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Was fällt euch zu "dem Islam" ein?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1316126) Verfasst am: 28.06.2009, 03:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dennoch ist nicht klar, welchen Maßstab du anlegst. Du sagst nur, dass sich unser Blick auf den Islam noch verändern kann, aber du sagst immer noch nicht, wie du zu dem Urteil kommst, dass er jetzt "realistischer" sei als er früher war.


Also komm. Zelig hat sich ursprünglich auf Sachen wie "Bezaubernde Jeanny" und Märchen aus 1001 Nacht bezogen, sowie einen verklärten Blick auf die erotischen "Versprechungen" eines Morgenlandes, von den verklemmten 50'er Jahren aus gesehen.
Heute haben wir ja schon relativ realistische Berichte über die Zustände dort, man hat Leute kennengelernt die dort waren oder von da kommen (Studenten wie Exilanten), wir sind allgemein sehr viel besser informiert, als es damals der Fall war. (Wobei noch sehr die Frage ist, von wem alles diese romantische Sichtweise damals schon für bare Münze genommen wurde.)
Ich denke schon, dass die heutige Sichtweise sehr viel realistischer ist, als die damalige. (Die Einschränkung habe ich ja bereits in meinem ersten Beitrag gemacht.)

Das sehe ich etwas anders. Politiker, Philosophen und Intellektuelle sahen den Islam schon in früheren Jahrhunderten inkl. dem frühen 20. Jhdt. genau so, wie wir den Islam heute wieder sehen.

http://www.chuckbaldwinlive.com/read_churchill_islam.html

Dann kam die Phase der Moderne, auf den der Islam erst einmal reagieren musste, der Postmodernismus (Edward Said), in dem alles das Gegenteil von dem ist, wie es scheint und in dem der Westen prinzipiell böse und das Exotische folglich prinzipiell gut ist und nicht zuletzt der Massentourismus.

Heute meint jeder Pauschaltourist, ein Ethnologe zu sein und selbst die Ethnologie ist zum Orchideenfach verkommen, in dem sich viele unkritische und exotistische Geister tummeln.

Mehr Austausch kann auch dazu führen, dass das Niveau absinkt und die Objektivität verloren geht. Das ist so wie mit der Quantentheorie. Die Messung kann die Realität verfälschen. Wenn viele Touristen und Ethnologiestudenten in den islamischen Raum strömen, dann wird der Markt dort deren Nachfrage befriedigen.

In der aktuellen Iran-Frage kann es auch gut sein, dass uns das Bild, das wir bekommen, trügerisch ist. Westliche Journalisten plaudern dort mit liberalen Studierenden in Teheran. Die Jugend will das Regime nicht mehr und wäre pro-westlich, heißt es. Diese Geschichte hört man seit über zehn Jahren. Heute ist es das Internet und Facebook, in den 90ern waren es Satellitenfernsehen, VHS und der Film Titanic, der die dortige Jugend angeblich in Bann gezogen hätte. Bloß haben die allermeisten Iraner gar kein Internet und diejenigen, die nicht interviewt werden, die Ungebildeten, die kein Englisch sprechen und Achmadinejad toll finden, könnten durchaus die Mehrheit stellen.

<a href="http://www.politico.com/news/stories/0609/23745.html">Ahmadinejad won. Get over it</a>
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44147

Beitrag(#1316127) Verfasst am: 28.06.2009, 03:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Das ist so wie mit der Quantentheorie. Die Messung kann die Realität verfälschen.

Ich weiss, das ist eigentlich OT, aber könntest du kurz erklären, wie in der Quantentheorie die Messung die Realität verfälscht? Auch scheinst du der Meinung zu sein, dass diese Verfälschung (zunächst einmal auch in der Quantentheorie) vermeidbar ist. Könntest du skizzieren, wie man sie deiner Meinung nach vermeiden kann?
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1316129) Verfasst am: 28.06.2009, 04:32    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Das ist so wie mit der Quantentheorie. Die Messung kann die Realität verfälschen.

Ich weiss, das ist eigentlich OT, aber kannst du näher erklären, wie in der Quantentheorie die Messung die Realität verfälscht? Auch scheinst du der Meinung zu sein, dass diese Verfälschung (auch in der QT, immerhin stammt diese Analogie von dir) vermeidbar ist. Könntest du skizzieren, wie man sie deiner Meinung nach vermeiden kann?

Okay, die Analogie war nicht so ernst gemeint.

http://de.wikipedia.org/wiki/Heisenbergsche_Unschärferelation
Die Messung verfälscht eigentlich immer die Realität. Aber ab einer gewissen <i>Auflösung</i> im Quantenbereich hat man nur mehr Rauschen.

Zum Alles-Inklusiv-Tourismus muss ich mich wohl nicht äußern.

Austauschstudenten hängen in anderen Ländern meistens nur an der Uni und mit anderen Studenten ab, besuchen die einschlägigen Lokale, lernen häufig nicht einmal die Sprache und kommen dann zurück und erklären stets, dass die Leute dort besonders aufgeschlossen, weltoffen und gastfreundlich wären. Amerikaner glauben häufig, Europäer wären besonders kulturaffin, mehrsprachig usw. Klar, dass alle, die mit Tourismus zu tun haben, ein bisschen Englisch für ihren Job können und freundlich sind. Ein Wien-Tourist besucht halt selten ein Wiener Arbeiterbeisl.

Die besten Einsichten bekommt man wohl von Leuten, die es aus beruflichen Gründen und nicht aus Faszination in eine Region verschlagen hat, die einige Zeit in einer repräsentativen und nicht kosmopolitischen Gegend gelebt haben, die Sprache erlernen mussten und sich auch mit alltäglichen Dingen herumschlagen mussten (Polizei, Behörden, Vermieter, Nachbarn, ...) usw. und eine natürliche Beobachtungsgabe haben. Solche Leute stellen aber heute eher die Minderheit.
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1316130) Verfasst am: 28.06.2009, 07:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Joh 16,33b
Muss euch mal gesagt werden, hab ich den Eindruck.

Weise gesprochen! Ich liebe es...

Zitat:
Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.


Mein Beitrag war allerdings nicht auf die Welt gerichtet.

Ich antworte mal mit Kol 2,8

Zitat:
Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus.


Mit der Philosophie fing der ganze Schlamassel nämlich an. Und zwar nicht erst mit der Renaissance Der Typ hat so seine Macken sondern schon mit der Scholastik! Mit den Augen rollen
_________________
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1316137) Verfasst am: 28.06.2009, 09:04    Titel: Antworten mit Zitat

Karlchen hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Karlchen hat folgendes geschrieben:
Den Begriff "Theist" habe ich nur verwendet um den Unterschied zum Atheismus deutlich zu machen. Ich bin Anhänger der Philosophie Jesu und habe das christliche Gottesbild verinnerlicht - ich bemühe mich, ein Christ zu sein.


Was bedeutet das konkret?


Dem Beispiel Jesu zu folgen ist ein hoher Anspruch, dem ich nur annähernd gerecht werden kann.
Für eine tiefergehende Diskussion über mein Selbstverständnis als Christ ist dieser Thread hier sicher nicht gedacht. Zum Rest meines Beitrags hast du nichts zu sagen?


Bevor ich zu dem Rest etwas sage, würde ich meine Frage erst einmal beantwortet haben. Ich verstehe diese Aussage nicht. Das erinnert an die Verwendung des Begriffes "christliche Werte", dessen quantitative Verwendung umgekehrt proportional zu dessen quantitativer Definition steht.
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Karlchen
kritisch christlicher Exot ohne Artenschutz



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 1119

Beitrag(#1316170) Verfasst am: 28.06.2009, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:


Bevor ich zu dem Rest etwas sage, würde ich meine Frage erst einmal beantwortet haben. Ich verstehe diese Aussage nicht. Das erinnert an die Verwendung des Begriffes "christliche Werte", dessen quantitative Verwendung umgekehrt proportional zu dessen quantitativer Definition steht.


Du hast diesen Satz möglichst geschwollen formuliert. Willst du damit beeindrucken oder verwirren?
Sein Sinn bleibt einem einfachen Menschen wie mir aber leider noch verborgen. Schreib doch einfach, was du sagen willst.
Oder hast du dich vertippt und der Satz sollte etwa so lauten:

Das erinnert an die Verwendung des Begriffes "christliche Werte", dessen quantitative Verwendung umgekehrt proportional zu dessen qualitativer Definition steht.

Ok, dann hättest du auch sagen können:
Definier mal "christliche Werte". zwinkern

Das hatten wir alles schon mehrfach, glaube ich. In diesen Thread gehört das auch nicht. Hier geht es um Islam und darauf wurde schon oft zurecht hingewiesen. Mach doch einen eigenen Thread auf.
Nur gaaanz kurz: Was ein Christ als christlich bezeichnen würde, tragen auch die meisten Nichtchristen auch unbewusst zumindest als Grundidee mit sich herum, nicht nur, weil sie in Ländern sozialisiert wurden, die von christlichen Ideen tangiert wurden.
Das wird dich auch nicht befriedigen, kann ich mir denken. Ich halte dich aber für einen von denTeilnehmern hier, denen es nicht um offene Diskussion geht, sondern nur darum, das Christentum am Ende generell als unsinnig und sogar schädlich dastehen zu lassen.
Versuch das mal in einem anderen Thread.
_________________
Die derzeit einzige politisch korrekte Projektionsfläche für Respektlosigkeit und Hass in Deutschland: Das Christentum.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1316214) Verfasst am: 28.06.2009, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Karlchen hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:


Bevor ich zu dem Rest etwas sage, würde ich meine Frage erst einmal beantwortet haben. Ich verstehe diese Aussage nicht. Das erinnert an die Verwendung des Begriffes "christliche Werte", dessen quantitative Verwendung umgekehrt proportional zu dessen quantitativer Definition steht.


Du hast diesen Satz möglichst geschwollen formuliert. Willst du damit beeindrucken oder verwirren?
Sein Sinn bleibt einem einfachen Menschen wie mir aber leider noch verborgen. Schreib doch einfach, was du sagen willst.
Oder hast du dich vertippt und der Satz sollte etwa so lauten:

Das erinnert an die Verwendung des Begriffes "christliche Werte", dessen quantitative Verwendung umgekehrt proportional zu dessen qualitativer Definition steht.

Ok, dann hättest du auch sagen können:
Definier mal "christliche Werte". zwinkern

Das hatten wir alles schon mehrfach, glaube ich. In diesen Thread gehört das auch nicht. Hier geht es um Islam und darauf wurde schon oft zurecht hingewiesen. Mach doch einen eigenen Thread auf.
Nur gaaanz kurz: Was ein Christ als christlich bezeichnen würde, tragen auch die meisten Nichtchristen auch unbewusst zumindest als Grundidee mit sich herum, nicht nur, weil sie in Ländern sozialisiert wurden, die von christlichen Ideen tangiert wurden.
Das wird dich auch nicht befriedigen, kann ich mir denken. Ich halte dich aber für einen von denTeilnehmern hier, denen es nicht um offene Diskussion geht, sondern nur darum, das Christentum am Ende generell als unsinnig und sogar schädlich dastehen zu lassen.
Versuch das mal in einem anderen Thread.


Wenn du keinen Bock hast, dann lass es. Es ging mir hier nicht darum "das Christentum" lächerlich darzustellen. (Dazu braucht es mich gar nicht).
Sondern ich wollte nur von dir wissen, was du damit meinst, wenn du von dir behauptest du hättest "das christliche gottesbild verinnerlicht und seist Anhänger der Philosophie Jesu". Ohne Definition ist das nur eine weitere hohle Phrase, genauso wie wenn sich irgendein Politiker im Fernsehen dazu entblödet "christliche Werte" als Argument anzuführen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44147

Beitrag(#1316249) Verfasst am: 28.06.2009, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Heisenbergsche_Unschärferelation Die Messung verfälscht eigentlich immer die Realität.

Unschärferelation kenne ich noch aus meinem Seminar "Quantenphysik für Philosophen", das ich vor einem Jahr besucht hatte. Die Seminarleiterin war studierte Physikerin und promovierende Philosophin und ihr Doktorvater hatte ihr erlaubt, eine Übung zu leiten. Allerdings kann ich mich nicht daran erinnern, dass dabei von einer "Verfälschung" die Rede war. Auch in dem Artikel steht nichts von einer "Verfälschung". Was auftaucht, ist der Begriff der "Störung". Den finde ich glaube ich passender.
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Karlchen
kritisch christlicher Exot ohne Artenschutz



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 1119

Beitrag(#1316348) Verfasst am: 28.06.2009, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:

(...)
Sondern ich wollte nur von dir wissen, was du damit meinst, wenn du von dir behauptest du hättest "das christliche gottesbild verinnerlicht und seist Anhänger der Philosophie Jesu". Ohne Definition ist das nur eine weitere hohle Phrase, genauso wie wenn sich irgendein Politiker im Fernsehen dazu entblödet "christliche Werte" als Argument anzuführen.



Christliches Gottesbild: Kein Rachegott, kein Gott, der auch von Menschen Opferungen verlangt, wie der noch im AT. Kein Gott, der auch verlangt, Menschen zu verstümmeln oder umzubringen, wie der Gott des Islam.
Ich glaube an einen väterlichen Gott der Vergebung und der Liebe, der durch seinen Sohn überzeugen wollte, statt durch weltliche Einschüchterung die Einhaltung seiner Gebote zu erzwingen.
Jesus hat dieses neue Gottesbild gebracht. Menschenliebe steht neben Gottesliebe an erster Stelle. Zahlreiche Gleichnisse geben Aussagen wieder, die ich schlüssig und gut finde. Vergebung spielt da oft eine wichtige Rolle. Für mich im Zentrum steht der hier auch schon tausendfach zitirte Satz "Liebe Deinen Nächsten, wie du dich selbst liebst"- wobei ich persönlich auch den zweiten Teil dieses Satzes für sehr wichtig halte. Man muss sich selbst lieben, wenn man andere lieben will.

Das ziehe ich für mich persönlich aus dem Christentum. Viel mehr brauche ich dazu auch nicht. Ich bin kein Dogmatiker also nagel mich bitte nicht auf irgendwelche Lehrmeinungen oder Überzeugungen anderer fest.
_________________
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1316455) Verfasst am: 28.06.2009, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Karlchen hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

(...)
Sondern ich wollte nur von dir wissen, was du damit meinst, wenn du von dir behauptest du hättest "das christliche gottesbild verinnerlicht und seist Anhänger der Philosophie Jesu". Ohne Definition ist das nur eine weitere hohle Phrase, genauso wie wenn sich irgendein Politiker im Fernsehen dazu entblödet "christliche Werte" als Argument anzuführen.



Christliches Gottesbild: Kein Rachegott, kein Gott, der auch von Menschen Opferungen verlangt, wie der noch im AT. Kein Gott, der auch verlangt, Menschen zu verstümmeln oder umzubringen, wie der Gott des Islam.
Ich glaube an einen väterlichen Gott der Vergebung und der Liebe, der durch seinen Sohn überzeugen wollte, statt durch weltliche Einschüchterung die Einhaltung seiner Gebote zu erzwingen.
Jesus hat dieses neue Gottesbild gebracht. Menschenliebe steht neben Gottesliebe an erster Stelle. Zahlreiche Gleichnisse geben Aussagen wieder, die ich schlüssig und gut finde. Vergebung spielt da oft eine wichtige Rolle. Für mich im Zentrum steht der hier auch schon tausendfach zitirte Satz "Liebe Deinen Nächsten, wie du dich selbst liebst"- wobei ich persönlich auch den zweiten Teil dieses Satzes für sehr wichtig halte. Man muss sich selbst lieben, wenn man andere lieben will.

Das ziehe ich für mich persönlich aus dem Christentum. Viel mehr brauche ich dazu auch nicht. Ich bin kein Dogmatiker also nagel mich bitte nicht auf irgendwelche Lehrmeinungen oder Überzeugungen anderer fest.


I
Liebe deinen nächsten, wie du dich selbst liebst?

Was soll denn das konkret bedeuten?
Was bedeutet es konkret für dich?
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1316506) Verfasst am: 28.06.2009, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Karlchen hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

(...)
Sondern ich wollte nur von dir wissen, was du damit meinst, wenn du von dir behauptest du hättest "das christliche gottesbild verinnerlicht und seist Anhänger der Philosophie Jesu". Ohne Definition ist das nur eine weitere hohle Phrase, genauso wie wenn sich irgendein Politiker im Fernsehen dazu entblödet "christliche Werte" als Argument anzuführen.



Christliches Gottesbild: Kein Rachegott, kein Gott, der auch von Menschen Opferungen verlangt, wie der noch im AT. Kein Gott, der auch verlangt, Menschen zu verstümmeln oder umzubringen, wie der Gott des Islam.
Ich glaube an einen väterlichen Gott der Vergebung und der Liebe, der durch seinen Sohn überzeugen wollte, statt durch weltliche Einschüchterung die Einhaltung seiner Gebote zu erzwingen.
Jesus hat dieses neue Gottesbild gebracht. Menschenliebe steht neben Gottesliebe an erster Stelle. Zahlreiche Gleichnisse geben Aussagen wieder, die ich schlüssig und gut finde. Vergebung spielt da oft eine wichtige Rolle. Für mich im Zentrum steht der hier auch schon tausendfach zitirte Satz "Liebe Deinen Nächsten, wie du dich selbst liebst"- wobei ich persönlich auch den zweiten Teil dieses Satzes für sehr wichtig halte. Man muss sich selbst lieben, wenn man andere lieben will.

Das ziehe ich für mich persönlich aus dem Christentum. Viel mehr brauche ich dazu auch nicht. Ich bin kein Dogmatiker also nagel mich bitte nicht auf irgendwelche Lehrmeinungen oder Überzeugungen anderer fest.


I
Liebe deinen nächsten, wie du dich selbst liebst?

Was soll denn das konkret bedeuten?
Was bedeutet es konkret für dich?
das gehört irgendwie nicht in diesen thread, auch wenn dich das interessiert.
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I'm tapping in the dusternis
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ultramontanist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#1316562) Verfasst am: 28.06.2009, 20:52    Titel: Re: Was fällt euch zu "dem Islam" ein? Antworten mit Zitat

Eine Religion, die von die Verbalinspiration ihrer Heiligen Schrift ausgeht, die diese Schrift gar für unerschaffen und ewig hält, wird noch mehr zur Versteinerung neigen als das Christentum.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1316810) Verfasst am: 28.06.2009, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Karlchen hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

(...)
Sondern ich wollte nur von dir wissen, was du damit meinst, wenn du von dir behauptest du hättest "das christliche gottesbild verinnerlicht und seist Anhänger der Philosophie Jesu". Ohne Definition ist das nur eine weitere hohle Phrase, genauso wie wenn sich irgendein Politiker im Fernsehen dazu entblödet "christliche Werte" als Argument anzuführen.



Christliches Gottesbild: Kein Rachegott, kein Gott, der auch von Menschen Opferungen verlangt, wie der noch im AT. Kein Gott, der auch verlangt, Menschen zu verstümmeln oder umzubringen, wie der Gott des Islam.
Ich glaube an einen väterlichen Gott der Vergebung und der Liebe, der durch seinen Sohn überzeugen wollte, statt durch weltliche Einschüchterung die Einhaltung seiner Gebote zu erzwingen.
Jesus hat dieses neue Gottesbild gebracht. Menschenliebe steht neben Gottesliebe an erster Stelle. Zahlreiche Gleichnisse geben Aussagen wieder, die ich schlüssig und gut finde. Vergebung spielt da oft eine wichtige Rolle. Für mich im Zentrum steht der hier auch schon tausendfach zitirte Satz "Liebe Deinen Nächsten, wie du dich selbst liebst"- wobei ich persönlich auch den zweiten Teil dieses Satzes für sehr wichtig halte. Man muss sich selbst lieben, wenn man andere lieben will.

Das ziehe ich für mich persönlich aus dem Christentum. Viel mehr brauche ich dazu auch nicht. Ich bin kein Dogmatiker also nagel mich bitte nicht auf irgendwelche Lehrmeinungen oder Überzeugungen anderer fest.


I
Liebe deinen nächsten, wie du dich selbst liebst?

Was soll denn das konkret bedeuten?
Was bedeutet es konkret für dich?
das gehört irgendwie nicht in diesen thread, auch wenn dich das interessiert.


stimmt. Verlegen

Dann lass ich es sein
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Karlchen
kritisch christlicher Exot ohne Artenschutz



Anmeldungsdatum: 30.04.2008
Beiträge: 1119

Beitrag(#1316852) Verfasst am: 28.06.2009, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Karlchen hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

(...)
Sondern ich wollte nur von dir wissen, was du damit meinst, wenn du von dir behauptest du hättest "das christliche gottesbild verinnerlicht und seist Anhänger der Philosophie Jesu". Ohne Definition ist das nur eine weitere hohle Phrase, genauso wie wenn sich irgendein Politiker im Fernsehen dazu entblödet "christliche Werte" als Argument anzuführen.



Christliches Gottesbild: Kein Rachegott, kein Gott, der auch von Menschen Opferungen verlangt, wie der noch im AT. Kein Gott, der auch verlangt, Menschen zu verstümmeln oder umzubringen, wie der Gott des Islam.
Ich glaube an einen väterlichen Gott der Vergebung und der Liebe, der durch seinen Sohn überzeugen wollte, statt durch weltliche Einschüchterung die Einhaltung seiner Gebote zu erzwingen.
Jesus hat dieses neue Gottesbild gebracht. Menschenliebe steht neben Gottesliebe an erster Stelle. Zahlreiche Gleichnisse geben Aussagen wieder, die ich schlüssig und gut finde. Vergebung spielt da oft eine wichtige Rolle. Für mich im Zentrum steht der hier auch schon tausendfach zitirte Satz "Liebe Deinen Nächsten, wie du dich selbst liebst"- wobei ich persönlich auch den zweiten Teil dieses Satzes für sehr wichtig halte. Man muss sich selbst lieben, wenn man andere lieben will.

Das ziehe ich für mich persönlich aus dem Christentum. Viel mehr brauche ich dazu auch nicht. Ich bin kein Dogmatiker also nagel mich bitte nicht auf irgendwelche Lehrmeinungen oder Überzeugungen anderer fest.


I
Liebe deinen nächsten, wie du dich selbst liebst?

Was soll denn das konkret bedeuten?
Was bedeutet es konkret für dich?


Ich stelle mich hier nicht hin und sage, dass ich alle Menschen liebe oder im Leben immer automatisch besser handele, als ein Nichtchrist. Das nur am Anfang. Ich gebe mir halt Mühe. Sehr glücklich
Man stelle sich aber nur vor, alle Menschen würden sich diese Maxime zu eigen machen. Es würde alles zimlich entspannt laufen auf der Welt. Das bedeutet nicht, dass alle wie bekloppt rumknutschen und einander mit ihrer gegenseitigen Liebe auf den Sack gehen. Es geht um die grundsätzliche Bereitschaft, im Nächsten (damit ist jeder Mensch in seinem Umfeld gemeint) die liebenswerte Seite zu sehen. Das ist hart aber wer es mal versucht hat, stellt fest, dass sofort etwas zurückkommt, was einem auch selber was bringt. Das ist keine Einbahnstrasse. Sogar wenn man bis zum Ende zu einem Vollarschloch nett ist und der reagiert bis zum Ende wie ein Vollarschloch, geht man doch irgendwie moralisch als Sieger und mit keinem schlechten Gefühl da raus. Das hat für mich da Grenzen, wenn ich selbst durch bleibendes Fehlverhalten Anderer einschneidende Nachteile habe. Wenn ich (z.B. körperlich) zu leiden beginne, tritt meine Selbstliebe (Selbsterhaltung) wieder in den Vordergrund.
Wer angekotzt und hasserfüllt durch die Gegend rennt, säht Ärger und Hass, der sich wieder weiter trägt. (Autofahrer drängelt und hupt rum, macht andere ärgerlich, die dann wieder rumhupen usw.).
Das wäre dann die andere Richtung.
Wer also nach der o.G. Maxime handelt, bringt nichts Schlechtes in die Welt. Natürlich muss man nicht an Gott glauben, wenn man dieser Maxime folgen möchte. Der Ausspruch ist aber nur einmal von Jesus überliefert.

P.S. Wir sollten es jetzt in diesem Threat auch dabei belassen oder z.B. in diesem neuen Thread weiter diskutieren: Kreuzigung - Opfer/Rachegott = ?
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Chilisalsa
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Anmeldungsdatum: 21.12.2008
Beiträge: 1907

Beitrag(#1316931) Verfasst am: 29.06.2009, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dennoch ist nicht klar, welchen Maßstab du anlegst. Du sagst nur, dass sich unser Blick auf den Islam noch verändern kann, aber du sagst immer noch nicht, wie du zu dem Urteil kommst, dass er jetzt "realistischer" sei als er früher war.


Also komm. Zelig hat sich ursprünglich auf Sachen wie "Bezaubernde Jeanny" und Märchen aus 1001 Nacht bezogen, sowie einen verklärten Blick auf die erotischen "Versprechungen" eines Morgenlandes, von den verklemmten 50'er Jahren aus gesehen.
Heute haben wir ja schon relativ realistische Berichte über die Zustände dort, man hat Leute kennengelernt die dort waren oder von da kommen (Studenten wie Exilanten), wir sind allgemein sehr viel besser informiert, als es damals der Fall war. (Wobei noch sehr die Frage ist, von wem alles diese romantische Sichtweise damals schon für bare Münze genommen wurde.)
Ich denke schon, dass die heutige Sichtweise sehr viel realistischer ist, als die damalige. (Die Einschränkung habe ich ja bereits in meinem ersten Beitrag gemacht.)

Das sehe ich etwas anders. Politiker, Philosophen und Intellektuelle sahen den Islam schon in früheren Jahrhunderten inkl. dem frühen 20. Jhdt. genau so, wie wir den Islam heute wieder sehen.

http://www.chuckbaldwinlive.com/read_churchill_islam.html

Stimmt. Allerdings hat sich das Image des Islam in der Wahrnehmung der breiten Bevölkerung geändert.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1316944) Verfasst am: 29.06.2009, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Das sehe ich etwas anders. Politiker, Philosophen und Intellektuelle sahen den Islam schon in früheren Jahrhunderten inkl. dem frühen 20. Jhdt. genau so, wie wir den Islam heute wieder sehen.

http://www.chuckbaldwinlive.com/read_churchill_islam.html



Geht es hier um jenen Churchill, der auch das "Image" der Deutschen immer so realistisch und deckungsgleich mit der "Wahrnehmung der breiten Bevölkerung" schilderte? zwinkern
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Angkor
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Anmeldungsdatum: 14.03.2007
Beiträge: 1547

Beitrag(#1317397) Verfasst am: 29.06.2009, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Dann kam die Phase der Moderne, auf den der Islam erst einmal reagieren musste, der Postmodernismus (Edward Said), in dem alles das Gegenteil von dem ist, wie es scheint und in dem der Westen prinzipiell böse und das Exotische folglich prinzipiell gut ist [...]


Das ist bei Said aber genau andersrum.
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1317572) Verfasst am: 29.06.2009, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:

Richtig. Über den Islam wissen sie nichts und wollen auch gar nichts wissen. Sie interessieren sich nur dafür, wie sich Romantisierung des Islam wider alle Vernunft weiter aufrecht erhalten läßt. Begonnen hatte diese Romantisierung zu Anfang der Neuzeit, als man nach Wegen suchte das Christentum zu verteufeln. Daß bei dieser organisierten Flucht vor der Wahrheit Jesu Christi kein Ende abzusehen ist, wirft Fragen hinsichtlich der Entwicklungsfähigkeit unserer Zivilisation auf.


Dabei ist dieser Weg nahezu irreversibel bereits vorgezeichnet. Manche Sehenden haben schon kapituliert, andere stecken den Kopf in den Sand in der Hoffnung, dass sie selbst es vielleicht gar nicht mehr ansehen müssen, wenn die böse Saat aufgeht. Die Zeichen sind allzu offensichtlich, und wen einem bei der politischen Analyse nicht angst und bange wird, dann doch sicher bei der demographischen Entwicklung. Es ist das Gesetz der Masse und des Wachstums, wie man Demokratien einnimmt. Böse

Joh 16,33b
Muss euch mal gesagt werden, hab ich den Eindruck.


Danke. Das ist wirklich tröstlich.

Es geht aber nicht nur um persönliche Angst, sondern um moralisches Handeln. Und dieses ist auch zur Vorbeugung oder Begegnung mit gesellschaftlichen Gefahren angezeigt, um so seine Verantwortung wahrzunehmen. Und diese sollte nicht von Angst, sondern einer nüchternen Analyse getrieben sein.
_________________
1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Marcellinus
Outsider



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Beitrag(#1318110) Verfasst am: 30.06.2009, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Das Thema Islam muß ja wohl eine Menge Leute umtreiben. Und all diese Threads stürzen dann nach einer gewissen Zeit ab und sortieren sich in die mehr oder weniger geistreichen Ergüsse pro und contra.

Also mal den Versuch, herauszufinden, was die Geschichte zu solch einem Reizthema macht. Ich lasse jetzt mal bewußt die Vergangenheit raus und konzentriere mich auf die deutsche Gegenwart. Damit muß jetzt auch 9/11 erst mal draußen bleiben.

Fakt ist, wir haben ca. 4 Mio. Mitbürger, die Moslems sind oder aus einer islamisch geprägten Kultur kommen. Da beginnt schon das Problem, denn was heißt das eigentlich: "islamisch geprägte Kultur". Aber dazu später.

Fakt ist auch, wir haben eine demokratische Verfassung, die zumindest theoretisch von einer Trennung von Kirche und Staat ausgeht. Sehr theoretisch.

Jahrzehntelang hat sich um das Thema niemand gekümmert. Der Islam kam zwar mit den türkischen Gastarbeitern ins Land, bleib aber unsichtbar in Hinterhofmoscheen. Nach außen war die Bonner Republik katholisch mit evangelischen Reservaten in Norddeutschland. Noch in den 70ern war es selbstverständlich, daß in Süddeutschland konfessionslose Lehramtsanwärter nicht eingestellt wurden. (Wie ist das eigentlich heute?) Von Gastarbeitern wurde erwartet, daß sie arbeiteten und sonst nichts.

Aber es kamen Menschen. Menschen, die zunehmend in Moscheen gingen. Und die sollten auch etwas hermachen. Das traf auf christliche Kirchen, die nun seit Jahrzehnten mit ständigem Mitgliederschwund zu kämpfen haben, deren Kirchen zunehmend leerstehen. Gleichzeitig haben diese Kirchen eine unvermindert starke Stellung im Staat. Kirchensteuereinzug durch den Staat, Subventionen von Amtsträgern, Professoren und Universitätseinrichtungen. Staatlich bezahlte Schulen in kirchlicher Trägerschaft, Subventionen für dieses und jenes, Sitz und Stimme in Rundfunkräten und Gemien jeder Art. Enge Verbindungen zu Parteien und Verbänden.

Die meisten Moslems in Deutschland kommen aus der Türkei. Moslems werden sie unterschiedslos genannt, obwohl sich dahinter ganz unterschiedliche Vorstellungen verbergen. Das reicht sicherlich von streng religiös bis religiös indifferent. Es gibt auch Ungläubige unter ihnen. Unterstützung bekommen aber vor allem die Gruppen, die der herrschenden politischen Gruppe des gegenwärtigen türkischen Ministerpräsidenten nahestehen. Und dann sind da noch ausländische Unterstützer mit ziemlich unbegrenzten Geldmitteln, z.B. aus Saudi-Arabien. Besonders solche Gruppen fordern eine Gleichberechtigung mit den etablierten christlichen Kirchen hier. Angesichts der oben geschilderten Privilegien der christlichen Kirchen bei uns (hatte ich das Thema Krichen und Schulen schon erwähnt?) wird da dem einen oder anderen schon komisch. Besonders, wenn man bedenkt, daß christliche Organisationen es in der Türkei nun nicht gerade leicht haben.

So entsteht eine Stimmung, die manche als Kulturkampf beschreiben und die eine gewisse Ähnlichkeit hat mit dem Kulturkampf des 19. Jh., als der Katholizismus vom bismarckschen Preußen als Ultramontane beschimpft wurde, die die jenseits der Berge (gemeint waren die Alpen) gesteuert werden. (Ja, so ganz vergleichen läßt sich das nicht, das weiß ich auch) Hinzu kommen sicherlich auch Ängste vor Überfremdung durch eine scheinbar immer dynamischere Religion, was angesichts als lasch empfundener christlicher Kirchen besonders bedrohlich wahrgenommen wird.

So ist es kein Wunder, daß auch die christlichen Kirchen zunehmend um die Schärfung ihres Profils bemüht sind, zuerst die katholische, zunehmend aber auch die Protestanten unter ihre rürigen Bischof Huber, der sich dann gleichzeitig von Vatikan anhören darf, sein Verein sei sicherlich keine Kirche. Und um das ganze komplett zu machen, stellt sich dann bei diversen Islam-Konferenzen auch noch heraus, daß die größten Differenzen zwischen den verschiedenen Fraktionen der selbst Moslems existieren.

Und damit kommen wir zum Thema Verfassung. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, daß der Islam nicht zu einer demokratischen Verfassung passe und wenn man den Koran wörtlich liest, gibt es auch gute Gründe für diese Meinung. Und gerade die wörtliche Auslegung des Korans ist ja im Moment stark in Mode. Und dezidiert islamische Staaten sind nun nicht gerade vorbildliche Demokratien.

Es gibt also reichlich Gründe für Bedenken. In einigen Äußerungen hier im Forum schwangen dann auch nicht Zu- und Abneigungen mit, die sich aus dem politischen Minenfeld des Nahostkonflikts speisen. Damit tue ich mal das, was man bei Minenfeldern immer tuen sollte - ich meide es! zwinkern

Kommen wir also zurück zu den oben erwähnten Fakten. Wir haben eine Menge muslimischer Mitbürger und sie werden bleiben. Sie sind religiös vermutlich ebenso unterschiedlich wie ihre christlichen Mitmenschen (Huch, die Atheisten, auf die weder christliche noch muslimische Funktionäre gut zu sprechen sind, und die dem von beiden Seite gewünschten Erstarken der Religionen irgendwie im Wege stehen, habe ich ja ganz vergessen!) und haben sicherlich das Recht, ihre Religion ungehindert zu praktizieren. Ungehindert heißt in diesem Zusammenhang: unter dem Vorbehalt der für allen geltenden Gesetze.

Und hier geht das Problem los. Viele glauben den deutschen Moslems die behauptete Gesetzestreue nicht, weil im Koran was anderes steht. Dagegen steht, daß auch die Bibel nicht gerade ein von demokratischem Geist durchdrungenes Buch ist. Katholische Christen verweisen dann auf das 2. Vatikanum, und deren Gegner zeigen auf die Piusbruderschaft, die Papa Ratzinger gerade wieder heim in die Kirche holen will.

Ich denke, in alle dem liegt auch eine Chance, und vielleicht verdanken wir die auch der gestiegenen Zahl von Konfessionslosen und Ungläubigen: Sich auf das zu verständigen, was uns gemeinsam ist, die Verfassung. Und klarer als bisher zwischen Glaubengemeinschaften und Staat zu trennen und den Glaubensgemeinschaften einen gesicherten Rahmen geben, innerhalb dessen sie ihren Glauben praktizieren können. Aber dieser Rahmen muß auch sicherstellen, daß die größte "Glaubensgemeinschaft" nicht ignoriert wird: die der Ungläubigen.

Und vielleicht haben dann die Moslems ja die Chance, ihren Glauben so mit der Neuzeit in Einklang zu bringen, wie sie es unter den diktatorischen Verhältnissen der islamischen Staaten gegenwärtig nicht könnten.
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ultramontanist
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Beitrag(#1318119) Verfasst am: 30.06.2009, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Und vielleicht haben dann die Moslems ja die Chance, ihren Glauben so mit der Neuzeit in Einklang zu bringen, wie sie es unter den diktatorischen Verhältnissen der islamischen Staaten gegenwärtig nicht könnten.


Das wäre zu hoffen.
Leider ist das bei einer Religion die so versteinert wie der Islam ist nicht einfach.
Theologen die versuchen den Islam mit der Neuzeit zu versöhnen, wie z.B. Abu Zaid haben ja die größten Schwierigkeiten.
So wie das Christentum dazu neigt das Irdische Jammertal gering zu achten, so neigt der Islam dazu die irdischen Verhältnisse nach der Scharia zu gestalten.
Deshalb war es für das Papsttum recht einfach seine ultramontanen Ansprüche aufzugeben. Wie der Islam darauf verzichteten will das Diesseits zu gestalten ist schwierig vorzustellen.
Deshalb beschleicht mich beim Anblick eines frommen Muslim immer die Angst, dass er wenn er seine Religion ernst nimmt danach trachten muss die freiheit hier abzuschaffen.
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Marcellinus
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Beitrag(#1318296) Verfasst am: 30.06.2009, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Also, es ist den Päpsten nicht leichtgefallen. Böse Zunge sagen ja, Papa Razi möchte am liebsten wieder ein bißchen zurück. Aber das sind wirklich nur böse Zungen! Sehr glücklich

Mit den frommen Moslems ist das so eine Sache. Erstens wird von vielen die Anpassung der christlichen Kirchen an die Moderne ja auch als Säkularisierung begriffen. Mit Leute, die die Bibel wörtlich nehmen, ist auch nicht gut Kirschen essen. Ähnliches gibt es auch bei Moslems, solche, die eben nicht mehr ganz so fromm sind. Aber dann gibt es glaube ich auch eine Art von Frömmigkeit, die unterscheidet zwischen dem Glauben auf der einen und der historischen Überlieferung auf der anderen Seite. Auch der Islam ist nicht zwangsläufig identisch mit dem Koran.

Wie heißt es so schön: "The quiet ones are those who change the universe, the loud ones only take the credits", oder auf deutsch: "Wer am lautesten schreit, muß nicht unbedingt recht haben." zwinkern
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ballancer
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Beitrag(#1318793) Verfasst am: 30.06.2009, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Mit den frommen Moslems ist das so eine Sache. Erstens wird von vielen die Anpassung der christlichen Kirchen an die Moderne ja auch als Säkularisierung begriffen. Mit Leute, die die Bibel wörtlich nehmen, ist auch nicht gut Kirschen essen. Ähnliches gibt es auch bei Moslems, solche, die eben nicht mehr ganz so fromm sind. Aber dann gibt es glaube ich auch eine Art von Frömmigkeit, die unterscheidet zwischen dem Glauben auf der einen und der historischen Überlieferung auf der anderen Seite. Auch der Islam ist nicht zwangsläufig identisch mit dem Koran.


Eine interessante These. Diese impliziert eine Parallelität der Religionen, die allerdings mehr auf Vorurteil denn auf inhaltliche Analyse basiert. Hier unterscheiden sich sowohl Anspruch als auch das historische Zeugnis erheblich.
_________________
1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Marcellinus
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Beiträge: 7429

Beitrag(#1318925) Verfasst am: 30.06.2009, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:

Eine interessante These. Diese impliziert eine Parallelität der Religionen, die allerdings mehr auf Vorurteil denn auf inhaltliche Analyse basiert. Hier unterscheiden sich sowohl Anspruch als auch das historische Zeugnis erheblich.

Was ist der Anspruch der beiden Religionen anderes als der nach alleiniger Wahrheit - und die Geschichte gibt keine Zeugnisse, die bekommt man in der Schule.
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göttertod
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Beitrag(#1318966) Verfasst am: 30.06.2009, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Islam fällt mir ein, dass es ein gesellschaftliches Konstrukt ist, welches im Vergleich zum Christentum noch einen weiten Weg der Entwicklung hat.
Mit Entwicklung meine ich das sich mangelnde Einsetzten für Individuumsrechte, und das die gesellschaftliche Konformität über der freien Entfaltung des Individuums steht.

Aber die dazu gehörigen Themen einzeln Anzusprechen ist wohl jeweils einen anderen Thread wert.


EDIT: Warum fällt es mir so schwer das Wort z.B. "setzten" ohne t hinter dem z zu schreiben ???
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Chilisalsa
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Beitrag(#1318988) Verfasst am: 01.07.2009, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Und vielleicht haben dann die Moslems ja die Chance, ihren Glauben so mit der Neuzeit in Einklang zu bringen, wie sie es unter den diktatorischen Verhältnissen der islamischen Staaten gegenwärtig nicht könnten.


Für meinen Geschmack wird die gesamte Diskussion überhaupt zu sehr auf der religiösen Schiene gefahren, das GG und seine Werte, nicht religiöse Regeln und Traditionen sind relevant und letztendlich gültig und das gilt eben nicht nur für das Christentum, sondern selbstverständlich auch für den Islam.

Jedem dürfte klar sein, daß individuelle Freiheiten und Rechte für alle nur dann auf Dauer existieren können, wenn die Akzeptanz und Einhaltung der Gesetze und dahinterstehenden Werte von ausnahmslos allen gefordert und auch gegenüber allen durchgesetzt werden, das ist der existente Rahmen für alle.

Ein falsch verstandener Multikulturalismus hat zusätzlich die Gesellschaft frustriert, Multikulturalismus ist nämlich kein Freibrief für Menschen unterschiedlicher Kulturen und Traditionen, sich über die Spielregeln der liberalen Demokratie hinwegzusetzen oder/und sich in Parallelgesellschaften einzurichten. Wer in einer liberalen, freiheitlichen Demokratie leben will , muß sich eben auch an die geltenden Regeln halten, von anderen in dieser Gesellschaft erwartet man dies ja auch. Dies bedeutet aber auch, daß im Falle der Unvereinbarkeit von geltenden Regeln mit traditioneller kultureller oder religiöser Tradition diese das Nachsehen hat, also praktisch eine Anpassung erfolgen muß . (Auch wenn Erdogan in Köln polemisch davon gequakt hat, Anpassung wäre ein Verbrechen Smilie )

Muslime haben doch hier längst die Chance, ihren Glauben im Einklang mit der Neuzeit zu bringen, nur müssen diejenigen, die das überhaupt nicht wollen und stattdessen ihre rückständige und mit unseren Gesetzen und Werten unvereinbare Islam-Exegese gegen den Willen der Gesellschaft etablieren wollen, endlich auch mal auch von Politikern wie z.B. Schäuble in die Schranken gewiesen werden, anstatt sie auch noch durch eine unsinnige Islam-Konferenz aufzuwerten.
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Alchemist
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Beitrag(#1319159) Verfasst am: 01.07.2009, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

Schäuble ist derjenige, der in die Schranken gewiesen werden muss. Nicht Verbrecher oder Terroristen sind eine Gefahr für unsere Demokratie, sondern solche Typen wie Schäuble, die immer weitere Beschneidungen von Bürgerrechten fordern. Der ist eine tatsächlcieh Gefahr für den Rechtsstaat.
Ansonsten stimme ich der Forderung zu, dass sich Menschen, die hier Leben an bestehende Gesetze halten müssen. Wie sollte es auch anders sein. Aber Multikultur und Gesetzestreue schließen sich nicht aus.
Als ob wir in Deutschland vor den Einwanderern eine homogene Kulturgesellschaft gehabt häten... Mit den Augen rollen
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El Ali
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Anmeldungsdatum: 06.05.2009
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Beitrag(#1319170) Verfasst am: 01.07.2009, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In der aktuellen Iran-Frage kann es auch gut sein, dass uns das Bild, das wir bekommen, trügerisch ist.

Lieber Sokrateer!

Leider ist es so, und kaum zu ändern. Die Ursache dafür liegt bereits in Deinem nächsten Satz versteckt.
hat folgendes geschrieben:
Westliche Journalisten plaudern dort mit liberalen Studierenden in Teheran.

Die Studenten, die sagen, was sie denken (hassen, wünschen, hoffen), wollen anonym bleiben. Würde ein Student sagen, was er denkt, dann hätte er fertig studiert.
hat folgendes geschrieben:
Die Jugend will das Regime nicht mehr und wäre pro-westlich, heißt es.

Eben darum „heißt es“; ein Journalist kann nicht sagen, wer etwas gegen das herrschende Regime sagt, nur daß jemand („ein Student“) etwas gegen es gesagt hat. Die Angst sitzt den Menschen im Nacken.
hat folgendes geschrieben:
Diese Geschichte hört man seit über zehn Jahren.

Seit genau 30 Jahren.

Gruß von Leila*
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ultramontanist
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Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#1319290) Verfasst am: 01.07.2009, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Also, es ist den Päpsten nicht leichtgefallen. Böse Zunge sagen ja, Papa Razi möchte am liebsten wieder ein bißchen zurück. Aber das sind wirklich nur böse Zungen! Sehr glücklich

Vielleicht will er das, aber er ist ja nicht doof.
Mangels Truppen und Selbstmordattentätern würde er wenn er solche Bestrebungen offen zugibt nur ausgelacht werden zwinkern

Zitat:


Mit den frommen Moslems ist das so eine Sache. Erstens wird von vielen die Anpassung der christlichen Kirchen an die Moderne ja auch als Säkularisierung begriffen. Mit Leute, die die Bibel wörtlich nehmen, ist auch nicht gut Kirschen essen. Ähnliches gibt es auch bei Moslems, solche, die eben nicht mehr ganz so fromm sind. Aber dann gibt es glaube ich auch eine Art von Frömmigkeit, die unterscheidet zwischen dem Glauben auf der einen und der historischen Überlieferung auf der anderen Seite. Auch der Islam ist nicht zwangsläufig identisch mit dem Koran.



Wenn man den Koran als wörtlich wiedergegebene rede Gottes sieht schon Traurig
Im Islam gibt es nun mal die lange Tradition des Glaubens an Verbalinspiration.
Das Christentum hat gottseidank diese Tradition kaum Sehr glücklich
Die Mutaziliten haben imho vor 1000 Jahren versucht den Koran nicht als papierenen Götzen zu sehen. Sie sind gescheitert.
Der verfemte Theologe Abu Zaid versucht wieder dort anzuknüpfen. Siehe sein Buch "Gottes Menschenwort"


[quote="Chilisalsa" postid=1318988]
Marcellinus hat folgendes geschrieben:


Muslime haben doch hier längst die Chance, ihren Glauben im Einklang mit der Neuzeit zu bringen, nur müssen diejenigen, die das überhaupt nicht wollen und stattdessen ihre rückständige und mit unseren Gesetzen und Werten unvereinbare Islam-Exegese gegen den Willen der Gesellschaft etablieren wollen, endlich auch mal auch von Politikern wie z.B. Schäuble in die Schranken gewiesen werden, anstatt sie auch noch durch eine unsinnige Islam-Konferenz aufzuwerten.


Wenn sie sich hier integrieren und gute Bürger sein wollen, dann haben sie eine Bringschuld soeinen demokratiekompatiblen Islam vorzulegen.
Leider haben die Theologen, die das versuchen momentan schlechte Karten. Sie können leicht als Ungläubige verteufelt, oder gleich totgeschlagen werden.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1319411) Verfasst am: 01.07.2009, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ansonsten stimme ich der Forderung zu, dass sich Menschen, die hier Leben an bestehende Gesetze halten müssen.

Natürlich, tu ich ja auch. Wer nicht? Wobei ich aber von den Leuten, die diese Selbstverständlichkeit mit großem Pathos "fordern" (so als ob das etwas Ungewöhnliches wäre), ja gerne mal wüsste, wer das denn anders sieht.
Aber auf die Art hat halt jeder die Chance, auch mal "Recht zu haben" (zumindest in den Augen einfacher strukturierter Menschen) - man fordert etwas völlig Selbstverständliches, und tut so, als wäre das ganzganz mutig.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Chilisalsa
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Anmeldungsdatum: 21.12.2008
Beiträge: 1907

Beitrag(#1319666) Verfasst am: 01.07.2009, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber Multikultur und Gesetzestreue schließen sich nicht aus.
Als ob wir in Deutschland vor den Einwanderern eine homogene Kulturgesellschaft gehabt häten... Mit den Augen rollen


Frage Auf wessen Beitrag beziehst du dich, meiner kann es nicht sein, denn beides habe ich nicht behauptet. Mit den Augen rollen
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