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Gott würfelt doch! Quanten-Physiker zweifeln an verborgenen Variablen
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1334532) Verfasst am: 26.07.2009, 16:02    Titel: Gott würfelt doch! Quanten-Physiker zweifeln an verborgenen Variablen Antworten mit Zitat

Gott würfelt nicht - diese Bemerkung, die Albert Einstein zugeschrieben wird, formuliert dessen Ablehnung der Quantenphysik, die die Zustände von Elementarteilchen nicht exakt, sondern mittels Wahrscheinlichkeiten beschriebt.

Nun gibt es offenbar innerhalb der Quanten-Physiker einen Streit darüber, ob Quantenphänomenen grundsätzlich indeterminiert seien, also zufällig, oder ob es verborgene Variablen gäbe, die, wären sie denn bekannt, exakte Vorhersagen ermöglichten.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,637653,00.html

Vor der dazu gehörigen Diskussion auf Spiegel Online habe ich nur soviel verstanden, daß ich fachlich nichts verstanden habe, und daß sich in diese Fachdiskussion immer wieder weltanschauliche Frage hineingedrängen, die nach meiner Ansicht da nicht hingehören.

Für mich als physikalischen Laien bleibt nur folgendes: Wissenschaftlich belegt ist offenbar der Indeterminismus der Quanten-Physik. Einwände dagegen können sich nicht auf beobachtbare Fakten stützen und speisen sich eher aus philosophischen oder religiösen Grundanschauungen, die in einer Wissenschaft nichts zu suchen haben. Unterhalb einer bestimmten Ebene der physikalischen Erscheinungen ist besitzt Universum offenbar nicht mehr exakt beschreibbaren Eigenschaften, sondern eher Wahrscheinlichkeiten, die jeder Anschaulichkeit entbehren.

Das ist für sich genommen nicht schlimm. Am täglichen Leben von uns Nicht-Physikern ändert sich überhaupt nichts, eine Kaffeetasse bleibt eine Kaffeetasse, es sei denn, man würde auf bestimmte Eigenschaften des uns umgebenden Universums eine Philosophie oder Religion gründen. Aber das ist spätestens seit Kopernikus keine gute Idee.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1334550) Verfasst am: 26.07.2009, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Der Spiegel wieder ...

Die Hypothese der verborgenen Variablen ist schon sehr lange vom Tisch.

marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wissenschaftlich belegt ist offenbar der Indeterminismus der Quanten-Physik.

Ist er nicht. Der Indeterminismus ist eine der möglichen Deutungen - nicht die einzige. Und alle Deutungen haben etwas Metaphysisch-Unbefriedigendes:

- die Kopenhagener Deutung muß den (metaphysischen) "Echten Zufall" heranziehen und sich mit dessen Unerklärbarkeit zufriedengeben. Außerdem hat sie die unschöne Eigenschaft, eine letztlich willkürliche fundamentale Trennung zwischen Umgebung, Objekt und Beobachter zu vollziehen (sog. "Kollaps der Wellenfunktion").

- die multiversale Deutung hat all diese Nachteile nicht, dafür benötigt das Modell hier sehr viele im wesentlichen unzugängliche Paralleluniversen, was wiederum andere Physiker als "metaphysischen" Ballast ansehen. Diese Deutung ist deterministisch.

Beide Deutungen sagen (für Experimente in unserem Universum) exakt dasselbe voraus.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Shadaik
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Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1334567) Verfasst am: 26.07.2009, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Für mich als physikalischen Laien bleibt nur folgendes: Wissenschaftlich belegt ist offenbar der Indeterminismus der Quanten-Physik

Indeterminismus ist mE nicht wissenschaftlich belegbar.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1334572) Verfasst am: 26.07.2009, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Yet another Determinismus–Thread? Suspekt
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1334576) Verfasst am: 26.07.2009, 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Yet another Determinismus–Thread? Suspekt
Nein, Indeterminismus. determinismus kann man im gegensatz zu Indeterminismus nämlich auch wissenschaftlich diskutieren zwinkern
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1334582) Verfasst am: 26.07.2009, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Die Hypothese der verborgenen Variablen ist schon sehr lange vom Tisch.


Nach wem und wieso?
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"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1334589) Verfasst am: 26.07.2009, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, so ähnlich lief die Diskussion auf Spiegel Online auch, nur noch etwas chaotischer und mit mehr für mich unverständlichen Fachbegriffen. Sehr glücklich Eines der Mißverständnisse war wohl die Verwendung von Begriffen mal in naturwissenschaftlicher, mal in philosophischer Absicht. In- und Determinismus ist glaube ich so ein Stolperstein.
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Wohnort: München

Beitrag(#1334607) Verfasst am: 26.07.2009, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Der Spiegel wieder ...

Die Hypothese der verborgenen Variablen ist schon sehr lange vom Tisch.

marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wissenschaftlich belegt ist offenbar der Indeterminismus der Quanten-Physik.

Ist er nicht. Der Indeterminismus ist eine der möglichen Deutungen - nicht die einzige. Und alle Deutungen haben etwas Metaphysisch-Unbefriedigendes:

- die Kopenhagener Deutung muß den (metaphysischen) "Echten Zufall" heranziehen und sich mit dessen Unerklärbarkeit zufriedengeben. Außerdem hat sie die unschöne Eigenschaft, eine letztlich willkürliche fundamentale Trennung zwischen Umgebung, Objekt und Beobachter zu vollziehen (sog. "Kollaps der Wellenfunktion").

- die multiversale Deutung hat all diese Nachteile nicht, dafür benötigt das Modell hier sehr viele im wesentlichen unzugängliche Paralleluniversen, was wiederum andere Physiker als "metaphysischen" Ballast ansehen. Diese Deutung ist deterministisch.

Beide Deutungen sagen (für Experimente in unserem Universum) exakt dasselbe voraus.


hierzu hab ich mal ne frage, die ich wohl eh nie kapier,
bzw. die KI ist doch supi - was brauch ich mehr?

Also ...
das Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment, is ja auch laut MWI plausibel erklärt.
Nur und hier kapier ich nie. Interferenz sagt doch das die MWI mit dieser Welt nachweislich wechselwirken ... deswegen ja Interferenz
Andererseits fällt dann im gleichen Atemzug immer wieder sowas wie "im wesentlichen unzugänglichen Paralleluniversen"
Was schirmt denn nun die anderen Universen von diesem ab, das die nur und ausschließlich in Doppelspaltexperimenten deutlich, also sichtbar wird, das es die geben KÖNNTE.
Gibbet in den MWI keine "nicht abschrimbare" Gravitation? bspw.
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Beitrag(#1334610) Verfasst am: 26.07.2009, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Der Spiegel wieder ...

Die Hypothese der verborgenen Variablen ist schon sehr lange vom Tisch.

marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wissenschaftlich belegt ist offenbar der Indeterminismus der Quanten-Physik.

Ist er nicht. Der Indeterminismus ist eine der möglichen Deutungen - nicht die einzige. Und alle Deutungen haben etwas Metaphysisch-Unbefriedigendes:

- die Kopenhagener Deutung muß den (metaphysischen) "Echten Zufall" heranziehen und sich mit dessen Unerklärbarkeit zufriedengeben. Außerdem hat sie die unschöne Eigenschaft, eine letztlich willkürliche fundamentale Trennung zwischen Umgebung, Objekt und Beobachter zu vollziehen (sog. "Kollaps der Wellenfunktion").

- die multiversale Deutung hat all diese Nachteile nicht, dafür benötigt das Modell hier sehr viele im wesentlichen unzugängliche Paralleluniversen, was wiederum andere Physiker als "metaphysischen" Ballast ansehen. Diese Deutung ist deterministisch.

Beide Deutungen sagen (für Experimente in unserem Universum) exakt dasselbe voraus.


Die beiden Deutungen sagen nicht das selbe voraus, weil die Mehrweltentheorie (- als bloße Hypothese! -) etwas ganz anderes voraus sagt.

Was Du meinst, ist wahrscheinlich: Beide Interpretationen beruhen auf denselben Beobachtungen.

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nocquae
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Beitrag(#1334614) Verfasst am: 26.07.2009, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die beiden Deutungen sagen nicht das selbe voraus, weil die Mehrweltentheorie etwas ganz anderes voraus sagt.

Was für eine stringente Argumentation. Dagegen kann man nichts einwenden …
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step
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Beitrag(#1334626) Verfasst am: 26.07.2009, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
hierzu hab ich mal ne frage, die ich wohl eh nie kapier, bzw. die KI ist doch supi - was brauch ich mehr?

Hab doch geschrieben, was an ihr stört.

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Also ... das Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment, is ja auch laut MWI plausibel erklärt.

Man könnte sogar sagen, es ist NUR in der MWI plausibel erklärt. Ist aber vielleicht Geschmackssache.

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Nur und hier kapier ich nie. Interferenz sagt doch das die MWI mit dieser Welt nachweislich wechselwirken ... deswegen ja Interferenz
Andererseits fällt dann im gleichen Atemzug immer wieder sowas wie "im wesentlichen unzugänglichen Paralleluniversen"

Nur bei kohärenten Zuständen vor dem berüchtigten "Kollaps der Wellenfunktion" sieht man sozusagen was von den Paralleluniversen, da dort die Wellenfunktion noch beide Anteile enthält. Unsere Welt ist aber weitgehend dekohärent.

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Was schirmt denn nun die anderen Universen von diesem ab, das die nur und ausschließlich in Doppelspaltexperimenten deutlich, also sichtbar wird, das es die geben KÖNNTE.

Die Dekohärenz. Kannst Du Dir wie eine Art Faktorisierung vorstellen.

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Gibbet in den MWI keine "nicht abschrimbare" Gravitation? bspw.

Das weiß man noch nicht, da man noch keine quantisierte Gravitationstheorie hat.
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step
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Beitrag(#1334627) Verfasst am: 26.07.2009, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Beide Deutungen sagen (für Experimente in unserem Universum) exakt dasselbe voraus.
Die beiden Deutungen sagen nicht das selbe voraus, ...

Dann gib doch mal ein Experiment an, für das die beiden Deutungen unterschiedliche Ergebnisse voraussagen.
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Skeptiker
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Beitrag(#1334629) Verfasst am: 26.07.2009, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
hierzu hab ich mal ne frage, die ich wohl eh nie kapier, bzw. die KI ist doch supi - was brauch ich mehr?

Hab doch geschrieben, was an ihr stört.

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Also ... das Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment, is ja auch laut MWI plausibel erklärt.

Man könnte sogar sagen, es ist NUR in der MWI plausibel erklärt. Ist aber vielleicht Geschmackssache.

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Nur und hier kapier ich nie. Interferenz sagt doch das die MWI mit dieser Welt nachweislich wechselwirken ... deswegen ja Interferenz
Andererseits fällt dann im gleichen Atemzug immer wieder sowas wie "im wesentlichen unzugänglichen Paralleluniversen"

Nur bei kohärenten Zuständen vor dem berüchtigten "Kollaps der Wellenfunktion" sieht man sozusagen was von den Paralleluniversen, da dort die Wellenfunktion noch beide Anteile enthält. Unsere Welt ist aber weitgehend dekohärent.

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Was schirmt denn nun die anderen Universen von diesem ab, das die nur und ausschließlich in Doppelspaltexperimenten deutlich, also sichtbar wird, das es die geben KÖNNTE.

Die Dekohärenz. Kannst Du Dir wie eine Art Faktorisierung vorstellen.

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
Gibbet in den MWI keine "nicht abschrimbare" Gravitation? bspw.

Das weiß man noch nicht, da man noch keine quantisierte Gravitationstheorie hat.


Gemach, gemach, die Weltformel ist im Anmarsch. Ick hör ihr schon trapsen ...-

@step: Jetzt mal im Ernst: das ist alles noch lange nicht so klar, wie Du schreibst. Etabliert ist in der Tat - wie der Strangeröffner schreibt - die KI und nicht ohne Grund.

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step
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Beitrag(#1334631) Verfasst am: 26.07.2009, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Etabliert ist in der Tat - wie der Strangeröffner schreibt - die KI und nicht ohne Grund.

Oho - ein Konservativer! Und kannst Du diesen Grund auch angeben?
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Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
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Beitrag(#1334731) Verfasst am: 26.07.2009, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Am Kopf kratzen
Also mit der Dekohärenz hab ich eigentlich kein Problem.

Nur die Kohärenz ... bist sicher das da ned von nem mathematischen Gespenst die Rede ist?

Also so mal nach dem Energiebetrag der Welle gefragt.
Wo nimmst denn die Energie her für ALLE Optionen ne Welt Parallel verwirklichen zu können.
Oder "eliminiert" die Faktorisierung die anderen Möglichkeiten? (doch KI)

Also wenn im Mikrokosmos ein Effekt sichtbar ist (Doppelspalt)
warum "schaukelt" der sich nicht bis auf ganz große Skalen auf.
(bzw. läßt sich da was verstärken? - ich fürchte aber die allmächtige Thermodynamik hat da was dagegen)

...
und mich stört nix an der KI -
aber ich bin wohl vom naturell her chaosaffin.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#1334788) Verfasst am: 27.07.2009, 03:43    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Die Hypothese der verborgenen Variablen ist schon sehr lange vom Tisch.


Ich bin kein Physiker, aber soweit ich weiß, kann an dieser Hypothese festgehalten werden, sofern das Lokalitätsprinzip aufgegeben wird, so wie dies in der bohmschen Mechanik der Fall ist.
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#1334791) Verfasst am: 27.07.2009, 04:23    Titel: Re: Gott würfelt doch! Quanten-Physiker zweifeln an verborgenen Variablen Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,637653,00.html


"'Modelle verborgener Variablen lehnen sich an unsere Alltagserfahrung an', erklärt Roos im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Ein Gegenstand habe bestimmte Eigenschaften, unabhängig davon, ob man sie messe oder nicht. 'Wenn es verborgene Variablen gäbe, dann würde dies bedeuten, dass Größen bereits festgelegt sind und eine Messung ihre Werte quasi ans Licht holt.'

Das Modell verborgener Variablen müsse jedoch auch erklären, warum man bei mehrmaliger Durchführung eines Quantenexperiments nicht stets dieselben Resultate erhalte, sagt Roos. Forscher sprechen vom sogenannten Indeterminismus der Quantenmechanik.

Weshalb beispielsweise ist der Spin eines immer auf gleiche Weise präparierten Quantensystems bei einer Messung +1/2 und bei einer anderen -1/2? Üblicherweise erklären Verfechter verborgener Variablen dies damit, dass Experimentalphysiker schlicht nicht in der Lage sind, Systeme so zu präparieren, dass sie bei wiederholten Messungen identische Messergebnisse liefern."

———
Sein heißt Eigenschaften haben, und physische Elementarteilchen hat es schon zu einer Zeit gegeben, als es noch Milliarden Jahre dauerte, bis der erste Quantenphysiker seine erste Messung vornahm.
Die Behauptung, physische Objekte wie die Elementarteilchen wären so lange in sich eigenschaftslos, bis sie von einem Physiker gemessen würden, erscheint mir vollkommen absurd.
Das würde ja bedeuten, dass es die Physiker sind, die der physischen Natur—deren evolutionäre Produkte sie ja selbst sind—ihre Eigenschaften verleihen. Das glaube wer will, ich jedenfalls nicht!
Die Physik und die Physiker als Schöpfer der Qualitäten des Physischen—was für ein (idealistischer) Quatsch!

"Was the world wave function waiting for millions of years until a single-celled creature appeared? Or did it have to wait a little longer for some more highly qualified measurer—with a Ph.D.?"

(Bell, J. S. "Quantum Mechanics for Cosmologists." In J. S. Bell, Speakable and Unspeakable in Quantum Mechanics, 2nd ed., 117-138. Cambridge: Cambridge University Press, 2004. p. 117)

Nun zur folgenden Frage:

"Weshalb beispielsweise ist der Spin eines immer auf gleiche Weise präparierten Quantensystems bei einer Messung +1/2 und bei einer anderen -1/2?"

Darauf kann man auch eine andere Antwort geben, als die, dass die Physiker außerstande seien, die Systeme bei Messwiederholungen in identischer Weise zu präparieren.
Philosophen wie Charles Martin und John Heil sind der Meinung, dass es "Eigenschaftsoszillationen" geben könnte. Das heißt, es könnte (um das obige Beispiel aufzugreifen) sein, dass der Spin eines Teilchens in bestimmten regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitabständen "hin und her flattert". Dies würde die unterschiedlichen Messergebnisse (+1/2 vs. -1/2) bei identisch präparierten Quantensystemen erklären und vor allem mit der Annahme vereinbar sein, dass die Teilchen zu jedem Zeitpunkt eine bestimmte Eigenschaft, z.B. Spin, besitzen. Die unterschiedlichen Messergebnisse kämen dann dadurch zustande, dass der Spin nach der ersten Messung (mehrmals) von +1/2 zu -1/2 (und zurück) "gependelt" und damit nicht gleich geblieben ist.

"Perhaps an account in terms of a primitive disposition flutter would help.
The disposition flutter is an ontologically primitive oscillator built into the basic and irreducible properties of the elementary particle itself rather than something fixed by hidden conditions outside the particle and its properties. Each flut of the flutter (oscillation) of the dispositions intrinsic to the properties of the particle, however unpredictable, would be an irreducible ontic ground for the manifestation of a determinate result. (...) The intrinsic disposition flutter itself is not a mutual manifestation of reciprocal dispositions partners, though the particular flut of a disposition flutter could, with its reciprocal partners, have a mutul manifestation.
A disposition flutter might occur too quickly to measure, thus appearing to be random or nondeterminate, or the disposition flutter might be intrinsically irregular, giving the impression of nondeterminateness.
If a disposition flutter is intrinsic, it is like other irreducible intrinsic factors for elementary and basic particles or aspects of spatiotemporal segments (if one exchanges particle theory for field theory): their presence and nature is not to be explained in terms of anything else. An account of this kind provides maximum determinacy."


(Martin, C. B. The Mind in Nature. Oxford: Oxford University Press, 2007. p. 73)

"What of 'probabilistic' causation: causal relations in which causes apparently yield effects only with a certain probability? The quantum theory seems to tell us that probabilistic causation is the rule rather than the exception. Philosophers who favor accounts of causation based on causal laws explain probabilistic causation by building probabilities into the laws. What might the analogue be for a disposition-based account? Here is one possibility. Every property has a perfectly definite dispositionality. This dispositionality will manifest itself in a definite way given particular kinds of reciprocal disposition partners (and in the absence of 'blockers'). How could probabilities enter the picture?
Suppose basic properties (or some of them) were oscillatory. Consider an apparent case of probabilistic causation. C's cause E's 60 percent of the time and F's 40 percent of the time under comparable conditions. Now, imagine two properties, C_1 and C_2, such that (1) E is a mutual manifestation of C_1 and reciprocal disposition partner P; (2) F is a mutual manifestation of C_2 and disposition partner P; (3) C_1 and C_2 oscillate: C_1 alternates with C_2 in such a way that, in general, any object possessing C_1 or C_2 will posses C_1 (but not C_2) about 60 percent of the time, and C_2 (but not C_1) about 40 percent of the time; (4) it is built into C_1 and C_2 that they oscillate in this way.
It might seem that shifting the locus of probability from causal transactions (or disposition manifestations) to properties gains us nothing. I am not so sure. Yes, property oscillation would be a surprising phenomenon. Oscillation strikes me as less surprising, however, than the idea that the very same properties, with the very same reciprocal disposition partners, manifest themselves differently on different occasions."


(Heil, John. Philosophy of Mind: A Contemporary Introduction. 2nd ed. New York: Routledge, 2004. p. 203)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1334795) Verfasst am: 27.07.2009, 04:41    Titel: Re: Gott würfelt doch! Quanten-Physiker zweifeln an verborgenen Variablen Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,637653,00.html

....Vor der dazu gehörigen Diskussion auf Spiegel Online habe ich nur soviel verstanden, daß ich fachlich nichts verstanden habe......



Das geht mir bei der Thematik ganz genauso, weshalb ich mich da weitgehend raushalte...


Das ist was fuer Physikcracks oder Schwurbler, ich kann da nicht mitstinken.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#1334830) Verfasst am: 27.07.2009, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Die Hypothese der verborgenen Variablen ist schon sehr lange vom Tisch.
Ich bin kein Physiker, aber soweit ich weiß, kann an dieser Hypothese festgehalten werden, sofern das Lokalitätsprinzip aufgegeben wird, so wie dies in der bohmschen Mechanik der Fall ist.

Die BM benötigt keine "verborgenen Variablen" im eigentlichen Sinne, auch wenn man das manchmal so liest. Nach meiner Erinnerung leidet sie aber an der besonderen Auszeichnung des Teilchen-Ortes und der damit verbundenen Schwierigkeit (oder ich meine sogar Unmöglichkeit), sie relativistisch zu formulieren.
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Yogosh
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Beitrag(#1334831) Verfasst am: 27.07.2009, 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

@Myron:
Die disposition flutters klingen für mich sehr nach einer ad hoc Annahme und außerdem nach einem Fall von there aint no difference that makes no difference.

Beide Einwände sind wohl ziemlich naheliegend. Weißt Du, wie ihnen begegnet wird?
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sponor
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Anmeldungsdatum: 16.05.2008
Beiträge: 1712
Wohnort: München

Beitrag(#1334852) Verfasst am: 27.07.2009, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Die Hypothese der verborgenen Variablen ist schon sehr lange vom Tisch.
Ich bin kein Physiker, aber soweit ich weiß, kann an dieser Hypothese festgehalten werden, sofern das Lokalitätsprinzip aufgegeben wird, so wie dies in der bohmschen Mechanik der Fall ist.

Die BM benötigt keine "verborgenen Variablen" im eigentlichen Sinne, auch wenn man das manchmal so liest. Nach meiner Erinnerung leidet sie aber an der besonderen Auszeichnung des Teilchen-Ortes und der damit verbundenen Schwierigkeit (oder ich meine sogar Unmöglichkeit), sie relativistisch zu formulieren.

Ich habe einen Bekannten, jetzt Prof an der Rutgers University, der immer noch dran glaubt und darüber forscht. Weil er von den mir bekannten einer der genialsten Menschen ist, halte ich mich also mit einer Aussage zur Unmöglichkeit zurück. Smilie
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Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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Kival
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Beitrag(#1334859) Verfasst am: 27.07.2009, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Bohmsche Mechanik ist, wie Newtonsche Mechanik, nichtlokal. Sie erfüllt also die Anforderungen, die nach den Bellschen Ungleichungen jede physikalische Naturbeschreibung erfüllen muß. Sie ist aber auch in der jetzigen Form nicht relativistisch. Die Aufgabe, eine Bohmsche Theorie für die relativistische Raumzeit zu erfinden und zu analysieren ist besonders reizvoll, da die folkloristische Meinung besteht, daß relativistische Physik an eine lokale Beschreibung der Natur geknüpft sein muß [5].



http://www.mathematik.uni-muenchen.de/festschrift/node37.html

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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1334860) Verfasst am: 27.07.2009, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Für denjenigen, den ein kleiner Einstieg in die bohmsche Mechanik interessiert:

http://www.mathematik.uni-muenchen.de/~bohmmech/Poster/post/post.html

(Achtung, physikalisches Vorwissen wäre hilfreich)
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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step
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Beitrag(#1334887) Verfasst am: 27.07.2009, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Die BM benötigt keine "verborgenen Variablen" im eigentlichen Sinne, auch wenn man das manchmal so liest. Nach meiner Erinnerung leidet sie aber an der besonderen Auszeichnung des Teilchen-Ortes und der damit verbundenen Schwierigkeit (oder ich meine sogar Unmöglichkeit), sie relativistisch zu formulieren.
Ich habe einen Bekannten, jetzt Prof an der Rutgers University, der immer noch dran glaubt und darüber forscht. Weil er von den mir bekannten einer der genialsten Menschen ist, halte ich mich also mit einer Aussage zur Unmöglichkeit zurück. Smilie

Na gut. Aber ich dachte, vor ein paar Jahren hätte ich gelesen, daß jemand bewiesen hätte, daß es nicht gehen kann. Muß das paper noch mal raussuchen.

Kival hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bohmsche Mechanik ist, wie Newtonsche Mechanik, nichtlokal. Sie erfüllt also die Anforderungen, die nach den Bellschen Ungleichungen jede physikalische Naturbeschreibung erfüllen muß. Sie ist aber auch in der jetzigen Form nicht relativistisch. Die Aufgabe, eine Bohmsche Theorie für die relativistische Raumzeit zu erfinden und zu analysieren ist besonders reizvoll, da die folkloristische Meinung besteht, daß relativistische Physik an eine lokale Beschreibung der Natur geknüpft sein muß [5].

http://www.mathematik.uni-muenchen.de/festschrift/node37.html zwinkern

Bestimmte Arten von Nichtlokalitäten (etwa Verschränkung) haben aber ALLE Interpretationen.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#1335006) Verfasst am: 27.07.2009, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
@Myron:
Die disposition flutters klingen für mich sehr nach einer ad hoc Annahme und außerdem nach einem Fall von there aint no difference that makes no difference.
Beide Einwände sind wohl ziemlich naheliegend. Weißt Du, wie ihnen begegnet wird?


Ad hoc oder nicht, mir erscheint diese alternative Erklärung allemal glaubhafter als das Kopenhagener Märchen von den Teilcheneigenschaften als reinen 'possibilia', die erst durch physikalische Messungen verwirklicht und bestimmt werden.
Das Physische benötigt die Physik und die Physiker nicht, um sein zu können, was es ist.

Worauf beziehst du "there ain't no difference ..."?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1335007) Verfasst am: 27.07.2009, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
determinismus kann man im gegensatz zu Indeterminismus nämlich auch wissenschaftlich diskutieren zwinkern

Wenn ein Satz in einer Sprache Sinn hat, so hat seine Negation in ihr ebenfalls Sinn. (Grundkurs Logik, Philosophie 1. Semester zwinkern)
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Yogosh
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#1335009) Verfasst am: 27.07.2009, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
@Myron:
Die disposition flutters klingen für mich sehr nach einer ad hoc Annahme und außerdem nach einem Fall von there aint no difference that makes no difference.
Beide Einwände sind wohl ziemlich naheliegend. Weißt Du, wie ihnen begegnet wird?


Ad hoc oder nicht, mir erscheint diese alternative Erklärung allemal glaubhafter als das Kopenhagener Märchen von den Teilcheneigenschaften als reinen 'possibilia', die erst durch physikalische Messungen verwirklicht und bestimmt werden.
Das Physische benötigt die Physik und die Physiker nicht, um sein zu können, was es ist.

Worauf beziehst du "there ain't no difference ..."?

Ich sehe keinen Unterschied zwischen echtem Zufall und diesen disposition flutters. Beides läuft darauf hinaus, dass es mal so und mal so ist. Komplett unabhängig von dem was vorher passiert ist.
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Myron
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Beiträge: 3625

Beitrag(#1335035) Verfasst am: 27.07.2009, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:

Ich sehe keinen Unterschied zwischen echtem Zufall und diesen disposition flutters. Beides läuft darauf hinaus, dass es mal so und mal so ist. Komplett unabhängig von dem was vorher passiert ist.


Martin und Heil wollen nicht sagen, dass in der Quantenwelt nichts zufällig geschieht, sondern dass die unterschiedlichen Messergebnisse durch ein in der Natur der Teilchen selbst liegendes "Eigenschaftsflattern" zustande kommen, wobei es jeweils bestimmte Eigenschaften bzw. Eigenschaftsausprägungen sind, die einander in regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitabständen abwechseln (das können Bruchteile von Sekunden sein).

Martin und Heil wenden sich lediglich gegen die Kopenhagener Fraktion unter den Physikern (die Idealisten-Fraktion), denen zufolge Teilcheneigenschaften messungsabhängige Größen sind, denen keine messungsunabhängige Wirklichkeit zukommt.


"Die Wiese und die Frösche auf ihr, die Sonne, die sie bescheint, sind da, einerlei ob ich sie anschaue oder nicht."

(Gottlob Frege, "Der Gedanke", 1918)
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Roter Ballon
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Beitrag(#1335055) Verfasst am: 27.07.2009, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Am Kopf kratzen
Ich hielt die KI immer für reinen Pragmatismus

Wenn man ned weiß wie viele Frösche im Busch sind, - draufklopfen = messen.
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Marcellinus
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Beiträge: 7429

Beitrag(#1335081) Verfasst am: 27.07.2009, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Ad hoc oder nicht, mir erscheint diese alternative Erklärung allemal glaubhafter als das Kopenhagener Märchen von den Teilcheneigenschaften als reinen 'possibilia', die erst durch physikalische Messungen verwirklicht und bestimmt werden.

"Es erscheint glaubhafter" - was für ein Kriterium, um eine physikalische Theorie zu beurteilen!
Myron hat folgendes geschrieben:

Das Physische benötigt die Physik und die Physiker nicht, um sein zu können, was es ist.

Das ist Philosophie. Man könnte auch gleich sagen: Ich fühle mich dabei besser. Aber vielleicht ist dieses Universum ja nicht dazu da, uns emotional zufriedenzustellen. Vielleicht werden Theorien ab einem gewissen Punkt zunehmend unanschaulicher.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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