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Was fällt euch zu "dem Islam" ein?
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1991658) Verfasst am: 22.03.2015, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Ich vertrete die These, dass sich der Islam in Deutschland in zwei Teile aufteilen lässt. In den "progressiven" Teil, der sich für die Aufrechterhaltung des Gewaltmonopols instrumentalisieren lässt, und in den "orthodoxen" Teil, auch "Salafisten" genannt, der dabei nicht mitmacht und in der Folge massivst bekämpft wird.


Monothematen, die alles mit einer catch-it-all-Begründung zu erklären versuchen, sind nicht sehr überzeugend.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1991663) Verfasst am: 22.03.2015, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist kein Argument. Nochmals: Es geht um die Einordnung des Kopftuchurteils und damit verbunden das Verhältnis von Islam und Staat. Deine Einordnung meiner Einordnung ist dafür völlig irrelevant, solange sie keinen Beitrag zur Klärung des Verhältnisses von Islam und Staat oder keinen Beitrag zur Einordnung des Kopftuchurteils darstellt.

Mirko
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1991676) Verfasst am: 22.03.2015, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Deine Einordnung meiner Einordnung ist dafür völlig irrelevant, solange sie keinen Beitrag zur Klärung des Verhältnisses

Eben war wohl der große Crash in Babylon - scheint mir.
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sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1991682) Verfasst am: 22.03.2015, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Das Kopftuchurteil ist reine Machtpolitik. Es geht nicht um das Ideal der Aufklärung, es geht darum dem Gewaltmonopol des Staates den Anschein von Legitimität zu geben.

Erinnert mich an eine andere Baustelle:

"Sicherlich ist Marihuana eher harmlos. Aber die Sache war ein Beispiel dafür, dass ein Verbot die Autorität des Staates stärkt."
(Zitat ist von dem Mann der maßgeblich hinter der Hanf-Prohibition steht)

Problem ist, das Gesetze die schon länger bestehen wie in Stein gemeisselt sind, sowas wird irgendwann nicht mehr hinterfragt. Wenn das noch nicht sooo alte Hanfverbot und die damaligen Aussagen/Intentionen ihrer führenden Köpfe heute nicht mehr interessiert, wieviel mehr die Kopftuchdiskussion die schon vor 1900 Jahren geführt wurde?
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1991683) Verfasst am: 22.03.2015, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Deine Einordnung meiner Einordnung ist dafür völlig irrelevant, solange sie keinen Beitrag zur Klärung des Verhältnisses

Eben war wohl der große Crash in Babylon - scheint mir.


Ist doch interessant, oder? Das ergibt übrigens seinerseits eine Aussage über den Islam: Sobald ich eine bestimmte These über den Islam formuliere, kommt es zum "Crash von Babylon". Das heißt, offensichtlich ist der Islam mit einem gewissen kontroversen Moment verknüpft, welcher sich in der Diskussion widerschlägt.

Mirko
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Sir Chaos
Heilvolles Durcheinander



Anmeldungsdatum: 20.11.2007
Beiträge: 974
Wohnort: bei Frankfurt/Main

Beitrag(#1992095) Verfasst am: 25.03.2015, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Das ist kein Argument. Nochmals: Es geht um die Einordnung des Kopftuchurteils und damit verbunden das Verhältnis von Islam und Staat. Deine Einordnung meiner Einordnung ist dafür völlig irrelevant, solange sie keinen Beitrag zur Klärung des Verhältnisses von Islam und Staat oder keinen Beitrag zur Einordnung des Kopftuchurteils darstellt.

Mirko


Nur hat weder die Kopftuchgeschichte noch der Salafismus etwas mit dem Gewaltmonopol des Staates zu tun - und je eher du das einsiehst, desto eher kannst du konstruktiv an der Diskussion teilnehmen.
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Illusion: Zu schön, um wahr zu sein.
Realität: Zu wahr, um schön zu sein.
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1992104) Verfasst am: 25.03.2015, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Da bin ich anderer Meinung.

Das Gewaltmonopol hat stets eine diskriminierende Wirkung. Die Berücksichtigung dieses Sachverhaltes ist wichtig, um Aspekte der muslimischen Szene in Deutschland verstehen zu können.

Jens Yahya Ranft hat folgendes geschrieben:

Seit dem 11. September 2001 befinden sich deutsch-
landweit alle Moscheen im Fokus der Sicherheits- und Kri-
minalbehörden, die salafistische Jugendliche in ihren Reihen
tolerieren und ihnen islamische Bildung bieten und religiö-
se Autoritäten nahelegen. Seit diese Moscheen auch aktiv
unter Druck gesetzt und sogar staatlich verboten werden,
verlieren viele junge Salafisten den Anschluss an die älteren
Generationen und auch die Möglichkeit, islamische Bildung
von festen Autoritäten zu erhalten. Stattdessen suchen und
finden sie ihre Gemeinschaft und Bildung in den sozialen
Netzwerken, wo sich eine Art freier Markt für Meinungen,
Ansichten und Urteile gebildet hat.
Dort bestimmt nun nicht mehr der ausgebildete Imam
den Bildungsplan für junge gläubige Muslime, sondern je-
der kann sich frei entscheiden, welche Denkrichtung ge-
nehm ist. In diesem Milieu sprießen Laienprediger und -ge-
meinschaften wie Pilze aus dem Boden. Qualifiziert sind
sie nur selten oder unzureichend, dafür glänzen sie mit her-
vorragenden Talenten im Bereich Graphik- und Webdesign
und schneiden optisch ansprechende Videos mit emotional
geladenen Vorträgen und Gesängen.
Wie auf jedem freien Markt sorgt die Konkurrenz für
eine Steigerung der Qualität, die sich leider wenig an den
oft als unangenehm empfundenen Wahrheiten der Religi-
on orientiert, sondern mehr und mehr die Befriedigung des
„Kunden“ anstrebt, was sich zum Beispiel in „Likes“ oder
positiven Kommentaren niederschlägt. Die Religion jedoch
soll eben nicht die Neigungen und Triebe befriedigen, son-
dern das Herz und den Menschen dazu erziehen, die Nei-
gungen und Triebe zu zügeln.


Jens Yahya Ranft hat folgendes geschrieben:

Aber die allerwenigsten fallen wirklich negativ auf oder
sind gar gefährlich für Land und Leute. Die öffentlichen
Zahlen sind irreführend und taugen eher dazu, der Bevölke-
rung ein Schutzbedürfnis abzuringen. Oft reicht schon eine
kritische Haltung zur Demokratie, zu Teilen der hiesigen
staatlichen Verfassung oder zu politischen Entscheidungen,
um als Salafist zum Kreis der Gefährder zu gehören. Der
atharischen beziehungsweise salafitischen Glaubensschule
gehören weit mehr Muslime an, als der Verfassungsschutz
zu zählen in der Lage ist, nur fallen diese mehrheitlich nicht
durch kritische Töne auf.


Aus: "Salafimus - Außenwahrnehmung, Anspruch und Realität" in: eigentümlich frei, Ausgabe 148, S. 17 - 20.

Dass nicht einmal die Bereitschaft besteht diese Auswirkung des Gewaltmonopols auf die muslimische Szene in Deutschland zu diskutieren nüchtern und sachlich zu diskutieren, dass mir nun vorgeworfen wird, ich wäre monothematisch und würde nicht konstruktiv an der Diskussion teilnehmen, das zeigt, dass unsere Vorstellungen vom Islam mit starken Tabus verbunden sind. Und wenn wir nun einen objektiveren Blick auf den Islam gewinnen wollen - was nun m.E. das objektive Ziel einer Diskussion in einem Thread zum Thema "Islam" darstellt, dann bleibt uns nichts anderes übrig als diese Tabus zu diskutieren, um unsere Holzbalken aus dem Auge zu ziehen.

Mirko
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1992107) Verfasst am: 25.03.2015, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Da bin ich anderer Meinung.

....

Aus:... eigentümlich frei ....


Mit einer solchen Quelle ist das aber auch nicht anders zu erwarten. Warum zitierst du nicht gleich PI?
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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1992110) Verfasst am: 25.03.2015, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Da bin ich anderer Meinung.

....

Aus:... eigentümlich frei ....


Mit einer solchen Quelle ist das aber auch nicht anders zu erwarten. Warum zitierst du nicht gleich PI?

Weil die Beiträge von EF zwar meist nicht vollständig zustimmungswürdig sind, aber zumindest meistens Kenntnis und Niveau Besitzen?
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An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1992113) Verfasst am: 25.03.2015, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Da bin ich anderer Meinung.

....

Aus:... eigentümlich frei ....


Mit einer solchen Quelle ist das aber auch nicht anders zu erwarten. Warum zitierst du nicht gleich PI?

Weil die Beiträge von EF zwar meist nicht vollständig zustimmungswürdig sind, aber zumindest meistens Kenntnis und Niveau Besitzen?

Genau. Pillepalle
Vor allem als Rundumsorglospaket bei so stark besetzten Themen, wie Völkerverständigung, Energiewende, Feminismus, Eigentum, politischer Inkorrektheit, Mainstreammedien, AfD-Lobhudelei und Linkenhetze.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1992114) Verfasst am: 25.03.2015, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Da bin ich anderer Meinung.

....

Aus:... eigentümlich frei ....


Mit einer solchen Quelle ist das aber auch nicht anders zu erwarten. Warum zitierst du nicht gleich PI?

Weil die Beiträge von EF zwar meist nicht vollständig zustimmungswürdig sind, aber zumindest meistens Kenntnis und Niveau Besitzen?

Genau. Pillepalle
Vor allem als Rundumsorglospaket bei so stark besetzten Themen, wie Völkerverständigung, Energiewende, Feminismus, Eigentum, politischer Inkorrektheit, Mainstreammedien, AfD-Lobhudelei und Linkenhetze.


Man merkt immer wieder, wie tolerant sich Linksprogressive wirklich verhalten. Damit ihnen keine Intoleranz zugeschrieben wird, wird das entsprechende Ziel der Kritik einfach für Rechts(-radikal) erklärt. Und Rechts(-radikalismus in möglichst schwammiger Auslegung) ist ja bekannterrmaßen keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Badum tz.

Mal im ernst.... ef und PI willst du gleichsetzen? Was soll der Unfug? Steckt da wirklich der Glaube hinter, liberale/libertäre Strömungen seien grundlegend intolerant und ausländerfeindlich?
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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1992118) Verfasst am: 25.03.2015, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:

Genau. Pillepalle
Vor allem als Rundumsorglospaket bei so stark besetzten Themen, wie Völkerverständigung, Energiewende, Feminismus, Eigentum, politischer Inkorrektheit, Mainstreammedien, AfD-Lobhudelei und Linkenhetze.

Genau.
Ich habe doch gesagt, dass man nicht immer zustimmen kann/muss; allein das kontinuierliche Vertreten von dir nicht genehmen Ansichten und eine berechtigte Zuordnung zum rechten Lager rechtfertigt aber weder die Totalablehnung noch die Gleichsetzung mit PI.
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Sir Chaos
Heilvolles Durcheinander



Anmeldungsdatum: 20.11.2007
Beiträge: 974
Wohnort: bei Frankfurt/Main

Beitrag(#1992120) Verfasst am: 25.03.2015, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Da bin ich anderer Meinung.

Das Gewaltmonopol hat stets eine diskriminierende Wirkung. Die Berücksichtigung dieses Sachverhaltes ist wichtig, um Aspekte der muslimischen Szene in Deutschland verstehen zu können.

Jens Yahya Ranft hat folgendes geschrieben:

Seit dem 11. September 2001 befinden sich deutsch-
landweit alle Moscheen im Fokus der Sicherheits- und Kri-
minalbehörden, die salafistische Jugendliche in ihren Reihen
tolerieren und ihnen islamische Bildung bieten und religiö-
se Autoritäten nahelegen. Seit diese Moscheen auch aktiv
unter Druck gesetzt und sogar staatlich verboten werden,
verlieren viele junge Salafisten den Anschluss an die älteren
Generationen und auch die Möglichkeit, islamische Bildung
von festen Autoritäten zu erhalten. Stattdessen suchen und
finden sie ihre Gemeinschaft und Bildung in den sozialen
Netzwerken, wo sich eine Art freier Markt für Meinungen,
Ansichten und Urteile gebildet hat.
Dort bestimmt nun nicht mehr der ausgebildete Imam
den Bildungsplan für junge gläubige Muslime, sondern je-
der kann sich frei entscheiden, welche Denkrichtung ge-
nehm ist. In diesem Milieu sprießen Laienprediger und -ge-
meinschaften wie Pilze aus dem Boden. Qualifiziert sind
sie nur selten oder unzureichend, dafür glänzen sie mit her-
vorragenden Talenten im Bereich Graphik- und Webdesign
und schneiden optisch ansprechende Videos mit emotional
geladenen Vorträgen und Gesängen.
Wie auf jedem freien Markt sorgt die Konkurrenz für
eine Steigerung der Qualität, die sich leider wenig an den
oft als unangenehm empfundenen Wahrheiten der Religi-
on orientiert, sondern mehr und mehr die Befriedigung des
„Kunden“ anstrebt, was sich zum Beispiel in „Likes“ oder
positiven Kommentaren niederschlägt. Die Religion jedoch
soll eben nicht die Neigungen und Triebe befriedigen, son-
dern das Herz und den Menschen dazu erziehen, die Nei-
gungen und Triebe zu zügeln.


Jens Yahya Ranft hat folgendes geschrieben:

Aber die allerwenigsten fallen wirklich negativ auf oder
sind gar gefährlich für Land und Leute. Die öffentlichen
Zahlen sind irreführend und taugen eher dazu, der Bevölke-
rung ein Schutzbedürfnis abzuringen. Oft reicht schon eine
kritische Haltung zur Demokratie, zu Teilen der hiesigen
staatlichen Verfassung oder zu politischen Entscheidungen,
um als Salafist zum Kreis der Gefährder zu gehören. Der
atharischen beziehungsweise salafitischen Glaubensschule
gehören weit mehr Muslime an, als der Verfassungsschutz
zu zählen in der Lage ist, nur fallen diese mehrheitlich nicht
durch kritische Töne auf.


Aus: "Salafimus - Außenwahrnehmung, Anspruch und Realität" in: eigentümlich frei, Ausgabe 148, S. 17 - 20.

Dass nicht einmal die Bereitschaft besteht diese Auswirkung des Gewaltmonopols auf die muslimische Szene in Deutschland zu diskutieren nüchtern und sachlich zu diskutieren, dass mir nun vorgeworfen wird, ich wäre monothematisch und würde nicht konstruktiv an der Diskussion teilnehmen, das zeigt, dass unsere Vorstellungen vom Islam mit starken Tabus verbunden sind. Und wenn wir nun einen objektiveren Blick auf den Islam gewinnen wollen - was nun m.E. das objektive Ziel einer Diskussion in einem Thread zum Thema "Islam" darstellt, dann bleibt uns nichts anderes übrig als diese Tabus zu diskutieren, um unsere Holzbalken aus dem Auge zu ziehen.

Mirko


Es ist beim Versuch, Thesen zu belegen, allgemein üblich, dass als Beweis Vorgebrachtes die zu belegende These in irgendeiner Weise stützt - oder allermindestens irgendwie irgendetwas damit zu tun hat.

Das tut der Text, den du hier zitierst, allerdings leider nicht. Versuch´s am Besten noch einmal - oder hör endlich mit dem "Gewaltmonopol"-Geschwätz auf.


Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltmonopol_des_Staates

Zitat:
Das Gewaltmonopol des Staates bezeichnet in der Allgemeinen Staatslehre die ausschließlich staatlichen Organen vorbehaltene Legitimation, physische Gewalt auszuüben oder zu legitimieren (Unmittelbarer Zwang). Das staatliche Gewaltmonopol ist eine absolutistische Herrschaftsfiktion aller Beamten und gilt in Deutschland nur als „Staatsgewalt“ nach Art. 20 GG für das Funktionieren des Rechtsstaates.

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Illusion: Zu schön, um wahr zu sein.
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Defätist
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1992124) Verfasst am: 25.03.2015, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Genau. Pillepalle
Vor allem als Rundumsorglospaket bei so stark besetzten Themen, wie Völkerverständigung, Energiewende, Feminismus, Eigentum, politischer Inkorrektheit, Mainstreammedien, AfD-Lobhudelei und Linkenhetze.

Genau.
Ich habe doch gesagt, dass man nicht immer zustimmen kann/muss; allein das kontinuierliche Vertreten von dir nicht genehmen Ansichten und eine berechtigte Zuordnung zum rechten Lager rechtfertigt aber weder die Totalablehnung noch die Gleichsetzung mit PI.

und
Ratio hat folgendes geschrieben:
Mal im ernst.... ef und PI willst du gleichsetzen? ...


Nein, ich will damit vermitteln, dass sowohl bei EF als auch PI eine Meinungsmelange vorherrscht, die sich von libertär so weit entfernt bewegt, wie die Linkspartei vom Sozialismus. Noch mal einen Zacken schlimmer sieht es nur noch bei den Usern und Lesern der Blogs aus, wie man recht deutlich immer wieder in den Kommentarspalten nachlesen kann.

Und das gerade Themen wie politische Korrektheit (ob unterstellt oder im Beispiel tatsächlich treibend) oder Energiewende oder gar Gender/Feminismus von Kenntnis und Niveau zeugen sollen, wie Samson hier Glauben machen möchte, ist der Witz des Tages.

Ich bin nicht der Meinung, dass die Bezeichnung libertär/liberal ein konsistentes Beispiel für Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit ist. Ich bin aber der Meinung, dass es viele Anhänger dieser Ideologie sind.

Zu leicht fallen sozialdarwinistische und rassistische Äußerungen. Zu leicht fallen Bewertungen von Leben unter Gesichtspunkten marktradikaler Betrachtung und zu leicht wird genau das Klientel auch mit Artikeln bedient, die dem allgemeinen Ansprüchen auf Portalen wie PI genügen würden. Eine Nuance versteckter vielleicht, man will sich ja nicht den Anschein geben, "wirklich" etwas gegen sozial Schwache, unwerte Ausländer (das sind die nicht hochqualifizierten) , linke Zecken (Klonovsky) oder selbstbewusste Weiblichkeit (Lombard) zu haben.

Auch wird man bestimmtes Vokabular in den Artikeln nicht bedienen, wie bspw. Lügenpresse oder linksgrünen Dreckschleuderjournalismus (ok, der Kowalsky entblödet sich doch), sondern wohl formuliert umschrieben und von der Mainstreampresse (Redaktion ef), oder dem gescheiterten Mutlikulti (Ederer; Reichel) oder der gescheiterten Demokratie (Geißler) und ihre politisch korrekten Helfershelfern (jeder beliebige Autor) gedacht und ... nanu ... auch der Niedergang des toitschen Abendlandes (Kablitz und Braunschweig) betrauert.*

Und Rassismus? Den gibt es laut Kovávs und Pirincci ja gar nicht wirklich (der Terminus wird lediglich missbraucht) .... wenn aber doch, dann wird Rassismus nur durch die Linken ausgeübt (wieder Kovacs). Über die Herren Bandulet, Stein und Lichtschlag will ich mich jetzt gar nicht äußern.

Ein allgemeines Fischen nach Claqueuren vom rechten Rand und nicht umsonst im "Netz gegen Nazis" auch namentlich aufgeführt:
http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/nach-den-portal-sperren-im-weltnetz-wird-es-regional-7981
und im themenbezogenen Kontext kaum ein Haar breit von der Pegida entfernt.

Und doch gab es tatsächlich teilweise gute Artikel zum Thema Islamkritik bei EF und zwar weit ab der üblichen Verdächtigen und deshalb auch mit großer Resonanz (zumindest was den kleinen Zwergenaufstand hinter den Kulissen anbelangt):
http://ef-magazin.de/2015/01/05/6131-migration-droht-eine-islamisierung-des-abendlandes (Blume)
und
http://ef-magazin.de/2012/11/23/3872-islamkritik-und-furcht-vor-multikulti-hysterie-ohne-faktenbasis (Edler)

Ein solches Beispiel hatte sich FiD aber leider nicht ausgewählt, sondern wieder einmal den bei ef und PI vorherrschenden ideologischen Einheitsbrei vom phösen Staat und dem noch phöseren Einfluss desselben durch sein Gewaltmonopol, über dessen Kriterien jedoch Ratlosigkeit herrscht.

*Edit: sinnentstellenden Satzbau korrigiert


Zuletzt bearbeitet von Defätist am 25.03.2015, 16:58, insgesamt einmal bearbeitet
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1992126) Verfasst am: 25.03.2015, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Aufgrund der Ausführlichkeit deines Beitrags muss ich meine Antwort aus Zeitgründen vertagen. Komme aber noch drauf zurück.
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1992160) Verfasst am: 25.03.2015, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Sir Chaos hat folgendes geschrieben:

Es ist beim Versuch, Thesen zu belegen, allgemein üblich, dass als Beweis Vorgebrachtes die zu belegende These in irgendeiner Weise stützt - oder allermindestens irgendwie irgendetwas damit zu tun hat.

Das tut der Text, den du hier zitierst, allerdings leider nicht. Versuch´s am Besten noch einmal - oder hör endlich mit dem "Gewaltmonopol"-Geschwätz auf.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltmonopol_des_Staates

Zitat:
Das Gewaltmonopol des Staates bezeichnet in der Allgemeinen Staatslehre die ausschließlich staatlichen Organen vorbehaltene Legitimation, physische Gewalt auszuüben oder zu legitimieren (Unmittelbarer Zwang). Das staatliche Gewaltmonopol ist eine absolutistische Herrschaftsfiktion aller Beamten und gilt in Deutschland nur als „Staatsgewalt“ nach Art. 20 GG für das Funktionieren des Rechtsstaates.


Interessant, interessant...

Zunächst einmal bestärkt mich dein unhöflicher Tonfall, mit dem du mir unterstellst, Geschwätz zu betreiben, dass ich es hier mit einem faustdicken Tabu zu tun habe. Offensichtlich sind mit gewissen Aspekten des Themas Islam so große Ängste verbunden, dass sie gewisse Mitglieder hier zu reflexartigen Abwehrreaktionen veranlassen. Wie gut, dass es uns unerschrockene Libertäre gibt. Wir haben nämlich riesig viel Spaß dabei den Finger genau dahin zu legen, wo es weh tut und somit kontroverse Themen genau daraufhin abzuklopfen, welche Ängste und unbeantwortete Fragen damit verbunden sind.

Dröseln wir das Ganze doch mal in aller Ruhe und Gelassenheit - und vor allem hysteriefrei auf - wie es sich für ein solch kontroverses und angstbehaftetes Thema wie dem Islam nun mal gehört.

Dein Wikipedia-Artikel nennt zumindest die ausschließlich staatlichen Organisationen vorbehaltene Legitimiation physische Gewalt auszuüben.

Gucken wir doch mal, wo das in meinen Zitaten auftaucht:

Jens Yahya Ranft hat folgendes geschrieben:
Seit dem 11. September 2001 befinden sich deutsch-
landweit alle Moscheen im Fokus der Sicherheits- und Kri-
minalbehörden
, die salafistische Jugendliche in ihren Reihen
tolerieren und ihnen islamische Bildung bieten und religiö-
se Autoritäten nahelegen. Seit diese Moscheen auch aktiv
unter Druck gesetzt und sogar staatlich verboten
werden,
verlieren viele junge Salafisten den Anschluss an die älteren
Generationen und auch die Möglichkeit, islamische Bildung
von festen Autoritäten zu erhalten.


Jens Yahja Ranft hat folgendes geschrieben:
Oft reicht schon eine
kritische Haltung zur Demokratie, zu Teilen der hiesigen
staatlichen Verfassung oder zu politischen Entscheidungen,
um als Salafist zum Kreis der Gefährder zu gehören. Der
atharischen beziehungsweise salafitischen Glaubensschule
gehören weit mehr Muslime an, als der Verfassungsschutz
zu zählen in der Lage ist, nur fallen diese mehrheitlich nicht
durch kritische Töne auf.


Hervorhebungen von mir.

Bingo! Die Sicherheits- und Kriminalbehörden sind zumindest meines Wissens nach keine Grüßmännchen, die einfach nur so schicke Uniformen anhaben, um das Auge ihrer Mitmenschen zu erfreuen, sondern tragen Pistolen bei sich, die richtig Krach machen und richtig doll heftige Geschosse abgeben, wenn man einen bestimmten Hebel drückt. Wenn eines dieser Geschosse von ihrer Flugrichtung her einen menschlichen Körper kreuzt, hat dies die überaus interessante Auswirkung, dass das Geschoss seine Flugrichtung kaum ändert oder aber zumindest tief in das Fleisch besagten Körpers eindringt. Somit zeigt sich, dass Pistolen ein hervorragendes Mittel sind, welches die Beamten so verwenden können, um das Gewaltmonopol des Staates auszuüben.

Dieser Zusammenhang ist natürlich trivial. Viel interessanter ist jedoch, warum da jeglicher Zusammenhang zur Radikalisierung der Salafisten geleugnet wird, ach was, nicht mal als hypothetisch für möglich betrachtet wird? Vielleicht ist es viel bequemer Feindbilder zu haben? Vielleicht ist es unbequem die Tatsache zu akzeptieren, dass Verbote meistens nicht den gewünschten Erfolg hervorrufen, sondern oft das Problem sogar noch verschärfen? Und dass der schlechte Ruf, den die Salafisten haben, das Resultat einer originär durch staatliche Zwangsmaßnahmen hervorgerufene und verstärkte Gruppendynamik ist, welche sich genau konträr zu dem durch die staatlichen Maßnahmen beabsichten Assimiliationswünschen verhält?

Ist es so unbequem der Möglichkeit auch nur ins Auge zu blicken, dass die Salafisten einfach nur Kinder der Gewalt sind? Nämlich staatlicher Gewalt?

Immer bereit mit dir über deine Sorgen zu sprechen,
dein Mirko
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1992165) Verfasst am: 25.03.2015, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Da bin ich anderer Meinung.

....

Aus:... eigentümlich frei ....


Mit einer solchen Quelle ist das aber auch nicht anders zu erwarten. Warum zitierst du nicht gleich PI?

Weil die Beiträge von EF zwar meist nicht vollständig zustimmungswürdig sind, aber zumindest meistens Kenntnis und Niveau Besitzen?



Vor ein paar Jahren haette ich Dir da durchaus noch zugestimmt. Inzwischen ist ef allerdings laengst auf PI-Niveau abgesunken. Lichtschlag fischt schon laengst im trueben rechtspopulistischen Millieu nach Lesern und musste sich wohl an die Erwartungshaltung dieser Zielgruppe anpassen.
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1992168) Verfasst am: 25.03.2015, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:

Ein solches Beispiel hatte sich FiD aber leider nicht ausgewählt, sondern wieder einmal den bei ef und PI vorherrschenden ideologischen Einheitsbrei vom phösen Staat und dem noch phöseren Einfluss desselben durch sein Gewaltmonopol, über dessen Kriterien jedoch Ratlosigkeit herrscht.


Auf die Kritik an der Zeitschrift eigentümlich frei gehe ich vielleicht ein andernmal an. Zur Islam-Thematik tut das nicht wirklich viel zur Sache. Was den Autor angeht, so ist jedoch zu sagen, dass er selber bekennender Muslim ist und nach meinem Eindruck, den ich von seinen Artikeln und von seinem Blog habe, sowohl sehr gebildet ist als auch einen gewissen Einblick in die sogenannte Salafisten-Szene hat. In seinem oben zitierten Artikel zitiert er unter anderem den Islam-Wissenschaftler Josef van Ess, welcher ihn in seiner Einschätzung bestätigt, dass es sich bei "Salafist" vor allem ein historisch unbelegten Kunstbegriff handelt. Somit gehe ich davon aus, dass seine Einschätzung in dieser Hinsicht auch einigermaßen wissenschaftlich fundiert ist.

Nun kann man seine Meinung kritisieren und widerlegen, ganz klar. Ich sehe hier jedoch keine ernsthafte Auseinandersetzung. Warum? Ich habe den Eindruck, dass die von mir neu eröffnete Sichtweise auf den Islam als Opfer staatlicher Repressionen einigen Usern hier furchteinflösend erscheint. Vielleicht ist es viel bequemer den Islam wahlweise als - wie es User Sir Chaos sehr schön beschrieben hat - als "amorphe, bedrohliche Masse und als Angst-/Hass-Objekt" zu sehen - oder wahlweise als schützenswertes Multi-Kulti-Gut zu sehen - ich weiß es nicht.

Um gerade das von euch zu erfahren bringe ich die kontroverse libertäre Perspektive auf dem Islam ein und freue mich über Kritik und Assoziationen dazu.

Mirko
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1992172) Verfasst am: 25.03.2015, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ah, interessant - gerade habe ich in dem Blog von oben genannten Jens Yahya Ranft gefischt und eine weitere Auffrischung meiner Perspektive erhalten, dass der Staat durch sein diskriminierendes Handeln immer Opfer bei den Muslimen (und Christen) hat.

Zitat:

“Auch wenn das jetzige Kopftuchurteil für uns als Muslime positiv sein mag, gibt es doch bei diesem System immer Verlierer: Genauso wie wir unsere Kinder nicht unter einem Kruzifix hocken sehen wollen, wollen einige christliche Eltern möglicherweise keine muslimische Bezugsperson für ihre Kinder. Das ist verständlich. Die staatliche Zwangsbeschulung kann daher nur gesellschaftliche Konflikte entfachen und weiter Hass bei all jenen schüren, die diesmal zu den Verlierern des Neutralitätsbingos gehören. Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn Muslime ihre Kinder auf muslimische Schulen mit Kopftüchern, Geschlechtertrennung, Koranunterricht und eigenen Lehrplänen schicken könnten? Das Problem allein: Wenn ihnen da nur der Glaube an Gott vermittelt wird, wer vermittelt ihnen dann noch den Glauben an den Staat?”

(Taariq ibn Lahsan, radikalislamistischer Salafist, auf Facebook)



http://www.al-adala.de/Neu/?p=1317

Mirko
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zelig
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Beitrag(#1992175) Verfasst am: 25.03.2015, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Ah, interessant - gerade habe ich in dem Blog von oben genannten Jens Yahya Ranft gefischt und eine weitere Auffrischung meiner Perspektive erhalten, dass der Staat durch sein diskriminierendes Handeln immer Opfer bei den Muslimen (und Christen) hat.

Zitat:

“Auch wenn das jetzige Kopftuchurteil für uns als Muslime positiv sein mag, gibt es doch bei diesem System immer Verlierer: Genauso wie wir unsere Kinder nicht unter einem Kruzifix hocken sehen wollen, wollen einige christliche Eltern möglicherweise keine muslimische Bezugsperson für ihre Kinder. Das ist verständlich. Die staatliche Zwangsbeschulung kann daher nur gesellschaftliche Konflikte entfachen und weiter Hass bei all jenen schüren, die diesmal zu den Verlierern des Neutralitätsbingos gehören. Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn Muslime ihre Kinder auf muslimische Schulen mit Kopftüchern, Geschlechtertrennung, Koranunterricht und eigenen Lehrplänen schicken könnten? Das Problem allein: Wenn ihnen da nur der Glaube an Gott vermittelt wird, wer vermittelt ihnen dann noch den Glauben an den Staat?”

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Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn man angehörige unterschiedlicher Anschauungen in Ghettos voneinander separiert. :roll:

In einer offenen Gesellschaft muss man wohl mit dem Risiko leben, Umgang mit Menschen unterschiedlicher Religionen zu haben. Und es könnte sogar sein, daß das Kind Freundschaft mit einem Kind anderer Religion schließt. Schreckliches Opfer.
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Misterfritz
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Beitrag(#1992177) Verfasst am: 25.03.2015, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Ah, interessant - gerade habe ich in dem Blog von oben genannten Jens Yahya Ranft gefischt und eine weitere Auffrischung meiner Perspektive erhalten, dass der Staat durch sein diskriminierendes Handeln immer Opfer bei den Muslimen (und Christen) hat.

Zitat:

“Auch wenn das jetzige Kopftuchurteil für uns als Muslime positiv sein mag, gibt es doch bei diesem System immer Verlierer: Genauso wie wir unsere Kinder nicht unter einem Kruzifix hocken sehen wollen, wollen einige christliche Eltern möglicherweise keine muslimische Bezugsperson für ihre Kinder. Das ist verständlich. Die staatliche Zwangsbeschulung kann daher nur gesellschaftliche Konflikte entfachen und weiter Hass bei all jenen schüren, die diesmal zu den Verlierern des Neutralitätsbingos gehören. Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn Muslime ihre Kinder auf muslimische Schulen mit Kopftüchern, Geschlechtertrennung, Koranunterricht und eigenen Lehrplänen schicken könnten? Das Problem allein: Wenn ihnen da nur der Glaube an Gott vermittelt wird, wer vermittelt ihnen dann noch den Glauben an den Staat?”

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Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn man angehörige unterschiedlicher Anschauungen in Ghettos voneinander separiert. Mit den Augen rollen

In einer offenen Gesellschaft muss man wohl mit dem Risiko leben, Umgang mit Menschen unterschiedlicher Religionen zu haben. Und es könnte sogar sein, daß das Kind Freundschaft mit einem Kind anderer Religion schließt. Schreckliches Opfer.
ach watt,
schulen schlicht abschaffen, dann ist das problem beseitigt zwinkern
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astarte
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Beitrag(#1992180) Verfasst am: 25.03.2015, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn man angehörige unterschiedlicher Anschauungen in Ghettos voneinander separiert. Mit den Augen rollen

In einer offenen Gesellschaft muss man wohl mit dem Risiko leben, Umgang mit Menschen unterschiedlicher Religionen zu haben. Und es könnte sogar sein, daß das Kind Freundschaft mit einem Kind anderer Religion schließt. Schreckliches Opfer.

Oder keiner Religion. Das wäre erst schlimm! Geschockt
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zelig
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Beitrag(#1992183) Verfasst am: 25.03.2015, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn man angehörige unterschiedlicher Anschauungen in Ghettos voneinander separiert. Mit den Augen rollen

In einer offenen Gesellschaft muss man wohl mit dem Risiko leben, Umgang mit Menschen unterschiedlicher Religionen zu haben. Und es könnte sogar sein, daß das Kind Freundschaft mit einem Kind anderer Religion schließt. Schreckliches Opfer.

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Ich darf gar nicht dran denken!
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zelig
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Beitrag(#1992184) Verfasst am: 25.03.2015, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ach watt,
schulen schlicht abschaffen, dann ist das problem beseitigt ;)


Du hast Dich mit meinem Sohn verbündet. : D
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Beitrag(#1992185) Verfasst am: 25.03.2015, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn man angehörige unterschiedlicher Anschauungen in Ghettos voneinander separiert. Mit den Augen rollen

In einer offenen Gesellschaft muss man wohl mit dem Risiko leben, Umgang mit Menschen unterschiedlicher Religionen zu haben. Und es könnte sogar sein, daß das Kind Freundschaft mit einem Kind anderer Religion schließt. Schreckliches Opfer.

Oder keiner Religion. Das wäre erst schlimm! Geschockt


Ich darf gar nicht dran denken!


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funkeimdunkeln
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Beitrag(#1992186) Verfasst am: 25.03.2015, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr schön, endlich mal eine Auseinandersetzung mit der libertären Perspektive.

zelig hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Ah, interessant - gerade habe ich in dem Blog von oben genannten Jens Yahya Ranft gefischt und eine weitere Auffrischung meiner Perspektive erhalten, dass der Staat durch sein diskriminierendes Handeln immer Opfer bei den Muslimen (und Christen) hat.

Zitat:

“Auch wenn das jetzige Kopftuchurteil für uns als Muslime positiv sein mag, gibt es doch bei diesem System immer Verlierer: Genauso wie wir unsere Kinder nicht unter einem Kruzifix hocken sehen wollen, wollen einige christliche Eltern möglicherweise keine muslimische Bezugsperson für ihre Kinder. Das ist verständlich. Die staatliche Zwangsbeschulung kann daher nur gesellschaftliche Konflikte entfachen und weiter Hass bei all jenen schüren, die diesmal zu den Verlierern des Neutralitätsbingos gehören. Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn Muslime ihre Kinder auf muslimische Schulen mit Kopftüchern, Geschlechtertrennung, Koranunterricht und eigenen Lehrplänen schicken könnten? Das Problem allein: Wenn ihnen da nur der Glaube an Gott vermittelt wird, wer vermittelt ihnen dann noch den Glauben an den Staat?”

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Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn man angehörige unterschiedlicher Anschauungen in Ghettos voneinander separiert. Mit den Augen rollen

In einer offenen Gesellschaft muss man wohl mit dem Risiko leben, Umgang mit Menschen unterschiedlicher Religionen zu haben. Und es könnte sogar sein, daß das Kind Freundschaft mit einem Kind anderer Religion schließt. Schreckliches Opfer.


Die Frage ist, wer ist "man"? Der Islam ist keine Verfügungsmasse, über die "man" bestimmt und die "man" in "die Gesellschaft" zu integrieren oder zu separieren hat. Er ist eine Zusammensetzung von Individuen und manche von denen wollen sich mit Angehörigen anderer Kulturen zusammentun und andere eben nicht. Das ist deren Entscheidung.

Ich habe hier den Verdacht, dass hier ein (ich verwende das Wort wertungsfrei) Vorurteil gegen Fundis mitschwingt, die ihr Kinder strikt von schädlichen Einflüssen der Außenwelt abschirmen wollen. Verbunden mit diesem Feindbild wäre dann eine Sorge um das Kindeswohl. Liege ich mit dieser Einschätzung richtig? Das muss ich nur bestätigt oder widerlegt wissen, damit mir klarer wird, worum es hier genau geht.

Mirko


Zuletzt bearbeitet von funkeimdunkeln am 25.03.2015, 21:27, insgesamt einmal bearbeitet
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zelig
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Beitrag(#1992187) Verfasst am: 25.03.2015, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn man angehörige unterschiedlicher Anschauungen in Ghettos voneinander separiert. Mit den Augen rollen

In einer offenen Gesellschaft muss man wohl mit dem Risiko leben, Umgang mit Menschen unterschiedlicher Religionen zu haben. Und es könnte sogar sein, daß das Kind Freundschaft mit einem Kind anderer Religion schließt. Schreckliches Opfer.

Oder keiner Religion. Das wäre erst schlimm! Geschockt


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zelig
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Beitrag(#1992189) Verfasst am: 25.03.2015, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Der Islam ist keine Verfügungsmasse, über die "man" bestimmt und die "man" in "die Gesellschaft" zu integrieren oder zu separieren hat.


Du bist aber der einzige hier, soweit ich sehe, der ihn genau so bespricht - als wäre er eine homogene Masse.
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astarte
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Beitrag(#1992190) Verfasst am: 25.03.2015, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Wie einfach wäre doch das Problem zu lösen, wenn man angehörige unterschiedlicher Anschauungen in Ghettos voneinander separiert. Mit den Augen rollen

In einer offenen Gesellschaft muss man wohl mit dem Risiko leben, Umgang mit Menschen unterschiedlicher Religionen zu haben. Und es könnte sogar sein, daß das Kind Freundschaft mit einem Kind anderer Religion schließt. Schreckliches Opfer.

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Sir Chaos
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Wohnort: bei Frankfurt/Main

Beitrag(#1992198) Verfasst am: 25.03.2015, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Sir Chaos hat folgendes geschrieben:

Es ist beim Versuch, Thesen zu belegen, allgemein üblich, dass als Beweis Vorgebrachtes die zu belegende These in irgendeiner Weise stützt - oder allermindestens irgendwie irgendetwas damit zu tun hat.

Das tut der Text, den du hier zitierst, allerdings leider nicht. Versuch´s am Besten noch einmal - oder hör endlich mit dem "Gewaltmonopol"-Geschwätz auf.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltmonopol_des_Staates

Zitat:
Das Gewaltmonopol des Staates bezeichnet in der Allgemeinen Staatslehre die ausschließlich staatlichen Organen vorbehaltene Legitimation, physische Gewalt auszuüben oder zu legitimieren (Unmittelbarer Zwang). Das staatliche Gewaltmonopol ist eine absolutistische Herrschaftsfiktion aller Beamten und gilt in Deutschland nur als „Staatsgewalt“ nach Art. 20 GG für das Funktionieren des Rechtsstaates.


Interessant, interessant...

Zunächst einmal bestärkt mich dein unhöflicher Tonfall, mit dem du mir unterstellst, Geschwätz zu betreiben, dass ich es hier mit einem faustdicken Tabu zu tun habe. Offensichtlich sind mit gewissen Aspekten des Themas Islam so große Ängste verbunden, dass sie gewisse Mitglieder hier zu reflexartigen Abwehrreaktionen veranlassen. Wie gut, dass es uns unerschrockene Libertäre gibt. Wir haben nämlich riesig viel Spaß dabei den Finger genau dahin zu legen, wo es weh tut und somit kontroverse Themen genau daraufhin abzuklopfen, welche Ängste und unbeantwortete Fragen damit verbunden sind.


Dass ich dein Geschwätz "Geschwätz" nenne, sollte dich vor allem darin bestärken, das intellektuelle Niveau deiner Posts über "Liegt alles am Gewaltmonopol des Staates" hinaus anzuheben. Von Kritik ausnahmslos auf Defizite des Gegenüber zu schließen, zeugt von einer vollkommenen Unwilligkeit und/oder Unfähigkeit, irgendwelche Schwachstellen an der eigenen Position auch nur in Erwägung zu ziehen.

Zitat:
Dröseln wir das Ganze doch mal in aller Ruhe und Gelassenheit - und vor allem hysteriefrei auf - wie es sich für ein solch kontroverses und angstbehaftetes Thema wie dem Islam nun mal gehört.

Dein Wikipedia-Artikel nennt zumindest die ausschließlich staatlichen Organisationen vorbehaltene Legitimiation physische Gewalt auszuüben.

Gucken wir doch mal, wo das in meinen Zitaten auftaucht:

Jens Yahya Ranft hat folgendes geschrieben:
Seit dem 11. September 2001 befinden sich deutsch-
landweit alle Moscheen im Fokus der Sicherheits- und Kri-
minalbehörden
, die salafistische Jugendliche in ihren Reihen
tolerieren und ihnen islamische Bildung bieten und religiö-
se Autoritäten nahelegen. Seit diese Moscheen auch aktiv
unter Druck gesetzt und sogar staatlich verboten
werden,
verlieren viele junge Salafisten den Anschluss an die älteren
Generationen und auch die Möglichkeit, islamische Bildung
von festen Autoritäten zu erhalten.


Jens Yahja Ranft hat folgendes geschrieben:
Oft reicht schon eine
kritische Haltung zur Demokratie, zu Teilen der hiesigen
staatlichen Verfassung oder zu politischen Entscheidungen,
um als Salafist zum Kreis der Gefährder zu gehören. Der
atharischen beziehungsweise salafitischen Glaubensschule
gehören weit mehr Muslime an, als der Verfassungsschutz
zu zählen in der Lage ist, nur fallen diese mehrheitlich nicht
durch kritische Töne auf.


Hervorhebungen von mir.

Bingo! Die Sicherheits- und Kriminalbehörden sind zumindest meines Wissens nach keine Grüßmännchen, die einfach nur so schicke Uniformen anhaben, um das Auge ihrer Mitmenschen zu erfreuen, sondern tragen Pistolen bei sich, die richtig Krach machen und richtig doll heftige Geschosse abgeben, wenn man einen bestimmten Hebel drückt. Wenn eines dieser Geschosse von ihrer Flugrichtung her einen menschlichen Körper kreuzt, hat dies die überaus interessante Auswirkung, dass das Geschoss seine Flugrichtung kaum ändert oder aber zumindest tief in das Fleisch besagten Körpers eindringt. Somit zeigt sich, dass Pistolen ein hervorragendes Mittel sind, welches die Beamten so verwenden können, um das Gewaltmonopol des Staates auszuüben.

Dieser Zusammenhang ist natürlich trivial. Viel interessanter ist jedoch, warum da jeglicher Zusammenhang zur Radikalisierung der Salafisten geleugnet wird, ach was, nicht mal als hypothetisch für möglich betrachtet wird? Vielleicht ist es viel bequemer Feindbilder zu haben? Vielleicht ist es unbequem die Tatsache zu akzeptieren, dass Verbote meistens nicht den gewünschten Erfolg hervorrufen, sondern oft das Problem sogar noch verschärfen? Und dass der schlechte Ruf, den die Salafisten haben, das Resultat einer originär durch staatliche Zwangsmaßnahmen hervorgerufene und verstärkte Gruppendynamik ist, welche sich genau konträr zu dem durch die staatlichen Maßnahmen beabsichten Assimiliationswünschen verhält?

Ist es so unbequem der Möglichkeit auch nur ins Auge zu blicken, dass die Salafisten einfach nur Kinder der Gewalt sind? Nämlich staatlicher Gewalt?


Ist es so unbequem, der Möglichkeit auch nur ins Auge zu blicken, dass irgendeine Angelegenheit auf irgendeine Weise möglicherweise NICHT allein staatlicher Gewalt anzulasten ist?

Was ist denn so schwer daran, wenigstens ein einziges Mal im Leben über den beschränkten libertären Tellerrand hinauszusehen und die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass mal NICHT der Staat, Objekt deines boden- und gedankenlosen Hasses, Quelle allen Übels ist, sondern Menschen es auch ganz alleine schaffen, einander übel zu wollen?

Ich stelle zusammenfassend fest, dass das reflektionslose Widerkäuen libertärer Dogmen auf Deutsch kein bisschen weniger stumpfsinnig und frustrierend daherkommt als auf Englisch.
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