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Caciitua registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.02.2009 Beiträge: 30
Wohnort: München
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(#1236192) Verfasst am: 08.03.2009, 23:18 Titel: Geschick und Mut |
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...sind manchmal zweifellos gefragt.
Mir ist's so passiert, als Gast: In der geselligen abendlichen Runde (inmitten einiger Verwandten und deren Freunden, also wenig bis gar nicht Vertrauter) kommt die Sprache plötzlich auf die "Weltverschwörung der Juden", so astrein, glasklar und hemmungslos, wie es sonst nur in Geschichtsbüchern zu finden ist.
Alle Anwesenden haben eine Universität von innen gesehen und machen, was Allgemeinwissen angeht, einen (ansonsten) gebildeten Eindruck.
Wie reagiert ihr?
Wie geht ihr um mit der neuen Erkenntnis über diese Leute?
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Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
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(#1236197) Verfasst am: 08.03.2009, 23:25 Titel: |
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Ich behandle die Situation erstmal humoristisch. Wird klar, dass die das wider Erwarten doch ernst meinen würd ich die Person die mich zu der Runde eingeladen hat bei Gelegenheit beiseite nehmen und mich mit dieser darüber unterhalten.
_________________ -Brother Broadsword of Warm Humanitarianism
"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843
You can't spell Discord without Disco.
-frypoddie
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1236200) Verfasst am: 08.03.2009, 23:28 Titel: Re: Geschick und Mut |
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Caciitua hat folgendes geschrieben: | ...sind manchmal zweifellos gefragt.
Mir ist's so passiert, als Gast: In der geselligen abendlichen Runde (inmitten einiger Verwandten und deren Freunden, also wenig bis gar nicht Vertrauter) kommt die Sprache plötzlich auf die "Weltverschwörung der Juden", so astrein, glasklar und hemmungslos, wie es sonst nur in Geschichtsbüchern zu finden ist.
Alle Anwesenden haben eine Universität von innen gesehen und machen, was Allgemeinwissen angeht, einen (ansonsten) gebildeten Eindruck.
Wie reagiert ihr?
Wie geht ihr um mit der neuen Erkenntnis über diese Leute? |
Das kenne ich
Wenn dieses Thema aufkommt, dann spreche ich die Leute einzeln auf ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Menschen jüdischen Glaubens an.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 75% kennt noch nichtmals einer von Ihnen persönlich einen Juden.
Meistens ist nach 5 Minuten geklärt, das hier ein Thema auf Bildzeitungsniveau besprochen wird,
..........und da sich dort keiner zuhause fühlen will, kann der Abend gemütlich weiter gehen
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1236206) Verfasst am: 08.03.2009, 23:31 Titel: |
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In solchen Augenblicken wuenscht man sich eine Kippa dabei zu haben um sie dramaturgisch geschickt aus der Tasche zu ziehen, sie sich auf's Haupt zu setzen und sich an den dummen Gesichtern zu erfreuen, wenn man die Verschwoerungstheoretiker zur Bar Mitzma Feier des Sohnes einlaedt.
Wahrscheinlich wuerde ich mir allerdings vornehmen mir in Zukunft einen anderen Umgang zu pflegen. Diskussionen mit rechtsextrem Angehauchten sind im Allgemeinen aehnlich befriedigend wie Gespraeche mit Zeugen Jehovas ueber die Evolutionstheorie.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Caciitua registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.02.2009 Beiträge: 30
Wohnort: München
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(#1236213) Verfasst am: 08.03.2009, 23:35 Titel: Re: Geschick und Mut |
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[quote="Die Fiktion" postid=1236200] Caciitua hat folgendes geschrieben: |
Wenn dieses Thema aufkommt, dann spreche ich die Leute einzeln auf ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Menschen jüdischen Glaubens an.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 75% kennt noch nichtmals einer von Ihnen persönlich einen Juden.
Meistens ist nach 5 Minuten geklärt, das hier ein Thema auf Bildzeitungsniveau besprochen wird,
..........und da sich dort keiner zuhause fühlen will, kann der Abend gemütlich weiter gehen |
Da kommen bei dir keine (Schein-(?))Anekdoten?
Was das Bild-Niveau angeht: Zahlen und "Zusammenhänge" prasselten nur so auf mich ein*. Man war sehr missionarisch unterwegs und offenbar recht geübt
*Edit: Im Allgemeinen galt ich als Person auf Bildzeitungsniveau...
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1236255) Verfasst am: 09.03.2009, 00:09 Titel: Re: Geschick und Mut |
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[quote="Caciitua" postid=1236213] Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | Caciitua hat folgendes geschrieben: |
Wenn dieses Thema aufkommt, dann spreche ich die Leute einzeln auf ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Menschen jüdischen Glaubens an.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 75% kennt noch nichtmals einer von Ihnen persönlich einen Juden.
Meistens ist nach 5 Minuten geklärt, das hier ein Thema auf Bildzeitungsniveau besprochen wird,
..........und da sich dort keiner zuhause fühlen will, kann der Abend gemütlich weiter gehen |
Da kommen bei dir keine (Schein-(?))Anekdoten?
Was das Bild-Niveau angeht: Zahlen und "Zusammenhänge" prasselten nur so auf mich ein*. Man war sehr missionarisch unterwegs und offenbar recht geübt
*Edit: Im Allgemeinen galt ich als Person auf Bildzeitungsniveau... |
Ok,
das hört sich so an, als wärst du da als Newbie auf ein eingespieltes Team gestoßen.
Wenn du jetzt auch noch zu den jüngsten Anwesenden gehörst, dann hast du einen sehr schweren Standpunkt, da man dir ganz einfach fehlende Lebenserfahrung anlasten wird.
......dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob andere Anwesende solche Erfahrungen mit jüdischen Mitbürgern haben.
Meistens haben solche Gespräche auch keinen wirklichen rechtsradikalen Hintergrund, sondern sind mehr eine Art von Frustkompensation.
Wenn das Wort an dich gerichtet wird, dann sag' einfach etwas in der Richtung wie: ``Sorry, aber was Ihr da so von euch gebt, das ist mir doch ein bisschen zu schwarz/weiß, und wenn das Streben nach einer jüdischen Weltherrschaft so offensichtlich ist, dann würde dieses Thema in der internationalen Politik doch wohl eine wesentlich größere Rolle spielen.´´
.......kann natürlich sein, das jetzt ein Vortrag über dumme und korrupte Politiker folgt
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Caciitua registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.02.2009 Beiträge: 30
Wohnort: München
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(#1238739) Verfasst am: 11.03.2009, 23:18 Titel: Re: Geschick und Mut |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: |
Meistens haben solche Gespräche auch keinen wirklichen rechtsradikalen Hintergrund, sondern sind mehr eine Art von Frustkompensation.
[...]
.......kann natürlich sein, das jetzt ein Vortrag über dumme und korrupte Politiker folgt |
Kann jemand, der sich ein bisschen in der Geschichte auskennt, trotz einer gemäßigten Einstellung so daherreden? Wie meinst du das, Frustkompensation? Ich war wohl noch nie derart frustriert... (bei meinem Frust tendier ich nur zu Schokolade und Heavy Metal )
Aber wo wir grad bei Frust sind: Das war ja das Schlimme, dass mir keine einzige intelligente Erwiderung eingefallen ist. Wie du sagst - Argumente führen entweder zu endlosen Geschichten oder gleich zu Märchen (ich meine natürlich: Anekdoten). Und was mich jetzt beschäftigt, ist die Frage, wie ich Haltung hätte wahren können
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1238760) Verfasst am: 11.03.2009, 23:47 Titel: |
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Caciitua hat folgendes geschrieben: | Wie reagiert ihr? |
Bringe mehr in Erfahrung was sie mit jüdischer Weltverschwörung meinen.
Geht es nur um wenige Juden die die Welt kontrollieren (wollen) oder um alle Juden.
Bei ersterem gehts dann letzlich um Kapitalisten die (unnötigerweise) auf jüdische Kapitalisten eingeschränkt wurden oder um Isreals Lobby.
Die genauen Ansichten sind oft differenzierter als die undifferenzierte Sprache vermuten lässt. Manchmal ist es aber vielleicht auch besser man fragt nicht genauer nach.
Wie hast du reagiert?
_________________ Trish:(
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Caciitua registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.02.2009 Beiträge: 30
Wohnort: München
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(#1238786) Verfasst am: 12.03.2009, 00:30 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: |
Wie hast du reagiert? |
Mein Gesicht muss meine Fassungslosigkeit widergespiegelt haben, denn zwei haben gleich mit missionarischem Eifer versucht, mich zu überzeugen; mit denen habe ich diskutiert nach dem Motto: Woher wollt ihr wissen, wer wirklich Macht hat, wenn die, die sie haben, sie doch so gut geheim halten? - Das hat zu nichts geführt, es kamen die schon erwähnten Anekdoten. Ich hab weiterhin versucht, das "jüdisch" aus der Diskussion zu entfernen, indem ich auf meine Freunde verwiesen habe - man versuchte mir klar zu machen, dass da alle "mit drin hängen" und sich nur mehr oder weniger beteiligen. Irgendwo da war ich mit meinem Latein am Ende. Zu meiner Verteidigung kann ich sagen, dass mich das Szenario sehr überascht hat; ich war nicht im Geringsten auf so etwas vorbereitet.
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1238813) Verfasst am: 12.03.2009, 00:59 Titel: Re: Geschick und Mut |
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Caciitua hat folgendes geschrieben: | Die Fiktion hat folgendes geschrieben: |
Meistens haben solche Gespräche auch keinen wirklichen rechtsradikalen Hintergrund, sondern sind mehr eine Art von Frustkompensation.
[...]
.......kann natürlich sein, das jetzt ein Vortrag über dumme und korrupte Politiker folgt :lol: |
Kann jemand, der sich ein bisschen in der Geschichte auskennt, trotz einer gemäßigten Einstellung so daherreden? :roll: Wie meinst du das, Frustkompensation? Ich war wohl noch nie derart frustriert... (bei meinem Frust tendier ich nur zu Schokolade und Heavy Metal :wink: )
Aber wo wir grad bei Frust sind: Das war ja das Schlimme, dass mir keine einzige intelligente Erwiderung eingefallen ist. Wie du sagst - Argumente führen entweder zu endlosen Geschichten oder gleich zu Märchen (ich meine natürlich: Anekdoten). Und was mich jetzt beschäftigt, ist die Frage, wie ich Haltung hätte wahren können :? |
Ich kann dir hier leider keinen Leitfaden für eine Diskussion in solch einer Runde an die Hand geben.
Grundsätzlich hast du zwei Möglichkeiten.
Du kannst alles stillschweigend über dich ergehen lassen, und versuchen, dir ersteinmal ein Bild von den einzelnen Personen zu machen, oder du sagst unmißverständlich, das dir diese Thematik zu weit rechts angesiedelt ist.
........dann ist der Eklat natürlich vorprogrammiert.
Es macht mehr Sinn, wenn du einfach erstmal zuhörst. Versuche mal heraus zufinden, wer wortführend ist, und wer bloß mitläuft und nach einem Beitrag beifallheischend in die Runde schaut.
Und wie leben diese Menschen, was machen sie beruflich ?
Werden diese Reden geschwungen, weil das eigene Leben sonst zu langweilig wäre, oder haben einige tatsächlich noch ganz reale Ambitionen in dieser Richtung ?
Aus meiner persönlichen Erfahrung ist das meiste Gerede dieser Art nicht mehr als das Brusttrommeln von Berggorillas, und ansonsten sind es ganz normale sozial eingestellte Menschen,
........und bei den nächsten Wahlen wählen solche Menschen wie immer, und das ist nicht die NPD.
Es ist keinem geholfen, wenn jedes Maulheldentum gleich als Rechtsradikalismus ausgelegt wird, und Schuldzuweisungen und Verschwörungstheorien sind oft ein Weg, um einer Ohnmacht Luft zu machen. Die meisten dieser Menschen vertreten diese Ansichten in einem ernsthaften Vieraugengespräch nicht wirklich.
Ich will diese ``Stammtisch-Problematik´´ weder bagatellisieren noch aufbauschen, zu einer besseren Beurteilung hätte ich dabei sein müssen.
Durch wen bist du denn in diese Runde gelangt ?
Gibt es dort jemanden, mit dem du über deine Bedenken reden kannst , Jemanden, der die Beteiligten besser kennt und einschätzen kann ?
Internetforen sind eine feine Sache, wenn es um das Austauschen und diskutieren von Meinungen geht, aber wenn du Probleme in deinem realen sozialen Umfeld hast, dann brauchst du eine reale Person, die sich da wirklich auskennt.
Vertraue dich Jemandem an, und sage deutlich, das du mit dieser Einstellung ein Problem hast.
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Caciitua registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.02.2009 Beiträge: 30
Wohnort: München
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(#1238933) Verfasst am: 12.03.2009, 10:44 Titel: Re: Geschick und Mut |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: |
Ich kann dir hier leider keinen Leitfaden für eine Diskussion in solch einer Runde an die Hand geben.
Grundsätzlich hast du zwei Möglichkeiten.
Du kannst alles stillschweigend über dich ergehen lassen, und versuchen, dir ersteinmal ein Bild von den einzelnen Personen zu machen, oder du sagst unmißverständlich, das dir diese Thematik zu weit rechts angesiedelt ist.
........dann ist der Eklat natürlich vorprogrammiert.
Es macht mehr Sinn, wenn du einfach erstmal zuhörst. Versuche mal heraus zufinden, wer wortführend ist, und wer bloß mitläuft und nach einem Beitrag beifallheischend in die Runde schaut.
Und wie leben diese Menschen, was machen sie beruflich ?
Werden diese Reden geschwungen, weil das eigene Leben sonst zu langweilig wäre, oder haben einige tatsächlich noch ganz reale Ambitionen in dieser Richtung ?
...
Durch wen bist du denn in diese Runde gelangt ?
Gibt es dort jemanden, mit dem du über deine Bedenken reden kannst , Jemanden, der die Beteiligten besser kennt und einschätzen kann ?
Internetforen sind eine feine Sache, wenn es um das Austauschen und diskutieren von Meinungen geht, aber wenn du Probleme in deinem realen sozialen Umfeld hast, dann brauchst du eine reale Person, die sich da wirklich auskennt.
Vertraue dich Jemandem an, und sage deutlich, das du mit dieser Einstellung ein Problem hast. |
Zuerst zum letzten Punkt: Ich würde nicht sagen, dass ich durch diesen Abend ernsthafte Probleme habe; diese Verwandten wohnen weit entfernt, ich sehe sie höchstens ein, zweimal im Jahr. Ich schreibe hier, weil mich interessiert, ob jemand gute Ideen oder selbst schon Erfahrung in sowas hat, weil ich gern Sand ins Getriebe streuen würde. Die geringe Wirkung, die ich letztes Mal erzielt habe, ist der Grund, warum mich das Thema immer noch beschäftigt. Die Deutlichkeit von "zu weit rechts" gefällt mir schon mal - Eklat hin oder her. Obwohl auch andere Meinungen (Einwanderungspolitik, Integrierbarkeit) sehr in diese Richtung gegangen sind, bin ich nicht sicher, ob die NPD nicht als zu unfein gegolten hätte.
Was die Langeweile angeht: Ich kenne nicht alle ihre Berufe, aber einige waren aus dem leitenden Management, und Lehrer gab es.
Die einzigen wirklich bekannten Leute sind meine Verwandten, die eine zu tragende Rolle gespielt haben, als dass ich mir von einem Gespräch mit ihnen Klärung erhoffen würde.
Wie ich dort hingekommen bin: Es war ein groß angelegtes Abendessen; ich war eingeladen, weil ich in der Gegend war. Ich denke, ich war für alle ein neues Gesicht, auch zu den Verwandten besteht kein enger Kontakt. Ihre politische Vorgeschichte ist also ein völlig unbekanntes Gebiet für mich, genau wie ihre genauen Ansichten. Bis auf den lieben Familienteil natürlich, der auch sonst offen gegen Toleranz eintritt.
Vielleicht gibt es hier aber tatsächlich zu wenig Anhaltspunkte, um zu einer befriedigenden Lösung zu kommen. Ich könnte beachbernies Satz...
Zitat: | Diskussionen mit rechtsextrem Angehauchten sind im Allgemeinen aehnlich befriedigend wie Gespraeche mit Zeugen Jehovas ueber die Evolutionstheorie. |
im Hinterkopf behalten und sie möglichst ignorieren. So gern ich es würde, ich kann sie vermutlich nicht bekehren...
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#1238940) Verfasst am: 12.03.2009, 10:51 Titel: Re: Geschick und Mut |
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Caciitua hat folgendes geschrieben: | Aber wo wir grad bei Frust sind: Das war ja das Schlimme, dass mir keine einzige intelligente Erwiderung eingefallen ist. Wie du sagst - Argumente führen entweder zu endlosen Geschichten oder gleich zu Märchen (ich meine natürlich: Anekdoten). Und was mich jetzt beschäftigt, ist die Frage, wie ich Haltung hätte wahren können |
Kann ich gut nachvollziehen.
Das geht einem bei vielen Themen so, die so 'in geselliger Runde' gern unterhaltsam aufbereitet sein wollen und mundgerecht als Fingerfood gereicht zu werden.
Wenn ich es schaffe in solcher Situation eine Weile den Mund zu halten, platzt es doch irgendwann in etwa so aus mit heraus: "Wollt Ihr nun weiter schwafeln und euch selbst beweiräuchern, oder gibt es hier auch einen, der sich ernsthaft mit den Thema beschätigt hat und etwas Sinnhaltiges beitragen kann?!"
Zum Thema der jüdischen Weltherrschaft:
Ich denke schon, dass man sich ernsthaft den Thema nähern kann. Nur kommt man (wenn man den politisch korrekten Schutzreflex überwunden hat) zu der Erkenntnis, dass man das Pferd von hinten aufgezäumt hat.
Die Vorgänge in der Weltwirtschaft mit dem Judentum erklären zu wollen, ist so, als wolle man den Blitz mit dem Donner erklären. Sie treten gemeinsam auf, sind jedoch nicht der eine Ursache des anderen, sondern entstehen aus einer dritten gemeinsamen Ursache.
Der Vorgang ist folgender:
Reiche Menschen vice versa mächtige Menschen, verfolgen primär ein Ziel: Machterhalt. Das tun sie auf bestimmte Art und Weise. Zum Beispiel vereinigen Sie sich mit anderen Menschen, gleicher Interessenlage. Dadurch komuliert die Macht und der Reichtum. Adlige tun dies seit Jahrhunderten. Dieses System ist nur in Gefahr, wenn sich ein Reicher gegen den anderen wendet um noch reicher zu werden. Was diese Leute zusammenhält sind zwei Faktoren: die Angst ihren Reichtum und/oder Macht zu verlieren und die Gier nach noch mehr davon.
Nach aussen wirken diese sich bildenenden Interessengruppen aufgrund ihres Handeln, wie eine homogene Gruppe. Das ist auch beabsichtigt um die, die ihren Anteil am Wohlstand forden zu entmutigen. Das erweckt den Eindruck einer Verschwörung - und auch das ist beabsichtigt, weil es den Eindruck der Hoffnungslosikeit noch verstärkt.
Das man nun von einer jüdischen Verschwörung spricht, hat zwei Ursachen. Im Mittelalter waren die Juden oft von den Handwerksberufen ausgeschlossen. Gleichzeitig war unter Christen der Geldhandel, speziell gegen Zinsen, verboten. achdem die Juden diese Einschränkung nicht hatten füllten sie die Lücken oft. Dadurch erwarben sie über Jahrhunderte Erfahrung im Bankenwesen. Etwas, was ihnen soweit ich weiss, in Europa nur die Medici gleichtaten.
Wenn also auch die Wurzeln religiöser Natur waren, so ist die Motivation der Handelnden heute aber eine rein weltliche - was man gut an der Verteilung des Reichtums heute erkennen kann.
Nachtrag:
Das System basiert nicht auf einer noch oben abgesetzten Minderheit, die die Masse regiert, sondern auf der Hoffnung aller, die Chance zu haben, einst zu dieser Minderheit zu gehören.
Die dafür nötigen Verhaltensweisen werden schon in der untersten Schicht eingeübt. Nur wer sie beherrscht, hat eine Chance zum Aufstieg. Kommt er dann in verantwortlicher Position an, hat er eine (marktwirtschaftliche) Gehirnwäsche hinter sich, die mit der der Scientologen oder der Zeugen Jehovas mithalten kann.
Das sieht man hier schon auf der Insel. Die Bauern des Westens der Insel liessen früher keine Heiraten mit der Kleinstädtern des Ostens zu und umgekehrt. Als dann die Brücke kam, wehrten sich die Altinsulaner bis heute gegen die Zugezogegen (Rucksack-Fehmaraner). Das führt dazu, dass sich Leute im Lokalblatt in Leserbriefen so äussern: "Ich wohne ja erst seit 44 Jahren auf der Insel und bin auch nur mit einer gebürtigen Fehmaranerin verheiratet... " etc. . Er fühlt sich also nicht berechtigt, sich öffentlich zu Belangen der Insel zu äußern. Das ist Selbstzensur in Perfektion!
Und was man hört, war die Insel, obwohl (oder weil) es hier nie Deutsche jüdischen Glaubens gab, eine der Nazihochburgen.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Zverov häßlich
Anmeldungsdatum: 05.05.2006 Beiträge: 282
Wohnort: Ravensburg
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(#1239136) Verfasst am: 12.03.2009, 15:12 Titel: |
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Was vielleicht hilft, ist, sich ein wenig mit Strategien gegen Kritikimmunisierung zu beschäftigen. Die wird von der Gegenseite nämlich garantiert eingesetzt.
In diesem Punkt ähneln sich viele Verschwörungstheorien. Ein Beispiel wäre z.B., dass das Fehlen von Beweisen selbst wieder als Beweis dargestellt wird, weil "die da oben" alles vertuschen.
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Fuxing grösstenteils harmlos
Anmeldungsdatum: 07.05.2008 Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork
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(#1239154) Verfasst am: 12.03.2009, 15:30 Titel: |
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Zweiffellos bedeutet in unserer Welt Geld = Macht.
Der aktuellen Milliardärsliste sollten demnach die mächtigsten Menschen unserer Welt zu entnehmen sein:
Aktikel zur Milliardärsliste von Forbes
Wenn du also echte Argumente suchst, musst du jetzt noch herausfinden, wie die Verteilung dieser Menschen auf den jüdischen Glauben aussieht.
Ich vermute mal, du wirst keine signifikante Mehrheit von Juden feststellen.
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Caciitua registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.02.2009 Beiträge: 30
Wohnort: München
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(#1239591) Verfasst am: 12.03.2009, 22:24 Titel: |
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Freigeist0815 hat folgendes geschrieben: |
Wenn du also echte Argumente suchst, musst du jetzt noch herausfinden, wie die Verteilung dieser Menschen auf den jüdischen Glauben aussieht.
Ich vermute mal, du wirst keine signifikante Mehrheit von Juden feststellen. |
Selbst wenn es mehrheitlich Juden wären kann ich deswegen nicht den Umkehrschluss ziehen und vom jüdischen Glauben auf Macht/Reichtum/... schließen. Juden irgendwo wahrzunehmen ist ja kein Antisemitismus, Vorurteile von dieser Art schon. Genau da hört es für mich auf, wenn man mir erzählt, dass normale Freunde von mir die Weltherrschaft anstreben würden
Zverov hat folgendes geschrieben: | Was vielleicht hilft, ist, sich ein wenig mit Strategien gegen Kritikimmunisierung zu beschäftigen. Die wird von der Gegenseite nämlich garantiert eingesetzt.
In diesem Punkt ähneln sich viele Verschwörungstheorien. Ein Beispiel wäre z.B., dass das Fehlen von Beweisen selbst wieder als Beweis dargestellt wird, weil "die da oben" alles vertuschen. |
Wie knackt man denn einen Immunisierungswall, nachdem man ihn erkannt hat..?
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Das erweckt den Eindruck einer Verschwörung - und auch das ist beabsichtigt, weil es den Eindruck der Hoffnungslosikeit noch verstärkt. |
Beim Adel kann ich mir das gut vorstellen, beim Judentum eher nicht. Nach so langer Verfolgung wäre das ein sehr gefährliches Spiel gewesen. Ich könnte mir eher vorstellen, dass die Verschwörungstheorie daher kam, dass man dem Judentum lange nicht wirklich beitreten konnte. Zumindest nach meinem Stand der Information (?)
Was natürlich nichts daran ändert, dass diese Vorstellung heute kaum mehr Sinn ergibt. Was eint schon die Christen?
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Nachtrag:
Das System basiert nicht auf einer noch oben abgesetzten Minderheit, die die Masse regiert, sondern auf der Hoffnung aller, die Chance zu haben, einst zu dieser Minderheit zu gehören.
Die dafür nötigen Verhaltensweisen werden schon in der untersten Schicht eingeübt. Nur wer sie beherrscht, hat eine Chance zum Aufstieg. Kommt er dann in verantwortlicher Position an, hat er eine (marktwirtschaftliche) Gehirnwäsche hinter sich, die mit der der Scientologen oder der Zeugen Jehovas mithalten kann. |
Das kann schon sein, aber inwiefern hat das mit dem Thema zu tun? Denkst du, Antisemiten haben/hatten mal Ambitionen, jüdisch zu werden...?
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