Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Homo sapiens - Rex universii?
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Wissenschaft und Technik
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1228624) Verfasst am: 01.03.2009, 11:29    Titel: Homo sapiens - Rex universii? Antworten mit Zitat

Die Frage, wo denn die restliche Belegschaft des Universums steckt ist ja recht beliebt und die Drake-Formel als Grundlage zur Berechnung ihrer Anzahl bekannt.

Mir fällt aber eine Besonderheit der Erde auf, die mir persönlich tatsächlich extrem ungewöhnlich erscheint: Durch den spezifischen geschichtlichen Verlauf der Evolution des Lebens und der Biotope auf der Erde kam es mehrfach zur Bildung großer Ablagerungen fossiler Rohstoffe.
Diese Rohstoffe waren zentral für die Industrielle Rvolution und damit für den gegenwärtigen Stand der Technik.
Zwar kennen wir inzwischen auch beachtliche nichtfossile Energieträger, dennoch stellt sich mir die Frage: Hätten wir diese ohne die enormen Vorkommen fossiler Rohstoffe als energetischer Grundlage für die weitere Entwicklung auf der Erde jemals entwickelt? Oder wären wir ewig auf einem vor- oder frühindustriellen Stand der Technik stehengeblieben?

Und daraus eben folgend: Könnte es sein, dass wir tatsächlich die fortschrittlichste Spezies in der Milchstraße (oder zumindest unserem Sektor) sind, einfach weil wir als einzige die Möglichkeit zur Initialzündung einer industriellen Zivilisation durch diese Rohstoffvorkommen hatten?
Wie wahrscheinlich ist die Herausbildung solch massiver fossiler Energieträger überhaupt?
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
xmas
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.12.2008
Beiträge: 304

Beitrag(#1228629) Verfasst am: 01.03.2009, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist die christliche Denkweise: mach dir die Erde Untertann und beute sie aus.

Laß das Denken sonst wirst du noch religös.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1228636) Verfasst am: 01.03.2009, 11:46    Titel: Re: Homo sapiens - Rex universii? Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Die Frage, wo denn die restliche Belegschaft des Universums steckt ist ja recht beliebt und die Drake-Formel als Grundlage zur Berechnung ihrer Anzahl bekannt.

Mir fällt aber eine Besonderheit der Erde auf, die mir persönlich tatsächlich extrem ungewöhnlich erscheint: Durch den spezifischen geschichtlichen Verlauf der Evolution des Lebens und der Biotope auf der Erde kam es mehrfach zur Bildung großer Ablagerungen fossiler Rohstoffe.
Diese Rohstoffe waren zentral für die Industrielle Rvolution und damit für den gegenwärtigen Stand der Technik.
Zwar kennen wir inzwischen auch beachtliche nichtfossile Energieträger, dennoch stellt sich mir die Frage: Hätten wir diese ohne die enormen Vorkommen fossiler Rohstoffe als energetischer Grundlage für die weitere Entwicklung auf der Erde jemals entwickelt? Oder wären wir ewig auf einem vor- oder frühindustriellen Stand der Technik stehengeblieben?

Und daraus eben folgend: Könnte es sein, dass wir tatsächlich die fortschrittlichste Spezies in der Milchstraße (oder zumindest unserem Sektor) sind, einfach weil wir als einzige die Möglichkeit zur Initialzündung einer industriellen Zivilisation durch diese Rohstoffvorkommen hatten?
Wie wahrscheinlich ist die Herausbildung solch massiver fossiler Energieträger überhaupt?


Interessant ...

aber die industrielle Entwicklung ist relativ jung, und was uns Menschen ausmacht bzw. unsere Zivilisation gab es nicht nur früher sondern tatsächlich auch unabhängig davon.

Es wäre also mit Sicherheit irgendwann irgendjemand drauf gekommen, daß man Energie auch anders gewinnen kann. Vermutlich wohl erst wesentlich später, aber nicht unbedingt zu unserem Nachteil.
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Reza
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1228661) Verfasst am: 01.03.2009, 12:23    Titel: Re: Homo sapiens - Rex universii? Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:


Und daraus eben folgend: Könnte es sein, dass wir tatsächlich die fortschrittlichste Spezies in der Milchstraße (oder zumindest unserem Sektor) sind, einfach weil wir als einzige die Möglichkeit zur Initialzündung einer industriellen Zivilisation durch diese Rohstoffvorkommen hatten?
Wie wahrscheinlich ist die Herausbildung solch massiver fossiler Energieträger überhaupt?


Du nennst eine Spezies fortschrittlich, möglicherweise die fortschrittlichste, die es in ziemlich kurzer Zeit geschafft hat, nicht zuletzt wegen und mit diesen fossilen Energieträgern, den gesamten Planeten ziemlich einschneidend rundum und vielfältig zu ruinieren?
Erstaunlich, finde ich.
Also sollte es wo immer im Universum noch solche Spezies geben, dann hoffe ich doch sehr, dass die um einiges intelligenter sind als wir, also dass sie wenigstens halbwegs in der Lage sind, für das was sie machen können, auch die Folgen abzuschätzen, und sich daran zu orientieren, in dem was sie dann tatsächlich tun.

Das wiederum ist eigentlich ziemlich unwahrscheinlich, es sei denn es hat sich noch was wesentlich komplexeres entwickelt als unsere Art Hirn.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
299792458
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.06.2007
Beiträge: 626

Beitrag(#1228662) Verfasst am: 01.03.2009, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Der industrielle Fortschritt hätte lediglich länger auf sich warten lassen. Es gab ja vor der industriellen Revolution genug Beispiele für die Nutzung der regenerativen Energiequellen. Windmühlen als einfache Windkraftwerke, Wassermühlen als Vorgänger von Wasserkraftwerken und die Gewinnung des elektrischen Stroms aus chemischen Reaktionen. Aus der Not heraus hätte man zuerst den elektrischen Strom per Induktion mit eben diesen Quellen produziert und der gesamte "schmutzige Zwischenschritt" mit Dampfmaschinen, Verbrennungsmotoren und Öl-/Kohlekraftwerken wäre obsolet. Und die zahlreichen Möglichkeiten der Energienutzung der Sonne nicht zu vergessen! Mit Spiegeln (die es schon seit Urzeiten gibt...) Sonneneinstrahlung einfangen, auf Wasser- oder andere Wärmespeicher abführen und per Dampf Maschinen antreiben. Ziemlich umständlich und teuer zwar, aber eine Alternative.

Außerdem weiß man ja, dass auch aus Holzkohle Treibstoffe erzeugt werden können (Wehrmacht im 2ten Weltkrieg fuhr ja mit dem Zeug). Etc. Aus der Notwendigkeit heraus würden noch zahlreiche heute uninteressante Ideen ihre Verwirklichung finden.
_________________
Society is like a stew. If you don’t stir it up every once in a while then a layer of scum floats to the top.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bliss
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.03.2008
Beiträge: 312

Beitrag(#1228664) Verfasst am: 01.03.2009, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

War nicht am Anfang sogar der Strom per galvanic oder Dynamo viel weiter verbereitet als die klebrige schwarze Soße.

Sicher wäre die Entwicklung nicht so schnell verlaufen. Die natürlichen Resourcen für die Organische Chemie (z.B. Wal) wären irgendwann ausgerottet gewesen und auch mit der Speicherung der Elektrizität tun wir uns heute noch schwer. Dennoch ging die Entwicklung vor dem Erdöl los und wäre wahrscheinlich auch weitergelaufen nur eben anderst.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Individuum
Will ja nur spielen...



Anmeldungsdatum: 13.02.2009
Beiträge: 98
Wohnort: Wien

Beitrag(#1228671) Verfasst am: 01.03.2009, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn sich auf einen anderen Planeten ebenfalls Leben auf Kohlenstoff bildet, wird es dort auch fossile Energiespeicher geben.
Nicht zuletzt weil diese ja auch Sonnenenergie sind und eine Sonne braucht ein solcher Planet.

Ob es dem Mensch sonderlich geholfen hat kann ich nicht sagen.
Bestenfalls war es ein Industrie-Kick-Start, der geschichtlich extrem kurz ist und in einer Sackgasse endet.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ilmor
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1229296) Verfasst am: 01.03.2009, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

@Shadiak:
Könntest du erklären, wieso die Ablagerung fossiler Brennstoffe so eine Besonderheit ist?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Botschafter Kosh
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1229337) Verfasst am: 01.03.2009, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Der Homo Sapiens wird eines Tages von seinem Nachfolger verdrängt werden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1229352) Verfasst am: 01.03.2009, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
@Shadiak:
Könntest du erklären, wieso die Ablagerung fossiler Brennstoffe so eine Besonderheit ist?


Dafür braucht es einfach noch ein paar Vorraussetzungen mehr als nur für die Entwicklung von Leben.

Schau dir die Erde an: Leben gibt es fast überall, Öl nicht wirklich.

Ich weiß nicht genau, welche Voraussetzungen für größere Erdölablagerungen nötig sind - aber für ein Gedankenexperiment reicht ja ein Planet, auf dem es einfach nicht so furchtbar viel Erdöl gibt, daß man damit eine Industrialisierung wie die unsere "durchfüttern" könnte.
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Individuum
Will ja nur spielen...



Anmeldungsdatum: 13.02.2009
Beiträge: 98
Wohnort: Wien

Beitrag(#1229757) Verfasst am: 02.03.2009, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Schau dir die Erde an: Leben gibt es fast überall, Öl nicht wirklich.

Öl ist ja nicht dynamisch und erobert Lebensräume.
Wie auf einen anderen Planeten die Chancen stehen damit Biomasse in Öl verwandelt wird ist Spekulation, aber:
von der Erde wissen wir das wir die Sonne brauchen, geologische Aktivitäten und eventuell größere 'Naturkatastrophen'. Das dürfte sowohl für Leben als auch Öl gelten.

Sollte eine vergleichbare Zivilisation entstanden sein so wäre es eher von Vorteil das sie nicht über so viel Öl verfügen um erst gar nicht auf die Idee zu kommen es einfach zu verbrennen.
Mensch denkt jetzt wieder über alte Formen der Energieumwandlung nach und diese werden halbherzig? weiter entwickelt.
Wer weis wie weit wir ohne Öl schon wären zwinkern
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1229771) Verfasst am: 02.03.2009, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Individuum hat folgendes geschrieben:
Sollte eine vergleichbare Zivilisation entstanden sein so wäre es eher von Vorteil das sie nicht über so viel Öl verfügen um erst gar nicht auf die Idee zu kommen es einfach zu verbrennen.
Mensch denkt jetzt wieder über alte Formen der Energieumwandlung nach und diese werden halbherzig? weiter entwickelt.
Wer weis wie weit wir ohne Öl schon wären zwinkern


Daumen hoch!
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#1229871) Verfasst am: 02.03.2009, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke auch, dass es die Entwicklung auch ohne Öl und Kohle etc gegeben hätte, bloss, dass es sehr viel länger (einige Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende) gedauert hätte, bis wir an den gleichen Punkt gekommen wären, wobei jedoch völlig andere Technologien und Probleme eine Rolle gespielt hätten als in "unserer" Welt.

Ich denke, der "grosse Filter" liegt darin, dass intelligentes Leben mit der Fähigkeit zur Bildung von Zivilisation an sich extrem selten ist. Ich bezweifle schwer, dass es in unserer Galaxis noch überhaupt eine andere Zivilisation gibt. Vielleicht gab es mal eine, vor langer Zeit. Vielleicht. Höchstens.

xmas hat folgendes geschrieben:
Das ist die christliche Denkweise: mach dir die Erde Untertann und beute sie aus.


Das ist keineswegs allein die "christliche Denkweise": das ist die typische, unreflektierte Denkweise jedes Lebewesens.

Oder hast du im Ernst das Gefühl, irgendwelche Tiere würden vielleicht denken: "Nein, diesen Grashalm esse ich jetzt nicht, das wäre gerade zu viel, das Gleichgewicht der Natur gestört, da leide ich lieber etwas Hunger und freue mich an dem Gedanken, dass auch noch für meine Kinder genügend übrig bleibt"?
_________________
http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
http://www.final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1229879) Verfasst am: 02.03.2009, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
@Shadiak:
Könntest du erklären, wieso die Ablagerung fossiler Brennstoffe so eine Besonderheit ist?
Zumindest auf der Erde ist die Entstehung fossiler Rohstoffe auf einige wenige erdgeschichtliche Abschnitte begrenzt, die gute bedingungen bieten.

Zumindest bei der Kohle braucht es Zeitabschnitte, in denen ausgedehnte Sumpflandschaften mit starkem Pflanzenwuchs vorkommen - was im Karbon und Tertiär der Fall war. Kohlevorkommen aus anderen Erdzeitaltern sind vernachlässigbar gering.
Biem Öl kenn ich mich nicht so gut aus, eine kurze Übersicht führt bei mir aber zu dem Eindruck, dass es tatsächlich weiter verbreitet sein dürfte, als ich annahm.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1229888) Verfasst am: 02.03.2009, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Ich denke auch, dass es die Entwicklung auch ohne Öl und Kohle etc gegeben hätte, bloss, dass es sehr viel länger (einige Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende) gedauert hätte, bis wir an den gleichen Punkt gekommen wären, wobei jedoch völlig andere Technologien und Probleme eine Rolle gespielt hätten als in "unserer" Welt.

Ich denke, der "grosse Filter" liegt darin, dass intelligentes Leben mit der Fähigkeit zur Bildung von Zivilisation an sich extrem selten ist.

Welcher (vermutlich evolutive?) Effekt oder Grundsatz sollte dazu führen, dass zivilisatorische Intelligenz eine so heftige Schwelle darstellt?
Ich erinnere daran, dass ich davon ausgehe, dass wir auf der Erde zwar die ersten, aber nicht die letzten oder einzigen zivilisatorischen Lebewesen sind, da etliche andere Spezies diese Schwelle im Laufe der nächsten paar Jahrmillionen ebenfalls überschreiten könnten.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1229945) Verfasst am: 02.03.2009, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Bynaus hat folgendes geschrieben:
Ich denke auch, dass es die Entwicklung auch ohne Öl und Kohle etc gegeben hätte, bloss, dass es sehr viel länger (einige Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende) gedauert hätte, bis wir an den gleichen Punkt gekommen wären, wobei jedoch völlig andere Technologien und Probleme eine Rolle gespielt hätten als in "unserer" Welt.

Ich denke, der "grosse Filter" liegt darin, dass intelligentes Leben mit der Fähigkeit zur Bildung von Zivilisation an sich extrem selten ist.

Welcher (vermutlich evolutive?) Effekt oder Grundsatz sollte dazu führen, dass zivilisatorische Intelligenz eine so heftige Schwelle darstellt?
Ich erinnere daran, dass ich davon ausgehe, dass wir auf der Erde zwar die ersten, aber nicht die letzten oder einzigen zivilisatorischen Lebewesen sind, da etliche andere Spezies diese Schwelle im Laufe der nächsten paar Jahrmillionen ebenfalls überschreiten könnten.
naja Zivilisation bedeutet ja auch die Fähigkeit seine Umwelt den eigenen Bedürfnissen anzupassen(anstatt sich selbst anzupassen), wofür Intelligenz allein nicht ausreicht. Man braucht auch noch Werkzeuge um dies zu ermöglichen(ein Delphin mag noch so intelligent sein, wenn er keine Werkzeuge herstellen kann nützt ihm das zivilatorisch wenig).
_________________
Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Individuum
Will ja nur spielen...



Anmeldungsdatum: 13.02.2009
Beiträge: 98
Wohnort: Wien

Beitrag(#1229949) Verfasst am: 02.03.2009, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich erinnere daran, dass ich davon ausgehe, dass wir auf der Erde zwar die ersten, aber nicht die letzten oder einzigen zivilisatorischen Lebewesen sind, da etliche andere Spezies diese Schwelle im Laufe der nächsten paar Jahrmillionen ebenfalls überschreiten könnten.
Davon gehe ich auch aus.
Schimpansen zB. haben schon so etwas wie Kultur UND Religion.
Fast schon wie ein Ritual verspeisen sie kriegerisch besiegte Artgenossen. 1-2-10-150... mio Jahre später sind sie 'Mensch' (meine vage Vermutung).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#1229977) Verfasst am: 02.03.2009, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Bynaus hat folgendes geschrieben:
Ich denke, der "grosse Filter" liegt darin, dass intelligentes Leben mit der Fähigkeit zur Bildung von Zivilisation an sich extrem selten ist.

Welcher (vermutlich evolutive?) Effekt oder Grundsatz sollte dazu führen, dass zivilisatorische Intelligenz eine so heftige Schwelle darstellt?
Ich erinnere daran, dass ich davon ausgehe, dass wir auf der Erde zwar die ersten, aber nicht die letzten oder einzigen zivilisatorischen Lebewesen sind, da etliche andere Spezies diese Schwelle im Laufe der nächsten paar Jahrmillionen ebenfalls überschreiten könnten.


Wie DeHerg schon geschrieben hat, Intelligenz allein reicht längst nicht aus. Es gibt etliche Tierarten, die man im engeren oder weiteren Sinn als intelligent bezeichnen könnte. Es gab solche intelligenten Tierarten vermutlich auch während dem ganzen Phanerozoikum. Trotzdem ist NIE eine Zivilisation aufgetaucht - ausser uns selbst. Allein daraus ergibt sich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwelche anderen Tierarten "in den nächsten Millionen Jahren" ebenfalls zivilisationsbildend werden könnten, extrem klein ist.

Ich denke, für eine Zivilisation braucht es mindestens:

- Intelligenz
- Fähigkeit, Werkzeuge herzustellen
- Sprache bzw. komplexe Kommunikation
- Soziale Gruppen

und nicht zuletzt eine grosse Portion Glück.

Dass dies alles in einem einzigen Lebewesen auftritt, ist sehr unwahrscheinlich. Dass die Menschheit relativ spät in der Geschichte der Erde (bzw ihrer lebensfreundlichen Phase) auftaucht, verheisst auch nichts Gutes für die Häufigkeit von Zivilisationen.
Dazu passt des weiteren auch, dass wir offensichtlich die ersten zivilisationsbildenden Lebewesen auf der Erde sind: Wenn ein Planet wie die Erde in seiner Geschichte 10 zivilisationsbildende Lebewesen hervorbringen würde, hätten 90% dieser Zivilisationen "Vorgänger". Die Beobachtung, dass wir keine Vorgänger haben, deutet tendenziell darauf hin, dass Zivilisationen generell selten sind.
_________________
http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
http://www.final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Ilmor
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1230051) Verfasst am: 02.03.2009, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

@Bynaus
Da hätte ich aber mal ne Frage, woher willst du denn so genau wissen, das wir die erste Zivilisation sind? Sagen wir mal, es hätte eine Dino Zivilisation vor 64 Millionen Jahren gegeben. Welche Spuren hätten sie denn bis heute hinterlassen? Vermutlich gar keine.

Noch was anders, vielleicht haben ja andere Spezies auf anderen Planeten was viel besseres als als Erdöl, und wir sind die Benachteiligten? Schulterzucken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Individuum
Will ja nur spielen...



Anmeldungsdatum: 13.02.2009
Beiträge: 98
Wohnort: Wien

Beitrag(#1230074) Verfasst am: 02.03.2009, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Dazu passt des weiteren auch, dass wir offensichtlich die ersten zivilisationsbildenden Lebewesen auf der Erde sind: Wenn ein Planet wie die Erde in seiner Geschichte 10 zivilisationsbildende Lebewesen hervorbringen würde, hätten 90% dieser Zivilisationen "Vorgänger". Die Beobachtung, dass wir keine Vorgänger haben, deutet tendenziell darauf hin, dass Zivilisationen generell selten sind.
Da ist was dran,aber auch wenn die Chance 'nur' 1:10 ist - einer muss ja der Erste sein zwinkern

Wenn es Mensch aber noch zeitgerecht schafft selbst aussterben, zB. durch eine atomare Verseuchung, könnten es vielleicht noch Insekten schaffen.
Diese belächeln dann unsere doch so unisektische Zivilisation und philosophieren darüber ob es überhaupt schon Zivilisation war.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1230088) Verfasst am: 02.03.2009, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:

Noch was anders, vielleicht haben ja andere Spezies auf anderen Planeten was viel besseres als als Erdöl, und wir sind die Benachteiligten? Schulterzucken


Die Glücklichen haben vielleicht einen Planeten voller Naturreaktoren und beginnen ihre industrielle Revolution gleich mit Atomlokomotiven. zwinkern
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#1230291) Verfasst am: 02.03.2009, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Da hätte ich aber mal ne Frage, woher willst du denn so genau wissen, das wir die erste Zivilisation sind? Sagen wir mal, es hätte eine Dino Zivilisation vor 64 Millionen Jahren gegeben. Welche Spuren hätten sie denn bis heute hinterlassen? Vermutlich gar keine.


Doch, das hätte jede Menge Spuren hinterlassen. Wenn Knochen 65 Mio Jahre (und mehr) überleben können (oder man denke auch an so filigrane Dinge wie Muscheln, Korallen, Ammoniten, etc), dann können es auch synthetische Stoffe und Geräte, radioaktive Stoffe (wie Brennstäbe, Horizonte mit erhöhten radioaktiven Zerfallsprodukten aus Atomtests, etc)...* Eine Zivilisation produziert typischerweise massenhaft Abfall - irgendwas wäre sicher erhalten geblieben.

* Natürlich ist mir klar, dass eine solche Zivilisation nicht zwingend die gleichen Technologien wie wir entwickeln wird - aber anderseits sind gewisse Entwicklungen (wie Atomwaffen) letztlich naheliegend und fast unausweichlich, und zweitens wird es wohl auch kaum so sein, dass eine Zivilisation ALLE Technologien umgangen hätte, die irgendwelche Spuren hinterlassen könnten - das wäre eine Art "Gott-der-Lücke"-Argumentation.

Zitat:
Da ist was dran,aber auch wenn die Chance 'nur' 1:10 ist - einer muss ja der Erste sein


Das stimmt natürlich schon - bloss deutet eben auch anderes darauf hin, dass Zivilisationen selten sind - und durch die Anzahl Zivilisationen, die vor uns schon existiert haben (Null) wird diese Interpretation auch nicht in Frage gestellt.

Zitat:
könnten es vielleicht noch Insekten schaffen.


Ich finde es interessant, dass dies immer wieder aufgebracht wird - ich sehe nicht ganz, warum. Insekten sind nicht intelligent, im Gegenteil, sie sind äusserst primitive biologische Automatons: sie bilden erst in der Gemeinschaft so was wie einen Superorganismus, der zwar auf eine bestimmte äussere Situation koordiniert reagieren kann - aber er kann nicht planerisch, intelligent handeln (wenn wir annehmen, 1 Insekt = 1 Neuron im Gehirn eines "höheren" Säugetiers, dann bräuchte es also einige hundert Milliarden Insekten, um einen einigermassen intelligenten Superorganismus zu bilden...), ist nicht besonders anpassungsfähig, nicht "sozial" (auf der Ebene des Superorganismus), kommuniziert nicht oder kaum - sprich, es fehlt ihm an allem, was eine zivilisationsbildende Spezies ausmacht. Insekten werden nie eine Zivilisation begründen.
_________________
http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
http://www.final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Botschafter Kosh
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1230300) Verfasst am: 02.03.2009, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Der Mensch hat auch mal klein angefangen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Zynix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1230335) Verfasst am: 02.03.2009, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
...
Ich finde es interessant, dass dies immer wieder aufgebracht wird - ich sehe nicht ganz, warum. Insekten sind nicht intelligent, im Gegenteil, sie sind äusserst primitive biologische Automatons: sie bilden erst in der Gemeinschaft so was wie einen Superorganismus, der zwar auf eine bestimmte äussere Situation koordiniert reagieren kann - aber er kann nicht planerisch, intelligent handeln (wenn wir annehmen, 1 Insekt = 1 Neuron im Gehirn eines "höheren" Säugetiers, dann bräuchte es also einige hundert Milliarden Insekten, um einen einigermassen intelligenten Superorganismus zu bilden...), ist nicht besonders anpassungsfähig, nicht "sozial" (auf der Ebene des Superorganismus), kommuniziert nicht oder kaum - sprich, es fehlt ihm an allem, was eine zivilisationsbildende Spezies ausmacht. Insekten werden nie eine Zivilisation begründen.


Puhhh, und wir superklugen Menschen könnten nicht mal ein einziges Beinchen von so einem "Dummchen" herstellen. Dieses "1 Insekt = 1 Neutron" Verhältnis scheint mir etwas weit hergeholt, angesichts des Umstandes, dass Insekten nur etwa ein drittel weniger Chromosome und dabei etwa ein halb soviele Gene haben wie wir. Vielleicht solltest du also nicht ganz so abfällig von unseren "nahen Verwandten" sprechen Smilie
_________________
1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

LG
Zynix
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
armer schlucker
pleite



Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1230372) Verfasst am: 02.03.2009, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus:

Zitat:
Doch, das hätte jede Menge Spuren hinterlassen. Wenn Knochen 65 Mio Jahre (und mehr) überleben können (oder man denke auch an so filigrane Dinge wie Muscheln, Korallen, Ammoniten, etc), dann können es auch synthetische Stoffe und Geräte, radioaktive Stoffe (wie Brennstäbe, Horizonte mit erhöhten radioaktiven Zerfallsprodukten aus Atomtests, etc)...* Eine Zivilisation produziert typischerweise massenhaft Abfall - irgendwas wäre sicher erhalten geblieben.


Eine Zivilisation, die auf Steinzeitniveau geblieben wäre, was ihre Technik angeht, aber z.B. biologische Hilfsmittel wie Zucht von Nutztieren und -pflanzen extrem weit getrieben hat, würden wir wohl kaum als solche erkennen.


Zitat:
ch finde es interessant, dass dies immer wieder aufgebracht wird - ich sehe nicht ganz, warum. Insekten sind nicht intelligent, im Gegenteil, sie sind äusserst primitive biologische Automatons: sie bilden erst in der Gemeinschaft so was wie einen Superorganismus, der zwar auf eine bestimmte äussere Situation koordiniert reagieren kann - aber er kann nicht planerisch, intelligent handeln (wenn wir annehmen, 1 Insekt = 1 Neuron im Gehirn eines "höheren" Säugetiers, dann bräuchte es also einige hundert Milliarden Insekten, um einen einigermassen intelligenten Superorganismus zu bilden...), ist nicht besonders anpassungsfähig, nicht "sozial" (auf der Ebene des Superorganismus), kommuniziert nicht oder kaum - sprich, es fehlt ihm an allem, was eine zivilisationsbildende Spezies ausmacht. Insekten werden nie eine Zivilisation begründen.


Insekten, die sich statt mit Pheromonen mit Schallwellen oder gar Lichtzeichen oder, noch extremer, mit elektromagnetischen Wellen verständigen würden, könnten sich vielleicht eher zu einer Art Superorganismus/Gehirn zusammenschalten und damit Intelligenz ausbilden. Frage

(nagut, vielleicht habe ich zu viel SF gelesen Lachen zwinkern )
_________________
Proletarier aller Länder, macht Schluß!
----------------------------------------------------------------
Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#1230507) Verfasst am: 03.03.2009, 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Puhhh, und wir superklugen Menschen könnten nicht mal ein einziges Beinchen von so einem "Dummchen" herstellen.


So what? Das ändert nichts an meiner Aussage.

Zitat:
Dieses "1 Insekt = 1 Neutron" Verhältnis scheint mir etwas weit hergeholt, angesichts des Umstandes, dass Insekten nur etwa ein drittel weniger Chromosome und dabei etwa ein halb soviele Gene haben wie wir. Vielleicht solltest du also nicht ganz so abfällig von unseren "nahen Verwandten" sprechen


Es ging ja ger nicht um Chromosomen / Gene... Sondern darum, ob die einzelnen Elemente eines Superorganismus wie ein Gehirn zusammenarbeiten könnten - das wäre der einzige Weg, auf dem ich mir vorstellen könnte, dass Insekten sowas wie Intelligenz hervorbringen. In einem solchen Superorganismus ist die Funktion eines einzelnen Insekts durchaus mit dem eines einzelnen Neurons in einem Gehirn zu vergleichen. Schlussfolgerung war, dass ein Gehirn allein schon um viele Grössenordnungen mehr Neuronen hat als ein Insekten-Superorganismus.

Im übrigen rede ich nicht "abfällig" von ihnen: Insekten sind äusserst simple, biologische Maschinen (Menschen sind komplexe biologische Maschinen zwinkern ). Daran ist nichts abfälliges.

Zitat:
Eine Zivilisation, die auf Steinzeitniveau geblieben wäre, was ihre Technik angeht, aber z.B. biologische Hilfsmittel wie Zucht von Nutztieren und -pflanzen extrem weit getrieben hat, würden wir wohl kaum als solche erkennen.


Steinzeitniveau ist aber eben keine Zivilisation. Und ja, du hast recht, eine solche "Zivilisation" würden wir nicht erkennen - aber das ist letztlich eine Immunisierungsstrategie. Es gibt keinerlei (lies: keinen Einzigen!) Hinweise, die dafür sprechen, dass es jemals vor der Menschheit eine andere Zivilisation gegeben hat. Und auf dieser Basis sollte man argumentieren.
_________________
http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
http://www.final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Ilmor
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1230531) Verfasst am: 03.03.2009, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Da hätte ich aber mal ne Frage, woher willst du denn so genau wissen, das wir die erste Zivilisation sind? Sagen wir mal, es hätte eine Dino Zivilisation vor 64 Millionen Jahren gegeben. Welche Spuren hätten sie denn bis heute hinterlassen? Vermutlich gar keine.


Doch, das hätte jede Menge Spuren hinterlassen. Wenn Knochen 65 Mio Jahre (und mehr) überleben können (oder man denke auch an so filigrane Dinge wie Muscheln, Korallen, Ammoniten, etc), dann können es auch synthetische Stoffe und Geräte, radioaktive Stoffe (wie Brennstäbe, Horizonte mit erhöhten radioaktiven Zerfallsprodukten aus Atomtests, etc)...* Eine Zivilisation produziert typischerweise massenhaft Abfall - irgendwas wäre sicher erhalten geblieben.

* Natürlich ist mir klar, dass eine solche Zivilisation nicht zwingend die gleichen Technologien wie wir entwickeln wird - aber anderseits sind gewisse Entwicklungen (wie Atomwaffen) letztlich naheliegend und fast unausweichlich, und zweitens wird es wohl auch kaum so sein, dass eine Zivilisation ALLE Technologien umgangen hätte, die irgendwelche Spuren hinterlassen könnten - das wäre eine Art "Gott-der-Lücke"-Argumentation.


Also erstens überleben Knochen keine 65 Millionen Jahren, du sprichst hier von Fossilien, was sowas wie die "Fußabdrücke" der Knochen sind.
Desweiteren Zerfallen die meisten synthetischen Stoffe in einem gewissen Zeitraum. Ich weiss jetzt nicht, wie Lange dazu der Plastik braucht, 100 Jahre, 1000 Jahre? Auf alle Fälle sind 65 Millionen Jahre mehr als genug.
Allgemein gilt, je komplexer ein System, umso anfälliger für Störungen ist es, als würden High Tech Geräte, etwa Computer, also der Beweis für eine Hochentwickelte Zivilisation, sehr schnell zerfallen.
Was die Strahlung angeht, die könnte durchaus solche langen Zeitabschnitte überdauern, jedoch würde sie von Wind, Wetter, Erosion und Kontinentaldrift in alle Winde verstreut sein, und Ausserdem von natürlicher Strahlung überlagert werden.
Desweitern sagst du, man würde auf alle Fälle irgendwelche Reste finden, was Allerdings nicht der Fall sein muss. Wenn man davon ausgeht, das eine Zivilisation nur ein paar Tausend oder Zehntausend Jahre existiert hat, ist es wahrscheinlich, das aus dem "kurzen" Zeitabschnitt es kein Fossil bis in unsere Zeit geschafft hat.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#1230591) Verfasst am: 03.03.2009, 08:16    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht jeder Knochen ist fossilisiert. Und mit elektronischen Bauteilen oder Abfall kann schliesslich exakt das passieren, was mit Knochen, Muschelschalen etc passiert: sie könnten fossilisiert werden. Selbst wenn die Zivilisation nur von kurzer Dauer ist, die grosse Anzahl an Objekten, die sie in dieser Zeit produziert, die chemischen Veränderungen in der Atmosphäre, dem Boden, den Meeren, dem Aussterbensereigniss, das damit in Verbindung steht - all dies liesse sich finden. Was die Strahlung angeht, hier ist nicht in erster Linie die Strahlung selbst gemeint, sondern die Zerfallsprodukte der Strahlung.
_________________
http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
http://www.final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Joel
Skeptiker



Anmeldungsdatum: 01.03.2009
Beiträge: 13

Beitrag(#1230626) Verfasst am: 03.03.2009, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Neulich sah ich eine Filmdoku zur Frage, wie die Welt wohl in 5 Mio, oder 200Mio JAhren aussehen könnte. Sie hat mich zu einem kurzen Essay inspiriert, aus dem ich hier das relevante zitiere:

Zukunftsvisionen
Der größte Fehler der Menschheit ist, dass sie sich selbst viel zu ernst nimmt.

Wir wähnen uns so wichtig und so besonders; dabei fristen wir im Scheinwerferlicht der Gegenwart nur ein kurzes Dasein auf diesem Planeten. Wir sorgen uns um das Morgen und um kleine Dinge wie Ernährung, Energiesicherheit, oder die Umwelt.

Wen kümmerst? Was interessiert das die Erde selbst? Sie wird weiterhin ihre Kreise um die Sonne ziehen, in einer Galaxis die wir liebevoll "unsere" Milchstrasse nennen — vermutlich weitere Milliarden Jahre lang, bis sie eines Tages von der ein letztes mal sich aufblähenden, sterbenden Sonne einverleibt wird.

Wie wird wohl die Welt in 5 Millionen oder gar in 200 Millionen Jahren aussehen? Welche Wesen werden dann wohl gerade ihre Blütezeit erleben, ihren Anspruch auf die Herrschaft über die Erde erheben? Ich weiß es nicht; Niemand weiß es... Ich glaube nicht einmal Gott weiß es. Eines aber können wir ziemlicher Sicherheit sagen:

Es wird nichts übrig bleiben vom Mensch oder von seiner Weltbeherrschenden Zivilisation, seinen Bauten, seinen Transport- und Kommunikationsmitteln, seinen Kriegen und seinen Gebetsstätten. Ja selbst seine Idole, ob sie nun Geld, Gott oder Madonna heißen, werden nicht mehr sein. Der anthropozentrische Mensch erhebt sich selbst zum Omega einer göttlichen Schöpfung. Der Mensch... Zufall der Natur: Produkt der blinden, willkürlichen Selektion einer dennoch determinierten Evolution.

Wenn jemals wieder Intelligenz auf der Erde entsteht, wird sie dann etwas Beständiges finden woraus sie auf unser Dasein schließen kann? Ein paar zufällige Fossilien, da und dort vielleicht ein paar Umrisse, Spuren im Sand... Wird ihnen das genügen, um sich ein Bild von uns zu machen? Und wenn sie es doch tun, werden sie sich wohl am meisten darüber wundern, wie ernst und wichtig wir Menschen uns genommen haben.

_________________
It was the schoolboy who said: "Faith is believing what you know ain't so."
[Mark Twain]
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
armer schlucker
pleite



Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1230628) Verfasst am: 03.03.2009, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Steinzeitniveau ist aber eben keine Zivilisation.


Also, ich sehe z.B. Inkas, Azteken usw. als Zivilisation an zwinkern .
Man könnte sich vorstellen, das diese sich auf ein vorindustrielles Niveau entwickelt haben könnten, ohne das man viel davon finden würde.
Auch in einer Steinzeitkultur dürften ja sehr viele Gegenstände aus nicht fossilisierungsfähigem Material bestehen.

Bis ins letzte Jahrhundert hinein wurden ja keine "unverrottbaren" Werkzeuge usw. bei uns benutzt.
In ein paar Millionen Jahren dürften wohl sogar unsere Fabriken nur noch eine Lagerstätte von Metallen sein. Frage Wenn die von geologischen Prozessen richtig "durchgeknetet" wurden, kann man die dann noch als "künstlich" identifizieren?





Zitat:
ie sie in dieser Zeit produziert, die chemischen Veränderungen in der Atmosphäre, dem Boden, den Meeren, dem Aussterbensereigniss, das damit in Verbindung steht - all dies liesse sich finden.


Naja, das alles hat es schon mal gegeben in der Planetengeschichte zwinkern
Sollte nicht sogar vor 1 Milliarde Jahren der Planet völlig vereist gewesen sein und nur Einzeller dieses überlebt haben? Vielleicht gab es ja in der Millarde von Jahren schon mal eine Zivilisation, die eine globale Eiszeit verurschat hat? zwinkern Ob wir das ausschließen können?
Irgendwie ist es doch seltsam, das Leben kurz nach der Entstehung der Erde entstanden ist, aber dann noch 2 Mia. Jahre als Einzeller "herumgekrebst" ist, um dann plötzlich zu "explodieren".
_________________
Proletarier aller Länder, macht Schluß!
----------------------------------------------------------------
Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Wissenschaft und Technik Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group