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Heilige Schriften gelesen
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1022835) Verfasst am: 13.06.2008, 19:05    Titel: Heilige Schriften gelesen Antworten mit Zitat

Wie viele von euch sind Atheisten geworden nach dem sie heilige Schriften gelesen haben, wie zB die Bibel etc.
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1022844) Verfasst am: 13.06.2008, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ansatzweise ich.

Gut, ich war nie Christ, aber als ich in einer Kinderbibel gestöbert hab und da gelesen hab, dass Jesus 5000 Leute mit Fischen speisen kann, die eigentlich garnicht da waren, fand ich das schon etwas merkwürdig.

Durch eine schmerzhafte Erkrankung habe ich auch schon als kleiner Junge das Theodizeeproblem erkannt.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#1022857) Verfasst am: 13.06.2008, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin nicht Atheist geworden, ich war schon einer, als ich auf die Welt gekommen bin.
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Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1022904) Verfasst am: 13.06.2008, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hätte schreiben sollen, "wer von denen die früher religiös gewesen sind..."
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1022921) Verfasst am: 13.06.2008, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Schon bei Mose.
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v_v
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.06.2008
Beiträge: 361

Beitrag(#1022933) Verfasst am: 13.06.2008, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, ich fand die Bibel so etwa ab der 5. Klasse albern, als wir begonnen haben den absurden Kram so umzudeuten, dass er auch heute noch Sinn macht. Aber direkt durch die Bibel bin ich nicht Atheist geworden, das wäre zu viel der Ehre.
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musikdusche
reflektierender User



Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 896
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag(#1022963) Verfasst am: 13.06.2008, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin eher Atheist geworden durch die genauere Betrachtung meiner religiösen Umwelt: Heuchelei, Unredlichkeit. Die Bibel habe ich bis jetzt noch nicht durch.... Verlegen (bin aber dabei!)
_________________
Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn Andere ihn begehen. (Lichtenberg)
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1023008) Verfasst am: 13.06.2008, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe sowohl die Bibel wie der Koran gelesen. Frag mich bitte nicht was da drinn steht. Das ist schon ziemlich lange her.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Raphael
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1023112) Verfasst am: 13.06.2008, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Dass ich die Bibel, seit ich sie gelesen habe, nur noch "das schreckliche Buch" nenne, sagt wohl alles.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1023138) Verfasst am: 13.06.2008, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe bloss jeweils kleine Teile von den diversen heiligen Schriften gelesen. Das reicht auch. Wenn man diese Religionen wirklich verstehen und bewerten will, dann ist die Lektuere ihrer heiligen Buecher aehnlich nuetzlich wie die Lektuere von Parteiprogrammen, wenn man nicht weiss, was man waehlen soll...dort ist das genauso, dort steht auch so salbungsvolles Gesabber drin und dranhalten tut sich eh kein Schwein, je mehr die Leute in ihrem Verein zu sagen haben, desto weniger...

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1023143) Verfasst am: 13.06.2008, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Duch mehrmaliges Bibellesen bin ich nicht zur Atheistin geworden, sondern erst, nachdem ich allmählich zu der Feststellung kam, daß dieser ganze Bibelkram nicht funktionierte, weder bei mir persönlich noch in meiner Kirche insgesamt.
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1023155) Verfasst am: 13.06.2008, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich habe sowohl die Bibel wie der Koran gelesen. Frag mich bitte nicht was da drinn steht. Das ist schon ziemlich lange her.

Und wenn Du trotz lesens nicht dran glaubst, liegt das sicher an einer falschen Übersetzung ... zwinkern
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#1023413) Verfasst am: 14.06.2008, 08:19    Titel: Re: Heilige Schriften gelesen Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Wie viele von euch sind Atheisten geworden nach dem sie heilige Schriften gelesen haben, wie zB die Bibel etc.

Jede Religion hat Strategien, die unannehmbaren Teile der heiligen Schriften zu entschärfen. Jede Religion enthält Immunisierungsstrategien, die nicht nur in Diskussionen mit Kritikern angewendet werden, sondern auch die Gläubigen vor sich selber schützen.

Daher bin ich immer skeptisch, wenn es heißt, man müsse nur die Bibel lesen, um Atheist zu werden oder zu bleiben. Genau das tun viele Christen, wenn sie nicht nur rein formal einer Kirche angehören, sondern tatsächlich glauben: sie lesen viel in der Bibel. Sie kennen diese Stelle und einigen bereiten diese Stellen sogar Probleme, wenn auch andererseits vielen nicht. Alle haben sie Strategien entwickelt, damit umzugehen und gläubig zu bleiben. Umgekehrt gibt es auch einige, die heilige Schriften lesen, davon berührt sind und gläubig werden, zumindest erzählen es viele so (und zwar aufrichtig, auch wenn sie sich natürlich täuschen mögen und ganz andere, ihnen nicht bewusste Faktoren ausschlaggebend waren).

Ich würde den heiligen Schriften nicht diese immense Bedeutung zuweisen, sondern vielmehr woanders schauen, warum sich manche davon angesprochen fühlen, warum aus einem Christen, der sein Leben Lang die Bibel gelesen hat, auf einmal Zweifel kommen und beginnt, die unannehmbaren Stellen überhaupt einmal so wahrzunehmen. Bekehrungen finden häufig in Situationen statt, in denen Menschen irgendwie verunsichert oder in Not sind. Welche Bedürfnisse werden vom Glauben abgedeckt? usw.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1023621) Verfasst am: 14.06.2008, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich habe sowohl die Bibel wie der Koran gelesen. Frag mich bitte nicht was da drinn steht. Das ist schon ziemlich lange her.

Und wenn Du trotz lesens nicht dran glaubst, liegt das sicher an einer falschen Übersetzung ... zwinkern


Trifft bei beiden zu. Beide sind ähnlich verschwommen geschrieben. Damit kommt man in alle Richtungen.
_________________
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1024692) Verfasst am: 15.06.2008, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich war es erhellend, Teile der Bibel auf Englisch zu lesen. Die automatische Immunisierung aus Kindheitstagen funktioniert da erheblich schlechter.
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ateyim
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#1024706) Verfasst am: 15.06.2008, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann nicht sagen, dass ich die Bibel und den Koran wie einen Roman gelesen haette. Katholischer Kindergarten und katholische Grundschule, freiwillige Teilnahme am Religionsunterricht in den ersten Gymnasiumsjahren...

nun ja... ich muss zugeben, dass ich anfangs doch recht fasziniert war und mal abgesehen von der Taufe, die mir fehlte, ich sogar manchmal wissbegieriger und besser religiös informiert war als meine Klassenkameraden.

Dann kamen die Turbulenzen... sei es, dass meine Herkunft mich in Form des Islams einholte oder dass ich anfing zu zweifeln.


Der Umstand, dass ich die heiligen Bücher las, führte in meiner "glaeubigen" Phase keineswegs dazu, dass ich Atheist wurde.... ich war damals gar nicht in der Lage, Zweifelhaftes darin wahrnehmen zu können. Erst als ich in meiner zweifelnden Lebensphase diese nochmal durchlas, sprangen mich die Ungereimtheiten förmlich an...

die Bibel schafft es den Leser zufriedenzustellen.... jeder findet, dass was er darin sucht. Der eine findet darin Gott, der andere das dilettantischste Werk auf Erden.
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aha
Gläubiger Katholik



Anmeldungsdatum: 25.03.2008
Beiträge: 36

Beitrag(#1033280) Verfasst am: 26.06.2008, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

sehr lustig, bei mir war es genau umgekehrt... allerdings ist lesen zu wenig, dass ist irgendwie so zu sagen "Jawoll, ich hab einen cosmos baukasten, habe die anleitung zu allen experimenten durchgelesen, und jetzt weiss ich dass sie langweilig sind und ich sie nicht auszuprobieren brauche...
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"Wer klopft, dem wird aufgetan, suchet, und ihr werdet finden"
Abtreibung ist Massenmord.
Warum können sich die Menschen nicht einfach vor den Tabernakel knien und wenigstens einmal ernsthaft beten: "Mein Gott, wo bist du?"
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Gott_der_Luecke
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Anmeldungsdatum: 26.02.2008
Beiträge: 3110

Beitrag(#1033290) Verfasst am: 26.06.2008, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

aha hat folgendes geschrieben:
sehr lustig, bei mir war es genau umgekehrt... allerdings ist lesen zu wenig, dass ist irgendwie so zu sagen "Jawoll, ich hab einen cosmos baukasten, habe die anleitung zu allen experimenten durchgelesen, und jetzt weiss ich dass sie langweilig sind und ich sie nicht auszuprobieren brauche...

Ein Glaubensbuch ist aber auch keine Anleitung, sondern zeigt einfach nur, dass es bis heute Menschen gibt dessen Gehirn noch immer eine Ausstülpung des Darmtraktes darstellt und sie produzieren damit eben genau das: Exkremente! Geistige Exkremente!
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1033321) Verfasst am: 26.06.2008, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war zur Zeit meiner Konfirmation und dann noch einige Zeit danach sehr fromm. Das ließ dann nach, die Religion wurde gewissermaßen in eine Schublade gelegt und dort vergessen. Da war ich so wie der Jedermann in Salzburg: "Es wird die ander Zeit schon kommen, wo Buß und Einkehr mir wird frommen."
Als dann meine Frau, 40 Jahre alt, in meinem Armen starb, fing ich an zu denken. Einige Bemerkungen eines atheistischen Freundes, den ich ob seines Intellektes schätzte, trieben diese Denkvorgänge weiter an. Der Gedanke, daß da kein schönes Himmelreich sein sollte, sondern gar nichts, war ehrlich gesagt schmerzlich. Aber genau zu dieser Zeit tat ich endlich, was ich längst hätte tun sollen: Ich las in der Bibel. Schnell-Lesemethode, aber immerhin. Da stieß ich dann auch auf das Buch Josua, bekam fast das Kotzen in der Apokalypse, naja. Und das Nachdenken tat dann das übrige. Heute bin ich der Meinung, daß ganz tot zu sein doch besser ist als irgendein Himmel voller ungewaschener Heiliger. Schließlich war ich ja schon mal tot, und das sehr lange, damals, vor meiner Zeugung. Kann nicht sagen, daß das unangenehm gewesen wäre.
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Montaigne
mit dem anderen Blick



Anmeldungsdatum: 20.06.2008
Beiträge: 86
Wohnort: Atelier

Beitrag(#1034227) Verfasst am: 27.06.2008, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Die blutrünstigen Bücher der Bibel, wie z.B. Jousua, sind sehr alt, die meisten sind deutlich älter als 2000 Jahre und gehen sogar teilweise auf eine Zeit ohne Schriftsprache zurück. Es ging damals um das Überleben des israelitischen Volkes. Diese Bücher erzählen in der Regel maßlos überhöhte Kriegsgeschichten. Es geht, meiner Meinung nach, bei diesen Kriegsgeschichten wie auch bei Erzählungen aus dem Neuen Testament (Speisung der 5000 etc.) nicht darum an göttliche Befehle zur Ausrottung oder an Hokuspokus zu glauben oder des abzulehnen, sondern ob man sie heute noch sinnvoll deuten kann. Auch einer Rittergeschichte oder einem Fantasy-Buch, in denen es gewalttätig zugeht, kann ich etwas anderes als einen Aufruf zur Gewalt abgewinnen. Es geht bei diesen Büchern ganz alleine um die Auslegung. Deswegen gibt es alleine bei den monotheistischen Religionen auch so viele verschiedene Richtungen. Das kann soweit gehen, daß Leute wie die Zeugen Jehovas Pazifisten sind, obwohl sie eigentlich an den Wortlaut der gesamten Bibel glauben. Kein Mensch wird gläubig durch eine Lektüre und keiner fällt vom Glauben ab durch Lektüre. Die Lektüre verstärkt lediglich die Tendenz der Gedanken und Gefühle, die man sowieso schon in sich hat.
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moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
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Beitrag(#1034255) Verfasst am: 27.06.2008, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

Bei mir war das mehr indirekt.

Von unserem Religionslehrer bekam ich ein Buch über die Gehirnwäsche in chinesichen Gefängnissen empfohlen.
Ein Mittel dazu war, das die Leute ständig gezwungen wurden, die Realität so umzuinterpretieren, das sie in eine vorgegebene Vorstellungswelt passte.

Kurz danach machte ich meine mündliche Abiturprüfung in Religion. Da wurde mir auf einmal bewußt, das die Geschichten in der Bibel so gemeint waren, wie sie da stehen, und nicht wie sie mit Gewalt hininterpretiert werden, bis sie in die Vorstellungswelt der aktuellen Religionsführer passen.

Das war für mich das entscheidende Erlebnis. (Ich blieb allerdings noch Jahre lang Kulturchrist, und löste mich erst allmählich. Gehirnwäsche schüttelt man nicht so einfach ab.)
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Paradox
nicht mehr da



Anmeldungsdatum: 21.03.2007
Beiträge: 418
Wohnort: Köln

Beitrag(#1034270) Verfasst am: 27.06.2008, 20:10    Titel: Re: Heilige Schriften gelesen Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Wie viele von euch sind Atheisten geworden nach dem sie heilige Schriften gelesen haben, wie zB die Bibel etc.


Ich hab nie die Biebel explizit gelesen, nur mal irgendwann drin rumgestöbert.
Ich war als Kind religiös, ohne von meinen Eltern gedrängt zu werden und bin mit 9 Jahren freiwillig ab und zu in den Kindergottesdienst gegangen. Abends hab ich gebetet, vor allem vor Klassenarbeiten Smilie
Als ich 16 war, fing ich an, über Gott nachzudenken und an seiner Existenz zu zweifeln. Ich hatte zuerst Angst vor diesem Gedanken, überlegte mir dann aber, dass so ein allmächtiges Wesen unmöglich ernstlich durch meine Zweifel beunruhigt sein dürfte.
Irgendwann hatte ich es dann hinter mir, und das Thema Gott war erledigt.
Aber man reift ja immer weiter und erst heute ist mir richtig klar, was für ein Blödsinn Religionen sind.
Andererseits ist meiner Meinung nach eine Art Religion schon wichtig für eine Kultur, woran soll man sonst Werte knüpfen? Warum soll ich ein guter Mensch sein? Man kann ja nicht hinter jeden Bürger einen Polizisten stellen, der aufpasst.
Nicht jeder hat Zeit und Energie, sich eine Ethik zu erarbeiten. Ansatzweise haben wir das Problem ja schon, Moral und Ethik werden zunehmend durch political correctness ersetzt, und es wird nur noch Geld angebetet, jeder bescheisst, so gut er kann.
In so einer Gesellschaft möchte man nicht wirklich leben.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1034678) Verfasst am: 28.06.2008, 11:25    Titel: Re: Heilige Schriften gelesen Antworten mit Zitat

Paradox hat folgendes geschrieben:

Andererseits ist meiner Meinung nach eine Art Religion schon wichtig für eine Kultur, woran soll man sonst Werte knüpfen? Warum soll ich ein guter Mensch sein? Man kann ja nicht hinter jeden Bürger einen Polizisten stellen, der aufpasst.
Nicht jeder hat Zeit und Energie, sich eine Ethik zu erarbeiten. Ansatzweise haben wir das Problem ja schon, Moral und Ethik werden zunehmend durch political correctness ersetzt, und es wird nur noch Geld angebetet, jeder bescheisst, so gut er kann.
In so einer Gesellschaft möchte man nicht wirklich leben.


Kannst du das irgendwie belegen, dass die Leute heute mehr das Geld anbeten als vor 50, 100, 200 Jahren? Oder dass jeder bescheisst? Und das noch mehr als früher? Und dass das mit der Religion zusammenhängt?

Wenn man sich die Lebensgeschichten von sagen wir einmal Mägden und Knechten auf dem Bauernhof in den 50er Jahren durchliest, ist es mir ein Rätsel, wie man die religiösen Werte von früher vermissen kann.

Zur "political correctness" kann ich nur sagen, wenn ein Buttiglione nicht EU-Kommissar wird, weil er sich entsprechend über Frauen und Homosexuelle äußert, dann halte ich das für einen echten ethischen Fortschritt.
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Jossele
anerkannter Nichtsnatz



Anmeldungsdatum: 01.05.2008
Beiträge: 352
Wohnort: Freiburg

Beitrag(#1034891) Verfasst am: 28.06.2008, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Das Buch allein ist nicht der Punkt. Es enthält Grausamkeiten, Widersprüche, und viel Unsinn. Aber erst die Kombination aus dem Inhalt der Lehre, und dem realen Verhalten derer, die sie vertreten hat sich bei mir etwas entwickelt, dass auf jeden Fall in der Erkenntnis "Religionen sind Machtinstrumente" mündete und der Tatsache, dass ich mal nicht mehr von der Existenz eines Gottes ausgehe, weil dies mehr Fragen aufwirft, als Antworten zu liefern. Aber das Buch ist mir echt zu dunkel um es zu lesen. Das habe ich früher getan, aber irgendwann habe ich nachgedacht und dann wars rum Schulterzucken

Jossele
_________________
Also wenn sie meinen sie müssen, dann sollen sie doch, wenn sie können ...
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1035030) Verfasst am: 28.06.2008, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Jossele hat folgendes geschrieben:
Also wenn sie meinen sie müssen, dann sollen sie doch, wenn sie können ...

Mögen taten wir schon wollen. Aber dürfen haben wir uns nicht getraut. (Karl Valentin)
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#1035833) Verfasst am: 30.06.2008, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:

Ansatzweise ich.



Zum Teil - ich auch.

Ich habe mir die Moses-Geschichte im Religionsunterricht antun müssen und so und die Jesus-Geschichte und ansonsten eigentlich nichts...

Irgendwann habe ich mich gefragt, ob ich wegen dieser Mythen wirklich in die Kirche gehen soll.

Und mein Verstand sagte mir: Nein.


Ich bin ja so ein frecher Rebell, ne? zwinkern
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Montaigne
mit dem anderen Blick



Anmeldungsdatum: 20.06.2008
Beiträge: 86
Wohnort: Atelier

Beitrag(#1036577) Verfasst am: 01.07.2008, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke es kommt vor allem darauf an, was und wie man lebt. Ein Atheist braucht keine Religion um ein guter Mensch zu sein. Und selbstverständlich gibt es in allen Religionen gläubige Menschen die auch tatsächlich gute Menschen sind. In der Regel können sie dies sein, weil sie sich von ihrem eigenen Verstand und Gefühl führen lassen und nicht von irgendwelchen Führern oder Lehrern. Das letzere, nämlich sich einem Führer oder Lehrer zu überlassen, das passiert natürlich auch Atheisten.
Wegen Mythen geht niemand in die Kirche. Als die buddhistischen Mönche von Candy nach dem dort verehrten Zahn des Buddha gefragt wurden, gaben sie zur Antwort, daß das jeder sehen würde, daß das nicht ein Zahn von Buddha sein kann, sondern ein Elefantenzahn ist. Der Zweck der Verehrung liege in der Erzeugung eines erhebenden religiösen Gefühls. Menschen, die in eine christliche Kirche gehen, suchen etwas ähnliches. Sie wollen sich ihren Glauben, den sie sich irgendwie, sicher aber nicht durch Lektüre, in ihrem Leben erworben haben, in einer Gemeinschaft und einer Feier versichern, erhalten und stärken. Natürlich gibt es immer noch Menschen, die in die Kirche gehen, weil man das tut, weil sie getauft wurden ohnd gefragt zu werden etc. etc.. Die aber werden demnächst ganz sicher aussterben. Eine andere falsche Haltung ist aber auch die von Jossele, der schreibt: "dass ich mal nicht mehr von der Existenz eines Gottes ausgehe, weil dies mehr Fragen aufwirft, als Antworten zu liefern". Daß eine Haltung bequem ist, spricht nicht gegen sie. Aber wer keine Fragen aufwerfen will und nur Antworten sucht ist oft genau der, der sich Führern und Lehrer überläßt. Es kommt darauf an selbst zu denken - sowohl bei Atheisten, als auch Leuten, die die Bibel lesen - und nach jeder gefundenen Antwort, diese Antwort als vorläufig einzustufen und die richtigen weil weiterführenden Fragen zu stellen.
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Maulwurf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 331

Beitrag(#1037236) Verfasst am: 02.07.2008, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Da ich weiterhin die Bibel für eine wichtige historische Quelle halte, erschliesst sich mir gerade kein Zusammenhang zwischen ihrer Lektüre und meiner "Ungläubigkeit".

Ja, ich habe sie vollständig gelesen, deutsche Einheitsübersetzung.

Liebe Grüsse

Maulwurf
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Montaigne
mit dem anderen Blick



Anmeldungsdatum: 20.06.2008
Beiträge: 86
Wohnort: Atelier

Beitrag(#1037388) Verfasst am: 02.07.2008, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Maulwurf hat folgendes geschrieben:
Da ich weiterhin die Bibel für eine wichtige historische Quelle halte, erschliesst sich mir gerade kein Zusammenhang zwischen ihrer Lektüre und meiner "Ungläubigkeit".

Ja, ich habe sie vollständig gelesen, deutsche Einheitsübersetzung.

Liebe Grüsse

Maulwurf


Ich kann mir kaum vorstellen, daß jemand die Bibel für eine wichtige historische Quelle hält. Die Erzählungen der Bibel interpretieren Geschehnisse, sie schildern deshalb historische Begebenheiten in der Regel mindestens stark verzerrt und sind nicht nur deshalb als historische Quelle untauglich,. sondern auch wegen interpetierender Zusätze und Streichungen späterer Zeitalter. So gibt es in der Genesis mehrere Schichten ursprünglich mündlich übertragener Geschichten. Ähnlich ist es mit anderen Büchern der Bibel, z.B. auch mit dem Neuen Testament. Wer die Bibel als historische Quelle nimmt begibt sind auf eine Ebene mit Fundamentalisten und Zeugen Jehovas, was natürlich jedermann frei steht.
Es besteht meiner Meinung nach kein Zusammenhang zwischen Bibellektüre und Glauben oder Unglauben, da Glauben oder Unglauben etwas mit der Interpretation von Erlebnissen zu tun hat und nicht mit Lektüre.
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Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1037393) Verfasst am: 02.07.2008, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt so nicht, du schüttest das Kind mit dem Bade aus. Es gilt die Spreu vom Weizen zu trennen.
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