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Markenkleidung
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Friedensreich
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 469

Beitrag(#1246326) Verfasst am: 19.03.2009, 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

@Norton
Ich beziehe mich auf das Bild vom "Styleforum". Bei näherer Betrachtung fällt mir auf, dass man dem jungen Mann eigentlich anziehen kann was man will, attraktiv sieht er, egal wie bekleidet, nicht aus. Dasselbe Problem gibt es mit weiblichen Models, die, abgesehen von spindeldürr, möglichst keine Emotionen zeigen sollen. Theoretisch könnte man Plastikpuppen über de Laufsteg ziehen. Ich vermisse hier, die gewisse emotionale und menschliche Komponente. Vor etwa 1-2 Jahren war ich beruflich in Mailand und habe dort die Präsentation von Designerkollektionen gesehen. Ein Label, hat sich entschlossen und neben etwa 8-10 unterernährten 14-16 jährigen Models ein in der Relation altes Model auf den Laufsteg geschickt. Ich schätze die Frau war etwa Ende 30, Konfektionsgrösse etwa 38 vielleicht 40. Das Publikum, durchwegs Fachleute aus Handel und Produktion, war begeistert und spendete gerade diesem Model nicht endenwollenden Beifall. Es ist mir nicht klar, warum man Mode nicht von Menschen vorführen lässt, die Stil haben und Emotionen zeigen. (Das gilt auch für männliche Models) Mein Verdacht: Die Designer wollen, dass wahrscheinlich das Model nicht vom Bekleidungsteil ablenkt und man sich nur auf das präsentierte Produkt konzentriert. Das ist falsch, denn Kleidung und Persönlichkeit sollen eine Symbiose eingehen, so wertet sich der/die TrägeIn selbst und auch das Kleidungsstück auf.
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Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#1258657) Verfasst am: 01.04.2009, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:
@Norton
Ich beziehe mich auf das Bild vom "Styleforum". Bei näherer Betrachtung fällt mir auf, dass man dem jungen Mann eigentlich anziehen kann was man will, attraktiv sieht er, egal wie bekleidet, nicht aus.

Hi Friedensreich,

da muss ich entschieden widersprechen. Der User Mt_Spiffy

mag vll. kein Adonis sein und ist meinetwegen auch nichtmal durchschnittlich attraktiv, aber eben diese Zukurzgekommenheiten könnten anständige Kleidungsstücke mehr als wettmachen.
Viele Männer um die 50 muss man mit wabblenden Armen und Vorruhestandsbauch im Sommer in grotesken Outfits auf dem Golfplatz ertragen und wundert sich dann immer noch, wie die es sonst schaffen passabel auszusehen-> ein ordentlicher Schneider. Zu kurzer Hals, großer Kopf, schiefer Rücken, Bauch, Männertitten, ein kundiger Schneider, ein guter Anzug holt das absolut Beste aus dir heraus und auch aus Spiffy könnte man etwas machen. Aber bevor der Bursche Geld das er nicht hat für bespoke ausgibt, sollte er es einfach mal mit passenderen Sachen die nicht aus dem Clownstore kommen probieren.

Der Strang:
http://www.styleforum.net/showthread.php?t=61663


Zitat:
Dasselbe Problem gibt es mit weiblichen Models, die, abgesehen von spindeldürr, möglichst keine Emotionen zeigen sollen. Theoretisch könnte man Plastikpuppen über de Laufsteg ziehen. Ich vermisse hier, die gewisse emotionale und menschliche Komponente. Vor etwa 1-2 Jahren war ich beruflich in Mailand und habe dort die Präsentation von Designerkollektionen gesehen. Ein Label, hat sich entschlossen und neben etwa 8-10 unterernährten 14-16 jährigen Models ein in der Relation altes Model auf den Laufsteg geschickt. Ich schätze die Frau war etwa Ende 30, Konfektionsgrösse etwa 38 vielleicht 40. Das Publikum, durchwegs Fachleute aus Handel und Produktion, war begeistert und spendete gerade diesem Model nicht endenwollenden Beifall. Es ist mir nicht klar, warum man Mode nicht von Menschen vorführen lässt, die Stil haben und Emotionen zeigen. (Das gilt auch für männliche Models)

Mir ist es ein Rätsel wie du von Spiffy auf bulimische Models und die Zwänge der Branche kommst, aber dass die einen Schuss haben sollte jedem klar sein, va. wenn man in den frühen 2000er Jahren mal einem Schaulaufen von niedergeschminkten 15jährigen Crackmodels beiwohnen "durfte" (noch bevor sich die Presse auf das Thema gestürzt hatte).
Anscheinend gab/gibt es ja auch immer wieder Politiker die einen Mindest-BMI für Models fordern, was hältst du davon?


Cheers
N
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1258800) Verfasst am: 01.04.2009, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Norton hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:
@Norton
Ich beziehe mich auf das Bild vom "Styleforum". Bei näherer Betrachtung fällt mir auf, dass man dem jungen Mann eigentlich anziehen kann was man will, attraktiv sieht er, egal wie bekleidet, nicht aus.

Hi Friedensreich,

da muss ich entschieden widersprechen. Der User Mt_Spiffy
[img]img]
mag vll. kein Adonis sein und ist meinetwegen auch nichtmal durchschnittlich attraktiv, aber eben diese Zukurzgekommenheiten könnten anständige Kleidungsstücke mehr als wettmachen.


Jein. Zuschaustellung von Bonzenkleidung bewirkt, dass die charakterlichen und kognitiven Mängel des Trägers offenbar werden.

Das lenkt natürlich von der fehlenden Attraktivität ab. Und tatsächlich ist es wohl eine Möglichkeit, jemand vom gewünschten Geschlecht ins Bett zu kriegen.

Alternativ würde mir jetzt dazu spontan noch einfallen, seinen Bruder eine Professionelle anheuern zu lassen, damit die mit einem am Geburtstag pimpert und abends noch eine Gratis-Salamipizza vorbeibringt.

Aber "wettgemacht" im Sinn von "besser" ist das nicht.
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Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#1258814) Verfasst am: 01.04.2009, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:


Jein. Zuschaustellung von Bonzenkleidung bewirkt, dass die charakterlichen und kognitiven Mängel des Trägers offenbar werden.


Wir reden nicht von Statussymbolen/Zurschautragung sondern von Kleidung die dem Phänotypen zugute kommt, wenn er Glück hat kriegt er sowas auch für vergleichsweise kleine Münze. Warum wäre es eigentlich bonzig wenn Spiffy zu einem anständigen Schneider ginge, der anständiges Geld für seine Arbeit, seine Erfahrung nehmen würde und ihm einen Anzug machen könnte der ihm schmeicheln würde? Mir scheint das Schneiderwesen samt deren Klientel steht im FGH unter einem wie auch immer gearteten Generalverdacht zwingend dies oder das zu sein.(man fülle die Lücken selbst).
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1258816) Verfasst am: 01.04.2009, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

YEAH!
Ich dachte schon dieser Therad wäre gestorben!
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Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#1258868) Verfasst am: 01.04.2009, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du mir nur mal verraten könntest um was es hier genau gehen soll? ^^
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1258882) Verfasst am: 01.04.2009, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, Kleidung?

Der THread ist für mich aber auch ne interessante Ablenkung zu dem sonstigen ernsthafteren Gelaber
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Friedensreich
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Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 469

Beitrag(#1259454) Verfasst am: 02.04.2009, 06:50    Titel: Antworten mit Zitat

@Norton
Bei meinem Beitrag vom 19.März bezog ich mich auf das Qutfit wo das Model auf der Couch sitzt. Im curryfarbenen Anzug ist der Eindruckbesser, wobei man bemerken sollte, dass man einem blonden und blassen Model nichts Gutes tut wenn man ihm noch einen Anzug in dieser Farbe verpasst.
Aber das ist Geschmacksache. Natürlich hast Du mit Deiner Bemerkung recht, dass es schrecklich ist, ältere Männer mit entsprechend deformierter Figur in nicht passender Kleidung beim Sport zu sehen.( Golf, Tennis etc.) Da mangelt es bei diesen Leuten an Selbstkritik. Ich kann es auch nicht verstehen, dass Männer mit Bauch und Speckfalte im Bad einen Tanga tragen, das gilt auch für Bikiniträgerinnen über Grösse 42/44. Im Sommer in der Fussgängerzonen der Städte ist es auch nicht besser. Ich selbst bin auch nicht mehr der Jüngste und Schlankste und versuche z.B. auch im Sommer, wenn schon Jeans dann wenigstens ein schwarzes Leinensakko oder Blazer dazu zu tragen. Das mach das Erscheinungsbild ertäglicher. Jeder/Jede sollte versuchen sich im Spiegel zu betrachten und sich fragen wieweit das Erscheinungsbild den Mitbürgern zumutbar ist. Ich glaube, überspitzt ausgedrückt, dass es - besonders im Sommer - wo alle körperliche Fehlentwicklungen enthüllt werden notwendig ist besonders kritisch zu sein. Wenn man will, ist das auch eine Form von Umweltbelastung.
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1259587) Verfasst am: 02.04.2009, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Wenn man will, ist das auch eine Form von Umweltbelastung.

Eher Umweltbelästigung.
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1259779) Verfasst am: 02.04.2009, 17:00    Titel: Re: Markenkleidung Antworten mit Zitat

Svea hat folgendes geschrieben:
Jeder hier hat doch Kleidungsstücke von einer teuren Marke. (Nehme ich an)

Nö.
Ich ordne mich doch nicht solchen Zwängen unter.
Ich lasse mir ebenfalls Klamotten, Schuhe, Taschen, Gürtel usw. anfertigen, die dann aber Jahrzehnte halten (Leder). Das kostet in der Relation weniger, als würde ich mir jede Saison was Neues kaufen (müssen), zeichnet mich als Person im Wortsinn aus und separiert mich von der verblödeten Masse.
Die einzige "Marke", falls man die heutzutage noch so nennt, die ich kaufe (fast schon widerwillig, weil die Qualität von früher nicht mehr existiert), ist Levis, dann aber natürlich nur die Röhrenvariante.
Ansonsten versuche ich alles zu vermeiden, was danach aussieht, als erkenne ich irgendeine Mode an.
Mode ist hochgradige Umweltverschmutzung, ethisch fragwürdig bis verurteilenswert (Eitelkeit, Angeberei usw.), kennzeichnet den Durchschnitt und ist außerdem ausgesprochen dämlich, weil es aus der Unterordnung unter Gruppenzwänge und medialer Manipulation resultiert.
Klamottentechnisch bin ich sowas wie ein subkultereller, äußerst elitärer und snobistischer Neuzeit-Dandy.
Ich werde mich in meinen Klamotten sogar begraben lassen, weil ich sie weder irgendjemand anderem gönne noch irgendjemand anderes in der Lage wäre, diese Klamotten mit derselben Würde auszufüllen. Außerdem sind sie viel zu schade, um einfach geschreddert zu werden...
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1259792) Verfasst am: 02.04.2009, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
.....
Das sähe total bescheuert aus, aber ist das nicht gerade der Sinn des Tragens einer Krawatte, total bescheuert auszusehen?

So kann man es natürlich auch beschreiben. Ich halte die Krawatte für ein Domestikationsmerkmal, eine materielle Variante der Unterwerfungsgeste, die einfach besagt, dass ich keine Lust habe dafür, dass ich mich in meinem Job wohlfühle, auf die Barrikaden zu gehen.

Es ist die Stilisierung eines Kälberstrickes.

fwo


Danke, guter Spruch.
Hätte es höchstens noch ne Nummer radikaler ausgedrückt.

Edit meint, daß das Ganze im Prinzip auch gleich auf Anzüge generell ausgeweitet werden kann.
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1259827) Verfasst am: 02.04.2009, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Im Krieg und Nachkriegszeit aufgewachsen habe ich gelernt, daß es völlig unwichtig ist, welche Art von Kleidung man trägt.
Was oberflächlich betrachtet stimmt.
Zitat:

Wichtig war immer nur, daß man überhaupt ausreichende Kleidung (vor allem im Winter 45/46) hatte.

Ich bin ein Kind von Kriegskindern. Diese Einstellung, daß es nur wichtig ist, ob man ausreichende Kleidung und Essen hat, haben meine Eltern bis zum Exzess durchgezogen. Das hat in mir eine tiefe Sehnsucht nach hoher Qualität sowohl beim Essen als auch bei Klamotten und gleichzeitig einen Abscheu vor Durchschnitt im bürgerlichen, ordentlichen Sinn ausgelöst.
Zitat:

Das hat sich mein weiteres Leben lang gehalten. Markennamen lassen mich völlig kalt.
Dito. Die Markengläubigkeit ist ein Symptom für Massenverblödung.
Zitat:

Meine Frau hat dann dafür gesorgt, daß ich richtig "uniformiert" war.
Das ist leider eine Erscheinung durch alle Generationen. Ich wollte immer meine Autonomie gegenüber Frauen wahren. Deswegen lasse ich mich zwar beratschlagen, treffe aber die Entscheidung letztlich fast immer selbst. Außerdem finde ich, daß Frauen zu Unrecht ein "besseres" ästhetisches Empfinden nachgesagt wird, ergo zweifel ich an deren Urteilskraft...
Zitat:

Inzwischen bin ich raus aus der Konkurrenz und trage billige Klamotten. So schlecht ist das Zeug gar nicht, das der Clamotten-Anton (C&A) im Schlußverkauf verhökert.
Meine letzten Berufsjahre verbrachte ich in einem 2-Rad-Geschäft. Und dabei erwarb ich natürlich gewisse Fachkenntnisse darüber, wie ein gutes Fahrrad beschaffen ist. Da habe ich mich immer amüsiert über die Fahrräder in Super- und Baumärkten, auf denen groß draufgeschrieben war: "Deutsches Markenrad". Das war fabrikneuer Sperrmüll.
Kein Widerspruch, aber Fahrräder sind nochmal ein eigenes Thema.
Zitat:

In meiner Jugendzeit als Uhrmacher trug ich natürlich eine Markenuhr, eine Eterna-matic. War verdammt teuer für meine Verhältnisse. Heute trage ich ausschließlich billige Quarzuhren. Die Dinger sind in punkto Genauigkeit der Eterna haushoch überlegen. Zweifellos sind die Uhren von Lange in Glashütte, Longines, Jaeger-le-Coultre Wunderwerke an Präzision. Aber genauer als eine Funkarmbanduhr für 50 Euro können sie auch nicht gehen. Und mit tausend oder mehr Euro am Handgelenk hätte ich keine ruhige Minute mehr...

Ich glaube, da sind mittlerweile derartig viele Imitate im Umlauf, daß sich Uhrenklau nicht mehr lohnt...
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1259841) Verfasst am: 02.04.2009, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Mein Handy hat keine Kamera und ich kein Sakko (was soll ich damit?).

Essen gehen, bei Kulturellen oder gesellschaftlichen Anlässen oder in der Uni tragen.

Ach du Scheiße.
Die gesellschaftlichen Anlässe, zu Denen ich gehen möchte, erfordern alles, nur keinen Anzug bzw. kein Sakko.
Und werde ich irgendwohin eingeladen, ist es mir eine Freude, mit meinen Klamotten zu zeigen, daß ich nicht gewillt bin, mich bürgerlicher Erwartungshaltung zu beugen und einen "ordentlichen" Haarschnitt, einen "ordentlichen" Anzug, oder "ordentliche" Schuhe zu tragen.
Das bin ich meiner gesellschaftskritischen Haltung, meiner rebellischen Sozialisation und meiner Individualität schuldig.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1259879) Verfasst am: 02.04.2009, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich trage mittlerweile immer öfter einfach mal so ein Sakko.
Vielleicht auch weil ich mittlerweile 30 bin, oder vielleicht sogar, weil das andere in meinem Freundeskreis nicht machen. Keine AHnung. Ich fühl mich aber wohl damit.
Im Moment suche ich ein schönes Cord-Sakko, was aber alles andere als einfach zu finden ist
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Caciitua
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.02.2009
Beiträge: 30
Wohnort: München

Beitrag(#1259979) Verfasst am: 02.04.2009, 21:03    Titel: Re: Markenkleidung Antworten mit Zitat

Hucklebuck hat folgendes geschrieben:
Svea hat folgendes geschrieben:
Jeder hier hat doch Kleidungsstücke von einer teuren Marke. (Nehme ich an)

Nö.
Ich ordne mich doch nicht solchen Zwängen unter.
...
Ansonsten versuche ich alles zu vermeiden, was danach aussieht, als erkenne ich irgendeine Mode an.
...


Dann ordnest du dich natürlich doch den Zwängen der Mode unter, indem du immer hübsch etwas anderes machst. Damit bist du genaus von der Mode gelenkt wie die, die ihr folgen...


Ich persönlich sorge dafür, immer etwas zu haben, in dem ich mich wohl fühle, egal, ob es nun grad der Mode entspricht oder nicht und ebenso egal, wo ich es finde. Selbst, wenn ich zu 100% das gleiche tragen würde wie der modeorientierte Großteil, würde ich mich nicht als Teil davon fühlen, weil ich immer noch meiner Linie folge - auch, wenn sie sich gerade mit irgendetwas überschneidet. Leute, die sich entgegen ihrer körperlichen Gegebenheiten in irgendetwas kleiden, das dann schlimm aussieht, bedaure ich eher, weil sie scheinbar nicht die Möglichkeit haben, sich ein eigenes Urteil zu bilden oder danach zu handeln. Sie zu verhöhnen erscheint mir unfair - man kennt schließlich ihre Gründe nicht.
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1260022) Verfasst am: 02.04.2009, 21:41    Titel: Re: Markenkleidung Antworten mit Zitat

Caciitua hat folgendes geschrieben:
Hucklebuck hat folgendes geschrieben:
Svea hat folgendes geschrieben:
Jeder hier hat doch Kleidungsstücke von einer teuren Marke. (Nehme ich an)

Nö.
Ich ordne mich doch nicht solchen Zwängen unter.
...
Ansonsten versuche ich alles zu vermeiden, was danach aussieht, als erkenne ich irgendeine Mode an.
...


Dann ordnest du dich natürlich doch den Zwängen der Mode unter, indem du immer hübsch etwas anderes machst. Damit bist du genaus von der Mode gelenkt wie die, die ihr folgen...
Nein, weil ich im Gegensatz zu den anderen Antimodefraktionen (Punks, Prolls, Mir völlig egal - Leute, usw.) meinen persönlichen Stil eben NICHT aus meiner Antihaltung oder Doofheit generiere, sondern aus praktischen UND ästhetischen Erwägungen, die zu (hoffentlich) mindestens 95% mit meiner Philosophie korrellieren, womit ich mich trotzem auch deutlich äußerlich abhebe.
Zitat:


Ich persönlich sorge dafür, immer etwas zu haben, in dem ich mich wohl fühle, egal, ob es nun grad der Mode entspricht oder nicht und ebenso egal, wo ich es finde. Selbst, wenn ich zu 100% das gleiche tragen würde wie der modeorientierte Großteil, würde ich mich nicht als Teil davon fühlen, weil ich immer noch meiner Linie folge - auch, wenn sie sich gerade mit irgendetwas überschneidet. Leute, die sich entgegen ihrer körperlichen Gegebenheiten in irgendetwas kleiden, das dann schlimm aussieht, bedaure ich eher, weil sie scheinbar nicht die Möglichkeit haben, sich ein eigenes Urteil zu bilden oder danach zu handeln. Sie zu verhöhnen erscheint mir unfair - man kennt schließlich ihre Gründe nicht.

Na ja, das ist ja nobel, allerdings fällt mir da der Spruch ein: `Unwissenheit schützt nicht vor Strafe!`, oder ich könnte wahlweise die Kantsche Aufklärungsdefinition bemühen, was aufs Gleiche rausläuft...
Dazu kommt noch, daß selbst sehr arme Menschen durchaus in der Lage sind, sich praktisch und trotzdem nicht vollkommen unästhetisch zu kleiden, was ihnen dann auch eine entsprechende Würde verleiht, die so manchem arrogantem Geldsack oder selbstgerechtem Bildungsbürger abgeht.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1260024) Verfasst am: 02.04.2009, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich trage mittlerweile immer öfter einfach mal so ein Sakko.
Vielleicht auch weil ich mittlerweile 30 bin, oder vielleicht sogar, weil das andere in meinem Freundeskreis nicht machen. Keine AHnung. Ich fühl mich aber wohl damit.
Im Moment suche ich ein schönes Cord-Sakko, was aber alles andere als einfach zu finden ist

http://www.pakeman.co.uk/proddetail.php?prod=7289
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1260026) Verfasst am: 02.04.2009, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich trage mittlerweile immer öfter einfach mal so ein Sakko.
Vielleicht auch weil ich mittlerweile 30 bin, oder vielleicht sogar, weil das andere in meinem Freundeskreis nicht machen. Keine AHnung. Ich fühl mich aber wohl damit.
Im Moment suche ich ein schönes Cord-Sakko, was aber alles andere als einfach zu finden ist

Vielleicht mal bei Ed ONeill nachfragen...
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1260357) Verfasst am: 03.04.2009, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Aber das ist Geschmacksache. Natürlich hast Du mit Deiner Bemerkung recht, dass es schrecklich ist, ältere Männer mit entsprechend deformierter Figur in nicht passender Kleidung beim Sport zu sehen.( Golf, Tennis etc.) Da mangelt es bei diesen Leuten an Selbstkritik. Ich kann es auch nicht verstehen, dass Männer mit Bauch und Speckfalte im Bad einen Tanga tragen, das gilt auch für Bikiniträgerinnen über Grösse 42/44. Im Sommer in der Fussgängerzonen der Städte ist es auch nicht besser. .... Ich glaube, überspitzt ausgedrückt, dass es - besonders im Sommer - wo alle körperliche Fehlentwicklungen enthüllt werden notwendig ist besonders kritisch zu sein. Wenn man will, ist das auch eine Form von Umweltbelastung.

Nun, mein Lieber, das heißt also, im Freibad oder Hallenbad haben alte Leute nichts zu suchen. Die sollen dort gefälligst wegbleiben. Denn einen Badeanzug wie ihn Urgroßvater trug (ein etwas eingeschränktes Ganzkörperkondom) bekommt man ja heute nirgendwo mehr zu kaufen.
Mir könnte es im Bad so ergehen:
http://666kb.com/i/b7rf9tgy8ddual1jy.jpg
Und auch sonst in der Öffentlichkeit sollte ich wohl auch bei 35 Grad im Schatten am besten eine Mönchskutte tragen, um dein ästhetisches Empfinden nicht zu beleidigen. Ich trage zwar nie Shorts, aber an heißen Tagen kurze Hosen. (Das sind ganz normale Hosen, deren Hosenbeine jedoch etwas oberhalb der Knie enden.) Nun tröste dich, auf Golf- Tennis- oder sonstigen Sportplätzen hat man mich auch früher nie gesehen, dort wirst du mir auch heute gewiß nicht begegnen.
Ansonsten, ihr Snobs:
"Gnädiger Herr, in der Bibliothek ist ein Einbrcher!"
"Äh, ja, James, laden Sie mein Gewehr und legen Sie mir den kleinen Jagdanzug heraus."
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!

Beitrag(#1260365) Verfasst am: 03.04.2009, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Aber das ist Geschmacksache. Natürlich hast Du mit Deiner Bemerkung recht, dass es schrecklich ist, ältere Männer mit entsprechend deformierter Figur in nicht passender Kleidung beim Sport zu sehen.( Golf, Tennis etc.) Da mangelt es bei diesen Leuten an Selbstkritik. Ich kann es auch nicht verstehen, dass Männer mit Bauch und Speckfalte im Bad einen Tanga tragen, das gilt auch für Bikiniträgerinnen über Grösse 42/44. Im Sommer in der Fussgängerzonen der Städte ist es auch nicht besser. .... Ich glaube, überspitzt ausgedrückt, dass es - besonders im Sommer - wo alle körperliche Fehlentwicklungen enthüllt werden notwendig ist besonders kritisch zu sein. Wenn man will, ist das auch eine Form von Umweltbelastung.

Nun, mein Lieber, das heißt also, im Freibad oder Hallenbad haben alte Leute nichts zu suchen. Die sollen dort gefälligst wegbleiben. Denn einen Badeanzug wie ihn Urgroßvater trug (ein etwas eingeschränktes Ganzkörperkondom) bekommt man ja heute nirgendwo mehr zu kaufen.
Mir könnte es im Bad so ergehen:
http://666kb.com/i/b7rf9tgy8ddual1jy.jpg
Und auch sonst in der Öffentlichkeit sollte ich wohl auch bei 35 Grad im Schatten am besten eine Mönchskutte tragen, um dein ästhetisches Empfinden nicht zu beleidigen. Ich trage zwar nie Shorts, aber an heißen Tagen kurze Hosen. (Das sind ganz normale Hosen, deren Hosenbeine jedoch etwas oberhalb der Knie enden.) Nun tröste dich, auf Golf- Tennis- oder sonstigen Sportplätzen hat man mich auch früher nie gesehen, dort wirst du mir auch heute gewiß nicht begegnen.
Ansonsten, ihr Snobs:
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Unsere Ästhetik-Apostel sind doch nur auf die Schwachsinnsmasche der Industrie und Wirtschaft hereingefallen.
"Gesund leben" heisst "Kauft unsere Pseudo-Öko-Produkte für ein Schweinegeld, welche sowieso nicht das halten, was sie versprechen!"
"Schlank und fit sein" heisst "Alles, was ihr braucht, sind unsere Produkte und Dienstleistungen. Alles, was wir brauchen, ist euer Geld!"
"Länger Leben" heisst "Voller Entsagungen und Selbstkasteiungen länger existieren, um evtl. ein paar Jahre mehr zu haben! Wer sagt, dass Leben Spass machen und genussvoll sein soll?"
_________________
Gruss: Sticky

Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.

Schwarzer Block

„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)

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VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
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Wohnort: Essen

Beitrag(#1260442) Verfasst am: 03.04.2009, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Würde ich mich schämen mit Sachen aus dem Kaufhaus rumzulaufen! Was für eine Absurde Idee die einem nahegelegt wird: Mach das Konsumspiel mit in dem du dich in den Abreitsmarkt wirfst um dann dein Geld für Konsumgüter auszugeben. Als Dankeschön erwartet dich soziale integrität. Ich verstehe auch nach wie vor nicht den Sinn von Einkaufscentern: Was macht man da? Eine Hose kaufen? Oder ein paar Schuhe? Das hat man doch meist alles schon. Aber naja, das Geld muss ja irgendwie in das Ideenloch gestopft werden. Das Beste dabei: Genau das (neben Flachbildfernseher und guter multimedialer Unterhaltung im Minutentakt) ist für die meisten Menschen jener Wohlstand der Anstrebsam erscheint.
In "Shoppen gehen" vereint sich ein ekeliger Euphemismus mit großer Ideenlosigkeit.
Ohne den Markencharkter würde das ganze natürlich nicht funktionieren, Elemente die sich nicht direkt einer Marke zuordnen sondern bestimmte Kleidungsstile widerspiegeln zählen natürlich dazu da diese genauso austrahlen: Ich mache mit! Ich bin Teil des Ganzen!

Das Qualitätsargument ist Blödsinn, meine Sachen aus dem 2Hand Shop halten seit Jahren wunderbar.
_________________
Denken schadet der Illusion
Hildegard Knef
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1260470) Verfasst am: 03.04.2009, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kommen die sachen im 2nd Hand Laden nicht aus dem Kaufhaus? Am Kopf kratzen
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1260733) Verfasst am: 03.04.2009, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Würde ich mich schämen mit Sachen aus dem Kaufhaus rumzulaufen! Was für eine Absurde Idee die einem nahegelegt wird: Mach das Konsumspiel mit in dem du dich in den Abreitsmarkt wirfst um dann dein Geld für Konsumgüter auszugeben. Als Dankeschön erwartet dich soziale integrität. Ich verstehe auch nach wie vor nicht den Sinn von Einkaufscentern: Was macht man da? Eine Hose kaufen? Oder ein paar Schuhe? Das hat man doch meist alles schon. Aber naja, das Geld muss ja irgendwie in das Ideenloch gestopft werden. Das Beste dabei: Genau das (neben Flachbildfernseher und guter multimedialer Unterhaltung im Minutentakt) ist für die meisten Menschen jener Wohlstand der Anstrebsam erscheint.
In "Shoppen gehen" vereint sich ein ekeliger Euphemismus mit großer Ideenlosigkeit.
Ohne den Markencharkter würde das ganze natürlich nicht funktionieren, Elemente die sich nicht direkt einer Marke zuordnen sondern bestimmte Kleidungsstile widerspiegeln zählen natürlich dazu da diese genauso austrahlen: Ich mache mit! Ich bin Teil des Ganzen!

Das Qualitätsargument ist Blödsinn, meine Sachen aus dem 2Hand Shop halten seit Jahren wunderbar.


Den ersten Teil würde ich unterschreiben, hätte sogar noch schärfer formuliert.
Mit dem Schlußsatz hast Du Dir aber ein Eigentor geschossen: Langlebiges aus dem 2Handshop dürfte kaum Billigscheiß sein, ergo IST das ein "Qualitätsargument".
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Evilbert
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Beitrag(#1260735) Verfasst am: 03.04.2009, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hucklebuck hat folgendes geschrieben:

Mit dem Schlußsatz hast Du Dir aber ein Eigentor geschossen: Langlebiges aus dem 2Handshop dürfte kaum Billigscheiß sein, ergo IST das ein "Qualitätsargument".


Nicht spottbillig wie kik, aber sicher auch keine teuren "Marken"-Klamotten.
Oder bringen Xamo @&Co. ihre 170 - €- Pacmansakkos (s.O. im Thread; und das ist wohl noch das günstigste Zeuch in dem Bereich vermutlich) in den 2Handshop, wenn sie etwas abgetragen sind? Am Kopf kratzen
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Hucklebuck
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Beitrag(#1260752) Verfasst am: 03.04.2009, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:

Unsere Ästhetik-Apostel sind doch nur auf die Schwachsinnsmasche der Industrie und Wirtschaft hereingefallen.
"Gesund leben" heisst "Kauft unsere Pseudo-Öko-Produkte für ein Schweinegeld, welche sowieso nicht das halten, was sie versprechen!"
"Schlank und fit sein" heisst "Alles, was ihr braucht, sind unsere Produkte und Dienstleistungen. Alles, was wir brauchen, ist euer Geld!"
"Länger Leben" heisst "Voller Entsagungen und Selbstkasteiungen länger existieren, um evtl. ein paar Jahre mehr zu haben! Wer sagt, dass Leben Spass machen und genussvoll sein soll?"


Wenn Du Dich nur auf die Herren Anzugsträger beziehst, gebe ich Dir recht.
Nichtsdestotrotz kann man trotzdem einen Weg beschreiten, der einen nicht zum Idioten der Manipulationsmaschinerie werden läßt. "Lebensqualität" hat eben auch etwas mit der "zweiten Haut" zu tun, die man trägt. Da gibt es halt schlechte, mittelmäßige, gute und sehr gute "Häute". Zusätzlich hat man ja eigentlich noch das Problem, daß Klamotten immer auch eine Aussage über einen selbst machen, sie sind ein Teil nonverbaler Kommunikation.
Bei den Anzugträgern weiß halt jeder, der das System in Frage stellt, daß es sich um Opportunismus höchsten Grades handelt. Die Aussage ist: Ich ordne mich mit meinem Anzug der systemunterstützenden Kleiderordnung unter und bekomme als Gegenleistung Einlass in die profitierenden Kreise, die meine Erscheinung wohlwollend goutieren und Sozialprestige verteilen. Verhalte ich mich ansonsten auch entsprechend den inneren Regularien, bin gerissen, schlüpfrig, trete nach unten, buckel nach oben und sehe ansonsten zu, mein eigenes Wohlergehen im Blick zu haben, so darf ich auch mit steigenden "Rang" in der kapitalistischen Tretmühle meine Kleidung entsprechend anpassen. Das heißt, daß es teurer, etwas extrovertierter und "qualitativ hochwertiger" werden darf - aber nur soviel, daß der Chef, die Peergroup, die Kunden oder die "Zielgruppe" keinen Anstoß nehmen.

Aber wie gesagt, daß muß man ja nicht mitmachen.
Ich habe trotzdem irgendwann allmählich immer mehr auf "Stangenware" verzichtet, weil ich mich nicht nur von den systemstützenden "Anzugträgern" sondern auch von allen anderen abgrenzen wollte. Ergo fing ich an (schon als 14jähriger), mir selber Sachen zu "basteln", später zu färben, zu nähen und zu bemalen. Was am Anfang fast eine Stümperei war, entwickelte sich im Laufe von 30 Jahren zu einem Vollprogramm: Mittlerweile lasse ich alles von Profis machen, abgesehen von Unterwäsche und Socken. Nur noch die Ideen sind von mir: Die sind dann aber wiederum offensichtlich gut genug, um im Netz als Vorzeigestücke abrufbar zu sein.
Wenn man einmal in den Genuss von "Qualität" gekommen ist, kann man meistens nicht mehr davon lassen, egal ob es sich um Wein, Essen, Bücher, Musik oder eben Klamotten handelt.
Das ist im Endeffekt auch noch "ökologisch korrekt", wenn ich mir z.B. eine Hose machen lasse, die durch die Güte des Materials (Leder) und seine Verarbeitung mindestens 20 Jahre hält.
Mein "Schneider", der ansonsten natürlich auch für jeden anderen arbeitet, legt mir dafür beispielsweise ca. 20 verschiedene Sorten schwarzes Leder vor, aus dem ich mir dann das für mich und die Klamotte passendste raussuche.
Wenn ich dafür jetzt ca. 1000 Euro hinblätter, macht das pro Jahr läppische 50 Euro, mal ganz platt gerechnet. Bei guter Pflege habe ich damit ein höchst individuelles Stück Kleidung, dem man den Geschmack des Trägers ansehen kann, wenn man will. Insgesamt kann sowas das eigene Wohlbefinden auf ein bemerkenswertes Mass steigern. Schließlich ergänzt sich der rein materielle Wert des Gegenstandes um ein ideellen, was im Endeffekt einen individuellen Mehrwert ausmacht, der zu einer "Ergänzung" meiner selbst wird.
Das kann man auch noch philosophischer stilisieren, wenn man will: Die harmonische Vereinigung von Körper und Geist wird vergegenständlicht...
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Hucklebuck
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Beitrag(#1260754) Verfasst am: 03.04.2009, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Hucklebuck hat folgendes geschrieben:

Mit dem Schlußsatz hast Du Dir aber ein Eigentor geschossen: Langlebiges aus dem 2Handshop dürfte kaum Billigscheiß sein, ergo IST das ein "Qualitätsargument".


Nicht spottbillig wie kik, aber sicher auch keine teuren "Marken"-Klamotten.
Oder bringen Xamo @&Co. ihre 170 - €- Pacmansakkos (s.O. im Thread; und das ist wohl noch das günstigste Zeuch in dem Bereich vermutlich) in den 2Handshop, wenn sie etwas abgetragen sind? Am Kopf kratzen


Da hasst Du nicht unrecht. Allerdings gibt es, wenn ich mich richtig erinnere, auch für die ganz teuren Klamotten Secondhandläden. Die kriegt man eben nur nicht zu Gesicht, wenn man sich in den Vierteln bewegt, wo "normalerweise" Zweite Hand verkauft wird...
Aber ehrlich gesagt, mir sind nicht mal die Namen dieser ganzen "Marken" bekannt, und es interessiert mich auch nicht, wo die Wachstumsanbeter und Heißluftverkäufer ihr "Outfit" beziehen...
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VT_340
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Beitrag(#1260776) Verfasst am: 03.04.2009, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso Eigentor?
Ich habe ja nichts gegen langlebige Produkte, wieso auch?
Man versucht den Kauf von Markenklamotten und den Vorwurf der Geschmacksbevormundung durch rationalisierung rechtzufertigen: Billige Sachen gehen schneller kaputt, daher kaufe ich nur Markenware.
Dass dem eben nicht so ist sollte mein letzter Satz zeigen.
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Beitrag(#1260789) Verfasst am: 03.04.2009, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wieder mal schön was zu lachen hier.
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Hucklebuck
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Beitrag(#1260802) Verfasst am: 03.04.2009, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Wieso Eigentor?
Ich habe ja nichts gegen langlebige Produkte, wieso auch?
Man versucht den Kauf von Markenklamotten und den Vorwurf der Geschmacksbevormundung durch rationalisierung rechtzufertigen: Billige Sachen gehen schneller kaputt, daher kaufe ich nur Markenware.
Dass dem eben nicht so ist sollte mein letzter Satz zeigen.


Mir ist nicht so ganz klar, was bei Dir "schnell kaputtgehen" bedeutet?
Oder anders gefragt: Was bedeutet "haltbar" bei Dir?
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VT_340
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Beitrag(#1262368) Verfasst am: 06.04.2009, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ein T-Shirt habe ich bereits seit 2002, andere gehen nach 6 Monaten kaputt.
Hosen verschleißen schneller oder weniger schnell usw. Was gibt es daran nicht zu verstehen?
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