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Contact - der Atheistenfilm
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Nav
Gast






Beitrag(#53324) Verfasst am: 14.11.2003, 23:51    Titel: Contact - der Atheistenfilm Antworten mit Zitat

Ich wollte ja eigentlich nicht fernsehen, aber South Park schon, das fiel aber aus, und jetzt sehe ich mir zum x-ten Mal Contact an... der ist halt geil, da kann man nichts machen... zwinkern

Aber!

Der Film ist ein Atheistenfilm auch noch - eine utopische Feinzeichnung der beinahe atheistischen Gesellschaft.

Es gibt noch Gläubige, aber die treten scharf abgegrenzt auf... die wahre Intelligenzia mit Charakter ist in den Atheisten vereint... die Astronomin und ihr Team, der Industrielle, todkrank, aber er kämpft immer noch für ein besseres Diesseits... zynisches Grinsen ...und kauft sogar ganze Industriebetriebe auf, um seine Vision durchzufetzen!

...Rationalismus

Die Vision von einer Zukunft in der Zukunft, erreichbar über die Straße des Materialismus... TECHNOLOGIE!

...Materialismus

Der Mensch und sein Wohlergehen stehen für die Astronomin und ihr Team, sowie den coolen Industriefuzzi an erster Stelle.

Im Team ist, wie selbstverständlich, auch ein blinder Mann, die Chefin ist eine Frau und die darf auch Sex haben, obwohl sie nicht verheiratet ist.

...Humanismus

Der Typ, mit dem sie vögelt, ist Priester, aber ultraliberal. Dennoch argumentiert er religiös gegen sie, worauf sie mit Ockham kontert, aber verliert zwinkern , und verhindert so, daß sie den Flug antritt. Vorerst.

...Kritik an liberalen Religionen

Der Terrorist, der alles kaputtzumachen versucht aus religiösen Gründen, aber letztendlich gegen die Atheisten verliert.

... Kritik an Terroristen und Fundamentalisten

[...mir fehlt nur die Kritik an nicht - terroristischen, aber dennoch fundamentalistischen Religionen, wie z.B. Katholiken, evangelikale Christen, etc...]

Das egoistische Arschloch, das die Astronomin nur ausnutzt und sich so ganz nach oben bringt, obwohl er die Wissenschaft haßt.

...Kritik an solchen Machenschaften und am Egoismus (die Untugend des kleinen Mannes Ungustiöses im Blickfeld)

Die zweimalige Erwähnung von Ockhams Messer, einmal positiv, einmal negativ für die Astronomin, im letzteren Falle aber nur, weil noch eine weitere Lüge im Spiel war, sonst hätte sie auch gewonnen

...skeptischer Skeptizismus zwinkern (das meine ich so, wie geschrieben!)

Die Außerirdischen sind nicht allmächtig (haben den Reiseweg nicht geschaffen) *1, und sind auch nicht böse oder führen Tests durch *2

...*1 Kritik an Erlösungsglaube durch Außerdische und *2 Kritik an Angst wegen Außerirdischer

Wir sind nicht allein im Universum

...Fakt! zynisches Grinsen

Conclusio:

Carl Sagan benutzte sein Gehirn nicht nur für Wissenschaft, sondern auch für Weltanschauungen auf die beste Art und Weise.

Was meint Ihr?
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narziss
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Beitrag(#53333) Verfasst am: 15.11.2003, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

+++
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Kramer
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Beitrag(#53341) Verfasst am: 15.11.2003, 01:53    Titel: Re: Contact - der Atheistenfilm Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:

Was meint Ihr?


Ich kenne das Buch nicht, ich weiss nur, dass es wohl schwer verfilbar war, und daher viel geändert und gestrichen wurde. Den Film halte ich letztendlich nicht für atheistisch, da er einem oft genutzen Argument der Christen u.a Religiöser sogar noch Futter liefert. Am Ende scheitert die von Jodie Foster gespielte Wissenschaftlerin nämlich genau daran, woran die Argumentation der Christen meist scheitert: Sie hat eine persönliche Offenbarung, die sie nicht beweisen kann. Der Film tendiert hier für meinen Geschmack zu sehr in eine subjektivistische Richtung "Wahr ist, was Du für wahr hälst."

Es gibt da noch eine weitere Szene, die wohl ein Zugeständnis an das meist christliche Publikum in den USA ist: Bei dem Empfang beim Präsidenten fragt der Ex-Lover, der jetzt theologischer Berater ist die Foster (der Rollenname ist mir gerade nicht geläufig), ob sie beweisen kann, dass sie ihren Vater geliebt hat. Eine typisch christliche Fangfrage, mit der eigentlich jeder gut informierte Atheist und Agnostiker spielend umgehen können sollte. In der Szene geht der Punkt aber an den Theolügen.
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Nergal
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Beitrag(#53348) Verfasst am: 15.11.2003, 03:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wie sah den die Entgegnung aus und was hätte ihr anstellevon ihr gegeben?
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#53353) Verfasst am: 15.11.2003, 03:38    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Wie sah den die Entgegnung aus und was hätte ihr anstellevon ihr gegeben?


Die Entgegnung bestand aus einem ratlosen Blick, soweit ich mich erinnere. Eine passende Antwort passt natürlich nicht in das Dialogschema eine Hollywood-Filmes. Leider auch nicht mehr in meinen Zeitplan heute Nacht. Cool
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step
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Beitrag(#53370) Verfasst am: 15.11.2003, 11:37    Titel: Re: Contact - der Atheistenfilm Antworten mit Zitat

thaukelt hat folgendes geschrieben:
Ich kenne das Buch nicht, ich weiss nur, dass es wohl schwer verfilbar war, und daher viel geändert und gestrichen wurde. Den Film halte ich letztendlich nicht für atheistisch, da er einem oft genutzen Argument der Christen u.a Religiöser sogar noch Futter liefert. Am Ende scheitert die von Jodie Foster gespielte Wissenschaftlerin nämlich genau daran, woran die Argumentation der Christen meist scheitert: Sie hat eine persönliche Offenbarung, die sie nicht beweisen kann. Der Film tendiert hier für meinen Geschmack zu sehr in eine subjektivistische Richtung "Wahr ist, was Du für wahr hälst."

Es gibt da noch eine weitere Szene, die wohl ein Zugeständnis an das meist christliche Publikum in den USA ist: Bei dem Empfang beim Präsidenten fragt der Ex-Lover, der jetzt theologischer Berater ist die Foster (der Rollenname ist mir gerade nicht geläufig), ob sie beweisen kann, dass sie ihren Vater geliebt hat. Eine typisch christliche Fangfrage, mit der eigentlich jeder gut informierte Atheist und Agnostiker spielend umgehen können sollte. In der Szene geht der Punkt aber an den Theolügen.
Das gibt auch meine Ansicht zu dem Film recht gut wieder, soweit ich ihn in Erinnerung habe.
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Spock
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Beitrag(#53373) Verfasst am: 15.11.2003, 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

"Ich bin Wissenschaftlerin, ich brauche Beweise"
"Hast du deinen Vater geliebt?"
"Wie bitte?"
"Deinen Dad, ob du ihn geliebt hast?"
"Oh ja, sehr"
"Beweis es"

Nav, du siehst also, der Film ist nicht ganz so einseitig, wie du es dargestellt hast zwinkern
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Heike N.
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Beitrag(#53378) Verfasst am: 15.11.2003, 12:09    Titel: Re: Contact - der Atheistenfilm Antworten mit Zitat

thaukelt hat folgendes geschrieben:
Den Film halte ich letztendlich nicht für atheistisch, da er einem oft genutzen Argument der Christen u.a Religiöser sogar noch Futter liefert. Am Ende scheitert die von Jodie Foster gespielte Wissenschaftlerin nämlich genau daran, woran die Argumentation der Christen meist scheitert: Sie hat eine persönliche Offenbarung, die sie nicht beweisen kann. Der Film tendiert hier für meinen Geschmack zu sehr in eine subjektivistische Richtung "Wahr ist, was Du für wahr hälst."


Gerade diese Szene halte ich aber diesbezüglich für gar kein gutes Argument.

Sie hat eben diese persönliche Offenbarung und niemand glaubt ihr. IMHO ist die Quintessenz auch nicht "Wahr ist, was du für wahr hälst" sondern "Dir glaubt niemand, wenn du es nicht beweisen kannst".
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narziss
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Beitrag(#53389) Verfasst am: 15.11.2003, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Naja ich finde es aber auch gut, dass beide Positionen beleuchtet werden. Das kann einen ja auf Dialoge vorbereiten.
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step
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Beitrag(#53401) Verfasst am: 15.11.2003, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

gustav hat folgendes geschrieben:
Naja ich finde es aber auch gut, dass beide Positionen beleuchtet werden. Das kann einen ja auf Dialoge vorbereiten.
Stimmt, aber das gilt vermutlich für fast jeden noch so christlichen Film. Die Behauptung war aber, der Film sei explizit atheistisch, und das halte ich für falsch.
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Nergal
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Beitrag(#53411) Verfasst am: 15.11.2003, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, meine Antwort wäre man könnte den Blutdruck, Hirnströme usw messen und so das Gefühl Liebe bzw den dahinter stehenden biochemischen Prozess sichtbar machen.
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#53413) Verfasst am: 15.11.2003, 14:31    Titel: Re: Contact - der Atheistenfilm Antworten mit Zitat

Ah, gut das andere meine Ansicht teilen und Contact für gar nicht so atheistisch halten.

Diejenigen, die das Buch gelesen haben warten vielleicht im Film auf die entsprechenden Schlüsselstellen, die ihn angeblich als atheistisch auszeichnen und übersehen dann die beiden Stellen, die Critic und andere genannt haben. Ich hab das Buch auch nicht gelesen, kann's also nicht beurteilen.

Gerade die Gerichtsverhandlung, oder das Hearing (was auch immer das sein sollte) am Ende dreht den ganzen Film um 180° um. Die Aussage ist: "Geschieht ihr Recht, der skeptischen Atheistin, jetzt glaubt ihr niemand! haha!"

Dabei ist der aufgedrängte Vergleich ihrer Situation mit der von Moses oder UFO-Entführungsopfern vollkommen absurd. Immerhin sind diese Informationen aus dem All gekommen und die Maschine, in die sie eingestiegen ist, hat wenigstens irgendwas getan! Es ist ein großer Unterschied, ob wir Moses glauben sollen, dass er mit Gott gesprochen hat und einem UFO-Opfer, dass es entführt wurde, oder ob wir den Vorgang an sich beobachtet haben und wir nur den Inhalt des Gesprächs mit Gott, oder den grünen Männchen glauben sollen.

Die Aussage der Wissenschaftlerin war ja bei weitem keine Außerordentliche. Die Außerirdischen selbst haben ihr ja nichts wirklich interessantes gesagt. Das war ja nur das gleiche Gesabbel, dass in jeder zweiten Folge von StarTrek seit TNG vorkommt, wenn eine überlegene Spezies eine andere trifft. Was anderes wäre es gewesen, wenn sie behauptet hätte, die Außerirdischen hätten sie zur Herrscherin über die Erde ernannt, oder so.

Die Anwendung von Ockhams Messer war total abstrus. Der exzentrische Mäzen soll das alles nur gefälscht haben um sich über die Menschheit lustig zu machen? Das ist die gleiche cui-bono Logik, die jeder Verschwörungstheorie zugrunde liegt. Bevor man mit Ockhams Messer ein Urteil fällen kann, muss man sich eingehender mit den einzelnen Erklärungsmodellen, die zur Wahl stehen befassen. Gemäß der oberflächlichen Betrachtung, wie sie im Film durchgeführt wurde, würde uns Ockhams Messer auch sagen, dass die Erde flach ist und sich die Sonne um sie dreht.

Spock hat folgendes geschrieben:
"Ich bin Wissenschaftlerin, ich brauche Beweise"
"Hast du deinen Vater geliebt?"
"Wie bitte?"
"Deinen Dad, ob du ihn geliebt hast?"
"Oh ja, sehr"
"Beweis es"

Kannte ich noch nicht, was würdet ihr den darauf antworten?

Spontan fällt mir dazu ein:
  • Wen interessierts? Ob du mir das glaubst ist mir egal!
  • Welche Art von Beweisen würden dich überzeugen? (Häufigkeit der Besuche, oder gar Gehirnstrommessung?)
  • Ich kann wenigstens beweisen, dass er existiert!
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Graf Zahl
untot



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Beitrag(#53432) Verfasst am: 15.11.2003, 15:58    Titel: Re: Contact - der Atheistenfilm Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Die Anwendung von Ockhams Messer war total abstrus. Der exzentrische Mäzen soll das alles nur gefälscht haben um sich über die Menschheit lustig zu machen? Das ist die gleiche cui-bono Logik, die jeder Verschwörungstheorie zugrunde liegt. Bevor man mit Ockhams Messer ein Urteil fällen kann, muss man sich eingehender mit den einzelnen Erklärungsmodellen, die zur Wahl stehen befassen. Gemäß der oberflächlichen Betrachtung, wie sie im Film durchgeführt wurde, würde uns Ockhams Messer auch sagen, dass die Erde flach ist und sich die Sonne um sie dreht.


Ockhams Messer wurde absichtlich auf abstruse Weise eingesetzt. Wie man ja nach der Anhörung sehen konnte, wußte nämlich der Militärfritze, daß die Videokassette mehrere Stunden "Schnee" aufgezeichnet hatte, obwohl die Kapsel ja für Außenstehende nur ein paar Sekunden unterwegs war.
Er hat O's Messer auf die Art eingesetzt, damit die Öffentlichkeit der Foster nicht glaubt.
Gemäß der Hollywood-Mentalität, daß die Existenz von Außerirdischen der Öffentlichkeit vorenhalten werden müßte...

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Spock hat folgendes geschrieben:

"Ich bin Wissenschaftlerin, ich brauche Beweise"
"Hast du deinen Vater geliebt?"
"Wie bitte?"
"Deinen Dad, ob du ihn geliebt hast?"
"Oh ja, sehr"
"Beweis es"


Kannte ich noch nicht, was würdet ihr den darauf antworten?

Spontan fällt mir dazu ein:

* Wen interessierts? Ob du mir das glaubst ist mir egal!

Das würde Dein "Gegner" bestimmt als Punkt für sich verbuchen: "Siehst Du, weil Du es nicht beweisen kannst, sagst Du einfach, daß es Dir egal ist."


Sokrateer hat folgendes geschrieben:
* Welche Art von Beweisen würden dich überzeugen? (Häufigkeit der Besuche, oder gar Gehirnstrommessung?)

Das wäre eine denkbare Antwort. Gehirnströme, Puls, Herzfrequenz, usw.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
* Ich kann wenigstens beweisen, dass er existiert!

Es geht ja nicht darum, zu beweisen, daß der Vater existiert, sondern darum die Liebe zu ihm zu beweisen. Der religiöse Diskussionspartner würde das m.E. als Ausweichmanöver interpretieren.
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Spock
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Beitrag(#53450) Verfasst am: 15.11.2003, 16:26    Titel: Re: Contact - der Atheistenfilm Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
thaukelt hat folgendes geschrieben:
Den Film halte ich letztendlich nicht für atheistisch, da er einem oft genutzen Argument der Christen u.a Religiöser sogar noch Futter liefert. Am Ende scheitert die von Jodie Foster gespielte Wissenschaftlerin nämlich genau daran, woran die Argumentation der Christen meist scheitert: Sie hat eine persönliche Offenbarung, die sie nicht beweisen kann. Der Film tendiert hier für meinen Geschmack zu sehr in eine subjektivistische Richtung "Wahr ist, was Du für wahr hälst."


Gerade diese Szene halte ich aber diesbezüglich für gar kein gutes Argument.

Sie hat eben diese persönliche Offenbarung und niemand glaubt ihr. IMHO ist die Quintessenz auch nicht "Wahr ist, was du für wahr hälst" sondern "Dir glaubt niemand, wenn du es nicht beweisen kannst".
Am Ende wird ja gezeigt, dass sie doch Recht hatte. Zwar erfährt sie das nicht selbst, doch einige Leute des Teams stellen fest, dass die Interferenzen, die das Band aufgenommen hat, genau den von der Wissenschaftlerin angegebenen Zeitraum wiedergeben.

@ Sokrateer: In dem Fall würde ich auf Kernspinaufnahmen von Gehirnaktivitäten verweisen, die genau zeigen können, welche Bereiche des Gehirns aktiv waren, wenn man an jemanden bestimmten gedacht hat. Spätestens in ein paar Jahren sollte das soweit ausgereift sein, dass es hinreichend für einen Beweis ist.
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step
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Beitrag(#53455) Verfasst am: 15.11.2003, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Das Fiese an der Frage ist ja, daß ein Bereich gewählt wird (die Liebe), der erstens privater Natur und zweitens stark emotionalen Kontextes ist. Jeder, der sowas in einer Diskussion dennoch operationalisiert (Gehirnströme usw.), setzt sich sofort in ein gefühlloses Licht, da suggeriert wird, er halte die Liebe für nicht mehr als Gehirnströme. Deshalb wird dieser Trick auch regelmäßig von Gläubigen angewandt.
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Spock
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Beitrag(#53456) Verfasst am: 15.11.2003, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Jeder, der sowas in einer Diskussion dennoch operationalisiert (Gehirnströme usw.), setzt sich sofort in ein gefühlloses Licht, da suggeriert wird, er halte die Liebe für nicht mehr als Gehirnströme. Deshalb wird dieser Trick auch regelmäßig von Gläubigen angewandt.
Ich halte die Liebe ja nicht nur für Gehirnströme, sondern auch für hormonelle Chemie zynisches Grinsen

Am Hormonhaushalt lässt sie sich übrigens auch nachweisen, da Liebe einen ganzen Hormoncocktail ausschüttet, aber z.B. Sex ohne Liebe lediglich das Sexualhormon Testosteron.
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Nav
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Beitrag(#53457) Verfasst am: 15.11.2003, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Das Fiese an der Frage ist ja, daß ein Bereich gewählt wird (die Liebe), der erstens privater Natur und zweitens stark emotionalen Kontextes ist. Jeder, der sowas in einer Diskussion dennoch operationalisiert (Gehirnströme usw.), setzt sich sofort in ein gefühlloses Licht, da suggeriert wird, er halte die Liebe für nicht mehr als Gehirnströme. Deshalb wird dieser Trick auch regelmäßig von Gläubigen angewandt.


Dieser Trick zieht bei mir aber nicht, weil die Gefühle um nichts weniger echt sind, wenn man sie erklären kann.

Im Gegenteil! Dadurch werden sie überhaupt erst greifbar und "real".

Als "gefühllos" würde ich mich persönlich zumindest nicht bezeichnen.
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Spock
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Beitrag(#53460) Verfasst am: 15.11.2003, 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich geb zu, dass die Liebe erstmal nicht mehr so romantisch klingt, wenn man sie derart pragmatisch sieht, wie vielleicht Nav und ich, aber das hält einen doch nicht davon ab, ein romantischer Mensch zu sein.
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step
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Beitrag(#53461) Verfasst am: 15.11.2003, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

@Nav: Ist mir schon klar, daß das bei Dir und den meisten hier nicht zieht.
Nav hat folgendes geschrieben:
.. weil die Gefühle um nichts weniger echt sind, wenn man sie erklären kann.
Die Auswirkungen von Entmystifizierung und Aufklärung generell sind für mich ein in gewisser Weise offener Punkt. Es ist nicht so klar erwiesen, daß mehr Kenntnis über die Welt auch notwendig ein glücklicheres Leben bedeutet. Dies ist eine der für mich interessantesten Fragen überhaupt.

gruß/step
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Nav
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Beitrag(#53462) Verfasst am: 15.11.2003, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
Ich geb zu, dass die Liebe erstmal nicht mehr so romantisch klingt, wenn man sie derart pragmatisch sieht, wie vielleicht Nav und ich, aber das hält einen doch nicht davon ab, ein romantischer Mensch zu sein.


Ich brauche halt die Metaphysik nicht, um mich gut zu fühlen, hehe... ob die Romantik aus der Seele ( Komplett von der Rolle ) oder aus dem Gehirn ( Daumen hoch! ) kommt, ist egal, solange sie empfunden wird.

Mehr noch:

Wenn man die Umstände kennt, unter denen solche Gefühle existieren können, dann kann man diese Umstände auch herbeiführen und hier im Diesseits mehr an Schönem und Guten erleben, als es im Jenseits jemals möglich wäre.

Frage an die Eschatologen hier:

Sind "Erlöste" im dauernden Endorphin- und Oxytocinrausch? zynisches Grinsen
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Alzi
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 2760
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Beitrag(#53474) Verfasst am: 15.11.2003, 17:25    Titel: Re: Contact - der Atheistenfilm Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
* Ich kann wenigstens beweisen, dass er existiert!

Es geht ja nicht darum, zu beweisen, daß der Vater existiert, sondern darum die Liebe zu ihm zu beweisen. Der religiöse Diskussionspartner würde das m.E. als Ausweichmanöver interpretieren.


"Liebe" ist ein schwammiger Begriff.
Niemand muß seine Liebe beweisen, denn Liebe ist ein Gefühl, wie soll man persönliche Gefühle beweisen?

Einem Christen, der behaupten jenen "Christos" zu lieben, nehme ich das erst einmal ab, aber sobald er anfängt, sich in die Liebe Anderer dirigistisch mit Feuer und Schwert einzumischen, dann hat er die persönliche Ebene verlassen und seinen "Christus" zum verbindlichen Absolutum erklärt.

Eine Antwort wäre gewesen:
Lieben sie meinen Vater (das Schnitzpix)?
Wenn nicht, dann ab in den Folterkeller ...

In einsamen Nächten stelle ich mir meine Idealfrau vor, und ich liebe sie!
(Ein starker Atheist würde jetzt behaupten, daß dieses Idol nicht existiert, womit er jedoch im Irrtum ist, denn diese Frau könnte durchaus existieren ... )
Wenn ich mir nun einbilde, daß ich auf einem Bein hüpfen müsse und vor dem Treffen mit ihr keine anderen Frauen ansehen dürfte, dann ist das zwar lächerlich, aber es schadet niemandem und ist meine Privatangelegenheit.

Wenn ich allerdings beginne, andere Menschen mit Gewalt und Scheiterhaufen dazu zu zwingen, ebenfalls auf einem Bein zu hüpfen und andere nicht anzusehen, damit auch sie mein Idol einmal treffen, dann ist das kriminell.
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step
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Beitrag(#53476) Verfasst am: 15.11.2003, 17:29    Titel: Re: Contact - der Atheistenfilm Antworten mit Zitat

Alzi hat folgendes geschrieben:
In einsamen Nächten stelle ich mir meine Idealfrau vor, und ich liebe sie! (Ein starker Atheist würde jetzt behaupten, daß dieses Idol nicht existiert, womit er jedoch im Irrtum ist, denn diese Frau könnte durchaus existieren ... )
OT, aber das würde er nicht! Denn Deine Idealfrau ist ja hinreichend konkret definiert, so daß es Sinn macht zu sagen, sie könnte möglicherweise existieren. Oder?
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Alzi
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Beitrag(#53479) Verfasst am: 15.11.2003, 17:40    Titel: OT Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
In einsamen Nächten stelle ich mir meine Idealfrau vor, und ich liebe sie! (Ein starker Atheist würde jetzt behaupten, daß dieses Idol nicht existiert, womit er jedoch im Irrtum ist, denn diese Frau könnte durchaus existieren ... )
OT, aber das würde er nicht! Denn Deine Idealfrau ist ja hinreichend konkret definiert, so daß es Sinn macht zu sagen, sie könnte möglicherweise existieren. Oder?


Ich kann diese Idealfrau (diesen Gott) nicht vorzeigen (obwohl sie meßbar auf mich wirkt zwinkern ) und allein daraus schließt der starke Atheist, daß sie (er, es) nicht existiert - ein offensichtlicher Fehlschluß!

Wie sonst könnte ein st.A. pauschal alle Götter als nicht existent erklären?
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step
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Beitrag(#53484) Verfasst am: 15.11.2003, 17:54    Titel: Re: OT Antworten mit Zitat

Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
In einsamen Nächten stelle ich mir meine Idealfrau vor, und ich liebe sie! (Ein starker Atheist würde jetzt behaupten, daß dieses Idol nicht existiert, womit er jedoch im Irrtum ist, denn diese Frau könnte durchaus existieren ... )
OT, aber das würde er nicht! Denn Deine Idealfrau ist ja hinreichend konkret definiert, so daß es Sinn macht zu sagen, sie könnte möglicherweise existieren. Oder?
Ich kann diese Idealfrau (diesen Gott) nicht vorzeigen (obwohl sie meßbar auf mich wirkt zwinkern )

Nicht sie wirkt, Deine Vorstellung von ihr wirkt, egal ob sie existiert oder nicht.
Alzi hat folgendes geschrieben:
... und allein daraus schließt der starke Atheist, daß sie (er, es) nicht existiert - ein offensichtlicher Fehlschluß!


Alzi hat folgendes geschrieben:
Wie sonst könnte ein st.A. pauschal alle Götter als nicht existent erklären?
So pauschal tut er es nicht. Folgende Varianten kann ich nachvollziehen:
(1) Er lehnt gewisse (oder alle ihm bekannten) konkrete Götter ab, soweit sich auf ihrer Annahme basierende Vorraussagen als falsch erwiesen. Das wäre, als wenn DU behaupten würdest, Deine Idealfrau sitze neben Dir. Tust Du aber nicht.
(2) Er hält ein Modell ohne konkrete Götter für die bisher beste Beschreibung der wahrnehmbaren Welt. Das wäre kein Konflikt zu Deiner Wunschfrau, denn auch Du benötigst ja nicht die Annahme der tatsächlichen Existenz Deiner Wunschfrau.
(3) Er lehnt pauschal die Sinnhaftigkeit der Annahme übernatürlicher Götter ab, solange niemand konkret definieren kann, was übernatürlich überhaupt sein soll. Das wäre, als wenn Du Dich weigern würdest, Deine Idealfrau zu beschreiben. Tust Du aber nicht.

gruß/step
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Alzi
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Beitrag(#53491) Verfasst am: 15.11.2003, 18:28    Titel: Re: OT Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
... und allein daraus schließt der starke Atheist, daß sie (er, es) nicht existiert - ein offensichtlicher Fehlschluß!

Alzi hat folgendes geschrieben:
Wie sonst könnte ein st.A. pauschal alle Götter als nicht existent erklären?

So pauschal tut er es nicht.


Dann hätte man vorher den Begriff st.A. klären sollen, ich ging davon aus, daß ein starker Atheist alle Götter als nichtexistent ansieht, solange sie ihm nicht vorgeführt werden.

Was ist Deiner Meinung nach der Unterschied zwischen "starkem" und "schwachem" A. ?


Zitat:
Folgende Varianten kann ich nachvollziehen:
(1) Er lehnt gewisse (oder alle ihm bekannten) konkrete Götter ab, soweit sich auf ihrer Annahme basierende Vorraussagen als falsch erwiesen. Das wäre, als wenn DU behaupten würdest, Deine Idealfrau sitze neben Dir. Tust Du aber nicht.


Und das tun auch die meisten Gottgläubigen nicht, wenigstens ist das keine offizielle Katholenlehre.


Zitat:
(2) Er hält ein Modell ohne konkrete Götter für die bisher beste Beschreibung der wahrnehmbaren Welt.


Ein Glaube ...
Man könnte Ockhams Rasiermesser anführen, aber das schneidet nur bei gleichwertigen Modellen.
Das Gefühl der Geborgenheit in der Welt kann der Atheismus nicht so eindringlich vermitteln, wie ein Gottesglaube (wenn man sich den Gott dementsprechend geschickt wählt).



Zitat:
Das wäre kein Konflikt zu Deiner Wunschfrau, denn auch Du benötigst ja nicht die Annahme der tatsächlichen Existenz Deiner Wunschfrau.


Es kommt darauf an, was ich damit "bezwecke", manche jagen ein Leben lang ihren Idealen hinterher (und manche finden sie auch).
Jede Religion ist menschengemacht - Götter wurden von Menschen für Menschen geschaffen, wer diese nützliche Einrichtung pervertiert, indem der Mensch nun den von ihm geschaffenen Götter dienen muß, handelt unredlich und machtlüstern.


Zitat:
(3) Er lehnt pauschal die Sinnhaftigkeit der Annahme übernatürlicher Götter ab, ...


"Sinn" ist immer subjektiv.
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step
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Beitrag(#53504) Verfasst am: 15.11.2003, 19:25    Titel: Re: OT Antworten mit Zitat

Alzi hat folgendes geschrieben:
Dann hätte man vorher den Begriff st.A. klären sollen, ich ging davon aus, daß ein starker Atheist alle Götter als nichtexistent ansieht, solange sie ihm nicht vorgeführt werden.
Praktisch tut er es wohl auch, in dem Sinne, daß er keinen ihm bisher bekannten Gott als existent ansieht.
Alzi hat folgendes geschrieben:
Was ist Deiner Meinung nach der Unterschied zwischen "starkem" und "schwachem" A. ?
Kein wesentlicher in bezug auf (1), (2) und (3). Manche definieren aber einen starken Atheisten extra so, daß er verbohrt ist.
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
(1) Er lehnt gewisse (oder alle ihm bekannten) konkrete Götter ab, soweit sich auf ihrer Annahme basierende Vorraussagen als falsch erwiesen. Das wäre, als wenn Du behaupten würdest, Deine Idealfrau sitze neben Dir. Tust Du aber nicht.
Und das tun auch die meisten Gottgläubigen nicht, wenigstens ist das keine offizielle Katholenlehre.
Doch, z.B. glauben sie offiziell an die Sintflut, die Schöpfung der Arten, die Jungfrauengeburt, die Auferstehung, Wasserlaufen, die Verwandlung von Oblaten in das Fleisch Jesu usw. - nur "Kuschelchristen" sehen das nicht so eng.
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
(2) Er hält ein Modell ohne konkrete Götter für die bisher beste Beschreibung der wahrnehmbaren Welt.
Ein Glaube ...
"halten für" ist w-glauben, kein m-glauben. w-Glauben ist überprüfbar.
Alzi hat folgendes geschrieben:
Das Gefühl der Geborgenheit in der Welt kann der Atheismus nicht so eindringlich vermitteln, wie ein Gottesglaube (wenn man sich den Gott dementsprechend geschickt wählt).
Richtig! Das versuche ich immer wieder damit auszudrücken, daß eine Modellbewertung immer von einem Ziel ausgeht (siehe KR-Diskussion). Wenn das Ziel ist, sich geborgen zu fühlen, mag der Theismus die bessere Methode sein.
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Das wäre kein Konflikt zu Deiner Wunschfrau, denn auch Du benötigst ja nicht die Annahme der tatsächlichen Existenz Deiner Wunschfrau.
Es kommt darauf an, was ich damit "bezwecke", manche jagen ein Leben lang ihren Idealen hinterher (und manche finden sie auch).
Das ist zwar richtig (siehe oben), aber es ändert nichts an der Tatsache, daß es ausreicht, wenn Du an ihre Existenz glaubst. Ob sie tatsächlich existiert, spielt für Dein Verhalten solange keine Rolle, wie Du sie nicht triffst.
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
(3) Er lehnt pauschal die Sinnhaftigkeit der Annahme übernatürlicher Götter ab, ...
"Sinn" ist immer subjektiv.
Diese Killerphrase könnte von schmerzlos sein. Ich präzisiere also: (3) Er lehnt schon aus begriffslogischen Gründen jegliche Relevanz der Annahme übernatürlicher Götter für die im Sinne der Vorraussage erfolgreiche Modellierung der wahrnehmbaren Welt ab.

gruß/step
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ric
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Beitrag(#53593) Verfasst am: 15.11.2003, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne Buch und Film. Der Film war wegen Jodie Foster keine Schrott. Ich liebe es... Ansonsten hatte er mit Sagans Buch nur noch am Rande zu tun. Im Buch geht nämlich eine Gruppe von Wissenschaftlern auf die Reise, so daß sie sich nach der Rückkehr austauschen können. Sagan wußte wohl, warum er eien Gruppe losschickt. zwinkern

Auch gab es im Buch zwei Religiöse Nebenpersonen, von denen eine völlig irrational gegen das Projekt wetterete, während die andere in tiefe Selbstzweifel gestürzt wurde. Also das Buch hatte eine sehr deutliche atheistische Aussage.

P.S. kennt jemand einen Film, der besser als das Buch war? (nicht Bücher, die nach dem Film geschrieben wurden)
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step
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Beitrag(#53596) Verfasst am: 15.11.2003, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
P.S. kennt jemand einen Film, der besser als das Buch war? (nicht Bücher, die nach dem Film geschrieben wurden)
Ich nicht.
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Alzi
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Wohnort: Oberfranken

Beitrag(#53760) Verfasst am: 16.11.2003, 01:45    Titel: OT Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
Dann hätte man vorher den Begriff st.A. klären sollen, ich ging davon aus, daß ein starker Atheist alle Götter als nichtexistent ansieht, solange sie ihm nicht vorgeführt werden.
Praktisch tut er es wohl auch, in dem Sinne, daß er keinen ihm bisher bekannten Gott als existent ansieht.

step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
(3) Er lehnt pauschal die Sinnhaftigkeit der Annahme übernatürlicher Götter ab, ...
"Sinn" ist immer subjektiv.
Diese Killerphrase könnte von schmerzlos sein. Ich präzisiere also: (3) Er lehnt schon aus begriffslogischen Gründen jegliche Relevanz der Annahme übernatürlicher Götter für die im Sinne der Vorraussage erfolgreiche Modellierung der wahrnehmbaren Welt ab.


Also doch eine pauschale Ablehnung aller Götter, die weiter oben noch von Dir bestritten wurde.



step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
(1) Er lehnt gewisse (oder alle ihm bekannten) konkrete Götter ab, soweit sich auf ihrer Annahme basierende Vorraussagen als falsch erwiesen. Das wäre, als wenn Du behaupten würdest, Deine Idealfrau sitze neben Dir. Tust Du aber nicht.

Und das tun auch die meisten Gottgläubigen nicht, wenigstens ist das keine offizielle Katholenlehre.

Doch, z.B. glauben sie offiziell an die Sintflut, die Schöpfung der Arten, die Jungfrauengeburt, die Auferstehung, Wasserlaufen, die Verwandlung von Oblaten in das Fleisch Jesu usw. - nur "Kuschelchristen" sehen das nicht so eng.


So kann man zwar das von den Katholiken (oder der V2-Sekte) gelehrte Gottesbild ablehnen, aber schon beim Gott des Islams versagt diese Methode, wie bei den meisten anderen Göttern auch - vom Deismus gar nicht zu reden.


step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
(2) Er hält ein Modell ohne konkrete Götter für die bisher beste Beschreibung der wahrnehmbaren Welt.

Ein Glaube ...

"halten für" ist w-glauben, kein m-glauben. w-Glauben ist überprüfbar.


Ach ja, auch bezüglich des "besten" Modells?
Dann wärst Du der einzige, der das kann, denn bisher mußte man immer auf eine "Widerlegung" des Modells warten, um dessen Unzulänglichkeit zu erkennen.


step hat folgendes geschrieben:
Wenn das Ziel ist, sich geborgen zu fühlen, mag der Theismus die bessere Methode sein.


Ich begreife immer noch nicht, was Dich stört, denn ein Gottesglaube muß nicht zwangsläufig die Wissenschaften und deren Modelle einschränken, wie es die Katholen gerne hätten.
Man kann Wissenschaft betreiben und dennoch an Götter glauben, wenn man sie sich geschickt wählt, denn jede Religion ist menschengemacht (wie auch jedes wissenschaftliche Modell).


step hat folgendes geschrieben:
Das ist zwar richtig (siehe oben), aber es ändert nichts an der Tatsache, daß es ausreicht, wenn Du an ihre Existenz [meiner Idealfrau] glaubst. Ob sie tatsächlich existiert, spielt für Dein Verhalten solange keine Rolle, wie Du sie nicht triffst.


Genau, aber Du behauptest (pauschal), daß sie nicht existiert (auf Götter und den Atheismus übertragen), und daher ist starker Atheismus eben auch ein Glaube, der Götter von vorneherein nicht für möglich hält.

St.A. ist mE nicht begründbar, bei agnostischem A. taucht dieses "Problem" nicht auf.
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Beitrag(#53761) Verfasst am: 16.11.2003, 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

Mit Verlaub, zu "Contact" habe ich mich noch gar nicht geäußert.

Zitat:
"Beweise, daß Du Deinen Vater geliebt hast."


(1) Ich weiß leider nicht, was das über Gott aussagen soll. Die Existenz einer Emotion oder Eigenschaft beweist noch nicht, daß es eine metaphysische Entität gibt. Ebenso beweist die Existenz der Liebe als solcher nicht die Eigenschaften einer solchen Entität. Die Frage ist, streng wissenschaftlich gesehen, unredlich, weil sie den Wissenschaftler dazu zwingen würde, außerhalb seines Terrains zu argumentieren.

Christen argumentieren mit ihren Theorien gerne in die Welt der Wissenschaft hinein, reden etwa von Intelligent Design oder der perfekten Abbildung der Quantentheorie in der Bibel, über biblische Gentechnik. Wissenschaftler argumentieren aber über Evolutionsbiologie, über Quantentheorie, über Gentechnik und nicht über Metaphysik.

(2) Der Sachverhalt, daß ich etwas empfinde, beweist im übrigen noch nicht die Wahrheit dessen. Ich mag glauben, daß ich liebe, obgleich "Liebe" ja nur der Versuch einer "Auskleidung" meiner sexuellen Triebe durch mein Gehirn sein mag. Ich mag glauben, daß es einen Gott gibt, obgleich "religiöse Erfahrung" nur ein epileptischer Anfall sein könnte. Daß ich also etwas als wahr empfinde, auch jemanden "sehr zu lieben" (obgleich die Liebe eines Kindes für seinen Elter üblicherweise nicht sexueller Natur ist), spricht noch nicht für die Existenz dessen, was ich fühle, in der außerhalb meines Körpers befindlichen oder stattfindenden Realität.

Man kann es also durchaus zynisch sehen.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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