in der Hoffnung, dass er mich nicht schon wieder belästigt.



Wieso ist es ein Problem für dich zB. zu sagen "ich habe ihnen jetzt schon oft genug einen ausgegeben" oder sowas?

Er ist taub.
_________________
posted by Babyface
.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1001044) Verfasst am: 15.05.2008, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Schwierig!
Frag ihn mal bzw schreib ihm mal auf ob es Organisationen gibt bei denen er unterkommen kann, so ständig zu betteln ist ja auch kein Zustand.
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Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#1001045) Verfasst am: 15.05.2008, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Schrecklicher Verdacht: Fehlen auch hier Sitten und Werte in der Gesellschaft?
War man früher als Randständiger anständiger?
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1001049) Verfasst am: 15.05.2008, 21:00    Titel: Re: Bettler - Moralisches Dilemma ? Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Backside hat folgendes geschrieben:
(..)Das erste was dann passiert ist, dass er einen mit gewissermaßen entsetzten Blick anstarrt und einen Zettel zückt auf dem sinngemäß steht: "Ich bin stumm und taub, bitte 2 Euro"

Mach Dir auch so einen Zettel auf dem steht:"Ich bin Student, und da ich manchmal erst gegen mittag zur Uni gehe wird sich daran sobald auch nichts ändern, bitte 3.- €".
Damit konterst Du dann. zwinkern


bravo Würde ich sofort ausprobieren. Das Dumme daran ist: Wenn man so ne Vorbereitung auf Lager hat, passiert einem sowas nie.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1001056) Verfasst am: 15.05.2008, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hoppla, ich hab jetzt nur die letzten Kommentare gelesen... meistens klappt das ja auch Verlegen

Nagut, wenn er taub ist, ist das aber auch nichts grundlegend anderes. ich würde einfach entschuldigend den Kopf schütteln und gegebenenfalls aufstehen und mich wo anders hinsetzen oder so, der kann sich dann den Rest schon denken.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1001126) Verfasst am: 15.05.2008, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Auch 19 Jahre nach der Wende 1989 verunsichert mich und meine Angehörigen das Betteln. Wir kannten das eben nicht. In so manchem Flur sah man noch das Schild aus der Nazizeit: "Betteln und Hausieren verboten!"

Man mag seine Gedanken über Kontinuitäten in einer von protestantischer Ethik geprägten Landschaft seit den Zeiten des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. (Arbeits-, Spinn- und Waisenhäuser) und von einer Diktatur zur nächsten anstellen: im allgemeinen Bewußtsein hatte sich über Generationen eingepflanzt, dass Betteln nicht zulässig ist, jeder hat zu arbeiten.

Den Spruch "Wer keine Arbeit findet, ist nur zu faul zum Suchen" hörten die das erste Mal in ihrem Leben von Arbeitslosigkeit Betroffenen aus der Ex-DDR allerdings von einigen Leuten aus dem Westen in Regionen, wo das in den Wohlstandsjahren vielleicht sogar noch zutreffen mochte. In den 1990er Jahren verstummten aber solche Sprüche angesichts der Massenarbeitslosigkeit, die ganze Landstriche entindustrialisierte, weitgehend.

Wenn es den Bettlern darum geht, bei dem Ex-DDR-Passanten ein maues Gefühl und schlechtes Gewissen zu erzeugen, dann schaffen sie es auch häufig. Ist es ein Trost, wenn man feststellt, dass häufig Sucht im Spiel ist und die Leute dann kaum noch anders können? Oder dass das Betteln mitleiderheischender Personen stabsmäßig organisiert ist?

Nicht nur, dass man inzwischen selbst in argen finanziellen Verlegenheiten war. Man hat auch insoweit die Marktwirtschaft noch nicht völlig verinnerlicht, als sich immer wieder aus dem Unterbewußtsein eine Stimme meldet: "Der Staat hat dafür zu sorgen, daß es keine Armut gibt!"

Ich weiß, ich weiß, ich habe die Zeichen der Zeit nicht begriffen. skeptisch

Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass ich meine durch fortgeschrittenes Alter und Krankheiten eingeschränkte Arbeitskraft eher irgendwie noch sozialen Diensten anbieten würde (verhungern muss hierzulande wohl wirklich noch niemand), wenn es mir wieder dreckig gehen sollte, als zu betteln.

Freilich habe ich in den zusammengerechnet zwei Jahren meines Aufenthalts in Sowjetunion/Russland, dort auch das Betteln erlebt. Ich will nicht die alte Gesellschaftsordnung lobpreisen.
Doch dort herrscht eine andere Kultur vor, ein religiöses Verhältnis zu Bettlern hat die Jahrzehnte überlebt. Auch die Bettler sind Gottes Kinder, und irgendwelche mitleidigen Seelen werden sich finden.

In der Praxis heute: es gibt schon schlimme Szenen. Da spielen Musiker, etwa aus Belorussland, auf den Straßen, so schön, wie sie sonst nur im Konzertsaal spielen würden, wo dann die Einheimischen in ihren Anzügen und tollen Kleidern lauschen. In Dortmund (Entschuldigung, wenn jemand von dort kommt) in einer potthäßlichen Einkaufsstraße des Zentrums spielt ein ganzes belorussisches Sinfonieorchester Bach, Vivaldi und Mozart. Zum Heulen. Die wären europäische Klasse.

Das Betteln ist ein Symptom einer vom Profitstreben geprägten Ordnung, die die Gesellschaft zunehmend spaltet, und ausgerechnet Sozialdemokraten haben sich dafür hergegeben, diesen Spaltungsprozeß zu beschleunigen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1001148) Verfasst am: 15.05.2008, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Das klassische Dillemma in so 'nem Fall ist eigentlich ein anderes:

Handelt es sich wirklich um einen Behinderten, der wegen seiner Behinderung darauf angewiesen ist auf solche Art seinen Lebensunterhalt zu verdienen? Das soziale Netz ist ja mittlerweile so loechrig, dass etliche wirklich beduerftige Leute ganz einfach hindurchfallen.
Dann waere es unmoralisch nichts zu geben, wenn man was uebrig hat.

Oder handelt es sich um einen Typen, der das im Vorhergehenden Beschriebene ganz einfach bloss ausnutzen will und nicht einsieht sich 'nen anderen Lebensunterhalt zu suchen, solange es Leute gibt, die so bloed sind, dass sie auf seine Masche reinfallen?
Dann ist es unmoralisch solches Parasitentum mit seinem Geld zu unterstuetzen. Letztlich beklaut so ein Typ die Leute, die tatsaechlich auf solche Bettelei angewiesen sind.

Gruss, Bernie
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1001162) Verfasst am: 15.05.2008, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Mit Almosen wird der unwürdige Bettlerzustand einzementiert. Die Bettler sollten sich zusammentun und meinetwegen diese und jene Behörden stürmen und soziale Rechte für sich, so erkämpfen.
Ansonsten gilt: lieber klauen sowie sonstiges "Unter- dem- Nagel-reißen, statt ohnmächtig am Boden zu liegen bzw. zu kauern.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1001168) Verfasst am: 15.05.2008, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Mit Almosen wird der unwürdige Bettlerzustand einzementiert. Die Bettler sollten sich zusammentun und meinetwegen diese und jene Behörden stürmen und soziale Rechte für sich, so erkämpfen.
Ansonsten gilt: lieber klauen sowie sonstiges "Unter- dem- Nagel-reißen, statt ohnmächtig am Boden zu liegen bzw. zu kauern.


Dummerweise ist es bei vielen tatsaechlich Beduerftigen so, dass sie auf die ein oder andere Weise so gehandicapt sind, dass sie, auch wenn sie wollen, nicht arbeiten koenen und das gleiche Handicap ihnen auch beim "Kaempfen" im Wege ist. Was machen die?

Gruss, Bernie
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Mai
Freigeist



Anmeldungsdatum: 06.09.2005
Beiträge: 876
Wohnort: zu Hause

Beitrag(#1001172) Verfasst am: 15.05.2008, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Backside hat folgendes geschrieben:
Ich fahre öfters mit dem Bus zur Uni, manchmal auch erst gegen Mittag.
Und da kommt es nun ab und zu vor, dass ein gewisser, gebrechlich und geistig verwirrt wirkender alter Mann (ich würde ihn vielleicht auf 65 Schätzen) in den Bus einsteigt. Das erste was dann passiert ist, dass er einen mit gewissermaßen entsetzten Blick anstarrt und einen Zettel zückt auf dem sinngemäß steht: "Ich bin stumm und taub, bitte 2 Euro" ...

Was würdet ihr tun ? ...


Ich würde ihm jedesmal etwas geben, meistens 50 Cent, manchmal etwas mehr; auch wenn er mir unsympathisch und aufdringlich wäre.
Gelegentlich würde ich jedoch anders handeln.
Ich würde ihn beobachten, um mir über seine Person mehr Klarheit zu verschaffen.

Das wären pro Monat ca. 15 Euro. Das könnte ich verkraften.
Mit dieser Verhaltensweise bin ich bisher gut gefahren.

Bäume lassen ihre Früchte fallen, egal ob sie auf ein Blumenfeld oder einen Misthaufen fallen.

Der Mensch sollte nicht nur das Zusammenraffen lernen sondern auch das Abgeben lernen.
Mit dem letzten Atemzug kann der Mensch nichts mitnehmen, auch wenn er viele Milliarden zusammengerafft hat.

Die Reichen, Mächtigen und Klugen haben das Zusammenraffen gelernt.
Mit dem Abgeben sind diese Typen sehr sparsam.
Die Raffgeier der Gesellschaft müssen nicht meine Vorbilder sein!

Etwas Solidarität mit den Armen sollte der Mensch lernen.
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Angedenken an das Eine, bleibt das Beste, was ich meine. Goethe
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1001174) Verfasst am: 15.05.2008, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Das muss nicht zwangsläufig so sein. Erinnert sei an den Bundschuhführer Jos Fritz, dem auch Bettler bei seinen 3 Aufständen zuliefen, bzw. diese mit unterstützten.
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Latina
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Anmeldungsdatum: 28.07.2006
Beiträge: 934
Wohnort: Börn, Hellvetia

Beitrag(#1001409) Verfasst am: 16.05.2008, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich gebe grundsätzlich nichts. Habe aber auch schon Ausnahmen gemacht. Smilie
Ich weiss nicht wie es in Deutschland aussieht, aber hier in der Schweiz haben wir ein gutes soziales Netz, da ist eigentlich niemand aufs Betteln angewiesen. Es gibt natürlich die Junkies, denen gebe ich grundsätzlich nix, da ich sicher nicht ihre Drogen mitfinanzieren will. Dann die Punks, welche aus Prinzip betteln (Arbeiten ist scheisse, aber von der Arbeit der anderen profitieren ist ok). Denen geb ich auch nie was, ich zahl doch nicht für deren Bier. Und dann die Profi-Bettler, die aus Rumänien angekarrt werden und mit Elendsblick und Kindern auf Knien rumrutschen; das geht mir einfach zu weit. Die kriegen sicher nichts! Es gab aber auch schon Momente, wo ich Leuten die mir wirklich verzweifelt schienen, etwas gegeben habe.
Mir selber ist es zwar noch nie passiert, aber ich habe auch schon gehört dass sich Bettler beim Spender beschwert haben, über die zu niedrige Geldsumme. Lachen
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1001412) Verfasst am: 16.05.2008, 12:25    Titel: Re: Bettler - Moralisches Dilemma ? Antworten mit Zitat

Backside hat folgendes geschrieben:
nd geistig verwirrt wirkender alter Mann (ich würde ihn vielleicht auf 65 Schätzen) in den Bus einsteigt. Das erste was dann passiert ist, dass er einen mit gewissermaßen entsetzten Blick anstarrt und einen Zettel zückt auf dem sinngemäß steht: "Ich bin stumm und taub, bitte 2 Euro"
Diesen Zettel hält er einem dann so lange vor die Nase, bis man entweder vehement abwinkt oder eben doch ein paar Cents herausrückt. Habe ich auch selbst schonmal getan.

Hast Du Dir seinen Behindertenausweis zeigen lassen?
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1001420) Verfasst am: 16.05.2008, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Folgende Bettlertypen gibt es: 1. Armutsbettler, 2. Gewohnheitsbettler (von klein auf praktiziert) 3.Gelegenheitsbettler, 4. Faulpelze
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1001424) Verfasst am: 16.05.2008, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Folgende Bettlertypen gibt es: 1. Armutsbettler, 2. Gewohnheitsbettler (von klein auf praktiziert) 3.Gelegenheitsbettler, 4. Faulpelze

Es gibt auch 5. Betrüger. Die behaupten meist, dass sie behindert sind bzw. sie nehmen kleine Kinder mit zum Betteln.
Wenn Du solchen Betrügerbettlern ("Ich habe Hunger!") z.B. anbietest, Ihnen was zum Essen zu kaufen, lehnen diese ab. Sie wollen nämlich nur Geld.
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Asz
WiW (Weib im Web)



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1001425) Verfasst am: 16.05.2008, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt "Bettler" die geben einfach eine gute Performence. Wer mich gekonnt (ohne Druck und Belästigung und/ oder Beschimpfungen) anbettelt, hat eine gute Chance, etwas zu bekommen, wenn ich gerade was passendes dabei habe. Bei mir hängt es auch von der Laune ab. Manchmal nehme ich mir sogar vor, der erste heut bekommt was. So halte ich es auch mit Obdachlosenzeitungsverkäufern. Wobei ich mir nie eine ´Zeitung kaufe, sondern immer spende.
Bei musikalischen "Vorträgen" gebe ich nur, wenn es mir wirklich gefallen hat. Folter unterstütze ich nicht.
Zu Weihnachten fahre ich immer mit 20 Euro in der Tasche S-Bahn und warte, auf schlaue Bettler oder Straßen-/ Bahnkünstler. Je nachdem wieviel (höchstens 4) können die auf 5 bis 20 Euro kommen. Letztes Jahr hatte einer den 20iger. Das Wetter war doof.
Ich gebe prinzipiell immer Geld und unterlasse solche Sprüche, wie: "Aber keinen Alkohol oder Drogen davon kaufen". Schließlich will ich doch auch nicht, daß mir irgendjemand reinredet, wie ich mein Geld auszugeben habe. Und "Geschenkt ist geschenkt". Wenn derjenige sowas braucht, wird er mich sowieso anlügen. Also, was solls? Nur um die Moralkeule rauszuholen?
Einmal hatte ich Kuchen über (selbstgebacken und gutscheckend- aber viel zu viel) Da habe ich den mitgenommen und tatsächlich war auch ein Bettler in der Bahn. Den habe ich dann auch extra gefragt, ob er den Kuchen möchte. Wollte er, hat sich sogar gefreut...hab ich mich gefreut. Wenn nicht, hätt er Knete bekommen.
Selbst Kinder dürfen oft sowas für sich entscheiden, warum nicht Bettler???

Seitdem ich mich dazu entschieden habe, "Bettlern" quasi gleichberechtig gegenüberzutreten, fühl ich mich auch nicht mehr blöd, egal ob ich nun gebe oder nicht.
_________________
Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1001648) Verfasst am: 16.05.2008, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

2 Bettlertypen hab ich ganz vergessen: 1. Fremde, z.B.ein Teil der Roma und Sinti, die Schwellenängste gegenüber den Behörden besitzen und daher keine Sozialbeihilfe beantragen, 2.Bettelorden.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1001729) Verfasst am: 16.05.2008, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Asz hat folgendes geschrieben:

....Bei musikalischen "Vorträgen" gebe ich nur, wenn es mir wirklich gefallen hat. Folter unterstütze ich nicht.....


Strassenmusik ist keine Bettelei, zumindest wenn die Leute halbwegs spielen koennen. Ohne sie waeren die Fussgaengerzonen aermer. Ich sehe sowas als Konzert, fuer das ich gerne freiwillig "Eintritt" zahle, wenn es mir gefaellt. Der betreffende Musikus geht einer durchaus ehrenwerten Beschaeftigung nach, fuer die er bezahlt wird.

Gruss, Bernie
_________________
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1001749) Verfasst am: 16.05.2008, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

ignorieren.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Svea
zurück



Anmeldungsdatum: 01.09.2006
Beiträge: 1908

Beitrag(#1001838) Verfasst am: 17.05.2008, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde ihm nicht ständig etwas geben. Gerade wenn er so aufdringlich ist.

Bei uns im Einkaufzentrum stand im Parkhaus immer mal ein Typ der die Leute angequatscht hat, er bräuchte Geld für eine Fahrkarte, er käme sonst nicht nach Hause. Und diese Masche hat der wochenlang abgezogen.. Hab auch immer wieder Leute gesehen die dem was gegeben haben. Ich hatte mich auch im Einkaufszentrum beschwert weils nervig wurde.. Irgendwann war er dann weg, der Gewinn blieb wohl aus..
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Laizist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.12.2006
Beiträge: 487

Beitrag(#1001864) Verfasst am: 17.05.2008, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Nichts geben / ignorieren. In diesem Land muss niemand auf der Straße leben oder hungern.
_________________
Nietzsches Bauchladen
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