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Berichte von der GWUP-Konferenz

 
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1294296) Verfasst am: 24.05.2009, 19:16    Titel: Berichte von der GWUP-Konferenz Antworten mit Zitat

Gefunden auf Astrodicticum Simplex: Teil 1, Teil 2, Teil 3

Zitat:
Herr Harder skizzierte in "Dunkelmänner oder Erleuchtete?" einen kurzen Abriß des historisch Bekannten über die Illuminaten und wagte einen Vergleich mit den obskuren Thesen des Dan Brown. Zusammen mit Holm Hümmler folgte eine ähnlich trefferarme scheinende Gegenüberstellung in des Buches Themenbereich CERN/Antimaterie.


Zitat:
Um den existierenden Konflikt zwischen Ratio und Wunschdenken aufzulösen, wird der ziemlich erfolgreiche, schleichende Versuch unternommen, die durch mangelnde Belege auftretende Argumentationsnot dadurch zu beheben, daß das Wort 'Beleg' bzw sogar die Methoden der Wissenschaft neu definiert werden sollen. Zum Abschluß gab es noch eine Art Appell an die gesamte Gesellschaft zum Widerstand speziell gegen die Paramedizin.


Zitat:
Ivo Ponocny - mit der eher soufflierenden Unterstützung seiner Gattin Elisabeth Ponocny-Seliger - schlug die "Akte Astrologie Austria" auf im Rahmen der Suche nach einer rational fassbaren Begründung für den weitverbreiteten Glauben an die Astrologie. Der Titel bezieht sich ziemlich absichtlich auf Gunter Sachs' Buch "Die Akte Astrologie", dessen Ergebnisse in einer von der GWUP mitfinanzierten Studie per Replizierungsversuch geprüft wurden.


Zitat:
Holm Hümmler (Bild oben) betrachtet diejenigen Aussagen der Verschwörungstheorien um den 11 September 2001, die auch in vielen eher seriösen Zuhörern ein "Da stimmt doch was nicht..." entlocken.

* Einsturzursache und -Verlauf scheinen unlogisch, kann ein 'Bürobrand' Stahl schmelzen?
* WTC7 sieht doch wie eine typische Gebäudesprengung aus
* In das Pentagon kann doch kein Flugzeug gestürzt sein, keine Überreste
* Hat die große Militärmacht USA den Anschlag verschlafen, warum kein Abschuß, wo doch beim Pentagon ein automatisches Flugabwehrsystem installiert ist


Zitat:
Letztendlich könnte ID aufgefasst werden als aktuelle Ausprägung einer Marketingstrategie sattsam bekannter reaktionärer, aufklärungs- bzw wissenschaftsfeindlicher Interessen.


Zitat:
Der Deppensyllogismus:

* ich habe von A keine Ahnung
* ich habe von B keine Ahnung
* also hängen A und B kausal zusammen
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1295734) Verfasst am: 27.05.2009, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, wo könnte ich die Ausführunge von Holm Hümmler zu 9/11 lesen bzw. mir anschauen?


A., die von Verschwärungstheorien nichts hält....
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kereng
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Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1296395) Verfasst am: 28.05.2009, 07:36    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Hmm, wo könnte ich die Ausführunge von Holm Hümmler zu 9/11 lesen bzw. mir anschauen?

Ich habe Herrn Hümmler gefragt, ob er aus seinem Vortrag, der mehrere Filmchen enthielt, ein Video machen könne, etwa für Youtube, aber er hat das nicht vor.
Zum Nachlesen bleibt wohl nur der SKEPTIKER 4/2008: Verschwörungstheorien, in dem die neusten Erkenntnisse und natürlich die Filmchen fehlen.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1297064) Verfasst am: 29.05.2009, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
Hmm, wo könnte ich die Ausführunge von Holm Hümmler zu 9/11 lesen bzw. mir anschauen?

Ich habe Herrn Hümmler gefragt, ob er aus seinem Vortrag, der mehrere Filmchen enthielt, ein Video machen könne, etwa für Youtube, aber er hat das nicht vor.
Zum Nachlesen bleibt wohl nur der SKEPTIKER 4/2008: Verschwörungstheorien, in dem die neusten Erkenntnisse und natürlich die Filmchen fehlen.



Danke dir! Zwar habe ich entsprechende Ausgabe auf der Seite gefunden, der Artikel ist leider nicht lesbar... Traurig

Ist Skeptiker eine Zeitschrift, deren Lektüre keine Verschwendung der kostbaren Lebenszeit darstellt, also eine s.g. gute Zeitschrift?


A.
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kereng
Privateer



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1297120) Verfasst am: 29.05.2009, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Danke dir! Zwar habe ich entsprechende Ausgabe auf der Seite gefunden, der Artikel ist leider nicht lesbar... Traurig

Das könnte damit zu tun haben, dass die GWUP mit dem Verkauf des Skeptikers Geld verdienen möchte.

Arha hat folgendes geschrieben:
Ist Skeptiker eine Zeitschrift, deren Lektüre keine Verschwendung der kostbaren Lebenszeit darstellt, also eine s.g. gute Zeitschrift?

Die wichtigsten Themen wiederholen sich ziemlich oft (Homöopathie, Astrologie, Uri Geller, ...). Die anderen können uninteressant sein (Voynich-Manuskript). Bei Interesse für einen bestimmten Artikel erscheint mir der Erwerb eines einzelnen Heftes sinnvoll.
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skeptischesHirn
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.06.2009
Beiträge: 9
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1298629) Verfasst am: 01.06.2009, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
Hmm, wo könnte ich die Ausführunge von Holm Hümmler zu 9/11 lesen bzw. mir anschauen?

Ich habe Herrn Hümmler gefragt, ob er aus seinem Vortrag, der mehrere Filmchen enthielt, ein Video machen könne, etwa für Youtube, aber er hat das nicht vor.
Zum Nachlesen bleibt wohl nur der SKEPTIKER 4/2008: Verschwörungstheorien, in dem die neusten Erkenntnisse und natürlich die Filmchen fehlen.

Das mit dem Filmchen ist nun mal immer eine Frage von
1. Zeit
2. Erfahrung mit dem Medium
3. den leidigen Bildrechten.
Wer sich des Themas sorgfältig annehmen will, bekommt von Holm Hümmler gerne die Präsentation und Antworten auf alle Fragen, die dabei auftreten. Einfach per Mail bei holm @ holm - huemmler . de melden.
Der Autor rolak hat auf http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/05/wissenschaft-unter-beschuss-tag-3-der-gwupkonferenz.php auch eine Textfassung des Vortrags angekündigt:
Zitat:
/9/11/ Die slides direkt nicht (wg diverser ungeklärter Bilderrechte), aber wenn es denn klappt, einen daran angelehnten Text. Bis dahin ist =»hier (http://www.debunking911.com/index.html) imho ein guter Ausgangspunkt, um sich einen Pfad durch die VT-Vernebelung zu bahnen.

An der Textfassung arbeitet er auch aktuell.
Vom Skeptiker-Heft über Verschwörungstheorien bezieht sich nur der Artikel von Holm Hümmler über World Trade Center 7 direkt auf den 11. September. Falsch sind darin meines Wissen nur die Querverweise auf WTC 1 und 2, hier kursiv:
Zitat:
Keine Überraschung beim World Trade Center 7
Die abschließenden Antworten zum gar nicht so mysteriösen Einsturz eines Wolkenkratzers

Der Einsturz des Gebäudes Nummer Sieben des World Trade Centers spielt eine zentrale Rolle in der Argumentation der meisten Verschwörungstheoretiker zum 11. September 2001. Zunächst unbeschädigt, geriet das Gebäude erst beim Einsturz des Nordturms in Brand und stürzte fast sieben Stunden später annähernd senkrecht in sich zusammen. Der Abschlussbericht des amerikanischen Eich- und Technologieinstituts zeigt, dass der Einsturz, letztlich sehr ähnlich dem der beiden Haupttürme, einfach durch hitzebedingte Schäden an der Trägerstruktur ausgelöst wurde.

In Deutschland nähren sich Verschwörungstheorien zum 11. September vor allem aus einem verbreiteten Misstrauen gegenüber der amerikanischen Regierung. So argumentiert auch der wohl bekannteste deutsche 9/11-Verschwörungstheoretiker, Matthias Broeckers, vor allem politisch.(1) Die Argumentation vieler anderer Vertreter solcher Vorstellungen stützen sich aber neben Spekulationen zu angeblich fehlenden Flugzeugtrümmern oder zur Luftverteidigung vor allem auf den Einsturz der Gebäude des World Trade Centers.(2) Einwände gegen die offiziellen Erklärungen zum Einsturz der Zwillingstürme (1 WTC und 2 WTC) sind dabei in der Regel relativ abstrakt und technisch. Wesentlich einleuchtender erscheinen die Verschwörungsbehauptungen über das kleinere Gebäude Nummer Sieben (7 WTC, das rotbraune Gebäude links hinter dem linken Turm in Abbildung 1), dessen Einsturz sich dem unbedarften Fernsehzuschauer nicht so leicht als Folge der Anschläge erschließt.
Das 228 Meter hohe, 47-stöckige 7 WTC stand mehr als 100 Meter nördlich des Nordturms 1 WTC, von diesem getrennt durch den Flachbau 6 WTC sowie die Vesey Street mit einer überdachten Fußgängerbrücke (siehe Abbildung 2). Beim Einsturz des Nordturms wurde das bereits evakuierte Gebäude von Trümmern getroffen und die Fassade sowie Teile der südlichen Gebäudestruktur über eine Höhe von zehn Stockwerken eingedrückt. In der Folge entstanden in den betroffenen Stockwerken Brände. Bereits eine Stunde später gab die Feuerwehr wegen der durch die Einstürze der Zwillingstürme unterbrochenen Wasserzufuhr zur Sprinkleranlage und möglicher Einsturzgefahr die Löschversuche auf. Knapp sieben Stunden nach dem Nordturm stürzte das Gebäude schließlich ein. Dabei stürzte der obere Teil des Turms senkrecht nach unten und sackte fast vollständig auf der ursprünglichen Grundfläche zusammen, ähnlich wie man es bei einer systematischen, fachmännisch ausgeführten Sprengung erwarten würde.
Diesen ähnlichen optischen Eindruck werten Verschwörungstheoretiker wie Gerhard Wisnewski als Beweis für eine tatsächliche Sprengung.(3) Steven E. Jones(4) beruft sich auf den Vergleich des Einsturzes von 7 WTC mit dem strukturell bedingten Kollaps des L'Ambiance Plaza in Bridgeport im Jahr 1987, das eher zur Seite gekippt ist und wobei Gebäudeteile auf den ersten Blick weniger vollständig zerstört wurden. Die beiden Einstürze sind jedoch kaum vergleichbar, da das L’Ambiance Plaza noch im Bau durch statische Probleme und ohne den Einfluss eines Brandes kippte. Beim Einsturz eines zu diesem Zeitpunkt gerade 11stöckigen Rohbaus mit außerdem kleinerem Grundriss werden zudem um ein Vielfaches geringere Energien frei als bei einem Wolkenkratzer der Größe von 7 WTC.
Unter Berufung auf naive Modelle eines Baumstamms oder eines Modellhauses aus Legosteinen argumentiert Wisnewski(3), 7 WTC hätte aufgrund der seitlichen Beschädigungen zwingend nach Süden kippen müssen (siehe Abbildung 3). Er vernachlässigt dabei jedoch, dass weder ein Baum noch ein überschaubar großer Bau mit Wänden aus fest zusammengedrückten Legosteinen überhaupt durch irgendeine Beschädigung im unteren Bereich senkrecht in sich zusammenfallen werden. Völlig anders sieht dieses bei einer dünnen, durch angehängte Gewichte stark belasteten Drahtgitterstruktur aus, die der tatsächlichen Statik von 7 WTC weitaus näher kommt. Auch ein Kartenhaus mit seiner komplexen Ableitung der Kräfte nach unten über sich gegenseitig stabilisierende Rahmenelemente hat mehr Ähnlichkeit mit der Statik von 7 WTC als Wisnewskis Vorstellungen.
Die meisten Verschwörungstheoretiker lehnen darüber hinaus Feuer als Erklärung für Einstürze von Stahlgitterstrukturen vollständig ab und verweisen darauf, dass die bei Gebäudebränden, selbst unter Anwesenheit von Heizöl oder Kerosin, erreichbaren Temperaturen weit unter dem Schmelzpunkt der Stahlträger liegen(4,5). Tatsächlich können durch Entzündung von Aluminium lokal deutlich höhere Temperaturen erreicht werden, dies sollte jedoch in der Tat nicht ausgedehnt genug sein, um die Stabilität des Gebäudes zu gefährden.
Als Erklärung für den senkrechten Einsturz von 7 WTC wird von Verschwörungstheoretikern in der Regel(2,3,4,5) eine Sprengung des Gebäudes mit Hilfe von Schneidladungen aus Thermit an allen tragenden Säulen präsentiert. Dies ist eine gängige Methode zum Abriss frei stehender Hochhäuser. Solche Schneidladungen hätten jedoch entweder bereits beim Bau von 7 WTC in den 80er Jahren angebracht worden sein müssen oder eine Entkernung kompletter Stockwerke erfordert. Beides wäre nicht ohne die Beteiligung hunderter Mitwisser möglich gewesen.
Seit dem 21. August 2008 liegen die Ergebnisse der Untersuchung durch das National Institute of Standards and Technology (NIST) vor(6), das amerikanischen Eich- und Technologieinstitut, das Aufgaben ähnlich den deutschen TÜVs wahrnimmt. Das Gutachten(7) enthält wenig geheimnisvolles und verschwörerisches, aber auch wenig überraschendes. Es heißt zwar in der Einleitung, 7 WTC sei der erste Fall, in dem ein Feuer den vollständigen Einsturz eines Hochhauses verursacht hätte, das gleiche trifft jedoch auch auf die Zwillingstürme wenige Stunden zuvor zu, für deren Einsturz der eigentliche Aufprall der Flugzeuge ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat. In der Tat ähneln sich die Einsturzursachen deutlich und unterscheiden sich im Wesentlichen in zwei Punkten: Da die ursprünglichen Schäden in sehr unterschiedlichen Höhen auftraten, sieht der Einsturzverlauf auf den ersten Blick verschieden aus, und die Hitze des Feuers wirkte bei den weiten, frei tragenden Zwischendecken von 7 WTC und weniger Brennstoff langsamer und eher über thermische Ausdehnung als über schwindende Belastbarkeit der Verbindungselemente. Die grundlegende Einsturzmechanik mit abstürzenden Geschossdecken und in der Folge einknickenden senkrechten Säulen ist jedoch in 7 WTC und in den Zwillingstürmen identisch.
Dies ist wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass 7 WTC neben dem leitenden Architekturbüro Emery Roth & Sons auch das grundsätzliche Konstruktionsprinzip mit den Zwillingstürmen teilt. Das Gebäude ruht auf einem inneren Kern und einem äußeren Ring von zusammen 81 Stahlsäulen, die über die gesamte Höhe des Gebäudes verlaufen und das volle Gewicht der jeweils darüber liegenden Stockwerke aufnehmen. Diese Stahlsäulen können über kurze Strecken in Längsrichtung gigantische Kräfte aufnehmen. Längere, freistehende Teile können sich jedoch unter Belastung zur Seite verformen und schließlich an den Verbindungsstellen (in jedem zweiten Stockwerk) abknicken, wenn dies nicht durch Querverstrebungen verhindert wird (siehe Abbildung 5). Da diese stählernen Querverstrebungen eine erhebliche Gewichtsbelastung für die darunterliegenden Etagen bedeuten, werden sie gleichzeitig als Träger der Geschossdecken aus Beton genutzt. Die Querverstrebungen sind über Stahlwinkel und 22 Millimeter starke Stahlbolzen mit den tragenden Säulen verbunden. Diese Befestigung ist für die normalerweise durch das Gewicht der Träger und Stockwerke sowie Windlast und Erdbeben zu erwartenden Kräfte völlig ausreichend.
Durch das über mehrere Stunden unkontrolliert brennende Feuer in den unteren Stockwerken und das Fehlen jeglicher Kühlung bei Ausfall der Sprinkleranlage wurden die Querträger und der Beton der Geschossdecken immer weiter erhitzt. Die längsten Querträger von mehr als 15 Metern Länge, wie sie im Osten des Gebäudes zu den Säulen 79 bis 81 führten, müssen sich bei einer Erwärmung von plausiblen 400 Grad um etwa acht Zentimeter ausgedehnt und dabei gigantische Scherkräfte an den Haltebolzen entwickelt haben. Gleichzeitig brachen durch ungleichmäßige Erwärmung und unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten Befestigungen zwischen Betondecken und Querträgern, was der Konstruktion zusätzlich Stabilität nahm.
Sobald in einer solchen Situation ein Haltebolzen durch die Scherkräfte bricht, entsteht eine verheerende Kettenreaktion. Der an einem Ende frei hängende Träger erzeugt riesige Hebelkräfte auf den Haltebolzen am anderen Ende, so dass dieser ebenfalls bricht. Der fehlende Träger erhöht nun die Belastung durch die nur noch lose aufliegende Geschossdecke auf die benachbarten Träger, so dass diese nun auch destabilisiert werden und ihre Bolzen leichter brechen, bis ein komplettes Deckenelement nach unten stürzt. Ist die darunterliegende Decke durch das Feuer auch geschwächt, wird diese ebenfalls abstürzen und nun schon das Gewicht von zwei Geschossen auf die nächste Decke aufschlagen. Dieser in den Medien oft als „Pancaking“ bezeichnete Effekt war bei den Zwillingstürmen besonders markant zu beobachten, tritt aber auch bei Erdbeben in mehrstöckigen Gebäuden auf. Fehlen um eine Säule herum nun aber über mehrere Stockwerke die Querverstrebungen, wird diese sich wie in Abbildung 5 verformen und einbrechen. Da in den darüber liegenden Stockwerken aber noch intakte Verbindungen bestehen, zieht die einstürzende Säule zunächst ihre unmittelbaren Nachbarn, dann auch die weiter entfernten Säulen mit in die Tiefe, bis das gesamte Gebäude wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt.
Aufgrund der dort längsten Querträger und der Modellrechnungen zur Brandentwicklung sind die ersten Schäden dieser Art im Bereich der Säulen 79 bis 81 im östlichen Gebäudekern zu erwarten, und nicht etwa an der Südfassade, wo die Trümmerteile von 1 WTC eingeschlagen waren. Tatsächlich ist das erste auf Videoaufnahmen zu erkennende Anzeichen des beginnenden Einsturzes ein Absacken des Penthouses an seinem östlichen Ende, das sich gerade über diesen Säulen befand. Nach den Modellrechnungen des NIST müssen vor dem Einsturz an diesen Säulen die Querverstrebungen vom sechsten bis zum dreizehnten Obergeschoss komplett weggebrochen sein, während darunter einzelne Geschossdecken zur Schaffung eines offenen Atriums bereits beim Bau weggelassen und nur durch einzelne schräge Verstärkungen ersetzt worden waren. Diese schrägen Verstärkungen an den anschließenden, jetzt ebenfalls durch abgestürzte Querträger destabilisierten, Säulen 76 bis 78 wurden von herabfallenden Geschossdecken getroffen und brachten diese Säulen wenige Sekunden nach den ersten dreien ebenfalls zum Einbrechen. Der Einsturz pflanzte sich dann zunächst über die eng miteinander verbundenen Säulen des Gebäudekerns fort. Der Kern des Gebäudes war also bereits auf dem Weg nach unten, bevor die äußeren Säulen mit der Fassade mitgerissen wurden. Somit erklärt sich auch recht einfach, dass das Gebäude buchstäblich in sich zusammengefallen ist. Die Modellrechnung konnte auch schlüssig zeigen, dass die Trümmer von 1 WTC, die in der Südfassade eingeschlagen waren, den Einsturz nur mittelbar über das Feuer ausgelöst haben. Das unbekämpfte Feuer allein, ohne die mechanischen Schäden und das Gewicht der Trümmer, hätte 7 WTC ebenso zerstört.
Der NIST-Bericht mit seinen veröffentlichten Begleitmaterialien ist umfassend, schlüssig und vor allem außerordentlich detailliert. Er untersucht die relevanten Annahmen, z.B. zum Feuer, sorgfältig hinsichtlich Tragbarkeit, Auswirkungen und Konsistenz mit der Beobachtung. Er analysiert und modelliert die Eigenschaften entscheidender Gebäudeteile bis hin zu einzelnen Bolzen und erreicht damit eine Aussagekraft, die sich um Welten von dem Halbwissen und den Anscheinsargumenten der Verschwörungstheoretiker unterscheidet. Er zeigt die Komplexität der Statik großer Wolkenkratzer und ihre Anfälligkeit gegenüber unerwarteten Störungen. Er gibt Empfehlungen für den Bau künftiger und für den Feuerschutz an tragenden Teilen bestehender Gebäude.
Eines wird dieser Bericht jedoch nicht leisten: Er wird die Gerüchte und die Verschwörungstheorien um den 11. September nicht zum Verstummen bringen. Wer mit aller Gewalt beweisen will, dass in den offiziellen Untersuchungen „etwas nicht stimmt“, wird, wenn nicht bei 7 WTC, dann eben an anderer Stelle, immer einen Aspekt finden, den er und sein Publikum aufgrund fehlenden Hintergrundwissens nicht verstehen oder falsch auslegen können.


1. http://www.broeckers.com, Stand 5.10.2008
2. Siehe z.B. http://www.journalof911studies.com/, Stand 5.10.2008
3. http://info.kopp-verlag.de/news/zdf-praesentiert-neue-beweise-fuer-world-trade-center-sprengung.html, Stand 5.10.2008
4. Steven E. Jones, Why Indeed Did the WTC Buildings Completely Collapse?, http://www.journalof911studies.com/volume/200609/WhyIndeedDidtheWorldTradeCenterBuildingsCompletelyCollapse.pdf, Stand 5.10.2008, Seite 21
5. Siehe z.B. http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2007/09/der-beweis-fr-die-sprengung-der-trme.html, Stand 5.10. 2008
6. NIST, NIST WTC 7 Investigation Finds Building Fires Caused Collapse, http://www.nist.gov/public_affairs/releases/wtc082108.html, Stand 5.10.2008
7. NIST, Global Structural Analysis of the Response of World Trade Center Building 7 to Fires and Debris Impact Damage, NIST NCSTAR 1-9A, http://wtc.nist.gov/media/NIST_NCSTAR_1-9A_for_public_comment.pdf, Stand 5.10.2008


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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1298675) Verfasst am: 01.06.2009, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo skeptischesHirn,

danke für das Posten des Textes.


Gruss



A.
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