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Bundeswehr in Afghanistan?
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Soll die Bundeswehr raus aus Afghanistan?
Ja
72%
 72%  [ 66 ]
Nein
27%
 27%  [ 25 ]
Stimmen insgesamt : 91

Autor Nachricht
Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1333505) Verfasst am: 24.07.2009, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

@sehr gut
Zitat:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Als sich im Irak bis auf die Briten so ziemlich alle Verbündeten der USA, die von der "Achse der Guten", wieder zurückzogen - ich denke zum Beispiel an die Italiener - wurden sie in ihren Heimatländern nicht verurteilt, sondern mit Erleichterung wieder aufgenommen. Sollte die Situation in Afghanistan so ganz anders sein? Da es dort nicht heißt "Kein Blut für Öl", sondern höchstens "Kein Blut für Mohn"? Wird die Obama-Manie nicht auch angesichts solcher Nachrichten wieder im Abklingen sein, da man sich sagt "Der Mann steht unter Zwängen", aber zugleich: "Müssen wird ihm folgen?" In einen Krieg, der schon wegen der andersartigen Gesellschaftsstruktur in Afghanistan weder von den Engländern im 19. Jahrhundert noch von der Sowjetarmee 1979-1989 zu "gewinnen" war?


Geht es jetzt nur darum das man keinen Krieg führen sollte den man nur schwer gewinnen kann? Wenn dies ein "leichterer" Krieg ist dann ist er OK? d.h. die Getöteten/Verstümmelten (Soldaten wie Zivilbevölkerung) auch des leichteren Krieges wären dann für dich ein annehmbares "Opfer"?


Das wäre ein totales Mißverständnis. Ich bin gegen jegliche Kriegseinsätze der Bundeswehr, ob im Irak, in Afghanistan, am Roten Horn oder sonstwo, und dagegen, dass man den USA dabei folgt, unter der Flagge "Demokratie bringen" wegen Rohstoffen und regionalen Machtgefügen Kriege zu führen, wie das seit dem Kosovo-Krieg 1999 und dem Andienen Angela Merkels bei Bush 2003 zum politischen Alltag gehört.
Ich muss aufpassen, nicht so sehr in der Art gegen anonyme Kontrahenten zu polemisieren, sonst entsteht noch der Eindruck, dass ich selbst etwas anderes vertreten könnte.
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Angkor
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Anmeldungsdatum: 14.03.2007
Beiträge: 1547

Beitrag(#1333698) Verfasst am: 24.07.2009, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Taliban = Paschtunen

ja, in dieser gegend stimmt das, für osama bin laden schon wieder nicht mehr, und für die ganzen unterstützer und internationaler mitkämpfer gilt das aber nicht. taliban ist mittlerweile international.


Du wirfst hier einiges durcheinander. Osama bin Laden war nie Teil der Taliban. Er gehört der al-Qaida an, die ebenfalls eine eigenständige Gruppe ist und in Afghanistan lediglich durch die Taliban geduldet wird.

Die Taliban haben sehr nationalistische Motive. Einen globalen Jihad haben sie nie verfolgt. Ganz im Gegensatz zu al-Qaida, die in Afghanistan eine Möglichkeit sah, den "Fernen Feind" (USA) zu bekämpfen.

Dieses Faktum sorgte für große Differenzen zwischen den beiden Gruppen. So wäre bin Laden wahrscheinlich längst aus Afghanistan ausgewiesen worden, wenn er nicht so ein gutes Verhältnis zu Mullah Omar gehabt hätte.
Es gab sogar geheime Unterredungen mit Saudi-Arabien über diese Sache, was heute von den beteiligten Parteien geleugnet wird.

Auch heute agieren beide Gruppen getrennt. Bei Bekennerschreiben wird nicht nur explizit zwischen Taliban und den Arabischen Helfern (al-Qaida) unterschieden, sondern auch zwischen den Helfern aus Usbekistan (zb. die in Deutschland bekannte "Islamische Jihad Union", die ebenfalls auch globale Ziele verfolgt). Eine Symbiose gibt es nicht.

Tatsächlich erscheint die Ausprägung des Islams der Taliban vielen al-Qaida Mitglieder suspekt, da sie durchaus auch Elemente beinhaltet, die eher der zentralasiatischen, traditionellen Kultur entstammen. Gerade im Bezug auf das Rechtssystem ist dies auffällig.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10105
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1333938) Verfasst am: 25.07.2009, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Angkor hat folgendes geschrieben:

Auch heute agieren beide Gruppen getrennt. Bei Bekennerschreiben wird nicht nur explizit zwischen Taliban und den Arabischen Helfern (al-Qaida) unterschieden, sondern auch zwischen den Helfern aus Usbekistan (zb. die in Deutschland bekannte "Islamische Jihad Union", die ebenfalls auch globale Ziele verfolgt). Eine Symbiose gibt es nicht.



Aufschlußreicher Beitrag finde ich. Wie ist es aber mit der Plausibilität der Info?
Die Taliban, welche ihr Ziel - die Errichtung eines nationalisitischen Regimes welches
ihren Vorstellungen entspricht erkämpft und erreicht haben, sind relativ unbestrittende Alleinherrscher
in ihrem Nationalstaat und die Protektion eines ihrer Anführer für Bin Laden reicht weit
genug um das alles auf Spiel zu setzen und zu verlieren indem sie Bin Laden nicht ausliefern,
obwohl sie ihn nicht leiden können?
Und auch nach ihrer Entmachtung schützen sie ihn, keiner ist sauer genug um die imense Belohnung
kassieren zu wollen und keinem fällt ein mit einer Auslieferung für "gut Wetter" zu sorgen damit
sie eventuell ihre nationalstaatliche Macht auf diplomatischem Wege wieder erlangen können?

Plausibel wäre das eigentlich nur wenn Bin Laden weder in Afganistan war noch jetzt im von der
Taliban kontrollierten Grenzegebiet ist oder aber wenn es ihm die ganze Zeit gelungen
wäre/gelänge, innerhalb der von der Taliban kontrollierten Gebiete - vor und nach Beginn des
Krieges von denen unerkannt unterzutauchen.

Das die scheinbar konträren Standpunkte von Al Qaida und Taliban eine Kriegslist darstellen,
kommt aus Deiner Sicht nicht in Frage?
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Angkor
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Anmeldungsdatum: 14.03.2007
Beiträge: 1547

Beitrag(#1333954) Verfasst am: 25.07.2009, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Angkor hat folgendes geschrieben:

Auch heute agieren beide Gruppen getrennt. Bei Bekennerschreiben wird nicht nur explizit zwischen Taliban und den Arabischen Helfern (al-Qaida) unterschieden, sondern auch zwischen den Helfern aus Usbekistan (zb. die in Deutschland bekannte "Islamische Jihad Union", die ebenfalls auch globale Ziele verfolgt). Eine Symbiose gibt es nicht.



Aufschlußreicher Beitrag finde ich. Wie ist es aber mit der Plausibilität der Info?
Die Taliban, welche ihr Ziel - die Errichtung eines nationalisitischen Regimes welches
ihren Vorstellungen entspricht erkämpft und erreicht haben, sind relativ unbestrittende Alleinherrscher
in ihrem Nationalstaat und die Protektion eines ihrer Anführer für Bin Laden reicht weit
genug um das alles auf Spiel zu setzen und zu verlieren indem sie Bin Laden nicht ausliefern,
obwohl sie ihn nicht leiden können?
Und auch nach ihrer Entmachtung schützen sie ihn, keiner ist sauer genug um die imense Belohnung
kassieren zu wollen und keinem fällt ein mit einer Auslieferung für "gut Wetter" zu sorgen damit
sie eventuell ihre nationalstaatliche Macht auf diplomatischem Wege wieder erlangen können?

Berechtigter Einwand.
Was ich vergaß zu erwähnen:

Bin Laden hat sich relativ früh unentbehrlich gemacht. Während Mulla Omar anfänglich eher reserviert den ersten Kontaktversuchen der al-Qaida begegnete, wusste Bin Laden, wie er das Verhältnis verbessern konnte.
Hier agierte er wie schon davor im Sudan. Er spendete enorme Summen an den Staatshaushalt und finanzierte daneben auch öffentliche Bauvorhaben.
Als Bin Laden dann seine Jihad-Fatwa von 1998 veröffentlichte, verschlechterte sich das Verhältnis zunehmend.
Dafür gab es verschiedene Gründe:
1. Nach der Islamauslegung der Taliban ist es einem theologischen Laien nicht gestattet fatawa auszustellen. Diese Praxis ist aber unter Salafis wie al-Qaida sehr verbreitet.
2. Konnten sich die Taliban mit den in der Fatwa angegebenen Zielen (gerade weil diese ausdrücklich global sind) nicht identifizieren.

Als dann Trainingscamps von Militanten in Afghanistan von der Clinton-Administration bombardiert wurden, fühlten sich die Taliban herausgefordert. Bin Laden nun auszuliefern wäre für die Taliban ein Zeichen der Schwäche gewesen.

Wie bei Anne Sternensen nachzulesen, spielte aber auch maßgeblich die paschtunische Stammestradition eine Rolle. Demnach sei es nicht erlaubt, einen Asylsuchenden an den Feind auszuliefern. Sternensens Analyse ist für die hier besprochene Thematik generell sehr aufschlussreich.


AXO hat folgendes geschrieben:

Plausibel wäre das eigentlich nur wenn Bin Laden weder in Afganistan war noch jetzt im von der
Taliban kontrollierten Grenzegebiet ist oder aber wenn es ihm die ganze Zeit gelungen
wäre/gelänge, innerhalb der von der Taliban kontrollierten Gebiete - vor und nach Beginn des
Krieges von denen unerkannt unterzutauchen.

Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass Bin Laden sich noch in Afghanistan aufhält.
Außerdem findet nun ein Krieg gegen Afghanistan statt. Wie auch zu Zeiten des Sovjeteinmarsches, sind die arabischen Helfer von größerer Bedeutung.
Warum sollten die Taliban ihre Helfer, auch wenn deren Provokation mit zum Krieg geführt haben, nun ausliefern?
Den westlichen Streitkräften geht es ja eben nicht nur darum Bin Laden zu fassen, sondern auch andere Interessen in Afghanistan zu verfolgen.
Eine Auslieferung Bin Ladens würde den Krieg also weder beenden, noch verkürzen. Die Taliban währen nur um einen Verbündeten ärmer.

AXO hat folgendes geschrieben:

Das die scheinbar konträren Standpunkte von Al Qaida und Taliban eine Kriegslist darstellen,
kommt aus Deiner Sicht nicht in Frage?

Mir erscheinen diese konträren Standpunkte jedenfalls relativ plausibel.
Wenn man sich die Geschichte der Taliban anschaut fällt auf, dass sie sich sehr selten international interessiert zeigten (von den westlichen Grenzprovinzen Pakistans abgesehen). Der Bürgerkrieg in Kashmir ging zb. einfach an ihnen vorbei ohne dass sie sich interessiert gezeigt hätten.

Al-Qaida zeigt sich, wie man aus deren Veröffentlichungen sehen kann, öfters verärgert ob des Desintresses der Taliban an globalen Zielen.
Ich habe lediglich einen Bericht über die Zusage der Taliban am globalen Jihad gefunden. Dass diese Nachricht aber von as-Sahhab, dem Sprachrohr al-Qaidas veröffentlicht wurde, spricht meiner Ansicht nach für reine Propaganda.

Kannst du das mit der Kriegslist etwas erläutern?
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Beiträge: 10105
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1334013) Verfasst am: 25.07.2009, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Angkor hat folgendes geschrieben:
...


Dementsprechend kann man also davon ausgehen das Bin Laden den Taliban
zwar unsympatisch war - er es aber letztlich geschafft hat sich Einfluß zu verschaffen
und quasi unentbehrlich zu machen. (?)

Zitat:

Warum sollten die Taliban ihre Helfer, auch wenn deren Provokation mit zum Krieg geführt haben, nun ausliefern?
Den westlichen Streitkräften geht es ja eben nicht nur darum Bin Laden zu fassen, sondern auch andere Interessen in Afghanistan zu verfolgen.
Eine Auslieferung Bin Ladens würde den Krieg also weder beenden, noch verkürzen. Die Taliban währen nur um einen Verbündeten ärmer.


die Umstände haben also dazu geführt das spätestens der Krieg die Taliban und Bin Laden
sozusagen im Kampf vereinigt hat. Nicht im Sinne einer Verschmelzung aber doch diesbezüglich
das sie sich bei der Verfolgung ihrer jeweiligen Ziele gegenseitig ergänzen. Bin Laden unterstützt
den Kampf der Taliban und kämpft damit indirekt auf afganischem Terretorium offen gegen seine
westlichen Feinde und zugleich bieten die Taliban ihm Schutz um seine eventuellen verdeckten
globalen Operationen weiterhin handlen zu können, was wiederum die Taliban nicht stört, weil
eventuelle Attentate ja ihre Gegener durch Verunsicherung schwächen würden.
Zumindest in der Wirkung wären beide Kräfte also so homogen wie interaktiv schlüssig.
Roundabout könnte man sagen das Bin Laden die Taliban benutzt - sie im Grunde also dominiert,
und das diese Dominanz nicht etwas zufällig sondern von seiner Seite planmäßig zustande kam.

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:

Das die scheinbar konträren Standpunkte von Al Qaida und Taliban eine Kriegslist darstellen,
kommt aus Deiner Sicht nicht in Frage?

Mir erscheinen diese konträren Standpunkte jedenfalls relativ plausibel.
Wenn man sich die Geschichte der Taliban anschaut fällt auf, dass sie sich sehr selten international interessiert zeigten (von den westlichen Grenzprovinzen Pakistans abgesehen). Der Bürgerkrieg in Kashmir ging zb. einfach an ihnen vorbei ohne dass sie sich interessiert gezeigt hätten.

Al-Qaida zeigt sich, wie man aus deren Veröffentlichungen sehen kann, öfters verärgert ob des Desintresses der Taliban an globalen Zielen.
Ich habe lediglich einen Bericht über die Zusage der Taliban am globalen Jihad gefunden. Dass diese Nachricht aber von as-Sahhab, dem Sprachrohr al-Qaidas veröffentlicht wurde, spricht meiner Ansicht nach für reine Propaganda.


Die jeweiligen Standpunkte mögen konträr gewesen sein oder immer noch sein.
Ihre jeweilig verschieden Ziele vereint sie aber im Handeln und das in Bin Ladens Sinn.

Zitat:

Kannst du das mit der Kriegslist etwas erläutern?


Desinformation um den Gegner glauben zu machen man wäre sich uneins.
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Angkor
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Beiträge: 1547

Beitrag(#1334033) Verfasst am: 25.07.2009, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Angkor hat folgendes geschrieben:
...


Dementsprechend kann man also davon ausgehen das Bin Laden den Taliban
zwar unsympatisch war - er es aber letztlich geschafft hat sich Einfluß zu verschaffen
und quasi unentbehrlich zu machen. (?)

Ich glaube, dass es im Verhältnis zwischen Taliban und den arabischen Helfern von al-Qaida immer Hochs und Tiefs gab.
Mulla Omar forderte nach der 1998 Fatwa Bin Ladens und Zawahiris eine Einstellung der "Öffentlichkeitsarbeit".
Auf der anderen Seite war er aber auch abhängig von den Finanzmitteln Bin Ladens. Die beiden scheinen ein recht gutes Verhältnis gehabt zu haben. Teilweise konnte Bin Laden Mulla Omar auch religiös und politisch beeinflussen. Dies reichte jedoch nicht für einen umfassenden ideologischen Wandel innerhalb der Taliban.
Da sind die Unterschiede zwischen den Gruppen zu groß. Al-Qaida rekrutierte sich bis dahin aus oft gebildeten, jungen Akademikern, sowie aus Gruppen mit einer gänzlich anderen Stammesstruktur. Hinzu kommt die Sprachbarriere, die sogar innerhalb der al-Qaida für eine Aufteilung nach Nationalität sorgte. Ganze Camps waren aufgeteilt nach Herkunft der militanten Islamisten.

Desweiteren gibt es sogar innerhalb al-Qaidas theologische Differenzen. Maßgeblich zwischen Saudis und Ägyptern.

AXO hat folgendes geschrieben:

die Umstände haben also dazu geführt das spätestens der Krieg die Taliban und Bin Laden
sozusagen im Kampf vereinigt hat. Nicht im Sinne einer Verschmelzung aber doch diesbezüglich
das sie sich bei der Verfolgung ihrer jeweiligen Ziele gegenseitig ergänzen. Bin Laden unterstützt
den Kampf der Taliban und kämpft damit indirekt auf afganischem Terretorium offen gegen seine
westlichen Feinde

Das würde ich so unterschreiben.
Hinzuzufügen wäre noch, dass Bin Laden durch den Einmarsch der Amerikaner nach Afghanistan endlich die Möglichkeit geschaffen hatte, einen direkten Kampf gegen den "Fernen Feind" Amerika zu führen. Endlich hatte dieser in kriegerischer Absicht muslimisches Land betreten, was für Bin Laden ein immenses propagandistisches Potential bietet.
Man muss nun nicht mehr auf kompliziertem Wege zum Feind "gehen" um diesen zu bekämpfen, man hat ihn sich praktisch vor die Tür geholt.
Mit der gegen die Sovjets erprobten Guerillastrategie soll nun auch der US-Amerikaner mürbe gemacht werden.
Manch ein al-Qaida Mitglied nimmt für sich gar in Anspruch den Zusammenbruch der UdSSR in Gang gesetzt zu haben.



AXO hat folgendes geschrieben:

und zugleich bieten die Taliban ihm Schutz um seine eventuellen verdeckten
globalen Operationen weiterhin handlen zu können, was wiederum die Taliban nicht stört, weil
eventuelle Attentate ja ihre Gegener durch Verunsicherung schwächen würden.

Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass al-Qaida von Afghanistan aus global Aktionen plant. Die Struktur der Organisation wurde durch den Krieg in Afghanistan zerschlagen. Bin Laden und die Führungsriege agieren nur noch als ideengebendes Element.
Manche sprechen heute von einem terroristischen Franchise-Unternehmen.
Die Organisation hat sich dezentralisiert.
Internationale Aktionen gehen nicht direkt auf das Konto afghanischer Zellen.

Nehmen wir das Beispiel der Sauerlandgruppe. Mutmaßlich wurde diese durch die IJU ("Islamische Jihad Union") einer usbekischen Organisation ausgebildet bzw gehören dieser an. Diese Gruppe kämpft ihrerseits ebenfalls in Afghanistan. Als Verbindung zu al-Qaida gilt hier der 2008 von einer Drohne getötete Laith al-Libi. Dieser hatte einen nicht geringen Einfluss auf die Usbekengruppe. Interessant ist dabei, dass zu al-Libis Lebzeiten die Gruppe wesentlich öfters globale Ziele verlauten ließ.
Seit al-Libis tot scheint sich die Gruppe jedoch wieder auf Usbekistan zu konzentrieren.
Man sieht also, dass die globalen Ansätze vieler militant-islamistischer Gruppen durch al-Qaida Einfluss zustande kommen.

Empfohlen sei zu diesem Thema Yasin Musharbashs "Die neue Al-Qaida".


AXO hat folgendes geschrieben:

Zumindest in der Wirkung wären beide Kräfte also so homogen wie interaktiv schlüssig.
Roundabout könnte man sagen das Bin Laden die Taliban benutzt - sie im Grunde also dominiert,
und das diese Dominanz nicht etwas zufällig sondern von seiner Seite planmäßig zustande kam.

Ich bin mir nicht sicher ob man von dominieren sprechen kann. Ich glaube sogar, dass Bin Laden maßgeblich damit beschäftigt ist, den Kopf so weit unten wie möglich zu halten. Strategien ersinnen und Befehle geben ist da wohl nicht mehr wirklich drin. Jetzt wurde angeblich sogar sein Sohn getötet. Wer ständig auf der Flucht ist hat vermutlich wenig Zeit globale Aktionen zu planen. Schon gar nicht solche eines Kalibers wie am 11. September.



AXO hat folgendes geschrieben:

Die jeweiligen Standpunkte mögen konträr gewesen sein oder immer noch sein.
Ihre jeweilig verschieden Ziele vereint sie aber im Handeln und das in Bin Ladens Sinn.

Im Handeln auf Afghanistan beschränkt, ja.

Als Beispiel:
Das Szenario eines Talibananschlags meinetwegen auf Mallorca halte ich dagegen für völlig absurd.
Ein Anschlag dort durch al-Qaida inspirierte Zellen ist dagegen durchaus denkbar. Als ehemals muslimischer Boden müsste dieser, laut al-Qaida Ideologie, zurückerobert werden.
Diese Denkweise teilen die Taliban aber nur in Maßen. Viel wichtiger ist ihnen ein islamischer Staat auf Afghanischem Boden. Ihre von der paschtunischen Stammestradition beeinflusste islamische Ideologie gilt es in Afghanistan durchzusetzen.


AXO hat folgendes geschrieben:

Desinformation um den Gegner glauben zu machen man wäre sich uneins.

Dagegen würde beispielsweise der as-Sahhab Beitrag sprechen, in welchem eine Allianz in globalen Dingen zwischen al-Qaida und as-Sahhab verkündet wurde.

Möglicherweise wäre es sogar sinnvoll die Taliban selbst nicht als homogene Maße mit gleichen Interessen zu verstehen.
Aber das nur als Idee. Dazu kenne ich mich mit den Taliban nicht wirklich aus.
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10105
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1334066) Verfasst am: 25.07.2009, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Angkor hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Angkor hat folgendes geschrieben:
...


Dementsprechend kann man also davon ausgehen das Bin Laden den Taliban
zwar unsympatisch war - er es aber letztlich geschafft hat sich Einfluß zu verschaffen
und quasi unentbehrlich zu machen. (?)

Ich glaube, dass es im Verhältnis zwischen Taliban und den arabischen Helfern von al-Qaida immer Hochs und Tiefs gab.
Mulla Omar forderte nach der 1998 Fatwa Bin Ladens und Zawahiris eine Einstellung der "Öffentlichkeitsarbeit".
Auf der anderen Seite war er aber auch abhängig von den Finanzmitteln Bin Ladens. Die beiden scheinen ein recht gutes Verhältnis gehabt zu haben. Teilweise konnte Bin Laden Mulla Omar auch religiös und politisch beeinflussen. Dies reichte jedoch nicht für einen umfassenden ideologischen Wandel innerhalb der Taliban.
Da sind die Unterschiede zwischen den Gruppen zu groß. Al-Qaida rekrutierte sich bis dahin aus oft gebildeten, jungen Akademikern, sowie aus Gruppen mit einer gänzlich anderen Stammesstruktur. Hinzu kommt die Sprachbarriere, die sogar innerhalb der al-Qaida für eine Aufteilung nach Nationalität sorgte. Ganze Camps waren aufgeteilt nach Herkunft der militanten Islamisten.

Desweiteren gibt es sogar innerhalb al-Qaidas theologische Differenzen. Maßgeblich zwischen Saudis und Ägyptern.


An der geschlossenen Wirkung auf ihre Feinde (uns) ändert das aber im Grunde nichts - oder?

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:

die Umstände haben also dazu geführt das spätestens der Krieg die Taliban und Bin Laden
sozusagen im Kampf vereinigt hat. Nicht im Sinne einer Verschmelzung aber doch diesbezüglich
das sie sich bei der Verfolgung ihrer jeweiligen Ziele gegenseitig ergänzen. Bin Laden unterstützt
den Kampf der Taliban und kämpft damit indirekt auf afganischem Terretorium offen gegen seine
westlichen Feinde

Das würde ich so unterschreiben.
Hinzuzufügen wäre noch, dass Bin Laden durch den Einmarsch der Amerikaner nach Afghanistan endlich die Möglichkeit geschaffen hatte, einen direkten Kampf gegen den "Fernen Feind" Amerika zu führen. Endlich hatte dieser in kriegerischer Absicht muslimisches Land betreten, was für Bin Laden ein immenses propagandistisches Potential bietet.


Nicht nur das - Der Krieg schwächt ja auch unsere materiellen, menschlichen und psychischen
Ressourcen. Darum sprach ich ja weiter oben in der Diskussion von einem Verschleißkrieg der
eben deshalb so (gegen uns) wirksam ist, weil er weitestgehend ergebnislos verläuft.
Aus meiner Sicht deutet alles darauf hin das dies genau so geplant war. Deine konkretisierenden
Ergänzungen lassen darauf schließen, das die Taliban zwar kein Interesse hatten, das Bin Laden
ihr Land zur Location für das geplante Szenario gemacht hat - sie es aber auch nicht verhindern
konnten.
Er hat sich entsprechenden Einfluß/Rückenhalt gesichert, seine Leute ausbilden lassen und als
das "Spielfeld" bereitet war mit dem Anschlag auf das WTC die nötige Schockwelle um die Welt
geschickt um die USA in den offenen Krieg zu ziehen und die westliche Gesellschaft in Angst,
und entsprechend selbsteinschränkenden Sicherungswahn zu versetzen welcher letztlich wieder
mit den entsprechend zersetzenden Kontroversen über Überwachungsstaat und Krieg verknüpft ist.
Den Taliban bleib dann nichts weiter als sich dem provozierten Kampf zu stellen - wa sie letztlich
an ihn bindet indem erden Kampf mitfinanziert und sie (ob sie wollen oder nicht) in seinem Sinne kämpfen.

Zitat:

Man muss nun nicht mehr auf kompliziertem Wege zum Feind "gehen" um diesen zu bekämpfen, man hat ihn sich praktisch vor die Tür geholt.
Mit der gegen die Sovjets erprobten Guerillastrategie soll nun auch der US-Amerikaner mürbe gemacht werden.


eben - der Spielplatz war ja bereits erfolgreich erprobt was den Schluß einer komplett durchgestylten
Planung untermauert.

Zitat:

Manch ein al-Qaida Mitglied nimmt für sich gar in Anspruch den Zusammenbruch der UdSSR in Gang gesetzt zu haben.


Noch ist der Krieg nicht zu Ende und noch wissen wir nicht wozu die Kriegskosten, Selbsteinschränkungen,
Überwachungsmaßnahmen und all die Kontroversen darüber in Verbindung mit der
Wirtschafts- und Finanzkrise in unserer Gesellschaft führen werden.
In jedem Fall könnten wir letzteres sicher besser handlen wenn wir keinen Krieg und
Terrorismus mit allen damit verbundenen Maßnahmen im Pelz hätten und egal wie
hoch der Anteil dieser damit verbundene Lähmung ist - er kann immer das Quentchen
sein, das bewirkt das wir uns selbst besiegen.

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:

und zugleich bieten die Taliban ihm Schutz um seine eventuellen verdeckten
globalen Operationen weiterhin handlen zu können, was wiederum die Taliban nicht stört, weil
eventuelle Attentate ja ihre Gegener durch Verunsicherung schwächen würden.

Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass al-Qaida von Afghanistan aus global Aktionen plant.


nun nicht mehr - das wichtigste Ziel -> die Traumatisierung der westlichen Welt durch den
WTC-Anschlag ist ja längst erfüllt und der Rest ist ein Selbstläufer. Da kann er sich als
Initiator ganz gelassen zurück lehnen und sich das Schauspiel ansehen das er losgetreten hat.

Zitat:

Die Struktur der Organisation wurde durch den Krieg in Afghanistan zerschlagen. Bin Laden und die Führungsriege agieren nur noch als ideengebendes Element.
Manche sprechen heute von einem terroristischen Franchise-Unternehmen.
Die Organisation hat sich dezentralisiert.


eben - Selbstläufer.

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:

Zumindest in der Wirkung wären beide Kräfte also so homogen wie interaktiv schlüssig.
Roundabout könnte man sagen das Bin Laden die Taliban benutzt - sie im Grunde also dominiert,
und das diese Dominanz nicht etwas zufällig sondern von seiner Seite planmäßig zustande kam.

Ich bin mir nicht sicher ob man von dominieren sprechen kann. Ich glaube sogar, dass Bin Laden maßgeblich damit beschäftigt ist, den Kopf so weit unten wie möglich zu halten.


inzwischen sicher - aber das macht ja nix, weil sein bisheriges Wirken die gesamte Entwicklung
der Ereignisse dominiert.

Zitat:

Strategien ersinnen und Befehle geben ist da wohl nicht mehr wirklich drin. Jetzt wurde angeblich sogar sein Sohn getötet. Wer ständig auf der Flucht ist hat vermutlich wenig Zeit globale Aktionen zu planen. Schon gar nicht solche eines Kalibers wie am 11. September.


Wozu auch - der 11. September war doch lediglich ein Zünder. Die Entwicklung folgt der damit
ausgelösten veränderten globalen Interaktion -> die jetzige Welt ist eine völlig andere als sie
ohne diesen Knall heute wäre und sie entwicklet sich durchaus im Sinne des Initiators-> unsere
Gesellschaft zersetzend - ohne das er noch einen weiteren aktiven Beitrag dazu leisten müßte.

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:

Die jeweiligen Standpunkte mögen konträr gewesen sein oder immer noch sein.
Ihre jeweilig verschieden Ziele vereint sie aber im Handeln und das in Bin Ladens Sinn.

Im Handeln auf Afghanistan beschränkt, ja.


Die Wirkung der Handlungen in Afganistan beschränken sich ja nicht auf Afganistan.


Zitat:

Als Beispiel:
Das Szenario eines Talibananschlags meinetwegen auf Mallorca halte ich dagegen für völlig absurd.


ja klar.

Zitat:

Ein Anschlag dort durch al-Qaida inspirierte Zellen ist dagegen durchaus denkbar. Als ehemals muslimischer Boden müsste dieser, laut al-Qaida Ideologie, zurückerobert werden.
Diese Denkweise teilen die Taliban aber nur in Maßen. Viel wichtiger ist ihnen ein islamischer Staat auf Afghanischem Boden. Ihre von der paschtunischen Stammestradition beeinflusste islamische Ideologie gilt es in Afghanistan durchzusetzen.


und so kämpft jeder an seinem Platz für seine Interessen und doch alle "geschlossen" GEGEN UNS zwinkern

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:

Desinformation um den Gegner glauben zu machen man wäre sich uneins.

Dagegen würde beispielsweise der as-Sahhab Beitrag sprechen, in welchem eine Allianz in globalen Dingen zwischen al-Qaida und as-Sahhab verkündet wurde.

Möglicherweise wäre es sogar sinnvoll die Taliban selbst nicht als homogene Maße mit gleichen Interessen zu verstehen.
Aber das nur als Idee. Dazu kenne ich mich mit den Taliban nicht wirklich aus.


och - bei sowas pauschalisier ich ganz gern -> wenn 10 verschiedene Leute aus völlig verschiedenen
Interesse auf mich losgehen - fass ich sie einfach zu ner homogenen Masse zusammen die mir
feindlich gesinnt ist und gegen die ich mich zur Wehr setzen muß zwinkern
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Beiträge: 1547

Beitrag(#1334143) Verfasst am: 25.07.2009, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:

An der geschlossenen Wirkung auf ihre Feinde (uns) ändert das aber im Grunde nichts - oder?

Ich denke nicht, nein.

AXO hat folgendes geschrieben:

Nicht nur das - Der Krieg schwächt ja auch unsere materiellen, menschlichen und psychischen
Ressourcen. Darum sprach ich ja weiter oben in der Diskussion von einem Verschleißkrieg der
eben deshalb so (gegen uns) wirksam ist, weil er weitestgehend ergebnislos verläuft.
Aus meiner Sicht deutet alles darauf hin das dies genau so geplant war. Deine konkretisierenden
Ergänzungen lassen darauf schließen, das die Taliban zwar kein Interesse hatten, das Bin Laden
ihr Land zur Location für das geplante Szenario gemacht hat - sie es aber auch nicht verhindern
konnten.
Er hat sich entsprechenden Einfluß/Rückenhalt gesichert, seine Leute ausbilden lassen und als
das "Spielfeld" bereitet war mit dem Anschlag auf das WTC die nötige Schockwelle um die Welt
geschickt um die USA in den offenen Krieg zu ziehen und die westliche Gesellschaft in Angst,
und entsprechend selbsteinschränkenden Sicherungswahn zu versetzen welcher letztlich wieder
mit den entsprechend zersetzenden Kontroversen über Überwachungsstaat und Krieg verknüpft ist.
Den Taliban bleib dann nichts weiter als sich dem provozierten Kampf zu stellen - wa sie letztlich
an ihn bindet indem erden Kampf mitfinanziert und sie (ob sie wollen oder nicht) in seinem Sinne kämpfen.

Ganz gut zusammengefasst. So seh ich das in etwa.

AXO hat folgendes geschrieben:

eben - der Spielplatz war ja bereits erfolgreich erprobt was den Schluß einer komplett durchgestylten
Planung untermauert.

Das ist übrigends einer der vielen Gründe, warum ich VTs um den 11. September sehr kritisch gegenüber stehe.
Die Handlungsweisen Bin Ladens und al-Qaidas ergeben einfach in gewisser Weise Sinn für mich.


AXO hat folgendes geschrieben:

Angkor hat folgendes geschrieben:

AXO hat folgendes geschrieben:

Desinformation um den Gegner glauben zu machen man wäre sich uneins.

Dagegen würde beispielsweise der as-Sahhab Beitrag sprechen, in welchem eine Allianz in globalen Dingen zwischen al-Qaida und as-Sahhab verkündet wurde.

Möglicherweise wäre es sogar sinnvoll die Taliban selbst nicht als homogene Maße mit gleichen Interessen zu verstehen.
Aber das nur als Idee. Dazu kenne ich mich mit den Taliban nicht wirklich aus.


och - bei sowas pauschalisier ich ganz gern -> wenn 10 verschiedene Leute aus völlig verschiedenen
Interesse auf mich losgehen - fass ich sie einfach zu ner homogenen Masse zusammen die mir
feindlich gesinnt ist und gegen die ich mich zur Wehr setzen muß zwinkern


Smilie
Aber genau das ist ja eine berechtigte Frage. In wie weit sieht der Dorftaliban dich und mich, als Deutsche, als seinen Feind an?
Steht er nur den deutschen Soldaten in seinem Land feindlich gegenüber oder begreift er auch die normalen Bürger Deutschlands als Feinde die es zu bekämpfen gilt?
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Beiträge: 10105
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1334648) Verfasst am: 26.07.2009, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Angkor hat folgendes geschrieben:

Ganz gut zusammengefasst. So seh ich das in etwa.


Wenn unsere diesbezügliche Aufassung richtig ist, dann läuft doch aber pauschal
betrachtet alles nach Bin Ladens Plänen
und das wiederrum hauptsächlich deswegen weil wir relativ exakt das prognostizierbare
auch gemacht haben und machen. Auf diese Weise kommt man doch aber aus der Nummer
never raus - geschweige denn gewinnt irgendwas skeptisch



Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:

eben - der Spielplatz war ja bereits erfolgreich erprobt was den Schluß einer komplett durchgestylten
Planung untermauert.

Das ist übrigends einer der vielen Gründe, warum ich VTs um den 11. September sehr kritisch gegenüber stehe.
Die Handlungsweisen Bin Ladens und al-Qaidas ergeben einfach in gewisser Weise Sinn für mich.


m.e. Sie lassen auch (bisher zumindest) auf eine nicht unerhebliche Überlegenheit des Gegners
schließen. Immerhin hat er die Lage seid 9/11 fest im Griff indem wir genau das tun was wir
planmäßig tun sollen.
Vielleicht ist ja das einer der Gründe für Verschwörungstheorien -> Die Sache wird zwar in der
Presse immer aufgebauscht - letztlich Bin Laden ist dabei Bin Laden aber einem "Kameltreiber"
näher als einem äußerst fähigen Feldherren als der er sich im Grunde darstellt.
Es wird ja im Grunde runter gespielt das er gegen unsere Gesellschaft gut geplant und reibungslos
durchgezogen Krieg führt - weil keiner wirklich schnallt das wir selbst es sind die in seinem Sinne,
sein Spiel mitspielen. In letzteres Bild passt natürlich besser die Ursprung für 9/11 bei Bin Laden
zu suchen, weil 9/11 nicht etwa ein eventuell zu bezweifelnder Höhepunkt einer Terroristenkarriere
wäre
sondern eigentlich nur der Stubser für den Beginn des "Dominos"
Der Gipfel aller Verschwörungstheorien wäre denn allerdings wenn n paar Einflußreiche
Amis und Bin Laden die Sache zusammen ausgeheckt hätten um eine Zerrüttung des Systems
und damit Grund für eine Gewaltherrschaft zu initieren Mr. Green
Allerdings hat doch bis dato die Welt recht gut im Sinne ihrer Einflußreichen funktioniert.,
warum sollte man die unabwägbaren Risiken einer Zerrüttung eingehen, ohne zu wissen
ob man die mit Gewalt wieder in Griff bekäme -> never chance a running system.
Aus Bin Laden sicht gibt es gar kein Risiko - weil er nix zu verlieren hat, "kann" er nur gewinnen
und jede Destabilisierung unserer Gesellschaft bringt ihm seine Zielen näher. Egal was hier
passieren täte - Revolution, Bürgerkrieg, sonstwas wäre aus seiner Sicht begrüßenswert,
weil das was er will nur auf armen und ausweglosem Boden gedeiht - dazu muß man erstmal -> roden.
Und das gelingt ihm für meinen Geschmack viel zu gut, weils gar keiner der politischen Protagonisten
wirklich wahrnimmt.
Revoluzzer bei uns hingegen müßten ihm eigentlich "dankbar" sein und ihre Chance mindestens
bereits wittern.


Zitat:

Smilie
Aber genau das ist ja eine berechtigte Frage. In wie weit sieht der Dorftaliban dich und mich, als Deutsche, als seinen Feind an?
Steht er nur den deutschen Soldaten in seinem Land feindlich gegenüber oder begreift er auch die normalen Bürger Deutschlands als Feinde die es zu bekämpfen gilt?


Ich denke nicht das dies überhaupt eine Frage ist. Wann hätten die "normalen" Leute zweier
Kriegsparteien schonmal je was ernsthaftes gegeneinander gehabt?
Gerade bei solchen Kriegen sieht mans doch deutlich - der Taliban der grad auf einen schießt,
kann der gleiche sein mit den man gestern zusammen ne Wasserpfeife geraucht hat.
(ums mal überspitzt auszudrücken)
Unterm Strich werden doch die Menschen jedweder Kriegsparteien lediglich von ihren Ideologen,
im Sinne derer Ziele gegeneinander konditioniert. Ich schätz mal die Mehrzahl der Kämpfer in
Afganistan wollen lediglich ihr Land leer von jedweden Besatzern haben und je mehr Zivilisten
es erwischt umso mehr Kämpfer "züchtet" man sich.
Erheblich unbefriedigender find ich allerdings das allesamt - wir wie die - unterm Strich nach Bin Ladens
Pfeife und in Bin Ladens Sinne tanzen und das umso wirkungsvoller je länger wir das tun.
Die verschiedenen Gegner zu entpauschalisieren könnte diesbezüglich allerdings der Hauch
eines Lösungsansatzes sein.
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Augen auf dann kann nichts passieren
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narziss
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Beitrag(#1334876) Verfasst am: 27.07.2009, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,638500,00.html Mit den Augen rollen
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NiH
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Beitrag(#1342948) Verfasst am: 12.08.2009, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Jung gegen den Rest der Welt (focus.de)

Die Lage in Afghanistan ist brenzlig wie lange nicht. Obwohl die Taliban unentwegt morden: Die Oberhand gewonnen hätten sie nicht, beteuert Verteidigungsminister Jung – und widerspricht sämtlichen Militärs.

Die Taliban haben nach Ansicht von Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) in Afghanistan nicht Oberwasser gewonnen. Der CDU-Politiker trat damit der Einschätzung des neuen Nato-Befehlshaber der Isaf-Truppen, US-General Stanley McChrystal entgegen, der vor Rekordopferzahlen gewarnt hatte. „Ich will nichts verharmlosen, aber diese Einschätzung teile ich nicht“, sagt Jung der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Mittwoch. „Tatsache ist, dass im Norden Afghanistans, wo wir die Verantwortung tragen, zwölf Prozent der Distrikte als kritisch einzustufen sind. Auch in den anderen Landesteilen hat sich die Sicherheitslage verschärft. Das heißt aber nicht, dass die Taliban die Oberhand gewonnen hätten.“ So sei die „Operation Adler“ im Raum Kundus unter Führung der afghanischen Armee erfolgreich gewesen. „Die Taliban wurden dort zurückgeschlagen“, sagte Jung.

[...]

Mit Blick auf einen möglichen Wahlsieg der Union bei der Bundestagswahl versprach der Verteidigungsminister, dass derzeit keine Aufstockung der deutschen Afghanistan-Einheiten geplant sei. „Unser Isaf-Mandat des Bundestages läuft bis zum 15. Dezember. Wir müssen die Entwicklung in Afghanistan abwarten, aber ich bin derzeit der Auffassung, dass wir eine ausreichende Obergrenze bei dem Truppenkontingent haben.“

[...]
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beachbernie
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Beitrag(#1343136) Verfasst am: 12.08.2009, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Beim Militaer also nichts Neues. Opas Wehrmacht siegte damals auch solange, bis es sie nicht mehr gab.
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beachbernie
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Beitrag(#1346006) Verfasst am: 18.08.2009, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Heute war auf BBC-world mal wieder zu besichtigen, wofuer sich die Bundeswehr so in Afghanistan rumtreibt. Bei den bald stattfindenden "Wahlen" geht es voll demokratisch zu.

Ein BBC-Reporter praesentierte eine Handvoll (echte) Wahlberechtigungsscheine, die er gerade fuer 10-15$ das Stueck auf dem Schwarzmarkt erstanden hatte, darunter auch welche fuer Kinder (natuerlich mit Foto auf dem guten Stueck!). Es waren auch vollstaendige Saetze darunter (mehrere Wahlscheine fuer ein und diesselbe Person!). Der Reporter praesentierte bloss ein paar Dutzend, er meinte aber er haette auch mehrere Tausend besorgen koennen, wenn er genuegend Geld dabei gehabt haette.
Im Interview mit einem afghanischen Clansfuehrer zeigte sich wie beliebt die Demokratie in Afghanistan inzwischen auch auf dem Lande ist. Der Clanchef zeigte sich recht begeistert von der Demokratisierung der afghanischen Politik und berichtete von Abgesandten verschiedener Kandidaten, die ihm 10 000, 20 000, und 30 000$ fuer die Stimmen seiner Leute geboten haben. Woertlich: "a very lucrativ business with lots of competition" Sehr glücklich
Da sieht man auch wieder wie eng Demokratie und Marktwirtschaft miteinander verwoben sind.


Auch Karsai will diesmal wohl auf Nummer sicher gehen und reist auf dem "warlord-ticket" (O-Ton afghanische Menschenrechtlerin). Er hat sich der Unterstuetzung mehrerer maechtiger Warlords versichert, darunter der Heroindealer und Kriegsverbrecher Dostum, der inzwischen aus dem Exil zurueckgekehrt ist, nachdem er sich kurzzeitig mit seinen NATO-Verbuendeten ueberworfen hatte.

Ich denke es ist fuer einen Erfolg der "Wahl" gesorgt. Manche Beobachter rechnen sogar mit einer Wahlbeteiligung von mindestens 120%!
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Baldur
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Beitrag(#1355524) Verfasst am: 05.09.2009, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Afghanistan - Jungs Kommunikationsdesaster

Nach dem katastrophalen Luftangriff in Afghanistan prüfen Nato, UN und Staatsanwälte den Fall. Doch Verteidigungsminister Jung spricht immer noch von einem Erfolg.
Zitat:
Jungs Kommunikationsdesaster

In Deutschland streiten sich momentan Experten, Bundeswehrvertreter und Journalisten vor allem darum, ob Zivilisten bei der Bombardierung starben und wenn, wie viele. Diese Debatte nutzt jedoch keinem, denn in Afghanistan zweifelt niemand daran, dass Unschuldige ums Leben kamen. Verwandte von Opfern geben Interviews, Präsident Hamid Karsai verurteilt den Anschlag und ausländische Reporter berichten über zivile Opfer.

Spätestens nach diesen Zeugenaussagen kann die Bundeswehr ihre Angabe, dass kein Zivilist zu Schaden kam, nicht mehr aufrecht erhalten. Am Montag wird das Verteidigungsministerium einräumen müssen, dass der Einsatz doch kein voller Erfolg gewesen ist. Zu harsch fällt selbst die Kritik bei den Verbündeten aus. Wenn der Verteidigungsminister dann weiterhin von einem erfolgreichen Einsatz spricht, wäre das ein Skandal. Ein schwerer Imageschaden für die Bundeswehr und die deutsche Außenpolitik lässt sich nur noch mit Offenheit abwehren.

Selbst in der EU gerät Deutschland mittlerweile unter Druck. Frankreichs Außenminister Kouchner kritisierte am Samstag den Luftangriff auf die Afghanen. "Wir müssen mit ihnen zusammenarbeiten, statt sie zu bombardieren", sagte er am Samstag beim EU-Außenministertreffen in Stockholm. "Es war ein großer Fehler." Auch andere EU-Außenminister sprachen von einer Katastrophe und einer Tragödie. Ein Bundeswehrsprecher teilte am Sonnabend hingegen auf Anfrage von ZEIT ONLINE mit, es gebe keinen neuen Stand. Die Bundeswehr bleibe bei ihrer Bewertung des Einsatzes.
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sehr gut
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Beitrag(#1421594) Verfasst am: 24.01.2010, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

Die <s>imperialistischen Hilfstruppen aus Deutschland</s> Kriegsverbände am Hindukusch für die "Freiheit Deutschlands" werden auf Anfrage doch aufgestockt, das Haargel reichte wohl nicht um sich vorm Niederknien wegzuschleimen.

Die Bundesregierung will bei der internationalen Afghanistan-Konferenz am kommenden Donnerstag eine Aufstockung des deutschen Kontingents anbieten.
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beachbernie
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Beitrag(#1421837) Verfasst am: 24.01.2010, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Die <s>imperialistischen Hilfstruppen aus Deutschland</s> Kriegsverbände am Hindukusch für die "Freiheit Deutschlands" werden auf Anfrage doch aufgestockt, das Haargel reichte wohl nicht um sich vorm Niederknien wegzuschleimen.

Die Bundesregierung will bei der internationalen Afghanistan-Konferenz am kommenden Donnerstag eine Aufstockung des deutschen Kontingents anbieten.



Was fuer eine Ueberraschung.... Mit den Augen rollen
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Nikolaus
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Beitrag(#1431978) Verfasst am: 14.02.2010, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Militäroffensive in Südafghanistan

Zitat:
Mardscha soll einen Wendepunkt in der Kriegsstrategie des US-Militärs markieren. Die Stadt in der Provinz Helmand, mitten im Herzland der Taliban, soll den Radikalen dauerhaft entrissen werden. Diesmal sollen sich die Soldaten nach der Befreiung nicht zurückziehen - sondern eine zivile Machtstruktur zementieren. Nach der Offensive sollen Schulen, Krankenhäuser und ein Rechtssystem in Mardscha aufgebaut werden. Die Bauern sollen dabei unterstützt werden, den Anbau von Opium auf Feldfrüchte umzustellen.

Wie die "New York Times" berichtet, steht ein großes Team afghanischer Beamter bereit, um sofort nach dem Ende der Kämpfe eine Stadtregierung zu bilden. 1900 Polizisten sollen sie schützen, unterstützt von US-Soldaten.


Afghanistan wird immer wieder überschwemmt von ausländischen Soldaten, die es nicht schaffen, den Widerstand auszutrocknen. Der blüht wie der Mohn. Bei den zementierten Machtstrukturen dagegen blüht die Korruption, und sie schlagen keine Wurzeln in der Bevölkerung, weswegen sie massiven Schutzes bedürfen, um nicht wieder selber "entrissen" zu werden.

Wenn ich sagen müsste, warum alle Mächte in Afghanistan scheitern, dann würde ich sagen, dass es daran liegt, dass da, wo die Soldaten herkommen, der Widerstand gegen alles erlahmt ist, was Freiheit und Friede raubt.
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beachbernie
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Beitrag(#1432004) Verfasst am: 15.02.2010, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Nikolaus hat folgendes geschrieben:
Militäroffensive in Südafghanistan

Zitat:
Mardscha soll einen Wendepunkt in der Kriegsstrategie des US-Militärs markieren. Die Stadt in der Provinz Helmand, mitten im Herzland der Taliban, soll den Radikalen dauerhaft entrissen werden. Diesmal sollen sich die Soldaten nach der Befreiung nicht zurückziehen - sondern eine zivile Machtstruktur zementieren. Nach der Offensive sollen Schulen, Krankenhäuser und ein Rechtssystem in Mardscha aufgebaut werden. Die Bauern sollen dabei unterstützt werden, den Anbau von Opium auf Feldfrüchte umzustellen.

Wie die "New York Times" berichtet, steht ein großes Team afghanischer Beamter bereit, um sofort nach dem Ende der Kämpfe eine Stadtregierung zu bilden. 1900 Polizisten sollen sie schützen, unterstützt von US-Soldaten.


Afghanistan wird immer wieder überschwemmt von ausländischen Soldaten, die es nicht schaffen, den Widerstand auszutrocknen. Der blüht wie der Mohn. Bei den zementierten Machtstrukturen dagegen blüht die Korruption, und sie schlagen keine Wurzeln in der Bevölkerung, weswegen sie massiven Schutzes bedürfen, um nicht wieder selber "entrissen" zu werden.


Die "Regierung" Karsai bettelte ja inzwischen auch schon um Geld bei den Besatzerstaaten um "moderate" Taliban dafuer zu bezahlen, dass sie die Fronten wechseln.

Und dann wundert man sich, dass im Land die Korruption blueht... Sehr glücklich
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Nikolaus
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Beitrag(#1432618) Verfasst am: 16.02.2010, 00:19    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.tagesschau.de/ausland/taliban178.html



Und dann kommt es in bestimmten Situationen eben wie in der Vergangenheit auch jetzt in diesen Tagen wieder dazu, dass unbeteiligte Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen werden. Das ist zu bedauern, aber ich glaube da muss man ehrlich sein. Wer für dieses Vorgehen der ISAF plädiert in Afghanistan, muss den Preis, den wir jetzt gesehen haben, wahrscheinlich in Kauf nehmen.

Ob die Toten das auch so sehen? Oder ob die was ganz anderes sehen?
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sehr gut
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Beitrag(#1432789) Verfasst am: 16.02.2010, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Nikolaus hat folgendes geschrieben:
http://www.tagesschau.de/ausland/taliban178.html



Und dann kommt es in bestimmten Situationen eben wie in der Vergangenheit auch jetzt in diesen Tagen wieder dazu, dass unbeteiligte Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen werden. Das ist zu bedauern, aber ich glaube da muss man ehrlich sein. Wer für dieses Vorgehen der ISAF plädiert in Afghanistan, muss den Preis, den wir jetzt gesehen haben, wahrscheinlich in Kauf nehmen.

Ob die Toten das auch so sehen? Oder ob die was ganz anderes sehen?

http://www.youtube.com/watch?v=FbIX1CP9qr4

Aus US-Sicht waren 500000 gestorbene irakische Kinder "den Preis wert".

Das geht wohl nach dem Motto: so lange es nicht die eigenen sind ...
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beachbernie
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Beitrag(#1432961) Verfasst am: 16.02.2010, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Nikolaus hat folgendes geschrieben:
http://www.tagesschau.de/ausland/taliban178.html



Und dann kommt es in bestimmten Situationen eben wie in der Vergangenheit auch jetzt in diesen Tagen wieder dazu, dass unbeteiligte Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen werden. Das ist zu bedauern, aber ich glaube da muss man ehrlich sein. Wer für dieses Vorgehen der ISAF plädiert in Afghanistan, muss den Preis, den wir jetzt gesehen haben, wahrscheinlich in Kauf nehmen.

Ob die Toten das auch so sehen? Oder ob die was ganz anderes sehen?

http://www.youtube.com/watch?v=FbIX1CP9qr4

Aus US-Sicht waren 500000 gestorbene irakische Kinder "den Preis wert".

Das geht wohl nach dem Motto: so lange es nicht die eigenen sind ...



Leute halt, die immer bereit sind heldenhaft bis zum letzten Blutstropfen anderer Leute zu kaempfen... zwinkern
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Nikolaus
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Beitrag(#1435610) Verfasst am: 22.02.2010, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

General McChrystal entschuldigt sich für fatalen Fehlschlag

Zitat:
27 Zivilisten tot, darunter Frauen und ein Kind - eine Horrorbotschaft, wie sie Isaf-Kommandeur McChrystal unbedingt vermeiden will.


Ungefilterte Sicht der Militärs

Zitat:
Der Journalist Marc Thörner nennt in seinem jüngsten Buch "Der Afghanistan Code" weitere Fälle, die Anlass geben, offiziell gedruckte Versionen generell zu hinterfragen.
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Nikolaus
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Beitrag(#1435618) Verfasst am: 22.02.2010, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Seien wir mal nicht so: Die NATO-Führung wird nicht so dumm sein, wissentlich zivile Opfer in Kauf zu nehmen, weil das die Erfolgschancen im Kampf gegen die "Gotteskrieger" gefährden würde. Aber welche Erfolgschancen wiederum? Und sollte man dem afghanischen Volk überhaupt eine stabile und korrupte Marionettenregierung an den Fäden des Westens wünschen?
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Beitrag(#1437534) Verfasst am: 26.02.2010, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Rede von Christine Buchholz, DIE LINKE, anschließend Ausschluß der Fraktion von der Sitzung

Christine Buchholz benennt noch einmal die Probleme: Eine korrupte Regierung, die teils aus Kriegsverbrechern besteht, wird von der NATO an der Macht gehalten, indem diese einen Krieg gegen die Bevölkerung führt und es Aufstandsbekämpfung nennt.

Stellt euch einfach mal vor, Deutschland wäre von ausländischen, militärischen Mächten besetzt, mit deren Hilfe sich die Mövenpick-Partei an der uneingeschränkten Macht hält. Und der Vergleich hinkt ja noch in dem Maße, dass sich bei der Mövenpickpartei mittlerweile keine Mitglieder mehr finden, die in einem Krieg Verbrechen verübt haben, den der Großteil der Bevölkerung selber miterlebt hat und immer noch miterlebt.
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Beitrag(#1437764) Verfasst am: 26.02.2010, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Nikolaus hat folgendes geschrieben:
http://www.tagesschau.de/ausland/taliban178.html



Und dann kommt es in bestimmten Situationen eben wie in der Vergangenheit auch jetzt in diesen Tagen wieder dazu, dass unbeteiligte Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen werden. Das ist zu bedauern, aber ich glaube da muss man ehrlich sein. Wer für dieses Vorgehen der ISAF plädiert in Afghanistan, muss den Preis, den wir jetzt gesehen haben, wahrscheinlich in Kauf nehmen.

Ob die Toten das auch so sehen? Oder ob die was ganz anderes sehen?

http://www.youtube.com/watch?v=FbIX1CP9qr4

Aus US-Sicht waren 500000 gestorbene irakische Kinder "den Preis wert".

Das geht wohl nach dem Motto: so lange es nicht die eigenen sind ...



Leute halt, die immer bereit sind heldenhaft bis zum letzten Blutstropfen anderer Leute zu kaempfen... zwinkern


Deutsche Schweine, die ihren Rüssel halt überall reinstecken ...-!

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Beitrag(#1437883) Verfasst am: 27.02.2010, 01:45    Titel: zweierlei Maß Antworten mit Zitat

Es wäre vielleicht auch ganz schön gewesen, wenn die Linksintellektuellen in der Bundesrepublik laut protestiert hätten, als die Sowjetunion 1979 erstmals in Afghanistan einmarschierte - und das genau genommen wohl nicht gerade aus sehr uneigennützigen Motiven. Sind da jemandem im Forum entsprechende Statements drüber bekannt ? Ich komme aus Hamburg - Hamburg hat sehr viele Flüchtlinge aus Afghanistan aufgenommen. Bereits in den Achtzigern.
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beachbernie
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Beitrag(#1437885) Verfasst am: 27.02.2010, 01:49    Titel: Re: zweierlei Maß Antworten mit Zitat

grass_thierse_kasparek hat folgendes geschrieben:
Es wäre vielleicht auch ganz schön gewesen, wenn die Linksintellektuellen in der Bundesrepublik laut protestiert hätten, als die Sowjetunion 1979 erstmals in Afghanistan einmarschierte - und das genau genommen wohl nicht gerade aus sehr uneigennützigen Motiven. Sind da jemandem im Forum entsprechende Statements drüber bekannt ? Ich komme aus Hamburg - Hamburg hat sehr viele Flüchtlinge aus Afghanistan aufgenommen. Bereits in der Achtzigern.


Das haben etliche doch getan! Leider allerdings bei weitem nicht alle. Ich persoenlich erinnere mich noch recht gut an die Debatten bei der Organisation der grossen Friedensdemos Anfang der 80ger Jahre. Da brach ein ziemlicher Graben innerhalb der Friedensbewegung auf. Zwischen dem DKP-nahen Fluegel auf der einen Seite und insbesondere gruennahen und kirchlich orientierten Kraeften.
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Beitrag(#1459166) Verfasst am: 12.04.2010, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

SPON schreibt ein Geschichtchen über die Angreifer der Bundeswehr in Afghanistan:

Die Mörder der drei Bundeswehrsoldaten waren mit modernsten Waffen ausgerüstet und erhielten Hilfe von internationalen Terror-Netzwerken.

..mit bester militärischer Ausbildung und modernster Bewaffnung.


Und dazu dann 2 Bilder die das zeigen sollen:




Die Badelatschentruppe ...
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Angkor
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Beitrag(#1459176) Verfasst am: 12.04.2010, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

Mich würde auch interessieren, was es mit der Hilfe durch ominöse "internationale Terror-Netzwerke" auf sich hat. Das klingt so schön gruselig, dass es wohl vielen Spiegel-Lesern einen kribbeligen Schauer über den Rücken jagt.
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Nikolaus
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Beitrag(#1459220) Verfasst am: 12.04.2010, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.dradio.de/nachrichten/201004122100/3
Zitat:
NATO-Soldaten haben in Afghanistan erneut Zivilisten getötet. Die von dem Bündnis geführte Schutztruppe ISAF äußerte tiefes Bedauern über den Vorfall, bei dem nach afghanischen Angaben vier Menschen ums Leben kamen und 18 verletzt wurden.


Und:
Zitat:
Ein NATO-Sprecher kündigte eine Untersuchung an.


Das ist so eine Art "Mit freundlichem Gruß". Für technokratiehörige Völker.
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