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TSK in Frankreich

 
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#88872) Verfasst am: 10.02.2004, 22:55    Titel: TSK in Frankreich Antworten mit Zitat

Hier mal ein paar zusammenfassende Worte bei Yahoo über den französischen Umgang mit der TSK

Dies würde ich mir ua auch für Deutschland wünschen:

Zitat:
Mit einem 1905 verabschiedeten Gesetz wurden die Kirche und der übrige Staatsapparat endgültig getrennt. Einer der zentralen Paragrafen legt fest: "Kein Kult wird von der Republik anerkannt, vergütet oder unterstützt." Um ihre FINANZEN müssen sich die Religionsgemeinschaften damit weit gehend selbst kümmern; Konfessionsschulen erhalten aber seit 1941 öffentliche Zuschüsse.

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"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#90111) Verfasst am: 12.02.2004, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Mal ein Artikel - hier aus der Neuen Zürcher -, der das Kopftuchgesetz in Frankreich ganz gut in den spezifisch französischen Zusammenhang der laizistischen Tradition einarbeitet. Deswegen auch hier wiedergegeben und nicht im Kopftuchthread.

Zitat:
Als am 9. Dezember 1905 in Frankreich die Gesetzesvorlage des Abgeordneten Aristide Briant zur Trennung von Staat und Kirche verabschiedet wurde, feierten nicht nur jakobinisch gestimmte «bouffeurs de curés», spätrevolutionäre«Pfaffenfresser», den Durchbruch zur endgültigen Ausmerzung allen religiösen Lebens in Frankreich. Auch politisch besonnenere Geister wie etwa Marcel Proust sahen voraus, allerdings unter dem Vorzeichen der Trauer, dass damit der «Tod der Kathedralen» besiegelt sei. Und diejenigen, die sich nach einem fast 25-jährigen Kulturkampf geschlagen geben mussten, allen voran die katholische Kirche, glaubten den Untergang des Abendlands zu erleben. Sie haben sich alle geirrt. Das Gesetz vom Dezember 1905 fand im Laufe des 20. Jahrhunderts als «Loi 1905» einen festen Platz in der langen Reihe der identitätstiftenden «lieux de mémoire» jenes Landes, das von der «fille aînée de l'Eglise», der ältesten Tochter der Kirche, zur laizistischen Republik mutiert war.


Zitat:
Frankreich ist kein religionsfeindlicher Staatgeworden, sondern eine religionsneutrale Republik. Das heisst aber, und hier liegt eine Besonderheit des französischen Laizismus, dass in öffentlichen Schulen keine Religionserziehung stattfindet. Die Schule ist der Raum, in dem das Land seine Identität als Republik pflegt. Jenseits aller gesellschaftlichen Aufsplitterung und ungeachtet seiner nationalen, konfessionellen odersozialen Herkunft wird der junge Mensch zunächst als künftiger Citoyen wahrgenommen - und hat sich als solcher zu verstehen, nicht als Katholik, Protestant, Jude oder Muslim. Auf diesem Prinzip beruhte auch bis vor kurzem die,etwa im Vergleich zu Deutschland, stark integrierende und assimilierende Kraft des Landes.


Zitat:
Mit dieser Analyse hatte er den laizistischen Konsens zwar nicht aufgekündigt, wohl aber den demokratisch und republikanisch gesinnten Gegnern eines «Kopftuchgesetzes», wie es am vergangenen Dienstag in der französischen Nationalversammlung verabschiedet wurde, ein Argument geliefert:Nicht die Symptome gelte es zu bekämpfen, sondern deren Ursachen. Wer sich von der République ausgeschlossen sehe, suche sich andere Identitäten.

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"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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