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Sprache und Mythologie

 
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1108699) Verfasst am: 19.10.2008, 03:32    Titel: Sprache und Mythologie Antworten mit Zitat

Ich schlag hier vor, die diversen Mythologien als "Auswüchse" der verschiedenen Sprachgruppen zu untersuche:

Indo-Eropäische Sprachen und die Mytholgie der "Germanen, Kelten, Balten, Italiker, Slawen, Iraner und Inder".

Ural-Altaische Sprachen und die Mythologie der "Sami, Finnen, Bulgaren, Magyaren, Mongolen, Turkvöker und Hunnen".

Afro-Asiatische Sprachen und die Mythologie der "Berber, Fulbe, Aegypter, Hebräer, Babylonier, und Araber".

Niger-Congo Sprachen und die Mythologie, der "Ewe-Fon, Yoruba, Ashanti, Zulu und Bantu-Völker".

Sino-Tibetische Sprachen und die Mythologie der "Han und Tibeter".

Malayisch-Polynesische Sprachen und die Mythologie der "Malayen, Javanesen, Balinesen, Maoris, Hawaianer und der Oster-Insulaner.

Das ist ein Orchideen-Thread, also nix warum man sich gegenseitig die Haare ausreissen muss.

Feste Beweise wird es, da bin ich mir sicher, nicht geben. Nur mehr oder weniger plausible Wahrscheinlichkeiten.


Agnost
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1108707) Verfasst am: 19.10.2008, 05:57    Titel: Antworten mit Zitat

Klingt interessant, gib uns ein Beispiel wie du dir das vorgestellt hast.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1108781) Verfasst am: 19.10.2008, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Welchen Sinn soll das haben?
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1109366) Verfasst am: 19.10.2008, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Welchen Sinn soll das haben?


Och ich dachte, ich lotse mal die Gemanen-Diskusion von Nazca nach hier, und halte den Thread auch offen für Santeria, Voodism' n' Bhuddism, Tao und Cargo Kulte.

Ich liefere schon noch nach, wer aber jetzt schon was strarten will, Nur zu.

Agnost
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1109393) Verfasst am: 19.10.2008, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Das wäre schon interessant, aber ich glaube das stellst du dir etwas zu einfach vor.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1109402) Verfasst am: 19.10.2008, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1108093#1108093

Von da her würde ich gerne die Sprachliche Basis von Mythologien untersuchen.

Agnost
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1109408) Verfasst am: 19.10.2008, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Das wäre schon interessant, aber ich glaube das stellst du dir etwas zu einfach vor.


Ich werde wohl einfach mal einen Schieferstein über den Teich schliefern lassen, in der Hoffunug dass es lustvoll wird.

Muss mir nur noch genau überlegen, womit ich anfange.

Agnost
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1109426) Verfasst am: 19.10.2008, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1108093#1108093

Von da her würde ich gerne die Sprachliche Basis von Mythologien untersuchen.

Agnost


Was meinst du damit genau? Welche Sprache hat Mythologie?
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GL11
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Anmeldungsdatum: 01.09.2008
Beiträge: 1057

Beitrag(#1109482) Verfasst am: 19.10.2008, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr gute Idee, wenn auch extrem aufwendige Sache.

Dir gehts darum zu schauen, welche Motive bei den Sprachgruppen gleich sind? Um auf das Alter der jeweiligen Motive/ Mythen schließen zu können?

Da gibts mit Sicherheit Literatur zu, d.h. wir kommen vllt. über Links recht schnell voran.
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GL11
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Anmeldungsdatum: 01.09.2008
Beiträge: 1057

Beitrag(#1109496) Verfasst am: 19.10.2008, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Indogermanische Sprachgruppe:

http://hidden-area.de/tyr-und-der-indogermanische-himmelsgott/

Kleiner Auszug zur Info, worum es da alles drin geht:
Zitat:
Nun wird oft Týr als der urgermanische Himmelsgott beschrieben[4], meistens aufgrund der Etymologie, aufgrund derer man ihn zu gr. Zeus und ai. Dyaus gestellt hat, und gestützt mit Hinweisen, dass Týr in früher bis frühester Zeit als der höchste germanische Gott verehrt wurde. Diese Arbeit möchte diese These besonders im Hinblick auf Týr untersuchen. Hierfür soll zunächst die Etymologie des Wortes und seine Bedeutung untersucht werden, um dann die Eigenschaften und Funktionen des Gottes Týr darzustellen sowie seinen Kult und seinen Mythos. Anschließend sollen dem die entsprechenden Gottheiten der anderen indogermanischen Religion gegenübergestellt werden, nämlich der altindische Dyaus Pitar, der griechische Zeus, der römische Iuppiter sowie der baltische Dievs. Abschließend sollen diese dann mit Týr unter dem Aspekt unserer Fragestellung – war Týr der ursprüngliche germanische Himmelsgott? – verglichen werden.[5]
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1109502) Verfasst am: 19.10.2008, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist aber ein Gebiet, auf dem man wahnsinnig schnell Fehler machen kann.
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1109512) Verfasst am: 19.10.2008, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

ähm, und dann auch innherhalb der aufgelisteten Gruppen von Mythologien (plural) sprechen: die Germanen und die Kelten würd ich z.B nicht in denselben Mythentopf werfen zwinkern
die Tuatha de Danaan und die Edda sind z.b. 2 Paar Stiefel, die afaik völlig unabhängig voneinander sind
_________________
"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1109541) Verfasst am: 19.10.2008, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
ähm, und dann auch innherhalb der aufgelisteten Gruppen von Mythologien (plural) sprechen: die Germanen und die Kelten würd ich z.B nicht in denselben Mythentopf werfen zwinkern
die Tuatha de Danaan und die Edda sind z.b. 2 Paar Stiefel, die afaik völlig unabhängig voneinander sind


Na dann schau dir mal Lug's Mythos an und Lokis Mythos.

Die Lokasenna ist eine ins negative gekehrte Entsprechung der Königswerdung Lug's.

Ich bin der Meinung, dass (W)Odin/Loki eine Aufspaltung Lug's sind.

Argaith hat folgendes geschrieben:
GL11 hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Worship of Odin may date to Proto-Germanic paganism. The Roman historian Tacitus may refer to Odin when he talks of Mercury. The reason is that, like Mercury, Odin was regarded as Psychopompos,"the leader of souls."

As Odin is closely connected with a horse and spear, and transformation/shape shifting into animal shapes, an alternative theory of origin contends that Odin, or at least some of his key characteristics, may have arisen just prior to the sixth century as a nightmareish horse god (Echwaz), later signified by the eight legged Sleipnir. Some support for Odin as a late comer to the Scandinavian Norse pantheon can be found in the Sagas where, for example, at one time he is thrown out of Asgard by the other gods - a seemingly unlikely tale for a well established "all father". Scholars who have linked Odin with the "Death God" template include E. A. Ebbinghaus, [b]Jan de Vries and Thor Templin. The later two also link Loki and Odin as being one-and-the-same until the early Norse Period.


http://en.wikipedia.org/wiki/Odin


Oh ne, kommt doch nicht ständig mit Wiki-Artikeln, bei denen man selbst nochmal nachsehen muss, welche Quellen benutzt wurden!

Ist das eigentlich alles, was Du da zu bieten hast?

Ich tipp Dir dann mal was aus Simeks Lexikon von 2006 ab. Lexika sind wenigstens eine verlässliche Quelle, da sie den gegenwärtigen Forschungsstand zusammenfassen.

Übrigens: E. A. Ebbinghaus, Jan de Vries sind ziemlich veraltete Quellen, obschon de Vries ne vielzitierte Größe darstellt, aber nicht alles, was er sich so zusammen gereimt hat, ist auch seriös.

Von Thor Templin habe ich noch nie gehört oder gelesen... Mit den Augen rollen



Ich persönlich halte es für wahrscheinlich, dass Odin/Wodhanaz in der einen oder anderen Form schon in protogermanischer Zeit verehrt wurde, aber auf einen Odinskult in der nordischen Bronzezeit oder zu einer gar noch älteren Zeit gibt es keinen hinweis, wobei durchaus irgendwelche Riten oder Symbole in den späteren Odinskult aus noch älterer Zeit eingegangen sein könnten, sofern es sich um Einzelheiten handelt. 10000 Jahre germanische Kultur ist allerdins Unsinn.


Odin gibt es ja selten ohne Loki, Loki aber wirkt wie ein negative Spiegelung des irischen Lug.

Agnost
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GL11
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Anmeldungsdatum: 01.09.2008
Beiträge: 1057

Beitrag(#1109547) Verfasst am: 19.10.2008, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
ähm, und dann auch innherhalb der aufgelisteten Gruppen von Mythologien (plural) sprechen: die Germanen und die Kelten würd ich z.B nicht in denselben Mythentopf werfen zwinkern
die Tuatha de Danaan und die Edda sind z.b. 2 Paar Stiefel, die afaik völlig unabhängig voneinander sind


Darauf will er auch gar nicht hinaus, zumindest habe ich es so verstanden. Er will lediglich Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Mythen und mythol. Motiven finden.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1109550) Verfasst am: 19.10.2008, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Das ist aber ein Gebiet, auf dem man wahnsinnig schnell Fehler machen kann.


Auf dem Feld gibt es mehr oder minder nur Spekulationen, nur kostet das Platzen der Blasen nicht Trilliarden.

Hier trifft wieder mal meine Lieblings-Zeile von Robert Zimmermann: "There is no Succes as Failure but Failure is no Succes at all!"

Agnost
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1109561) Verfasst am: 19.10.2008, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1108093#1108093

Von da her würde ich gerne die Sprachliche Basis von Mythologien untersuchen.

Agnost


Was meinst du damit genau? Welche Sprache hat Mythologie?


Mythologien sind an Sprachen gebunden. Es geht also darum wie z.Bsp. Mythologische Aehnlichkeiten erlärt werden könnten.

So sind die Mythologien der Ewe/Fon und der Yoruba sehr ähnlich, obwohl sie verschiedenen Untergruppen der Niger/Congo Sprachen angehören.
Es gibt da sogar frappierende Aehnlichkeiten zu griechisch/römischen und zur keltisch/gemaninschen Mythologie

Der Exu der Yoruba und der Legba der Ewe/Fon sind in ihrer Mythologie und in ihrer Funktion ganz nahe bei Lug, Loki und (W)Odin.

Aehnlichkeiten zu Merkur/Hermes und Prometheus wurden auch schon ausgemacht.

Da mit das gleich klar ist:

Ich bestehe auf keiner dieser Thesen, ich schmeiss sie einfach mal in den Ring.

Agnost
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1109566) Verfasst am: 19.10.2008, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:


Mythologien sind an Sprachen gebunden.


Alles menschliche ist an Sprachen gebunden.

Was ihr meint, das macht beispielsweise der von mir heißgeliebte Robert von Ranke-Graves sehr gern. Ihm wird aber gern vorgeworfen, er könne die jeweiligen Sprachen nicht besonders gut, was ich nicht beurteilen kann.

Ähnlichkeit, auch im Namen, allein reicht aber nicht.

Ähnlichkeiten gibts natürlich wegen Verwandschaft, Ideen und Vorstellungen können wandern wie Völker.
Die menschliche Vorstellung ist aber auch beschränkt, so sinds eben auch Symbole und mythische Geschichten.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1109570) Verfasst am: 20.10.2008, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
ähm, und dann auch innherhalb der aufgelisteten Gruppen von Mythologien (plural) sprechen: die Germanen und die Kelten würd ich z.B nicht in denselben Mythentopf werfen zwinkern


Hat er nicht. Er hat das berechtigt den indoeuropäischen Religionen zugeordnet. I.Ü. gibt es tatsächlich bedeutende gemeinsamkeiten zwischen den kelt. und germ. "Religionen".

Zitat:
die Tuatha de Danaan und die Edda sind z.b. 2 Paar Stiefel, die afaik völlig unabhängig voneinander sind


Schonmal bezogen auf obige Kategorisierung sind sie nicht unabhängig. Dann ist bekannt, dass Irland von Wikingern angegriffen und ansatzweise kolonisiert wurde.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 20.10.2008, 00:06, insgesamt einmal bearbeitet
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1109574) Verfasst am: 20.10.2008, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das Glaub ich dir Gerne, ich dilletiere ja auch nur lustvoll rum, bei ner dänischen Mutter spielen nunmal Julemänner und Trolle ne wichtige Rolle.

Und in jungen Jahren hab ich ein bisschen zuviel zu Dr. Johns Gris Gris gekifft und später dann zu afrokaribischen Rhythmen getanzt.

Daher mein "musikhistorisches" Intresses.

Aber weisst du, Riten Fetische und Zeichnungen sind natürlich nicht in dem Masse an Sprachen gebunden wie Mythen.

Der Tell Mythos z.Bsp. ist via dem Dänischen Geschichtsschreiber Saxo Gramaticus in Lateinisch zu Aegidius Tschudi gewandert, der den Toki Stoff mit dem Schuss auf ne Nuss in den Tellen Schuss umwandeltet und zum Gründungsmythos der Schweiz machte.

In dem Fall ist der Weg des Helden vom Norden an den Gotthard bekannt, in den anderen Fällen bleiben nur etymologische und inhaltliche Aehnlichkeiten.

Agnost
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1114219) Verfasst am: 26.10.2008, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Sind wir alle Afro-Päer?

Geschockt du Pfeil Ausrufezeichen

Agnost
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1114245) Verfasst am: 26.10.2008, 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Der Tell Mythos z.Bsp. ist via dem Dänischen Geschichtsschreiber Saxo Gramaticus in Lateinisch zu Aegidius Tschudi gewandert, der den Toki Stoff mit dem Schuss auf ne Nuss in den Tellen Schuss umwandeltet und zum Gründungsmythos der Schweiz machte.


Mythen verwenden - zum vermeintlichen "Beleg" - ggf. gerne reale Versatzstücke. So gab es tatsächlich eine Familie Gessler, die in Diensten der Habsburger stand und für Willkürakte verhaßt war, so sehr, daß schließlich alle unterdrückerischen Menschen als Gessler bezeichnet wurden (Link). Andererseits soll es in einer Zeit Brauch gewesen sein, daß jemand nur dann einen Bogen oder eine Armbrust führen durfte, wenn er zuvor einem Mitglied seiner Familie damit einen Apfel vom Kopf geschossen und damit die Beherrschung des Gerätes bewiesen hatte.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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neinguar
Blue Note



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 3088

Beitrag(#1114267) Verfasst am: 26.10.2008, 02:13    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:


So sind die Mythologien der Ewe/Fon und der Yoruba sehr ähnlich, obwohl sie verschiedenen Untergruppen der Niger/Congo Sprachen angehören.
Es gibt da sogar frappierende Aehnlichkeiten zu griechisch/römischen und zur keltisch/gemaninschen Mythologie

Der Exu der Yoruba und der Legba der Ewe/Fon sind in ihrer Mythologie und in ihrer Funktion ganz nahe bei Lug, Loki und (W)Odin.

Aehnlichkeiten zu Merkur/Hermes und Prometheus wurden auch schon ausgemacht.


in der kubanischen Santería Eleguá?
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Woran du dein Herz hängest, das ist dein Gott - Martin Luther -

Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1114278) Verfasst am: 26.10.2008, 03:24    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:


So sind die Mythologien der Ewe/Fon und der Yoruba sehr ähnlich, obwohl sie verschiedenen Untergruppen der Niger/Congo Sprachen angehören.
Es gibt da sogar frappierende Aehnlichkeiten zu griechisch/römischen und zur keltisch/gemaninschen Mythologie

Der Exu der Yoruba und der Legba der Ewe/Fon sind in ihrer Mythologie und in ihrer Funktion ganz nahe bei Lug, Loki und (W)Odin.

Aehnlichkeiten zu Merkur/Hermes und Prometheus wurden auch schon ausgemacht.


in der kubanischen Santería Eleguá?


Ja, schau auch hier:

Argaith hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Sind Germanen Indo-Afrikaner?

Lesen sie Pfeil hier Ausrufezeichen

http://www.lrz-muenchen.de/~vennemann/Vennemann_2005_07_13.pdf

Agnost


Oh mei, ja, ist ansatzweise bekannt Mit den Augen rollen
Vennemans HYPOthese beruht vor allem auf der Annahme, dass in den vorchristlichen Jahrhunerten die Runenschrift noch wesentlich verbreiteter gewesen sein soll, worauf es - so ein Mist ab auch - natürlich keinerlei Hinweise gibt, da angeblich die doofen Germanen erst ab dem 2. Jh. n Chr. auf die unfassbar geniale Idee gekommen sein sollen, Runen in Metall und Stein zu ritzen, obwohl sie ja paradoxerweise von den Phöniziern angeblich eine Schiftkultur erhalten haben, di just in dem Moment wegfällt, als man Steine beschriftet haben soll. Das ist m.E. unhaltbarer Quatsch. Der Gipfel des Lächerlichen mündet dann schließlich darin, das Germanische quasi als phönizische Sprache hinzustellen. Seltsamerweise gibt es keinerlei typisch phönizischen Stilelemente in germanischer Kunst, weil ja, wie die angebliche Schriftkultur (die den Germanen zugestanden wird, was absolut einzigartig spektakulär in der Stusshistorie zu den Germanen ist, nachdem man sie frank und frei als
Subphönizier bezeichnet Lachen ), alles urplötzlich nach dem zweiten punischen Krieg verloren gegangen sein soll. Aber natürlich bezeugen die nordischen Runensteine brav die phönizische Hinterlassenschaft.

Stuss ist m.E. bereits der Ansatz, dass diese par phöniz. Seefahrten im Nordmeer (über die so gut wie nichts bekannt ist) als so ungeheuer wichtig dargestellt werden. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die Karthager ihren Zinnbedarf vornehmlich durch Importe aus dem Norden deckten, das war allenfalls ein kleiner Beitrag. Nordeuropa auf dieser (archäologisch völlig nichtexistenten) Grundlage zur karthagischen Kolonie erklären zu wollen, ist eigentlich ein schlechter Witz, da kann er seinen Balder noch geschenkt haben, dessen Bedeutung in der nordischen Mythologie von ihm völlig überzogen dargestellt wird. Der Mensch geht zB davon aus, dass Balder quasi mit Wotan gleichgestellt gewesen sein muss, weil Balder an irgend einer Stelle in den Meerseburger Zaubersprüchen vor Wotan erwähnt wird Lachen Es gibt haufenweise heidnische Gedichte, in denen sonst ein Eigennahme eines Tiers oder eines Menschen vor Wotan auftaucht... sicher auch ein anderer Gott.


Wie sich die römische Unkenntnis von angeblich so weit ausgebauten Kontakten der Karthager zu den Germanen erklären lassen soll, ist ein weiteres Rätsel. Außerdem hinkt seine tolle theorie den neusten Enticlungen in der Indogermanistik bereits hinterher (die erste Lautverschiebung war wahrscheinlich eigentlich die zweite und die eigentlich zweite setzte viel später ein, als bisher angenommen. Damit wäre eine weitere Grundlage von Vennemanns Hypothesen dahin).


Ich will jetzt die Gibraltar-Brücke nicht ganz in die Brüche gehen lassen, da die Schifffahrerische Kompetenz der Phönizier ausser Frage steht.

Und Küstenschiffahrt tatsächlich ihre Stärke ist.

Dazu kommt die eklatante Mythen-Aehnlichkeit der Ewe/Fon Legba, des Yoruba Exu und dem irischen Lug und dem nordische Loki schon frappant ist.

Auch bin ich mir sicher, dass der Einfluss der afro-asiatischen Sprachen auf die indo-europäischen massiv unterschätzt wird.

Warum sollten die Phönizier und die Aegypter keinen Widerhall in den europäsichen Sprachen finden.

Andererseits, wirkt für mich etliches was er schreibt, tatsächlich zu sehr Wasser auf die eigene Mühle gelenkt.

In der irischen Mythologie wird allerdings tatsächlich darauf verwiesen, dass eine der Einwanderungswellen aus dem Südwesten kam.

Ich sattle darum noch einen populärwissenschaftlichen Text von ihm nach, ohne darum den zu glauben.

http://www.rotary-munich.de/2005-2006/theo-vennemann.pdf

Phol kann natürlich auch auf den griechischen Apoll zurückgeführt werden.

Und so auch der Apfel.

Agnost
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1118019) Verfasst am: 31.10.2008, 23:46    Titel: Re: Sprache und Mythologie Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Ich schlag hier vor, die diversen Mythologien als "Auswüchse" der verschiedenen Sprachgruppen zu untersuche:

Indo-Eropäische Sprachen und die Mytholgie der "Germanen, Kelten, Balten, Italiker, Slawen, Iraner und Inder".

Ural-Altaische Sprachen und die Mythologie der "Sami, Finnen, Bulgaren, Magyaren, Mongolen, Turkvöker und Hunnen".

Afro-Asiatische Sprachen und die Mythologie der "Berber, Fulbe, Aegypter, Hebräer, Babylonier, und Araber".

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Agnost

Ja, ich bin etwas spät. Aber nunja: Ich denke, das wäre durchaus ein brauchbarer Ansatz, aber nicht mit Sprachfamilien, da Sprachfamilien fast immer mit Kulturfamilien deckungsgleich sein dürften.
Aber es gibt ja genug sprachliche Merkmale, die in Sprachen verschiedener Kulturen vorkommen: Sind zum Beispiel Mythen agglutinierender Sprachen wie Inuit und Türkisch ähnlich? Oder vokalharmonische wie Türkisch und archaisches Hochdeutsch? Usw.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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