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Verhinderung von Traumata vermittels Genetik?

 
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r'zr
dickes reh



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 2578
Wohnort: Vault 13

Beitrag(#1074952) Verfasst am: 27.08.2008, 20:06    Titel: Verhinderung von Traumata vermittels Genetik? Antworten mit Zitat

derzeit arbeiten genetiker an einem medikament dass ein 'einbrennen des traumas in die gene' verhindern soll.

was haltet ihr davon?
http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/125564/index.html

...

mit 16 hatte ich etwa ein jahr lang halluzination direktemang aus den schützengräben bei verdun. WK I. ich war mit einem busreiseunternehmen richtung paris unterwegs - hinter den scheiben zeichneten sich schön begrünte kleine hügel ab, die nicht natürlichen ursprungs waren - sondern granattrichter. ich schloss die augen, dämmerte ein wenig, und plötzlich, begleitet von neongrünen blitzen, war ich im graben. auf französischer seite. vermutlich. den helmen nach zu urteilen. dachte zuerst an einen traum, reckte die beine sogut möglich, öffnete die augen, noch einmal bewusst, aber sie waren bereits offen.

die ganze geschichte, trat immer mal wieder, in schwer abzuschätzenden abständen, für ein paar sek. auf. mein vorheriger bezug zum thema war harmlos, und nicht grösser ausgeprägt als an anderen themen. auf dem dachboden hatte ich ein typisches blechstück gefunden wie es viel in umlauf war, die medaille des kyffhäuserbundes für kriegsteilnahme. ich trug die medaille um den hals, als talisman, wenn es prüfungen zu bestehen galt - ohne das sonderlich positive oder negative wirkung von ihm ausging. es war einfach eine gewohnheit. klassenarbeit, reiterprüfung....reise...ich trug die medaille.
nach den halluzinationen war ich körperlich erschöpft, zitterte, lernte bald die sache entsprechend zu vertuschen um weiterhin als zurechtnungsfähig zu gelten.
die hallus wurden weniger, verschwanden schliesslich fast ganz - einigen jahren trat keine mehr auf.

während der anfangszeit litt ich schwer, glaubte mich schizophren, schrieb wie besessen an einem roman darüber, den ich dann verbrannte. irgendetwas über Od und genius loci.

mit etwa 17/18 begann ich mich selbst mit WK I zu konfrontieren - ich war mir noch bewusst wie v.a. bilder, vermutete töne und gerüche die erinnerung auslösen - eine halluzination auslösen konnten. es dauerte einige monate - ein jahr, ehe ich mich fast wie ein normaler mensch bildern der schlachtfelder stellen konnte. kein schnelles flüchten auf toiletten mehr notwendig, um zittern und krämpfe zu vertuschen. und: ich vermisst es. irgendwann.

der WK I war das einschneidenste 'erlebniss' meines lebens. die grösste liebe habe ich indirekt verdun zu verdanken - wir waren beide besessen davon. er hatte im gegensatz zu mir tatächlich die schlachtfelder besucht (ich habs bis heute aus verschiedensten gründen tatsächlich nie nach verdun geschafft) - und danach immer die jeweilig bestehende beziehung verloren, da sie seinen wandel danach nicht verstehen konnten. nicht sonderlich gesund, und nicht von einem happy-end gekrönt - dennoch sehr intim...gemeinsame 'kriegserfahrung' zu teilen.

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....das Aufbringen von flächigen Halbzeugen auf gekrümmte Oberflächen...
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26467
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1075336) Verfasst am: 28.08.2008, 11:14    Titel: Re: verhinderung von traumata vermittels genetik? Antworten mit Zitat

r'zr hat folgendes geschrieben:
derzeit arbeiten genetiker an einem medikament dass ein 'einbrennen des traumas in die gene' verhindern soll.

was haltet ihr davon?
http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/125564/index.html

...

mit 16 hatte ich etwa ein jahr lang halluzination direktemang aus den schützengräben bei verdun. WK I. ich war mit einem busreiseunternehmen richtung paris unterwegs - hinter den scheiben zeichneten sich schön begrünte kleine hügel ab, die nicht natürlichen ursprungs waren - sondern granattrichter. ich schloss die augen, dämmerte ein wenig, und plötzlich, begleitet von neongrünen blitzen, war ich im graben. auf französischer seite. vermutlich. den helmen nach zu urteilen. dachte zuerst an einen traum, reckte die beine sogut möglich, öffnete die augen, noch einmal bewusst, aber sie waren bereits offen.
.....

Die Epigenetik aus dem Artikel ist eventuell in der Lage, Verhalten / Gestimmtheiten zu beeinflussen - sie transportiert mit Scherheit keine bildhaften Erinnerungen. Es wäre wahrscheinlich interessant herauszufinden, wo deine "Hallus" tatsächlich herkommen. Ich tippe eher auf unverdaute Fernsehbilder in ganz jungem Alter in Verbindung mit Opas Erzählungen ..... Es wird das selbe sein, das für den gefühlsmäßigen Bezug gesorgt hat, der dich dazu gebracht hat, dass Kyffhäuserblech als Talisman zu benutzen. In reale Erinnerungen, falls Du meinst, solche seien vererbt worden, wird man eher durch Gerüche gestoßen > siehe das Grillfest und Ramstein in dem Artikel.

"..um weiterhin als zurechnungsfähig zu gelten." Therapiebedürftigkeit ist kein Schande, sonder eher die Regel nd hat nur in Ausnahmefällen einen einfluss au die "Zurechnungsfähigkeit". Mit so einem Problem würde ich mir professionelle Hilfe suchen - auch wenn das nicht nur schwer fällt, sondern auch objektiv schwer ist, wirksame Hilfe zu finden.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1075386) Verfasst am: 28.08.2008, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ausgeschlossen, dass Gene solche Erinnerungen weitertragen.
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Mr Schnuffi
Faule Schäfer haben gute Hunde.



Anmeldungsdatum: 18.02.2007
Beiträge: 827

Beitrag(#1075496) Verfasst am: 28.08.2008, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht ja nicht darum, dass Gene Erinnerungen speichern, sondern dass Gene die Ausbildung von "Neuronennetzwerke" steuern und diese Erinnerungen speichern. Trotzdem halte ich den Ansatz auch für sehr futuristisch. Hab nicht viel Ahnung von Neurobiologie, aber afiak sind solche Netzwerke nicht fest an eine anatomische STruktur gebunden, also bei Person X werden Traumata an Position A und bei Person Y an Pos B gespeichert. Man müsste ein Medikament entwicklen, dass recht spezifisch nur auf bestimmte Bereiche im Gehirn einwirkt, da eine Ganzkörperblockade epigenetischer Regulation wohl schlimmere Folgen als ein Trauma hätte.
Naja, theoretisch wohl durchaus möglich, die Umsetzung halte ich zurzeit jedenfalls für nicht realisierbar.
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Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1075519) Verfasst am: 28.08.2008, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Das erinnert an den Witz wo wem angedroht wird dass ihm so eine runter gehauen wird dass seinen Nachkommen noch der Schädel wackelt! zynisches Grinsen
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r'zr
dickes reh



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 2578
Wohnort: Vault 13

Beitrag(#1075913) Verfasst am: 28.08.2008, 21:26    Titel: Re: verhinderung von traumata vermittels genetik? Antworten mit Zitat

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:
r'zr hat folgendes geschrieben:
derzeit arbeiten genetiker an einem medikament dass ein 'einbrennen des traumas in die gene' verhindern soll.

was haltet ihr davon?
http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/125564/index.html

...

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Die Epigenetik aus dem Artikel ist eventuell in der Lage, Verhalten / Gestimmtheiten zu beeinflussen - sie transportiert mit Scherheit keine bildhaften Erinnerungen. Es wäre wahrscheinlich interessant herauszufinden, wo deine "Hallus" tatsächlich herkommen. Ich tippe eher auf unverdaute Fernsehbilder in ganz jungem Alter in Verbindung mit Opas Erzählungen ..... Es wird das selbe sein, das für den gefühlsmäßigen Bezug gesorgt hat, der dich dazu gebracht hat, dass Kyffhäuserblech als Talisman zu benutzen. In reale Erinnerungen, falls Du meinst, solche seien vererbt worden, wird man eher durch Gerüche gestoßen > siehe das Grillfest und Ramstein in dem Artikel.

"..um weiterhin als zurechnungsfähig zu gelten." Therapiebedürftigkeit ist kein Schande, sonder eher die Regel nd hat nur in Ausnahmefällen einen einfluss au die "Zurechnungsfähigkeit". Mit so einem Problem würde ich mir professionelle Hilfe suchen - auch wenn das nicht nur schwer fällt, sondern auch objektiv schwer ist, wirksame Hilfe zu finden.

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weder noch. vom krieg wurde nie geredet. im tv durfte ich bis ich 10 war nur sandmann sehen. ich lebe mit diesen dingen, ich lernte damit umzugehen, schliesslich verschwanden sie (leider) - ist doch alles was thereapie zum leisten im stande gewesen wäre - im besten fall wohlgemerkt. und wohl nur mithilfe von drogen.
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Zuletzt bearbeitet von r'zr am 28.08.2008, 21:28, insgesamt einmal bearbeitet
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r'zr
dickes reh



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Beitrag(#1075914) Verfasst am: 28.08.2008, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ausgeschlossen, dass Gene solche Erinnerungen weitertragen.



Zitat:
Traumata brennen sich in den genetischen Code
Einen Schritt weiter geht man am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Hier will man verhindern, dass es nach einem Trauma überhaupt zu Störungen kommt. Ergebnisse erhofft man sich aus der Epigenetik. Dieses neue Forschungsfeld untersucht die Frage, wie Umfeld und äußere Ereignisse auf unser Erbgut wirken. Denn traumatische Erlebnisse können sich nicht nur in das Gehirn, sondern auch in den genetischen Code einbrennen. "Wir haben eine große Anzahl an Genen festgestellt, die bleibend verändert sind", erzählt der Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie, Professor Florian Holsboer.

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Beitrag(#1076118) Verfasst am: 29.08.2008, 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

r'zr hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Ausgeschlossen, dass Gene solche Erinnerungen weitertragen.



Zitat:
Traumata brennen sich in den genetischen Code
Einen Schritt weiter geht man am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Hier will man verhindern, dass es nach einem Trauma überhaupt zu Störungen kommt. Ergebnisse erhofft man sich aus der Epigenetik. Dieses neue Forschungsfeld untersucht die Frage, wie Umfeld und äußere Ereignisse auf unser Erbgut wirken. Denn traumatische Erlebnisse können sich nicht nur in das Gehirn, sondern auch in den genetischen Code einbrennen. "Wir haben eine große Anzahl an Genen festgestellt, die bleibend verändert sind", erzählt der Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie, Professor Florian Holsboer.

@r'zr Das interpretierst Du etwas über: Wir wissen nicht genau, wie Gedächtnisinhalte tatsächlich gespeichert werden - aber nicht in der Form von EIweißen, wie uns das erste Experiment Dunkelangst belegen sollte.
Was im Genetik kodiert wird, sind Bauanleitungen für Eiweiße, die Epigenetik beteht aus Schaltern, mit der man ganze Gruppen aus- bzw anschaltet. Das kann dann z.B. zu anderen Hormongleichgewichten führen, die dein Verhalten oder auch nur Tendenzen beeinflussen - ererbte Gedächtnisinhalte sind nach heutiger Vorstellung nicht drin.

Was sich von den traumatischen Erlebnissen in dein (Epi)Genom einbrennt, ist nicht die Erinnerung sondern z.B. eine Neigung zur Depression (z.B. über eine geänderte Verteilung der Botenstoffe) oder zum Fettwerden (z.B. über ein geändertes Homengleichgewicht) oder was weiß ich - keine Erinnerung..

Zur Erinnerung an Fernsehgewohnheiten und Familienthemen der Jugendzeit: Ich gehe davon aus, dass da eine Traumatisieruing bei dir stattgefunden hat, ein Einzelereignis, das verdrängt werden musste (=unverdaut). Wenn dem so ist, ist es auch klar, dass Du dich daran nicht freiwillig erinnern wirst. Es muss nicht sein, dass ich Recht habe - aber DEINE Erinnerung ist nicht der Zeuge, den Du hier sinnvoll befragen kannst. Es kann allerdings auch sein, dass derartige Phantasien dadurch zustande kommen, dass ein Thema mit einem Tabu belegt wird - nicht nur das Erzählte beinflusst, auch das Verschwiegene, wenn ein hinreichender Eiertanz darum gemacht wird.

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Beitrag(#1076131) Verfasst am: 29.08.2008, 03:45    Titel: Antworten mit Zitat

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:
r'zr hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Ausgeschlossen, dass Gene solche Erinnerungen weitertragen.



Zitat:
Traumata brennen sich in den genetischen Code
Einen Schritt weiter geht man am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Hier will man verhindern, dass es nach einem Trauma überhaupt zu Störungen kommt. Ergebnisse erhofft man sich aus der Epigenetik. Dieses neue Forschungsfeld untersucht die Frage, wie Umfeld und äußere Ereignisse auf unser Erbgut wirken. Denn traumatische Erlebnisse können sich nicht nur in das Gehirn, sondern auch in den genetischen Code einbrennen. "Wir haben eine große Anzahl an Genen festgestellt, die bleibend verändert sind", erzählt der Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie, Professor Florian Holsboer.

@r'zr Das interpretierst Du etwas über: Wir wissen nicht genau, wie Gedächtnisinhalte tatsächlich gespeichert werden - aber nicht in der Form von EIweißen, wie uns das erste Experiment Dunkelangst belegen sollte.
Was im Genetik kodiert wird, sind Bauanleitungen für Eiweiße, die Epigenetik beteht aus Schaltern, mit der man ganze Gruppen aus- bzw anschaltet. Das kann dann z.B. zu anderen Hormongleichgewichten führen, die dein Verhalten oder auch nur Tendenzen beeinflussen - ererbte Gedächtnisinhalte sind nach heutiger Vorstellung nicht drin.

Was sich von den traumatischen Erlebnissen in dein (Epi)Genom einbrennt, ist nicht die Erinnerung sondern z.B. eine Neigung zur Depression (z.B. über eine geänderte Verteilung der Botenstoffe) oder zum Fettwerden (z.B. über ein geändertes Homengleichgewicht) oder was weiß ich - keine Erinnerung..

Zur Erinnerung an Fernsehgewohnheiten und Familienthemen der Jugendzeit: Ich gehe davon aus, dass da eine Traumatisieruing bei dir stattgefunden hat, ein Einzelereignis, das verdrängt werden musste (=unverdaut). Wenn dem so ist, ist es auch klar, dass Du dich daran nicht freiwillig erinnern wirst. Es muss nicht sein, dass ich Recht habe - aber DEINE Erinnerung ist nicht der Zeuge, den Du hier sinnvoll befragen kannst. Es kann allerdings auch sein, dass derartige Phantasien dadurch zustande kommen, dass ein Thema mit einem Tabu belegt wird - nicht nur das Erzählte beinflusst, auch das Verschwiegene, wenn ein hinreichender Eiertanz darum gemacht wird.

fwo


ich interpretiere garnix. das war copy+paste aus dem oben angegebenen link.
für mich klang das auch alles irgendwie....neu...um nicht zu sagen etwas unglaubwürdig.
daher hab ichs hier gepostet, evtl. weiss jemand mehr...
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Beitrag(#1079925) Verfasst am: 03.09.2008, 23:38    Titel: Re: Verhinderung von Traumata vermittels Genetik? Antworten mit Zitat

r'zr hat folgendes geschrieben:
derzeit arbeiten genetiker an einem medikament dass ein 'einbrennen des traumas in die gene' verhindern soll.

was haltet ihr davon?
http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/125564/index.html

...

mit 16 hatte ich etwa ein jahr lang halluzination direktemang aus den schützengräben bei verdun. WK I.

[...]

der WK I war das einschneidenste 'erlebniss' meines lebens. die grösste liebe habe ich indirekt verdun zu verdanken - wir waren beide besessen davon. er hatte im gegensatz zu mir tatächlich die schlachtfelder besucht (ich habs bis heute aus verschiedensten gründen tatsächlich nie nach verdun geschafft) - und danach immer die jeweilig bestehende beziehung verloren, da sie seinen wandel danach nicht verstehen konnten. nicht sonderlich gesund, und nicht von einem happy-end gekrönt - dennoch sehr intim...gemeinsame 'kriegserfahrung' zu teilen.


Mein eigenes Romanfragment drehte sich um den Vietnamkrieg. Und da hatte ich auch mal so etwas wie ein "transzendentes Erlebnis", nämlich als ich in einer Situation mal dahin kam, die Todesszene für den Antihelden zu schreiben. Das hatte u.a. etwas mit dem 12.Streichquartett von Schostakovich zu tun, das an dessen Todestag uraufgeführt wurde. Jedenfalls hatte ich mich da so hineingesteigert, daß ich so etwas wie eine Nahtodeserfahrung hatte, ohne wohl selbst/in diesem Leben in Todesnähe gewesen zu sein. Ich konnte drei Tage lang nichts Anderes denken Weinen.

Wobei dann wieder die Frage ist, was das Gehirn sich da gebastelt hat. Stellt das so etwas wie eine "übersinnliche Erfahrung" dar, oder stellt es hier eigene Erlebnisse oder Denkprozesse in einen Rahmen, von dem es annimmt, daß dessen Tragweite in etwa mit diesen vergleichbar sei.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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