GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1094525) Verfasst am: 27.09.2008, 03:12 Titel: Die Sache mit der Hostie |
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einfach zu geil (geschrieben wie auch von der "Problematik" her):
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,580779,00.html
Alexander Smoltczyk hat folgendes geschrieben: | Der ideelle Wert einer Hostie steigt allerdings beträchtlich, wenn es sich um eine konsekrierte handelt. Kaum hatte der Papst bei seiner Eucharistiefeier in Lourdes am 14. September die Szene verlassen, bedienten sich Pilger aus den herumstehenden Ziborien und nahmen Hostien als Souvenir nach Hause.
Das sorgte unter katholischen Ultras für Empörung. Von "schweren Sakrilegien" am Rande des Papstbesuchs schrieb etwa "kreuz.net" und folgerte: "Der Glaube an das angeblich Allerheiligste Altarsakrament - Zentralgeheimnis der katholischen Kirche - ist futsch." Leser erkundigten sich, in welcher Entfernung die Hostien vom Altar gelegen hätten und ob sie tatsächlich schon per Priesterwort in den Leib Christi verwandelt.
Vielleicht lagen sie ja in einer Art Windschatten, gleichsam im toten Winkel der Transsubstantiation und könnten so als schlichtes Backwerk angesehen werden?
Völlig ungeklärt scheint die Frage, wie weit eine Konsekration wirkt (zehn Meter? zwanzig?), ob sie vom kirchenhierarchischen Status des Zelebranten abhängig ist und ob man sich ihren Wirkungsbereich als glocken- oder eher kegelförmig vorstellen muss. Die später stibitzten Hostien in Lourdes jedenfalls lagen während der Liturgie etwa drei Meter vom Altar entfernt. Sie waren übrig geblieben, weil die französische Polizei die zulässige Zahl der Messbesucher in Lourdes aus Sicherheitsgründen kurzfristig verringert hatte.
Ein Leser, selbst namhafter Autor und Dozent an einer päpstlichen Hochschule, wies darauf hin, dass die "Wandlungswolke" nicht allein räumlich verstanden werden darf, sondern im Zusammenhang mit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanums 1963 ("Sacrosanctum Concilium") gesehen werden muss: "Das wirklich Problematische bei Eucharistiefeiern, an denen Massen von Menschen teilnehmen, besteht darin, dass die gemeinsame Gebetsrichtung und Zelebrationsintention sowohl der Priester als auch der Menge nicht mehr klar ist." Es entstehe die Frage, ob die von Christus gewollte Struktur noch gegeben sei.
Die Wirkung der Wandlung ist also nicht allein von Signalstärke (Papst) und Distanz (Meter) abhängig, sondern wesentlich von der Übereinstimmung der Vektoren Gebetsrichtung und Intention. |
Ich wollte noch mehr kopieren, aber dann wäre es fast der gesamte Artikel gewesen. Kann ihn nur in der Gänze empfehlen!
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alex6 registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.12.2005 Beiträge: 750
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(#1094607) Verfasst am: 27.09.2008, 11:46 Titel: Re: Die Sache mit der Hostie |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | einfach zu geil (geschrieben wie auch von der "Problematik" her):
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,580779,00.html
:huhaha: :huhaha:
Ich wollte noch mehr kopieren, aber dann wäre es fast der gesamte Artikel gewesen. Kann ihn nur in der Gänze empfehlen! :daumen: |
Wunderbar. Auch seine anderen Artikel: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,578123,00.html und http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,578070,00.html. Nur Kurt Tucholskys Vierteiler bleibt bei der Thematik Lourdes unübertroffen: http://www.textlog.de/tucholsky-lourdes-soldat.html
Vor ein paar hundert Jahren hat angeblicher Hostienfrevel noch zu Judenpogromen animiert. Jetzt freveln die Katholiken selbst und es reicht nur noch zu einem "Non! Non!" eines armschwenkenden Bischofs. Das macht Hoffnung.
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