Generation Porno

[CoS]

Ich streite immer mal wieder mit einem Freund über die Jugend von heute. Ja wir sind schon sooo alt, dass wir über die Jugend von Heute diskutieren müssen.

Nun was immer wieder fällt sind Worte wie "Generation Porno". Dazu gibts mehrere Medienberichte. Durch das zunehmende Ausbreitung des Internets, kommt heute jeder Jugendliche an Pornos ran. Jeder 12 Jährige hat heute Hardcore Pornos auf dem Handy.

Das wirklich "schlimme" was in diesen Berichten angeprangert wird, dass die Jugendlichen DURCH die Pornos früher Sex haben und das ohne Liebe und Partnerschaft. Das lässt sie angeblich Gefühlskalt werden und macht sie unfähig jemals eine Liebesbeziehung aufzubauen.

Da ich sowieso der Meinung bin, dass Sex und Liebe grundsätzlich getrennt voneinander betrachtet werden können (sonst könnte man Sex grundsätzlich nur und ausschließlich innerhalb einer Beziehung haben), find ich natürlich die Theorie, dass früher Sex eine Auswirkung auf die Fähigkeit zur Liebe hat, absolut Schwachsinnig!

Alles eine Moralfrage - Im Grunde genommen hat die sexuelle Revolution nur das allgemeine moralische Bild, dass Sex in eine Ehe gehört leicht geändert. Heute ist keine Ehe (staatlich zertifizierte Liebesbeziehung) mehr nötig, eine einfache Liebesbeziehung tuts auch. Dennoch hat sich das grundlegende (christliche) Bild von Sex und Liebe nicht verändert.

Letztens sah ich da auch einen Bericht zum Thema "Generation Porno" und zu liebe unfähigen Jugendlichen, weil sie zu früh Sex hatten. Kommentiert von einem Pfarrer der Jugendorganisation Arche...

Naja es soll hier ja auch nicht so sehr um die Frage gehen ob früher Sex zur Unmöglichkeit von Liebe führt oder nicht - Die Natur interessiert sich im allgemeinen nicht für unsere moralischen Standarts...

Im Kern gehts in der Diskussion um die Frage ob die (meiner Meinung nach übertriebenen) Medienberichte der "Generation Porno" in denen jede 13 Jährige wie selbstverständlich an Gang Bang Parys teilnimmt, real sind? Zumal es eben auch Dokus zum Thema Sexualität gibt, die zu dem Ergebniss kommen, dass Werte wie Liebe und Treue nach wie vor eher der Top Thema der Jugend ist und dass die Frage nach dem "ersten mal" die jungen Mädchen eher beschäftigt als irgendwelche ausgefallenen Sexspielchen.

Es gibt da eben jede Menge gegensätzliche Meinungen in den Medien. Wobei ich der Meinung bin, dass "Dokus" wie Generation Porno eher Sensationsjornalismus sind, als Tatsachenberichte!

Wenn ich heute die Bravo lese, sind es bei Dr. Sommer doch immernoch die selben Probleme, die ich mit 14 auch eher hatte. "Ist wichsen ungesund" und "tut das erste mal wirklich so weh" sind nach wie vor eher die Themen...Gegenargumente sind dann "das die Bravo Fragen fakes sind, weiß doch jeder und die machen das nur, damit die Eltern nicht durchdrehen, wenn sie erfahren wie verdorben ihre Kinder wirklich sind"....

Ich will jetzt nicht nur Meinungen hören welche Medien Infos richtig sind. Ich will keine Theorie, sondern Tatsachen:

Wer hat Kontakt mit Jugendlichen? Wer hat selber Kinder?

Welches Bild ist nun richtig? Sind die Jugendlichen von heute sexuell Erfahrener als so mancher Pornodarsteller, oder ist es immernoch das kuschlige Modell der wahren Liebe? Gibt es die Generation Porno, oder ist das alles nur billiger Sensationsjornalismus?
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"

[vrolijke]

[Namronia]

[CoS]

[Namronia]

[Surata]

Ich weiß nicht, ob man durch Pornos früher Sex hat, aber was ich schon (statistisch unerheblich) erlebt habe ist, dass viele denken, Sex wäre so oder müsste so sein wie in Pornos.

Besonders Männer denken so.
Wundern sich wenn Frau nicht heiß wird wenn er ihre Brustwarzen quetscht...

[Wraith]

[Surata]

[DeHerg]

[Torsten]

[DeHerg]

[Peter H.]

Die Saugglocke wird sowohl "Oben" als auch weiter "Unten" angesetzt.

[Poldi]

[Denkstop]

das problem der ganzen geschichte ist, dass die jungen menschen die pornos schauen keinen gegenpol haben der erzählt das pornos wenig mit echter liebe zu tun haben ..
ich denke jeder hier weiss, dass echte liebe inklusive geschlechtsverkehr absolut porno untypisch abläuft ..

im alter der pubertät interessiert man sich bekannterweise mehr und mehr für sexualität und pornos dienen vielen jugendlichen als lehrmaterial nr.1 (behaupte ich einfach mal) ..

was in vielen pornos zu sehen ist, finde ich persönlich einfach ekelhaft und verdammt krass ..

in wiefern die jugend pornoinhalte in ihr liebesleben übernimmt ist jedoch fraglich ..

eines steht aber fest:
es sind immer mehr menschen mit ihren geschlechtsteilen unzufrieden .. denn die zahl der schönheitsops im intimbereich steigt ..
die pornoindustrie bietet quasi dem großteil der bevölkerung ein ideal, dass natürlich nicht erfüllbar ist ..
das finde ich viel bedenklicher .. denn zufrieden sind heutzutage die wenigsten mit ihren körpern ..
_________________
.. so don't give up on me
We can be still pretend
This is all just a game
That'll work itself out in the end ..

[vrolijke]

Also... ich wußte eigentlich damals schon, daß der Sex aus den Pornoheftchen nicht "das wahre Leben" war. Warum soll das jetzt anders sein?
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen

[Antianti]

[Surata]

[Torsten]

[Torsten]

....

[vrolijke]

[Torsten]

[vrolijke]

[Surata]

[Torsten]

[Querdenker]

Leseempfehlung:

[Querdenker]

Nebenbei kenne ich eine ähnliche Argumentation, wie die im Eingangsposting beschriebene, noch aus alten Sektentagen. Uns wurde immer wieder eingebläut, wie verdorben die Welt doch wäre. Diskotheken, Hochschulen ect. wären der reinste Sündenpfuhl und daher dringendst zu meiden. Und das ist jetzt von mir noch relativ Harmlos wiedergegeben!

Tatsächlich eignet sich diese Art der Verteufelung von Sexualität tatsächlich perfekt dazu, von den eigentlichen Ursachen und Intentionen dahinter abzulenken.

Schauen wir uns doch mal Deutschland an, weil das wohl vor der Tür der Meisten hier liegt. Und dabei denke ich im speziellen an den umbau des Schulsystems. Von klein auf wird hier ein solcher Druck ausgeübt, das ein wesentlicher Punkt herausdestilliert wird: Nur der Stärkste überlebt. Ferner wird hier der Grundstock für Elitäres Denken gelegt und ausgesiebt. Die, welche dem Druck nicht gewachsen sind, lernen so unterschwellig, das sie nichts sind. Die welche es schaffen, das sie einer Elite angehören.

Kein Mensch möchte ein Versager sein, geschweige denn sich dauerhaft so fühlen. Doch genau das wird (erwünschterweise?) mittlerweile von klein auf den Menschen in diesem Lande vermittelt.

Ferner: Ein Mensch ohne Perspektive wird nach jedem Strohalm greifen und darüber hinaus nach seinen Mitteln versuchen, das Beste aus seinem Leben zu machen. Bin ich Gesellschaftlich nicht in der Lage aufzusteigen, eine Position zu erreichen, welche mich Intellektuell ausfüllt oder mich eine Gesellschaftlich verträgliche Machtposition erreichen lässt, so suche ich mir eine andere Option mein Machtbedürfniss zu stillen. Und das ist dann nicht selten Gewalt.

Ferner macht mich meine Systemimmamente Machtlosigkeit und darüber hinaus fehlende positive Bestätigung anfällig für genau die Sorte Mensch, welche dieses Psychische Defizit vermeintlich(!) ausgleicht.

Jeder Mensch braucht Anerkennung. Fehlt diese führen letztlich i.d.R. nur zwei Wege weiter: Aggression oder Stagnation.

Des weiteren kann man nur das weitergeben, was man selber bekommen hat.

Wer permanent um Anerkennung ringen muss, selbige letztlich aber allenfalls nur in Homöopathischen Dosen erhält...

Fazit:
Nicht die Sexuallität ist das Problem, sonder die Ursachen liegen an einer ganz anderen Stelle.

[vrolijke]

[Torsten]

[Jolesch]

[Heizölrückstoßabdämpfung]