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Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) – Militärismus od
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TanjaKrienen
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Anmeldungsdatum: 07.10.2003
Beiträge: 105

Beitrag(#75966) Verfasst am: 15.01.2004, 21:15    Titel: Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) – Militärismus od Antworten mit Zitat

Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) – Militärismus oder Notwendigkeit

Dr. Jehudit Koznizky, Vorsitzende einer Fakultät für Erziehung in Israel; Universitätsdozentin für Philosophie, Erziehung und Psychologie schreibt:

Somit kann man der Existenz des Militärs in Israel zwei Bedeutungen beimessen: IDF
- - als Wehrdienst zur Sicherheit des Staates und des Volkes, seien es Juden arabische Bürger oder andere Bevölkerungsgruppen, gegenüber jeglicher Form von Angriffen und gleichzeitig
- als Wehrdienst im Sinne des Anstrebens eines Friedens, was in Israel das Ideal eines jeden Heranwachsenden und Erwachsenen im wahren, realistischen, existenziellen Sinne ist.

Der ganze Text ist hierüber zum Internetportal Hagalil zu erreichen – eben so zu einem neuen Essay von Georg Kreisler „Jude sein, leicht gemacht“ –
http://www.campodecriptana.de/forum/showthread.php?s=&threadid=187
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#76017) Verfasst am: 15.01.2004, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

TanjaKrienen hat folgendes geschrieben:
Somit kann man der Existenz des Militärs in Israel zwei Bedeutungen beimessen: IDF
- - als Wehrdienst zur Sicherheit des Staates und des Volkes, seien es Juden arabische Bürger oder andere Bevölkerungsgruppen, gegenüber jeglicher Form von Angriffen und gleichzeitig
- als Wehrdienst im Sinne des Anstrebens eines Friedens, was in Israel das Ideal eines jeden Heranwachsenden und Erwachsenen im wahren, realistischen, existenziellen Sinne ist.

Man/frau kann der IDF zwei Bedeutungen beimessen:
- sie sind nicht in der Lage für Frieden und Sicherheit der eigenen Bürger zu sorgen. Obwohl die IDF einer der modernst ausgerüstesten Armeen der Welt ist, die zudem rücksichtslos eingesetzt wird, hat sie keine nennenswerten Erfolge gegen low-tech Selbstmordattentäter

- sie ist ein Unterdrückungsinstrument gegen die palästinensische Bevölkerung und wendet dabei so barbarische Methoden wie Kollektivbestrafung an. Dazu kommen noch Morde aus Apaches, Zerstörung der Infrastruktur, Wohnungen und der wirtschaftlichen Grundlagen, brutale Übergriffe auf eigentlich unbewaffnete Demonstranten (in einem Merkava ist ein Stein kaum eine Bedrohung) etc.

Die, die im Palästina-Konflikt auf eine militärische Lösung setzen, sind nicht nur menschenverachtende Barbaren, sondern werden auch grausam scheitern.
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#76026) Verfasst am: 15.01.2004, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Die, die im Palästina-Konflikt auf eine militärische Lösung setzen, sind nicht nur menschenverachtende Barbaren, sondern werden auch grausam scheitern.


Das könnte man sogar als Schlusssatz ansehen.

Volle Zustimmung. Ausrufezeichen
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Nav
Gast






Beitrag(#76038) Verfasst am: 16.01.2004, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Unter gerechtfertiger Verteidigung verstehe ich zumindest das Schützen der Bürger und der Souveränität eines Landes.

Was Israel da treibt ist einfach ein Angriffskrieg zum Zweck der territorialen Expansion. Böse
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#76052) Verfasst am: 16.01.2004, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Unter gerechtfertiger Verteidigung verstehe ich zumindest das Schützen der Bürger und der Souveränität eines Landes.

Was Israel da treibt ist einfach ein Angriffskrieg zum Zweck der territorialen Expansion. Böse

wobei die israelischen interessen so hervorragend mit denen der USA harmonieren, daß sie letzterer jährlich etliche milliarden US$ wert sind.
die taliban haben wesentlich weniger von ihren freunden erhalten.
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Nav
Gast






Beitrag(#76056) Verfasst am: 16.01.2004, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Unter gerechtfertiger Verteidigung verstehe ich zumindest das Schützen der Bürger und der Souveränität eines Landes.

Was Israel da treibt ist einfach ein Angriffskrieg zum Zweck der territorialen Expansion. Böse

wobei die israelischen interessen so hervorragend mit denen der USA harmonieren, daß sie letzterer jährlich etliche milliarden US$ wert sind.
die taliban haben wesentlich weniger von ihren freunden erhalten.


Im nahen Osten könnte sofort Frieden sein, wenn Israel die Siedlungen entfernt und den Palästinensern einen eigenen Staat gibt. Der "Konflikt" wäre sofort beigelegt.

Dann verpissen sich die USA noch aus Saudi Arabien, die Leute dort säbeln ihrem verdammten König die Birne ab und machen Demokratie ohne Wahabiten.

Alles könnte so geil sein, wenn die scheiß Amerikaner nicht wären (wobei ich jetzt die vielen anständigen Staaten Nord- und Südamerikas jetzt definitiv nicht gemeint habe).
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Claudia
Simmeringer Nachteule



Anmeldungsdatum: 28.07.2003
Beiträge: 421
Wohnort: Wien

Beitrag(#76150) Verfasst am: 16.01.2004, 02:39    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Der "Konflikt" wäre sofort beigelegt.


Diese Hoffnung halt ich, milde ausgedrückt, für naiv. Den neben dem in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Konflikt, der anscheinend entlang ethnischer Grenzen verläuft, brodeln die sozialen Konfliket innerhalb Israels und der Palästinensergebiete. Leider hören wir dank unserer volksverblödenden Massenmedien kaum etwas darüber. Gerade die von der Histadrut ausgerufenen massiven Streiks im Mai 2003 sind berichtet worden, weil die Flughäfen betroffen waren. Aber sonst? Funkstille! Da könnt' ja wer erkennen, dass die gewalttätigen Auseinandersetzungen (Militär hier, Terrorismus dort) für die Machthaber auf beiden Seiten eine gar nicht so unwillkommene Erscheinung sind.

Schließlich hat die israelische Regierung ihren Staatsbürgern in den vergangenen Jahren massiven Abbau von öffentlichen Leistung zugemutet. Und da klingt natürlich "Wir brauchen das Geld für eure Sicherheit!" noch immer besser als "Die Konzerne brauchen mehr Profit!". Ergebnis dieser Politik: Israel hatte 2003 den ersten negativen Verbraucherpreisindex seiner Geschichte ( http://www.haaretzdaily.com/hasen/spages/383600.html ) und die Kommunen sind kaum mehr handlungsfähig ( http://www.haaretz.com/hasen/spages/383248.html ). Derweilen wird gegen Scharon wegen des Verdachts auf irgendwelche finanziellen Sauereien ermittelt. Eben. Why should Berlusconi have all the fun? Böse

Die palästinensische Führung macht es ihm aber auch leicht: wie verblödet müssen Attentäter sein, um, wenn sie sich schon selbst in die Luft sprengen, willkürlich irgendwelche Israelis mitzureissen, denen es vielleicht selbst dreckig geht? Da waren ja die Anarchisten im 19. Jh. in Russland hochintelligent dagegen: die haben wenigstens den Zaren oder einen leitenden Gouverneur getötet. Das hat zwar auch nicht viel genutzt, aber wenigstens hat es einen getroffen, der an der katastrophalen Lage eindeutig mitschuld war. Die Hamas dagegen, eine religiöse Gruppierung, deren Gesellschaftsmodell vermutlich bereits zu Harun-al-Raschids Zeiten als reaktionär galt, redet jungen Menschen ein, dass zielloser Mord a) sie als Märtyrer schnurstracks ins Paradies eingehen lässt und b) die Israelis einschüchtern wird. Beides ist Trottelei, aber religiöser Fanatismus erzeugt bekanntlich Nebel im Hirn. Im Falle der Hamas leider einen blutigen.

Wie viel die palästinensicher Bevölkerung von den Zuständen in ihren Gebieten erfährt, hängt wieder davon ab, ob die Schlägertrupps der Al-Fatah rechtzeitig eintreffen oder nicht. Böse ( http://www.haaretzdaily.com/hasen/spages/382306.html , aber auch schon früher http://www.rsf.org/rsf/uk/html/mo/cplp/lp/190500.html ) Fragen sind unbequem. Es könnte ja ein Journalist z.B. wissen wollen, wo in Arafats Umfeld die Fördergelder aus der EU versickert sind. Kurz und gut, in Israel wie in den Palästinensergebieten haben sich parasitäre Schichten herausgebildet, die leider aus der mörderischen Selbstzerfleischung ihrer Völker politische und wirtschaftliche Vorteile ziehen. Und daher fürchte ich, wird sich so schnell nichts ändern. Argh

Nav hat folgendes geschrieben:
... die Leute dort säbeln ihrem verdammten König die Birne ab


Ich plädiere ja schon seit Jahren dafür: faxt die Reden Robespierres zum Thema Ludwig XVI nach Saudi-Arabien, und zwar an jede Faxadresse, derer ihr habhaft werden könnt. Leider habe ich keine arabische Übersetzung ... an einer solchen Aktion habe ich mich schon anno 1989 gegen China beteiligt, aber leider gibt es die Zeitschrift, die damals die gefälschte Volkszeitung (mit unzensierten Berichten über die Ereignisse am Tiananmen-Platz) beigelegt hat, nicht mehr. Hat übrigens, wenn ich mich richtig erinnere, zumindest zu diplomatischen Verwicklungen mit Deutschland geführt und in China waren eine Woche lang alle Faxleitungen wegen kollektiver Panik der Behörden abgeschaltet! zynisches Grinsen

Nav hat folgendes geschrieben:
Alles könnte so geil sein, wenn die scheiß Amerikaner nicht wären.


Hmm. Das heißt im Umkehrschluss, dass alles außer den USA geil ist. Ausrufezeichen Gratuliere, Nav! Du bist der erste, der aus der österreichischen Bundesregierung einen Lustgewinn zieht! Mein lieber Hr. Gesangsverein!
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Wenn man vor die Masse tritt und von den hohen Zielen und Aufgaben spricht, die Masse jedoch sieht, wie nach allen Seiten die Mittel verschleudert werden, so wird sie kein Vertrauen haben und ganz richtig sagen: „Arzt, heile dich selbst". - F. E. Dzierzynski
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Burkard Schulte-Vogelheim
Gast






Beitrag(#76290) Verfasst am: 16.01.2004, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="max
- sie ist ein Unterdrückungsinstrument gegen die palästinensische Bevölkerung und wendet dabei so barbarische Methoden wie Kollektivbestrafung an. Dazu kommen noch Morde aus Apaches, Zerstörung der Infrastruktur, Wohnungen und der wirtschaftlichen Grundlagen, brutale Übergriffe auf eigentlich unbewaffnete Demonstranten (in einem Merkava ist ein Stein kaum eine Bedrohung) etc.

Die, die im Palästina-Konflikt auf eine militärische Lösung setzen, sind nicht nur menschenverachtende Barbaren, sondern werden auch grausam scheitern.[/quote]

Jede Armee ist ein Unterdrückungsinstrument, für Israel aber überlebensnotwendig. Richtig allerdings, militärisch wird sich langfristig keine Lösung finden. Richtig aber auch, sämtliche Versuche Israels den Konflikt friedlich beizulegen wurden von den Palästinensern unterlaufen. Wie also soll Israel den Schutz seiner Bürger gewährleisten? Wahrscheinlich ist nämlich, daß Palästina sich nicht zu einem demokratischen Staat entwickelt, sondern zu einem fundamentalistischen Staat iranischer Prägung.

Gruß

Burkard
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Nav
Gast






Beitrag(#76298) Verfasst am: 16.01.2004, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

@Claudia

Recht hast Du - Du darfst aber wohl nicht vergessen, daß sogar die Kloschüssel für dortige Verhältnisse ein Linker wäre. zynisches Grinsen
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Claudia
Simmeringer Nachteule



Anmeldungsdatum: 28.07.2003
Beiträge: 421
Wohnort: Wien

Beitrag(#76417) Verfasst am: 16.01.2004, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
@Claudia

Recht hast Du - Du darfst aber wohl nicht vergessen, daß sogar die Kloschüssel für dortige Verhältnisse ein Linker wäre. zynisches Grinsen


Moment - reaktionär, klerikal und feig: bei der Hamas hätt' er Chancen. Sehr glücklich

Was deine Hoffnungen auf einen Umsturz in Saudi-Arabien betrifft, möchte ich nur diskret darauf hinweisen, dass es dort auch Gruppierungen gibt, denen das Haus al-Saud zu liberal ist.
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#76512) Verfasst am: 16.01.2004, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Richtig aber auch, sämtliche Versuche Israels den Konflikt friedlich beizulegen wurden von den Palästinensern unterlaufen.

Die diversen israelischen Regierungen haben alle den Siedlungsbau intensiviert (mit massiven finanziellen Anreizen für die Siedler), die Zerteilung der übrigen palästinensichen Gebiete durch befestigte Strassen und jetzt die Mauer vorangetrieben und wiederholt durch Aussperrungen der palästinensischen ArbeiterInnen die Lage in den palästinensischen Gebieten unerträglich gemacht. Die Menschen werden von der israelischen Armee und Arafats Polizeikräften brutal unterdrückt. Der sogenannte Friedensprozess hat für die Mehrheit der Palästinenser nur Verschlechterungen bewirkt (für Arafat und den Rest der palästinensichen Bourgeoisie gab es durchaus Verbesserungen), während in Israel selbst, wie von Claudia schon geschrieben, die diversen Regierungen den Krieg als Vorwand für Sozialabbau und Angriffe auf die Löhne nutzen.

Jeder Vorschlag der letzten israelischen Regierungen beinhaltete keinerlei nennenswerte Zugeständnisse und jeder palästinensiche Politiker, der ihnen zugestimmt hätte, hätte sich vollkommen unglaubwürdig gemacht.

Die Probleme im Nahen Osten werden dadurch verschärft, dass die säkularen nationalistischen und sozialistischen Parteien versagt haben. Nirgendwo ist dieses Versagen deutlicher als in Palästina, wo die Arafat sich als Handlagern des Apartheidregimes versucht zu halten, während die Arbeiterpartei in Israel unter Barak den Friedensprozess zerstört hat. Aber auch die Entwicklung der säkularen Herrscher in Syrien, Irak und Ägypten ist bezeichnend, wobei diese bürgerlichen Nationalisten auch noch von den Stalinisten unterstützt wurden (was sie aber nicht vor Unterdrückung geschützt hat). Dieses Versagen der säkularen Parteien schafft erst die Möglichkeiten für die Fundamentalisten, die als einzige, nicht diskreditierte Opposition auftreten können.
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TanjaKrienen
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Beiträge: 105

Beitrag(#77118) Verfasst am: 17.01.2004, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wer sich ein wenig auskennt, weiß, -

1. Israel hat mitnichten eine Expansion des Staatsgebietes als Ziel.

2. Der Staat kämpft seit 1948 um sein Überleben.

3. Es gab und gibt unzählige Friedensinitiativen (auch der Regierung Sharon).

4. Verspielt haben die Palis den eigenen Staat immer selbst: 1948, 1967, 2000 - um nur drei Jahreszahlen zu nennen.

5. Ist die Autonomiebehörde in der Lage das Gewaltmonopol herzustellen, kann sie Recht und Ordnung sichern, sorgt sie für die Unterbleibung des Terrors, so wird der Staat Palästina binnen drei Jahren Wirklichkeit.

Gruß, TK
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#77150) Verfasst am: 17.01.2004, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

TanjaKrienen hat folgendes geschrieben:
Israel hat mitnichten eine Expansion des Staatsgebietes als Ziel

Die Expansion Israels war auch immer nur Zufall und wurde Israel von aussen aufgezwungen. Argh
TanjaKrienen hat folgendes geschrieben:
Der Staat kämpft seit 1948 um sein Überleben.

Mit Massakern, Vertreibungswellen, massiver Unterdrückung, Morden, Angriffskriegen (z.B. gegen Ägypten 56, Libanon 1982) und Eroberungen ...
Pillepalle
TanjaKrienen hat folgendes geschrieben:
Es gab und gibt unzählige Friedensinitiativen (auch der Regierung Sharon).

Von denen keine einzige nennenswerte Zugeständnisse enthielt und die durch die reale sonstige Politik (z.B. verstärkter Siedlungsbau) auch vollkommen unglaubwürdig waren.

Ein eigenen Staat für die Palästinenser ist keine Lösung des Problems, da dieser wirtschaftlich von Israel abhängig bleiben würde. Die Funktion dieses Staats wäre auch nur, wie auch TanjaKrienen schreibt, den israelischen Unterdrückungsapparat durch einen palästinensischen zu ersetzen. Die einzige mögliche Lösung wäre, dass das zionistische Projekt eines rein-jüdischen Israels aufgegeben wird und statt dessen eine wirkliche Gleichberechtigung zwischen Juden und Palästinenser durchgesetzt wird. Das dies heute in Israel nicht der Fall ist, zeigt die grosse Unterstützung von israelischen Palästinenser für die letzte Intifada.
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frajo
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Beitrag(#77188) Verfasst am: 17.01.2004, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Ein eigenen Staat für die Palästinenser ist keine Lösung des Problems, da dieser wirtschaftlich von Israel abhängig bleiben würde. Die Funktion dieses Staats wäre auch nur, wie auch TanjaKrienen schreibt, den israelischen Unterdrückungsapparat durch einen palästinensischen zu ersetzen. Die einzige mögliche Lösung wäre, dass das zionistische Projekt eines rein-jüdischen Israels aufgegeben wird und statt dessen eine wirkliche Gleichberechtigung zwischen Juden und Palästinenser durchgesetzt wird. Das dies heute in Israel nicht der Fall ist, zeigt die grosse Unterstützung von israelischen Palästinenser für die letzte Intifada.

[0] das war wohl Claudia, nicht TanjaKrienen.
[1] am besten würde für eine generation allen israelis und palästinensern das passive wahlrecht entzogen und ausschließlich buddhistische asiaten mit den politischen aufgaben betraut.
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max
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Beiträge: 3055

Beitrag(#77202) Verfasst am: 17.01.2004, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

@Frajo:
TanjaKrienen hat folgendes geschrieben:
Ist die Autonomiebehörde in der Lage das Gewaltmonopol herzustellen, kann sie Recht und Ordnung sichern, sorgt sie für die Unterbleibung des Terrors, so wird der Staat Palästina binnen drei Jahren Wirklichkeit.

Zu beachten ist besonders die Formulierung "Recht und Ordnung", eine fast klassische Umschreibung für Diktatur. Es ist klar, dass sie nicht die gleiche Meinung wie ich in dieser Sache hat, sondern hier im Endeffekt die Ansicht der israelischen Regierung wiederkäut. Sie belegt also diesen Punkt positiv, während ich ihn negativ sehe.
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frajo
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Beiträge: 11440

Beitrag(#77226) Verfasst am: 17.01.2004, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
@Frajo:
TanjaKrienen hat folgendes geschrieben:
Ist die Autonomiebehörde in der Lage das Gewaltmonopol herzustellen, kann sie Recht und Ordnung sichern, sorgt sie für die Unterbleibung des Terrors, so wird der Staat Palästina binnen drei Jahren Wirklichkeit.

Zu beachten ist besonders die Formulierung "Recht und Ordnung", eine fast klassische Umschreibung für Diktatur. Es ist klar, dass sie nicht die gleiche Meinung wie ich in dieser Sache hat, sondern hier im Endeffekt die Ansicht der israelischen Regierung wiederkäut. Sie belegt also diesen Punkt positiv, während ich ihn negativ sehe.

sorry, ich hatte fälschlicherweise aus deinen zeilen eine implizite zustimmung zu einer der ansichten TanjaKrienens herausgelesen, konnte mir das nicht recht vorstellen und habe deswegen den namen ersetzt.
danke für die klarstellung.
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Burkard Schulte-Vogelheim
Gast






Beitrag(#77429) Verfasst am: 18.01.2004, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Max,

meine Frage, wie Israel den Schutz seiner Bürger gewährleisten kann, wurde nicht beantwortet. Einigkeit besteht: Israel ist eine kapitalistische Demokratie und die Konflikte mit Palästina haben auch darin ihre Ursachen. Was aber ist Palästina? Sind die Palästinenser wirklich in der Lage, wenigstens eine bürgerliche Demokratie zu Stande zu bringen? Oder, und das ist doch wohl wahrscheinlicher, stehen die Zeichen auf Fundamentalismus? Wie also soll Israel sein Existenzrecht verteidigen?
Geschenkt, der Antiisraelismus mit starkem antisemitischen Einschlag, der bundesdeutschen "Linken" in den 70ern und 80ern. Geschenkt, die Zeiten, in denen bundesdeutsche Nazis einträchtig mit RAF und Maotikern sich in palästinensischen Ausbildungscamps trafen. Geschenkt, weil Israel aus gutem Grunde auf Ratschläge eines Landes hörte, welches seine Existenz erst überlebensnotwendig machte. Eines Landes, in dem es immer wieder sowohl von "rechts" als von "links" möllemenschelt und walsert.

"Soldaten sind Mörder". Mittlerweile hat auch Bundeswehr eingesehen, daß der Aufsatz Tucholskys "Beobachtungen eines Kriegsschauplatzes" seine Berechtigung hat. Die praktischen Erfahrungen, so fürchte ich, werden wohl noch folgen...
Soldaten sind Mörder! Wer aber anders als Soldaten soll nun die Sicherheit Israels gewähren?

Gruß

Burkard
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#77438) Verfasst am: 18.01.2004, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Wer aber anders als Soldaten soll nun die Sicherheit Israels gewähren?

soldaten gewähren keineswegs die sicherheit israels; schon gar nicht auf dauer.
spätestens, wenn der letzlich immer auf seinen eigenen vorteil bedachte große protektor USA aus ebendiesem grund seine jährlichen zuweisungen einzustellen sich "gezwungen" sieht, werden die israelis auch in ihrer mehrheit einzusehen beginnen, daß landraub, apartheid, folter, sippenhaft und allgemeine drangsalierungen und demütigungen keine gute grundlage für die eigene sicherheit sein können.
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Burkard Schulte-Vogelheim
Gast






Beitrag(#77440) Verfasst am: 18.01.2004, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Wer aber anders als Soldaten soll nun die Sicherheit Israels gewähren?

soldaten gewähren keineswegs die sicherheit israels; schon gar nicht auf dauer.
spätestens, wenn der letzlich immer auf seinen eigenen vorteil bedachte große protektor USA aus ebendiesem grund seine jährlichen zuweisungen einzustellen sich "gezwungen" sieht, werden die israelis auch in ihrer mehrheit einzusehen beginnen, daß landraub, apartheid, folter, sippenhaft und allgemeine drangsalierungen und demütigungen keine gute grundlage für die eigene sicherheit sein können.


auch das ist keine antwort
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#77441) Verfasst am: 18.01.2004, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Was könnte denn ein Grund für die Amerikaner sein sich aus Israel zurückzuziehen.? Wirtschaftlich ist ein so kleiner Staat ja egal, außerdem befinden sich dort keine Rohstoffe. Ist Israel nur ein Vorposten in der arabischen Welt, der dank Stützpunkten in Saudi-Arabien, dem Irak, Kuweit Bahrein Katar usw überflüssig wird? Und wie sieht es mit den Juden und judenfreundlich eingestellten Christen in Amerika aus?
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Burkard Schulte-Vogelheim
Gast






Beitrag(#77448) Verfasst am: 18.01.2004, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Was könnte denn ein Grund für die Amerikaner sein sich aus Israel zurückzuziehen.? Wirtschaftlich ist ein so kleiner Staat ja egal, außerdem befinden sich dort keine Rohstoffe. Ist Israel nur ein Vorposten in der arabischen Welt, der dank Stützpunkten in Saudi-Arabien, dem Irak, Kuweit Bahrein Katar usw überflüssig wird? Und wie sieht es mit den Juden und judenfreundlich eingestellten Christen in Amerika aus?


Wer kann die Frage beantworten? Mit Sicherheit werden imperialistische Interessen vorhanden sein. Aber, in dem einzigen Krieg des letzten Jahrhunderts, in dem es um Menschenrechte ging, nämlich der Zerschlagung Nazi-Deutschlands, dort sahen bei der Befreiung der Vernichtungslager, die US-Amerikaner, das Ergebnis "Deutscher Leitkultur". Daß sich dieses nie wiederholen wird, Menschen ihrer Religion wegen vernichtet werden, oder "ins Rote Meer getrieben", auch dies ist immer noch ein starkes Argument in den Staaten.

Gruß

Burkard
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#77857) Verfasst am: 18.01.2004, 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
meine Frage, wie Israel den Schutz seiner Bürger gewährleisten kann, wurde nicht beantwortet.

Eines ist sicher und durch über 50 Jahre Praxis bewiesen: das israelische Militär ist keine Lösung und kann die Sicherheit nicht garantieren, sondern ist ein Teil des Problems.

Die einzige mögliche Lösung ist, die nationalistische Politik auf beiden Seiten zu beenden und einen gemeinsamen Staat aufzubauen. Dies ist natürlich nicht gerade einfach. In Bezug auf Israel gilt, dass hier die politische Vorherrschaft der Zionisten gebrochen werden muss. Mit Zionisten meine diejenigen, die meinen, dass Juden nur unter Juden leben können und deshalb es einen rein-jüdischen Staat braucht. Die zionistische Ideologie ist dafür verantwortlich, dass durch zahlreiche Vertreibungen und die Siedlungspolitik das Problem immer weiter verschärft wird. Statt weiterer Unterdrückung wäre eine soziale und ökonomische Unterstützung der palästinensischen ArbeiterInnen nötig (nicht der Bourgeoisie), um die Basis der palästinensischen Nationalisten zu untergraben.

Auch auf palästinensischer Seite muss die Dominanz der Nationalisten, egal ob säkular oder fundamentalistisch, gebrochen werden. Jüdische ArbeiterInnen müssen als Verbündete, nicht als Gegner gesehen werden. Die Selbstmordattentate stärken nur die israelische Rechte, während ein Bündnis mit jüdischen ArbeiterInnen die Basis der Zionisten untergraben kann und auch nicht unrealistisch ist, da die Zionisten, den Lebensstandard der israelischen ArbeiterInnen durch Sozialabbau und Lohnsenkungen angreifen.

Dafür braucht es natürlich erstmal eine Linke, die sowohl mit den Zionismus, als auch mit dem arabischen Nationalismus gebrochen hat.
Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Mit Sicherheit werden imperialistische Interessen vorhanden sein. Aber, in dem einzigen Krieg des letzten Jahrhunderts, in dem es um Menschenrechte ging, nämlich der Zerschlagung Nazi-Deutschlands, dort sahen bei der Befreiung der Vernichtungslager, die US-Amerikaner, das Ergebnis "Deutscher Leitkultur". Daß sich dieses nie wiederholen wird, Menschen ihrer Religion wegen vernichtet werden, oder "ins Rote Meer getrieben", auch dies ist immer noch ein starkes Argument in den Staaten.

Der zweite Weltkrieg war sicher kein Krieg um Menschenrechte, sondern zwischen imperialistischen Konkurrenten. Die Alliierten haben nichts gemacht um den Juden zu helfen, sie haben die Deutschen kollektiv angegriffen (durch die Bombardements) und das Bündnis mit Stalin ist mehr als bezeichnend. Als Folge des Zweiten Weltkriegs wurden Europa nicht demokratisiert, sondern grosse Teile blieben unter diktatorischer Herrschaft (eben der gesamte Ostblock). Auch in vielen westlichen Staaten gab es keine demokratische Wahl über die Standsform, Bündnisse etc. Es ging zwar nicht überall so weit wie in Griechenland, wo die Briten die Monrarchie den Griechen aufzwangen und sich sogar deutscher Truppen im Kampf gegen die kommunistische Partisanen bediente (die Garnison von Chania, Kreta war die letzte aktive deutsche Garnison in Europa und kämpfte noch nach dem Waffenstillstand im Mai 45). Auch in Frankreich und Italien wurden die Kommunisten (Stalinisten) von der Regierung ausgeschlossen, obwohl sie die stärksten Parteien waren und die Hauptlast im Widerstand gegen die Nazis getragen haben. Bei der BRD brauchen wir von einer demokratischen Wahl nicht zu reden. Bis heute gibt es keine demokratisch legitimierte Verfassung.

In Bezug auf die Unterstützung Israels durch die USA ist der wichtigste Punkt, dass Israel als Verbündeter und Wachhund gegen die arabischen Staaten verwendet wurde. Israel konnte auch unter den damaligen Bedingungen überleben, weil es sich zum ausführenden Organ des US-Imperialismus machte und deshalb massiv unterstützt wird. Die Zionisten gingen auch schon im 19. Jahrhundert davon aus, dass sie nur als Juniorpartner einer Grossmacht einen Staat errichten könnten. Es wäre wirklich interessant zu sehen, ob Israel, nach dem die USA jetzt den Irak erobert haben (und dazu noch die Stützpunkte aus dem letzten Golfkrieg haben), an Bedeutung für den US-Imperialismus verliert.

Die Unterstützung für Israel geht in den USA hauptsächlich auf die antisemtische christliche Rechte zurück. Neben "pragmatischen" Gründen - Israel als Garant für US-Interessen im Nahen Osten - gibt es auch ideologische Gründe. Einerseits passt die Unterstützung Israels im Kampf gegen die Palästinenser gut zu dem Hauptfeindbild: dem Islam. Die christlichen Fundamentalisten glauben dazu, dass sobald das biblische Israel von Juden besiedelt sein wird, der Antichrist verkleidet als Friedensfürst (!!!!!!) auf der Erde erscheint und die Apokalypse ausbricht. In dem folgenden Kampf von Gut gegen Böse, würden natürlich auch dann alle nicht zum Christentum konvertierten Juden zur Hölle fahren.
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Burkard Schulte-Vogelheim
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Beitrag(#78170) Verfasst am: 19.01.2004, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Max,

Halten wir den Marxismus einmal außen vor, da kann ich nicht mithalten weil ich keiner bin. Wohltuend, das sein anerkannt, Du argumentierst nicht sektiererisch und sprichst den Kommunisten ihr Kommunistsein nicht ab - der Zusatz "Stalinist" sei übersehen.
Du sprichst von der "Arbeiterklasse", die zu stärken sei - wer ist das in Palästina? Wer soll sie stärken? Und gibt es wirklich dort eine Bourgeoisie? Oder ist Palästina nicht eher eine Feudalgesellschaft? Sicher, der Idealfall wäre, Palästina würde in Israel aufgehen, die Arbaber also gleichberechtigte Bürger Israels werden, das aber liegt wohl im Bereich der Utopie.
Was bleibt also übrig? Übrig bleibt, die reaktionären Kräfte Israels haben die Überhand, ich kann es allerdings nachvollziehen. Wie wäre es denn in D. würden tagtäglich Mordanschläge auf Krankenhäuser, Fußgängerzonen oder Schulen verübt? Ich kann nachvollziehen daß der Zionismus, eine "faschistische Idiologie" - Victor Klemperer in seinen Tagebüchern "Leben sammenln, nicht fragen wozu und warum" von 1918 - 1933 für das Jüdische Volk nach dem Holocaust als überlebensnotwendig erkannt wurde.
Was also sichert den Jüdischen Staat? Ich weiß keine Antwort, ein Marxist, ist er ehrlich, weiß sie ebenso wenig.

Lassen wir jetzt einmal die imperialistischen Interessen der Allierten außen vor. Bist Du wirklich der Meinung, die Zerschlagung Nazi-Deutschlands diente ausschließlich dem Imperialismus? Schenken wir uns die bekannten Details, so bin ich überzeugt, daß Nürnberg keine Farce sondern der aufrichtige Wunsch der Siegermächte die Verbrechen gegen die Menschheit zu bestrafen ausschlaggebend war. Ich bin überzeugt, daß die Empörung des Anklägers Robert Taylors aufrichtig war, als aus den ebenso bekannten Gründen die Verfahren eingestellt wurden.
Nichts ist vergessen.... Nur in D.?


Gruß

Burkard[/i]
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Prophetenschaf
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Beitrag(#78194) Verfasst am: 19.01.2004, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Unter gerechtfertiger Verteidigung verstehe ich zumindest das Schützen der Bürger und der Souveränität eines Landes.

Was Israel da treibt ist einfach ein Angriffskrieg zum Zweck der territorialen Expansion. Böse

wobei die israelischen interessen so hervorragend mit denen der USA harmonieren, daß sie letzterer jährlich etliche milliarden US$ wert sind.
die taliban haben wesentlich weniger von ihren freunden erhalten.


Das sich Israel schon gegen 5 militärische Angriffe seiner arabischen Nachbarn zur Wehr setzen musste, wird hier von Euch einfach unter den Teppich gekehrt Mit den Augen rollen

Terror in Israel aus Naostfocus hat folgendes geschrieben:
Die Behauptung, dass die israelische Besatzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens für den palästinensischen Terrorismus verantwortlich ist, wird durch historische Fakten eindeutig widerlegt und entbehrt somit jeder Berechtigung.
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max
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Beitrag(#78292) Verfasst am: 19.01.2004, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Du sprichst von der "Arbeiterklasse", die zu stärken sei - wer ist das in Palästina? Wer soll sie stärken? Und gibt es wirklich dort eine Bourgeoisie? Oder ist Palästina nicht eher eine Feudalgesellschaft?

Es existieren auf diesem Planten keine Feudalgesellschaften mehr. Es gibt vielleicht noch Reste davon, meist König etc. genannt, aber selbst Staaten, in denen eine Mehrheit in der Landwirtschaft arbeiten, sind kapitalistisch.

In Palästina existiert natürlich eine Arbeiterklasse. Diese ist überwiegend in Israel beschäftigt, wobei die Mehrheit von Gelegenheitsjobs leben muss. Genauso existiert eine Bourgeoisie, auch wenn sie einen im Vergleich zu anderen arm erscheinen mag.
Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Sicher, der Idealfall wäre, Palästina würde in Israel aufgehen, die Arbaber also gleichberechtigte Bürger Israels werden, das aber liegt wohl im Bereich der Utopie.

Wenn es wirklich eine Utopie wäre, würde der Konflikt ewig anhalten. Der Versuch einer Lösung durch Vertreibung, brutalen Einsatz von Militär, Ermordungen von palästinensischen Politikern, Anschläge mit Kampfhubschraubern, Zerstörung der Infrastruktur, von Olivenhainen und Wohngebäuden etc. ist auf jeden Fall gescheitert. Diesen Weg gehen diverse israelische Regierungen seit 1948 - und haben keine Erfolge. Manchmal ist die "einfache" Lösung in Wirklichkeit eine reaktionäre Utopie.
Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Wie wäre es denn in D. würden tagtäglich Mordanschläge auf Krankenhäuser, Fußgängerzonen oder Schulen verübt?

Da kannst du dir vielleicht vorstellen, wie die Lage in den besetzten Gebieten aussieht. Nur werden die dortigen Anschläge von einer der stärksten Armeen der Welt mit modernsten Mittel verübt.
Burkard Schulte-Vogelheim hat folgendes geschrieben:
Ich bin überzeugt, daß die Empörung des Anklägers Robert Taylors aufrichtig war, als aus den ebenso bekannten Gründen die Verfahren eingestellt wurden.

Davon bin ich auch überzeugt. Seine Anklageschriften sind exzellent und würden sich hervorragend für die Anklage von Bush, Blair und Schröder eignen. Es gab sicher eine nennenswerte Zahl von alliierten Soldaten, denen es wirklich um Demokratie, Menschenrechte und teilweise auch Sozialismus (z.B. auch in der britischen Armee) ging. Das hat aber nichts damit zu tun, ob der Krieg um Menschenrechte ging. Die Mehrheit der herrschenden Klasse in den alliierten Ländern hat mit Hitler wegen seinem Antikommunismus und seiner Innenpolitik sympathisiert. Das ging bei der französischen herrschenden Klasse soweit, dass diese nach geringen Widerstand kapitulierte und danach mit Hitler kollaborierte. Grossbritannien entging diesem Schicksal nur knapp, weil Churchill sich mit Hilfe von Labour gegen seine eigene Partei durchsetzte. Im Endeffekt ging es aber um einen Interessenkonflikt zwischen imperialistischen Mächten, weshalb gegen Hitler vorgegangen wurde. Das es ein Konflikt zwischen imperialistischen Konkurrenten war, ist auch an der Art der Kriegsführung zu sehen, die keinerlei Unterschied zwischen Opfern und Tätern in Deutschland machte. Deutlich wird dies auch an der Aufteilung der Welt in der Nachkriegszeit zwischen den stärksten Siegermächten. Dies hat in der Mehrheit der Fällen zu diktatorischen Vasallenregimen einer der Grossmächte geführt.

@Prophetenschaf: dein Zitat sagt nicht aus. Ich könnte das gleiche Zitat mit der gegenteiligen Bedeutung bringen. Ich habe den Artikel nicht gelesen. Aber es sollte bemerkt werden, dass auch Israel mehrere Angriffskriege (z.B. gegen Ägypten und Libanon) führte und jeden anderen Krieg wenn möglich für territoriale Eroberungen (und meist auch Vertreibungen) nutzte.
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Prophetenschaf
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Beitrag(#78386) Verfasst am: 20.01.2004, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:

@Prophetenschaf: dein Zitat sagt nicht aus. Ich könnte das gleiche Zitat mit der gegenteiligen Bedeutung bringen. Ich habe den Artikel nicht gelesen. Aber es sollte bemerkt werden, dass auch Israel mehrere Angriffskriege (z.B. gegen Ägypten und Libanon) führte und jeden anderen Krieg wenn möglich für territoriale Eroberungen (und meist auch Vertreibungen) nutzte.


Ich habe das Vorwort gepostet um neugierig zu machen.

Vielleicht solltest du dir also einfach mal die fünf Minuten Zeit nehmen und es lesen.
Ich erachte es nicht für sinnvoll, dass Forum hier mit ellenlangen Zitaten vollzumüllen, wenn man einen Link setzen kann.

Du kannst dann gern auf die dort genannten historischen Fakten eingehen.

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Alzi
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Beitrag(#78553) Verfasst am: 20.01.2004, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Prophetenschaf hat folgendes geschrieben:
Das sich Israel schon gegen 5 militärische Angriffe seiner arabischen Nachbarn zur Wehr setzen musste, wird hier von Euch einfach unter den Teppich gekehrt Mit den Augen rollen


Den Palästinensern kann man ja ungestraft Land stehlen - versuche das einmal in den USA und gründe einen eigenen Staat, dann kannst Du fühlen, wie andere auf illegale Landnahme reagieren.
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Beitrag(#78875) Verfasst am: 20.01.2004, 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

TanjaKrienen hat folgendes geschrieben:
5. Ist die Autonomiebehörde in der Lage das Gewaltmonopol herzustellen, kann sie Recht und Ordnung sichern, sorgt sie für die Unterbleibung des Terrors, so wird der Staat Palästina binnen drei Jahren Wirklichkeit.


Das geht natürlich, wenn Israel die Infrastruktur der palästinensischen Sicherheitskräfte zerstört oder deren Bewegungsfreiheit einschränkt und ihnen ein Handeln somit verunmöglicht.

(Aber nicht zu vergessen: Arafat pflegt mitnichten die reine Demokratie, sondern hat etliche Sicherheitsapparate zu seiner persönlichen Verfügung und Töpfe für seine Spezis geschaffen. Noch dazu gibt es dort die Todesstrafe, die dann auch noch großzügig verhängt wird, um angebliche "Verräter" zu beseitigen. Am besten wäre es, wenn mit Scharon auch Arafat ins Altersheim gehen und beide das Feld für Leute räumen würden, denen eben nicht nur daran gelegen ist, die andere Seite zu provozieren - bzw. ein "attraktives Ziel" zu bieten.)
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Burkard Schulte-Vogelheim
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Beitrag(#78969) Verfasst am: 21.01.2004, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Max,

es macht keinen Sinn, bekannte Tatsachen breitzutreten als da sind, der Gegensatz von Kapital und Arbeit. Beantwortet wurde nicht die Frage, wer die Arbeiterklasse in Palästina repräsentiert und was das Klassenbewußtsein im palästinensischen Proletariat ausmacht. Fakt allerdings ist, die Möglichkeit innerhalb der israelischen Arbeiterbewegung mitzuwirken, wird von den palästinensischen Arbeitern so gut wie überhaupt nicht wahrgenommen. Wer also soll unterstützt werden und dann, von wem? Doch wohl nicht diese Mischung aus Guzman, Chomeini und völkischem Unrat, welches die PLO auszeichnet. Unterstützung erfährt diese Gruppe reichlich u.a. von der Deutsch-Arabischen Gesellschaft.
Es wird wohl Einigkeit bestehen, daß das internationale Proletariat derzeit nicht in der Lage ist eine revolutionäre Veränderung herbeizuführen und auf absehbare Zeit wird sich dieses auch wohl kaum ändern. Folgerichtig wird auf absehbare Zeit nur die die Bürgerliche Demokratie, der ein klassenbewußtes Proletariat als Regulativ entgegensteht das Ziel sein. Am klassenbewußten Proletariat hapert es aber schon im eigenen Lande, wie erst in Palästina?

Geschenkt also, die imperialistischen Interessen, die dem Staate Israel auch das Existenzrecht sichern. Es gibt keine andere Kraft, die dazu in der Lage wäre.
Geschenkt also auch, die Sympathie der internationalen Bougeoisie, die Nazi-Deutschland teilweise offen, teilweise versteckt entgegengebracht wurde. Das ist bekannt und es war eben nicht der Pazifismus, wie es der "schlimmste Hetzer seit Göbbels" (W.Brandt) Heiner Geißler darstellte, der Auschwitz möglich machte.

Die Zerschlagung Nazi-Deutschlands war ein gerechter Krieg, Nürnberg war einmalig und alle Versuche, den mörderischen Imperialismus der USA in Bezug zu Nazi-Deutschland zu setzen, die sind falsch, sind vermutlich auch unmarxistisch. Sie sind falsch weil sie relativieren. Und genau das lese ich, ich kann mich irren, aus Deiner Aussage heraus.

Gruß

Burkard
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Beitrag(#79125) Verfasst am: 21.01.2004, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Alzi hat folgendes geschrieben:

Den Palästinensern kann man ja ungestraft Land stehlen - versuche das einmal in den USA und gründe einen eigenen Staat, dann kannst Du fühlen, wie andere auf illegale Landnahme reagieren.


Dann hat aber die UN laut deiner Definition Land gestohlen und nicht die Israelis. Sie willigten nur einem Entschluß der UN bei.
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