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30.Januar 1933
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#83128) Verfasst am: 29.01.2004, 01:15    Titel: 30.Januar 1933 Antworten mit Zitat

In wenigen Tagen jährt sich die NS-Machtergreifung nun zum 71. Mal und führte in das dunkelste Kapitel Deutscher Geschichte.

Die Umstände, die zur NS-Machtergreifung führten sind weitgehend bekannt, die fürchterlichen Folgen ebenso.

6 Millionen Juden und Regimekritiker fielen den Wahnvorstellungen der Nazis zum Opfer; der 2. Weltkrieg kostete 60 Millionen Menschen das Leben.

Wie die Gesellschaft insgesamt, so haben auch die Kirchen mindestens eine Mitschuld. Die evangelische Kirche hat bereits in der Stunde Null, in Stuttgart 1945 ihre Schuld und Verantwortung bekannt (aus diesem Bekenntnis heraus ist z. B. der Deutsche Evangelische Kirchentag entstanden); Katholischerseits wartet man in eindeutiger Form meines Wissens nach bis heute darauf. Auf eine Erklärung, warum Pius XII geschwiegen hat.

Ein Tag des Gedenkens an die Millionen und Millionen von unschuldigen Opfern.
_________________
Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#83136) Verfasst am: 29.01.2004, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

Da gibts sehr viel drüber zu sagen, als erstes erstmal, dass es die sog. Machtergreifung war, denn Hitler hat nix "ergriffen", die Macht wurde ihm übertragen, und auch nicht auf "einmal" (und nicht nur/schon am 30.1.), sondern Stück für Stück. Einige Stücke kamen frei Haus aus Rom...
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#83138) Verfasst am: 29.01.2004, 02:22    Titel: Re: 30.Januar 1933 Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:

Die Umstände, die zur NS-Machtergreifung führten sind weitgehend bekannt, die fürchterlichen Folgen ebenso.


Wem? Der breiten Masse sicher nicht, denn qualitativ hinkt etwa der Schulunterricht da hinterher. Und auch im wissenschaftlichen Diskurs werden enige Aspekte, die wir vielleicht hier in einem weitgehend kirchenkritischen Forum bestens kennen, unterschätzt oder wenigstens kaum und machmal gar nicht beachtet.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#83329) Verfasst am: 29.01.2004, 16:02    Titel: Re: 30.Januar 1933 Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Katholischerseits wartet man in eindeutiger Form meines Wissens nach bis heute darauf. Auf eine Erklärung, warum Pius XII geschwiegen hat.

für die rehabilitation galileis brauchten die auch 500 jahre. Böse
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Woici
ist vollkommen humorlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle

Beitrag(#83343) Verfasst am: 29.01.2004, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die evangelische Kirche hat bereits in der Stunde Null, in Stuttgart 1945 ihre Schuld und Verantwortung bekannt


ui toll...
_________________
eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Nav
Gast






Beitrag(#83350) Verfasst am: 29.01.2004, 16:36    Titel: Re: 30.Januar 1933 Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Katholischerseits wartet man in eindeutiger Form meines Wissens nach bis heute darauf. Auf eine Erklärung, warum Pius XII geschwiegen hat.

für die rehabilitation galileis brauchten die auch 500 jahre. Böse


Die Folterung und Ermordung von Giordano Bruno wird ja auch heute noch von KK - Funktionären positiv beurteilt! Böse
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#83391) Verfasst am: 29.01.2004, 18:18    Titel: Re: 30.Januar 1933 Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Katholischerseits wartet man in eindeutiger Form meines Wissens nach bis heute darauf. Auf eine Erklärung, warum Pius XII geschwiegen hat.

für die rehabilitation galileis brauchten die auch 500 jahre. Böse


Die Folterung und Ermordung von Giordano Bruno wird ja auch heute noch von KK - Funktionären positiv beurteilt! Böse

das ist ja auch erst 404 jahre her.

es wäre wirklich an der zeit, mal eine universale datenbank anzulegen; die technischen vorausetzungen sind weit genug gediehen.
pro datensatz die felder: name des opfers, geburtsdatum, geburtsort, zeit der ermordung, ort der ermordung, verantwortliche person oder organisation, "begründung", verbleib der materiellen habe, kommentar-link, forums-link.

auch wenn es 1000 jahre dauert.
und anschließend ein fairer lastenausgleich zwischen den profiteuren und den depravierten.
das wäre u.a. ein weiterer weg, den kapitalismus ad acta zulegen.
und nicht nur den. zynisches Grinsen
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#83395) Verfasst am: 29.01.2004, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die evangelische Kirche hat bereits in der Stunde Null, in Stuttgart 1945 ihre Schuld und Verantwortung bekannt


ui toll...


Das so genannte Schuldbekenntnis hat folgendes geschrieben:
Wohl haben wir lange Jahre hindurch im Namen Jesu Christi gegen den Geist gekämpft, der im nationalsozialistischen Gewaltregiment seinen furchtbaren Ausdruck gefunden hat; aber wir klagen uns an, daß wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.


Das war alles...
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland

Beitrag(#83400) Verfasst am: 29.01.2004, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Das so genannte Schuldbekenntnis hat folgendes geschrieben:
Wohl haben wir lange Jahre hindurch im Namen Jesu Christi gegen den Geist gekämpft, der im nationalsozialistischen Gewaltregiment seinen furchtbaren Ausdruck gefunden hat; aber wir klagen uns an, daß wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.


Martin Sasse, Evangelischer Landesbischof Thüringen 1938 hat folgendes geschrieben:
Am 10. November 1938, an Luthers Geburtstag, brennen in Deutschland die Synagogen... In dieser Stunde musz die Stimme des Mannes gehoert werden, der als der deutsche Prophet im 16. Jahrhundert einst aus Unkenntnis als Freund der Juden begann, der, getrieben von seinem Gewissen, getrieben von Erfahrungen und der Wirklichkeit, der groeszte Antisemit seiner Zeit geworden ist, der Warner seines Volkes wider die Juden.


Passt so schön zum vorigen Zitat, deswegen mal von sermon aus dem Lutherthread geklaut.
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"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#83406) Verfasst am: 29.01.2004, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wie viel Schuld darf man der KK wirklich geben?
In protestantischen Gebieten schnitt die NSDAP ja besser ab, als in katholischen und einige Katholiken lehnten Hitler ab. Aber wieviel hat der Papst getan? Er unterstütze meines Wissens die Faschisten im Kampf gegen den Bolschewismus in Spanien und Portugal, so dass das politische Klima in Europa wohl eher Hitlers territoriale Machterweiterung zuließ.
Als der Krieg dann tobte, war Hitler Kämpfer gegen den Bolschewismus und klerikalfaschistische Regimes in kleineren Staaten erleichterten ihm einiges. HAb ich da jetzt was vergessen?
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#83412) Verfasst am: 29.01.2004, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Das Konkordat war der erste internationale Vertrag, der mit Nazi-Deutschland abgeschlossen wurde. Das hat viel zur Anerkennung der Nazi-Regierung im Ausland beigetragen.
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#83444) Verfasst am: 29.01.2004, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wie viel Schuld darf man der KK wirklich geben?
In protestantischen Gebieten schnitt die NSDAP ja besser ab, als in katholischen und einige Katholiken lehnten Hitler ab.


Beide Großkirchen haben sich nicht besonders mit Ruhm bekleckert. Im Prinzip ist diese Frage auch unerheblich. Maßgeblich ist lediglich, dass mit Hitler gemauschelt wurde.

Es würde ja auch niemand die katholische Kirche nachsichtiger betrachten, nur weil die Hexenverfolgungen in protestantischen Gebieten zahlenmäßig überlegen war. Schulterzucken
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#83458) Verfasst am: 29.01.2004, 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wie viel Schuld darf man der KK wirklich geben?
In protestantischen Gebieten schnitt die NSDAP ja besser ab, als in katholischen und einige Katholiken lehnten Hitler ab. Aber wieviel hat der Papst getan? Er unterstütze meines Wissens die Faschisten im Kampf gegen den Bolschewismus in Spanien und Portugal, so dass das politische Klima in Europa wohl eher Hitlers territoriale Machterweiterung zuließ.
Als der Krieg dann tobte, war Hitler Kämpfer gegen den Bolschewismus und klerikalfaschistische Regimes in kleineren Staaten erleichterten ihm einiges. HAb ich da jetzt was vergessen?


Die RKK hat den Völkermord an Serben maßgeblich unterstützt.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#83481) Verfasst am: 29.01.2004, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Wie viel Schuld darf man der KK wirklich geben?
In protestantischen Gebieten schnitt die NSDAP ja besser ab, als in katholischen und einige Katholiken lehnten Hitler ab. Aber wieviel hat der Papst getan? Er unterstütze meines Wissens die Faschisten im Kampf gegen den Bolschewismus in Spanien und Portugal, so dass das politische Klima in Europa wohl eher Hitlers territoriale Machterweiterung zuließ.
Als der Krieg dann tobte, war Hitler Kämpfer gegen den Bolschewismus und klerikalfaschistische Regimes in kleineren Staaten erleichterten ihm einiges. HAb ich da jetzt was vergessen?


Die RKK hat den Völkermord an Serben maßgeblich unterstützt.

im WK2, ja. beim kosovo-krieg hat sie m.w. protestiert.
(womit ich nicht behaupten will, daß dort ein völkermord stattgefunden habe.)

welche stellungnahmen gab es von seiten der großen kirchen eigentlich zum völkermord an den armeniern anfang des 20. jahrhunderts?
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Dresden

Beitrag(#83586) Verfasst am: 30.01.2004, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Wie viel Schuld darf man der KK wirklich geben?
In protestantischen Gebieten schnitt die NSDAP ja besser ab, als in katholischen und einige Katholiken lehnten Hitler ab.


Beide Großkirchen haben sich nicht besonders mit Ruhm bekleckert. Im Prinzip ist diese Frage auch unerheblich. Maßgeblich ist lediglich, dass mit Hitler gemauschelt wurde.

Es würde ja auch niemand die katholische Kirche nachsichtiger betrachten, nur weil die Hexenverfolgungen in protestantischen Gebieten zahlenmäßig überlegen war. Schulterzucken


Dieser Einwand ist absolut berechtigt. Wenn die Gedenk- und Erinnerungsrituale, die dieser Tage stattfinden (27. Januar 1945 Befreiung KZ Auschwitz) dann müssten beide Kirchen doch viel mehr in die Knie vor die Opfer fallen - alleine gedenk der Tatsache, dass neben Juden z. B. auch Homosexuelle systematisch ermordet und gequält wurden, als sie es derzeit tun. Mit den Augen rollen zynisches Grinsen
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#84203) Verfasst am: 31.01.2004, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Oma erzählt immer gerne, dass ihre Familie, weil katholisch, gegen Hitler war. Im Kaiserreich galten die Katholiken als Reichsfeinde. Hat sich das auch ins 3. Reich erhalten?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#84208) Verfasst am: 31.01.2004, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Meine Oma erzählt immer gerne, dass ihre Familie, weil katholisch, gegen Hitler war. Im Kaiserreich galten die Katholiken als Reichsfeinde. Hat sich das auch ins 3. Reich erhalten?


Nein.
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Nav
Gast






Beitrag(#84212) Verfasst am: 31.01.2004, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Meine Oma erzählt immer gerne, dass ihre Familie, weil katholisch, gegen Hitler war. Im Kaiserreich galten die Katholiken als Reichsfeinde. Hat sich das auch ins 3. Reich erhalten?


Nein.


Nachdem der Katholizismus ja auch der geistige Ziehvater des Faschismus war (und, man betrachte www.kath.net , noch immer ist!), haben sich diese beiden Ideologien ja auch prächtigst verstanden!
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#84214) Verfasst am: 31.01.2004, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Meine Oma erzählt immer gerne, dass ihre Familie, weil katholisch, gegen Hitler war. Im Kaiserreich galten die Katholiken als Reichsfeinde. Hat sich das auch ins 3. Reich erhalten?


Nein.


Danke für die schnelle Antwort, aber n bisschen präziser wäre schon besser Lachen

Also: Aus welchen Gründen waren die Katholiken im Kaiserreich gegen die Regierung? Lag es am dominierenden protestantischen Preußen?

Und: Wieso waren die Katholiken dann einige Jahrzehnte später so nazikonform?
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#84215) Verfasst am: 31.01.2004, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Meine Oma erzählt immer gerne, dass ihre Familie, weil katholisch, gegen Hitler war. Im Kaiserreich galten die Katholiken als Reichsfeinde. Hat sich das auch ins 3. Reich erhalten?


Hier ein interessanter Link:
Die christlichen Wurzeln des Nationalsozialismus
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#84482) Verfasst am: 01.02.2004, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Also: Aus welchen Gründen waren die Katholiken im Kaiserreich gegen die Regierung? Lag es am dominierenden protestantischen Preußen?


Das kann man nicht so sagen. Bismarck konnte das Reich im Grunde genommen nur einen und zusammenhalten, indem er immer wieder einen neuen "Feind" formuliert hat. Zum einen natürlich nach außen, etwa gegen Frankreich, zum anderen aber gegenüber "inneren Feinden", also insbesondere solchen, die er dazu erklärt hat: also gegen Katholiken, weil er eben einen Einfluß des Papstes auf die deutsche Politik gesehen hat, und gegen Sozialisten, weil er deren Gesinnung, die prinzipiell internationalistisch war, als staatsfeindlich ansah. (Wir erinnern uns: "Nationalismus": Konflikt zwischen einer "in-group" und einer "out-group".)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#84492) Verfasst am: 01.02.2004, 02:21    Titel: Antworten mit Zitat

Protestantischerseits wird immer gerne erklärt, dass es ja auch kirchliche Widerstandskämpfer während des Dritten Reiches gegeben habe, und in diesem Zusammenhang wird immer wieder der Name Dietrich Bonhoeffer , ein Mann, nachdem mancherorts sogar Schulen und hierzulande ein Gemeindehaus einer Kirchengemeinde benannt werden, erwähnt.

Häufig vergessen oder nicht beachtet wird dabei das Vorgehen der Weissen Rose das IMHO von viel mehr Zivilcourage zeigte als das Verhalten Bonhoeffers... Mit den Augen rollen
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#84510) Verfasst am: 01.02.2004, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Meine Oma erzählt immer gerne, dass ihre Familie, weil katholisch, gegen Hitler war. Im Kaiserreich galten die Katholiken als Reichsfeinde. Hat sich das auch ins 3. Reich erhalten?


Nein.


Danke für die schnelle Antwort, aber n bisschen präziser wäre schon besser Lachen

Also: Aus welchen Gründen waren die Katholiken im Kaiserreich gegen die Regierung? Lag es am dominierenden protestantischen Preußen?


Google ein bischen unter dem Stichwort "Kulturkampf".
Zitat:


Und: Wieso waren die Katholiken dann einige Jahrzehnte später so nazikonform?


"Die Katholiken" waren gar nicht so nazikonform. Ihre Führung in Form des christlichen Zentrums und der geistlichen Hierachie war es, weil sie sich Vorteile versprachen, wen sie mit Hitler zusammenarbeiten. Die sie ja auch rasch bekamen (Konkordat).
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Burkard Schulte-Vogelheim
Gast






Beitrag(#84521) Verfasst am: 01.02.2004, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Also: Aus welchen Gründen waren die Katholiken im Kaiserreich gegen die Regierung? Lag es am dominierenden protestantischen Preußen?



An Gründen hat es mehrere gegeben. Zum einen sind die "katholischen Staate" dem Reich nicht freiwillig beigetreten sondern durch Krieg und/oder Bestechung - die Bayern nehmen das heute noch übel. Zum anderen erkannten von ihrem Selbstvertändnis die Katholiken im Gegensatz zu den Protestanten, deren Landesherr gleichzeitig auch ihr oberster Dienstherr ist, nur den Papst als letzte Instanz an. Im Kulturkampf ging es um die Oberaufsicht der Schulen, die bis 1919 in der Hand der Kirchen lag. War der Schulunterricht bei den Protestanten kaiserkonform, so bei den Katholiken eben nicht.

Aus eben diesen Gründen konnten die Protestanten wesentlich einfacher in das III.Reich integriert werden, gipfelnd in der Bestellung eines Reichsbischofs. Die Rahmenbedingungen für die Integration der Kath. Kirche in Nazi-Deutschland wurden 1934(?) durch den Nuntius Pacelli und späteren Papst Pius und Nazi-Deutschland festgelegt. Beide Kirchen waren also in der Mittäterschaft verstrickt. Mittäter bei den Angriffskriegen, Mittäter bei der Judenverfolgung, Mittäter bei der Vernichtung "Lebensunwerten Lebens".
Verschwiegen sei nicht der Widerstand von Christen beider Konfessionen aus dem Glauben heraus. Bekannt ist unter anderem Martin Niemöllers Bekennende Kirche. Bekannt der Widerstand Einzelner, die um ihres Glaubens wegen verfolgt und ermordet wurden. Ihren gebürt Respekt!

Zitat:
Und: Wieso waren die Katholiken dann einige Jahrzehnte später so nazikonform?


Man lese Deschners Aufsatz "Mit Gott für die Faschisten". Man lese auch, höchst aktuell, Martin Hohmanns unsagbare Rede vom 1. Nov. 03. Von den klerikal-faschistischen Staaten Ungarn, Italien über Spanien, Portugal, Kroatien und der Slovakei, im Wahn gegen die vom Rassisten Hohmann so genannte "Gottlosigkeit" angehen zu müssen war der Faschismus und, das ist nicht das Gleiche! - der Nazionalsozialismus, ein Mittel diese einzudämmen. In Kauf genommen wurde der Mord an Tausenden ungarischen Arbeitern, der Mord an Tausenden spanischen Republikanern, das Gemetzel des Kroaten Ante Pavelic an den ortodoxen Serben.
Bekannt ist, die Rolle des Vatikans, bei der Fluchthilfe unzähliger Nazi-Mörder u. a. des Dr. Mengele. Ein Eingeständnis der Verstrickung und der Schuld seitens der Kirchen hat es nie gegeben.
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland

Beitrag(#130954) Verfasst am: 28.05.2004, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Aus eben diesen Gründen konnten die Protestanten wesentlich einfacher in das III.Reich integriert werden, gipfelnd in der Bestellung eines Reichsbischofs.


Zur Illustration: Aus einem Artikel anläßlich des 70. Jahrestages der Barmer Erklärung

Zitat:
Das Jahr 1933 brachte für den deutschen Protestantismus rasante Veränderungen. Im nationalen Überschwang sollte aus den 28 Landeskirchen eine Reichskirche mit einem Reichsbischof geschaffen werden. Die Landeskirchen sollten - analog zum politischen Prozess - in die Reichskirche »eingegliedert« werden. Bei den ersten reichsweiten Kirchenwahlen im Juli 1933 konnten die Deutschen Christen in vielen Gebieten Mehrheiten gewinnen.


Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Verschwiegen sei nicht der Widerstand von Christen beider Konfessionen aus dem Glauben heraus. Bekannt ist unter anderem Martin Niemöllers Bekennende Kirche. Bekannt der Widerstand Einzelner, die um ihres Glaubens wegen verfolgt und ermordet wurden. Ihren gebürt Respekt!


Wichtig: "Aus dem Glauben heraus".

Die häufig angeführte "Barmer Theologische Erklärung" hatte nichts mit DER Kirche/Amtskirche zu tun.

Zitat:
Aber einige Gemeinden und ihre Pfarrer wehrten sich dagegen, dass nun auch in der Kirche das »Führerprinzip« gelten solle. So wurden Vertreter aus allen deutschen Landeskirchen zur »Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche« nach Barmen eingeladen. »Viele sagten damals: Wir wissen gar nicht, ob das erlaubt ist«, erinnert sich Wolfgang Scherffig, der im Mai 1934 in Marburg Theologie studierte. Die Synode sei ganz »unamtlich« zusammengekommen, so Scherffig. »Unamtlich« vollzog sich das kirchenhistorische Ereignis, dass zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Protestantismus Vertreter von lutherischen, reformierten und unierten Kirchen zusammenkamen und ein gemeinsames Bekenntnis verfassten - lange bevor lutherische und reformierte Kirchen miteinander Abendmahl feiern konnten. Herausgekommen sei ein »großartiges Wort«.

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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#907408) Verfasst am: 12.01.2008, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

*schieb* Demnächst sind 75 Jahre seit Adolfs Machtergreifung vergangen.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#907411) Verfasst am: 12.01.2008, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
*schieb* Demnächst sind 75 Jahre seit Adolfs Machtergreifung vergangen.


sog. "Machtergreifung". Ausrufezeichen

Siehe oben, 2. posting, oder wiki:



Zitat:
Der Ausdruck „Machtergreifung“ suggeriert, dass die NSDAP dem frei gewählten Parlament und dem von diesem eingesetzten Rechtsstaat die Macht gegen deren Willen und ausschließlich mit illegalen Mitteln weggenommen habe. Tatsächlich jedoch hatte die NSDAP eine nicht unerhebliche Unterstützung in der Bevölkerung und verfügte über größeren parlamentarischen Rückhalt als vorherige Weimarer Regierungen, vor allem die Präsidialkabinette. Der Regierungsantritt Hitlers war legal, ebenso weitere Elemente der Machtergreifung wie die Neuwahl am 5. März.


Wikipedia verschwiegt natürlich, dass wirtschaftliche, politische und nicht zuletzt religöse Eliten noch wesentlich mehr bei der Machtübertragung verantwortlich zu machen sind als die phöse "Bevölkerung". Böse
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#907415) Verfasst am: 12.01.2008, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn das so ist - geh auf die Seite und schreib den Artikel um. Wenn du das sachlich schreibst und logisch argumentiert, wird man deine Änderung akzeptieren.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#907430) Verfasst am: 12.01.2008, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wenn das so ist - geh auf die Seite und schreib den Artikel um.


Warum sollte ich?
Muss ich etwa auch in eine Kirche gehen und predigen, wenn mir die öffentliche Predigt vom letzten Sonntag nicht gefallen hat?

Soweit kommt`s noch.

Die nicht unerhebliche Unterstützung in der Bevölkerung wird explizit benannt; die der anderen von mir benannten Kreise nicht. Ich sehe aber überhaupt nicht im Mindesten ein, wieso ich Deiner Aufforderung nachkommen sollte, aber echt jetzt!
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sigi
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 975

Beitrag(#907447) Verfasst am: 12.01.2008, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
*schieb* Demnächst sind 75 Jahre seit Adolfs Machtergreifung vergangen.


und vor 63 Jahren wurde er "abgewählt" Smilie
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