Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Worauf sollte man - bitte schön - als Deutscher stolz sein?
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  

Bist du stolz, Deutscher zu sein?
Wenn ja, warum?
20%
 20%  [ 10 ]
Nein.
80%
 80%  [ 40 ]
Stimmen insgesamt : 50

Autor Nachricht
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2599
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2286368) Verfasst am: 07.09.2022, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann auf alles stolz sein, einen Arsch wir.eine Waschmaschine zu haben oder IQ von 50 zu haben. Darum geht es nicht. Die Frage ist , ob es besonders positiv ist , solche Eigenschaften zu haben. Gefühle gibt es en masse, egal welche. Nicht alle Gefühle führen zu positven Handlungen. Nationalstolz schon gar nicht.

Zuletzt bearbeitet von luc am 07.09.2022, 17:50, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44134

Beitrag(#2286369) Verfasst am: 07.09.2022, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Aber hast Du es vermocht, die wunderschöne Eigenschaft, auf die Du stolz bist, aus eigener Kraft zu schöpfen?

Kann man überhaupt irgendwas aus eigener Kraft schöpfen...?
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolf359
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.01.2013
Beiträge: 1482

Beitrag(#2286371) Verfasst am: 07.09.2022, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Aber hast Du es vermocht, die wunderschöne Eigenschaft, auf die Du stolz bist, aus eigener Kraft zu schöpfen?

Kann man überhaupt irgendwas aus eigener Kraft schöpfen...?

Natürlich nicht. Denn alle Eigenschaften wurden vom lieben Gott verliehen und Stolz ist eine der sieben Tod- bzw. Hauptsünden! freakteach

Also lasset uns nicht stolz sein, sondern Gott für seine Gnade danken! Schamane in Aktion


Zuletzt bearbeitet von Wolf359 am 07.09.2022, 17:49, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2599
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2286372) Verfasst am: 07.09.2022, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Aber hast Du es vermocht, die wunderschöne Eigenschaft, auf die Du stolz bist, aus eigener Kraft zu schöpfen?

Kann man überhaupt irgendwas aus eigener Kraft schöpfen...?


Nein, das Umfeld spielt immer eine Rolle. Ups... Tarvoc, ich wollte nicht mit dir reden. Naja, egal.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolf359
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.01.2013
Beiträge: 1482

Beitrag(#2286373) Verfasst am: 07.09.2022, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Ich bin nicht stolz Franzose zu sein


Dann wurdest du wohl falsch erzogen und deine Mutter verdient keine Auszeichnung, selbst wenn du noch drei Geschwister hast, denn es...

Zitat:
[...] muss nachgewiesen werden, dass die Kinder "... [eine] patriotische Gesinnung " haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A9daille_de_la_Famille
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2599
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2286376) Verfasst am: 07.09.2022, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf359 hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich bin nicht stolz Franzose zu sein


Dann wurdest du wohl falsch erzogen und deine Mutter verdient keine Auszeichnung, selbst wenn du noch drei Geschwister hast, denn es...

Zitat:
[...] muss nachgewiesen werden, dass die Kinder "... [eine] patriotische Gesinnung " haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A9daille_de_la_Famille


Ich bin froh, falsch erzogen worden zu sein. Wenigstens in diesem Punkt. Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht , dass meine Eltern so viel Einfluss darauf hatten. Sehr glücklich
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31730
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2286382) Verfasst am: 07.09.2022, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Man kann auf alles stolz sein, einen Arsch wir.eine Waschmaschine zu haben oder IQ von 50 zu haben. Darum geht es nicht. Die Frage ist , ob es besonders positiv ist , solche Eigenschaften zu haben. Gefühle gibt es en masse, egal welche. Nicht alle Gefühle führen zu positven Handlungen. Nationalstolz schon gar nicht.


Und auch da möchte ich widersprechen. Ich will mich jetzt nicht in unnützen, frei erdachten Beispielen ergehen, aber die Aussage Nationalstolz führe nicht zu positiven Handlungen, ist mir viel zu allgemein gefasst. Man kann darüber streiten, ob er überproportional zu negativen Handlungen führt, aber die Wirkungsweise und -möglichkeit von Gefühlen halte ich grundsätzlich für ambivalent. Jedes noch so positiv verbrämte Gefühl kann negative Folgen nach sich ziehen und genauso andersrum. Was wir für welche Art von Gefühlen halten basiert ja auf unseren direkten oder indirekten, erlernten Erfahrung mit ihnen. Ich bin dafür jedes einzeln und so neutral wie möglich zu bewerten, respektive sie im Kontext der assoziierten Stoßrichtung zu bewerten. Auf den Sticker von oben bezogen kann man also durchaus ein negatives Urteil über die Aussage fällen stolz zu sein ein Deutscher zu sein, weil die Bildgestaltung andeutet, dass der Designer sowie Kleber desselben damit eine retrorevanchistische Meinung vertritt. Nur auf die Aussage allein reduziert gibt der Nationalstolz das imho eben nicht her.
_________________
"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2599
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2286384) Verfasst am: 07.09.2022, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Die Gefühle, die man hat, hat man einfach. Aber dann kommt die mentale Arbeit. Sind meine Gefühle berechtigt, haben sie positive Auswirkungen auf mich und auf mein Umfeld? Wie gehe ich damit um? Welche Konsequenzen ziehe ich? Zum Glück ist man seinen Gefühlen nicht ganz ausgeliefert und durch Reflexion kann man einiges lenken, nicht mit Verdrängung verwechseln. Ich wüsste nicht, was Nationalstolz für positive Effekte haben kann. Zufriedenheit und eventuel Genuss der nationalen Identität ohne Fantasien eher.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31730
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2286391) Verfasst am: 08.09.2022, 03:52    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Die Gefühle, die man hat, hat man einfach. Aber dann kommt die mentale Arbeit. Sind meine Gefühle berechtigt, haben sie positive Auswirkungen auf mich und auf mein Umfeld? Wie gehe ich damit um? Welche Konsequenzen ziehe ich? Zum Glück ist man seinen Gefühlen nicht ganz ausgeliefert und durch Reflexion kann man einiges lenken, nicht mit Verdrängung verwechseln. Ich wüsste nicht, was Nationalstolz für positive Effekte haben kann. Zufriedenheit und eventuel Genuss der nationalen Identität ohne Fantasien eher.


Stimmt. Wir sind unseren Gefühlen nicht ganz ausgeliefert. Aber manchmal, und da spreche ich aus eigener Erfahrung, hilft einem alles reflektieren nicht über sie hinweg. Dann kann man versuchen damit zu arbeiten, so dass sie einen möglichst guten Einfluss auf unser Leben haben, aber auch das ist ohne jede Garantie. Am Ende können sie einen ggf. doch wieder überwältigen.

Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht. Wenn man dazu keinen Stolz braucht ist das ja schön und gut, aber jenen, denen er damit hilft, wertet er aktiv das eigene und das Leben anderer auf. Da will ich nicht der sein, der ihnen sagt, dieser Stolz sei falsch und hohl, nur weil er nicht auf eigenen Leistungen beruht. (Ein Konzept, das ich eh ablehne. Leistung oder nicht, man kann stolz sein worauf man will.)
_________________
"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26379
Wohnort: München

Beitrag(#2286393) Verfasst am: 08.09.2022, 05:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin froh und glücklich, in Deutschland geboren zu sein und bin trotzdem depressiv. Und allein aufs Töpfchen zu können, ist noch eine der größten Leistungen, die ich erbringe. Ich bin auf nix stolz. Was ist überhaupt Stolzsein?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht.


Das ist einer der dümmsten Aussagen, die ich seit langem hier gelesen habe. Hast du das wirklich durchdacht bevor du es geschrieben hast? Bestimmt nicht. Lachen

Leute, die ihre Nationalstolz herumposaunen, sind ja bekannt dafür, besonders mitmenschlich zu Deutschen zu sein, die nicht ihren Vorstellungen vom Deutschsein entsprechen. Ach, und die sind denen natürlich nicht gleichgültig. Komplett von der Rolle
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31730
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2286394) Verfasst am: 08.09.2022, 07:11    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich bin froh und glücklich, in Deutschland geboren zu sein und bin trotzdem depressiv. Und allein aufs Töpfchen zu können, ist noch eine der größten Leistungen, die ich erbringe. Ich bin auf nix stolz. Was ist überhaupt Stolzsein?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht.


Das ist einer der dümmsten Aussagen, die ich seit langem hier gelesen habe. Hast du das wirklich durchdacht bevor du es geschrieben hast? Bestimmt nicht. Lachen

Leute, die ihre Nationalstolz herumposaunen, sind ja bekannt dafür, besonders mitmenschlich zu Deutschen zu sein, die nicht ihren Vorstellungen vom Deutschsein entsprechen. Ach, und die sind denen natürlich nicht gleichgültig. Komplett von der Rolle


Wie du meinst.
_________________
"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2286395) Verfasst am: 08.09.2022, 07:52    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich bin froh und glücklich, in Deutschland geboren zu sein und bin trotzdem depressiv. Und allein aufs Töpfchen zu können, ist noch eine der größten Leistungen, die ich erbringe. Ich bin auf nix stolz. Was ist überhaupt Stolzsein?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht.


Das ist einer der dümmsten Aussagen, die ich seit langem hier gelesen habe. Hast du das wirklich durchdacht bevor du es geschrieben hast? Bestimmt nicht. Lachen

Leute, die ihre Nationalstolz herumposaunen, sind ja bekannt dafür, besonders mitmenschlich zu Deutschen zu sein, die nicht ihren Vorstellungen vom Deutschsein entsprechen. Ach, und die sind denen natürlich nicht gleichgültig. Komplett von der Rolle


Wie du meinst.


Ich kann Bravopunks Aussagen nachvollziehen. Dass es eine drohende Kehrseite der Medaille beim Nationalstolz gibt, hat er/sie ja außerdem garnicht geleugnet...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26379
Wohnort: München

Beitrag(#2286397) Verfasst am: 08.09.2022, 08:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich bin froh und glücklich, in Deutschland geboren zu sein und bin trotzdem depressiv. Und allein aufs Töpfchen zu können, ist noch eine der größten Leistungen, die ich erbringe. Ich bin auf nix stolz. Was ist überhaupt Stolzsein?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht.


Das ist einer der dümmsten Aussagen, die ich seit langem hier gelesen habe. Hast du das wirklich durchdacht bevor du es geschrieben hast? Bestimmt nicht. Lachen

Leute, die ihre Nationalstolz herumposaunen, sind ja bekannt dafür, besonders mitmenschlich zu Deutschen zu sein, die nicht ihren Vorstellungen vom Deutschsein entsprechen. Ach, und die sind denen natürlich nicht gleichgültig. Komplett von der Rolle


Wie du meinst.


Ich kann Bravopunks Aussagen nachvollziehen. Dass es eine drohende Kehrseite der Medaille beim Nationalstolz gibt, hat er/sie ja außerdem garnicht geleugnet...


Das macht die positiv gesetzte Sequenz Nationalstolz > Heimatgefühl > Gemeinschaftsgefühl nicht weniger obskur.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2286398) Verfasst am: 08.09.2022, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich bin froh und glücklich, in Deutschland geboren zu sein und bin trotzdem depressiv. Und allein aufs Töpfchen zu können, ist noch eine der größten Leistungen, die ich erbringe. Ich bin auf nix stolz. Was ist überhaupt Stolzsein?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht.


Das ist einer der dümmsten Aussagen, die ich seit langem hier gelesen habe. Hast du das wirklich durchdacht bevor du es geschrieben hast? Bestimmt nicht. Lachen

Leute, die ihre Nationalstolz herumposaunen, sind ja bekannt dafür, besonders mitmenschlich zu Deutschen zu sein, die nicht ihren Vorstellungen vom Deutschsein entsprechen. Ach, und die sind denen natürlich nicht gleichgültig. Komplett von der Rolle


Wie du meinst.


Ich kann Bravopunks Aussagen nachvollziehen. Dass es eine drohende Kehrseite der Medaille beim Nationalstolz gibt, hat er/sie ja außerdem garnicht geleugnet...


Das macht die positiv gesetzte Sequenz Nationalstolz > Heimatgefühl > Gemeinschaftsgefühl nicht weniger obskur.


Hm, aber weswegen? Geht es dir um die Begrifflichkeiten? Oder sagst du tatsächlich, dass ein Kult rund um die Betonung von Gemeinsamkeiten und Erfolgen auf nationalem Level zu keiner Verstärkung der positiven Identifikation mit dem eigenen Land führen kann?
Selbige Frage bezüglich des Gemeinschaftsgefühls - was wäre denn daran strittig für dich?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2599
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2286400) Verfasst am: 08.09.2022, 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Die Gefühle, die man hat, hat man einfach. Aber dann kommt die mentale Arbeit. Sind meine Gefühle berechtigt, haben sie positive Auswirkungen auf mich und auf mein Umfeld? Wie gehe ich damit um? Welche Konsequenzen ziehe ich? Zum Glück ist man seinen Gefühlen nicht ganz ausgeliefert und durch Reflexion kann man einiges lenken, nicht mit Verdrängung verwechseln. Ich wüsste nicht, was Nationalstolz für positive Effekte haben kann. Zufriedenheit und eventuel Genuss der nationalen Identität ohne Fantasien eher.


Stimmt. Wir sind unseren Gefühlen nicht ganz ausgeliefert. Aber manchmal, und da spreche ich aus eigener Erfahrung, hilft einem alles reflektieren nicht über sie hinweg. Dann kann man versuchen damit zu arbeiten, so dass sie einen möglichst guten Einfluss auf unser Leben haben, aber auch das ist ohne jede Garantie. Am Ende können sie einen ggf. doch wieder überwältigen.

Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht. Wenn man dazu keinen Stolz braucht ist das ja schön und gut, aber jenen, denen er damit hilft, wertet er aktiv das eigene und das Leben anderer auf. Da will ich nicht der sein, der ihnen sagt, dieser Stolz sei falsch und hohl, nur weil er nicht auf eigenen Leistungen beruht. (Ein Konzept, das ich eh ablehne. Leistung oder nicht, man kann stolz sein worauf man will.)
Der Mensch ist ein Herdentier. Das ist so und war in der Laufe der Entwicklung auch so. Gemeinschaft schützt. Wenn eine Katastrophe in Bangladesch oder in Tansania passiert, fühle ich mich weniger betroffen als, wenn es in Frankreich/Deutschland passieren würde. Wenn es in meinem Stadtviertel passiert , ist es für mich rein gefühlsmäßig schlimmer als wenn es 100 km von hier wäre. Trotzdem oder vielleicht doch gerade deshalb empfinde ich es als Bedrohung, wenn ein Teil meiner Gemeinschaft völlig abdriftet und anfängt, seine Nationalgefühle als Tugend zu verkaufen und wenn ich sie kritisiere, mich als Netzbeschutzer zu betrachten. Heimatgefühl ist da , wo ich mich wohl fühle und ich glaube wären nicht so viele Sprachbarrieren, würde ich mich in vielen Ländern sehr gut anpassen. Natürlich fällt es mir vor allem in Europa leichter , da meine europäische Gesinnung ziemlich stark ist.

Zuletzt bearbeitet von luc am 08.09.2022, 09:43, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26379
Wohnort: München

Beitrag(#2286401) Verfasst am: 08.09.2022, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich bin froh und glücklich, in Deutschland geboren zu sein und bin trotzdem depressiv. Und allein aufs Töpfchen zu können, ist noch eine der größten Leistungen, die ich erbringe. Ich bin auf nix stolz. Was ist überhaupt Stolzsein?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht.


Das ist einer der dümmsten Aussagen, die ich seit langem hier gelesen habe. Hast du das wirklich durchdacht bevor du es geschrieben hast? Bestimmt nicht. Lachen

Leute, die ihre Nationalstolz herumposaunen, sind ja bekannt dafür, besonders mitmenschlich zu Deutschen zu sein, die nicht ihren Vorstellungen vom Deutschsein entsprechen. Ach, und die sind denen natürlich nicht gleichgültig. Komplett von der Rolle


Wie du meinst.


Ich kann Bravopunks Aussagen nachvollziehen. Dass es eine drohende Kehrseite der Medaille beim Nationalstolz gibt, hat er/sie ja außerdem garnicht geleugnet...


Das macht die positiv gesetzte Sequenz Nationalstolz > Heimatgefühl > Gemeinschaftsgefühl nicht weniger obskur.


Hm, aber weswegen? Geht es dir um die Begrifflichkeiten? Oder sagst du tatsächlich, dass ein Kult rund um die Betonung von Gemeinsamkeiten und Erfolgen auf nationalem Level zu keiner Verstärkung der positiven Identifikation mit dem eigenen Land führen kann?
Selbige Frage bezüglich des Gemeinschaftsgefühls - was wäre denn daran strittig für dich?


Eine positiv verstärkte Identifikation über die Nation fördert, wenn überhaupt, nur ein exklusives, kein inklusives Gemeinschaftsgefühl. Um welche Art von Gefühl soll es sich denn handeln? Ich bin stolz ein Deutscher zu sein und kuschel deshalb sogar mit linken Vaterlandsverächtern? zwinkern Frage
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2286402) Verfasst am: 08.09.2022, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich bin froh und glücklich, in Deutschland geboren zu sein und bin trotzdem depressiv. Und allein aufs Töpfchen zu können, ist noch eine der größten Leistungen, die ich erbringe. Ich bin auf nix stolz. Was ist überhaupt Stolzsein?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht.


Das ist einer der dümmsten Aussagen, die ich seit langem hier gelesen habe. Hast du das wirklich durchdacht bevor du es geschrieben hast? Bestimmt nicht. Lachen

Leute, die ihre Nationalstolz herumposaunen, sind ja bekannt dafür, besonders mitmenschlich zu Deutschen zu sein, die nicht ihren Vorstellungen vom Deutschsein entsprechen. Ach, und die sind denen natürlich nicht gleichgültig. Komplett von der Rolle


Wie du meinst.


Ich kann Bravopunks Aussagen nachvollziehen. Dass es eine drohende Kehrseite der Medaille beim Nationalstolz gibt, hat er/sie ja außerdem garnicht geleugnet...


Das macht die positiv gesetzte Sequenz Nationalstolz > Heimatgefühl > Gemeinschaftsgefühl nicht weniger obskur.


Hm, aber weswegen? Geht es dir um die Begrifflichkeiten? Oder sagst du tatsächlich, dass ein Kult rund um die Betonung von Gemeinsamkeiten und Erfolgen auf nationalem Level zu keiner Verstärkung der positiven Identifikation mit dem eigenen Land führen kann?
Selbige Frage bezüglich des Gemeinschaftsgefühls - was wäre denn daran strittig für dich?


Eine positiv verstärkte Identifikation über die Nation fördert, wenn überhaupt, nur ein exklusives, kein inklusives Gemeinschaftsgefühl. Um welche Art von Gefühl soll es sich denn handeln? Ich bin stolz ein Deutscher zu sein und kuschel deshalb sogar mit linken Vaterlandsverächtern? zwinkern Frage


Dass das Gefühl nur exklusiver Natur wäre sei erst mal dahingestellt. Festzuhalten bleibt, dass deine Relativierung Bravopunks ursprüngliche Äußerungen gar nicht widerlegt. Was seine/ihre Äußerungen also so ausgesprochen dumm machen soll, sehe ich immer noch nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44134

Beitrag(#2286404) Verfasst am: 08.09.2022, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Dass das Gefühl nur exklusiver Natur wäre sei erst mal dahingestellt.

Das Konzept der Nation ist als solches auf der Abgrenzung gegen andere Nationen gegründet. Dadurch definiert sich die Nation überhaupt erst. Gegenteiliges hieße, dass die "Nation", mit der man sich identifiziert, die Menschheit selbst sein müsste. Aber das macht eben so niemand (außer vielleicht Skeptiker), weil Menschheit nicht im selben Maße als kollektive Projektionsfläche für Identitätskonstruktion funktioniert wie eine Nation.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2286408) Verfasst am: 08.09.2022, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde man sollte nicht ignorieren, daß dieser Staat eine Bundesrepublik ist, und eben nicht als Nation definiert wird. Etwas Zurückhaltung finde ich immer noch angebracht. Und das blockiert bei mir die Vorstellung positiver nationalistischer Glücksgefühle. Im Gegentum ist das ein Horror.
Deutsche haben doch so viel Gründe sich zu freuen. Boris Becker (ich weiß...), Sozialsysteme, funktionierende Gewaltenteilung, Fußball-WM-Siege, frisches Wasser und relativ wenig Korruption.
Zuletzt wird sogar noch kiffen legalisiert.
Was will man noch mehr?
Sicher nicht den kloakenhafte Nationalstolz.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26379
Wohnort: München

Beitrag(#2286410) Verfasst am: 08.09.2022, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich bin froh und glücklich, in Deutschland geboren zu sein und bin trotzdem depressiv. Und allein aufs Töpfchen zu können, ist noch eine der größten Leistungen, die ich erbringe. Ich bin auf nix stolz. Was ist überhaupt Stolzsein?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht.


Das ist einer der dümmsten Aussagen, die ich seit langem hier gelesen habe. Hast du das wirklich durchdacht bevor du es geschrieben hast? Bestimmt nicht. Lachen

Leute, die ihre Nationalstolz herumposaunen, sind ja bekannt dafür, besonders mitmenschlich zu Deutschen zu sein, die nicht ihren Vorstellungen vom Deutschsein entsprechen. Ach, und die sind denen natürlich nicht gleichgültig. Komplett von der Rolle


Wie du meinst.


Ich kann Bravopunks Aussagen nachvollziehen. Dass es eine drohende Kehrseite der Medaille beim Nationalstolz gibt, hat er/sie ja außerdem garnicht geleugnet...


Das macht die positiv gesetzte Sequenz Nationalstolz > Heimatgefühl > Gemeinschaftsgefühl nicht weniger obskur.


Hm, aber weswegen? Geht es dir um die Begrifflichkeiten? Oder sagst du tatsächlich, dass ein Kult rund um die Betonung von Gemeinsamkeiten und Erfolgen auf nationalem Level zu keiner Verstärkung der positiven Identifikation mit dem eigenen Land führen kann?
Selbige Frage bezüglich des Gemeinschaftsgefühls - was wäre denn daran strittig für dich?


Eine positiv verstärkte Identifikation über die Nation fördert, wenn überhaupt, nur ein exklusives, kein inklusives Gemeinschaftsgefühl. Um welche Art von Gefühl soll es sich denn handeln? Ich bin stolz ein Deutscher zu sein und kuschel deshalb sogar mit linken Vaterlandsverächtern? zwinkern Frage


Dass das Gefühl nur exklusiver Natur wäre sei erst mal dahingestellt. Festzuhalten bleibt, dass deine Relativierung Bravopunks ursprüngliche Äußerungen gar nicht widerlegt. Was seine/ihre Äußerungen also so ausgesprochen dumm machen soll, sehe ich immer noch nicht.


Da bist also auch davon überzeugt davon, dass Nationalstolz das Gemeinschaftsgefühl auch mit unseren nichtkartoffeligen Mitbürger*innen und kartoffeligen Gegner*innen des Deutschtums fördert? Nein, ich halte das weiter für einen dummen Gedanken. zwinkern
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2286411) Verfasst am: 08.09.2022, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Dass das Gefühl nur exklusiver Natur wäre sei erst mal dahingestellt.

Das Konzept der Nation ist als solches auf der Abgrenzung gegen andere Nationen gegründet. Dadurch definiert sich die Nation überhaupt erst. Gegenteiliges hieße, dass die "Nation", mit der man sich identifiziert, die Menschheit selbst sein müsste. Aber das macht eben so niemand (außer vielleicht Skeptiker), weil Menschheit nicht im selben Maße als kollektive Projektionsfläche für Identitätskonstruktion funktioniert wie eine Nation.


Das bezog sich natürlich auf AdvocatusDiabolis Absteckung der Begrifflichkeit. Er hat sich ja auf die innerdeutsche Ebene bezogen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2286412) Verfasst am: 08.09.2022, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich bin froh und glücklich, in Deutschland geboren zu sein und bin trotzdem depressiv. Und allein aufs Töpfchen zu können, ist noch eine der größten Leistungen, die ich erbringe. Ich bin auf nix stolz. Was ist überhaupt Stolzsein?

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Nationalstolz kann durchaus positive Effekte haben. Er kann dafür sorgen, dass man sich in seinem Land aufgehoben und geborgen fühlt und sich als Teil eines großen Ganzen versteht. Auch das Heimatgefühl kann dadurch gestärkt werden, wodurch man sich emotional enger an Land und Leute bindet und ihnen nicht gleichgültig gegenüber steht.


Das ist einer der dümmsten Aussagen, die ich seit langem hier gelesen habe. Hast du das wirklich durchdacht bevor du es geschrieben hast? Bestimmt nicht. Lachen

Leute, die ihre Nationalstolz herumposaunen, sind ja bekannt dafür, besonders mitmenschlich zu Deutschen zu sein, die nicht ihren Vorstellungen vom Deutschsein entsprechen. Ach, und die sind denen natürlich nicht gleichgültig. Komplett von der Rolle


Wie du meinst.


Ich kann Bravopunks Aussagen nachvollziehen. Dass es eine drohende Kehrseite der Medaille beim Nationalstolz gibt, hat er/sie ja außerdem garnicht geleugnet...


Das macht die positiv gesetzte Sequenz Nationalstolz > Heimatgefühl > Gemeinschaftsgefühl nicht weniger obskur.


Hm, aber weswegen? Geht es dir um die Begrifflichkeiten? Oder sagst du tatsächlich, dass ein Kult rund um die Betonung von Gemeinsamkeiten und Erfolgen auf nationalem Level zu keiner Verstärkung der positiven Identifikation mit dem eigenen Land führen kann?
Selbige Frage bezüglich des Gemeinschaftsgefühls - was wäre denn daran strittig für dich?


Eine positiv verstärkte Identifikation über die Nation fördert, wenn überhaupt, nur ein exklusives, kein inklusives Gemeinschaftsgefühl. Um welche Art von Gefühl soll es sich denn handeln? Ich bin stolz ein Deutscher zu sein und kuschel deshalb sogar mit linken Vaterlandsverächtern? zwinkern Frage


Dass das Gefühl nur exklusiver Natur wäre sei erst mal dahingestellt. Festzuhalten bleibt, dass deine Relativierung Bravopunks ursprüngliche Äußerungen gar nicht widerlegt. Was seine/ihre Äußerungen also so ausgesprochen dumm machen soll, sehe ich immer noch nicht.


Da bist also auch davon überzeugt davon, dass Nationalstolz das Gemeinschaftsgefühl auch mit unseren nichtkartoffeligen Mitbürger*innen und kartoffeligen Gegner*innen des Deutschtums fördert? Nein, ich halte das weiter für einen dummen Gedanken. zwinkern


Wer hat das denn jemals behauptet?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26379
Wohnort: München

Beitrag(#2286416) Verfasst am: 08.09.2022, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn das Gemeinschaftsgefühl, das durch Nationalstolz angeblich befördert wird, nicht für alle gefühlt wird, was ist dann der positive Effekt des Nationalstolzes? Dass sich Kartoffeln freundlicher in die Augen sehen?
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46342
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2286418) Verfasst am: 08.09.2022, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn das Gemeinschaftsgefühl, das durch Nationalstolz angeblich befördert wird, nicht für alle gefühlt wird, was ist dann der positive Effekt des Nationalstolzes? Dass sich Kartoffeln freundlicher in die Augen sehen?


Ich liebe es... Ich liebe deine Art, alles so klar und verständlich ausdrücken zu können.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31730
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2286419) Verfasst am: 08.09.2022, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Dass das Gefühl nur exklusiver Natur wäre sei erst mal dahingestellt.

Das Konzept der Nation ist als solches auf der Abgrenzung gegen andere Nationen gegründet. Dadurch definiert sich die Nation überhaupt erst. Gegenteiliges hieße, dass die "Nation", mit der man sich identifiziert, die Menschheit selbst sein müsste. Aber das macht eben so niemand (außer vielleicht Skeptiker), weil Menschheit nicht im selben Maße als kollektive Projektionsfläche für Identitätskonstruktion funktioniert wie eine Nation.


Nation ist eben regional begrenzter als Menschheit. Eine Nation fußt in ihrer Identität auf Gründungsmythen oder -fakten, je nach Lage der darüber erhaltenen Aufzeichnungen, auf einer gemeinsamen Sprache, Kultur oder deren Bestandteile und weiteren meist klischeehaften, der Nation als Idee unterstellten Marotten. Die ethnische Herkunft spielt dabei mMn nur für Rassisten eine Rolle, ebenso wie deren Marker die Hautfarbe oder auch die Nasenform oder sogar die Religion. Es geht darum sich abzugrenzen, aber nicht unbedingt andere auszugrenzen. Jeder kann theoretisch zu einer Nation gehören. Prinzipiell genügt ein Bekenntnis zu ihr dafür. Also dass man sich selbst als ihr Angehöriger sieht. In der Praxis hat das, auch teilweise bis heute, nicht so funktioniert, weil eben doch rassistische Ansichten stets ihren Weg in die nationale Selbstbildbildung gefunden haben. Und natürlich bekommt man nicht automatisch mit einen Pass und alle damit verbundenen Bürgerrechte einer Nation zu der man sich zugehörig fühlt. Das wäre schon verwaltungstechnisch nicht zu bewerkstelligen. ... Auch noch so ein Erkennungsmerkmal von Nationen: Die gemeinsamen Verwaltungsstrukturen.

Was ich damit sagen will ist, dass eine Nation und somit der Stolz auf ihre Angehörigkeit, durchaus auch inklusiv sein kann. Selbstredend waren bisherige nationalistische Bewegungen davon meist weit entfernt, besonders auf deutschem Boden, aber man wird ja wohl noch träumen und auf bessere nationale Identitätsansätze hoffen dürfen. skeptisch Grundsätzlich gibt das Prinzip der Nation es jedenfalls her.

Internationalistische Entwürfe halte ich derzeit für reine, startrekkische Zukunftsmusik, die keine Aussicht auf Erfolg haben. Denn für meine Begriffe ist der menschliche Geist auf seinen Horizont, auch den rein physikalischen, beschränkt. Soll heißen: In seiner Vorstellung kann er zwar über den Tellerrand schauen, in seinem praktischen, tagtäglichen Dasein ist sein direktes, regionales Umfeld letztlich wichtiger. Weshalb es imho auch nichts nützt gegen die Nationalisten zu wettern, sondern sinnvoller ist ihnen die Deutungshoheit abzunehmen.
_________________
"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Somerset
Jokologischer Materialist & Demotivationist



Anmeldungsdatum: 15.08.2022
Beiträge: 31

Beitrag(#2286420) Verfasst am: 08.09.2022, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Dass das Gefühl nur exklusiver Natur wäre sei erst mal dahingestellt.

Das Konzept der Nation ist als solches auf der Abgrenzung gegen andere Nationen gegründet.


Das ist historisch gesehen aber überhaupt nicht der funktionalistische Ursprung. Im Dreißigjährigen Krieg hatte sich gezeigt, dass "Gott" (also die Kirche(n)) das Individuum nicht mehr garantieren konnten. Dafür waren dann weltliche Strukturen vonnöten, was eine Ursache für den Aufstieg von Nationen war. Gleichzeitig wurden unter dem Dach der Nation auch nach und nach die tribalen Strukturen gebrochen. Das "nationalistische" Gift kam erst später, als der Nationenbegriff ethnisch verstanden wurde. Europa leidet noch heute (siehe Ukraine) unter diesem ethnisch verstandenen Begriff, der nach WK 1 für die Neuordnung der zerfallenen Reiche die Grundlage von Staatsbildungen bot.

Wobei das deutsche Konzept von Nation ein anderes ist/war als das französiche oder britische. Hier vergleicht man unter Umständen Äpfel und Birnen. Zur deutschen Nationswerdung nach WK 2 empfiehlt sich, einmal die Positionen der Parteien in den Fünfzigern zu vergleichen. Die Sozialdemokraten hielten am längsten am urdeutschen Nationsbegriff fest - weil sie halt keine Atlantiker waren. Deshalb auch die traditionelle Nähe der Partei (also großer Teile) zu Russland und die fröhliche Gasabhängigkeit.

Wenn du irgendwo hier sagst, dass das Nationalgefühl immer geringer wird und dies gut so sei, dann mag ich dem nicht widersprechen. Allerdings sollte man sich, um noch einmal auf die Ukraine zu schauen, auch im Klaren sein, dass null Nationalgefühl auch null Verteidigungswillen oder Opferbereitschaft bedeutet. Wenn es sich vollkommen aufgelöst hat, nichts mehr größer ist als das eigene Ich, wird man auch um jeden Preis, zu allen Bedingungen überleben wollen und sonst nichts.

Es ist ein Vorteil, einen deutschen Pass zu haben und hier zu leben. Man kommt jederzeit raus und beinahe überall hin, wo es schön ist, wenn es einem nicht gefällt. Wenn man einen neuen Pass bekommt, mit dem man auch wieder rauskommt usw., ist doch alles bestens. Auf mehr muss man sein Sach ja nicht stellen.
_________________
Das neuzeitliche Projekt der ... Melioration und immanenten Reparadisierung menschlicher Existenz ist nicht minder totalitär als das christliche der Weltüberwindung ... Und entsprechend bildet sich auch hier die Strategie der Vertilgung alles Widerborstigen und Unbelehrbaren heraus ... wobei die Exterminationsrate von falschem Bewusstsein zugleich zum Index des erreichten Emanzipationsniveaus taugen soll.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2286426) Verfasst am: 08.09.2022, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Heimatgefühl ist da , wo ich mich wohl fühle und ich glaube wären nicht so viele Sprachbarrieren, würde ich mich in vielen Ländern sehr gut anpassen. Natürlich fällt es mir vor allem in Europa leichter , da meine europäische Gesinnung ziemlich stark ist.

"Gesinnung"? Ist der Begriff i.d.F. nicht Vermeidung oder Ersatz von Begriffen die hier nicht so gut ankommen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2599
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2286429) Verfasst am: 08.09.2022, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Heimatgefühl ist da , wo ich mich wohl fühle und ich glaube wären nicht so viele Sprachbarrieren, würde ich mich in vielen Ländern sehr gut anpassen. Natürlich fällt es mir vor allem in Europa leichter , da meine europäische Gesinnung ziemlich stark ist.

"Gesinnung"? Ist der Begriff i.d.F. nicht Vermeidung oder Ersatz von Begriffen die hier nicht so gut ankommen?
zum Beispiel???
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44134

Beitrag(#2286430) Verfasst am: 08.09.2022, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Somerset hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Dass das Gefühl nur exklusiver Natur wäre sei erst mal dahingestellt.

Das Konzept der Nation ist als solches auf der Abgrenzung gegen andere Nationen gegründet.

Das ist historisch gesehen aber überhaupt nicht der funktionalistische Ursprung.

Was ich geschrieben habe, betrifft nicht die Funktion der Nation, sondern auf noch fundamentalerer Ebene die Logik des Begriffs der Nation. Funktion hin oder her: Wie wäre denn bitte eine Nation zu denken, die sich nicht in irgendeinem Sinne gegen andere Nationen abgrenzt?

Somerset hat folgendes geschrieben:
Allerdings sollte man sich, um noch einmal auf die Ukraine zu schauen, auch im Klaren sein, dass null Nationalgefühl auch null Verteidigungswillen oder Opferbereitschaft bedeutet.

Also das Konzept der Nation ist funktional nicht auf der Abgrenzung gegen andere Nationen gegründet, aber essenziell für die Verteidigung gegen andere Nationen? Ja was denn nun? Diese beiden Behauptungen von dir können nicht beide stimmen.

Somerset hat folgendes geschrieben:
Wenn es sich vollkommen aufgelöst hat, nichts mehr größer ist als das eigene Ich, wird man auch um jeden Preis, zu allen Bedingungen überleben wollen und sonst nichts.

Du behauptest also, dass sich die gesamte Vielfalt menschlichen Lebens, Denkens, menschlicher Anschauung und menschlicher Gemeinschaftlichkeit auf die Opposition Nationalismus - Solipsismus verkürzt? Gewagte These. Möchtest du dafür auch ein Argument bringen?

Somerset hat folgendes geschrieben:
Es ist ein Vorteil, einen deutschen Pass zu haben und hier zu leben. Man kommt jederzeit raus und beinahe überall hin, wo es schön ist, wenn es einem nicht gefällt. Wenn man einen neuen Pass bekommt, mit dem man auch wieder rauskommt usw., ist doch alles bestens. Auf mehr muss man sein Sach ja nicht stellen.

Klar, wenn man sich für niemand anderen interessiert als sich selbst... Wie war das nochmal mit dem eigenen Ich? Mich jedenfalls interessiert es durchaus auch, dass Menschen aus afrikanischen oder lateinamerikanischen Ländern solche Privilegien in der Regel nicht haben.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44134

Beitrag(#2286431) Verfasst am: 08.09.2022, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Heimatgefühl ist da , wo ich mich wohl fühle und ich glaube wären nicht so viele Sprachbarrieren, würde ich mich in vielen Ländern sehr gut anpassen. Natürlich fällt es mir vor allem in Europa leichter , da meine europäische Gesinnung ziemlich stark ist.

"Gesinnung"? Ist der Begriff i.d.F. nicht Vermeidung oder Ersatz von Begriffen die hier nicht so gut ankommen?

Ideologisch sind immer die anderen. zwinkern
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
Seite 7 von 8

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group