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Ureinwohner und Krankheiten

 
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Namronia
1500+ mal Qualität!



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1304225) Verfasst am: 10.06.2009, 19:29    Titel: Ureinwohner und Krankheiten Antworten mit Zitat

als die weißen nach amerika kamen, steckten sie ja viele mit ihren krankheiten an, dessen immunsystem dagegen nichts machen konnte.

wieso war es eigentlich umgekehrt nicht so? wieso hatten die ureinwohner amerikas oder anderer kontinente (australien z.b.) keine solche für "uns" tödlichen krankheiten, mit denen sie die einwanderer töteten?

oder wurden solche krankheiten einfach totgeschwiegen? ich selbst habe von sowas nie gehört.
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1304238) Verfasst am: 10.06.2009, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Es waren hauptsächlich die Pocken und die Masern, die so hohe Sterberaten verursacht haben. Also nur zwei Krankheiten, das ist eigentlich nicht viel, wenn man bedenkt, dass der Pool der möglichen Krankheiten aus allen in Afrika, Europa und Asien vorkommenden Krankheiten bestand. Insbesondere war auf diesen drei Kontinenten die Bevölkerung um ein vielfaches höher.
Man sollte sich also nicht allzusehr wundern, dass es so gekommen ist wie es ist. Die Europäer hatten einfach viel mehr Krankheiten zur Auswahl und damit war die Wahrscheinlichkeit, dass sich darunter eine tödliche befindet gegen die die Ureinwohner nicht immun sind recht hoch.

Übrigens besteht bei einigen Forschern die Vermutung, dass die Syphilis ursprünglich von amerikanischen Ureinwohnern stammt oder zumindest ein neuer Stamm des Erregers, der deutlich ansteckender ist als der vor Kolumbus in Europa verbreitete.
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"Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1304245) Verfasst am: 10.06.2009, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wraith hat folgendes geschrieben:
Es waren hauptsächlich die Pocken und die Masern, die so hohe Sterberaten verursacht haben.

Von denen eine auch von den Europäern höchst gefürchtet war. Und auch die Masern sind ja keineswegs harrmlos.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1304249) Verfasst am: 10.06.2009, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich empfehle zu dem Thema übrigens http://www.amazon.de/Kulturgeschichte-Seuchen-Stefan-Winkle/dp/3933366542

Einige der wissenschaftlichen Angaben sind möglicherweise durch die neueste mikrobiologische Forschung bereits überholt, aber die die historischen Angaben dürften hinreichend korrekt sein.
Jedenfalls äusserst interessant und spannend.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26439
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1304283) Verfasst am: 10.06.2009, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wraith hat folgendes geschrieben:
.....

Übrigens besteht bei einigen Forschern die Vermutung, dass die Syphilis ursprünglich von amerikanischen Ureinwohnern stammt oder zumindest ein neuer Stamm des Erregers, der deutlich ansteckender ist als der vor Kolumbus in Europa verbreitete.

Das war lange die gültige Theorie - heute ist man sich nicht mehr sicher, ob es ein zufällig zeitgleich zur Kolumbusfahrt auftretender neuer Stamm der schon lange exiastierenden Krankheit oder ein neuer Stamm aus Amerika war.

Das Problem bei der Beschreibung der Syphilis (und damit auch dem Wiedererkennungswert dieser Beschreibung für heutige Mediziner, dass damals (heute in der Allgegenwart oft zu niedrig dosierter Antibiotika ist die Klinik noch schwieriger) der typische Verlauf mit einem selbst abklingenden, also normalerweise als harmlos eingestuften Primaäraffekt und einer oft unspezifischen sehr viel späteren Krankheit nur schwer mit dem Infektionsweg in Verbindung gebracht werden konnte. Wesentlich bei dieser Schwierigkeit ist aber auch die fehlende sichere Art des Sekundäraffektes: Syph und TB sind die beiden Krankheiten, die so ziemlich jedes Krankheitsbild auslösen können.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Naastika
RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1305046) Verfasst am: 11.06.2009, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Dazu kann ich grundsätzlich dieses ausgezeichnete Werk empfehlen, auch auf Englisch gut lesbar: http://de.wikipedia.org/wiki/Arm_und_Reich

Jared Diamond heisst zwar wie ein B-Klasse-Schauspieler, schreibt aber hervorragende Sachen. Auch Kollaps kann sehr empfohlen werden.


A.
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aztec
crazy social liberal drunkard



Anmeldungsdatum: 26.12.2007
Beiträge: 966
Wohnort: DD

Beitrag(#1305127) Verfasst am: 11.06.2009, 23:41    Titel: Re: Ureinwohner und Krankheiten Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:


wieso war es eigentlich umgekehrt nicht so? wieso hatten die ureinwohner amerikas oder anderer kontinente (australien z.b.) keine solche für "uns" tödlichen krankheiten, mit denen sie die einwanderer töteten?



Also bei "anderen Kontinenten" würde mir einfach mal spontan die Malaria einfallen.
Plasmodium falciparum hat die Reihen der weißen Siedler in Afrika eigentlich reichlich
dezimiert und war lange Zeit ein ernstes Problem für die Kolonialmächte.

Ich glaube die lieben Trypanosomen haben sich auch wacker geschlagen.


Falls dich die Thematik speziell für Afrika interessiert:




Link

Link gekürzt, Heizöl.

_________________
And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.

Thomas Jefferson, May 28, 1816

Letter to John Taylor
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