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Senat gegen christliche Dumping-Löhne

 
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alex6
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Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1115702) Verfasst am: 28.10.2008, 12:54    Titel: Senat gegen christliche Dumping-Löhne Antworten mit Zitat

Offenbar will es sich der rot-rote Senat in Berlin mit der ganzen Christenheit verscherzen. Erst der gemeinsame Ethik-Unterricht für alle Schüler, womit die Schwarzröcke ihren Alleinvertretungsanspruch für Doppelmoral in Gefahr sehen und jetzt noch das:

Tagesspiegel hat folgendes geschrieben:
Senat klagt gegen christliche Gewerkschaften
Ein Verband christlicher Gewerkschaften soll keine Tarifverträge für Zeitarbeiter mehr abschließen dürfen, weil er Dumpinglöhne zulässt. Verdi unterstützt die Behörde.


http://www.tagesspiegel.de/berlin/Dumpingloehne-Zeitarbeit;art270,2646763
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1115703) Verfasst am: 28.10.2008, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

bravo
_________________
„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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alex6
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1115729) Verfasst am: 28.10.2008, 13:46    Titel: Linke gegen Gotteslohn Antworten mit Zitat

taz hat folgendes geschrieben:
Linke gegen Gotteslohn

http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/linke-gegen-gotteslohn/
Gleiches Thema, andere Zeitung.

Und noch ein längerer Bericht vom SWR zum Thema Leiharbeit und der umfangreichen Stellungnahme des christlichen Generalsekretärs Gunter Smits:
SWR hat folgendes geschrieben:
Dazu gebe ich hier keine Auskunft.
...
Ich kann Ihnen zu dieser Praxis hier keine Auskunft geben.

http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=2769040/vs2ba/index.html

Kurzbio des "Gewerkschafters":

CGB hat folgendes geschrieben:
Gunter Smits, Berlin
Geboren am 30. Juli 1970 in Duisburg-Homberg, Historiker, ledig, evangelisch.
1991 – 1997 Magisterstudium der Fächer Mittlere und Neuere Geschichte und Politische Wissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Während der Studienzeit: Mitarbeiter des damaligen Europaabgeordneten Dr. Otto von Habsburg.
1997 – 1999 Honorarreferent in der gesellschaftspolitischen Erwachsenenbildung, u.a. für die Konrad-Adenauer Stiftung und das Kolpingwerk Sachsen.
1999 - 2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kolping Pro-Labora GmbH.
2000 – 2002 Landesgeschäftsführer des Deutschen Handels- und Industrieangestellten-Verbandes im CGB, Landesverband Nordost.
Seit 2002 Generalsekretär des Christlichen Gewerkschaftsbundes Deutschlands.
Mitglied des Deutschen Handels- und Industrieangestellten Verbandes im CGB seit 2000.
Seit 2001 DHV-Landesschatzmeister im Landesverband Nordost.
Seit 2002 Mitglied im Ausschuss Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit des Dachverbandes CESI.
Darüber hinaus zahlreiche ehrenamtliche Funktionen in sozial- und europapolitischen Organisationen.

www.cgb.info/wirueberuns/b_smits.php


Zuletzt bearbeitet von alex6 am 28.10.2008, 14:02, insgesamt einmal bearbeitet
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Zynix
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Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1115732) Verfasst am: 28.10.2008, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

1.) Es ist eine Frechheit, gegen die CGZP vorzugehen. Christlich bedeutet, daß deren gute Gesinnung über jeden Zweifel erhaben ist.

2.) Man darf nicht nur allein den Lohn in EUR betrachten, schließlich ist der ewige Lohn im Himmel, den diese Arbeiter erwerben, weitaus mehr wert.

zwinkern zwinkern
_________________
1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

LG
Zynix
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#1115737) Verfasst am: 28.10.2008, 13:57    Titel: Re: Senat gegen christliche Dumping-Löhne Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
Offenbar will es sich der rot-rote Senat in Berlin mit der ganzen Christenheit verscherzen.


Die ganze Christenheit, ist das nicht ein bisschen sehr pauschal? Es soll ja noch Christen geben, die nicht auf Seiten der Mächtigen stehen und diesen in ihrem zerstörerischen Werk und ihrer Besessenheit bei der Durchsetzung der Interessen eines anonymen Mechanismus noch ideologische Schützenhilfe leisten.

Die Kirche aus der neoliberalen Falle holen

Zitat:
Protestanten bewähren sich als Protestanten: Sie verlangen von ihrem Kirchen-Dachverband, eine Unternehmer-Denkschrift zu widerrufen.

Indem die Denkschrift die von der Ökumene gestellten fundamentalen Systemfragen und die biblisch-theologischen Kriterien der Beurteilung und des Handelns bewusst ausblendet sowie stattdessen ein völlig irreales Bild des "ehrbaren Kaufmanns" und ein verkürztes und interessengeleitetes Verständnis einer angeblich noch leitenden "Sozialen Marktwirtschaft" zeichnet, legitimiert sie faktisch den in die Krise geratenen herrschenden Neoliberalismus.

Wir rufen wir alle Christinnen und Christen sowie die Gemeinden und Landeskirchen auf, der Unternehmerdenkschrift auf biblisch-theologischer Grundlage und mit klaren Argumenten zu widersprechen, die EKD aufzufordern, die Anpassung an die herrschenden Mächte in Wirtschaft und Politik zu beenden, ihren eigenen sozialethischen Traditionslinien treu zu bleiben und in die weltweite ökumenische Gemeinschaft der Kirchen mit ihren Einsichten und Herausforderungen zurückzukehren.

Anhang



Fairerweise muss man sagen, dass sich auch Mitglieder der katholischen Kirche hier nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Ich erinnere nur an Abtprimus Notker Wolf, mehr Aushängeschild der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft als ein Verkünder des Wortes Gottes.

Wenn es ein Streben der Kirche nach Verweltlichung geben sollte, dann muss diese Verweltlichung darauf gerichtet sein, den Geist Gottes in die Welt zu bringen und sie dadurch zu verändern. Aber nicht darauf gerichtet, den Geist zu propagieren der aus der Welt kommt, damit alles so bleiben kann wie es ist, nur immer unter unzumutbareren Bedingungen für die, die in ihr leben.
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Pfaffenschreck
Schwarzwaldelch; möööh



Anmeldungsdatum: 09.05.2006
Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope

Beitrag(#1115793) Verfasst am: 28.10.2008, 16:08    Titel: Re: Senat gegen christliche Dumping-Löhne Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
Offenbar will es sich der rot-rote Senat in Berlin mit der ganzen Christenheit verscherzen. Erst der gemeinsame Ethik-Unterricht für alle Schüler, womit die Schwarzröcke ihren Alleinvertretungsanspruch für Doppelmoral in Gefahr sehen und jetzt noch das:

Tagesspiegel hat folgendes geschrieben:
Senat klagt gegen christliche Gewerkschaften
Ein Verband christlicher Gewerkschaften soll keine Tarifverträge für Zeitarbeiter mehr abschließen dürfen, weil er Dumpinglöhne zulässt. Verdi unterstützt die Behörde.


http://www.tagesspiegel.de/berlin/Dumpingloehne-Zeitarbeit;art270,2646763

Davon träumen wir im schwarzen Süden...
Bravo Berlin! Hoffentlich hat das Signalwirkung.
_________________
Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
---
http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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Henry Kane
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Anmeldungsdatum: 16.05.2007
Beiträge: 176

Beitrag(#1115828) Verfasst am: 28.10.2008, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Nanu? Politiker die ihre Zeit sinnvoll nutzen? Seit wann gibt es denn sowas?
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Wenn man bedenkt, dass man mit dem Strom auch ein Waffeleisen betreiben könnte...
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Quetsche2000
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.02.2008
Beiträge: 780

Beitrag(#1115893) Verfasst am: 28.10.2008, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Christliche Dumpinglöhne (Sklavenarbeit) was ist daran christlich?

Soweit ich mich erinnern kann, hat ein gewisser Christus vor 2000 Jahren gegen Ausbeutung und Unterdrückung gewettert.

Das C bei Gewerkschaften und Parteien könnte für "Cognac" stehen, oder?

Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen
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Wer zum Unrecht schweigt, der fügt ein weiteres Unrecht hinzu!
Freiheit ist die Meinung des Andersdenkenden
http://glaubensportal.npage.de/
http://justizmuell.cms4people.de/index.html
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Henry Kane
*tilt*



Anmeldungsdatum: 16.05.2007
Beiträge: 176

Beitrag(#1115931) Verfasst am: 28.10.2008, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Dochdoch, das ist schon christlich. Reiche kommen ja nicht in den Himmel, also helfen christliche Gewürgschaften den Arbeitnehmern durch Löhne jenseits der Lächerleichkeitsgrenze zu einer Freikarte ins Himmelreich. Und dafür nehmen sie ganz selbstlos in Kauf, dass sie von den Unternehmern einen Teil des überschüssigen Geldes zugeschanzt bekommen. Sowas könnte ja durchaus passieren, wenn man deren feuchte Träume wahr werden lässt.
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Wenn man bedenkt, dass man mit dem Strom auch ein Waffeleisen betreiben könnte...
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Chevvi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.08.2008
Beiträge: 382
Wohnort: Bremen

Beitrag(#1115961) Verfasst am: 28.10.2008, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Entschuldigung, aber hier wird suggeriert, der Senat klage gegen Dumpinglöhne (des CGZP).
Wenn das nicht tatsächlich Gegenstand der Klage ist, könnte man das Populismus nennen.
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alex6
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1115963) Verfasst am: 28.10.2008, 21:11    Titel: Sklaverei Antworten mit Zitat

Quetsche2000 hat folgendes geschrieben:
Christliche Dumpinglöhne (Sklavenarbeit) was ist daran christlich?


Alles. Die Geschichte des Christenthums ist von der engen Verflechtung zwischen Religion und Sklaverei gekennzeichnet. Im Altertum gab es immer wieder Gesetze, die die Freilassung von Kirchensklaven bei Strafe verboten. Noch Mitte des vorletzten Jahrhunderts verkauften muslimische Händler an die christliche Kundschaft afrikanische Sklaven nach Amerika.

Quetsche2000 hat folgendes geschrieben:
Soweit ich mich erinnern kann, hat ein gewisser Christus vor 2000 Jahren gegen Ausbeutung und Unterdrückung gewettert.


Daran kann ich mich in der Tat nicht erinnern. In der Bibel wird die Sklaverei als Gottes Ordnung akzeptiert und gutgeheißen. Paulus betont, daß jede Obrigkeit von Gott komme und jeder Knecht (= Sklave) an seinem Platz zu bleiben habe. Schläge durch den Besitzer seien bitteschön zu erdulden.

Insofern trägt die Christliche Gewerkschaft ihren Namen wohl zu recht.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22263

Beitrag(#1115968) Verfasst am: 28.10.2008, 21:23    Titel: Re: Senat gegen christliche Dumping-Löhne Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
Offenbar will es sich der rot-rote Senat in Berlin mit der ganzen Christenheit verscherzen.

Haben die "christlichen" Gewerkschaften denn außer dem Namen irgendeine Verbindung zu den Kirchen oder sonstigen christlichen Organisationen?
Vom CGB habe ich außer bezüglich seiner skandalösen Tarifvertragspraxis noch nie was gehört (auch nicht im kirchlichen Rahmen), wohingegen DGB und Kirchen ja immer mal wieder zu bestimmten Themen zusammenarbeiten.

Mir würde es auch nicht im Traum einfallen, bei diesen Arbeiterverrätern einzutreten, angebliche Christlichkeit hin oder her. Wenn ich mal mit dem Studium fertigwerde und ins Referendariat komme, werd ich fein in die GEW eintreten.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#1116003) Verfasst am: 28.10.2008, 22:05    Titel: Re: Senat gegen christliche Dumping-Löhne Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:
Offenbar will es sich der rot-rote Senat in Berlin mit der ganzen Christenheit verscherzen.

Haben die "christlichen" Gewerkschaften denn außer dem Namen irgendeine Verbindung zu den Kirchen oder sonstigen christlichen Organisationen?


K.A. Ich weiß nur, dass es sich hier um eine Scheingewerkschaft (da gegründet von Arbeitgebern zur Vertretung von Arbeitgeberinteressen und zur Umschiffung rechtl. Hürden) handelt. Die Politik lässt diese offensichtlichen Scheingewerkschaften gewähren, das ist eine krasse Verarschung.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1116005) Verfasst am: 28.10.2008, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Sowas?
http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,579388,00.html
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#1116009) Verfasst am: 28.10.2008, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Genau sowas. Nur etwas besser gemacht.
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alex6
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Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1116012) Verfasst am: 28.10.2008, 22:18    Titel: Re: Senat gegen christliche Dumping-Löhne Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Haben die "christlichen" Gewerkschaften denn außer dem Namen irgendeine Verbindung zu den Kirchen oder sonstigen christlichen Organisationen?
Vom CGB habe ich außer bezüglich seiner skandalösen Tarifvertragspraxis noch nie was gehört (auch nicht im kirchlichen Rahmen), wohingegen DGB und Kirchen ja immer mal wieder zu bestimmten Themen zusammenarbeiten.


Das ist in der Tat eine interessante Frage. Aus dem Lebenslauf des Secretary General, selbst evangelisch, läßt sich bei diesem eine Nähe zu christlichen Parteien ablesen: Mitarbeiter beim katholischen CSU-MdEP Otto von Habsburg (der vergeblich für einen Gottesbezug im EU-Verfassungsentwurf stritt und dessen Vater von JP2 seliggesprochen wurde) und Honorararbeit für die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung. Aber auch für das katholische Kolpingwerk. Der Vorsitzende, Matthäus Strebl, katholisch, ist CSU-Mitglied und war für diese MdB und zweimal im Kabinett von Edmund "Transrapid" Stoiber. Also offenbar mehr Bezug zu C-Parteien als Kirchen. Wer weiß mehr?
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1116013) Verfasst am: 28.10.2008, 22:22    Titel: Re: Senat gegen christliche Dumping-Löhne Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Haben die "christlichen" Gewerkschaften denn außer dem Namen irgendeine Verbindung zu den Kirchen oder sonstigen christlichen Organisationen?



Soweit ich weiss, haben solche "christlichen" Gewerkschaften mehr mit den Sozialausschuessen der CDU als mit den Amtskirchen zu tun. Man wollte seitens der CDU der urspruenglichen Verankerung der SPD in der Gewerkschaftsbewegung (sowas gab es tatsaechlich mal, ist allerdings schon 'ne Weile her) etwas entgegensetzen und forcierte nach dem Krieg die Gruendung "eigener" Gewerkschaften als Gegenpol zu den "roten". Dabei konnte man an Vorlaeufer zu Zeiten der Weimarer Republik anknuepfen.

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#1116086) Verfasst am: 28.10.2008, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Btw, ich rede von dieser Gewerkschaft:
Link

Link gekürzt, Heizöl.
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1116094) Verfasst am: 28.10.2008, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Quetsche2000 hat folgendes geschrieben:
Christliche Dumpinglöhne (Sklavenarbeit) was ist daran christlich?

Soweit ich mich erinnern kann, hat ein gewisser Christus vor 2000 Jahren gegen Ausbeutung und Unterdrückung gewettert.


Ja? Wo denn?

Mir fällt nur Lukas 20, 25 ein: "Er aber sprach: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!"

Das ist sogar gleich doppelte und dreifache Ausbeuterei, weil man Pfaffe und Pickelhaube bezahlen muss dafür, dass sie einem ihren Willen aufzwingen.
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#1116545) Verfasst am: 29.10.2008, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Erzbischof Marx warnt vor Rückfall in "primitiven Kapitalismus"

Zitat:
Umso wichtiger ist es jetzt, auch wirklich genauer hinzuschauen, einmal wirklich dafür zu kämpfen, dass wir eine soziale Marktwirtschaft behalten oder wiederbekommen


Ich will erst einmal gar nicht auf den Rest des Interviews eingehen, sonder nur einmal diesen Satz herausgreifen. "Wirklich dafür zu kämpfen, dass wir eine soziale Marktwirtschaft behalten oder wiederbekommen", kann ja vieles heissen. Das reicht vom Schulterschluss mit den Gewerkschaften zur Erstreitung höherer Löhne und mehr Arbeitnehmerrechte sowie der Bekämpfung der Diskriminierung von Arbeitslosen - sogenannten "sozial Schwachen" - bis hin zur Gründung von Gewerkschaften zum Zwecke der Lohnsenkung im Sinne einer neuen sozialen Marktwirtschaft.

Wahrscheinlich würde der Erzbischof, danach gefragt wie dieser Kampf und wie die soziale Marktwirtschaft aussehen soll, wachsweich antworten, dass es eine neue unternehmerische Ethik braucht die sich am Menschen orientiert und diesen in den Mittelpunkt der Wirtschaft rückt.

Stellt euch mal irgendeinen Menschen vor, den ihr kennt, vielleicht euch selber, und dann stellt euch vor, die ganze Wirtschaft drehte sich nur darum, sich einen Wettbewerb um die Befriedigung der grenzenlosen Bedürfnisse und Begierden dieses Menschen zu liefern ...

Kurzum: Ich finde es nicht gut, wenn bspw. Bischöfe sich in einen Systemhickhack begeben, der genau dem geschuldet ist, dem sie mit ihrer Arbeit in der Kirche begegnen sollten. Der Sünde und ihrem Entgegnen.
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Quetsche2000
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Anmeldungsdatum: 06.02.2008
Beiträge: 780

Beitrag(#1116657) Verfasst am: 29.10.2008, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Aus dem Kontext kann man immer etwas darstellen, so wie es einem am besten in den Kram passt.

"Gebt dem Kaiser was des Kaisers" dürfte wohl so gemeint sein, das dieser Christus an eine andere Daseinsordnung glaubt(e), wo Geld keine Rolle spielt.

Paulus zu zitieren heisst nicht Christus zu zitieren.
Im übrigen, gemessen an dem, was ein Christus vorlebte, sind auch die Kirchen, Freikirchen und Sekten unchristlich.
Die Massstäbe, an dem sich echte Christen messen lassen würden, sind das Streben nach sozialer und juristischer Gerechtigekeit. Alles andere ist Scheinheiligkeit!
Ob es darüber hinaus diese gerechte Gottesordnung gibt, das sollte jeder Einzelne mit sich selber und seinem Gewissen aus machen. Beweisen lässt sich das jedenfalls nicht. Somit bleiben Glaube, Hoffnung, Wunschdenken - oder aber Unglaube.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1116662) Verfasst am: 29.10.2008, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Quetsche2000 hat folgendes geschrieben:

Die Massstäbe, an dem sich echte Christen messen lassen würden, sind das Streben nach sozialer und juristischer Gerechtigekeit. Alles andere ist Scheinheiligkeit!


Wieso? Darfst Du festlegen, was echtes Christentum ist? Wo nimmst Du das her?
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Quetsche2000
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.02.2008
Beiträge: 780

Beitrag(#1116846) Verfasst am: 30.10.2008, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Kival

Natürlich darf ich das!
Weil ich gewisse Dinge begriffen und verinnerlicht habe.

Lachen
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1117357) Verfasst am: 31.10.2008, 01:26    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Quetsche2000 hat folgendes geschrieben:
Christliche Dumpinglöhne (Sklavenarbeit) was ist daran christlich?

Soweit ich mich erinnern kann, hat ein gewisser Christus vor 2000 Jahren gegen Ausbeutung und Unterdrückung gewettert.


Ja? Wo denn?

Mir fällt nur Lukas 20, 25 ein: "Er aber sprach: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!"

Das ist sogar gleich doppelte und dreifache Ausbeuterei, weil man Pfaffe und Pickelhaube bezahlen muss dafür, dass sie einem ihren Willen aufzwingen.


Mir würde da eher (1) das Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Mt 25,14-30) und (2) das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-16) einfallen. Und die gingen so, inklusive der "kapitalistischen Lesart":

zu (1): Der Inhaber eines Geschäftes verteilte, bevor er fortfuhr, Geld an Untergebene, mit der Aufgabe, dieses zu vermehren. Der erste bekam 50 Talente (bezeichnend ist dabei ja, daß "Talent" auch Synonym für "Begabung" ist) und hatte die klug investiert, daß sie sich bis zur Rückkehr seines Herrn verdoppelt hatte. Der zweite bekam 20 Talente und hatte daraus 30 gemacht. Der dritte hatte ein Talent bekommen und es vergraben, weil er Angst hatte und dachte, ein Talent sicher zu haben ist besser als das Geld zu verlieren, hatte also keinen Gewinn gebracht. Die ersten beiden Untergebenen wurden gelobt, während der letzte noch in derselben Nacht dorthin geschafft wurde, "wo Heulen und Zähneklappern ist". Das heißt: Jesus will hier dem Ängstlichen, nur punktuell Begabten oder Armen nicht Mut machen und Angst nehmen, sondern im Gegenteil sogar Angst machen, daß man unter die Räder kommt, wenn man nicht am Kapitalismus teilnimmt, obwohl man kaum je eine Chance hat, sich damit mehr als nur über Wasser zu halten.

zu (2): Der Besitzer eines Weinbergs hatte einige Tagelöhner angestellt, die ihm die Lese übernehmen sollten. Er hatte sich allerdings verkalkuliert und ging während des Tages mehrfach los, um noch weitere Arbeiter einzuwerben, damit die Arbeit bis zum Abend geschafft sein konnte. Diese bekamen aber am Ende den gleichen Lohn wie diejenigen, die den ganzen Tag gearbeitet hatten. (Das soll diesmal natürlich metaphorisch verstanden werden, wie auch das mit dem "mit eisernem Stabe weiden". Hier ging es also ums Himmelreich, daß man sich auch noch am Ende des Lebens bekehren und Zugang erhalten könne.) Nun könnte man zuerst denken, hier habe sich Jesus für so etwas wie einen Mindestlohn eingesetzt, von dem man auskömmlich leben können müßte, oder eben auch realisiert, daß wenn die Deadline näherrückt, auch die Verhandlungsmacht des Arbeitgebers geringer ist etc.. Doch man kann die Geschichte auch so interpretieren, daß es gottgefällig sei, wenn Arbeiter unbezahlte Überstunden machen.

(3) Und schließlich gab es im 19.Jahrhundert, als im Rahmen einer Sozialreform die tägliche Arbeitszeit gedeckelt werden sollte, noch das klerikale "Gegenargument", daß Arbeiter, die mehr Freizeit haben, sich auch mehr sündhaften Betätigungen wie Müßiggang, Konsum von Alkohol etc. hingäben.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#1117388) Verfasst am: 31.10.2008, 02:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
http://www.vaticanradio.org/tedesco/newsted.htm

Deutschland: Marx, „Soziale Marktwirtschaft globalisieren”

Auch über die Höhe von Managergehältern müsse neu nachgedacht werden. Dass Manager tausendmal so viel verdienten wie einfache Arbeiter, sei ein Exzess. „Das Zwanzigfache, wie in Japan üblich, tut es nach meiner Ansicht auch.”


Das Vierzigfache böte wiederum einen Standortvorteil im Wettbewerb um die klügsten Köpfe.

Zitat:
Die Namensgleichheit mit Karl Marx sei für den Erzbischof Anlass gewesen, genauer auf den Begründer des „wissenschaftlichen Sozialismus zu schauen. „Die katholische Soziallehre sieht in Marx ihren großen Gegner, und wir müssen ihn kennen lernen, um uns davor zu bewahren, noch einmal einen Irrweg zu beschreiten, der verheerende Auswirkungen gehabt hat, wie das 20. Jahrhundert gezeigt hat.”


Eine katholische Soziallehre darf einen Denker und Analysten wie Karl Marx nicht als Gegner sehen, sondern als Denker und Analysten, der vor einem Irrweg gewarnt hat, ohne selbst Wegbereiter zu sein wollen. Als großen Gegner kann man ihn nur dann wahrnehmen, wenn man sich selbst auf einem Irrweg befindet, und sei man ein kleiner Bischof .. Lachen
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#1117958) Verfasst am: 31.10.2008, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

christlich bedeutet oftmals dienend/unterwürfig sein, dazu passt kein harter verhandlungsstil

tarifverhandlungen sollten möglichst nichtchristen machen die knallhart sind ...

stimmt schon ...
_________________
http://www.magnusfe.npage.de


Wer meine Worte klaut wird schlau
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Quetsche2000
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Anmeldungsdatum: 06.02.2008
Beiträge: 780

Beitrag(#1118004) Verfasst am: 31.10.2008, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

@critic

Was die Story WEINBERG anbelangt, so wurde die Frage nach Gerechtigkeit gestellt, worauf Christus auf die Glaubwürdigkeit verwies.
Nach dieser Story (so sie denn überhaupt stimmt) hat sich der Gutsherr an sein Versprechen gehalten und das ausbezahlt, was er den Arbeitern vorher versprochen hatte.
Wenn jemand 8 Stunden für den gleichen Lohn arbeitet, wie einer der 6 Stunden dafür arbeitet, dann ist das zwar nicht gerecht, aber ehrlich.

Will sagen, diese Ein-Euro-Jobs sind mist und Sklaverei, wer sich aber freiwillig ausbeuten lässt, der ist irgendwo selber schuld.

Ich würde nicht für einen Euro arbeiten.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
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Beitrag(#1118011) Verfasst am: 31.10.2008, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Quetsche2000 hat folgendes geschrieben:

Ich würde nicht für einen Euro arbeiten.


Du bist ja ein ganz ausgefuchster!
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