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Was fällt euch zum Thema "Totalitarismus" ein?
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25830
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2163610) Verfasst am: 18.01.2019, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass übermäßiges Leistungsdenken, Konkurrenz unter den Menschen totalitäre Strukturen fördern.

Wenn totalitäre Strukturen irgend etwas mit Befehl und Gehorsam zu tun haben, dürfte Leistung und Konkurrenz genau das Gegenteil bewirken.


Der Mensch war "von Natur aus" auf die Solidargemeinschaft angewiesen.
Ohne Solidarität hätte der Mensch die Millionen Jahre Vorgeschichte nicht überlebt.
Aus Solidarität entstanden Krankenpflege, Beerdigungskultur, Arbeitsteilung; kurzum, die Gesellschaft wie sie jetzt ist. Totalitäre Strukturen sind eine Erfindung der Neuzeit.

Aus Solidarität entstanden ...Beerdigungskultur??? ... Arbeitsteilung ???

Das solltest Du mal näher erklären.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2163613) Verfasst am: 18.01.2019, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass übermäßiges Leistungsdenken, Konkurrenz unter den Menschen totalitäre Strukturen fördern.

Wenn totalitäre Strukturen irgend etwas mit Befehl und Gehorsam zu tun haben, dürfte Leistung und Konkurrenz genau das Gegenteil bewirken.


Der Mensch war "von Natur aus" auf die Solidargemeinschaft angewiesen.
Ohne Solidarität hätte der Mensch die Millionen Jahre Vorgeschichte nicht überlebt.
Aus Solidarität entstanden Krankenpflege, Beerdigungskultur, Arbeitsteilung; kurzum, die Gesellschaft wie sie jetzt ist. Totalitäre Strukturen sind eine Erfindung der Neuzeit.

Aus Solidarität entstanden ...Beerdigungskultur??? ... Arbeitsteilung ???

Das solltest Du mal näher erklären.

In kleine Jagdgemeinschaften, woraus ja der "moderne" Mensch entstanden ist, war man auf die Solidarität der andern angewiesen. Die Jagd fand "im Auftrag" der Gruppe statt. Nicht jeder war ein guter Jäger. Manche konnten besser Gerätschaften herstellen. Die Beute wurde geteilt. Jede war auf die Solidarität des andern angewiesen. Wenn ein gute Jäger krank wurde, war das ein Verlust. also peppelte man ihn wieder hoch.
Ich denke, die Beerdigungskultur ist etwas später entstanden. Die passt nicht so ganz in der Reihe.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25830
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2163618) Verfasst am: 18.01.2019, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass übermäßiges Leistungsdenken, Konkurrenz unter den Menschen totalitäre Strukturen fördern.

Wenn totalitäre Strukturen irgend etwas mit Befehl und Gehorsam zu tun haben, dürfte Leistung und Konkurrenz genau das Gegenteil bewirken.


Der Mensch war "von Natur aus" auf die Solidargemeinschaft angewiesen.
Ohne Solidarität hätte der Mensch die Millionen Jahre Vorgeschichte nicht überlebt.
Aus Solidarität entstanden Krankenpflege, Beerdigungskultur, Arbeitsteilung; kurzum, die Gesellschaft wie sie jetzt ist. Totalitäre Strukturen sind eine Erfindung der Neuzeit.

Aus Solidarität entstanden ...Beerdigungskultur??? ... Arbeitsteilung ???

Das solltest Du mal näher erklären.

In kleine Jagdgemeinschaften, woraus ja der "moderne" Mensch entstanden ist, war man auf die Solidarität der andern angewiesen. Die Jagd fand "im Auftrag" der Gruppe statt. Nicht jeder war ein guter Jäger. Manche konnten besser Gerätschaften herstellen. Die Beute wurde geteilt. Jede war auf die Solidarität des andern angewiesen. Wenn ein gute Jäger krank wurde, war das ein Verlust. also peppelte man ihn wieder hoch.
Ich denke, die Beerdigungskultur ist etwas später entstanden. Die passt nicht so ganz in der Reihe.

Was Du da beschreibst ist aber nicht das, was mal allgemein unter Arbeitsteilung versteht. Was man normalerweise darunter versteht, setzt erst mit der Berufsbildung und dann Spezialisierung ein, das passiert beides erst mit größer werdenden Siedlungen.
_________________
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2163619) Verfasst am: 18.01.2019, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass übermäßiges Leistungsdenken, Konkurrenz unter den Menschen totalitäre Strukturen fördern.

Wenn totalitäre Strukturen irgend etwas mit Befehl und Gehorsam zu tun haben, dürfte Leistung und Konkurrenz genau das Gegenteil bewirken.


Der Mensch war "von Natur aus" auf die Solidargemeinschaft angewiesen.
Ohne Solidarität hätte der Mensch die Millionen Jahre Vorgeschichte nicht überlebt.
Aus Solidarität entstanden Krankenpflege, Beerdigungskultur, Arbeitsteilung; kurzum, die Gesellschaft wie sie jetzt ist. Totalitäre Strukturen sind eine Erfindung der Neuzeit.

Aus Solidarität entstanden ...Beerdigungskultur??? ... Arbeitsteilung ???

Das solltest Du mal näher erklären.

In kleine Jagdgemeinschaften, woraus ja der "moderne" Mensch entstanden ist, war man auf die Solidarität der andern angewiesen. Die Jagd fand "im Auftrag" der Gruppe statt. Nicht jeder war ein guter Jäger. Manche konnten besser Gerätschaften herstellen. Die Beute wurde geteilt. Jede war auf die Solidarität des andern angewiesen. Wenn ein gute Jäger krank wurde, war das ein Verlust. also peppelte man ihn wieder hoch.
Ich denke, die Beerdigungskultur ist etwas später entstanden. Die passt nicht so ganz in der Reihe.

Was Du da beschreibst ist aber nicht das, was mal allgemein unter Arbeitsteilung versteht. Was man normalerweise darunter versteht, setzt erst mit der Berufsbildung und dann Spezialisierung ein, das passiert beides erst mit größer werdenden Siedlungen.

Kann man so sehen.
Bleibt am ende nur noch die Solidarität. (Oder entstand die auch später zwinkern )
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Grey
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Anmeldungsdatum: 07.03.2018
Beiträge: 2280

Beitrag(#2163620) Verfasst am: 18.01.2019, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass übermäßiges Leistungsdenken, Konkurrenz unter den Menschen totalitäre Strukturen fördern.

Wenn totalitäre Strukturen irgend etwas mit Befehl und Gehorsam zu tun haben, dürfte Leistung und Konkurrenz genau das Gegenteil bewirken.


Der Mensch war "von Natur aus" auf die Solidargemeinschaft angewiesen.
Ohne Solidarität hätte der Mensch die Millionen Jahre Vorgeschichte nicht überlebt.
Aus Solidarität entstanden Krankenpflege, Beerdigungskultur, Arbeitsteilung; kurzum, die Gesellschaft wie sie jetzt ist. Totalitäre Strukturen sind eine Erfindung der Neuzeit.

Aus Solidarität entstanden ...Beerdigungskultur??? ... Arbeitsteilung ???

Das solltest Du mal näher erklären.

In kleine Jagdgemeinschaften, woraus ja der "moderne" Mensch entstanden ist, war man auf die Solidarität der andern angewiesen. Die Jagd fand "im Auftrag" der Gruppe statt. Nicht jeder war ein guter Jäger. Manche konnten besser Gerätschaften herstellen. Die Beute wurde geteilt. Jede war auf die Solidarität des andern angewiesen. Wenn ein gute Jäger krank wurde, war das ein Verlust. also peppelte man ihn wieder hoch.
Ich denke, die Beerdigungskultur ist etwas später entstanden. Die passt nicht so ganz in der Reihe.

Was Du da beschreibst ist aber nicht das, was mal allgemein unter Arbeitsteilung versteht. Was man normalerweise darunter versteht, setzt erst mit der Berufsbildung und dann Spezialisierung ein, das passiert beides erst mit größer werdenden Siedlungen.

Das ist eine Definitionsfrage. Deine Definition bezieht sich ausschließlich auf moderne Menschen. Man kann Arbeitsteilung auch so sehen, wie vrolijke. Dann gibt es in Wolfsrudeln oder bei Ameisen auch Arbeitsteilung.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21760

Beitrag(#2163630) Verfasst am: 18.01.2019, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Es war im Wesentlichen ein Selbst?betrug. Wenn es um Leistung gegangen wäre, hätte man nie gegen einen Teil der Gesellschaft, der an den Universitäten stark überrepräsentiert war, vorgehen dürfen, man hätte auch keine jüdischen Leistungssportler ausschließen müssen.

Gibt es einen ähnlichen Selbstbetrug nicht immer dann, wenn "Leistung" sehr laut und penetrant als Prinzip propagiert wird?

Wenn man sich heutige Leistungspropagandisten anschaut und Worte mit konkreter Politik vergleicht, sieht man doch in der Regel auch, dass die Slogans ehrlicherweise eher lauten müssten: "Geld haben muss sich wieder lohnen", "reiche/ gut ausgebildete Eltern haben muss sich lohnen" etc.

Passt ja auch zum Monopoly-Experiment.
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2163633) Verfasst am: 18.01.2019, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr solltet euch nicht verheddern. Menschen wie schon vor ihnen die Primaten, müssen zum Überleben Gruppen bilden, um zu jagen, zu sammeln, Kinder aufzuziehen, Alte zu versorgen. Daher sind die meisten Formen dieser Art von Zusammenarbeit Teil unserer biologischen Natur, und waren es während der meisten Zeit unserer Geschichte.

Erst vor stammesgeschichtlich ganz kurzer Zeit haben Menschen dann angefangen, größere Gruppen zu bilden, mit Formen sozialer Beziehungen, die darüber hinausgingen. All die Begriffe, um die es hier geht, stammen aus dieser Zeit.

Noch einmal, ich würde nicht von Totalitarismus sprechen außerhalb der sozialen Bedingungen, für die der Begriff entwickelt wurde, die erste Hälfte des 20. Jh. Da entstehen all die totalitären Regimes, die zwar unterschiedlche ideologische Theorien vor sich hertragen, aber doch mit praktischen Methoden arbeiten, um ihre Herrschaft zu sichern, die sich erstaunlich ähnlich sind.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2163634) Verfasst am: 18.01.2019, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
...
Da gibt es dann ja aber doch gewisse graduelle Unterschiede. Der Faschismus hat die Konkurrenz und den Kampf ja geredezu zum allgemeinen Lebensprinzip erhoben, deswegen sind Faschisten ja auch quasi notwendig Sozialdarwinisten. Und das ist keine nebensächliche Eigenschaft des Faschismus.

Es war im Wesentlichen ein Selbst?betrug. Wenn es um Leistung gegangen wäre, hätte man nie gegen einen Teil der Gesellschaft, der an den Universitäten stark überrepräsentiert war, vorgehen dürfen, man hätte auch keine jüdischen Leistungssportler ausschließen müssen.

Die Selbstdarstellung und das Handeln klaffen da meilenweit auseinander.

Und bevor wir das weiter diskutieren, müssten wir Leistung mal sauber definieren. Für mich sind Eigenständigkeit und Originalität wesentliche Bestandteile der Leistung, beides Eigenschaften, die in totalitären Systemen nur denen erlaubt sind, die sich bereits in der Führung befinden. Das ist doch der Hintergrund dafür, dass totalitäre Systeme sich relativ schnell durch immer mieser werdendes Personal aufbrauchen und als mehr oder weniger reine Gewaltherrschaft enden.


"Betrug" ist das eigentlich nicht, eher eine gewisse Inkonsistenz, die dadurch entsteht, dass es im Faschismus eben auch noch andere Bewertungskriterien gibt, z.B. rassistische. Das relativiert aber ja den extremen Konkurrenz- du Leistungsdruck innerhalb der rassistisch klassifizierten Gruppen nicht im Geringsten. Es spielt auch keine Rolle, ob die Mythen einer faschistische Leistungsideologie weniger effizient ist als die einer bürgerlichen. Ein Nationalist wird ja auch nicht in seinem Nationalismus negiert, wenn er sich darin irrt, welche Politik seiner Nation langfristig zum Vorteil gereicht.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2163644) Verfasst am: 18.01.2019, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Leistungsethik findet sich in allen industriellen Gesellschaften, ganz egal, wie deren ideologische Ausrichtung ist, einfach weil Industriearbeit ohne nicht zu machen ist. Mit Sozialdarwinismus hat das nicht zu tun.
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Zumsel
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Beiträge: 4667

Beitrag(#2163645) Verfasst am: 18.01.2019, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Eine Leistungsethik findet sich in allen industriellen Gesellschaften, ganz egal, wie deren ideologische Ausrichtung ist, einfach weil Industriearbeit ohne nicht zu machen ist. Mit Sozialdarwinismus hat das nicht zu tun.


Das war auch nicht der Punkt.
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fwo
Caterpillar D9



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Beitrag(#2163646) Verfasst am: 18.01.2019, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Gehen wir doch mal zurück zum Ausgang dieser Teildiskussion:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass übermäßiges Leistungsdenken, Konkurrenz unter den Menschen totalitäre Strukturen fördern.

Mal abgesehen davon, dass ihr da in "übermäßig" noch einen undefinierten Notanker habt:
Leistungsdenken und Konkurrenz gibt es zwangsläufig in allen Systemen, in denen die Führungsrollen nicht durch die Familie festgelegt werden und oder der das Eigentum nicht beim System liegt.

Leistungsdenken und Konkurrenz ist also kein Widerspruch zur Demokratie, sondern das ihr innewohnende Konzept.

Jetzt müsste als mal jemand kommen und zeigen, was es mit dem "übermäßig" auf sich hat und wie das zum Totalitarismus führt.
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Tarvoc
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Beiträge: 44089

Beitrag(#2163649) Verfasst am: 18.01.2019, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass übermäßiges Leistungsdenken, Konkurrenz unter den Menschen totalitäre Strukturen fördern.

Wenn totalitäre Strukturen irgend etwas mit Befehl und Gehorsam zu tun haben, dürfte Leistung und Konkurrenz genau das Gegenteil bewirken.

Genau, Konkurrenz führt bekanntlich überhaupt nicht dazu, dass die einen oben sind und befehlen und die anderen unten sind und keine andere Wahl haben als zu gehorchen. Mit den Augen rollen
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luc
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Beitrag(#2163655) Verfasst am: 18.01.2019, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Gehen wir doch mal zurück zum Ausgang dieser Teildiskussion:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass übermäßiges Leistungsdenken, Konkurrenz unter den Menschen totalitäre Strukturen fördern.

Mal abgesehen davon, dass ihr da in "übermäßig" noch einen undefinierten Notanker habt:
Leistungsdenken und Konkurrenz gibt es zwangsläufig in allen Systemen, in denen die Führungsrollen nicht durch die Familie festgelegt werden und oder der das Eigentum nicht beim System liegt.

Leistungsdenken und Konkurrenz ist also kein Widerspruch zur Demokratie, sondern das ihr innewohnende Konzept.

Jetzt müsste als mal jemand kommen und zeigen, was es mit dem "übermäßig" auf sich hat und wie das zum Totalitarismus führt.


Übermäßig ist, was krank macht. Ab wann ist man krank, ist schwer zu definieren, auch ab wann zu viel zu viel ist aber krank sein gibt es schon. Ich würde sagen, wenn Ängste, die Oberhand übernehmen. Der Optimierungswahn führt zu Intoleranz, Hierarchiedenken und Gewalt. Ohne Anstrengung geht es im Leben gar nicht aber übermäßig ist schon ein Anhaltspunkt, auch wenn das Wort nicht wissenschaftlich klingt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2163659) Verfasst am: 18.01.2019, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Leistungsdenke und Konkurrenz gibt es zwangsläufig in allen Systemen, in denen die Führungsrollen nicht durch die Familie festgelegt werden

Konkurrenz gibt es auch in z.B. feudalen Systemen, in denen sie durch die Familie festgelegt werden. Das sieht dann so aus, dass z.B. innerhalb der herrschenden Klasse jeder darum konkurriert, die besten Plätze in der Erbfolge zu besetzen, und das kann mitunter ziemlich blutig vor sich gehen. Und auch in "totalitären" Einparteiendiktaturen herrscht innerhalb der Partei Hauen und Stechen. Die Idee des "freien Marktes", in der die Leute nur ökonomisch konkurrieren und auf alle anderen Mittel verzichten, ist eigentlich schon die Idee einer Zähmung der Konkurrenz - und zwar eine, die wesentlich schlechter funktioniert als man lange Zeit dachte: Die Leute bedienen sich auch im Kapitalismus immer noch der Gewalt und der Hinterhältigkeit.
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2163660) Verfasst am: 18.01.2019, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man bedenkt wie fair, harmonisch und Transparent die Nachfolgefrage sowohl Lenins als auch Stalins gelöst wurde wird erkennbar, dass die anvisierte Zähmung der Konkurrenz im Soziaöismus viel besser funktioniert.
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swifty
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Anmeldungsdatum: 26.03.2017
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Beitrag(#2163662) Verfasst am: 18.01.2019, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Divide et impera. Cool
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luc
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Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2598
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2163665) Verfasst am: 18.01.2019, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

worse hat folgendes geschrieben:
Divide et impera. Cool


Tja... Es gibt Menschen, die eine gewisse Intuition , was Yin und Yang sein könnte und es gibt die da:

https://www.youtube.com/watch?v=LO7YG4_DXEo
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fwo
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Beitrag(#2163675) Verfasst am: 18.01.2019, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Leistungsdenke und Konkurrenz gibt es zwangsläufig in allen Systemen, in denen die Führungsrollen nicht durch die Familie festgelegt werden

Konkurrenz gibt es auch in z.B. feudalen Systemen, in denen sie durch die Familie festgelegt werden. Das sieht dann so aus, dass z.B. innerhalb der herrschenden Klasse jeder darum konkurriert, die besten Plätze in der Erbfolge zu besetzen, und das kann mitunter ziemlich blutig vor sich gehen. Und auch in "totalitären" Einparteiendiktaturen herrscht innerhalb der Partei Hauen und Stechen. Die Idee des "freien Marktes", in der die Leute nur ökonomisch konkurrieren und auf alle anderen Mittel verzichten, ist eigentlich schon die Idee einer Zähmung der Konkurrenz - und zwar eine, die wesentlich schlechter funktioniert als man lange Zeit dachte: Die Leute bedienen sich auch im Kapitalismus immer noch der Gewalt und der Hinterhältigkeit.

Kein Widerspruch. Mir ging es nur darum zu zeigen, dass Demokratie und Leistungsdenken kein Widerspruch sind.
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Beitrag(#2163678) Verfasst am: 18.01.2019, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Leistungsdenke und Konkurrenz gibt es zwangsläufig in allen Systemen, in denen die Führungsrollen nicht durch die Familie festgelegt werden

Konkurrenz gibt es auch in z.B. feudalen Systemen, in denen sie durch die Familie festgelegt werden. Das sieht dann so aus, dass z.B. innerhalb der herrschenden Klasse jeder darum konkurriert, die besten Plätze in der Erbfolge zu besetzen, und das kann mitunter ziemlich blutig vor sich gehen. Und auch in "totalitären" Einparteiendiktaturen herrscht innerhalb der Partei Hauen und Stechen. Die Idee des "freien Marktes", in der die Leute nur ökonomisch konkurrieren und auf alle anderen Mittel verzichten, ist eigentlich schon die Idee einer Zähmung der Konkurrenz - und zwar eine, die wesentlich schlechter funktioniert als man lange Zeit dachte: Die Leute bedienen sich auch im Kapitalismus immer noch der Gewalt und der Hinterhältigkeit.

Kein Widerspruch. Mir ging es nur darum zu zeigen, dass Demokratie und Leistungsdenken kein Widerspruch sind.


Man könnte manchmal den Eindruck gewinnen, in einem fdp-forum zu sein. Cool
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beachbernie
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Beitrag(#2163699) Verfasst am: 18.01.2019, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass übermäßiges Leistungsdenken, Konkurrenz unter den Menschen totalitäre Strukturen fördern.

Wenn totalitäre Strukturen irgend etwas mit Befehl und Gehorsam zu tun haben, dürfte Leistung und Konkurrenz genau das Gegenteil bewirken.


Weswegen ja auch bekanntermßen z.B. das Militär mit Leistungsdruck und Konkurrenz bis aufs Blut traditionell so gar nichts anfangen kann?

Vielleicht solltet ihr die Totalitarismustheorie nur auf das anwenden, für das sie gedacht ist, die Gemeinsamkeiten von faschistischen und kommunistischen Diktaturen. Alles andere ist Ablenkung.


Also die Aristokratie hat fwo hier eingebracht. Wir können auch meinetwegen konkret über die Leistungs- und Konkurrenzaversionen bspw. der Napola reden... Lachen

Leistung und Konkurrenz sind wie Kooperation und Faulheit Eigenschaften jeder menschlichen Gesellschaft.


Da gibt es dann ja aber doch gewisse graduelle Unterschiede. Der Faschismus hat die Konkurrenz und den Kampf ja geredezu zum allgemeinen Lebensprinzip erhoben, deswegen sind Faschisten ja auch quasi notwendig Sozialdarwinisten. Und das ist keine nebensächliche Eigenschaft des Faschismus.


Beim Faschismus war es aber weniger die individuelle Konkurrenz, sondern mehr die Konkurrenz des eigenen mit anderen Kollektiven, die Konkurrenz der Völker untereinander. Der einzelne zaehlte da wenig.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2163705) Verfasst am: 18.01.2019, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass übermäßiges Leistungsdenken, Konkurrenz unter den Menschen totalitäre Strukturen fördern.

Wenn totalitäre Strukturen irgend etwas mit Befehl und Gehorsam zu tun haben, dürfte Leistung und Konkurrenz genau das Gegenteil bewirken.


Weswegen ja auch bekanntermßen z.B. das Militär mit Leistungsdruck und Konkurrenz bis aufs Blut traditionell so gar nichts anfangen kann?

Vielleicht solltet ihr die Totalitarismustheorie nur auf das anwenden, für das sie gedacht ist, die Gemeinsamkeiten von faschistischen und kommunistischen Diktaturen. Alles andere ist Ablenkung.


Also die Aristokratie hat fwo hier eingebracht. Wir können auch meinetwegen konkret über die Leistungs- und Konkurrenzaversionen bspw. der Napola reden... Lachen

Leistung und Konkurrenz sind wie Kooperation und Faulheit Eigenschaften jeder menschlichen Gesellschaft.


Da gibt es dann ja aber doch gewisse graduelle Unterschiede. Der Faschismus hat die Konkurrenz und den Kampf ja geredezu zum allgemeinen Lebensprinzip erhoben, deswegen sind Faschisten ja auch quasi notwendig Sozialdarwinisten. Und das ist keine nebensächliche Eigenschaft des Faschismus.


Beim Faschismus war es aber weniger die individuelle Konkurrenz, sondern mehr die Konkurrenz des eigenen mit anderen Kollektiven, die Konkurrenz der Völker untereinander. Der einzelne zaehlte da wenig.


Natürlich unterlag der einzelne Volksgenosse der sozialdarwinistischen Auslese. Was denn sonst? Das ging bei den zahlreichen Wettkämpfen in der HJ los und reichte bis zur Eliminierung teurer und nutzloser Behinderter.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2163782) Verfasst am: 19.01.2019, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Beim Faschismus war es aber weniger die individuelle Konkurrenz

Doch. Beschäftige dich z.B. mal mit Martin Bormanns Karriere.
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