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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1152934) Verfasst am: 13.12.2008, 09:51 Titel: Wissenschaft = Konvention? |
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Ich fische diesen kleinen Dialog mal heraus, und verwende ihn als Threadstarter, was mir bitte niemand verübeln möge.
Lamarck hat folgendes geschrieben: | Hi zelig!
zelig hat folgendes geschrieben: |
OK. Aber Du wirst keine wissenschaftlich-objektive Methode finden, nach der wir festlegen können, was nun eigentlich gut ist.
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Doch. GUT ist es, nicht zu Schaden zu kommen. WIR bedeutet Konvention. Wir verabreden also im gegenseitigen Interesse, den jeweils ANDEREN nicht zu schaden. Dazu gehört auch die Verabredung, was Schaden ist (Etwa: "Du sollst nicht töten, es sei denn, es ist den Zielen unserer Konvention nützlich").
Das genannte ist Gegenstand der Spieltheorie ("Tit for Tat").
Cheers,
Lamarck |
Verstehe ich Dich richtig, daß Du damit die Auffassung vertrittst, die Aussagen, zu denen wir anhand objektiv-wissenschaftlicher Methoden gelangen, seien reine Konvention?
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1162393) Verfasst am: 24.12.2008, 00:57 Titel: |
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Verstehe ich nicht. Konventionen gibt es in der Wissenschaft doch nur so lange, bis der wahre Sachverhalt festgestellt wurde.
Die Elektriker meinten mal, der Gleichstrom fließe von Plus nach Minus. Eine Konvention, solange, bis man es besser wußte.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1162423) Verfasst am: 24.12.2008, 01:40 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Die Elektriker meinten mal, der Gleichstrom fließe von Plus nach Minus. Eine Konvention, solange, bis man es besser wußte. |
Ist in der Technik immer noch so.
_________________ Trish:(
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Lamarck Radikaler Konstruktivist
Anmeldungsdatum: 28.03.2004 Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main
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(#1162454) Verfasst am: 24.12.2008, 02:16 Titel: Re: Wissenschaft = Konvention? |
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Hi zelig!
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich fische diesen kleinen Dialog mal heraus, und verwende ihn als Threadstarter, was mir bitte niemand verübeln möge.
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Aber nein.
zelig hat folgendes geschrieben: |
Lamarck hat folgendes geschrieben: |
zelig hat folgendes geschrieben: |
OK. Aber Du wirst keine wissenschaftlich-objektive Methode finden, nach der wir festlegen können, was nun eigentlich gut ist.
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Doch. GUT ist es, nicht zu Schaden zu kommen. WIR bedeutet Konvention. Wir verabreden also im gegenseitigen Interesse, den jeweils ANDEREN nicht zu schaden. Dazu gehört auch die Verabredung, was Schaden ist (Etwa: "Du sollst nicht töten, es sei denn, es ist den Zielen unserer Konvention nützlich").
Das genannte ist Gegenstand der Spieltheorie ("Tit for Tat").
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Verstehe ich Dich richtig, daß Du damit die Auffassung vertrittst, die Aussagen, zu denen wir anhand objektiv-wissenschaftlicher Methoden gelangen, seien reine Konvention?
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Offenbar wurde ich in der Tat missverstanden: Die Kategorien Gut & Böse sind Wertungen, die auf entsprechenden Konventionen beruhen. Das hier aber Konventionen vorliegen, lässt sich leicht - d. h. mit wissenschaftlicher Methodik - herausfinden. Konventionen werden allerdings nicht beliebig festgelegt, sondern unterliegen dem Kosten-Nutzen-Kalkül: Es ist ein Tauschhandel zum gegenteiligen Vorteil - ganz so, wie im gegenwärtigen Augenblick ein Stück Brot gegen eine bestimmte Anzahl von Münzen einzutauschen. Du weißt, was gut ist auf gleiche Weise, wie Du weißt, dass Du für 1 g Brot im allgemeinen nicht bereit bist, 50 € auszugeben.
Cheers,
Lamarck
_________________ „Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#1162675) Verfasst am: 24.12.2008, 16:14 Titel: Re: Wissenschaft = Konvention? |
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Lamarck hat folgendes geschrieben: |
Offenbar wurde ich in der Tat missverstanden: Die Kategorien Gut & Böse sind Wertungen, die auf entsprechenden Konventionen beruhen. Das hier aber Konventionen vorliegen, lässt sich leicht - d. h. mit wissenschaftlicher Methodik - herausfinden. Konventionen werden allerdings nicht beliebig festgelegt, sondern unterliegen dem Kosten-Nutzen-Kalkül: Es ist ein Tauschhandel zum gegenteiligen Vorteil - ganz so, wie im gegenwärtigen Augenblick ein Stück Brot gegen eine bestimmte Anzahl von Münzen einzutauschen. Du weißt, was gut ist auf gleiche Weise, wie Du weißt, dass Du für 1 g Brot im allgemeinen nicht bereit bist, 50 € auszugeben.
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Hä?
Was soll das heißen?
Was billig ist, oder was billig gerechnet wird, ist gut?
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Lamarck Radikaler Konstruktivist
Anmeldungsdatum: 28.03.2004 Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main
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(#1164084) Verfasst am: 27.12.2008, 02:32 Titel: Re: Wissenschaft = Konvention? |
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Hi Reza!
Reza hat folgendes geschrieben: |
Lamarck hat folgendes geschrieben: |
Offenbar wurde ich in der Tat missverstanden: Die Kategorien Gut & Böse sind Wertungen, die auf entsprechenden Konventionen beruhen. Das hier aber Konventionen vorliegen, lässt sich leicht - d. h. mit wissenschaftlicher Methodik - herausfinden. Konventionen werden allerdings nicht beliebig festgelegt, sondern unterliegen dem Kosten-Nutzen-Kalkül: Es ist ein Tauschhandel zum gegenteiligen Vorteil - ganz so, wie im gegenwärtigen Augenblick ein Stück Brot gegen eine bestimmte Anzahl von Münzen einzutauschen. Du weißt, was gut ist auf gleiche Weise, wie Du weißt, dass Du für 1 g Brot im allgemeinen nicht bereit bist, 50 € auszugeben.
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Hä?
Was soll das heißen?
Was billig ist, oder was billig gerechnet wird, ist gut?
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Nein. Hier geht es um die gegenseitige Übereinkunft bezüglich Fairness!
Cheers,
Lamarck
_________________ „Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1164118) Verfasst am: 27.12.2008, 03:51 Titel: |
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Es gibt in allen Wissenschaften Konventionen zur Darstellung von Wissen.
Unser ganzes Schreiben, Rechnen und Sprechen beruht auf Konventionen aufgrund derer wir unser Wissen so mitteilen können, dass es auch von anderen verstanden werden kann.
Die meisten Konventionen wurden irgendwann mal gesetzt und dann Schritt für Schritt angepasst.
Manchmal werden auch neue Konventionen gesetzt. Und manchmal werden auch überkommene Konventionen ersatzlos "beerdigt".
Agnost
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