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Geschichte: Religion, Politik und Macht
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299792458
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Anmeldungsdatum: 01.06.2007
Beiträge: 626

Beitrag(#1319234) Verfasst am: 01.07.2009, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Zwei Punkte dazu:

1. Woher sollte diese außergewöhnliche Entwicklung denn ztu begründen sein, die nirgends sonst ihre Parallele hat? Ist die Aufklärung 'vom Himmel gefallen'? Oder hatte sie seine Basis in der mittelalterlichen Geistesgeschichte und der Reformation?



Ja klar.
Ohne Krieg, gebe es keine Friedensbewegung. Ohne Frauenunterdrückung keine Emanziaptionsbewegung. Ohne Sklaverei, keine Sklavenbefreiungsbewegung.
Mit den Augen rollen


Genau das hab ich gerade auch gedacht. Für nicht ideologiebehinderte offensichtlich, für Menschen wie ballancer unbegreifbar. Oder mit den Worten meines Vaters: "Man hat ihm in der Kindheit ins Hirn geschissen". Keine Putzkraft der Welt kann das jetzt sauber machen.
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Society is like a stew. If you don’t stir it up every once in a while then a layer of scum floats to the top.
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1319237) Verfasst am: 01.07.2009, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Zwei Punkte dazu:

1. Woher sollte diese außergewöhnliche Entwicklung denn ztu begründen sein, die nirgends sonst ihre Parallele hat? Ist die Aufklärung 'vom Himmel gefallen'? Oder hatte sie seine Basis in der mittelalterlichen Geistesgeschichte und der Reformation?



Ja klar.
Ohne Krieg, gebe es keine Friedensbewegung. Ohne Frauenunterdrückung keine Emanziaptionsbewegung. Ohne Sklaverei, keine Sklavenbefreiungsbewegung.
Mit den Augen rollen


Und haben wir diesen positiven Zustand - Frieden, Geschlechtergleichberechtigung, egalitäre Gesellschaften - ohne die entsprechenden Bewegungen irgendwo?

Alchemist hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:

2. Wenn unsere Entwicklung von dir als positiv verstanden wird, warum werden dann diese Errungenschaften so schlecht verteidigt, in dem man einer Ideologie, die diese Errungenschaften radikal ablehnt, bereitwillig Tür und Tor öffnet, und sie geradezu einlädt, die Herrschaft zu übernehmen?


Ach, du sprichst bestimmt wieder vom Islam.
Wer ist denn "man", die dieser Ideologie Tür und Tor öffnet?
Wer ist "man", die sie einlädt die Herrschaft zu übernehmen?


Die aktuelle Mehrheitsgesellschaft, vertreten durch die Mehrheit im Parlament.

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Es wäre schön, wenn du das mal konkretisieren könntest, weil mir gerade niemand einfällt, der das möchte oder wo das gefordert oder gewünscht worden wäre.


Der Wunsch wird durch die praktische Politik und den Wirkungen aus dieser deutlich.
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1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1319238) Verfasst am: 01.07.2009, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

299792458 hat folgendes geschrieben:
Oder mit den Worten meines Vaters: "Man hat ihm in der Kindheit ins Hirn geschissen". Keine Putzkraft der Welt kann das jetzt sauber machen.


Fällt eigentlich eine Erziehung zur Menschenverachtung in das Erziehungsrecht? Berechtigt es die Opfer zum freien Zugang durch professionelle Hilfe?
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Testirossi
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Anmeldungsdatum: 12.08.2008
Beiträge: 741
Wohnort: jwd

Beitrag(#1319244) Verfasst am: 01.07.2009, 11:51    Titel: Re: Geschichte: Religion, Politik und Macht Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
... Imperialismus gab es wahrscheinlich vor Alexander dem Großen und den Pharaonen. Den Namen hat er vom Römischen Weltreich, dem Imperium Romanum.

Als Nicht-Christ konnte man nicht in christlichen Landen leben? Wie bitte? Es gab tatsächlich im Mittelalter Repressionen in sogenannten christlichen Ländern und es gab Opposition dagegen.
Im Islam waren Dhimmis ebenfalls Menschen zweiter Klasse. Die Effizienz der Kopfsteuer und Repressionen war insgesamt effektiver als der Druck, der in Muslimischen Ländern ausgeübt wurde ...

Man konnte bis vor Kurzem als evangelischer Christ nicht einmal in Gebieten des römischen Papismus leben und umgekehrt.
Die Christenheit ist ja weltweit bekannt für ihr sprichwörtliches Appeasement.
Bestes aktuelles Beispiel ist der evangelikale Eiferer G.W. Bush, der die Folter wieder offiziell einführte. Und natürlich kämpft dieser religöse Wahnsinnige gegen "die Achse des Bösen".
Und dreimal darf der appeasige Christ raten, wer nun diese Bösen sind.

Nein, diesmal sind es nicht die Juden, wie beim Gröfaz, der sich für die Inkarnation des christlichen Messias hielt und in guter alter Christentradition die Juden verfolgte, diesmal ist wieder einmal der Islam an der Reihe, wie damals zur Zeit der Kreuzzüge - obwohl, wurden die Kreuzzüge nicht auch gegen Juden und sog. Ketzer geführt?
Oder gegen den Deutschen Orden?

Der Islam schützt in der Regel seine "Dhimmis" und Schutzgebühren mussten auch die Juden bei den Christen entrichten, mit dem entscheidenden Unterschied, dass diese Zahlungen sie nicht vor "staatlicher" Verfolgungen schütze.
Wieviele Christen und Juden gab es unter der Herrschaft des Islam in Spanien?
Und was geschah mit ihnen nach der "Reconquista"?
Wie viele Muslime gab es bis 1960 in Deutschland?
_________________
"Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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299792458
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Anmeldungsdatum: 01.06.2007
Beiträge: 626

Beitrag(#1319247) Verfasst am: 01.07.2009, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
299792458 hat folgendes geschrieben:
Oder mit den Worten meines Vaters: "Man hat ihm in der Kindheit ins Hirn geschissen". Keine Putzkraft der Welt kann das jetzt sauber machen.


Fällt eigentlich eine Erziehung zur Menschenverachtung in das Erziehungsrecht? Berechtigt es die Opfer zum freien Zugang durch professionelle Hilfe?


Ideologienverachtung.

Ich verachte nicht dich als Menschen, sondern die Ideologie, deren Opfer und Träger zugleich du bist.
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ballancer
... leidet an dianoia ...



Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1319257) Verfasst am: 01.07.2009, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

299792458 hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
299792458 hat folgendes geschrieben:
Oder mit den Worten meines Vaters: "Man hat ihm in der Kindheit ins Hirn geschissen". Keine Putzkraft der Welt kann das jetzt sauber machen.


Fällt eigentlich eine Erziehung zur Menschenverachtung in das Erziehungsrecht? Berechtigt es die Opfer zum freien Zugang durch professionelle Hilfe?


Ideologienverachtung.

Ich verachte nicht dich als Menschen, sondern die Ideologie, deren Opfer und Träger zugleich du bist.


Das entbehrt der Logik. Denn du formulierst die Verachtung klar mit personalem Objekt. Da hilft keine Weißwäsche mehr. Mit den Augen rollen

Denn du behauptest hier einen irreversiblen Zustand, der keineswegs eine Änderung eines vermeintlich negativen Zustandes ermöglicht.
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1319268) Verfasst am: 01.07.2009, 12:24    Titel: Re: Geschichte: Religion, Politik und Macht Antworten mit Zitat

Testirossi hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
... Imperialismus gab es wahrscheinlich vor Alexander dem Großen und den Pharaonen. Den Namen hat er vom Römischen Weltreich, dem Imperium Romanum.

Als Nicht-Christ konnte man nicht in christlichen Landen leben? Wie bitte? Es gab tatsächlich im Mittelalter Repressionen in sogenannten christlichen Ländern und es gab Opposition dagegen.
Im Islam waren Dhimmis ebenfalls Menschen zweiter Klasse. Die Effizienz der Kopfsteuer und Repressionen war insgesamt effektiver als der Druck, der in Muslimischen Ländern ausgeübt wurde ...

Man konnte bis vor Kurzem als evangelischer Christ nicht einmal in Gebieten des römischen Papismus leben und umgekehrt.


Und was willst du damit sagen? Dass das, was wir als falsch erkennen, weniger schlimm ist, wenn es auch andere getan haben?

Testirossi hat folgendes geschrieben:
Die Christenheit ist ja weltweit bekannt für ihr sprichwörtliches Appeasement.
Bestes aktuelles Beispiel ist der evangelikale Eiferer G.W. Bush, der die Folter wieder offiziell einführte. Und natürlich kämpft dieser religöse Wahnsinnige gegen "die Achse des Bösen".
Und dreimal darf der appeasige Christ raten, wer nun diese Bösen sind.


Die Nordkoreaner? Die Atomkraftbeführworter zum Lösen internationaler Konflikte? Alle jene die Diktaturen anstelle von Demokratie befürworten?

Testirossi hat folgendes geschrieben:
Nein, diesmal sind es nicht die Juden, wie beim Gröfaz, der sich für die Inkarnation des christlichen Messias hielt und in guter alter Christentradition die Juden verfolgte, diesmal ist wieder einmal der Islam an der Reihe, wie damals zur Zeit der Kreuzzüge - obwohl, wurden die Kreuzzüge nicht auch gegen Juden und sog. Ketzer geführt?
Oder gegen den Deutschen Orden?


Da musst du aber weit zurück in die Geschichte, um eine Rechtfertigung für dein Appeasement zu haben. Mit den Augen rollen

Testirossi hat folgendes geschrieben:
Der Islam schützt in der Regel seine "Dhimmis" und Schutzgebühren mussten auch die Juden bei den Christen entrichten, mit dem entscheidenden Unterschied, dass diese Zahlungen sie nicht vor "staatlicher" Verfolgungen schütze.
Wieviele Christen und Juden gab es unter der Herrschaft des Islam in Spanien?


Vor oder nach den Verfolgungen? Vor oder nach der anhaltenden Unterdrückung durch Degradierung der Dhimmis zu Menschen zweiter Klasse?

Testirossi hat folgendes geschrieben:
Und was geschah mit ihnen nach der "Reconquista"?


Hat jemand bestritten, dass es auch Verbrechen unter christlicher Herrschaft gab? Relativieren diese andere Verbrechen?

Testirossi hat folgendes geschrieben:
Wie viele Muslime gab es bis 1960 in Deutschland?


Relativ wenige. Was hat das zu bedeuten? Völkerwanderung?
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1319269) Verfasst am: 01.07.2009, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Zwei Punkte dazu:

1. Woher sollte diese außergewöhnliche Entwicklung denn ztu begründen sein, die nirgends sonst ihre Parallele hat? Ist die Aufklärung 'vom Himmel gefallen'? Oder hatte sie seine Basis in der mittelalterlichen Geistesgeschichte und der Reformation?



Ja klar.
Ohne Krieg, gebe es keine Friedensbewegung. Ohne Frauenunterdrückung keine Emanziaptionsbewegung. Ohne Sklaverei, keine Sklavenbefreiungsbewegung.
Mit den Augen rollen


Und haben wir diesen positiven Zustand - Frieden, Geschlechtergleichberechtigung, egalitäre Gesellschaften - ohne die entsprechenden Bewegungen irgendwo?



macht es denn Kriege positiv, weil sich in deren Folge Friendesbewegungen entwickelt haben?

ballancer hat folgendes geschrieben:

Alchemist hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:

2. Wenn unsere Entwicklung von dir als positiv verstanden wird, warum werden dann diese Errungenschaften so schlecht verteidigt, in dem man einer Ideologie, die diese Errungenschaften radikal ablehnt, bereitwillig Tür und Tor öffnet, und sie geradezu einlädt, die Herrschaft zu übernehmen?


Ach, du sprichst bestimmt wieder vom Islam.
Wer ist denn "man", die dieser Ideologie Tür und Tor öffnet?
Wer ist "man", die sie einlädt die Herrschaft zu übernehmen?


Die aktuelle Mehrheitsgesellschaft, vertreten durch die Mehrheit im Parlament.


Jetzt erzähl doch nicht so einen Unsinn, ohne irgendeinen Beleg!
Also, wo lädt die Mehrheit des Parlamentes "den Islam" dazu ein, die Herrschaft zui übernehmen?

ballancer hat folgendes geschrieben:

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Es wäre schön, wenn du das mal konkretisieren könntest, weil mir gerade niemand einfällt, der das möchte oder wo das gefordert oder gewünscht worden wäre.


Der Wunsch wird durch die praktische Politik und den Wirkungen aus dieser deutlich.

Dann wäre es doch ein leichtes das zu belegen.


Zuletzt bearbeitet von Alchemist am 01.07.2009, 13:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Testirossi
Gnostiker



Anmeldungsdatum: 12.08.2008
Beiträge: 741
Wohnort: jwd

Beitrag(#1319294) Verfasst am: 01.07.2009, 13:01    Titel: Re: Geschichte: Religion, Politik und Macht Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
... Imperialismus gab es wahrscheinlich vor Alexander dem Großen und den Pharaonen. Den Namen hat er vom Römischen Weltreich, dem Imperium Romanum.

Als Nicht-Christ konnte man nicht in christlichen Landen leben? Wie bitte? Es gab tatsächlich im Mittelalter Repressionen in sogenannten christlichen Ländern und es gab Opposition dagegen.
Im Islam waren Dhimmis ebenfalls Menschen zweiter Klasse. Die Effizienz der Kopfsteuer und Repressionen war insgesamt effektiver als der Druck, der in Muslimischen Ländern ausgeübt wurde ...

Man konnte bis vor Kurzem als evangelischer Christ nicht einmal in Gebieten des römischen Papismus leben und umgekehrt.


Und was willst du damit sagen? Dass das, was wir als falsch erkennen, weniger schlimm ist, wenn es auch andere getan haben?

Nein, dass man als Nicht-Christ nicht in christlichen Länder leben konne und zusätzlich, dass man sogar als Christ mit der "falschen Konfession" nicht in christlichen Ländern leben konnte.
Dass das (mit vielen Einschränkungen) jetzt möglich ist, ist wahrscheinlich nicht das Verdienst der "Amtskirchen".

ballancer hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
Die Christenheit ist ja weltweit bekannt für ihr sprichwörtliches Appeasement.
Bestes aktuelles Beispiel ist der evangelikale Eiferer G.W. Bush, der die Folter wieder offiziell einführte. Und natürlich kämpft dieser religöse Wahnsinnige gegen "die Achse des Bösen".
Und dreimal darf der appeasige Christ raten, wer nun diese Bösen sind.


Die Nordkoreaner? Die Atomkraftbeführworter zum Lösen internationaler Konflikte? Alle jene die Diktaturen anstelle von Demokratie befürworten?

Wieder ein Beispiel auf der ellenlangen Liste christlicher Hetzkampagnen?

Im Übrigen war die Entwicklung der Kernwaffen in meinen Augen das nützlichste, was die Wissenschaft bisher geleistet hat.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
Nein, diesmal sind es nicht die Juden, wie beim Gröfaz, der sich für die Inkarnation des christlichen Messias hielt und in guter alter Christentradition die Juden verfolgte, diesmal ist wieder einmal der Islam an der Reihe, wie damals zur Zeit der Kreuzzüge - obwohl, wurden die Kreuzzüge nicht auch gegen Juden und sog. Ketzer geführt?
Oder gegen den Deutschen Orden?


Da musst du aber weit zurück in die Geschichte, um eine Rechtfertigung für dein Appeasement zu haben. Mit den Augen rollen

Bush liegt noch gar nicht so weit zurück.
Und die systematische Hetze gegen den Islam ist noch immer ziemlich aktuell.
Ist übrigens die Bitte des Papstes, dass der Schöpfergott die Juden endlich zum christliche Glauben bekehren möge, noch immer Teil der katholischen Liturgie oder ist das inzwischen raus?
Lasst ihr immer noch zu Ostern einen Juden auf einem Esel um den Vatican reiten?

ballancer hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
Der Islam schützt in der Regel seine "Dhimmis" und Schutzgebühren mussten auch die Juden bei den Christen entrichten, mit dem entscheidenden Unterschied, dass diese Zahlungen sie nicht vor "staatlicher" Verfolgungen schütze.
Wieviele Christen und Juden gab es unter der Herrschaft des Islam in Spanien?


Vor oder nach den Verfolgungen? Vor oder nach der anhaltenden Unterdrückung durch Degradierung der Dhimmis zu Menschen zweiter Klasse?

Ich möchte hier nicht über die Steuerpolitik einzelner Staaten diskutieren, aber der Muslim ist durch den Glauben zu sozialen Spenden verpflichtet. Der Christ nicht.
Man könnte die Kopfsteuer als eine Art Ausgleich für die nicht gegebenen (Pflicht-)Almosen verstehen.
Im übrigen finde ich Diskriminierung, egal in welchem Kontext, nicht in Ordnung.


ballancer hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
Und was geschah mit ihnen nach der "Reconquista"?


Hat jemand bestritten, dass es auch Verbrechen unter christlicher Herrschaft gab? Relativieren diese andere Verbrechen?

Meine Antwort bezog sich ganz klar auf das Zitat deines Beitrages, in dem du eine (rhetorische ?)Frage stelltest.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
Wie viele Muslime gab es bis 1960 in Deutschland?


Relativ wenige. Was hat das zu bedeuten? Völkerwanderung?

Auch das liest sich im Kontext der von dir gestellten Frage.
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(A. H.)
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1319295) Verfasst am: 01.07.2009, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Zwei Punkte dazu:

1. Woher sollte diese außergewöhnliche Entwicklung denn ztu begründen sein, die nirgends sonst ihre Parallele hat? Ist die Aufklärung 'vom Himmel gefallen'? Oder hatte sie seine Basis in der mittelalterlichen Geistesgeschichte und der Reformation?



Ja klar.
Ohne Krieg, gebe es keine Friedensbewegung. Ohne Frauenunterdrückung keine Emanziaptionsbewegung. Ohne Sklaverei, keine Sklavenbefreiungsbewegung.
Mit den Augen rollen


Und haben wir diesen positiven Zustand - Frieden, Geschlechtergleichberechtigung, egalitäre Gesellschaften - ohne die entsprechenden Bewegungen irgendwo?



macht es denn Kriege positiv, weil sich in deren Folge Friendesbewegungen entwickelt haben?
ja natürlich, lass uns einen Atomkrieg starten damit den Überlebenden ein für alle mal klar wird das man nicht mit Kernwaffen spielt noc

Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

2. Wenn unsere Entwicklung von dir als positiv verstanden wird, warum werden dann diese Errungenschaften so schlecht verteidigt, in dem man einer Ideologie, die diese Errungenschaften radikal ablehnt, bereitwillig Tür und Tor öffnet, und sie geradezu einlädt, die Herrschaft zu übernehmen?


Ach, du sprichst bestimmt wieder vom Islam.
Wer ist denn "man", die dieser Ideologie Tür und Tor öffnet?
Wer ist "man", die sie einlädt die Herrschaft zu übernehmen?


Die aktuelle Mehrheitsgesellschaft, vertreten durch die Mehrheit im Parlament.


Jetzt erzähl doch nicht so einen Unsinn, ohne irgendeinen Beleg!
Also, wo lädt die Mehrheit des Parlamentes "den Islam" dazu ein, die Herrschaft zui übernehmen?
Ach komm du weist doch, Verrückte brauchen keinen Beleg.(und es braucht mir keiner erzählen zu wollen, das jemand der die Behauptung aufstellt, das Parlament wolle willentlich dem Islam die Macht übergeben, sei nicht verrückt(das ist 1a Alex-Jones-schwarze-Helicopter-der-CIA-verfolgen-mich-Wahnvorstellung))
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1319558) Verfasst am: 01.07.2009, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Zwei Punkte dazu:

1. Woher sollte diese außergewöhnliche Entwicklung denn ztu begründen sein, die nirgends sonst ihre Parallele hat? Ist die Aufklärung 'vom Himmel gefallen'? Oder hatte sie seine Basis in der mittelalterlichen Geistesgeschichte und der Reformation?



Ja klar.
Ohne Krieg, gebe es keine Friedensbewegung. Ohne Frauenunterdrückung keine Emanziaptionsbewegung. Ohne Sklaverei, keine Sklavenbefreiungsbewegung.
Mit den Augen rollen


Und haben wir diesen positiven Zustand - Frieden, Geschlechtergleichberechtigung, egalitäre Gesellschaften - ohne die entsprechenden Bewegungen irgendwo?


macht es denn Kriege positiv, weil sich in deren Folge Friendesbewegungen entwickelt haben?


Die Frage ist irrelevant, denn wenn es einen Mangel an Frieden und Freiheit mit und ohne Friedensbewegung gibt, dann ist es nicht die Frage, ob der Krieg die Friedensbewegung rechtfertigt. Denn die Friedensbewegung kann nur dann überzeugend sein, wenn sie eben nicht den Krieg in irgend einer Form rechtfertigt, sondern den Frieden als Wert etabliert.

Alchemist hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:

Alchemist hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:

2. Wenn unsere Entwicklung von dir als positiv verstanden wird, warum werden dann diese Errungenschaften so schlecht verteidigt, in dem man einer Ideologie, die diese Errungenschaften radikal ablehnt, bereitwillig Tür und Tor öffnet, und sie geradezu einlädt, die Herrschaft zu übernehmen?


Ach, du sprichst bestimmt wieder vom Islam.
Wer ist denn "man", die dieser Ideologie Tür und Tor öffnet?
Wer ist "man", die sie einlädt die Herrschaft zu übernehmen?


Die aktuelle Mehrheitsgesellschaft, vertreten durch die Mehrheit im Parlament.


Jetzt erzähl doch nicht so einen Unsinn, ohne irgendeinen Beleg!
Also, wo lädt die Mehrheit des Parlamentes "den Islam" dazu ein, die Herrschaft zui übernehmen?


Eine aktive Förderung von Missständen durch Verschweigen und Unter-den-Teppich-kehren von Problemen ist genau das. Böse

Alchemist hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Es wäre schön, wenn du das mal konkretisieren könntest, weil mir gerade niemand einfällt, der das möchte oder wo das gefordert oder gewünscht worden wäre.


Der Wunsch wird durch die praktische Politik und den Wirkungen aus dieser deutlich.

Dann wäre es doch ein leichtes das zu belegen.


1. Steigende Sozialausgaben durch immer höhere 'Integrationsaufwendungen'.
2. Perspektivlosigkeit der Integration durch fehlende Integrationsbereitschaft. Die Studien werden ständig veröffentlicht.
3. Anstieg der Gewaltkriminalität mit hohem, weit überproportionalen Anteil an 'südländischen' Tätern
4. Verfall des Schulsystem mit großem Anteil von nicht bildungsbereiten Schülern.
5. Starkes Anwachsen von Parallelgesellschaften und No-Go-Areas

Dies alles hat zu keinen überzeugendes Maßnahmen in der Politik gefunden.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1319566) Verfasst am: 01.07.2009, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

wie kommt es eigentlich, dass deine Postings in mir eine solche Wut auslöen? ich verstehe das nicht. so etwas habe ich noch nie gehabt bei einem user.

Vielleicht liegt es an deiner arroganten Art oder einfach nur daran, dass du einen solch unglaublich grossen Blödsinn schreibst.
Ich werde versuchen mich erstmal zu beruhigen, vielleicht werde ich dann nochmal das Thema betreffend antworten
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1319569) Verfasst am: 01.07.2009, 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
wie kommt es eigentlich, dass deine Postings in mir eine solche Wut auslöen?


Das ist Verzweiflung, weil man gegenüber Ignoranz völlig ohnmächtig ist.
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1319631) Verfasst am: 01.07.2009, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
wie kommt es eigentlich, dass deine Postings in mir eine solche Wut auslöen?


Das ist Verzweiflung, weil man gegenüber Ignoranz völlig ohnmächtig ist.


Vor allem gegen die eigene ... zynisches Grinsen
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1319675) Verfasst am: 01.07.2009, 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde das eigentlich ziemlich unerheblich ob das Christentum oder der Islam sich schlimmer aufgeführt hat.

Zwei Experimente, Tausende von externen Parametern und eine völlig unklare Skala. Was soll dabei schon groß rauskommen?
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1319729) Verfasst am: 01.07.2009, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
wie kommt es eigentlich, dass deine Postings in mir eine solche Wut auslöen?


Das ist Verzweiflung, weil man gegenüber Ignoranz völlig ohnmächtig ist.


Vor allem gegen die eigene ... zynisches Grinsen


Genau das meinte ich. Das ist doch keine Ebene, auf der man kommunizieren kann und will.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1319754) Verfasst am: 01.07.2009, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:

1. Woher sollte diese außergewöhnliche Entwicklung denn ztu begründen sein, die nirgends sonst ihre Parallele hat? Ist die Aufklärung 'vom Himmel gefallen'? Oder hatte sie seine Basis in der mittelalterlichen Geistesgeschichte und der Reformation?

Du willst mir sicher nicht die mittelalterliche Kirche als Geburtshelfer der Aufklärung verkaufen. Das laß aber nicht den Papst hören!
Zitat:

2. Wenn unsere Entwicklung von dir als positiv verstanden wird, warum werden dann diese Errungenschaften so schlecht verteidigt, in dem man einer Ideologie, die diese Errungenschaften radikal ablehnt, bereitwillig Tür und Tor öffnet, und sie geradezu einlädt, die Herrschaft zu übernehmen?

Ich weiß, nur weil man paranoid ist, heißt das noch nicht, daß sie nicht hinter einem her sind! Übrigens, diese Art von Verfolgungswahn hat uns einen großen Teil der Terroristen erst beschert.
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1319778) Verfasst am: 01.07.2009, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
wie kommt es eigentlich, dass deine Postings in mir eine solche Wut auslöen?


Das ist Verzweiflung, weil man gegenüber Ignoranz völlig ohnmächtig ist.


Vor allem gegen die eigene ... zynisches Grinsen


Genau das meinte ich. Das ist doch keine Ebene, auf der man kommunizieren kann und will.


Stimmt.

Aber falls du dich mal dazu entschließen willst, deine Ignoranz zu hinterfragen, so bin ich gerne gesprächsbereit. Cool

Als kleine Übung wäre es dann sinnvoll, einen inhaltlichen und offenen Beitrag - anstelle von ausschließlichen Meta-Beträgen - zu posten. Vielleicht hilft auch die Idee, dass das eigene Denken nicht normativ die Wirklichkeit konstituiert, sondern nur ein Perspektive ist, die eben auch irrtumsbehaftet sein kann. zwinkern
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
Beiträge: 4767

Beitrag(#1319781) Verfasst am: 01.07.2009, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Ich finde das eigentlich ziemlich unerheblich ob das Christentum oder der Islam sich schlimmer aufgeführt hat.

Zwei Experimente, Tausende von externen Parametern und eine völlig unklare Skala. Was soll dabei schon groß rauskommen?


Für mich ist es auch nicht die Frage, ob oder was schlimmer war, sondern zu verstehen, wie sich Geistesgeschichte und auch meine Identitäts-Entwicklung und Denken zutrug. Ich verstehe mich auch als Mensch in der Geschichte, die mit bestimmten kulturellen und geistesgeschichtlichen 'Assets' arbeiten kann.

Und auch ist wichtig, was diese Werte, die ich auch als wichtig und schützenswert halte, vor Gefahren bewahrt.

Unter diesem Gesichtspunkt kann eine vergleichende Geschichtsbetrachtung aufschlussreich sein. Wie sonst kann man spezifische Einflüsse und Wirkungen von unspezifischen trennen?
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Zuletzt bearbeitet von ballancer am 01.07.2009, 22:51, insgesamt einmal bearbeitet
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
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Beitrag(#1319790) Verfasst am: 01.07.2009, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

1. Woher sollte diese außergewöhnliche Entwicklung denn ztu begründen sein, die nirgends sonst ihre Parallele hat? Ist die Aufklärung 'vom Himmel gefallen'? Oder hatte sie seine Basis in der mittelalterlichen Geistesgeschichte und der Reformation?

Du willst mir sicher nicht die mittelalterliche Kirche als Geburtshelfer der Aufklärung verkaufen. Das laß aber nicht den Papst hören!


Ich bin nicht deswegen aus der RKK ausgetreten, weil ich den Papst nicht respektieren würde, aber will ich ihn keineswegs als unbedingte Autorität anerkenne. Darüber hinaus vermute ich eher, dass wir hierin völlig einer Meinung sind.

Aber wenn du meinst, dass die mittelalterliche Kirche nicht Geburtshelfer der Aufklärung sei, dann brauchst du allerdings gute Gründe, denn die geschichtlichen Abläufe legen genau das nahe. Lehrt nicht das Verständnis der Geschichtswissenschaften, dass manche Entwicklungen über lange Wirkketten verfolgt werden können?

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

2. Wenn unsere Entwicklung von dir als positiv verstanden wird, warum werden dann diese Errungenschaften so schlecht verteidigt, in dem man einer Ideologie, die diese Errungenschaften radikal ablehnt, bereitwillig Tür und Tor öffnet, und sie geradezu einlädt, die Herrschaft zu übernehmen?

Ich weiß, nur weil man paranoid ist, heißt das noch nicht, daß sie nicht hinter einem her sind! Übrigens, diese Art von Verfolgungswahn hat uns einen großen Teil der Terroristen erst beschert.


Verfolgungswahn ist deklariert als die Angst vor Gefahren, die nicht real sind. Das Gegenbeispiel ist das Ignorieren von echten Gefahren, die eben die Katastrophe erst herauf beschwört. Das ist töricht. Oft werden Chamberlains Friedensabkommen mit Hitler als ein Beispiel dafür gesehen. Aber es gibt noch viele geschichtliche Beispiele.

Net ist die Metapher über 'Appeasement': Man füttert das Krokodil in der Hoffnung, dass es einen erst zuletzt frisst.

Nun kannst du gerne darlegen, warum du die Gefahren, die ich nannte, für nicht real hältst ...
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MountainKing
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Beitrag(#1319792) Verfasst am: 01.07.2009, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sind Faschismus, Kommunismus, Antisemitismus in all ihren Spielarten dann eigentlich auch der spezifisch christlich geprägten Geistesgeschichte und damit letztlich dem Christentum zu "danken"?
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Kramer
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Beitrag(#1319812) Verfasst am: 01.07.2009, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Aber falls du dich mal dazu entschließen willst, deine Ignoranz zu hinterfragen, so bin ich gerne gesprächsbereit. Cool


Als ob ich nicht wüsste, worauf das hinausläuft.

Du siehst, ich bin durchaus lernfähig.
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ballancer
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Anmeldungsdatum: 27.05.2007
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Beitrag(#1319829) Verfasst am: 01.07.2009, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
Sind Faschismus, Kommunismus, Antisemitismus in all ihren Spielarten dann eigentlich auch der spezifisch christlich geprägten Geistesgeschichte und damit letztlich dem Christentum zu "danken"?


Gute Frage. Wollen wir dem einmal nachgehen:

1. Faschismus

Diese Lehre knüpft bei den Diktatoren der Antike an. Man glaubte, durch einen autoritren Herrscher eben als Staat handlungsfähiger zu werden und damit Größe zu erzeugen. Die Rechte einzelner wurde diesem Ideal untergeordnet. Der Faschismus ist totalitär und nimmt Menschen in einem Gesamternwurf gefangen, die der christlichen Vorstellung entgegen stehen, die die spirituelle Herrschaft bei Gott alleine sieht.

Nicht-totalitäre Staaten werden kompatibel zum Christentum verstanden, denn Jesus sagte: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Die staatliche Ordnung, sofern sie eben das Gute belohnt und das Böse bestraft, wird auch dann als willkommen betrachtet, wenn diese ohne Gottesbezug seine Aufgabe erledigt.

Die Bezüge zur christlichen Lehre sind marginal oder schlicht konträr. Dennoch versuchten totalitäre Regime faschistischer Prägung stets, Christen und die Kirche für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Die Politik der Kirchen ließ auch oftmals einiges an Klarheit vermissen und paktierte teilweise mit faschistischen Regimen.

Da keine direkten Bezüge hergestellt werden können, ist hier die Bedeutung des Christentums zum Entstehen des Faschismus eher als sekundär einzuschätzen.

2. Kommunismus

Die Idee des Kommunismus basiert auf der Gerechtigkeit und der Gemeinschaft, die stark an die Urgemeinde erinnert. Jeder sollte sich als Bruder verstehen, Eigentum gemeinschaftlich genutzt werden, jeder sollte seinen Beitrag zum Gemeinwesen beisteuern. Diese Ähnlichkeiten sind auffällig.

Der Kommunismus trennte sich jedoch sehr schnell vom spirituellen Überbau des Christentums und ersetzte dies durch eine säkulare Gesellschaftstheorie, die dann grandios scheiterte. Der Kommunismus ist in seiner totalitären Ausprägung natürlich selber wiederum antichristlich.

Es ist m.E. zulässig, den Kommunismus als eine Auswirkung eines säkularisierten Christentums zu verstehen, das sich stark auf einige Werte bezog, aber die entscheidenden Deutungen konträr beantwortete.

3. Antisemitismus

Antisemitismus kommt in unterschiedlichen Ausprägungen daher: Religiös - kulturell und rassistisch.

3.1 Antisemitismus: Religiös - kulturell

Es ist ein weltweit zu beobachtendes Phänomen, dass sich Kulturen vor allem dann fremdenfeindlich verhalten, wenn sie sich bedroht fühlen. Dies mag echte oder irrationale Ursachen haben. Wichtig für diesen Mechanismus ist die Identifikation des Anderen als eben bedrohlich. Und hier werden Merkmale der in Frage kommenden Gruppe besonders als Kriterium heran gezogen.

Im Besonderen trifft dies bei Juden im christlichen Kulturkreis mit einer tragischen Argumentation zu. Im Mittelalter, dass den Menschen in mancherlei Gefahren, Seuchen und Hungersnöten existenziell verunsicherte, bieten sich Juden, die sich erkennbar von der Mehrheitsgesellschaft absonderten, als Sündenböcke an. Soweit handelt es sich um noch kein spezifisch christliches Phänomen.

Die gespaltene Haltung der spätmittelalterlichen Christenheit kann an der Haltung Luthers erkannt werden. Während der junge Luther in den Juden eher irrende Brüder sah, die er missionarisch erreichen wollte, verhärtet sich seine Haltung, als er die Erfolglosigkeit seiner Bemühungen erkennen muss und seinerseits Anfeindungen von Juden für unerträglich hielt. Dadurch kam es bei einem erschütternd unreflektierten Luther der späteren Jahre zu äußerst unerfreulichen judenfeindlichen Aussagen. Jedoch hatte er nie ein ontisches Urteil über die Juden schlechthin, sondern blieb offen gegenüber Juden, die sich bekehrten.

Die judenfeindlichen Aussagen Luthers bleiben ein Schandfleck in der Hinterlassenschaft dieses großen Reformators, die vor allem durch seine späte Instrumentalisierung zu großem Schaden führte. Die lutherischen Kirchen distanzierten sich ausdrücklich von diesen Positionen.

3.2 Antisemitismus: Rassistisch

Die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts intensivierte Denkrichtung des Rassismus, die durch den Darwinismus Vorschub erhielt, hat eine völlig andere Qualität. Hier ging es weder um Glauben, noch um Kultur, sondern um Seinskategorien. Der 'ewige' Jude sei kontaminiert, selbst wenn er nur Juden irgendwo in der Vorfahrenkette hätte. Seine kulturelle Positionierung und seine religöse Glaubenseinstellung waren hier bedeutungslos. Dies kann man sehen, dass auch bekehrte Juden, z.B. Edith Stein, in gleicher Weise verfolgt wurden. Erst diese irreversibele Zuordnung führte zu der bekannten Totalität des Holocausts. Hier haben wir eine Qualität, die christlichem Denken völlig fremd ist.
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MountainKing
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Beitrag(#1319855) Verfasst am: 02.07.2009, 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

Also kurz gesagt: da das Christentum per definition nichts enthält, was wir als negativ betrachten, kann auch nichts, was wir als negativ betrachten, mit christlicher Geistesgeschichte zu tun haben, selbst wenn die betreffenden handelnden Personen sich selbst explizit als Christen verstanden und als solche agiert haben sollten. Bei positiv gewerteten Dingen ist es andererseits aber nicht nötig, dass ein solcher direkter Bezug vorhanden ist oder von den Handelnden hergestellt wurde, es wird einfach unter christlichen Einfluss subsumiert (wie beispielsweise wissenschaftliche Erkenntnisse oder moralisches Handeln von Atheisten). So ungefähr hatte ich mir deine Trennung zwischen "spezifischen und unspezifischen" Einflüssen auch vorgestellt.

ballancer hat folgendes geschrieben:

Da keine direkten Bezüge hergestellt werden können, ist hier die Bedeutung des Christentums zum Entstehen des Faschismus eher als sekundär einzuschätzen.


Welcher Geistesgeschichte, wenn nicht einer christlich geprägten soll das denn dann entsprungen sein? Wieso geht es in dem Fall dann plötzlich um direkte Bezüge zum Christentum, wenn du sonst doch großzügig alles, was im christlichen Regionen geleistet wurde zum Ergebnis dieser Geistesgeschichte erklärst.


ballancer hat folgendes geschrieben:
Der Kommunismus trennte sich jedoch sehr schnell vom spirituellen Überbau des Christentums und ersetzte dies durch eine säkulare Gesellschaftstheorie, die dann grandios scheiterte. Der Kommunismus ist in seiner totalitären Ausprägung natürlich selber wiederum antichristlich.


Gerade in dieser Totalität und dem daraus erwachsenden Anspruch ist er eben dies gerade nicht.


ballancer hat folgendes geschrieben:
Es ist ein weltweit zu beobachtendes Phänomen, dass sich Kulturen vor allem dann fremdenfeindlich verhalten, wenn sie sich bedroht fühlen. Dies mag echte oder irrationale Ursachen haben. Wichtig für diesen Mechanismus ist die Identifikation des Anderen als eben bedrohlich. Und hier werden Merkmale der in Frage kommenden Gruppe besonders als Kriterium heran gezogen.

Im Besonderen trifft dies bei Juden im christlichen Kulturkreis mit einer tragischen Argumentation zu. Im Mittelalter, dass den Menschen in mancherlei Gefahren, Seuchen und Hungersnöten existenziell verunsicherte, bieten sich Juden, die sich erkennbar von der Mehrheitsgesellschaft absonderten, als Sündenböcke an. Soweit handelt es sich um noch kein spezifisch christliches Phänomen.


Du unterschlägst hierbei die antisemitischen Aussagen des Neuen Testamentes und wenn der Vorwurf der Ermordung des Gottessohnes Jesus an die Juden kein spezifisch christliches Phänomen sein soll, dann weiss ich auch nicht, was eines ist. Ebenso fehlt das genauso spezifische Problem, dass die schiere Existenz der Juden die christliche Lehre in Frage stellte, verstärkt noch dadurch, dass sie sich erdreisteten, nach dem AT sogar noch weitere schriftliche Überlieferungen zu besitzen, das NT aber nicht anzuerkennen.

ballancer hat folgendes geschrieben:
Die judenfeindlichen Aussagen Luthers bleiben ein Schandfleck in der Hinterlassenschaft dieses großen Reformators, die vor allem durch seine späte Instrumentalisierung zu großem Schaden führte. Die lutherischen Kirchen distanzierten sich ausdrücklich von diesen Positionen.


Ja, quasi direkt nach seinem Tod... Die religiöse Judenfeindschaft auf Luther und psychologische Erklärungen (Sündenbock) zu reduzieren und die seit ein paar Jahren eingenommene kritische Haltung als die eigentlich immer vertretene zu verkaufen ist schon ein starkes Stück (aber natürlich im Rahmen des Eingangsszenarios "plausibel").


ballancer hat folgendes geschrieben:
Die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts intensivierte Denkrichtung des Rassismus, die durch den Darwinismus Vorschub erhielt, hat eine völlig andere Qualität. Hier ging es weder um Glauben, noch um Kultur, sondern um Seinskategorien. Der 'ewige' Jude sei kontaminiert, selbst wenn er nur Juden irgendwo in der Vorfahrenkette hätte. Seine kulturelle Positionierung und seine religöse Glaubenseinstellung waren hier bedeutungslos. Dies kann man sehen, dass auch bekehrte Juden, z.B. Edith Stein, in gleicher Weise verfolgt wurden. Erst diese irreversibele Zuordnung führte zu der bekannten Totalität des Holocausts. Hier haben wir eine Qualität, die christlichem Denken völlig fremd ist.


Nein. Diese Konstruktion gab es - wie nahezu alles, was "moderne" Judenfeindschaft betrifft - schon Jahrhunderte vorher im christlichen Kontext, speziell in Spanien (limpieza de sangre). Dass die Bibel grundsätzlich auch rassistische Komponenten enthält, sieht man bereits an der Konstruktion und Hervorgehobenheit von Abstammung und Verwandschaft, was zwar keineswegs spezifisch christlich ist, aber problemlos kompatibel mit rassistischen Sichtweisen.
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Alchemist
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Beitrag(#1319885) Verfasst am: 02.07.2009, 07:24    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem ich nun eine Nacht drüber geschlafen habe, kam ich zu dem Entschluss b. ab sofort einfach zu ignorieren. Mit dieser Maßnahme wird es mir in Zukunft sicherlich wieder mehr Spass machen im FGH.
Meine Zeit ist mir zu kostbar, als dass ich sie mit ausländerfeindlichen Stammtischparolen verbringen müsste.

P.S. Wie einige von euch vielleicht wissen, sind meine Eltern Ausländer. Vielleicht ist mir gestern deshalb so der Kragen geplatzt.
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Alchemist
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Beitrag(#1319886) Verfasst am: 02.07.2009, 07:25    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
Also kurz gesagt: da das Christentum per definition nichts enthält, was wir als negativ betrachten, kann auch nichts, was wir als negativ betrachten, mit christlicher Geistesgeschichte zu tun haben, selbst wenn die betreffenden handelnden Personen sich selbst explizit als Christen verstanden und als solche agiert haben sollten. Bei positiv gewerteten Dingen ist es andererseits aber nicht nötig, dass ein solcher direkter Bezug vorhanden ist oder von den Handelnden hergestellt wurde, es wird einfach unter christlichen Einfluss subsumiert (wie beispielsweise wissenschaftliche Erkenntnisse oder moralisches Handeln von Atheisten). So ungefähr hatte ich mir deine Trennung zwischen "spezifischen und unspezifischen" Einflüssen auch vorgestellt.[...]


Scheint die gleiche Methodik zu sein, wie bei seinen Bibelauslegungen Schulterzucken
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Alchemist
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Beitrag(#1319889) Verfasst am: 02.07.2009, 07:33    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:


ballancer hat folgendes geschrieben:
Die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts intensivierte Denkrichtung des Rassismus, die durch den Darwinismus Vorschub erhielt, hat eine völlig andere Qualität. Hier ging es weder um Glauben, noch um Kultur, sondern um Seinskategorien. Der 'ewige' Jude sei kontaminiert, selbst wenn er nur Juden irgendwo in der Vorfahrenkette hätte. Seine kulturelle Positionierung und seine religöse Glaubenseinstellung waren hier bedeutungslos. Dies kann man sehen, dass auch bekehrte Juden, z.B. Edith Stein, in gleicher Weise verfolgt wurden. Erst diese irreversibele Zuordnung führte zu der bekannten Totalität des Holocausts. Hier haben wir eine Qualität, die christlichem Denken völlig fremd ist.


Nein. Diese Konstruktion gab es - wie nahezu alles, was "moderne" Judenfeindschaft betrifft - schon Jahrhunderte vorher im christlichen Kontext, speziell in Spanien (limpieza de sangre). Dass die Bibel grundsätzlich auch rassistische Komponenten enthält, sieht man bereits an der Konstruktion und Hervorgehobenheit von Abstammung und Verwandschaft, was zwar keineswegs spezifisch christlich ist, aber problemlos kompatibel mit rassistischen Sichtweisen.


Übrigens erinnert mich das, was b. über "den ewigen Juden" schreibt doch sehr an den kontaminierten, ewig sündigen Menschen des christlichen Weltbildes.
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der kleine Fritz
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Beitrag(#1319927) Verfasst am: 02.07.2009, 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

ballancer hat folgendes geschrieben:
Verfolgungswahn ist deklariert als die Angst vor Gefahren, die nicht real sind.


Ja ja ballancer, schön hast du das gesagt....dann besteht demzufolge auch das Christentum aus Verfolgungswahn z. B. Angst vor Gottesstrafen!
Aber mach die keine Sorgen ...du hast da natürlich einen "Persilschein", bei der vielen Freizeit die du hier deinem "lieben Vater im Himmel" opferst!
Smilie Smilie
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und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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ballancer
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Beitrag(#1319936) Verfasst am: 02.07.2009, 09:06    Titel: Antworten mit Zitat

MountainKing hat folgendes geschrieben:
Also kurz gesagt: da das Christentum per definition nichts enthält, was wir als negativ betrachten, kann auch nichts, was wir als negativ betrachten, mit christlicher Geistesgeschichte zu tun haben, selbst wenn die betreffenden handelnden Personen sich selbst explizit als Christen verstanden und als solche agiert haben sollten.


Ist es dir nicht selber peinlich, so einen Unsinn zu posten? Ich habe eine Inhaltliche Analyse über die Vertretenen Ideologien und deren Übereinstimmung und Entwicklungslinien geliefert. Wenn du Argumente hättest, wären diese wohl gekommen. Statt dessen bringst du einen Unsinn, dass Inhalte durch Personen und Werturteile zu ersetzen seien. Ich sehe hier keinen intellektuellen Anspruch eines sachlichen Themenbezuges mehr.

MountainKing hat folgendes geschrieben:
Bei positiv gewerteten Dingen ist es andererseits aber nicht nötig, dass ein solcher direkter Bezug vorhanden ist oder von den Handelnden hergestellt wurde, es wird einfach unter christlichen Einfluss subsumiert (wie beispielsweise wissenschaftliche Erkenntnisse oder moralisches Handeln von Atheisten). So ungefähr hatte ich mir deine Trennung zwischen "spezifischen und unspezifischen" Einflüssen auch vorgestellt.


Hier wird nicht klar, was du eigentlich sagen willst. Die Zusammenhänge werden auf historische Wirkzusammenhänge untersucht. Argumente können diskutiert werden. Pausachalaussgen, die keine Klarheit und Argument haben, sind Leeraussagen.

MountainKing hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:

Da keine direkten Bezüge hergestellt werden können, ist hier die Bedeutung des Christentums zum Entstehen des Faschismus eher als sekundär einzuschätzen.


Welcher Geistesgeschichte, wenn nicht einer christlich geprägten soll das denn dann entsprungen sein? Wieso geht es in dem Fall dann plötzlich um direkte Bezüge zum Christentum, wenn du sonst doch großzügig alles, was im christlichen Regionen geleistet wurde zum Ergebnis dieser Geistesgeschichte erklärst.


War das eine Frage? Ich habe geprüft, welche gemeinsamen Vorstellungen vorliewgen und wo inhaltliche Bezüge bestehen. Beim Faschismus fällt auf, dass er keine Schnittmenge mit der Christlichen Lehre hat. Wie willst du hier einen Bezug herstellen?

Hinsichtlich der Bildung von Nationalstaaten ist das Christentum wenig spezifisch. Es verweist auf das grundsätzliche Recht der Nationen, sich selbst zu organisieren, aber auch auf die grundsätzliche Gleichheit und Einheit aller, die sich im Glauben an Jesus Christus als Brüder erkennen. Das erinnert eben weit mehr an eine sozialistische Internationale als an einen nationalstaatlichen Faschismus. Ebenso wird die Funktion des Staates als Sicherer des Rechts verstanden - das passt nicht zur Willkür-Herrschaft des Faschismus.

Dennoch wäre dein Argument, dass sich der Faschismus im Christlichen Kulturkreis entwickelte ein beachtenswertes, wenn er denn spezifisch für den Kulturkreis wäre. Das allerdings kann nicht festgestellt werden. Denn faschistoide Tendenzen - ob Durchsetzung von aristokratischen Herrschaftsansprüchen mit Gewalt oder die Beschwörung einer völkischen Einheit mit entsprechender Symbolik - finden wir kulturübergreifend. Die Ausprägung unter Mussolini mag spezifika enthalten haben, die einzigartig sein mögen, aber es ist abstrahiert nichts erkennbar, was einen unmittelbaren Bezug zur christlichen Kultur ermöglicht hätte.

Ausschließlich der indirekte Bezug zur geschichtlichen Entwicklung der Natoinalstaaten und zur Volksidee, die eben nicht mehr auf angestammte Herrschaftsstrukturen aufbaute, und die Voraussetzung der italienischen Ausprägung des Faschismus wurde kann man einen sehr entfernten Bezug herstellen. Andererseits fällt aber das Fehlen einer Schnittmenge der inhaltlichen Positionen auf.

MountainKing hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Der Kommunismus trennte sich jedoch sehr schnell vom spirituellen Überbau des Christentums und ersetzte dies durch eine säkulare Gesellschaftstheorie, die dann grandios scheiterte. Der Kommunismus ist in seiner totalitären Ausprägung natürlich selber wiederum antichristlich.


Gerade in dieser Totalität und dem daraus erwachsenden Anspruch ist er eben dies gerade nicht.


Häh?


MountainKing hat folgendes geschrieben:
ballancer hat folgendes geschrieben:
Es ist ein weltweit zu beobachtendes Phänomen, dass sich Kulturen vor allem dann fremdenfeindlich verhalten, wenn sie sich bedroht fühlen. Dies mag echte oder irrationale Ursachen haben. Wichtig für diesen Mechanismus ist die Identifikation des Anderen als eben bedrohlich. Und hier werden Merkmale der in Frage kommenden Gruppe besonders als Kriterium heran gezogen.

Im Besonderen trifft dies bei Juden im christlichen Kulturkreis mit einer tragischen Argumentation zu. Im Mittelalter, dass den Menschen in mancherlei Gefahren, Seuchen und Hungersnöten existenziell verunsicherte, bieten sich Juden, die sich erkennbar von der Mehrheitsgesellschaft absonderten, als Sündenböcke an. Soweit handelt es sich um noch kein spezifisch christliches Phänomen.


Du unterschlägst hierbei die antisemitischen Aussagen des Neuen Testamentes und wenn der Vorwurf der Ermordung des Gottessohnes Jesus an die Juden kein spezifisch christliches Phänomen sein soll, dann weiss ich auch nicht, was eines ist. Ebenso fehlt das genauso spezifische Problem, dass die schiere Existenz der Juden die christliche Lehre in Frage stellte, verstärkt noch dadurch, dass sie sich erdreisteten, nach dem AT sogar noch weitere schriftliche Überlieferungen zu besitzen, das NT aber nicht anzuerkennen.


Ich sehe in den sogenannten 'antisemitischen Aussagen des NT' eine aufgesetzte spätere Wertzuweisung. Denn die Verfasser des NT waren fast ausschließlich Juden und haben im Kontext der Wortwahl nie eine antisemitische Position vertreten. Wie sollten sie auch, da der Anspruch, die Juden seien das auserwählte Volk Gottes, dass schließlich aus Jesus hervorbrachte, stets im NT bestätigt wurde. diese sogenannten antisemitischen Aussagen kennzeichnen lediglich inhaltliche antichristliche Positionen, keine völkischen Kategorien.

Theologische Differenzen sind jedoch kein Antisemitismus.

MountainKing hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:
Die judenfeindlichen Aussagen Luthers bleiben ein Schandfleck in der Hinterlassenschaft dieses großen Reformators, die vor allem durch seine späte Instrumentalisierung zu großem Schaden führte. Die lutherischen Kirchen distanzierten sich ausdrücklich von diesen Positionen.


Ja, quasi direkt nach seinem Tod... Die religiöse Judenfeindschaft auf Luther und psychologische Erklärungen (Sündenbock) zu reduzieren und die seit ein paar Jahren eingenommene kritische Haltung als die eigentlich immer vertretene zu verkaufen ist schon ein starkes Stück (aber natürlich im Rahmen des Eingangsszenarios "plausibel").


Was soll der Unsinn? Ich habe nichts dergleichen geschrieben. Aber Strohmänner sind ja bekanntlich deine beliebtesten Bastelobjekte.

MountainKing hat folgendes geschrieben:

ballancer hat folgendes geschrieben:
Die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts intensivierte Denkrichtung des Rassismus, die durch den Darwinismus Vorschub erhielt, hat eine völlig andere Qualität. Hier ging es weder um Glauben, noch um Kultur, sondern um Seinskategorien. Der 'ewige' Jude sei kontaminiert, selbst wenn er nur Juden irgendwo in der Vorfahrenkette hätte. Seine kulturelle Positionierung und seine religöse Glaubenseinstellung waren hier bedeutungslos. Dies kann man sehen, dass auch bekehrte Juden, z.B. Edith Stein, in gleicher Weise verfolgt wurden. Erst diese irreversibele Zuordnung führte zu der bekannten Totalität des Holocausts. Hier haben wir eine Qualität, die christlichem Denken völlig fremd ist.


Nein. Diese Konstruktion gab es - wie nahezu alles, was "moderne" Judenfeindschaft betrifft - schon Jahrhunderte vorher im christlichen Kontext, speziell in Spanien (limpieza de sangre). Dass die Bibel grundsätzlich auch rassistische Komponenten enthält, sieht man bereits an der Konstruktion und Hervorgehobenheit von Abstammung und Verwandschaft, was zwar keineswegs spezifisch christlich ist, aber problemlos kompatibel mit rassistischen Sichtweisen.


Das Argument ist näher zu prüfen. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus_(bis_1945)

Zitat:
Das kirchliche Mittelalter hatte Juden prinzipiell eine jenseitige Erlösung offengehalten, die sie durch die Taufe schon in diesem Leben erreichen konnten. Deshalb wurden jüdische Gemeinden zeitweise geduldet und von manchen Päpsten und Kaisern ausdrücklich geschützt. Freiwillig getaufte Juden waren vor weiterer Verfolgung meist relativ sicher. Nur bei Zwangstaufen behielten andere Christen Vorbehalte gegen sie: besonders in Spanien. Nach der Massenvertreibung der spanischen Juden durch das Alhambra-Edikt von 1492 verfolgte die spanische Inquisition die im Land gebliebenen „Conversos“ als „Schweine“ (marranos) und begründete dies mit dem rassistischen Ideal der „Reinheit des Blutes“ (limpieza de sangre).

Dieses Muster wiederholte sich im 19. Jahrhundert gegen die Judenemanzipation.


Aus diesem Absatz ist allerdings nicht erkennbar, in wie weit der Rassismus originär aus der Bibel begründet werden kann. Auch folgender, noch deutlicherer Abschnitt zeigt das nicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Antijudaismus_im_Mittelalter#Inquisition_in_Spanien

Zitat:
Diese Hetzjagd erreichte mit Tomas de Torquemada ihren Höhepunkt, der das Ideal der „limpieza de sangre“ (span. für Reinheit des Blutes) aufstellte: Nur reinblütige Spanier ohne jüdische oder maurische Vorfahren galten als vertrauenswürdig. Damit wurde erstmals die Judenfeindschaft von ihrer bisherigen religiösen Begründung gelöst und mit der Abstammung gerechtfertigt - ein Rassismus avant la lettre.


In der Tat wäre die ein Schuss, der in die falsche Richtung losgegangen wäre, denn Spanier werden in der Bibel ebensowenig wie Deutsche erwähnt. Hier stößt die Nichterwähnung eines Volkes eher auf eine Zurückweisung rassistischer Ansprüche. Somit können rassistische Gedanken eben nicht aus der Bibel begründet werden.

Im AT besteht allerdings ein starker Bezug zu den Begriffen der Ahnenreihe, (erwähltes) Volk und ähnliches, dass einen rassistischen Bezug vermuten lässt. Allerdings wurde der Blutsbezug auch im AT nicht sehr eng gezogen. So wurde Rahab, die als Hure im feindlichen Jericho galt, aber auch andere Nichtjuden, ein Ehrenplatz in der Geschichte und ein Platz im Stammbaum Davids und Jesus zugewiesen. Im NT wurde schließlich der Volksbegriff von der Blutsbindung weg durch die Glaubensbindung ersetzt und damit rein spirituell aufgefasst.
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Beitrag(#1319940) Verfasst am: 02.07.2009, 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:

Übrigens erinnert mich das, was b. über "den ewigen Juden" schreibt doch sehr an den kontaminierten, ewig sündigen Menschen des christlichen Weltbildes.


Immerhin hat deine Ankündigung von 07:24 fast 9 Minuten gehalten. Auf den Arm nehmen
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