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Intoleranz der Gläubigen im Arbeitsmarkt

 
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1683494) Verfasst am: 05.09.2011, 01:48    Titel: Intoleranz der Gläubigen im Arbeitsmarkt Antworten mit Zitat

Ich ertrage die Scheiss 'Tendenzbetrieb'-ausrede nicht mehr!

http://kk-ll.de/index.php/ueber-uns/stellenboerse
Zitat:
Das erwarten wir:
• Kenntnisse in den gängigen Grafikprogrammen (Photoshop, Indesign) und MS-Office
• Erfahrung im Umgang mit CMS-Systemen
• Erfahrungen mit der Koordination von Print- und Online-Projekten
• Eigeninitiative, Teamfähigkeit, Kommunikationsbereitschaft und Stressresistenz
• Sicheres Textverständnis
• die Zugehörigkeit zur Ev. Kirche


Es kotzt mich einfach an, dass man in einen stark umkämpften Stellenmarkt Freikarten für Gläubige verteilt!

Darum konnte ich nicht umhin, meinen Unmut entsprechend Ausdruck zu verleihen:

Zitat:
Von [Verfügbar] Valen MacLeod hymeteron@googlemail.com
An proepstinkallies.kk-ll@nordelbien.de;
proepstineiben.kk-ll@nordelbien.de;
klauner.kk-ll@nordelbien.de
Datum 5. September 2011 01:42
Betreff Ihre Stellenausschreibung
Gesendet von googlemail.com

Details ausblenden 01:42 (vor 4 Minuten)

Nicht geehrte Damen und Herren,

die gängige Praxis ihrer Weltanschauung Anders- und vor allem Ungläubige aus Ihren Stellenausschreibungen auszuschliessen zeigt, wie unreif, intolerant und grundsätzlich demokratieunfähig Ihre Religion und Ihre Anhänger immer noch sind! Und Sie erwarten Ernsthaft, dass man sie als voll zurechnugsfähig ernst nimmt? Erwarten Sie weiter!

In tiefer Abscheu vor Ihrer unterentwickelten Menschlichkeit

Ihr Lothar Irrgang

_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1683498) Verfasst am: 05.09.2011, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

hey, der einzustellende soll die homepage des kirchenkreises pflegen und weiterentwickeln. meinst du allen ernstes, da eigne sich ein atheist fuer? da ist gewiss auch eigeninitiative gefragt und ein mensch, der sich fuer die kirche einsetzt.

an der stelle taugt ein atheist so wenig wie ein schlachter als pressereferent eines veganer-vereins oder wie skeptiker als schatzmeister der CDU.

ich finde daher, dass du dich ziemlich im ton vergriffen hast.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1683540) Verfasst am: 05.09.2011, 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
hey, der einzustellende soll die homepage des kirchenkreises pflegen und weiterentwickeln. meinst du allen ernstes, da eigne sich ein atheist fuer? da ist gewiss auch eigeninitiative gefragt und ein mensch, der sich fuer die kirche einsetzt.

an der stelle taugt ein atheist so wenig wie ein schlachter als pressereferent eines veganer-vereins oder wie skeptiker als schatzmeister der CDU.

ich finde daher, dass du dich ziemlich im ton vergriffen hast.

Wenn sich einer darüber aufregt, daß er eine Stelle nicht kriegt, die ihn eh ankotzen würde, finde ich in diesem Fall in der Tat nicht ganz nachvollziehbar.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ottaviani
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Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1893
Wohnort: Wien

Beitrag(#1683547) Verfasst am: 05.09.2011, 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Du erwartest doch nicht, daß Du oder Dein mail dort ernst genommen wird. Denn die Praxis entspricht voll und ganz der Gesetzeslage.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1683555) Verfasst am: 05.09.2011, 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ottaviani hat folgendes geschrieben:
Du erwartest doch nicht, daß Du oder Dein mail dort ernst genommen wird. Denn die Praxis entspricht voll und ganz der Gesetzeslage.


Du hast Recht, es wäre unrealistisch, das zu erwarten. Allerdings halte ich es nicht für abwegig, Institutionen, die regelmäßig betonen, die einzigen zu sein, die überhaupt eine Basis für Moral haben, darauf hinzuweisen, dass sie unmoralisch handeln. Dass allerdings die Moral ein höherer Maßstab als das Recht ist, ist bekannt. Dass Kirchen sich darauf zurückziehen, ist pikant und darauf sollte man ruhig zeigen.

@Valen MacLeod: Es sind allerdings nicht die Gläubigen hier Gegenstand, sondern die Institution Kirche. Es wäre vielleicht sinnvoll, das im Titel zu ändern.

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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ottaviani
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Anmeldungsdatum: 22.08.2008
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Beitrag(#1683558) Verfasst am: 05.09.2011, 09:40    Titel: Antworten mit Zitat

nicht ganz richtig.
Kirchen behaupten sie haben die richtige Moral nicht die einzige.
Wenn ich eine Institution bin, deren ausschließlicher Zweck es ist, eine Weltanschauung zu vertreten,
würde ich auf keinen wichtigen Job jemanden haben wollen, der diese Weltanschaung nicht teilt oder sie vielleicht sogar ablehnt.
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Fleischfresse
Ein Harbi & Reichshund!



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Beitrag(#1683561) Verfasst am: 05.09.2011, 09:48    Titel: Antworten mit Zitat

Gibt es Beispiele für diese Praxis in weniger "tendenziellen" Betrieben? Bspw. bei Stellenausschreibungen in Hospitälern oder Vakanzen im öffentlichen Bereich in Hochburgen der Kirche (Bsp. Münsterland).
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
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Beitrag(#1683575) Verfasst am: 05.09.2011, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ottaviani hat folgendes geschrieben:
nicht ganz richtig.
Kirchen behaupten sie haben die richtige Moral nicht die einzige.
Wenn ich eine Institution bin, deren ausschließlicher Zweck es ist, eine Weltanschauung zu vertreten,
würde ich auf keinen wichtigen Job jemanden haben wollen, der diese Weltanschaung nicht teilt oder sie vielleicht sogar ablehnt.

Was ist ein wichtiger Job? Der Admin einer Website ist nicht unwichtig, aber das ist auch kein verkündender Bereich, die weltanschauliche Bindung ist hier kaum zu begründen.

Genausowenig, wie eine Bank es begründen könnte, in ihrer Personalbuchhaltung keinen fundamentalistischen Christen, der Geldgeschäfte ablehnt oder keinen Sozialisten zu beschäftigen. Dass die Bedingung der Kirchenzugehörigkeit auf den verkündenden Bereich beschränkt werden muss, sieht meines Wissens auch die Rechtsprechung in großen Teilen so.

fwo
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1683577) Verfasst am: 05.09.2011, 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Ottaviani hat folgendes geschrieben:
Du erwartest doch nicht, daß Du oder Dein mail dort ernst genommen wird. Denn die Praxis entspricht voll und ganz der Gesetzeslage.


Du hast Recht, es wäre unrealistisch, das zu erwarten. Allerdings halte ich es nicht für abwegig, Institutionen, die regelmäßig betonen, die einzigen zu sein, die überhaupt eine Basis für Moral haben, darauf hinzuweisen, dass sie unmoralisch handeln. Dass allerdings die Moral ein höherer Maßstab als das Recht ist, ist bekannt. Dass Kirchen sich darauf zurückziehen, ist pikant und darauf sollte man ruhig zeigen.


nur in diesem fall sehe ich auch moralisch nichts, was der kirche vorzuwerfen waere.

wenns ein kindergarten waere, oder ein krankenhaus, dann saehe ich die sache problematisch. auch wenns die kirche selbst ist, und ein rein technischer job wie computerbetreuung oder hausmeister, dann koennte ich valen vielleicht auch noch verstehen.

aber der hier gesuchte soll doch offenbar mitgestaltend taetig werden, was das auftreten der kirche nach aussen angeht. das kann doch keiner sinnvoll machen, der ueberhaupt keinen bezug zu dem laden hat (ja ihm sogar sehr kritisch gegenuebersteht).

also: die kirchen haben sicher maechtig dreck am stecken, was ihre zu grosse ausbreitung grade bei kindergaerten, krankenhaeusern u.ae. und die daraus folgende benachteiligung unglaeubiger angeht. aber in speziell diesem fall ist ihnen nun wirklich nichts vorzuwerfen.
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Ottaviani
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1893
Wohnort: Wien

Beitrag(#1683582) Verfasst am: 05.09.2011, 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Ottaviani hat folgendes geschrieben:
nicht ganz richtig.
Kirchen behaupten sie haben die richtige Moral nicht die einzige.
Wenn ich eine Institution bin, deren ausschließlicher Zweck es ist, eine Weltanschauung zu vertreten,
würde ich auf keinen wichtigen Job jemanden haben wollen, der diese Weltanschaung nicht teilt oder sie vielleicht sogar ablehnt.

Was ist ein wichtiger Job? Der Admin einer Website ist nicht unwichtig, aber das ist auch kein verkündender Bereich, die weltanschauliche Bindung ist hier kaum zu begründen.

Genausowenig, wie eine Bank es begründen könnte, in ihrer Personalbuchhaltung keinen fundamentalistischen Christen, der Geldgeschäfte ablehnt oder keinen Sozialisten zu beschäftigen. Dass die Bedingung der Kirchenzugehörigkeit auf den verkündenden Bereich beschränkt werden muss, sieht meines Wissens auch die Rechtsprechung in großen Teilen so.

fwo

geld ist wesentlich. kommunikation ist wesentlich. also beides sehr wichtige Jobs und im kirchlichen Bereich ist jeder "Verkünder". die Giordano Bruno Stiftung würde einem Gläubigen, der der FSSPX verbunden ist, sicher nicht ihre Web site anvertrauen.
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zelig
Kultürlich



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Beitrag(#1683586) Verfasst am: 05.09.2011, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Mal weg von dem konkreten Fall. Es stinkt schon gewaltig, wenn das Sonderrecht durch einzelne kirchliche Einrichtungen für Zwecke missbraucht wird, die vom Gesetzgeber sicher nicht intendiert sind. Und zwar so gewaltig, daß es vielleicht Sinn machen würde, es mal komplett abzuschaffen.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1683604) Verfasst am: 05.09.2011, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Mal weg von dem konkreten Fall. Es stinkt schon gewaltig, wenn das Sonderrecht durch einzelne kirchliche Einrichtungen für Zwecke missbraucht wird, die vom Gesetzgeber sicher nicht intendiert sind. Und zwar so gewaltig, daß es vielleicht Sinn machen würde, es mal komplett abzuschaffen.

man koennte es abschaffen fuer kindergaerten, krankenhaeuser, altenheime, schulen, ... (auch dann, wenn sie in kirchlicher traegerschaft sind!)

aber bei echten "tendenzbetrieben" wie kirchen, zeitungen (zumindest weltanschaulich gebundene), parteien ist meines erachtens eine komplette abschaffung weder moeglich noch wuenschenswert.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1683607) Verfasst am: 05.09.2011, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Der Admin einer Website ist nicht unwichtig, aber das ist auch kein verkündender Bereich, die weltanschauliche Bindung ist hier kaum zu begründen.

ein admin, der nur eine rein technische aufgabe wahrnimmt vielleicht. in diesem fall aber hat er offenbar auch eine gestalterische funktion und soll wahrscheinlich auch inhaltlich mit eigenen ideen kommen. da finde ich die "weltanschauliche bindung" durchaus erforderlich

Zitat:
Dass die Bedingung der Kirchenzugehörigkeit auf den verkündenden Bereich beschränkt werden muss, sieht meines Wissens auch die Rechtsprechung in großen Teilen so.

link?

(ich vermute, dass du hier irgendein urteil im kopf hast, was aber fuer den vorliegenden fall ueberhaupt nicht passt. dazu muesste man aber wissen, was du meinst.)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1683608) Verfasst am: 05.09.2011, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ottaviani hat folgendes geschrieben:
Wenn ich eine Institution bin, deren ausschließlicher Zweck es ist, eine Weltanschauung zu vertreten,
würde ich auf keinen wichtigen Job jemanden haben wollen, der diese Weltanschaung nicht teilt oder sie vielleicht sogar ablehnt.

Wenn das Verbreiten und Vertreten jener Weltachschauung der wesentliche Arbeitsinhalt ist, gebe ich dir recht. Ich würde auch sagen, daß das hier bei besagter Stelle der Fall ist.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1683610) Verfasst am: 05.09.2011, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
aber bei echten "tendenzbetrieben" wie kirchen, zeitungen (zumindest weltanschaulich gebundene), parteien ist meines erachtens eine komplette abschaffung weder moeglich noch wuenschenswert.

In meisten Fällen, in denen ein Tendenzschutz sachlich zu begründen ist, würde sich die Notwendigkeit dazu von selbst erledigen, weil für die meisten Leute eine Arbeit gar nicht wünschenswert und attraktiv erscheint, bei der sie eine abgelehnte Weltanschauung vertreten müßten. Und bei denen, die dazu keine Meinung haben, gäbs wohl auch kein Problem.
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fwo
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Beitrag(#1683624) Verfasst am: 05.09.2011, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Mal weg von dem konkreten Fall. Es stinkt schon gewaltig, wenn das Sonderrecht durch einzelne kirchliche Einrichtungen für Zwecke missbraucht wird, die vom Gesetzgeber sicher nicht intendiert sind. Und zwar so gewaltig, daß es vielleicht Sinn machen würde, es mal komplett abzuschaffen.

Da diese Kirchen ja alle betonen, dass "christlich" reicht, würde es eigentlich reichen, dass ein anerkannt christlicher Schelm hinginge, um seine eigene Kirche zu gründen, die, im Vertrauen auf Gottes Weisheit und die Macht seines Wortes darauf verzichtet, zu predigen, zu taufen und zu konfirmieren, der also ein einmaliges Bekenntnis reicht, um die Zugehörigkeit anzuerkennen, und die für diese Anerkennung - es müssen ja Daten vorgehalten werden - einen einmaligen Obulus von 30 EUR nimmt und da eine Bibel dazulegt, und ihre Schafe ansonsten in Frieden lässt. Lass sie uns liberalchristliche Kirche nennen.

Dann würde man nicht austreten, sondern konvertieren und bliebe Christ....
Der Eintritt wäre genauso einfach.

Der Vorschrift wäre Genüge getan, ohne das Parlament zu bemühen.

@ zelig: Wär das nicht ein Job für dich? Sehr glücklich

fwo
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1834189) Verfasst am: 21.04.2013, 14:22    Titel: Oberin Christa Kaltenbach - und das JoHo Antworten mit Zitat

Was für ein schleimiger Artikel Erbrechen

Oberin Christa Kaltenbach hat im Wiesbadener St. Josefs-Hospital bei allen wichtigen Fragen ein Vetorecht

Zitat:
Schwester Christa steht im Joho für die Einhaltung der christlichen Werte. Auf den Stationen sucht sie das Gespräch mit Patienten. Und sie ist Mitglied in allen wichtigen Gremien des Joho: im Verwaltungsrat, im Personalausschuss, in der Dienstversammlung der Chefärzte, in der Stationsleiterbesprechung, im Bauausschuss und so weiter. Obwohl die Oberin des Joho kein Mitglied der Geschäftsführung oder der Pflegeleitung ist, hat Christa Kaltenbach großen Einfluss. Beispielsweise hat sie als „geborenes Mitglied“ im Verwaltungsrat neben dem katholischen Stadtdekan Wolfgang Rösch ein Vetorecht. Ohne ihre Stimme kann kein Chefarzt eingestellt, kein Neubau realisiert werden. Mitabeiter, die aus der Kirche austreten, haben ein Gespräch mit ihr. Niemand kann im Joho Arzt oder Krankenschwester werden, der nicht in der Kirche ist.


Der Orden, dem Schwester Christa angehört, ist sind die Armen Dienstmägde Jesu Christi. Dieser Orden ist Träger des JoHo.
Es ist jener Orden, gegen den auch massive Missbrauchsvorwürfe vorliegen - und die auch im Landtag dereinst verhandelt wurden.
Ein Kurzinfo dazu findet sich bei den Heimkindern:

http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Aus-verschiedenen-Quellen_-_Zur_Information_ueber_die_Schwestern_der_Ordensgemeinschaft_der_Armen_Dienstmaegde_Jesu_Christi.html

In dem Artikel erfährt man hierzu nichts,
obwohl es sich bei Schwester Christa um eine alte Frau handelt, die bereits zu Missbrauchszeiten aktiv im Orden war Ausrufezeichen
Keine Nachfrage des Journalisten Patrick Körber.
Ein Desinteresse, das mich an das Desinteresse gleicher Zeitung an 100 Jährigen Wehrmachtssoldaten und ihrer Funktion im Terrorregime des Dritten Reiches erinnert.

Immerhin erfahren wir nämlich auf Seite 2. des Artikels:

Zitat:
Der Anordnung des Ordens folgend, war Schwester Christa für kurze Zeit als Kindergärtnerin in Horcheim, in Mönchengladbach als Leiterin eines Horts, dann zehn Jahre lang Erzieherin in Limburg. Und während ihrer darauf folgenden „spirituellen Auszeit“ in Rom erfuhr sie von ihrer Versetzung nach Düsseldorf – in einen „heruntergekommenen“ Kindergarten, „in dem ich nicht willkommen war“.

wer weiß,
warum sie da nicht willkommen war - und wieviel vom Prügelblut ihrer Ordensschwestern auch in ihr floß?
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Ottaviani
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Beitrag(#1834214) Verfasst am: 21.04.2013, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

ach ja das klingt ja fast wie im stürmer sippenhaft und Blut usw
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Beitrag(#1834220) Verfasst am: 21.04.2013, 16:42    Titel: wo es stürmt, da bimmeln die Glocken Antworten mit Zitat

Ottaviani hat folgendes geschrieben:
ach ja das klingt ja fast wie im stürmer sippenhaft und Blut usw

du musst es wissen,
wie es im Stürmer klingt,
gell



zwinkern
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Ottaviani
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Beitrag(#1834232) Verfasst am: 21.04.2013, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

und es geht in dem Stil weiter sehr gut
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Beitrag(#1834252) Verfasst am: 21.04.2013, 19:10    Titel: Dernbacher Schwestern - Schuld ohne Sühne Antworten mit Zitat

Ottaviani hat folgendes geschrieben:
und es geht in dem Stil weiter sehr gut


komm schon,
den NS-Vergleich zogst Du doch auf,
warum diesen dann nicht weiterspielen.

Aber zurück zu den Dernbachern Schwestern:

Offensichtlich scheinst Du in Austria von diesen und den Schrecken ihres Rufes weit entfernt zu sein. Dem möchte ich gerne nachhelfen.

Schau Dir doch einfach mal diesen Frontal21 Bericht aus dem Jahre 2010 an:

Leugnen statt Reue-Kirche gegen Missbrauchsopfer ,Frontal21 .ZDF, 30.03.2010

aus dem Spiegel von 2003 lässt Wensierski den Wiesbadener Homes zu Wort kommen:

Zitat:
Eine Dernbacher Nonne vom Orden der "Armen Dienstmägde Jesu Christi", die in verschiedenen katholischen Heimen gearbeitet hatte, ließ sich auf das Wiesbadener Ex-Heimkind Alexander Homes ein, als dieser für sein Buch "Gottes Tal der Tränen" recherchierte.

Sie gab zu, mit ihren Mitschwestern "im Namen Jesu Christi" Kinder körperlich

und seelisch gequält, gedemütigt und bestraft zu haben: "Auch ich fing an, Kinder zu schlagen, zu bestrafen. Und ich wusste - wie alle anderen Nonnen und Erzieher auch -, dass die Kinder sich nicht wehren konnten. Sie waren uns, unseren Launen, unserer Macht hilflos ausgeliefert."

Man habe bei den Kindern eine große Angst verbreitet, die "ihre Seele und ihren kleinen Körper und ihr junges Leben" beherrschte. Als Unterdrückungsinstrument habe der Glaube gedient. "Durch die Drohung mit Gott", gestand die Schwester, "hatten wir die Kinder unter Kontrolle, auch ihre Gedanken und Gefühle."


Warum sollte man bitte nicht die Schwester nach ihrem Verhalten in Fragen des Missbrauchs befragen?

Zurück zum Arbeitsrecht.
Wenn eine Schwester nun aus dem Orden austritt,
was zahlt denn dann der Orden zurück in die Sozialsysteme Smilie

na, solche Fälle gab es schon,
auch dies eine Frage, die sich wohl Körber nicht zu fragen wagte - sofern sich der Knabe überhaupt darum scherte.
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Wilson
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Beitrag(#1834253) Verfasst am: 21.04.2013, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

immerhin:
http://www.dernbacher.de/news/news-detail/article/62/an-unsere-fr.html?no_cache=1&tx_ttnews[calendarYear]=2010&tx_ttnews[calendarMonth]=4


selbstverständlich reicht das nicht.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1834261) Verfasst am: 21.04.2013, 19:45    Titel: Re: Dernbacher Schwestern - Schuld ohne Sühne Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Zurück zum Arbeitsrecht.
Wenn eine Schwester nun aus dem Orden austritt,
was zahlt denn dann der Orden zurück in die Sozialsysteme Smilie

Es würde sich gehören, dass Beiträge nachgezahlt werden. Geschieht das?

EDIT Dazu ist der Orden sogar gesetzlich verpflichtet. Also.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Religionskritik-Wiesbaden
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Anmeldungsdatum: 04.11.2008
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Beitrag(#1834277) Verfasst am: 21.04.2013, 20:12    Titel: Re: Dernbacher Schwestern - Schuld ohne Sühne Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Zurück zum Arbeitsrecht.
Wenn eine Schwester nun aus dem Orden austritt,
was zahlt denn dann der Orden zurück in die Sozialsysteme Smilie

Es würde sich gehören, dass Beiträge nachgezahlt werden. Geschieht das?

EDIT Dazu ist der Orden sogar gesetzlich verpflichtet. Also.


Wäre nur noch zu klären,
ob dieser Beitrag dann soviel ist, dass er die Brüder und Schwestern über die Grundsicherungsrente hebt - kurz, das Alten-AlGII.
Trotz einer oft erheblichen Arbeitslast - ich war in einem Internat wo wuselige Schwestern fast rund um die Uhr in der Küche wurschtelten, oder an anderem Ort putzten und viele andere Dinge verrichteten. Urlaub? 40h Woche?

Oben im WK Artikel zur JoHo Schwester Christa steht:

Zitat:
Auch an dem einen Tag im Monat, den sie zur freien Verfügung hat, ist sie in der Ordenstracht unterwegs. (...) Schwester Christas Gehalt geht an die Provinzleitung, die ihr einen kleinen Teil davon für den notwendigsten Bedarf zurücküberweist.


Und es scheint nicht so zu sein, dass dies genügt, um später ohne staatliche Beihilfe durchzukommen. Ich erinnere mich da einige Fälle,
etwas älter zurück, dafür aus dem Jahr 1999 und bei der Humanistischen Aktion hinterlegt:

Altersversorgung bei Nonnen - Nach dem Austritt droht die Sozialhilfe

Zitat:
Cäcilia Hoffmann, Vereinigung der Ordensoberinnen
Deutschlands:
"Daß die Renten klein sind, das ist wahr. Vor allen Dingen, wenn eine
Schwester sehr lange in der Ordensgemeinschaft gelebt hat und erst sehr
spät austritt."

_________________
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