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Bank kauft US-Schulden auf

 
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devi
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Anmeldungsdatum: 18.11.2008
Beiträge: 277

Beitrag(#1197264) Verfasst am: 31.01.2009, 00:22    Titel: Bank kauft US-Schulden auf Antworten mit Zitat

Vor einigen Tagen habe ich auf NTV oder N24 im Ticker diese Schlagzeile so aus dem Augenwinkel gelesen. Ich wollte mir das später genauer im Internet nachlesen, finde aber nichts zu dieser Nachricht. Weiß einer Näheres?
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1197274) Verfasst am: 31.01.2009, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

War das dieser Bad Bank-Kram?
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devi
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 18.11.2008
Beiträge: 277

Beitrag(#1197289) Verfasst am: 31.01.2009, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, aber so genau weiß ich es auch nicht. Die Bank klang nach einer Notenbank.
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1197296) Verfasst am: 31.01.2009, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

man kann schulden kaufen?
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1197304) Verfasst am: 31.01.2009, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
man kann schulden kaufen?
klar
nennt sich Anleihen
_________________
Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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devi
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 18.11.2008
Beiträge: 277

Beitrag(#1197305) Verfasst am: 31.01.2009, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Jajn. Man kann die Schulden kaufen und in Zukunft keine Zinsen verlangen oder Teil der Schulden erlassen.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1198027) Verfasst am: 31.01.2009, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe die Meldung gehoert, dass die amerikanische Fed vorhat amerikanische Staatsanleihen aufzukaufen, vielleicht meinst Du ja das.

Die ganze Aktion riecht mir allerdings ziemlich nach Taeuschung darueber, worum es wirklich geht. So wie das geplant ist, bedeutet dies, dass der Staat letzten Endes Schulden bei sich selber hat. Und wo soll das Geld denn herkommen? Will der Staat dann neue Anleihen ausgeben um die alten mit dem Geld zu kaufen? Das waere widersinnig, weil sich der Zustand hinterher nicht von dem vorher unterscheiden wuerde. Die Fed hat allerdings, als Notenbank, noch eine andere Moeglichkeit. Sie kann naemlich neues Geld drucken und ich vermute mal, dass es genau darum gehen soll. Und hier liegt die Taeuschung bei der Sache. Ehrlicher waere es zu sagen, dass der Staat vorhat seine "Rettungspakete" durch die Ausgabe frischgedruckten Geldes zu finanzieren, das geht naemlich auch direkt, ohne Umweg ueber den verschleiernden Kauf der eigenen Anleihen, weil dann ist Geld ja weg und man muss sich frisches beschaffen fuer die "Rettungspakete", ergo neue Schulden machen, d.h. neue Staatsanleihen ausgeben.. zwinkern
Das ist natuerlich problematisch, weil der "Zimbabwe-Effekt" auftreten koennte, wenn man zu fleissig ist beim Gelddrucken und ich vermute, dass man es deshalb vorzieht nicht so furchtbar direkt zu sagen, worum es wirklich geht.

Ich bleibe jedenfalls short im US-Dollar. zwinkern

Gruss, Bernie
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1198150) Verfasst am: 31.01.2009, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Meldung gehoert, dass die amerikanische Fed vorhat amerikanische Staatsanleihen aufzukaufen, vielleicht meinst Du ja das.

Die ganze Aktion riecht mir allerdings ziemlich nach Taeuschung darueber, worum es wirklich geht. So wie das geplant ist, bedeutet dies, dass der Staat letzten Endes Schulden bei sich selber hat. Und wo soll das Geld denn herkommen? Will der Staat dann neue Anleihen ausgeben um die alten mit dem Geld zu kaufen? Das waere widersinnig, weil sich der Zustand hinterher nicht von dem vorher unterscheiden wuerde. Die Fed hat allerdings, als Notenbank, noch eine andere Moeglichkeit. Sie kann naemlich neues Geld drucken und ich vermute mal, dass es genau darum gehen soll. Und hier liegt die Taeuschung bei der Sache. Ehrlicher waere es zu sagen, dass der Staat vorhat seine "Rettungspakete" durch die Ausgabe frischgedruckten Geldes zu finanzieren, das geht naemlich auch direkt, ohne Umweg ueber den verschleiernden Kauf der eigenen Anleihen, weil dann ist Geld ja weg und man muss sich frisches beschaffen fuer die "Rettungspakete", ergo neue Schulden machen, d.h. neue Staatsanleihen ausgeben.. zwinkern
Das ist natuerlich problematisch, weil der "Zimbabwe-Effekt" auftreten koennte, wenn man zu fleissig ist beim Gelddrucken und ich vermute, dass man es deshalb vorzieht nicht so furchtbar direkt zu sagen, worum es wirklich geht.

Ich bleibe jedenfalls short im US-Dollar. zwinkern

Gruss, Bernie

Wieso Täuschung? Das ist soweit ich weiß ein reguläres Mittel, um das Zinsniveau auf das gewünschte Maß zu bringen.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1198180) Verfasst am: 31.01.2009, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Meldung gehoert, dass die amerikanische Fed vorhat amerikanische Staatsanleihen aufzukaufen, vielleicht meinst Du ja das.

Die ganze Aktion riecht mir allerdings ziemlich nach Taeuschung darueber, worum es wirklich geht. So wie das geplant ist, bedeutet dies, dass der Staat letzten Endes Schulden bei sich selber hat. Und wo soll das Geld denn herkommen? Will der Staat dann neue Anleihen ausgeben um die alten mit dem Geld zu kaufen? Das waere widersinnig, weil sich der Zustand hinterher nicht von dem vorher unterscheiden wuerde. Die Fed hat allerdings, als Notenbank, noch eine andere Moeglichkeit. Sie kann naemlich neues Geld drucken und ich vermute mal, dass es genau darum gehen soll. Und hier liegt die Taeuschung bei der Sache. Ehrlicher waere es zu sagen, dass der Staat vorhat seine "Rettungspakete" durch die Ausgabe frischgedruckten Geldes zu finanzieren, das geht naemlich auch direkt, ohne Umweg ueber den verschleiernden Kauf der eigenen Anleihen, weil dann ist Geld ja weg und man muss sich frisches beschaffen fuer die "Rettungspakete", ergo neue Schulden machen, d.h. neue Staatsanleihen ausgeben.. zwinkern
Das ist natuerlich problematisch, weil der "Zimbabwe-Effekt" auftreten koennte, wenn man zu fleissig ist beim Gelddrucken und ich vermute, dass man es deshalb vorzieht nicht so furchtbar direkt zu sagen, worum es wirklich geht.

Ich bleibe jedenfalls short im US-Dollar. zwinkern

Gruss, Bernie

Wieso Täuschung? Das ist soweit ich weiß ein reguläres Mittel, um das Zinsniveau auf das gewünschte Maß zu bringen.


Auf das Zinsniveau hat das keinen Einfluss, weil das Zinsniveau fuer Staatsanleihen vom Markt bestimmt wird. Die einzige wirkliche Stellschraube fuer die Veraenderung des Zinzniveaus liegt bei den Leitzinsen, d.h. dem Zinsatz den die Fed von den Banken verlangt, wenn die sich bei ihr Geld leihen und dies wirkt nur indirekt und vor allem bei den langen Laufzeiten praktisch ueberhaupt nicht.

Gruss, Bernie
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1198400) Verfasst am: 01.02.2009, 03:17    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Meldung gehoert, dass die amerikanische Fed vorhat amerikanische Staatsanleihen aufzukaufen, vielleicht meinst Du ja das.

Die ganze Aktion riecht mir allerdings ziemlich nach Taeuschung darueber, worum es wirklich geht. So wie das geplant ist, bedeutet dies, dass der Staat letzten Endes Schulden bei sich selber hat. Und wo soll das Geld denn herkommen? Will der Staat dann neue Anleihen ausgeben um die alten mit dem Geld zu kaufen? Das waere widersinnig, weil sich der Zustand hinterher nicht von dem vorher unterscheiden wuerde. Die Fed hat allerdings, als Notenbank, noch eine andere Moeglichkeit. Sie kann naemlich neues Geld drucken und ich vermute mal, dass es genau darum gehen soll. Und hier liegt die Taeuschung bei der Sache. Ehrlicher waere es zu sagen, dass der Staat vorhat seine "Rettungspakete" durch die Ausgabe frischgedruckten Geldes zu finanzieren, das geht naemlich auch direkt, ohne Umweg ueber den verschleiernden Kauf der eigenen Anleihen, weil dann ist Geld ja weg und man muss sich frisches beschaffen fuer die "Rettungspakete", ergo neue Schulden machen, d.h. neue Staatsanleihen ausgeben.. zwinkern
Das ist natuerlich problematisch, weil der "Zimbabwe-Effekt" auftreten koennte, wenn man zu fleissig ist beim Gelddrucken und ich vermute, dass man es deshalb vorzieht nicht so furchtbar direkt zu sagen, worum es wirklich geht.

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Wieso Täuschung? Das ist soweit ich weiß ein reguläres Mittel, um das Zinsniveau auf das gewünschte Maß zu bringen.


Auf das Zinsniveau hat das keinen Einfluss, weil das Zinsniveau fuer Staatsanleihen vom Markt bestimmt wird. Die einzige wirkliche Stellschraube fuer die Veraenderung des Zinzniveaus liegt bei den Leitzinsen, d.h. dem Zinsatz den die Fed von den Banken verlangt, wenn die sich bei ihr Geld leihen und dies wirkt nur indirekt und vor allem bei den langen Laufzeiten praktisch ueberhaupt nicht.

Das betrifft nur M1, also das Zentralbankgeld und das schlägt sich gewöhnlich auch auf M2, also den Geldmarkt durch. Die Banken horten das Geld aber offenbar, also wird direkt in den Geldmarkt eingegriffen. Der Zweck der ganzen Zinspolitik ist schließlich, dass eine Zinssenkung auch auf dem Geldmarkt und damit in der Wirtschaft ankommt.
Wie da jetzt der Mechanismus genau funktioniert, weiß ich nicht. Die Fed und auch die EZB dürften auch Unternehmensanleihen kaufen.
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Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#1198401) Verfasst am: 01.02.2009, 03:18    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Der Zweck der ganzen Zinspolitik ist schließlich, dass eine Zinssenkung auch auf dem Geldmarkt und damit in der Wirtschaft ankommt.
.


Das funktioniert so großartig und zeitnah wie beim Öl und beim Gas.
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27os
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#1198768) Verfasst am: 01.02.2009, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Meldung gehoert, dass die amerikanische Fed vorhat amerikanische Staatsanleihen aufzukaufen, vielleicht meinst Du ja das.

Die ganze Aktion riecht mir allerdings ziemlich nach Taeuschung darueber, worum es wirklich geht. So wie das geplant ist, bedeutet dies, dass der Staat letzten Endes Schulden bei sich selber hat. Und wo soll das Geld denn herkommen? Will der Staat dann neue Anleihen ausgeben um die alten mit dem Geld zu kaufen? Das waere widersinnig, weil sich der Zustand hinterher nicht von dem vorher unterscheiden wuerde. Die Fed hat allerdings, als Notenbank, noch eine andere Moeglichkeit. Sie kann naemlich neues Geld drucken und ich vermute mal, dass es genau darum gehen soll. Und hier liegt die Taeuschung bei der Sache. Ehrlicher waere es zu sagen, dass der Staat vorhat seine "Rettungspakete" durch die Ausgabe frischgedruckten Geldes zu finanzieren, das geht naemlich auch direkt, ohne Umweg ueber den verschleiernden Kauf der eigenen Anleihen, weil dann ist Geld ja weg und man muss sich frisches beschaffen fuer die "Rettungspakete", ergo neue Schulden machen, d.h. neue Staatsanleihen ausgeben.. zwinkern
Das ist natuerlich problematisch, weil der "Zimbabwe-Effekt" auftreten koennte, wenn man zu fleissig ist beim Gelddrucken und ich vermute, dass man es deshalb vorzieht nicht so furchtbar direkt zu sagen, worum es wirklich geht.

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Auf das Zinsniveau hat das keinen Einfluss, weil das Zinsniveau fuer Staatsanleihen vom Markt bestimmt wird. Die einzige wirkliche Stellschraube fuer die Veraenderung des Zinzniveaus liegt bei den Leitzinsen, d.h. dem Zinsatz den die Fed von den Banken verlangt, wenn die sich bei ihr Geld leihen und dies wirkt nur indirekt und vor allem bei den langen Laufzeiten praktisch ueberhaupt nicht.

Das betrifft nur M1, also das Zentralbankgeld und das schlägt sich gewöhnlich auch auf M2, also den Geldmarkt durch. Die Banken horten das Geld aber offenbar, also wird direkt in den Geldmarkt eingegriffen. Der Zweck der ganzen Zinspolitik ist schließlich, dass eine Zinssenkung auch auf dem Geldmarkt und damit in der Wirtschaft ankommt.
Wie da jetzt der Mechanismus genau funktioniert, weiß ich nicht. Die Fed und auch die EZB dürften auch Unternehmensanleihen kaufen.


Die Zentralbanken steuern die Geldmenge u.a. über den An- und Verkauf von Staatsanleihen aus dem Besitz der Geschäftsbanken. Kauft die Zentralbank Staatsanleihen mit einer Laufzeit über 2 Jahren aus dem Besitz der Geschäftsbanken, erhöht sie die Geldmenge M3 direkt. Darüber hinaus können (nicht müssen) die Geschäftsbanken mit dem Zentralbankgeld (Bargeld) dann Kredite vergeben und die Geldmenge weiter erhöhen; bei einem Mindestreservesatz von 2% theoretisch bis zum 50-fachen des Verkaufserlöses. Kauft sie Staatsanleihen unter 2 Jahren Laufzeit, dann wird die Geldmenge M3 nur durch eine anschliessende Kreditvergabe erhöht.

Da die Obama-Regierung jetzt über eine Bad Bank nachdenkt, obwohl die FED angekündigt hat, sowohl Staatsanleihen als auch Unternehmensanleihen aufzukaufen, scheint die Kreditvergabe durch die Geschäftsbanken weiterhin nicht zu klappen. Die Geschäftsbanken horten lieber die Liquidität, weil ihre Bilanzen mit "wertlosen" Forderungen aus vergebenen Krediten aufgebläht sind und sie von anderen Geschäftsbanken keine Kredite bekommen - die halten sich gegenseitig für nicht kreditwürdig. Unternehmen bekommen von Banken deshalb nur zu hohen Zinssätzen Kredite (-> Kreditklemme).
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frausch
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Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 370
Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1203652) Verfasst am: 05.02.2009, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Das klingt ein bisschen so, als ob die Amerikaner frisches Geld drucken (ich weiß natürlich, dass das Geld nicht wirklich Gedruckt haben), um damit ihre Schulden zu zahlen.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1203767) Verfasst am: 05.02.2009, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem in Europa die Zentralbanken den Staaten entzogen wurden , lag das finazielle Schicksal in der Hand der Manager. Die Staaten verloren ihren Einfluss auf die Geldwirtschaft.
Da sich die Staaten sich auch von Schlüsselbetrieben/Schlüsselindustrien trennten, verloren sie den Einfluss auf die Warenwirtschaft.
Die Politiker sind nun Könige ohne Land, Popanze ohne Macht.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1203768) Verfasst am: 05.02.2009, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Das klingt ein bisschen so, als ob die Amerikaner frisches Geld drucken (ich weiß natürlich, dass das Geld nicht wirklich Gedruckt haben), um damit ihre Schulden zu zahlen.


Darauf laeuft die Sache hinaus. Das ist ja gerade das Problem.
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27os
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#1203841) Verfasst am: 06.02.2009, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Rede von FED Governor Laurence Meyer über den Goldstandard und Fiat money

Dann gab es noch den Goldstandard. Die Idee des Goldstandard war es, Willkür auszuschalten. Die Menschen wollten eine stabile Währung und die Regierung sollte sich raushalten. Sie wollten eine Manipulation (des Geldes) durch die Regierung vermeiden, weil sie kein Vertrauen in die Regierung hatten. Die Idee war, einfach feste Spielregeln zu installieren. Und die Spielregel lautete, dass Geld mit Gold gedeckt sein müsse, so dass im Wesentlichen Gold die Geldmenge und das Preisniveau bestimmt. Das heißt nicht, dass Preise unverändert bleiben. Diese Änderungen hängen aber nur von dem Goldangebot ab, und eben nicht von der Willkür der Regierung. Was mit dem Preisniveau geschieht, hängt einfach von der Goldgewinnung ab.

Ich denke also, dass der Goldstandard einen Automatismus darstellt, mit dem versucht wird, die Politik rauszuhalten und ein stabiles Preisniveau zu erzielen. Nachdem der Goldstandard zusammengebrochen war, trafen sich nach dem 2. Weltkrieg in Bretton Woods einige Länder und versuchten ein neues System internationaler Beziehungen zu installieren, welches man als festes Wechselkurssystem bezeichnet. Im Prinzip einigten sich die teilnehmenden Länder auf ein System fester Wechselkurse, bei dem die Kurse zwar die meiste Zeit fixiert waren, aber in gemeinsamer Vereinbarung unter bestimmten Bedingungen angepasst werden konnten. Man versuchte also wieder eine Art feste Spielregel einzuführen, die aber etwas flexibler war als unter dem Goldstandard.

Ein System fester Wechselkurse setzt durch seine Natur eine gewisse Disziplin voraus. Es legt der Geldpolitik Fesseln an. Sehen Sie es mal so: Wenn in einem System fester Wechselkurse Zahlungsungleichgewichte durch Übertragung von Aktiva ausgeglichen werden, in diesem Fall Gold und Dollar, dann müssen Sie sehr vorsichtig sein, weil Sie nur einen begrenzten Vorrat an offiziellen Reserven haben. Nehmen wir an, Sie sind Frankreich und Ihre internationalen Reserven bestehen aus Gold und Dollar. Diese Reserven sind begrenzt. Sie müssen sich also davor hüten, eine Politik zu betreiben, bei der Ihre Reserven auf Null gehen und Sie immer noch ein Zahlungsungleichgewicht haben. Das geht nicht und so wird Ihnen Disziplin auferlegt. Sie müssen Ihre Geldpolitik so einrichten, dass ein angemessenes Niveau von Reserven erhalten bleibt.

Die USA waren allerdings in einer etwas günstigeren Position. Wir haben zunächst gesagt, dass wir den Dollar im Verhältnis zu Gold festlegen würden. Das war unsere Verpflichtung. Die anderen würden sich verpflichten, ihre Währungen im Verhältnis zum Dollar stabil zu halten. Aber der Dollar war ein internationaler Vermögenswert - die sog. Reservewährung. Und davon konnten wir so viel produzieren wie wir wollten. Und so viel wir auch davon produzierten, die Anderen mussten die Dollar akzeptieren, weil sie ihre Wechselkurse im Verhältnis zum Dollar ja stabil halten mussten.

Das war wirklich sehr angenehm und wir fanden das natürlich toll. Die Anderen mochten es allerdings nicht so sehr. Aber wir sagten ihnen: "Macht Euch keine Sorgen, denn schließlich sind Dollar ja so gut wie Gold - beides ist aneinander gebunden". Aber nach einer Weile kamen die Leute dahinter, dass die Dollars sich schneller vermehrten als das Gold und dass nicht genug Gold da wäre, wenn jeder Gold verlangen würde. Aber wir sagten: "Denkt daran, Dollars sind so gut wie Gold - allerdings mit einem Vorbehalt - nämlich nur so lange wie Ihr nicht wirklich Gold haben wollt. Also fragt besser gar nicht erst danach." Und dann hat doch einer danach gefragt und wir mussten natürlich, das System fester Wechselkurse verlassen. Es brach zusammen (Zusammenbrechen ist natürlich nur eine Umschreibung für Bankrotterklärung) und nun haben wir flexible Wechselkurse. Und jetzt sind wir schließlich in einem System mit völliger Freiheit in Bezug auf die Geldpolitik. Wir haben fiat money, das die Regierung erzeugt, ohne jede Warendeckung und wir haben flexible Wechselkurse. Für die Geldpolitik gibt es keine Fesseln mehr. Wir haben völlig willkürliche Freiheit und jetzt werden Zentralbanken wirklich wichtig, weil jetzt völlig freie, politische Entscheidungen das Preisniveau und die Inflationsrate bestimmen und diese wiederum hängen von den Zentralbanken der Welt ab. Die Zentralbanken mussten also lernen, wie diese Freiheit eingesetzt werden sollte und die Regierungen mussten lernen, welchen Auftrag sie den Zentralbanken geben sollten und welche Ziele - üblicherweise Preisstabilität und in USA Preisstabilität und Vollbeschäftigung.
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