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Warum Rechtsradikale mit Vielfalt nichts anfangen können
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1164182) Verfasst am: 27.12.2008, 11:13    Titel: Warum Rechtsradikale mit Vielfalt nichts anfangen können Antworten mit Zitat

Zitat:
Vielfalt macht Neonazis Angst
[...]
Ob am Infostand oder in den Parlamenten - die NPD braucht geschulte Aktivisten, die ihre rechtsextremen Ideen in "die richtigen Worte" kleiden. Dafür hat sie intern eine "Handreichung für die öffentliche Auseinandersetzung" herausgegeben.
[...]
Eine Gemeinschaft, das sind Menschen, die sich alle von Angesicht zu Angesicht kennen und gleiche Werte und Anschauungen haben. Das klassische Beispiel für eine Gemeinschaft ist die Familie, Vater, Mutter und die Kinder. Darum klingt der Satz der Rechtsextremen für Viele ganz vernünftig. Aber selbst für Familien stimmt der Satz nicht. Denn Vater und Mutter kommen aus nicht miteinander verwandten, also verschiedenen Familien, denn sonst wäre es der in Deutschland verbotene Inzest.
[...]
Ein Staat oder eine Nation ist immer eine Gesellschaft und keine Gemeinschaft. Das würde selbst dann gelten, wenn alle Mitglieder des Staates oder der Nation die gleiche Abstammung hätten.
[...]
Die Rechtsextremen brauchen die tröstende Nähe angeblich gleicher und gleich denkender Menschen, eben die Gemeinschaft. Doch, wer die Gesellschaft zur Gemeinschaft machen will, muss ihre Freiheit und Vielfalt abschaffen. Deshalb haben schon die Nationalsozialisten alles verfolgt, gewaltsam unterdrückt und schließlich vernichtet, was ihnen fremd erschien

http://www.netz-gegen-nazis.com/artikel/vielfalt-macht-neonazis-angst

Das ist ein lesenswerter und gut verständlicher Aufsatz. Ich poste das hier angesichts der neuesten Meldungen zur rechtsextremen Gewalt in Deutschland.
Aber auch weil ich der Meinung bin, daß es Unvereinbarkeiten gibt zwischen einerseits einem demokratisch-pluralistischen Ideal, und andererseits einem Gesellschaftsbild, welches diese -normalerweise mit den Begriffen "Volk" und "Nation" bezeichnet- als ideelle Gemeinschaft propagiert. Diese ideelle Gemeinschaft kann es aber bei 80 000 000 Deutschen nicht geben. Bzw, wer eine solche wünscht, ist bereit die Vielfalt zu opfern, welche unter anderem Ausdruck eines auf individueller Freiheit basierenden Selbstbestimmungsrechts ist. In letzter Zeit hatten wir Diskussionen, in denen diese Begrifflichkeiten ("Volk", "Nation") genau so im FGH platziert wurden.

Übrigens ist mir klar, daß die Feinde der Freiheit nicht nur aus der rechten Ecke kommen.
Die Gewalttätigkeit der Rechten bei gleichzeitiger Unterschätzung ihrer zunehmenden politischen Wirkkraft ist allerdings ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1164214) Verfasst am: 27.12.2008, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Rechtsextremen brauchen die tröstende Nähe angeblich gleicher und gleich denkender Menschen, eben die Gemeinschaft. Doch, wer die Gesellschaft zur Gemeinschaft machen will, muss ihre Freiheit und Vielfalt abschaffen. Deshalb haben schon die Nationalsozialisten alles verfolgt, gewaltsam unterdrückt und schließlich vernichtet, was ihnen fremd erschien

Kommt mir irgendwie katholisch vor.
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Wolf
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Beitrag(#1164225) Verfasst am: 27.12.2008, 14:06    Titel: Re: Warum Rechtsradikale mit Vielfalt nichts anfangen können Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Aber auch weil ich der Meinung bin, daß es Unvereinbarkeiten gibt zwischen einerseits einem demokratisch-pluralistischen Ideal, und andererseits einem Gesellschaftsbild, welches diese -normalerweise mit den Begriffen "Volk" und "Nation" bezeichnet- als ideelle Gemeinschaft propagiert.

Weswegen sollte Demokratie und Pluralismus nicht mit Nation bzw Nationalstaaten vereinbar sein?
zelig hat folgendes geschrieben:

Übrigens ist mir klar, daß die Feinde der Freiheit nicht nur aus der rechten Ecke kommen.
Die Gewalttätigkeit der Rechten bei gleichzeitiger Unterschätzung ihrer zunehmenden politischen Wirkkraft ist allerdings ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland.

Dennnoch konzentrierst du dich nach meinem Eindruck immer auf die Rechten.
_________________
Trish:(
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1164227) Verfasst am: 27.12.2008, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Jede politische und jede religiöse Ideologie grenzt ein und aus und trachtet danach, alle, die sie ausgegrenzt hat, zu entrechten, wenn nicht gar zu vernichten. Rechtsextremisten machen da keine Ausnahme. Sie fallen nur deshalb als vermeintlich besonders radikal auf, weil sie darauf verzichten, ihre krausen Gedankengänge und die noch krauseren Schlussfolgerungen, die sie aus ihnen ziehen, mit angeblicher Nächstenliebe oder Friedfertigkeit zu bemänteln. Im Übrigen sehe ich nicht, wieso man sich der Mühe unterziehen soll, diesen Dreck mit wissenschaftlichen oder pseudowissenschaftlichen Mitteln zu hinterfragen. Da gibt es nichts, wozu man eine andere Haltung haben kann als Ablehnung und Bekämpfung. Irgendwelcher (schein-) wissenschaftlicher Argumente bedarf es nicht. Das folgt schon aus Vernunft und Anstand.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#1164254) Verfasst am: 27.12.2008, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

@Zelig: Eine Nation ist keine ideelle Gemeinschaft, sondern ein kultureller, rechtlicher und militärischer Verband. Was soll diese Worthülse "ideeller Verband" denn bedeuten und wieso lehnt man den Pluralismus ab, wenn man "Nation" irgendwo in einen Satz einbaut?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1164259) Verfasst am: 27.12.2008, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Doch, wer die Gesellschaft zur Gemeinschaft machen will, muss ihre Freiheit und Vielfalt abschaffen


"Die Gesellschaft" ist eben nicht global und aus der Anerkennung dieser Tatsache allein leitet sich noch kein Extremismus ab. Hier wird der Begriff "Gemeinschaft" bis ins Totalitäre hinein überdehnt.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 27.12.2008, 16:10, insgesamt einmal bearbeitet
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



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Beiträge: 4932

Beitrag(#1164262) Verfasst am: 27.12.2008, 16:09    Titel: Re: Warum Rechtsradikale mit Vielfalt nichts anfangen können Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Rechtsextremen brauchen die tröstende Nähe angeblich gleicher und gleich denkender Menschen, eben die Gemeinschaft.


Das ist bei Nichtnazis anders?
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1164265) Verfasst am: 27.12.2008, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

@zelig:
Zitat:
Diese ideelle Gemeinschaft kann es aber bei 80 000 000 Deutschen nicht geben. Bzw, wer eine solche wünscht, ist bereit die Vielfalt zu opfern, welche unter anderem Ausdruck eines auf individueller Freiheit basierenden Selbstbestimmungsrechts ist.


Tut mir Leid, aber das halte ich für Unsinn. Bereits die Einigung auf eine Verfassung kann man als "ideelle Gemeinschaft" ansehen. Es erscheint mir vollkommen überzogen, in jeder Art des Gemeinsinns einen Angriff auf das Selbstebstimmungsrecht zu sehen. Der Artikel scheint mir teils an den Haaren herbeigezogen, wobei es natürlich immer ungemein rechtschaffend daherkommt, wenn man irgendwie "gegen Rechts" ist.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 27.12.2008, 16:42, insgesamt einmal bearbeitet
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1164268) Verfasst am: 27.12.2008, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Da gibt es nichts, wozu man eine andere Haltung haben kann als Ablehnung und Bekämpfung. Irgendwelcher (schein-) wissenschaftlicher Argumente bedarf es nicht. Das folgt schon aus Vernunft und Anstand.


Mit "Vernunft und Anstand" immunisierst du dein sich überschlagendes Getöse gegen den Islam zB nicht.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1164274) Verfasst am: 27.12.2008, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Da gibt es nichts, wozu man eine andere Haltung haben kann als Ablehnung und Bekämpfung. Irgendwelcher (schein-) wissenschaftlicher Argumente bedarf es nicht. Das folgt schon aus Vernunft und Anstand.


Mit "Vernunft und Anstand" immunisierst du dein sich überschlagendes Getöse gegen den Islam zB nicht.


Was will uns der Dichter damit sagen?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1164279) Verfasst am: 27.12.2008, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Um ehrlich zu sein, sind mir einige deiner Pamphlete gegen den Islam als extremistisch im Gedächntnis geblieben. Sicherlich glaubst du auch, mit "Vernunft und Anstand" gegen den "Islamofaschismus" ausreichend gewappnet zu sein. Aber das ist wohl vom Thema abgewichen Lachen
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1164280) Verfasst am: 27.12.2008, 17:07    Titel: Re: Warum Rechtsradikale mit Vielfalt nichts anfangen können Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Rechtsextremen brauchen die tröstende Nähe angeblich gleicher und gleich denkender Menschen, eben die Gemeinschaft.


Das ist bei Nichtnazis anders?



Bei Nazis soll ja manches anders sein als bei Nichtnazis. Da gibt es jetzt z.B. einen Vorschlag von zwei Ländern im Bundesrat, Bewährungsstrafen bei Gewalttaten grundsätzlich nur noch dann zuzulassen, wenn der Täter kein Rechtsextremist ist. Irgendwie erinnert mich das an die NS-Justiz, die ja auch nicht Tat und Schuld bewertete, sondern Persönlichkeitsmerkmale des Täters. Welchen Gefallen man den Nazis damit tut und welchen Schaden man im Rechtsstaat anrichtet, ist den Befürwortern solch politischer Justiz offenbar egal.
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Babyface
Altmeister



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Beiträge: 11519

Beitrag(#1164297) Verfasst am: 27.12.2008, 17:53    Titel: Re: Warum Rechtsradikale mit Vielfalt nichts anfangen können Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Rechtsextremen brauchen die tröstende Nähe angeblich gleicher und gleich denkender Menschen, eben die Gemeinschaft.


Das ist bei Nichtnazis anders?



Bei Nazis soll ja manches anders sein als bei Nichtnazis. Da gibt es jetzt z.B. einen Vorschlag von zwei Ländern im Bundesrat, Bewährungsstrafen bei Gewalttaten grundsätzlich nur noch dann zuzulassen, wenn der Täter kein Rechtsextremist ist. Irgendwie erinnert mich das an die NS-Justiz, die ja auch nicht Tat und Schuld bewertete, sondern Persönlichkeitsmerkmale des Täters. Welchen Gefallen man den Nazis damit tut und welchen Schaden man im Rechtsstaat anrichtet, ist den Befürwortern solch politischer Justiz offenbar egal.

Es geht bei dem Vorschlag aber nicht darum, ob der Täter ein Rechtsextremist ist, sondern ob die Tat rechtsexremistisch motiviert war. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Dass die Motivation eines Täters einen Einfluss auf das Strafmaß hat, ja sogar darauf, ob bestimmte Straftatbestände überhaupt als erfüllt gelten können (z.b. Mord), das ist in der Rechtsprechung ein übliches Prinzip.
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Wolf
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Beitrag(#1164319) Verfasst am: 27.12.2008, 18:24    Titel: Re: Warum Rechtsradikale mit Vielfalt nichts anfangen können Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Da gibt es jetzt z.B. einen Vorschlag von zwei Ländern im Bundesrat, Bewährungsstrafen bei Gewalttaten grundsätzlich nur noch dann zuzulassen, wenn der Täter kein Rechtsextremist ist.

Es geht bei dem Vorschlag aber nicht darum, ob der Täter ein Rechtsextremist ist, sondern ob die Tat rechtsexremistisch motiviert war.

Hat einer von euch 2 eine Quelle?

@Babyface weswegen sollte es dazu bei Rechtsextremen eine Extraregel geben?
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1164334) Verfasst am: 27.12.2008, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Quelle: http://www.abgeordnetenwatch.de/sebastian_edathy-650-5810--f156830.html#frage156830
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posted by Babyface
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Raphael
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Beiträge: 8362

Beitrag(#1164335) Verfasst am: 27.12.2008, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Um ehrlich zu sein, sind mir einige deiner Pamphlete gegen den Islam als extremistisch im Gedächntnis geblieben. Sicherlich glaubst du auch, mit "Vernunft und Anstand" gegen den "Islamofaschismus" ausreichend gewappnet zu sein. Aber das ist wohl vom Thema abgewichen Lachen


Wenn Du über den Islam diskutieren willst - dazu hatten wir schon etliche Threads. Hier geht's um Rechtsextremismus.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1164338) Verfasst am: 27.12.2008, 18:44    Titel: Re: Warum Rechtsradikale mit Vielfalt nichts anfangen können Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Rechtsextremen brauchen die tröstende Nähe angeblich gleicher und gleich denkender Menschen, eben die Gemeinschaft.


Das ist bei Nichtnazis anders?



Bei Nazis soll ja manches anders sein als bei Nichtnazis. Da gibt es jetzt z.B. einen Vorschlag von zwei Ländern im Bundesrat, Bewährungsstrafen bei Gewalttaten grundsätzlich nur noch dann zuzulassen, wenn der Täter kein Rechtsextremist ist. Irgendwie erinnert mich das an die NS-Justiz, die ja auch nicht Tat und Schuld bewertete, sondern Persönlichkeitsmerkmale des Täters. Welchen Gefallen man den Nazis damit tut und welchen Schaden man im Rechtsstaat anrichtet, ist den Befürwortern solch politischer Justiz offenbar egal.

Es geht bei dem Vorschlag aber nicht darum, ob der Täter ein Rechtsextremist ist, sondern ob die Tat rechtsexremistisch motiviert war. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Dass die Motivation eines Täters einen Einfluss auf das Strafmaß hat, ja sogar darauf, ob bestimmte Straftatbestände überhaupt als erfüllt gelten können (z.b. Mord), das ist in der Rechtsprechung ein übliches Prinzip.



Es ist völlig unüblich und widerspricht rechtsstaatlichen Gepflogenheiten, Straftaten nach ihrer Motivation bzw. nach dem politischen Hintergrund des Täters zu bestrafen. Weshalb ein rechtsextremistisches Gewaltverbrechen härter bestraft werden soll als ein linksextremistisches, ein islamisches oder ein "einfach nur kriminelles", entzieht sich rationaler Überlegung.
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Argáiþ
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Beiträge: 12486

Beitrag(#1164339) Verfasst am: 27.12.2008, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
Um ehrlich zu sein, sind mir einige deiner Pamphlete gegen den Islam als extremistisch im Gedächntnis geblieben. Sicherlich glaubst du auch, mit "Vernunft und Anstand" gegen den "Islamofaschismus" ausreichend gewappnet zu sein. Aber das ist wohl vom Thema abgewichen Lachen


Wenn Du über den Islam diskutieren willst - dazu hatten wir schon etliche Threads. Hier geht's um Rechtsextremismus.


Du warst es doch, der die Besonderheit des Rechtsextremismus gegenüber sonstigem Extremismus relativierte zwinkern
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Raphael
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Beiträge: 8362

Beitrag(#1164347) Verfasst am: 27.12.2008, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

www.welt.de/politik/article2925986/Passauer-Polizei-sucht-jetzt-eine-Fuenfergruppe.html

Die Gesuchten, von denen lediglich Ortsanwesenheit vermutet wird, könnten Rechtsradikale, Punker, Rocker oder Gothics sein. Übrigens wird die Soko Mannichl aufgelöst. Das LKA wird den Fall übernehmen und bei Null anfangen. Hoffentlich unvoreingenommen und frei von politischer Einflussnahme.


Oje, der Beitrag gehört eigtl. in den Mannichl-Thread. Kann ein Mod ihn bitte verschieben?


Zuletzt bearbeitet von Raphael am 27.12.2008, 18:55, insgesamt einmal bearbeitet
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1164351) Verfasst am: 27.12.2008, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
Um ehrlich zu sein, sind mir einige deiner Pamphlete gegen den Islam als extremistisch im Gedächntnis geblieben. Sicherlich glaubst du auch, mit "Vernunft und Anstand" gegen den "Islamofaschismus" ausreichend gewappnet zu sein. Aber das ist wohl vom Thema abgewichen Lachen


Wenn Du über den Islam diskutieren willst - dazu hatten wir schon etliche Threads. Hier geht's um Rechtsextremismus.


Du warst es doch, der die Besonderheit des Rechtsextremismus gegenüber sonstigem Extremismus relativierte zwinkern


Ich habe gar nichts relativiert. Ich habe dem Rechtsextremismus seine angebliche Sonderstellung abgesprochen.
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Wolf
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Beitrag(#1164357) Verfasst am: 27.12.2008, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Quelle: http://www.abgeordnetenwatch.de/sebastian_edathy-650-5810--f156830.html#frage156830

Gut.
Wozu sollte diese Regeln gut sein?
Wenn etwa hohe Wiederholungsgefahr besteht ist, eine Strafe grundsätzlich nicht zu Bewährung auszusetzen, ua von der Gesinnung des Täters.
Ist die Tat besonders verwerflich durch ihren Hintergrund besonders verwerflich?
Etwa weil das Opfer zu einer Minderheit gehört? Ich finde die Minderheit an sich ist kein Argument, Hilflosigkeit hingegen schon eher, die ist allerdings auch unabhängig von der rechtsradikalen Gesinnung.
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zelig
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Beitrag(#1164366) Verfasst am: 27.12.2008, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Jede politische und jede religiöse Ideologie grenzt ein und aus und trachtet danach, alle, die sie ausgegrenzt hat, zu entrechten, wenn nicht gar zu vernichten. Rechtsextremisten machen da keine Ausnahme. Sie fallen nur deshalb als vermeintlich besonders radikal auf, weil sie darauf verzichten, ihre krausen Gedankengänge und die noch krauseren Schlussfolgerungen, die sie aus ihnen ziehen, mit angeblicher Nächstenliebe oder Friedfertigkeit zu bemänteln. Im Übrigen sehe ich nicht, wieso man sich der Mühe unterziehen soll, diesen Dreck mit wissenschaftlichen oder pseudowissenschaftlichen Mitteln zu hinterfragen. Da gibt es nichts, wozu man eine andere Haltung haben kann als Ablehnung und Bekämpfung. Irgendwelcher (schein-) wissenschaftlicher Argumente bedarf es nicht. Das folgt schon aus Vernunft und Anstand.


Der Rechtsradikalismus ist eine besondere Form des Extremismus in Deutschland. Kennst Du eine politische Ideologie, die mehr Verbrechen zeitigt als diese? Kennst Du eine, vor der Du Dich mehr fürchten solltest, falls sie je faktische Macht über eine der drei Gewalten in Deutschland erhält?
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Wolf
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Beitrag(#1164368) Verfasst am: 27.12.2008, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Der Rechtsradikalismus ist eine besondere Form des Extremismus in Deutschland. Kennst Du eine politische Ideologie, die mehr Verbrechen zeitigt als diese? Kennst Du eine, vor der Du Dich mehr fürchten solltest, falls sie je faktische Macht über eine der drei Gewalten in Deutschland erhält?

Da machst du es ihm aber leicht.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1164369) Verfasst am: 27.12.2008, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Der Fundamentalkatholizismus kommt da schon nah genug dran.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1164372) Verfasst am: 27.12.2008, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
@Zelig: Eine Nation ist keine ideelle Gemeinschaft, sondern ein kultureller, rechtlicher und militärischer Verband. Was soll diese Worthülse "ideeller Verband" denn bedeuten und wieso lehnt man den Pluralismus ab, wenn man "Nation" irgendwo in einen Satz einbaut?

Warum verkürzt Du meine Aussage?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1164374) Verfasst am: 27.12.2008, 19:32    Titel: Re: Warum Rechtsradikale mit Vielfalt nichts anfangen können Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Es ist völlig unüblich und widerspricht rechtsstaatlichen Gepflogenheiten, Straftaten nach ihrer Motivation bzw. nach dem politischen Hintergrund des Täters zu bestrafen.


Nein, ist es nicht. Dass Du völlig lernresistent bist, was Gesetzte angeht trotz Deines Berufes ist aber auch kein Geheimnis.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1164375) Verfasst am: 27.12.2008, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Warum verkürzt Du meine Aussage?


Um es allgemein zu halten, da ich nicht genau weiss, welche Diskussionen im FGH du meintest. Natürlich war das auch ein Ansatz von Provokation, ich will kein Geheminis daraus machen, dass wir hier nicht konform gehen.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1164376) Verfasst am: 27.12.2008, 19:35    Titel: Re: Warum Rechtsradikale mit Vielfalt nichts anfangen können Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Rechtsextremen brauchen die tröstende Nähe angeblich gleicher und gleich denkender Menschen, eben die Gemeinschaft.


Das ist bei Nichtnazis anders?

Der Begriff "Gemeinschaft" erstreckt sich bei Faschos über die Bevölkerung (für Faschos: "das Volk") eines Staates. Warum ignorierst Du einen wesentlichen Bestandteil der Aussage?
Ja, aufgeklärte Demokraten bauen nicht auf die völkische Gemeinschaft. Ja, das ist anders.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1164377) Verfasst am: 27.12.2008, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Du braucht nicht beleidigt zu tun. Es ist angesichts des unbedeutenden politischen Potentials der extremen Rechten sehr wohl gerechtfertigt, diese Differenzierung von dir einzufordern. Das Wort "völkisch" taucht in deinem ersten Beitrag gar nicht auf. Offenbar willst du Gewissensdruck auf jegliche Art kulturellen Gemeinsinns ausüben und das, obwohl du dich als Christ bezeichnest.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1164380) Verfasst am: 27.12.2008, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
@zelig:
Zitat:
Diese ideelle Gemeinschaft kann es aber bei 80 000 000 Deutschen nicht geben. Bzw, wer eine solche wünscht, ist bereit die Vielfalt zu opfern, welche unter anderem Ausdruck eines auf individueller Freiheit basierenden Selbstbestimmungsrechts ist.


Tut mir Leid, aber das halte ich für Unsinn. Bereits die Einigung auf eine Verfassung kann man als "ideelle Gemeinschaft" ansehen.[...]

Auch hier wieder Verkürzung. Daher habe ich, was an der Sache vorbeigeht, gesnippt.
Deiner zweiten Aussage jedoch kann ich zustimmen, und ich habe überlegt, wie ich diesen Gedanken in meinen Beitrag einbauen kann. Es ist insofern eine ideelle Gemeinschaft (etwa die Verfassungspatrioten), als daß sie beispielsweise darin übereinstimmen, daß unterschiedliche Weltanschauungen in einer Gesellschaft existieren dürfen. Daher würde ich das eher als meta-ideell bezeichnen. Allerdings weiß ich nicht, ob es diesen Begriff überhaupt gibt, und ob uns eine Diskussion darüber nicht auf ein falsches Gleis führt. Daher trifft die erste Aussage Deines Zitat nicht zu. ; )
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