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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1066087) Verfasst am: 16.08.2008, 02:38 Titel: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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Wir haben jetzt einen Kommunismusthread; jetzt möchte ich einfach mal die Gegenthese aufstellen:
Besteht eine Wahrscheinlichkeit, daß man unter kapitalistischen Bedingungen eine soziale Gesellschaft hinbekommt ?
In der Perry Rhodan Serie, als auch in Star Trek, wurde ein Gesellschaftsmodell vorgestellt, das nicht Sozialistisch war und trotzdem ein Höchstmaß an sozialer Zufriedenheit mit sich brachte.
Dieses Modell war einerseits von Ludwig Erhard inspiriert, andererseits ein Spiegelbild von Godesberg.
Diese Gesellschaft müßte m.E. eine wichtige Voraussetzung haben, nämlich die Beschränkung des Kapitals. Damit meine ich nicht das Recht auf Arbeit, sondern eine stetige Verringerung der Arbeitszeit, damit auch eine stetige Nachfrage nach der Ware Arbeitskraft gewährleistet ist.
Wäre für Euch so etwas denkbar ?
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1066094) Verfasst am: 16.08.2008, 03:20 Titel: |
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Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. So steht es im GG Artikel 20.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1066102) Verfasst am: 16.08.2008, 04:08 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: | In der Perry Rhodan Serie, als auch in Star Trek, wurde ein Gesellschaftsmodell vorgestellt, das nicht sozialistisch war und trotzdem ein Höchstmaß an sozialer Zufriedenheit mit sich brachte. |
Woran machst du fest, dass die VFP nicht sozialistisch ist?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1066106) Verfasst am: 16.08.2008, 04:21 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | In der Perry Rhodan Serie, als auch in Star Trek, wurde ein Gesellschaftsmodell vorgestellt, das nicht sozialistisch war und trotzdem ein Höchstmaß an sozialer Zufriedenheit mit sich brachte. |
Woran machst du fest, dass die VFP nicht sozialistisch ist? |
Dan würde in Büro von Jean-Luc entweder das Bild von Marx oder Lenin oder von Honecker hängen.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1066111) Verfasst am: 16.08.2008, 04:57 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | In der Perry Rhodan Serie, als auch in Star Trek, wurde ein Gesellschaftsmodell vorgestellt, das nicht sozialistisch war und trotzdem ein Höchstmaß an sozialer Zufriedenheit mit sich brachte. |
Woran machst du fest, dass die VFP nicht sozialistisch ist? |
Weil immer noch Privateigentum an Produktionsmitteln besteht.
Die Serien sind im Kalten Krieg entstanden, deshalb auch mein Verweis auf Ludwig Erhard und dem Godesberger Programm der SPD von 1959.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1066115) Verfasst am: 16.08.2008, 05:09 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: | Weil immer noch Privateigentum an Produktionsmitteln besteht. |
Ist das so? Wie kommst du zu dieser Aussage? M.E. gibt es sogar einiges, was dagegen spricht...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1066116) Verfasst am: 16.08.2008, 05:11 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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rk72 hat folgendes geschrieben: | Dann würde in Büro von Jean-Luc entweder das Bild von Marx oder Lenin oder von Honecker hängen. |
Ah ja. Es ist also das Wesensmerkmal des Sozialismus, dass irgendwo Bilder von Marx, Lenin oder Honecker hängen? Auf so 'ne These kannst auch nur du kommen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 16.08.2008, 05:11, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1066117) Verfasst am: 16.08.2008, 05:11 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Weil immer noch Privateigentum an Produktionsmitteln besteht. |
Ist das so? Woher nimmst du diese Vermutung? |
Bei Perry Rhodan weiß ich es bestimmt. Bei Star Trek habe ich von Enteignung noch nie was gehört.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1066119) Verfasst am: 16.08.2008, 05:16 Titel: |
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Ich möchte auch hier im Thread mehr auf die aktuelle Situation hinaus.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1066120) Verfasst am: 16.08.2008, 05:18 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Weil immer noch Privateigentum an Produktionsmitteln besteht. |
Ist das so? Woher nimmst du diese Vermutung? |
Bei Perry Rhodan weiß ich es bestimmt. Bei Star Trek habe ich von Enteignung noch nie was gehört. |
Perry Rhodan interessiert mich nicht. Ich sprach von der VFP (Vereinigte Föderation der Planeten), also von Star Trek. Es gibt in der Geschichte der Föderation in der Tat keine Hinweise auf eine Revolution (wenn man mal von diesen offenbar zumindest nicht ganz unwichtigen Ghetto-Aufständen absieht, in die Sisko und co. bei ihrer Zeitreise in der DS9-Doppelfolge "Gefangen in der Vergangenheit" verwickelt werden). Die menschliche Gesellschaft in Star Trek scheint sich irgendwie aus der kapitalistischen Gesellschaft entwickelt zu haben, besitzt aber augenscheinlich Eigenschaften, die in einer kapitalistischen Gesellschaft, zumindest so wie wir sie kennen, eigentlich unmöglich sind. Z.B. Aufgabe der Profitorientierung und des gesellschaftlichen Kapitalakkumulationszwanges, Aufgabe der Geldwirtschaft, et cetera.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 16.08.2008, 05:25, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1066122) Verfasst am: 16.08.2008, 05:22 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Weil immer noch Privateigentum an Produktionsmitteln besteht. |
Ist das so? Woher nimmst du diese Vermutung? |
Bei Perry Rhodan weiß ich es bestimmt. Bei Star Trek habe ich von Enteignung noch nie was gehört. |
Perry Rhodan interessiert mich nicht. Ich sprach von der VFP (Vereinigte Föderation der Planeten), also von Star Trek. Es gibt in der Geschichte der Föderation in der Tat keine Hinweise auf eine Revolution (wenn man mal von diesen offenbar zumindest nicht ganz unwichtigen Ghetto-Aufständen absieht, in die Sisko und co. bei ihrer Zeitreise in der DS9-Doppelfolge "Gefangen in der Vergangenheit" verwickelt werden). Die menschliche Gesellschaft in Star Trek scheint sich irgendwie aus der kapitalistischen Gesellschaft entwickelt zu haben, besitzt aber augenscheinlich Eigenschaften, die in einer kapitalistischen Gesellschaft, zumindest so wie wir sie kennen, eigentlich unmöglich sind. Z.B. Aufgabe der Profitorientierung und des gesellschaftlichen Kapitalakkumulationszwanges, Aufgabe der Geldwirtschaft, et cetera. |
Genau, und damit sprichst Du dieses indifferente Bild einer sozialen Markwirtschaft an bzw. die Indifferenz von Godesberg.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1066123) Verfasst am: 16.08.2008, 05:27 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: | Genau, und damit sprichst Du dieses indifferente Bild einer sozialen Markwirtschaft an bzw. die Indifferenz von Godesberg. |
Nein, tue ich nicht. Die Föderationsgesellschaft ist mit ziemlicher Sicherheit keine "soziale Marktwirtschaft", wie wir sie verstehen. Dass eine Revolution (von dem erwähnten Bell-Aufstand wie gesagt einmal abgesehen) nicht thematisiert wird, könnte auch daran liegen, dass es überhaupt keine konsistente Geschichte der Föderation gibt.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1066124) Verfasst am: 16.08.2008, 05:29 Titel: |
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Erhardtsches Gedankentum, also eine Variante des Kenesianismus, nur in Phasen eines wirklichen Aufschwungs möglich. (Abschluss derNachkriegsära) Inzwischen, im Zeitalter des tendenziellen Falls der Profitrate bereits obsolet.
Folge: einen sozialen Kapitalismus kann es nicht mehr geben, siehe auch Sozialabau sogar in Schweden.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1066128) Verfasst am: 16.08.2008, 05:34 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Genau, und damit sprichst Du dieses indifferente Bild einer sozialen Markwirtschaft an bzw. die Indifferenz von Godesberg. |
Nein, tue ich nicht. Die Föderationsgesellschaft ist mit ziemlicher Sicherheit keine "soziale Marktwirtschaft", wie wir sie verstehen. Dass eine Revolution (von dem erwähnten Bell-Aufstand wie gesagt einmal abgesehen) nicht thematisiert wird, könnte auch daran liegen, dass es überhaupt keine konsistente Geschichte der Föderation gibt. |
Wie gesagt, die Föderation ist nur ein Modell. Trotzdem, ist es möglich eine Gesellschaft zu haben, die zwar einerseits das Recht auf Privateigentum an Produktionsmitteln kennt, andererseits aber auch den Werktätigen garantiert, daß sie immer Arbeit haben ohne das Recht auf Arbeit als geschütztes Recht. ?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1066132) Verfasst am: 16.08.2008, 05:40 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: | Trotzdem, ist es möglich eine Gesellschaft zu haben, die zwar einerseits das Recht auf Privateigentum an Produktionsmitteln kennt, andererseits aber auch den Werktätigen garantiert, daß sie immer Arbeit haben ohne das Recht auf Arbeit als geschütztes Recht? |
Ich würde sagen: auf Dauer nicht.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1066135) Verfasst am: 16.08.2008, 05:48 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Trotzdem, ist es möglich eine Gesellschaft zu haben, die zwar einerseits das Recht auf Privateigentum an Produktionsmitteln kennt, andererseits aber auch den Werktätigen garantiert, daß sie immer Arbeit haben ohne das Recht auf Arbeit als geschütztes Recht? |
Ich würde sagen: auf Dauer nicht. |
Wieso nicht ?
Anders.
Was passiert den wenn die gesamte Erde durchkapitalisiert ist und es keinen Krieg gegeben hat ?
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1066142) Verfasst am: 16.08.2008, 07:16 Titel: |
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rk72 hat folgendes geschrieben: | Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. So steht es im GG Artikel 20. |
Dort steht das gut....
_________________ Defund the gender police!!
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1066168) Verfasst am: 16.08.2008, 09:28 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: |
Wieso nicht ?
Anders.
Was passiert den wenn die gesamte Erde durchkapitalisiert ist und es keinen Krieg gegeben hat ? |
Wenn der Hund nicht geschissen hätt, dann ..................
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#1066176) Verfasst am: 16.08.2008, 09:42 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Genau, und damit sprichst Du dieses indifferente Bild einer sozialen Markwirtschaft an bzw. die Indifferenz von Godesberg. |
Nein, tue ich nicht. Die Föderationsgesellschaft ist mit ziemlicher Sicherheit keine "soziale Marktwirtschaft", wie wir sie verstehen. Dass eine Revolution (von dem erwähnten Bell-Aufstand wie gesagt einmal abgesehen) nicht thematisiert wird, könnte auch daran liegen, dass es überhaupt keine konsistente Geschichte der Föderation gibt. |
Die Revolution ist die Erfindung des Replikators, weswegen keine Sau mehr arbeiten muß, um Güter zu produzieren.
Dazu gibt es eine recht gute dreiteilige SF-Geschichte (hab ich vor etlichen Jahren gelesen, weiß nicht mehr wie sie heißt und von wem sie ist, auf jeden Fall älter als DS9). Nach der Erfindung des Replikators bricht die gesamte Weltwirtschaft und beinahe die Zivilisation zusammen, weil alles im Überfluß da und niemand mehr Dienstleistungen vollbringt. So wie Herzoperationen z.B. Man behalf sich dann mit einem Dienstleistungstauschhandel (Wagenwaschen gegen Rasenmähen).
Im 2. Teil erfand jemand ein Material, das sich nicht replizieren ließ, sodaß man wieder Geld hatte und die Welt lief wieder. Was bei Star Trek das goldgepreßtre Latinum ist.
(Im 3. Teil ging's nicht mehr um Ökonomie, die spielte ein paar Jahre nach einem Krieg, der mit replizierten Soldaten geführt worden ist, und wo sich die Veteranen dauernd selbst trafen.)
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1066182) Verfasst am: 16.08.2008, 09:57 Titel: |
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«Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ?»
"...der Lafontaine war da und sagt Turbo-Kapitalismus, Peters, der IG Metallvorsitzende war da und sagt Raubtier-Kapitalismus. Mir fällt da schon immer auf: Kapitalismus sagt keiner von denen, wenn man dann Raubtier sagt, Turbo, share holder value Kapitalismus, wenn sie immer diese Hinzufügungen brauchen, dann ist das eine Entschuldigung des Prinzips.
Es ist das Dementi, dass es das Prinzip wäre! Es ist die Behauptung, es wäre der Kapitalismus einen verkommener, verfälschter, von seinem guten Kurs abgewichener Kapitalismus. Und man will nicht zugeben, dass es der Kapitalismus ist, an dem man leidet.
Obwohl man wunderschön her sagen kann: Das ist die Jagd nach Rendite, das ist der Wille zu Höchstgewinnen, und so weiter. Alles kann man sagen, und trotzdem soll es nicht das Prinzip unserer Gesellschaftsordnung sein! Jetzt sagt er “nur” und das gibt es in vielen Stellungnahmen zu diesem Thema dazu. Es geht nur um den Profit und nicht um den Menschen. Man hört schon raus, was gewollt wird, es soll um alle zwei gehen. Ja, um Profit, das ist schon recht, aber um Menschen auch. Es wird nicht zur Kenntnis genommen, was das heißt, es geht um Profit. Da wird nicht gelten gelassen, dass Profit heißt, da ist der Mensch die negative Größe der Gesellschaft, wenn es um Profit geht, da ist er die Unkost, da ist er der auszuquetschende Leistungserbringer und der schlecht zu bezahlende Kostenfaktor. Das ist Profit! Wenn das produzieren geschieht, damit aus einem Vorschuss ein Überschuss entsteht. Dann hat der Mensch diese Doppelrolle: auszuquetschender Leistungserbringer und niedrig zu haltender Kostenfaktor.
Wenn ich mir dies klar machen, dann kann ich doch nicht mehr ein nur dazu setzen, nach dem Muster, na, das bin ich doch gerne, aber auch um mich soll es noch gehen. Wie soll denn das versöhnt werden? Das eine, dort ist man das Minus, die negative Größe und dann soll es auch um mich gehen? Da muss man sagen, entweder oder! Es kann nicht auch um mich gehen, wenn es um Profit geht. Und es kann nicht um Profit gehen, wenn es um die Leute gehen soll! ..."
Peter Decker, bei der Werksschliessung der (profitablen) AEG-Nürnberg
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299792458 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 626
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(#1066187) Verfasst am: 16.08.2008, 10:11 Titel: |
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Ich habe StarTrek eher so verstanden:
Es gibt dort keine Enteignungen und kein Geld, der private Besitz und Privilegien sind ausschließlich vom gesellschaftlichen Rang abhängig, den man sich seit seiner Geburt erarbeiten muß. Wer höheren Rang/Position erreicht hat, darf auch mehr besitzen, diesen Besitz/Privilegien aber nicht weiter vererben. Das scheint aber dort für andere Spezies als die Menschen (obwohl auch in der Föderation) nicht zu gelten. Außerdem gibt es eine seltsame Unterscheidung zwischen den Bürgern der Föderation und Föderationsangehörigen (Uniformierte, die auch seltsamerweise je nach Bedarf mal Militärs mal Forscher sind).
Da sich die ganze Serie um die Schiffsbesatzungen dreht, kann man keine klare Vorstellung von der Gesellschaftsordnung gewinnen. Offenbar gibt es da gar kein widerspruchfreies Konzept einer Wirtschaft und Gesellschaft.
_________________ Society is like a stew. If you don’t stir it up every once in a while then a layer of scum floats to the top.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1066190) Verfasst am: 16.08.2008, 10:16 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Die Revolution ist die Erfindung des Replikators, weswegen keine Sau mehr arbeiten muß, um Güter zu produzieren. |
Zitat aus dem 19. Jahrhundert:
«Es steht so, dass die Kultur Sklaven braucht. Darin hatten die Griechen ganz recht. Wenn es keine Sklaven gibt, die widerwärtige, abstoßende und langweilige Arbeit verrichten, wird Kultur und Beschaulichkeit fast unmöglich. Die Sklaverei von Menschen ist unrecht, unsicher und entsittlichend. Von mechanischen Sklaven, von der Sklaverei der Maschine hängt die Zukunft der Welt ab.»
Oscar Wilde
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1066197) Verfasst am: 16.08.2008, 10:54 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: |
Ist ein sozialer Kapitalismus möglich |
Absolut unmöglich.
Soziale Marktwirtschaft m.E. -> ja - aber nur ohne Kapitalismus.
Die Diskussion um das "Privat"eigentum an Produktionsmitteln halte ich btw. ehrlich gesagt für
realitätsfern bis nebensächlich.
Die wichtigsten Produktionsmittel sind auch heute hier und jetz Kollektiveigentum von Anlegern
und Aktionären. Deren Entscheidungen sind (kapitalismusbedingt) rein profitorientiert - müßten
es aber ohne Kapitalismus nicht sein.
Und wen interessiert es denn wirklich wem die Mittel mit denen er produziert gehören?
Fakt ist nunmal das sie bezahlt werden müssen - ob durch kollektive Mittel, über Bankfinanzierung,
Miete oder Leasing ist dabei relativ wurscht - wichtig ist nur wer die Entscheidungen trifft wie/ in welchem Sinne sie benutzt werden - Mensch oder (wie derzeit) allein das Geld selbst.
Wer sich heute vor der Entscheidung und dem Risiko scheut Produkte zu entwicklen,
für deren Produktion und Vermarktung verantwortlich zu sein und die Produktionsmittel
dafür sicher zu stellen indem er seinen Arsch für deren Finazierung hinhält,
sollte m.E. auch in einer Kollektivwirtschaft besser keine Entscheidungsbefugnisse haben.
Diejenigen Proletarier, welche sich heute vollmundig für Kollektiveigentum an Produktionsmitteln
und für Kollektiventscheidungen über jegliche Produktion aussprechen,
könnten wenn sie sich tatsächlich zu diesen Entscheidungen fähig halten, auch heute jederzeit
eine Firma gründen, sich Produktionsmittel finanzieren lassen und loslegen ihre Ansprüche (an sich selbst)
zu leben.
Wenn sie das nicht tun, weil sie ihrer Entscheidungsfähigkeit nichtmal den Erwerb des eigenen
Lebensunterhaltes zutrauen,
sin sie genau die, welche auch eine Kollektivwirtschaft - dann aber mit gesamtgesellschaftlichen Folgen,
genauso in die Pleite fahren täten wie die letzte dieser Art.
Der einzige "Vorteil" bei Kollektiventscheidungen ist das dann jeder dem anderen die Verantwortung dafür
zuschieben kann und keiner da ist der sie auch übernimmt - wie jetzt auch schon,
indem genau diese Leute sie nichtmal für sich selbst übernehmen.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1066618) Verfasst am: 16.08.2008, 21:22 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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AXO hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: |
Ist ein sozialer Kapitalismus möglich |
Absolut unmöglich.
Soziale Marktwirtschaft m.E. -> ja - aber nur ohne Kapitalismus.
Die Diskussion um das "Privat"eigentum an Produktionsmitteln halte ich btw. ehrlich gesagt für
realitätsfern bis nebensächlich.
Die wichtigsten Produktionsmittel sind auch heute hier und jetz Kollektiveigentum von Anlegern
und Aktionären. Deren Entscheidungen sind (kapitalismusbedingt) rein profitorientiert - müßten
es aber ohne Kapitalismus nicht sein.
Und wen interessiert es denn wirklich wem die Mittel mit denen er produziert gehören?
Fakt ist nunmal das sie bezahlt werden müssen - ob durch kollektive Mittel, über Bankfinanzierung,
Miete oder Leasing ist dabei relativ wurscht - wichtig ist nur wer die Entscheidungen trifft wie/ in welchem Sinne sie benutzt werden - Mensch oder (wie derzeit) allein das Geld selbst.
Wer sich heute vor der Entscheidung und dem Risiko scheut Produkte zu entwicklen,
für deren Produktion und Vermarktung verantwortlich zu sein und die Produktionsmittel
dafür sicher zu stellen indem er seinen Arsch für deren Finazierung hinhält,
sollte m.E. auch in einer Kollektivwirtschaft besser keine Entscheidungsbefugnisse haben.
Diejenigen Proletarier, welche sich heute vollmundig für Kollektiveigentum an Produktionsmitteln
und für Kollektiventscheidungen über jegliche Produktion aussprechen,
könnten wenn sie sich tatsächlich zu diesen Entscheidungen fähig halten, auch heute jederzeit
eine Firma gründen, sich Produktionsmittel finanzieren lassen und loslegen ihre Ansprüche (an sich selbst)
zu leben.
Wenn sie das nicht tun, weil sie ihrer Entscheidungsfähigkeit nichtmal den Erwerb des eigenen
Lebensunterhaltes zutrauen,
sin sie genau die, welche auch eine Kollektivwirtschaft - dann aber mit gesamtgesellschaftlichen Folgen,
genauso in die Pleite fahren täten wie die letzte dieser Art.
Der einzige "Vorteil" bei Kollektiventscheidungen ist das dann jeder dem anderen die Verantwortung dafür
zuschieben kann und keiner da ist der sie auch übernimmt - wie jetzt auch schon,
indem genau diese Leute sie nichtmal für sich selbst übernehmen. |
Hallo Axo
Ich entdecke erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zu meinem Standpunkt. Jetzt musst Du bloss noch den letzten Schritt tun und die Konsequenz aus dem von dir Gesagten ziehen, dann bist Du bei mir. Wer haelt eigentlich die Leute davon ab, sich selbst am Kollektiveigentum der Aktiengesellschaften zu beteiligen und Aktien zu kaufen? Das wird sogar durch Unternehmen und Staat gefoerdert, wenngleich vor allem der Staat noch erheblich mehr tun koennte eine moeglichst breite Streuung des Eigentums an den Produktionsmitteln, z.B. durch steuerliche Regelungen, die die Kapitalbildung bei Otto Normalverbraucher, zu befoerdern und der Mehrheit der Menschen ein zweites Einkommensstandbein neben dem Einkommen aus Arbeit zu verschaffen, was unterm Strich auch den Sozialstaat erheblich und dauerhaft entlasten koennte.
Du fragst wen es interessiert wem die Produktionsnmittel, an denen er arbeitet, gehoeren? Na, denjenigen, dem die Maschine, an der er arbeitet kaputtgeht oder veraltet. Dann muss naemlich repariert werden bzw. ersetzt und das muss bezahlt werden, naturgemaess vom denjenigem, dem die Maschine gehoert und der als Gegenleistung dafuer den zusaetzlichen Profit einstreicht, der durch den Einsatz der Maschine erzielt wird. Wenn der Arbeiter diesen zusaetzlichen Profit einstreichen will, dann muss er eben die Maschine kaufen und selbstverstaendlich auch alle Reperaturen aus seiner eigenen Tasche bezahlen. Dank der Aktie ist es auch dem "kleinen Mann", der sich nicht gleich 'ne ganze Fabrik kaufen kann, moeglich solches Eigentrum an Produktionsmitteln zu erwerben und so natuerlich auch am den durch Maschinen erwirtschafteten zusaetzlichen Gewinn zu partizipieren.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1066648) Verfasst am: 16.08.2008, 22:39 Titel: |
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Vergeßt nicht die russischen Vouchers, die Jelzin initiierte, sie waren ein einziges Desaster!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1066654) Verfasst am: 16.08.2008, 22:47 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Vergeßt nicht die russischen Vouchers, die Jelzin initiierte, sie waren ein einziges Desaster! |
Das war keine Kapitalbildung beim kleinen Mann. Das war knallharter Betrug! Das war von Anfang an so gedeichselt, dass die tatsaechlichen Werte am Ende bei Jelzins Guenstlingen landeten und der viele volkseigene Schrott beim gemeinen Volk.
Das ist im Grunde genommen haargenau das gleiche, was in den letzten Jahren in Simbabwe passierte. Dort wurden die boesen weissen Kapitalisten enteignet und Mugabes Guenstlinge verfruehstuecken diese Werte noch heute, waehrend das Volk, dem angeblich jetzt alles gehoert, in Suedafrika auf den Strich gehen muss..
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1066660) Verfasst am: 16.08.2008, 22:52 Titel: |
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die Volksaktien gab und gibt es lediglich in Form von Vorzugsaktien für die Mitarbeiter. Ergebnis: Maximal 5% oder so sind Belegschaftsaktien, mehr ist es nicht. In anderen Ländern, wo es vielmehr Aktionäre als in D gibt, machen die Belegschaftsaktien auch nur einen kleinen Teil des Gesamtaktienpaketes aus.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1066666) Verfasst am: 16.08.2008, 22:58 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Hallo Axo
Ich entdecke erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zu meinem Standpunkt. Jetzt musst Du bloss noch den letzten Schritt tun und die Konsequenz aus dem von dir Gesagten ziehen, dann bist Du bei mir. Wer haelt eigentlich die Leute davon ab, sich selbst am Kollektiveigentum der Aktiengesellschaften zu beteiligen und Aktien zu kaufen? Das wird sogar durch Unternehmen und Staat gefoerdert, wenngleich vor allem der Staat noch erheblich mehr tun koennte eine moeglichst breite Streuung des Eigentums an den Produktionsmitteln, z.B. durch steuerliche Regelungen, die die Kapitalbildung bei Otto Normalverbraucher, zu befoerdern und der Mehrheit der Menschen ein zweites Einkommensstandbein neben dem Einkommen aus Arbeit zu verschaffen, was unterm Strich auch den Sozialstaat erheblich und dauerhaft entlasten koennte.
Du fragst wen es interessiert wem die Produktionsnmittel, an denen er arbeitet, gehoeren? Na, denjenigen, dem die Maschine, an der er arbeitet kaputtgeht oder veraltet. Dann muss naemlich repariert werden bzw. ersetzt und das muss bezahlt werden, naturgemaess vom denjenigem, dem die Maschine gehoert und der als Gegenleistung dafuer den zusaetzlichen Profit einstreicht, der durch den Einsatz der Maschine erzielt wird. Wenn der Arbeiter diesen zusaetzlichen Profit einstreichen will, dann muss er eben die Maschine kaufen und selbstverstaendlich auch alle Reperaturen aus seiner eigenen Tasche bezahlen. Dank der Aktie ist es auch dem "kleinen Mann", der sich nicht gleich 'ne ganze Fabrik kaufen kann, moeglich solches Eigentrum an Produktionsmitteln zu erwerben und so natuerlich auch am den durch Maschinen erwirtschafteten zusaetzlichen Gewinn zu partizipieren.
Gruss, Bernie |
Wow!
So eine Idealisierung hätte ich von Dir nicht erwartet. Nichts gegen Aktien, aber wieviel verbrannte Erde hinterlässt der Renditedruck? Wieviele kleine Häuslebauer in Schottland oder Spanien stehen gerade vor einem Scherbenhaufen, weil ihre Hypothek im Bündel mit tausenden anderen auf dem Wertpapiermarkt an Haie Verkauft wurde?
Und bei welchem Wert dümpelt die sogenannte Volksaktie der Telekom?
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1066668) Verfasst am: 16.08.2008, 23:00 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | die Volksaktien gab und gibt es lediglich in Form von Vorzugsaktien für die Mitarbeiter. Ergebnis: Maximal 5% oder so sind Belegschaftsaktien, mehr ist es nicht. In anderen Ländern, wo es vielmehr Aktionäre als in D gibt, machen die Belegschaftsaktien auch nur einen kleinen Teil des Gesamtaktienpaketes aus. |
Und wer verbietet es eigentlich der Belegschaft ueber diese 5% hinaus mehr Aktien ganz normal ueber die Boerse zu kaufen? Die Belegschaftsaktien unterscheiden sich nur dahingehend von den anderen Aktien, dass die Beschaeftigten einer AG diese zum Vorzugspreis beziehen koennen und sie fuer einen vorher festgelegten Zeitraum nicht verkaufen koennen. Nach Ablauf dieser Sperrfrist sind sie mit den anderen Aktien identisch.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Gwunderi registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.08.2008 Beiträge: 29
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(#1066724) Verfasst am: 17.08.2008, 00:51 Titel: Re: Ist ein sozialer Kapitalismus möglich ? |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wer haelt eigentlich die Leute davon ab, sich selbst am Kollektiveigentum der Aktiengesellschaften zu beteiligen und Aktien zu kaufen? Das wird sogar durch Unternehmen und Staat gefoerdert, wenngleich ...
Dank der Aktie ist es auch dem "kleinen Mann", der sich nicht gleich 'ne ganze Fabrik kaufen kann, moeglich solches Eigentrum an Produktionsmitteln zu erwerben und so natuerlich auch am den durch Maschinen erwirtschafteten zusaetzlichen Gewinn zu partizipieren.
Gruss, Bernie |
Stellen wir uns vor, jeder Otto Normalverbraucher kauft sich morgen Aktien, und seien sie nur von geringem Wert. Dann würden wir nur die negativen Nebenwirkungen des Kapitalismus verstärken oder beschleunigen und vielleicht etwas reicher aber dafür umso schneller zugrunde gehen.
Schliesslich müssen auch Aktien durch etwas gedeckt sein, wie das Geld ja auch; die Aktiengesellschaft, die morgen mit Aktienkapital überhäuft würde, muss ja dann allen Otto Normalverbrauchern die Dividende auszahlen (ist ja schliesslich Grund und Zweck des Aktienerwerbs), und woher dieses "Mehr" nehmen?
Durch Steigerung der Produktion, möglichst bei gleichzeitiger Reduzierung des Produktionsaufwandes (wobei man ja Otto Normalverbraucher nicht ganz versklaven kann, sonst kann er ja keine Aktien mehr kaufen) - bleibt Verminderung der Qualität des Produkts und/oder Erschliessung neuer Märkte, bis diese übersättigt sind (je mehr Otto Normalverbraucher Aktien kaufen, desto schneller läuft das ab) - letztlich bleibt nur noch das Kapital und niemand weiss, was damit anfangen und spätestens dann kollabiert das ganze System.
Abgesehen davon, dass millionenfach Menschen an Hunger sterben oder selbst in "reichen" Ländern in Slums leben müssen und den Vorschlag, sich doch Aktien anzulegen nur als blanken Hohn betrachten könnten ... diese hattest Du ja wohl nicht im Sinn, aber die Slums würden nur vergrössert, wenn jeder, der es irgendwie vermag Aktien kauft.
Einen sozialen Kapitalismus halte ich also für einen Widerspruch in sich selbst.
Gwunderi
_________________ Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt. (Blaise Pascal)
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