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Grebi registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.10.2003 Beiträge: 5
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(#45126) Verfasst am: 28.10.2003, 11:28 Titel: Taufe = Beziehungskrise! |
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Hallo zusammen,
seit Juli sind meine Freundin und ich glückliche Eltern eines Sohnes. Nun geht es an die Taufe. Wir waren beim Pfarrer zum Taufgespräch eingeladen und ich musste mal wieder feststellen, dass ich mit diesem Verein der Scheinheiligen überhaupt nichts am Hut habe. Ich bin noch immer Mitglied der katholischen Kirche - zumindest laut Lohnsteuerkarte - aber dieses Taufgespräch hat mich in meinem Entschluss bekräftigt, aus der Kirche auszutreten.
Ich habe versucht, meiner Freundin meinen Entschluss zu erklären, der natürlich auch nach sich zieht, dass ich mich gegen die Taufe unseres Sohnes ausgesprochen habe. Ich habe dem Pfarrer schriftlich mitgeteilt, dass ich am Taufgottesdienst nicht teilnehmen werde. In den Augen meiner Freundin bin ich natürlich der Querkopf! Sie hat sich so auf das Familienfest gefreut und überhaupt...und wie sie jetzt dasteht, wenn Sie in der Kirche allein mit unserem Sohn vor dem Taufstein steht...und was die Leute dann denken...sie würde es ja wieder abbekommen!
Ich bin natürlich der böse Buhmann, aber ich kann nicht ein Glaubensbekenntnis sprechen, wenn ich nicht an Gott glaube! Meine Freundin meinte, ich solle dann halt nichts sagen, aber doch wenigstens mit in die Kirche kommen. Aber auch dies verweigere ich! Ich muss sagen, mir ist es wirklich schnurzegal, was die Leute sagen oder denken.
Weder ich noch meine Freundin sind Kirchengänger oder haben irgendetwas mit diesem Verein am Hut. Meine Freundin sagte mir, sie hat aber in der Schwangerschaft sehr oft heimlich gebetet, dass wir ein gesundes Kind bekommen. Und "es gehöre sich einfach, dass ein Kind getauft wird." Schliesslich ist da ja noch die Sache mit den Taufpaten. "Das Kind braucht Paten, wenn uns als Eltern mal etwas passiert."
Das Problem ist ganz einfach, meiner Freundin ist - wie ich denke - die Bedeutung der Taufe nicht ganz klar, mir umso mehr. Ihr geht es wohl mehr um das schöne Brimborium drumherum, mir um die Mitgliedschaft in der Kirche. Eigentlich möchte ich, dass sich unser Sohn selbst dafür oder dagegen entscheidet, sobald er sich der Bedeutung bewusst ist bzw. eine Meinung dazu hat.
Wir haben uns ziemlich gestritten deswegen und ich befürchte, das zieht innerhalb der Verwandtschaft noch weitere Kreise. Nur ist es tatsächlich so, dass es meine Freundin abbekommt, da keiner ihrer Familie den A**** in der Hose hat, mir seine Meinung ins Gesicht zu sagen! Ich bin eigentlich jemand, der immer sagt, was er denkt, damit mache ich mich natürlich nicht immer gerade beliebt. Viele denken auch, ich bin ein Egoist, weil ich immer meinen Dickschädel durchsetzen muss, ich könnte ja auch mal - ganz besonders jetzt - klein beigeben. Aber es wiederstrebt mir, mich in die Kirche zu stellen und mich zu Gott zu bekennen, wenn dem nicht so ist! Nur kapiert das niemand! Am wenigsten meine Freundin! Hier denke ich wirklich nicht egoistisch, sondern an das Wohl unseres Kindes, oder?
Gibt es jemandem mit dem selben Problem? Oder wie denkt ihr darüber?
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Drow Bewohner des Unterreiches
Anmeldungsdatum: 06.08.2003 Beiträge: 133
Wohnort: Bochum
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(#45129) Verfasst am: 28.10.2003, 11:34 Titel: |
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Also ich habe meiner Freundin (bzw. seit gestern Verlobten ) von Anfang an klar gemacht, dass nicht getauft wird. Mittlerweile sind wir beide nicht mehr Mitglied in diesem Verein, so dass sich das Ganze ohnehin erledigt hat.
Worauf ich mich aber freue, sind die komischen und verständnislosen Blicke und Kommentare der ganzen Verwandtschaft (so wie du es beschrieben hast: "Ein Kind gehört doch getauft" usw.).
Da wird es bestimmt einige hitzige Diskussionen geben
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#45131) Verfasst am: 28.10.2003, 11:36 Titel: |
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Vielleicht kannst du die Taufe aufschieben, indem du ihr sagst, dass du es wesentlich besser fändest, wenn das Kind später selbst entscheiden kann, ob es der Kirche beitreten möchte oder nicht.
Eine kleine Familienfeier zur Ernennung von Paten kann man auch privat ausrichten. Zumal wenn es doch gar nicht bei euch darum geht, dass die Paten das Kind christlich erziehen. Denn vor allem das ist die Aufgabe der Paten bei der Taufe.
Und noch etwas könntest du deiner Frau klarmachen: Die Lehre, dass schon Säuglinge getauft werden müssen, geht davon aus, dass schon kleine Kinder sündhaft auf die Welt kommen. Und eventuell - da sind sie sich nicht sicher - deshalb ungetauft von Gott in die Hölle geschickt werden, falls sie früh sterben. Ein perverses Menschenbild, was da zu Vorschein kommt.
Und: Bei dem katholischen Taufritus wird ein Exorzismus gesprochen. Auch das wissen viele kirchenferne Katholiken nicht. Möchte das deine Frau?
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Grebi registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.10.2003 Beiträge: 5
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(#45133) Verfasst am: 28.10.2003, 11:46 Titel: |
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Nur mal so zur Ergänzung:
- Die Mutter ist evangelisch und somit möchte sie, dass unser Sohn auch evangelisch getauft wird.
- Wir sind seit mehr als einem Jahr verlobt und haben vor, zu heiraten. Wenn es nach mir geht, nur standesamtlich! Aber das ist wieder ein anderes Diskussionsthema...
Gruß
Grebi
_________________ Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muß, was er nicht will.
Jean-Jacques Rousseau
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Drow Bewohner des Unterreiches
Anmeldungsdatum: 06.08.2003 Beiträge: 133
Wohnort: Bochum
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(#45134) Verfasst am: 28.10.2003, 11:50 Titel: |
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Kann man überhaupt noch kirchlich heiraten, wenn der Partner/die Partnerin nicht mehr in der Kirche ist?
Ich meine, darüber mal was gelesen zu haben, weiss aber nicht mehr, wo.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#45138) Verfasst am: 28.10.2003, 11:54 Titel: |
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Grebi hat folgendes geschrieben: | - Die Mutter ist evangelisch und somit möchte sie, dass unser Sohn auch evangelisch getauft wird.
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Hm, dann zieht das Argument, dass das Kind später selbst entscheiden soll, wohl am besten. Das machen nämlich immer mehr Eltern so, da wäre sie nicht die einzige. Viele lassen ihre Kinder erst während des Konfirmandenunterrichtes taufen.
Und was viele andere auch machen, lässt sich doch leichter vor der Verwandtschaft auch vertreten, hm?
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#45140) Verfasst am: 28.10.2003, 11:57 Titel: |
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Hier hast du das Argument aus amtskirchlicher Quelle:
http://www.ekd.de/statistik/3217_amtshandlungen.html
Zitat: | Manche Eltern möchten ihr Kind selbst entscheiden lassen, ob es sich zum christlichen Glauben bekennen will, so dass die Taufe immer häufiger im zeitlichen Zusammenhang mit der Konfirmation erfolgt. Durch diese "Spättaufen" bis zum 14. Lebensjahr wurden 2001 mehr Kinder evangelischer Eltern getauft als geboren. Neben 220 Tausend Kindertaufen gab es noch 22 Tausend Erwachsenentaufen. |
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#45141) Verfasst am: 28.10.2003, 11:58 Titel: |
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Drow hat folgendes geschrieben: | Kann man überhaupt noch kirchlich heiraten, wenn der Partner/die Partnerin nicht mehr in der Kirche ist?
Ich meine, darüber mal was gelesen zu haben, weiss aber nicht mehr, wo. |
Kein Problem bei den Evangelen.
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defensor_fidei Gast
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(#45163) Verfasst am: 28.10.2003, 12:59 Titel: |
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Drow fragte:
Zitat: | Kann man überhaupt noch kirchlich heiraten, wenn der Partner/die Partnerin nicht mehr in der Kirche ist?
Ich meine, darüber mal was gelesen zu haben, weiss aber nicht mehr, wo. |
Auch in der katholischen Kirche kein Problem. Es gibt eigene Traufomulare für:
--- Trauung mit einem Partner, der nicht an Gott glaubt
(Bei einem nichtglaubenden Partner kann es sich um einen nichtgetauften Partner handeln oder auch um einen Partner, der die Taufe empfangen hat, aber nie zum Glauben an Gott gekommen ist oder nicht mehr an Gott glaubt.)
--- Trauung mit einem nichtgetauften Partner, der an Gott glaubt (hier sind i.e.L. jüdische, muslimische Partner oder Partner aus einer nicht-monotheisitischen Religion gemeint)
--- Trauung mit einem Taufbewerber
--- Trauung mit einem konfessionsverschiedenen Partner anderer Kirchen
--- Trauung mit einem Katholiken ostkirchlicher Riten oder aus der orth. oder altorientalischen Kirche
c.e.s.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#45165) Verfasst am: 28.10.2003, 13:04 Titel: |
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Es ist allerdings stets eine Dispens notwendig. Eine Ausnahmegenehmigung. Problemlos ist die Trauung deshalb nicht.
Erzbistum Köln hat folgendes geschrieben: | Ist eine katholische Trauung möglich, wenn ein Partner konfessionslos ist?
Ja, wenn der nichtchristliche Partner sein Gewissen nicht »verbiegen« muss.
Außerdem muss eine »Dispens«, eine kirchenamtliche Genehmigung von der Bischöflichen
Behörde eingeholt werden.
Es handelt sich hier um das »Ehehindernis der Religionsverschiedenheit«.
Das ist kirchenrechtlich nicht ganz unkompliziert. Und es ist auch eine sehr schwierige
Situation, wenn zum Beispiel der Partner aus der Kirche ausgetreten ist:
Kann man jemandem, der sich erklärtermaßen von der Kirche distanziert hat, zumuten,
seinem katholischen Partner in der Kirche das Ehesakrament zu spenden? |
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defensor_fidei Gast
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(#45171) Verfasst am: 28.10.2003, 13:13 Titel: |
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Heike Jackler:
Natürlich wirst du im WWW viele Hinweise, FAQ etc. zur Trauung mit Konfessionslosen, Konfessionsverschiedenen, Religionsverschiedenen etc. finden.
Trauungswillige Paaren aus den o.g. Personengruppen können jedoch kirchlich heiraten. Natürlich ist dazu Dispens, Erlaubnis oder Nihil obstat erforderlich.
Näheres regelt dazu (nicht das Internet) sondern:
Heinrich J. F. Reinhardt
Die kirchliche Trauung
Ehevorbereitung, Trauung und Registrierung der Eheschließung im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz
Essen 1990.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#45175) Verfasst am: 28.10.2003, 13:19 Titel: |
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Es ist aber auch schon einigen Paaren passiert, dass sie vom Pfarrer abgewiesen worden. Kann bei den Evangelen allerdings genauso passieren. Deshalb: Möglich ist es, aber eben nicht problemlos.
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defensor_fidei Gast
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(#45182) Verfasst am: 28.10.2003, 13:26 Titel: |
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Liebe Heike,
wie es in den evangelischen Gemeinschaften gehandhabt wird, weiß ich nicht.
Jedoch gibt es für die katholische Kirche seit dem 1.1.1990 einheitliche Partikularnormen, die für den Bereich der DBK gelten.
Und dazu sind eben die Partikularnomen zu beachten, die in dem von mir genannten Praxis-Buch dargestellt sind.
Natürlich gibt es indispensable oder andere Ehehindernisse, die dann eben nicht zu einer kirchlichen Trauung führen können.
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Nav Gast
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(#45190) Verfasst am: 28.10.2003, 13:49 Titel: |
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Wozu bei den Christen oder den Katholen heiraten, wenn es denen ganz offenbar nicht ganz gut geht im Kopf?
Die Standesämter führen im Gegensatz zum rein religiösen, und damit bedeutungs- und wertlosen, Ritus immerhin einen Rechtsakt durch, der auch Auswirkungen hat.
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#45205) Verfasst am: 28.10.2003, 14:26 Titel: |
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Wenn jemand nicht getauft ist (wie ich) wird er auch von einem evangelischen Pfaffen nicht getraut... von einem Katholenpfaffen mal ganz zu schweigen...
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Nav Gast
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(#45209) Verfasst am: 28.10.2003, 14:30 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | Wenn jemand nicht getauft ist (wie ich) wird er auch von einem evangelischen Pfaffen nicht getraut... von einem Katholenpfaffen mal ganz zu schweigen... |
Doch, wirst Du... wenn Du vor dem Pfaffen auf Knien rutscht und eine Frau heiratest, die Mitglied der jeweiligen Kirche ist.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#45213) Verfasst am: 28.10.2003, 14:41 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Wozu bei den Christen oder den Katholen heiraten, wenn es denen ganz offenbar nicht ganz gut geht im Kopf?
Die Standesämter führen im Gegensatz zum rein religiösen, und damit bedeutungs- und wertlosen, Ritus immerhin einen Rechtsakt durch, der auch Auswirkungen hat.  |
Das geht um den Segen der Kirche oder Glaubensgemeinschaft und um den Segen Gottes - ohne letzteren ist Sex doch Sünde!! die kirchliche Hochzeit ist die GV-Erlaubnis, die Lizenz zum ficken.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#45215) Verfasst am: 28.10.2003, 14:46 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Woici hat folgendes geschrieben: | Wenn jemand nicht getauft ist (wie ich) wird er auch von einem evangelischen Pfaffen nicht getraut... von einem Katholenpfaffen mal ganz zu schweigen... |
Doch, wirst Du... wenn Du vor dem Pfaffen auf Knien rutscht und eine Frau heiratest, die Mitglied der jeweiligen Kirche ist. |
nicht mal dann... ich müsste mir erst Wasser aufs Haupt träufeln lassen...
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#45216) Verfasst am: 28.10.2003, 14:46 Titel: |
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Hallo, Grebi... erstmal herzlich Willkommen im Forum!
Zur Sache selbst: Ich denke, der Konflikt, in dem Du Dich befindest, bzw. der aus dieser Sache hervorgeht, ist eine der Grundursachen, der Kirche, den Kirchen den Rücken zuzukehren. Beiden Kirchen wohlgemerkt.
Zunächst einmal würde ich Dich grundlegend darin unterstützen, dass Du das Kind selber erstmal heranwachsen lassen möchtest, und es dann selber entscheiden lassen willst. Das finde ich gut so. Längst nicht alle Eltern oder Väter denken so, und längst nicht alle haben die Courage, dies offen - auch vor dem Pastor oder Pfarrer - auszusprechen. Deshalb erstmal grossen Respekt und Unterstützung.
Das dies die Ursache für einen megastress und megastreit in eurer Beziehung, eine Beziehungskrise ist, weil die Freundin ja kirchlich gebunden ist, halte ich für das Grundübel der beiden Konfessionen, ja verfasster Religion überhaupt. Was für ein Recht hat eine Religiöse Organisation, eine Kirche, in das Privatleben von Menschen hineinzureden? Keines!
Eine Lösung ist da natürlich sehr schwierig, besonders - da ihr ja noch nicht geheiratet habt, so wie es ausschaut - natürlich in der Katholischen Kirche (das ist zusätzlich noch das Pulverfass obendrauf).
Vielleicht besteht ein Lösungsansatz in dem Vorschlag von Heike Jackler, die Taufe einfach noch zu schieben. Und vielleicht - kombiniert damit - darin, daß Du Dir auf welchem Wege auch immer - Internet, Bücher, Informationsmaterial - Informationsschriften oder Material zukommen lässt, welches die Sinnhaftigkeit der Taufe spürbar kritisiert und eindeutig in Frage stellt, und Du dieses deiner Freundin etc... vorlegst.
Vielleicht hilft Dir das ja - und der Austausch mit den Leuten hier im Forum. Du wirst hier - was diese und andere Fragen anbetrifft - auf überwiegend sehr offene Ohren stossen. Ich wünsche Dir wirklich von ganzem Herzen viel Erfolg!
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Quéribus Eretge
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum
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(#45257) Verfasst am: 28.10.2003, 16:33 Titel: |
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So etwas ähnliches gab's bei uns auch, als unser erster Sohn unterwegs war. Allerdings war das Problem nicht meine Göttergatte (Taufscheinkathole, hat mit Religion aber nix am Hut), sonder meine Verwandtschaft. Die hatten ein paar Probleme, zu akzeptieren, dass ich das Kleine nicht taufen lassen wollte (und keines meiner beiden Kinder ist getauft), da es sich später mal frei entscheiden können sollte. Am lautesten protestierten mein Onkel und meine Tante (beide selbst kinderlos), bis mir der Kragen platzte und ich Onkelchen und Tantchen erklärte, wenn sie unbedingt ein Kind taufen lassen wollten, sollten sie doch selber eins fabrizieren; meines werde jedenfalls nicht getauft und damit basta. Da denen daraufhin erst mal die Luft wegblieb, war somit Ruhe im Schuppen und bei meinem Jüngsten hat sich die Frage erst gar nicht mehr gestellt.
_________________ "He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#45265) Verfasst am: 28.10.2003, 16:44 Titel: Heirat |
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Also mein Bruder Exkatholik und seine Frau kath. durften im Sommer 2001 nicht kirchlich heiraten!
Liegt wohl oft am Pfarrer?!
Gruß Fluse
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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Grebi registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.10.2003 Beiträge: 5
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(#45267) Verfasst am: 28.10.2003, 16:49 Titel: |
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Danke erstmal für die zahlreichen Antworten
Ich habe grundsätzlich kein Problem damit, meinen Standpunkt gegenüber der Verwandtschaft zu vertreten. Rechtfertigen muss ich mich nicht.
Meine Verlobte hat natürlich schon alles vorbereitet, Einladungen verschickt, Essen bestellt etc. Verschieben ist nunmal nicht mehr, ich werde wohl oder übel akzeptieren müssen, dass unser Sohn getauft wird. Jeder, der eingeladen ist, muss aber auch akzeptieren, dass ich dies nicht gutheiße und keinen Fuß in die Kirche stellen werde!
Ich liebe meine Verlobte und unseren Sohn sehr und will ihr auch nicht wehtun. Aber der Liebe wegen werde ich "nicht falsch Zeugnis ablegen"
_________________ Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muß, was er nicht will.
Jean-Jacques Rousseau
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#45281) Verfasst am: 28.10.2003, 17:06 Titel: Taufe |
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@ Grebi
So würde ich es auch machen.
Sich wegen sowas zu streiten bringt nichts.
Dein Kind kann ja später wenn es möchte ,ja wieder aus der Kirche austreten!
Gruß Fluse
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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ric Gast
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#45287) Verfasst am: 28.10.2003, 17:17 Titel: |
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Grebi hat folgendes geschrieben: | Danke erstmal für die zahlreichen Antworten
Ich habe grundsätzlich kein Problem damit, meinen Standpunkt gegenüber der Verwandtschaft zu vertreten. Rechtfertigen muss ich mich nicht.
Meine Verlobte hat natürlich schon alles vorbereitet, Einladungen verschickt, Essen bestellt etc. Verschieben ist nunmal nicht mehr, ich werde wohl oder übel akzeptieren müssen, dass unser Sohn getauft wird. Jeder, der eingeladen ist, muss aber auch akzeptieren, dass ich dies nicht gutheiße und keinen Fuß in die Kirche stellen werde!
Ich liebe meine Verlobte und unseren Sohn sehr und will ihr auch nicht wehtun. Aber der Liebe wegen werde ich "nicht falsch Zeugnis ablegen"  |
Ob Du Dir damit einen wirklichen Gefallen tust?
Wenn Dir an dem kirchlichen Schwachsinn nichts liegt, willst Du für diesen Schwachsinn Deine bis dato funktionierende Beziehung aufs Spiel setzen?
Ich an Deiner Stelle würde in diesem Fall (Du hast wohl zu spät mit dagegen angehen angefangen...) gute Mine zum bösen Spiel machen, freundlich lächelnd am Taufbecken stehen und Deiner Verlobten einen riesigen Gefallen tun... ich könnte mir vorstellen, dass sie, nachdem sie ja jetzt weiss, wie du dazu stehst, für dieses entgegenkommen seeeehr dankbar sein wird...
Nein im Ernst, ich an Deiner Stelle würde für eine Zeremonie die Dir eh nichts bedeutet nicht die Beziehung aufs Spiel setzen...
Wenn alles vorbei ist, kannst Du ja immer noch zum Pfaffen gehen und ihm Prügel androhen wenn er sich jemals bei Dir blicken lässt...
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Grebi registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.10.2003 Beiträge: 5
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(#45304) Verfasst am: 28.10.2003, 17:46 Titel: |
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@ Woici
Eine gute Miene zu diesem Spiel machen kann ich nicht, dazu widerstrebt mir die ganze Sache viel zu sehr. Ich müsste meinen Kopf abschalten, ich müsste genauso scheinheilig wie der ganze Verein sein, doch damit stelle ich mich auf die gleiche Stufe mit denen, das kann und werde ich nicht tun!
Auch bin ich der Meinung, eine Beziehung muss das aushalten können. Meine Verlobte sollte meine Haltung akzeptieren, genauso wie ich ihre akzeptiere. Klar würde ich ihr einen riesigen Gefallen damit tun, aber nur um des lieben Friedens willen?
Ich würde niemals sagen, "ich würde alles für Dich tun", irgendwo gibt es auch Grenzen. Bei mir ist die Grenze da, wenn ich anfange, mich selbst zu belügen.
_________________ Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muß, was er nicht will.
Jean-Jacques Rousseau
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defensor_fidei Gast
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(#45313) Verfasst am: 28.10.2003, 17:52 Titel: |
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Woici schrieb:
Zitat: | Wenn jemand nicht getauft ist (wie ich) wird er auch von einem evangelischen Pfaffen nicht getraut... von einem Katholenpfaffen mal ganz zu schweigen... |
Diese Aussage ist erst einmal vom Grundsatz her als falsch anzusetzen. Es wird in jedem Einzelfall (jedenfalls von einem kath. Pfarrer und dem bischöfl. Ordinariat) zu prüfen sein.
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Nav Gast
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(#45315) Verfasst am: 28.10.2003, 17:54 Titel: |
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Grebi hat folgendes geschrieben: | @ Woici
Eine gute Miene zu diesem Spiel machen kann ich nicht, dazu widerstrebt mir die ganze Sache viel zu sehr. Ich müsste meinen Kopf abschalten, ich müsste genauso scheinheilig wie der ganze Verein sein, doch damit stelle ich mich auf die gleiche Stufe mit denen, das kann und werde ich nicht tun!
Auch bin ich der Meinung, eine Beziehung muss das aushalten können. Meine Verlobte sollte meine Haltung akzeptieren, genauso wie ich ihre akzeptiere. Klar würde ich ihr einen riesigen Gefallen damit tun, aber nur um des lieben Friedens willen?
Ich würde niemals sagen, "ich würde alles für Dich tun", irgendwo gibt es auch Grenzen. Bei mir ist die Grenze da, wenn ich anfange, mich selbst zu belügen. |
Du bist aufrecht und hast Rückgrat - das ist großartig!
Laß das Kind nicht taufen - es würde sofort Kirchenmitglied sein und diesen Gauner auch noch sein Geld dorthin schieben, wo sonst nur die Ministranten ihre Finger reinmachen dürfen!
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Nav Gast
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(#45316) Verfasst am: 28.10.2003, 17:55 Titel: |
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cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: | Woici schrieb:
Zitat: | Wenn jemand nicht getauft ist (wie ich) wird er auch von einem evangelischen Pfaffen nicht getraut... von einem Katholenpfaffen mal ganz zu schweigen... |
Diese Aussage ist erst einmal vom Grundsatz her als falsch anzusetzen. Es wird in jedem Einzelfall (jedenfalls von einem kath. Pfarrer und dem bischöfl. Ordinariat) zu prüfen sein. |
Also meinst Du, daß ein aufrechter Mensch es nötig hat, sich von einem geistergläubigen Spinner auch noch "prüfen" zu lassen? Merkst Du überhaupt noch was?
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defensor_fidei Gast
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(#45317) Verfasst am: 28.10.2003, 17:56 Titel: |
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Fluse schrieb:
Zitat: | Also mein Bruder Exkatholik und seine Frau kath. durften im Sommer 2001 nicht kirchlich heiraten!
Liegt wohl oft am Pfarrer?! |
Was genau in den Gesprächen mit dem Pfarrer und deinen Angehörigen stattgefunden hat bzw. gesagt worden ist, kann man als Außenstehender niemals genau sagen, sondern allenfalls mutmaßen.
Im sogenannten Traugespräch gibt es halt bestimmte Fragen, die beantwortet werden müssen - und daraus leitet sich die Zustimmung zur kirchlichen Feier der Trauung ab.
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