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Mathematik und Wahrheit
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#719012) Verfasst am: 08.05.2007, 19:31    Titel: Mathematik und Wahrheit Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Wahrheit ist etwas absolutes und soetwas finde ich nur in der Mathematik und in der Logik, weshalb es für mich nur dort die Wahrheit gibt.


Nein, dort findest Du es auch nicht. Weder ist die mathematik so sicher, wie man gerne hätte, noch ist sie "wahr", da immmer mit - unbeweisbaren - Axiomen gearbetet wird.

Ich habe den Thread aus Idealismus, Materialismus, Agnostizismus, Dualismus etc. abgetrennt.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)


Zuletzt bearbeitet von Kival am 11.05.2007, 02:52, insgesamt einmal bearbeitet
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#719024) Verfasst am: 08.05.2007, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Wahrheit ist etwas absolutes und soetwas finde ich nur in der Mathematik und in der Logik, weshalb es für mich nur dort die Wahrheit gibt.


Nein, dort findest Du es auch nicht. Weder ist die mathematik so sicher, wie man gerne hätte, noch ist sie "wahr", da immmer mit - unbeweisbaren - Axiomen gearbetet wird.


Muss die Wahrheit also beweisbar sein?

Muss alles beweisbar sein, selbst der Beweis?

Dies würde aber zu einer unendlichen Kette ohne Anfang und Ende führen.

Und wie will man beweisen, dass alles beweisbar sein muss?

Geht doch nicht, man bedient sich einem Axiom.

Etwas unumstößliches, was nie verändert werden kann.

Würde man versuchen ein Axiom durch neue Erkenntnis zu ändern, dann würde selbst diese Erkenntnis verloren gehen, weil sie auf das Axiom basiert.

Ein Axiom ist also die Grundlage, wenn dies nicht Wahrheit sein soll, was ist es dann?

Und was ist dann Wahrheit?

Gruß.


Zuletzt bearbeitet von Gustav Aermel am 08.05.2007, 20:12, insgesamt einmal bearbeitet
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#719032) Verfasst am: 08.05.2007, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Weder ist die mathematik so sicher, wie man gerne hätte, noch ist sie "wahr", da immmer mit - unbeweisbaren - Axiomen gearbetet wird.


Ein formales Axiom muss du auch nicht "beweisen", genausowenig wie du beweisen musst, dass Brathähnchen ein Wort für Brathähnchen ist.
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"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#719042) Verfasst am: 08.05.2007, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Weder ist die mathematik so sicher, wie man gerne hätte, noch ist sie "wahr", da immmer mit - unbeweisbaren - Axiomen gearbetet wird.


Ein formales Axiom muss du auch nicht "beweisen", genausowenig wie du beweisen musst, dass Brathähnchen ein Wort für Brathähnchen ist.


Axiome und formale Systeme machen aber keine Aussagen über die Welt. Axiomatische Systeme können nur in sich geschlossen sein, man analysiert aber genau genommen nur die Vorgaben. Über die Welt treffen sie keine Aussage.

@Apeiron

Wer behauptet, dass alles beweisbar sein muss? Man kann durch einen Zufallstreffer "die Wahrheit" finden, ohne es zu wissen. - Und dann? Ansonsten: Donnerstag habe ich wieder Zeit, da werd ich dir ausführlich antworten.
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#719044) Verfasst am: 08.05.2007, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Über die Welt treffen sie keine Aussage.


Mathematik an sich trifft generell keine Aussagen über "die Welt".
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#719049) Verfasst am: 08.05.2007, 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Über die Welt treffen sie keine Aussage.


Mathematik an sich trifft generell keine Aussagen über "die Welt".


Was Du nicht sagst zwinkern
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#719050) Verfasst am: 08.05.2007, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Weder ist die mathematik so sicher, wie man gerne hätte, noch ist sie "wahr", da immmer mit - unbeweisbaren - Axiomen gearbetet wird.


Ein formales Axiom muss du auch nicht "beweisen", genausowenig wie du beweisen musst, dass Brathähnchen ein Wort für Brathähnchen ist.


Axiome und formale Systeme machen aber keine Aussagen über die Welt. Axiomatische Systeme können nur in sich geschlossen sein, man analysiert aber genau genommen nur die Vorgaben. Über die Welt treffen sie keine Aussage.


Und?

Vielleicht gibt es keine wahren Aussagen über die Welt.

Wieso soll es solche überhaupt geben?

Kival hat folgendes geschrieben:
@Apeiron

Wer behauptet, dass alles beweisbar sein muss? Man kann durch einen Zufallstreffer "die Wahrheit" finden, ohne es zu wissen. - Und dann? Ansonsten: Donnerstag habe ich wieder Zeit, da werd ich dir ausführlich antworten.


'Zufallstreffer'?

Dann legst du ein interdeterministisches Weltbild zu Grunde, doch woher willst du wissen, dass dieses Weltbild wahr ist?

Dein angeblicher 'Zufallstreffer' funktioniert nicht, da er erst möglich ist, wenn du bereits die Wahrheit besitzt.

Ansonsten bis Donnerstag.

Gruß.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#720637) Verfasst am: 11.05.2007, 03:01    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Muss die Wahrheit also beweisbar sein?


Was nicht beweisbar ist, ist bloß doxa, Meinung, fehlbar. Nun gibt es die Mathematik, hier werden auf Basis von Axiomen gültige Schlüsse gezogen. Damit ergibt sich aber m. E. kein echter Wissensgewinn. Wissen meint dabei Wisen über die Wirklichkeit.

Zitat:
Muss alles beweisbar sein, selbst der Beweis?


Muss? Es kommt darauf an zu welchem Zweck... zur Wahrheitsbegründung wäre ein Beweis des Beweises des Beweises, also ein unendlicher Regress nötig. Deshalb ist es nicht möglich eine absolute Wahrheit zu begründen. Wie du richtig sagst:

Zitat:
Dies würde aber zu einer unendlichen Kette ohne Anfang und Ende führen.


Zitat:
Und wie will man beweisen, dass alles beweisbar sein muss?

Geht doch nicht, man bedient sich einem Axiom.


Immer dieses "Muss"... es kommt auf den Kontext an.

Zitat:
Etwas unumstößliches, was nie verändert werden kann.

Würde man versuchen ein Axiom durch neue Erkenntnis zu ändern, dann würde selbst diese Erkenntnis verloren gehen, weil sie auf das Axiom basiert.


Welche Erkenntnis ging dadurch verloren, dass man eine nicht-euklidische Geometrie erfand, die auf anderen Axiomen aufbaut als die klassische, euklidische Geometrie?

Zitat:
Ein Axiom ist also die Grundlage, wenn dies nicht Wahrheit sein soll, was ist es dann?

Und was ist dann Wahrheit?


Wahrheit wäre im engen Sinne das vollständige Übereinstimmen von Theorie und Wirklichkeit also dem, wie die Dinge wirklich sind. Nun können wir das kaum erreichen, da wir auf unseren fehlbaren Verstand und unsere täuchungsanfälligen Sinne angewiesen sind.


Was also ist das Wesen der Mathematik? Was behandelt die Mathematik überhaupt als Gegenstand? Was "sind" Zahlen? Gibt es geometrische Figuren "wirklich"?
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#720644) Verfasst am: 11.05.2007, 03:16    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Muss die Wahrheit also beweisbar sein?


Was nicht beweisbar ist, ist bloß doxa, Meinung, fehlbar. Nun gibt es die Mathematik, hier werden auf Basis von Axiomen gültige Schlüsse gezogen. Damit ergibt sich aber m. E. kein echter Wissensgewinn. Wissen meint dabei Wisen über die Wirklichkeit.


Warum nicht? Wenn ich einen Rasenmäher besitze, der eine 50 cm breite Fläche mähen kann und in einer Stunde eine Strecke von 100 m Rasen mäht, kann ich doch ausrechnen, wie lange ich mit diesem Rasenmäher brauche, um einen Rasen zu mähen. Wenn ich jemanden für das Mähen des Rasen bezahle, kann ich ausrechnen, ob es wirtschaftlicher ist, ob ich nur einen Rasenmäher kaufe, den ich von einem Arbeiter bedienen lasse, oder ob es besser ist, wenn ich zwei Arbeiter mit zwei Rasenmähern die Arbeit verrichten lasse. Das Ergebnis hängt natürlich davon ab, wie teuer ein Rasenmäher und wie teuer eine Arbeitsstunde eines Gartenarbeiters ist. Ohne Mathematik kann ich nicht sinnvoll kalkulieren, also nicht errechnen, wie sich die Wirklichkeit (Pannen mal ausgenommen) verhalten wird.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#720653) Verfasst am: 11.05.2007, 03:32    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer, das ist aber angewandte Mathematik und wieder fehleranfällig durch die möglicherweise fehlerbehafteten Voraussetzungen - und hier dient die Mathematik doch auch nur als Werkzeug, oder?

Mathematik ist also in dem Fall ein Werkzeug zur Erkenntnis-/Wissensermittlung. Aber gibt es in der Mathematik selbst Wissen? Wenn ja: Worüber?
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Elischua
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 05.05.2007
Beiträge: 73

Beitrag(#720692) Verfasst am: 11.05.2007, 08:30    Titel: Antworten mit Zitat

Die Kontroverse, die hier angesprochen wird, ist schon ziemlich alt: sind die Objekte, mit denen man in der Mathematik arbeitet, real, d.h. entdeckt man sie und ihre Eigenschaften (Platonismus), oder sind es ausschließlich Formalismen?
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#720709) Verfasst am: 11.05.2007, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Mathematik ist also in dem Fall ein Werkzeug zur Erkenntnis-/Wissensermittlung.

Das ist sie m.E. immer.
Zitat:
Aber gibt es in der Mathematik selbst Wissen? Wenn ja: Worüber?

Wie "selbst"? Warum suchst Du den Nagel im Hammer?
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#720738) Verfasst am: 11.05.2007, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Muss die Wahrheit also beweisbar sein?


Was nicht beweisbar ist, ist bloß doxa, Meinung, fehlbar. Nun gibt es die Mathematik, hier werden auf Basis von Axiomen gültige Schlüsse gezogen. Damit ergibt sich aber m. E. kein echter Wissensgewinn. Wissen meint dabei Wisen über die Wirklichkeit.


Deine Definition von Wissen ist unbrauchbar, da du den Begriff selbst zum Definieren verwendest.

Wissen ist ganz allgemein eine Ansammlung von Informationen.

Was du nun immer unter 'echten Wissensgewinn' verstehen magst, ist mir schleierhaft.

Es gibt immer ein Wissensgewinn, wenn Informationen erzeugt/ausgetauscht werden.

Deine Wertung, wann ein Wissensgewinn 'echt' sei, ist eine Beurteilung/Messung, wobei ich dein Vergleichsobjekt nicht erkennen kann, woran du einen Wissensgewinn beurteilst.

An der Wirklichkeit?

Dann erläutere mir bitte, was Wirklichkeit ist. Ohne Metaphysik wirst du dabei nicht auskommen.

Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Muss alles beweisbar sein, selbst der Beweis?


Muss? Es kommt darauf an zu welchem Zweck... zur Wahrheitsbegründung wäre ein Beweis des Beweises des Beweises, also ein unendlicher Regress nötig. Deshalb ist es nicht möglich eine absolute Wahrheit zu begründen. Wie du richtig sagst:

Zitat:
Dies würde aber zu einer unendlichen Kette ohne Anfang und Ende führen.


Zitat:
Und wie will man beweisen, dass alles beweisbar sein muss?

Geht doch nicht, man bedient sich einem Axiom.


Immer dieses "Muss"... es kommt auf den Kontext an.


Ich verstehe dieses Ankreiden von des "Muss" nicht.

Entweder ist eine Aussage Bestandteil der Weltanschauung und immer gültig oder nicht.

Nach deinen Ausführungen anscheinend nicht, weshalb ich die Vermutung hegen muss, dass deine Weltanschauung je nach deiner Stimmung und Position geändert wird.

Du kreidest an, dass Axiome nicht beweisbar sind, jedoch sagst du später aus, dass nicht alles beweisbar sein muss, da es vom Kontext abhängt. Was soll dieses Spiel?

Wenn die Beweisbarkeit immer vom Kontext abhängt, möchte ich gerne von dir erfahren, wie du die Anwendbarkeit feststellst oder nicht. Ansonsten ist es unbrauchbar, über Beweisbarkeit zu reden, wenn es nur in diesem Fall gilt. Dies lässt in meinen Augen auch den Schluss zu, dass du nur diskutierst, um des Diskutieren Willens. Falls dies so sein sollte, werde ich mich verabschieden.

Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Etwas unumstößliches, was nie verändert werden kann.

Würde man versuchen ein Axiom durch neue Erkenntnis zu ändern, dann würde selbst diese Erkenntnis verloren gehen, weil sie auf das Axiom basiert.


Welche Erkenntnis ging dadurch verloren, dass man eine nicht-euklidische Geometrie erfand, die auf anderen Axiomen aufbaut als die klassische, euklidische Geometrie?


Wurden dadurch die alten Axiome geändert?

Nach deiner Aussage anscheinend nicht, weshalb dies keine Antwort auf meine Aussage ist, sondern auf einen Nebenschauplatz verweist.

Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Axiom ist also die Grundlage, wenn dies nicht Wahrheit sein soll, was ist es dann?

Und was ist dann Wahrheit?


Wahrheit wäre im engen Sinne das vollständige Übereinstimmen von Theorie und Wirklichkeit also dem, wie die Dinge wirklich sind. Nun können wir das kaum erreichen, da wir auf unseren fehlbaren Verstand und unsere täuchungsanfälligen Sinne angewiesen sind.


Was ist Theorie und Wirklichkeit?

Und wie will man beide Begriffe voneinander trennen, wenn wir einen 'fehlbaren Verstand und täuchungsanfällige Sinne' besitzen?

Kival hat folgendes geschrieben:
Was also ist das Wesen der Mathematik? Was behandelt die Mathematik überhaupt als Gegenstand? Was "sind" Zahlen? Gibt es geometrische Figuren "wirklich"?


Du gehst vollkommen davon aus, dass alle Dinge, die du siehst und anfassen kannst, 'wirklich' sind, aber woher willst du dies wissen?

Was sind Gegenstände?

Worin unterscheidet sich ein Buch von einer Zahl?

Das Wesen der Mathematik?

Entwicklung von Zusammenhängen unabhängig der angeblichen "Wirklichkeit".

Gruß.

PS: Um einen Sieg zu erlangen, wäre es einfacher gewesen, wenn du auf die Logik verwiesen hättest und auf einige Widersprüche in der klassischen Logik.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#720928) Verfasst am: 11.05.2007, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn die Wortwahl kein Versehen ist, dann hätte ich gerne eine Bestimmung des Begriffs "Wahrheit". Ich verstehe es sonst nicht.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#721106) Verfasst am: 11.05.2007, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Mathematik ist also in dem Fall ein Werkzeug zur Erkenntnis-/Wissensermittlung.

Das ist sie m.E. immer.
Zitat:
Aber gibt es in der Mathematik selbst Wissen? Wenn ja: Worüber?

Wie "selbst"? Warum suchst Du den Nagel im Hammer?


Die Frage ist gewesen, ob die Mathematik mehr als nur ein Werkzeug ist.

Apeiron hat folgendes geschrieben:
PS: Um einen Sieg zu erlangen, wäre es einfacher gewesen, wenn du auf die Logik verwiesen hättest und auf einige Widersprüche in der klassischen Logik.


Was für ein Sieg? Am Kopf kratzen
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Kival
Profeminist Ghost



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Beiträge: 24071

Beitrag(#721108) Verfasst am: 11.05.2007, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn die Wortwahl kein Versehen ist, dann hätte ich gerne eine Bestimmung des Begriffs "Wahrheit". Ich verstehe es sonst nicht.


Ich geh davon aus, dass Apeiron als Agnostiker ein Verständnis von Wahrheit hat, wie man es bei den alten Griechen, bei Platon und co. findet. Und der nicht ungewöhnlichen Behauptung, dass es diese in der Mathematik gebe, trete ich entgegen, weil es meines Erachtens die Entwicklung der Mathematik der letzten beiden Jahrhunderte missachtet.

Zugegebenermaßen muss ich mich präziser ausdrücken. Das wird erledigt werden.
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Gustav Aermel
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Beiträge: 1811

Beitrag(#721156) Verfasst am: 11.05.2007, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn die Wortwahl kein Versehen ist, dann hätte ich gerne eine Bestimmung des Begriffs "Wahrheit". Ich verstehe es sonst nicht.


Ich geh davon aus, dass Apeiron als Agnostiker ein Verständnis von Wahrheit hat, wie man es bei den alten Griechen, bei Platon und co. findet. Und der nicht ungewöhnlichen Behauptung, dass es diese in der Mathematik gebe, trete ich entgegen, weil es meines Erachtens die Entwicklung der Mathematik der letzten beiden Jahrhunderte missachtet.


In der Mathematik und Logik.

Außerdem wurde ich durch Parmenides angestoßen, der Erkenntnis als etwas Unerschütterliches, absolut Zuverlässiges und nie sich Änderndes ansah.

Und die absolute Wahrheit entspricht diesen Attributen vollends, weshalb von Erkenntnis nur gesprochen werden kann, wenn die absolute Wahrheit damit erkannt wird.

Und was entspricht diesen Vorstellungen? Axiome.

Wenn du nun ankreidest, dass diese nicht beweisbar sind, dann bedeutet dies, dass alles beweisbar sein muss, denn ansonsten verstehe ich deinen Kritikpunkt nicht. Da aber die Behauptung, dass alles beweisbar sein muss, selber nicht beweisbar sein kann, ist es Axiom.

Damit versuche ich auch zu verdeutlichen, dass Axiome erforderlich sind, da sie die Grundlage für die formale Wissenschaft sind, die als einzige den Ansprüchen von Parmenides entspricht.

Und die formale Wissenschaft ist unter anderem die Grundlage für die Naturwissenschaft, die den empirischen Weg geht. Damit basieren die Naturwissenschaften auf der absoluten Wahrheit, jedoch beschreiben sie diese nicht.

Und die Behauptung, dass es keine absolute Wahrheit gibt, ist selber eine absolute Wahrheit.

Aus diesem Grund muss es eine absolute Wahrheit geben.

Und die Behauptung, dass absolute Wahrheiten bewiesen werden müssen, kann selber nicht bewiesen werden, obwohl es eine absolute Wahrheit ist und deshalb unbrauchbar.

Gruß.

PS: Dem Gerede wegen Sieg, ich habe deine Absichten missverstanden, verzeih.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#721160) Verfasst am: 11.05.2007, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe es wirklich nicht. Ist "Wahrheit" eine Eigenschaft der Sprache? Eine Eigenschaft dessen, was beschrieben wird? Eine Relation zwischen beiden?
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Gustav Aermel
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Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#721168) Verfasst am: 11.05.2007, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zelig,

ich formuliere es mal so:

Zur absoluten Wahrheit gehören alle Informationen, die immer richtig sind und niemals falsch sein könnten.

Zur relativen Wahrheit gehören alle Informationen, die jetzt richtig sind, aber falsch sein könnten.

Gruß.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#721189) Verfasst am: 11.05.2007, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Zur relativen Wahrheit gehören alle Informationen, die jetzt richtig sind, aber falsch sein könnten.


Eindeutiges: Hä?
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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#721193) Verfasst am: 11.05.2007, 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Apeiron.
Danke für die Antwort. Du meinst also Aussagen, die logisch wahr sind ("absolut wahr").
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#721196) Verfasst am: 11.05.2007, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Hallo Apeiron.
Danke für die Antwort. Du meinst also Aussagen, die logisch wahr sind ("absolut wahr").


Tautologien. Cool

Weniger Spam, Kival, weniger Spam... Verlegen
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GermanHeretic
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Beiträge: 4932

Beitrag(#721197) Verfasst am: 11.05.2007, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Mathematik ist also in dem Fall ein Werkzeug zur Erkenntnis-/Wissensermittlung.

Das ist sie m.E. immer.
Zitat:
Aber gibt es in der Mathematik selbst Wissen? Wenn ja: Worüber?

Wie "selbst"? Warum suchst Du den Nagel im Hammer?


Die Frage ist gewesen, ob die Mathematik mehr als nur ein Werkzeug ist.

Ist irgendetwas mehr als ein Werkzeug? Alles wurde zu irgendeinem Zweck erfunden.
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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#721202) Verfasst am: 11.05.2007, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Alles wurde zu irgendeinem Zweck erfunden.

Und manches wurde gefunden. Ohne, oder zu einem nicht dafür gedachten Zweck. Und manches ist zweckfrei gewachsen oder entstanden. ; )
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Gustav Aermel
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Beiträge: 1811

Beitrag(#721360) Verfasst am: 11.05.2007, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Apeiron hat folgendes geschrieben:
Zur relativen Wahrheit gehören alle Informationen, die jetzt richtig sind, aber falsch sein könnten.


Eindeutiges: Hä?


Ich habe einige Worte vergessen, "aber davor falsch waren und/oder später falsch sein werden".

Es regnet, wäre eine relative Wahrheit, denn wenn es aufhört zu regnen, ist die Information falsch.

zelig hat folgendes geschrieben:
Hallo Apeiron.
Danke für die Antwort. Du meinst also Aussagen, die logisch wahr sind ("absolut wahr").


Wenn ich dich jetzt nicht falsch verstehe, ja.

Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Hallo Apeiron.
Danke für die Antwort. Du meinst also Aussagen, die logisch wahr sind ("absolut wahr").


Tautologien.


Tautologien scheinen aber nur einen Teil der absoluten Wahrheit zu beschreiben.

Gruß.
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#721369) Verfasst am: 11.05.2007, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Du unterscheidest also zwischen "immer richtigem" und "zeitweise richtigem"? - Dann die Rückfrage, wann ist etwas "richtig"?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#721385) Verfasst am: 12.05.2007, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Aber gibt es in der Mathematik selbst Wissen? Wenn ja: Worüber?


Die Frage verstehe nicht.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#721387) Verfasst am: 12.05.2007, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

@Kival: Was soll denn Wissen anderes sein als Informationsansammlung? Türlich gibt es in der Mathematik Wissen... Wissen über mathematische Sachverhalte.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#721388) Verfasst am: 12.05.2007, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
@Kival: Was soll denn Wissen anderes sein als Informationsansammlung? Türlich gibt es in der Mathematik Wissen... Wissen über mathematische Sachverhalte.


Waren doch größtenteils nur Fragen... - Siehst du in der Mathematik "absolute Wahrheit"?
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#721391) Verfasst am: 12.05.2007, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, im Rahmen der Definitionen halt.
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