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Gewerkschafter dürfen in USA keine Lehrer werden?

 
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#1303513) Verfasst am: 09.06.2009, 16:43    Titel: Gewerkschafter dürfen in USA keine Lehrer werden? Antworten mit Zitat

In einem Gespräch mit einer Lehrerin, die in Texas für einige Jahre unterrichtet hat, wurde mir gesagt, dass Lehrer dort vor Beginn ihrer Tätigkeit ein Papier unterzeichnen müssen, in dem sie mit Unterschrift bestätigen müssen, dass weder Mitglied einer Gewerkschaft noch gewerkschaftliche Positionen unterstützen dürfen. Konnte im Netz keine Belege dafür finden. Kennt sich jemand aus?
Gespräch kam auf dieses Thema nachdem die bayerische Praxis, Mitglieder und Sympathisanten der Linken aus öffentlichen Berufen (u.a. Lehrer) zu verbannen.
Quelle:
http://www.ma.tum.de/foswiki/pub/Hilfskraefte/InformationHilfskraefte/Fragebogen_zur_Verfassungstreue_ausfuellbar.pdf
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"Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1303518) Verfasst am: 09.06.2009, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Die amerikanische Lehrergewerkschaft zählt zu den stärksten überhaupt. Kann mir nicht vorstellen, dass sich die das gefallen lassen, wo die doch sonst überall so erfolgreich blockieren.
Vielleicht betrifft das eine Privatschule.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1303589) Verfasst am: 09.06.2009, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Vielleicht betrifft das eine Privatschule.

Könnte ich mir auch eher vorstellen...
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1303602) Verfasst am: 09.06.2009, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, könnte vielleicht damit etwas zu tun haben:

Zitat:
Die Annahme des Employee Free Choice Act würde den US-Arbeitnehmern eine echte Chance geben, Gewerkschaften zu bilden und diesen beizutreten, gewerkschaftsfeindliche Arbeitgeber zur Rechenschaft zu ziehen und zu zwingen, Taktiken zur Verzögerung von Kollektivverhandlungen einzustellen.

<b>Mehr als fünfzig Prozent der US-Arbeitskräfte — 60 Millionen — erklären, sie würden sofort einer Gewerkschaft beitreten, wenn ihnen dies gestattet würde</b>, doch verwehren ihnen US-Firmen systematisch das Vereinigungs- und Tarifverhandlungsrecht. Die heute geltenden Arbeitsgesetze in den USA erlauben diesen Firmen, Gewerkschaften befürwortende Mitarbeiter fristlos zu entlassen und vor Wahlen Antigewerkschafts-Kampagnen zur Einschüchterung des Personals durchzuführen. Selbst wenn Organisierungskampagnen erfolgreich sind, bestreiten die Unternehmen die Resultate, was zu jahrelangen Verzögerungen oder zur Annullierung einer zugunsten einer Gewerkschaftsvertretung ausgefallenen Abstimmung führen kann.


Quelle

Zitat:
Texas Teachers Union Leader Arrested—for Talking to Teachers
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by James Parks, Aug 17, 2007

Want to know why the battle for the Employee Free Choice Act is still going strong? Because of what happens to workers like Carmen Mayorga.

On Aug. 14, Mayorga, president of AFT Local 6345 in Aldine, Texas, was arrested and led away in handcuffs after she tried to hand out union literature to teachers on school property, according to AFT. Mayorga was charged with “failure to identify.” Her car was impounded, and she was held 14 hours before being released, the union says.

“I’ll go to jail any time to be able to talk to teachers,” Mayorga said in a statement after her release.

"I don’t understand why the Aldine school district is so intent on squelching the rights of teachers to join an organization with a mission to improve the quality of education in Aldine. The only thing I’m guilty of is trying to talk to teachers."


Quelle
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#1303762) Verfasst am: 09.06.2009, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

wow. das läßt wirklich tief blicken. Ist gewerkschaftsarbeit und -organisation nicht ein grundrecht, das in der UN-Menschenrechtscharta verbrieft ist?
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1303777) Verfasst am: 09.06.2009, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
wow. das läßt wirklich tief blicken. Ist gewerkschaftsarbeit und -organisation nicht ein grundrecht, das in der UN-Menschenrechtscharta verbrieft ist?


Tja, Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei.

Die Amis sind da halt pragmatischer als die Deutschen und hier die Bayern.
Die machen nicht erstmal einen Fragebogen, um mittels derer Beantwortung ein Alibi zu haben, um durch die Hintertür anderer Gesetze unliebsame Bewerber auszuschalten.

Sondern die mobben einfach gleich alle, die nicht spuren. Traurig
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1303798) Verfasst am: 09.06.2009, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
wow. das läßt wirklich tief blicken. Ist gewerkschaftsarbeit und -organisation nicht ein grundrecht, das in der UN-Menschenrechtscharta verbrieft ist?


Eigentlich ja:

http://www.ohchr.org/EN/UDHR/Pages/Language.aspx?LangID=ger

Zitat:
Artikel 23

1. Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.

2. Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

3. Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert, gegebenenfalls ergänzt durch andere soziale Schutzmaßnahmen.

4. Jeder hat das Recht, zum Schutze seiner Interessen Gewerkschaften zu bilden und solchen beizutreten.

Allerdings:

http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Erkl%C3%A4rung_der_Menschenrechte hat folgendes geschrieben:
Obwohl sie als Erklärung keinen völkerrechtlich verbindlichen Charakter besitzt, wird sie im Allgemeinen als Bestandteil des Rechts der Vereinten Nationen und als Völkergewohnheitsrecht angesehen.


Aber mit den Menschenrechten nehmen es die USA bekanntlich ja nicht so genau.

Oder auch hier festgehalten:

Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte: http://tinyurl.com/lzphqn ( http://preview.tinyurl.com/lzphqn )
Den hat die USA allerdings nur unterzeichnet, nicht ratifiziert.
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Zuletzt bearbeitet von jagy am 09.06.2009, 23:25, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1303802) Verfasst am: 09.06.2009, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Aber mit den Menschenrechten nehmen es die USA bekanntlich ja nicht so genau.

Als ob wir Europäer diesbezüglich so wesentlich besser wären...
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1303805) Verfasst am: 09.06.2009, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Dominik hat folgendes geschrieben:
wow. das läßt wirklich tief blicken. Ist gewerkschaftsarbeit und -organisation nicht ein grundrecht, das in der UN-Menschenrechtscharta verbrieft ist?


Tja, Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei.

Die Amis sind da halt pragmatischer als die Deutschen und hier die Bayern.
Die machen nicht erstmal einen Fragebogen, um mittels derer Beantwortung ein Alibi zu haben, um durch die Hintertür anderer Gesetze unliebsame Bewerber auszuschalten.

Sondern die mobben einfach gleich alle, die nicht spuren. Traurig


Ach für sowas haben wir doch den Radikalenerlass, jetzt muss man nur noch Gewerkschafter (natürlich sind die großen Gewerkschaften hier eher stützend für den Kapitalismus, womit eine Einordnung dieser als radikal doch recht unwahrscheinlich ist) entsprechend definieren, abgesehen davon, dass Beamte eh nicht streiken dürfen.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1303806) Verfasst am: 09.06.2009, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Aber mit den Menschenrechten nehmen es die USA bekanntlich ja nicht so genau.

Als ob wir Europäer diesbezüglich so wesentlich besser wären...


Das will ich behaupten (und auch schlecht ist immer noch wesentlich besser als sehr sehr schlecht (nicht dass ich diese Qualitäten behaupten würde, nur als Beispiel))
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Dominik
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Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#1303837) Verfasst am: 10.06.2009, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

War neulich auf einem Vortrag mit dem Thema "Kapitalismus am Ende?", den die Linke organisiert hat und bei der ein DGB-Experte uns erklärte, wie es zur Wirtschaftskrise kam und dass jetzt die Banken gerettet werden müssten, um das System nicht einstürzen zu lassen.
Ich frage mich: Nach den Unvereinbarkeitsbeschlüssen, seit denen Kommunisten nicht Mitglied in deutschen Gewerkschaften sein dürfen, ist es da nicht sogar gescheiter, man verzichtet völlig auf Gewerkschaften, bevor man sie als bloße Lobbyorganisationen, die dem Systemerhalt dienen, mit Mitgliedbeiträgen nährt?
Was hätte wohl ein gescheiter Kommunist auf dem Vortrag gesagt? Vermutlich hätte er gefordert die Banken pleite gehen zu lassen und das Geld direkt den Unternehmen zur Verfügung zu stellen, die Kredite brauchen. Die Realwirtschaft wäre so relativ unbeschadet geblieben. Und eine andere Wirtschaft braucht niemand.
Statt dessen bekomme ich (noch dazu unter dem Deckmantel der Linken!) nur das zu hören was mir Vertreter der Politik und Wirtschaft ohnehin pausenlos vorbeten; dass es nicht anders gehe, als Rentenkassen, Gesundheitskassen,etc. zu plündern um damit ein de facto kollabiertes System zu reanimieren. Ein System, dass in seinen perversen Auswüchsen, mit aller Nachhaltigkeit endlich beendet werden müsste. Und dafür kommt ausgerechnet ein Gewerkschafter! Steckt dieses Land denn so tief im Dreck?
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1303843) Verfasst am: 10.06.2009, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:
Aber mit den Menschenrechten nehmen es die USA bekanntlich ja nicht so genau.

Als ob wir Europäer diesbezüglich so wesentlich besser wären...


Das will ich behaupten (und auch schlecht ist immer noch wesentlich besser als sehr sehr schlecht (nicht dass ich diese Qualitäten behaupten würde, nur als Beispiel))


Und wenn "wir Europäer" auch besser sein sollten. Nicht mehr lange, wenn man sich anguckt, wie der Lissabon-Vertrag die sozialen Errungenschaften und Rechte der Beschäftigten in einzelnen Ländern durch die kalte Küche aushebelt und die Rechte des Kapitals stärkt ...-

Skeptiker
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