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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1345636) Verfasst am: 18.08.2009, 13:17 Titel: Ehe in Deutschland |
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Es gab mal einen Vorstoß von einer gewissen Frau Pauli: Ehe auf Zeit - nach einer bestimmten Anzahl von Jahren müssen die Ehepartner aktiv einer Eheverlängerung zustimmen.
Natürlich halte ich es für sinnvoll, dass man, wenn man als homo- oder heterosexuelles Paar eine Ehe eingeht, auf diese Art und Weise ein paar wichtige Sachen amtlich machen kann. Nämlich, dass die Person, die einem am nächsten steht, die man am meisten liebt und der man vertraut,
z. B.
- im Falle eines Prozesses Zeugnisverweigerungsrecht hat,
- das Recht hat, nach einem Unfall informiert zu werden und einen im Krankenwagen zu begleiten
- das Recht hat, wenn man selbst nicht mehr dazu in der Lage ist, zu entscheiden, ob einem Organe entnommen werden dürfen oder ob einem die Geräte abgeschaltet werden
- diejenige ist, die (neben den eigenen Kindern) erbt, was man hinterlässt.
... usw.
Ich denke, es ist ebenfalls eine gute Sache, wenn im Zuge der Eheschließung vertraglich klar geregelt wird, wie die Eigentumsverhältnisse zwischen den Ehepartnern aussehen sollen, solange die Ehe andauert und in der Zeit danach.
ABER ich bin persönlich der Meinung, der Staat sollte sich ganz heraushalten, was das künstliche Verlängern einer zerütteten Ehe angeht. Also weder ein Zusammenbleiben der Partner fördern durch ökonomische Anreize, wie z. B. das Ehegattensplitting (das ich als Frau persönlich sowieso finde), noch eine Scheidung kompliziert und teuer machen sollte.
Wenn jemand die Lebensgemeinschaft, die er mit einem anderen eingegangen ist, zu einem beliebigen Zeitpunkt von jetzt auf gleich beenden will - wieso ist es dann nicht möglich, dass man zum zuständigen Amt gehen und ein einfaches Scheidungsformular einreichen kann - der Partner wird über den Vorgang informiert und die finanziellen Regelungen, die man bei Eingang der Ehe für eine eventuelle Trennung getroffen hat, treten ab sofort in Kraft.
Eine Trennung bedeutet immer jede Menge Stress für beide Partner. Wenn man davon ausgeht, dass ein erwachsener Mensch mit Sicherheit gute Gründe dafür hat, wenn er sich von seinem jetzigen Partner trennen will (, genauso, wie er gute Gründe dafür hatte, sich vorher mit ihm zu verbinden, ohne, dass ihn jemand dazu genötigt hat), warum muss dieser Stress durch staatliche Trennungshürden noch vergrößert werden. Im Interesse von Kindern, die ein Paar vielleicht bereits irgendwann gezeugt hat, kann das nicht sein.
Statt der Ehe sollte der Staat meiner Meinung nach v.a. Kinder und ihre langfristig zuverlässig fürsorgenden Bezugspersonen (soziale Eltern) fördern und (finanziell) unterstützen - letztere können Opa, Tante, homosexuelle Adoptiveltern, alleinerziehende Mutter oder Vater oder Vater und Mutter sein...
Was denkt ihr dazu?
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
Zuletzt bearbeitet von immanuela am 18.08.2009, 13:28, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1345638) Verfasst am: 18.08.2009, 13:24 Titel: |
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Früh oder spät wird es eh dazu kommen.
Im moment ist es so, daß die Ehe als "Versorgungseinheit" ausgedient hat. Es dauert halt ein oder zwei generationen, bis es der letzte geschnallt hat.
Bis dahin wird es noch wiederstand dagegen geben.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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armer schlucker pleite
Anmeldungsdatum: 09.01.2009 Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen
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(#1345645) Verfasst am: 18.08.2009, 13:34 Titel: |
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Zitat: | Früh oder spät wird es eh dazu kommen. |
falsch! das gab es schon mal, in der DDR
_________________ Proletarier aller Länder, macht Schluß!
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1345667) Verfasst am: 18.08.2009, 14:12 Titel: |
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armer schlucker hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Früh oder spät wird es eh dazu kommen. |
falsch! das gab es schon mal, in der DDR |
Die "Zeitehe"? Das bezweifle ich.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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armer schlucker pleite
Anmeldungsdatum: 09.01.2009 Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen
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(#1345669) Verfasst am: 18.08.2009, 14:14 Titel: |
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nee, Zeitehe natürlich nicht
aber eine unkomplizierte Scheidung
_________________ Proletarier aller Länder, macht Schluß!
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1345689) Verfasst am: 18.08.2009, 14:58 Titel: |
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Die Ehe sollte abgeschafft werden. Mindestens alle finanziellen Anreize und Vorteile dieser Konstellation sollten verschwinden. Das Privatleben von erwachsenen Menschen ist etwas aus dem sich der Staat komplett heraushalten sollte, er sollte sich daher jede Förderung von bestimmten Lebensmodellen und jede Veramtlichung von Partnerschaften verkneifen. Wer seinen Entschluss zum Zusammenleben vor irgendeiner höheren Macht besiegelt haben will kann zur Kirche gehen.
Alle Dinge, die jetzt über die Ehe 'geregelt' werden, sind genausogut anderweitig regelbar. Erben gehört m.E. ohnehin abgeschafft, bis dahin sollten sämtliche Pflichtteilsansprüche entfallen und nur noch der Wille des Erblassers maßgebend sein, gesetzliche Regelungen sollten nur bei Fehlen eines solchen Greifen. Wenn ein Paar ein gemeinsames Konto führen will, eine gemeinsamt Imobilie erwerben will o.ä. ist eben ein Vertrag darüber zu schließen wer welche Rechte an diesem Objekt hat und wie im Falle einer beendeten Partnerschaft zu verfahren ist. Patientenverfügungen sind in der Lage wesentliche Probleme beim schweren Erkranken eines Partners auszuräumen. Die Ehe sehe ich als Anachronismus, als Überbleibsel überkommener, christlich beeinflusster Vorstellungen von der Familie an.
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#1345695) Verfasst am: 18.08.2009, 15:17 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Die Ehe sollte abgeschafft werden. Mindestens alle finanziellen Anreize und Vorteile dieser Konstellation sollten verschwinden. Das Privatleben von erwachsenen Menschen ist etwas aus dem sich der Staat komplett heraushalten sollte, er sollte sich daher jede Förderung von bestimmten Lebensmodellen und jede Veramtlichung von Partnerschaften verkneifen. Wer seinen Entschluss zum Zusammenleben vor irgendeiner höheren Macht besiegelt haben will kann zur Kirche gehen.
Alle Dinge, die jetzt über die Ehe 'geregelt' werden, sind genausogut anderweitig regelbar. Erben gehört m.E. ohnehin abgeschafft, bis dahin sollten sämtliche Pflichtteilsansprüche entfallen und nur noch der Wille des Erblassers maßgebend sein, gesetzliche Regelungen sollten nur bei Fehlen eines solchen Greifen. Wenn ein Paar ein gemeinsames Konto führen will, eine gemeinsamt Imobilie erwerben will o.ä. ist eben ein Vertrag darüber zu schließen wer welche Rechte an diesem Objekt hat und wie im Falle einer beendeten Partnerschaft zu verfahren ist. Patientenverfügungen sind in der Lage wesentliche Probleme beim schweren Erkranken eines Partners auszuräumen. Die Ehe sehe ich als Anachronismus, als Überbleibsel überkommener, christlich beeinflusster Vorstellungen von der Familie an. |
Auch wenn du damit durchaus recht hast und ich dir zustimme, muss doch folgendes gesagt werden:
Verfassungsfeind!
Aber so ist es nun mal: Die Ehe lässt sich nur gemeinsam mit dem Grundgesetz abschaffen.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1345698) Verfasst am: 18.08.2009, 15:21 Titel: |
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Äh ja, und? Das ich das GG nicht für der Weisheit letzten Schluss halte, habe ich doch schon öfter erwähnt. Dass die versprochene frei und demokratisch beschlossene Verfassung bei Wiedervereinigung noch aussteht ist ohnehin ein offenes Geheimnis.
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Bliss registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.03.2008 Beiträge: 312
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(#1345783) Verfasst am: 18.08.2009, 18:25 Titel: |
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Auf was wird hier eigentlich gebasht? Auf die Ehe als Staatlich/christliche Einrichtung, oder auf das zusammenleben zweier Erwachsener auf unbestimmte Zeit und durch Probleme hindurch?
Vieleicht mag ich in diesem Punkt altmodisch sein, aber ich halte es sogar für sinnvoll das Ehepartner sofern sie Kinder gezeugt haben zusammenbleiben bis diese sagen wir mal 18 sind und das haus verlassen. Wir sind nicht umsonst die spezies mit der längsten Brutpflege.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1345790) Verfasst am: 18.08.2009, 18:36 Titel: |
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Bliss hat folgendes geschrieben: | Auf was wird hier eigentlich gebasht? Auf die Ehe als Staatlich/christliche Einrichtung, oder auf das zusammenleben zweier Erwachsener auf unbestimmte Zeit und durch Probleme hindurch? |
Gebasht wird gar nix, aber es geht um die ehe als staatliche Einrichtung. Ob und wenn ja wie lange zwei oder mehr Erwachsene zusammenleben wollen und was für Probleme sie gemeinsam zu ertragen und zu lösen bereit sind, müssen sie selber entscheiden.
Zitat: | Wir sind nicht umsonst die spezies mit der längsten Brutpflege. |
Was nicht besagt das Kinder unbedingt in einer 'intakten Familie' aufwachsen müssen. Wenn man schon mit Vergleichen zwischen verschiedenen Spezies argumentieren will müsste man zunächst mal zur Kenntnis nehmen dass bei einem Großteil der Säugetiere die Kinder entweder von der Mutter erzogen und die im Rudel mit durchgefüttert wird, oder sie nur von der Mutter erzogen werden und die sich selbst ernährt. Echtes zweiter-Teamwork, wie z.B. bei manchen Pinguinarten, ist dagegen ziemlich selten.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1345793) Verfasst am: 18.08.2009, 18:47 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | [...]Ob und wenn ja wie lange zwei oder mehr Erwachsene zusammenleben wollen und was für Probleme sie gemeinsam zu ertragen und zu lösen bereit sind, müssen sie selber entscheiden. |
Klar. Nur kann der Staat sich nicht raushalten, wenn nach Beendigung der Partnerschaft unterschiedliche Meinungen zwischen den Ex-Partnern darüber bestehen, wie mit den Dingen verfahren werden soll, die in der Partnerschaft entstanden sind. Sonst sitzt der/die Ex-Partner mit den geringeren Mitteln prinzipiell am kürzeren Hebel. Und darum geht es ja wohl.
Eine einvernehmliche Scheidung, die voraussetzt, daß die Ex-Partner in den wesentlichen Punkten übereinstimmen, ist bereits gängige Praxis.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26448
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1345805) Verfasst am: 18.08.2009, 19:06 Titel: |
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Nur eine kurze Klarstellung: Das Ehegattensplitting ist keine besondere Förderung der Ehe, sondern eine Folge der aus der Ehe resultierenden Versorgungsverpflichtung für den Partner, die dazu führt, dass Ehepartner nicht mehr einzeln betrachtet werden können, sondern eine Wirtschafteinheit bilden, die entsprechend ihrer finanziellen Lage nach dem Einkommen pro Person besteuert werden, also der Summe beider Einkommen durch zwei.
Eigentlich gerecht wäre die ganze Angelegenheit erst bei einem Familiensplitting, in das die Kinder oder auch Eltern, die versorgt werden (müssen), genauso einbezogen würden.
Es geht hier im Prinzip also weniger um die Ehe, als um die Versorgungsverpflichtung, die nicht dazu führen darf, dass eine durch derartige Verpflichtungen gekoppelte Wirtschaftseinheit mit einem Einkommen von X mehr Steuern zahlem muss als eine vergleichbare Einheit mit zwei Einkommen von X/2.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1345825) Verfasst am: 18.08.2009, 19:34 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Klar. Nur kann der Staat sich nicht raushalten, wenn nach Beendigung der Partnerschaft unterschiedliche Meinungen zwischen den Ex-Partnern darüber bestehen, wie mit den Dingen verfahren werden soll, die in der Partnerschaft entstanden sind. |
Das ist kein Argument. Einerseits kann man sowas per Vertrag festlegen, andererseits funktioniert so eine Trennung z.B. auch bei unverheirateten Paaren, die sich trennen, ohne das massenhaft mittellose Ex-Partner irgendwo auf der Straße sitzen.
Zitat: | Eine einvernehmliche Scheidung, die voraussetzt, daß die Ex-Partner in den wesentlichen Punkten übereinstimmen, ist bereits gängige Praxis. |
Wobei immer noch nicht klar ist wofür es überhaupt eine Ehe braucht. Die ist in der jetzigen Form einfach zu einschränkend und zu einseitig ideologisch motiviert. Mit einer Art gegenseitiger Fürsorgegemeinschaft, die x natürliche Personen miteinander eingehen könnten, hätte ich z.B. wesentlich weniger Probleme.
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qf_ registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.01.2009 Beiträge: 53
Wohnort: Nürnberg
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(#1345826) Verfasst am: 18.08.2009, 19:35 Titel: |
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Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: |
Aber so ist es nun mal: Die Ehe lässt sich nur gemeinsam mit dem Grundgesetz abschaffen. |
Artikel 6 GG (Schutz von Ehe und Familie) unterliegt nicht der Ewigkeitsklausel. Damit ist die Ehe auch ohne das GG abschaffbar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeitsklausel
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Rasmuss Kroemker auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.07.2008 Beiträge: 387
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(#1345854) Verfasst am: 18.08.2009, 20:32 Titel: |
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Bliss hat folgendes geschrieben: |
Vieleicht mag ich in diesem Punkt altmodisch sein, aber ich halte es sogar für sinnvoll das Ehepartner sofern sie Kinder gezeugt haben zusammenbleiben bis diese sagen wir mal 18 sind und das haus verlassen. |
Ich glaube nicht dass es gut ist, wenn Eltern "nur" wegen der Kinder die Beziehung aufrecht erhalten.
Kinder merken das ganz genau, wenn ihnen da etwas vorgeschaukelt wird.
Dann lieber eine saubere Trennung und Samstag Pa und Sonntag Ma als jahrelang auf heile Welt spielen.[quote]
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1345861) Verfasst am: 18.08.2009, 20:41 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Klar. Nur kann der Staat sich nicht raushalten, wenn nach Beendigung der Partnerschaft unterschiedliche Meinungen zwischen den Ex-Partnern darüber bestehen, wie mit den Dingen verfahren werden soll, die in der Partnerschaft entstanden sind. |
Das ist kein Argument. Einerseits kann man sowas per Vertrag festlegen, andererseits funktioniert so eine Trennung z.B. auch bei unverheirateten Paaren, die sich trennen, ohne das massenhaft mittellose Ex-Partner irgendwo auf der Straße sitzen. |
Man kann bei weitem nicht alles per Vertrag festlegen. Und leider sind auch eheähnliche Gemeinschaften nicht so ohne weiteres aufkündbar.
Zitat: | Eine einvernehmliche Scheidung, die voraussetzt, daß die Ex-Partner in den wesentlichen Punkten übereinstimmen, ist bereits gängige Praxis. |
Wobei immer noch nicht klar ist wofür es überhaupt eine Ehe braucht. Die ist in der jetzigen Form einfach zu einschränkend und zu einseitig ideologisch motiviert. Mit einer Art gegenseitiger Fürsorgegemeinschaft, die x natürliche Personen miteinander eingehen könnten, hätte ich z.B. wesentlich weniger Probleme. [/quote]
Niemand zwingt Dich doch zu heiraten, oder?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1345864) Verfasst am: 18.08.2009, 20:45 Titel: |
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Rasmuss Kroemker hat folgendes geschrieben: | Bliss hat folgendes geschrieben: |
Vieleicht mag ich in diesem Punkt altmodisch sein, aber ich halte es sogar für sinnvoll das Ehepartner sofern sie Kinder gezeugt haben zusammenbleiben bis diese sagen wir mal 18 sind und das haus verlassen. |
Ich glaube nicht dass es gut ist, wenn Eltern "nur" wegen der Kinder die Beziehung aufrecht erhalten.
Kinder merken das ganz genau, wenn ihnen da etwas vorgeschaukelt wird.
Dann lieber eine saubere Trennung und Samstag Pa und Sonntag Ma als jahrelang auf heile Welt spielen. |
Einverstanden.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1345875) Verfasst am: 18.08.2009, 20:55 Titel: |
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Das Problem bei ner Ehe sind die Kinder, und die sind immer noch sozusagen als sowas angesehen wie der Besitz der Ehepartner.
Eine Reform des ganzen Ehequatsches müsste vor allem die Belange der Kinder regeln und bei weitem verbessern.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1345895) Verfasst am: 18.08.2009, 21:18 Titel: |
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Ich könnte die Kritik verstehen, wenn noch das alte Scheidungsrecht existierte. Aber so kann ich das nicht nachvollziehen. Wer sich in der Trennung einig ist, kann die Scheidung unkompliziert haben. Wenn Uneinigkeit besteht, muss es Regeln geben, und eine Stelle, die nach diesen Regeln entscheidet.
Und mit dem Hinweis auf die Belange der Kinder hat Noseman recht. Die langfristige Tendenz geht nach meiner Einschätzung allerdings in diese Richtung.
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1345921) Verfasst am: 18.08.2009, 21:40 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Ich könnte die Kritik verstehen, wenn noch das alte Scheidungsrecht existierte. Aber so kann ich das nicht nachvollziehen. Wer sich in der Trennung einig ist, kann die Scheidung unkompliziert haben. Wenn Uneinigkeit besteht, muss es Regeln geben, und eine Stelle, die nach diesen Regeln entscheidet. |
richtig, die meisten ehen werden im streit beendet, da müssten, wenn es "nur" verträge gäbe, diese eingeklagt werden.
was allerdings nicht zu verstehen ist, dass selbst einnehmliche scheidungen immer noch ewig dauern.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1345928) Verfasst am: 18.08.2009, 21:45 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | was allerdings nicht zu verstehen ist, dass selbst einnehmliche scheidungen immer noch ewig dauern. |
Überlastung des Justizpersonals?
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neinguar Blue Note
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 3088
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(#1345947) Verfasst am: 18.08.2009, 21:55 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Ich könnte die Kritik verstehen, wenn noch das alte Scheidungsrecht existierte. Aber so kann ich das nicht nachvollziehen. Wer sich in der Trennung einig ist, kann die Scheidung unkompliziert haben. Wenn Uneinigkeit besteht, muss es Regeln geben, und eine Stelle, die nach diesen Regeln entscheidet. |
richtig, die meisten ehen werden im streit beendet, da müssten, wenn es "nur" verträge gäbe, diese eingeklagt werden.
was allerdings nicht zu verstehen ist, dass selbst einnehmliche scheidungen immer noch ewig dauern. |
Das liegt, glaube ich, weniger an der Scheidung selbst. Wenn es nur darum geht, gehen einvernehmliche Scheidungen unproblematisch. In die Länge zieht es sich, wenn es Streit um Kohle (Unterhalt, Vermögensauseinandersetzung) oder Kinder (Sorge-, Umgangsrecht) gibt, der im Scheidungsverfahren mitverhandelt wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Scheidung#Verfahren
Aber ich habe keine Statistik über die Verfahrensdauer.
_________________ Woran du dein Herz hängest, das ist dein Gott - Martin Luther -
Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1345948) Verfasst am: 18.08.2009, 21:56 Titel: |
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Ich haette nichts dagegen sowas alternativ zu den traditionellen Varianten ledig, scheidungspleite und bis der Tod Euch... hinzuzufuegen. Alles, was dem Menschen mehr Auswahlmoeglichkeiten gibt, vermehrt seine Freiheit und wird daher von mir begruesst.
_________________ Defund the gender police!!
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1345954) Verfasst am: 18.08.2009, 22:03 Titel: |
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neinguar hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Ich könnte die Kritik verstehen, wenn noch das alte Scheidungsrecht existierte. Aber so kann ich das nicht nachvollziehen. Wer sich in der Trennung einig ist, kann die Scheidung unkompliziert haben. Wenn Uneinigkeit besteht, muss es Regeln geben, und eine Stelle, die nach diesen Regeln entscheidet. |
richtig, die meisten ehen werden im streit beendet, da müssten, wenn es "nur" verträge gäbe, diese eingeklagt werden.
was allerdings nicht zu verstehen ist, dass selbst einnehmliche scheidungen immer noch ewig dauern. |
Das liegt, glaube ich, weniger an der Scheidung selbst. Wenn es nur darum geht, gehen einvernehmliche Scheidungen unproblematisch. In die Länge zieht es sich, wenn es Streit um Kohle (Unterhalt, Vermögensauseinandersetzung) oder Kinder (Sorge-, Umgangsrecht) gibt, der im Scheidungsverfahren mitverhandelt wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Scheidung#Verfahren
Aber ich habe keine Statistik über die Verfahrensdauer. |
neee, es geht zum teil echt um die überlastung der gerichte. selbst wenn überhaupt nix strittig ist, kann so eine scheidung locker knapp zwei jahre dauern.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1345966) Verfasst am: 18.08.2009, 22:21 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | selbst wenn überhaupt nix strittig ist, kann so eine scheidung locker knapp zwei jahre dauern. |
"Locker knapp"? "Eine volle halbe Stunde"?
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1345972) Verfasst am: 18.08.2009, 22:24 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | selbst wenn überhaupt nix strittig ist, kann so eine scheidung locker knapp zwei jahre dauern. |
"Locker knapp"? "Eine volle halbe Stunde"? |
was ist denn das für eine zeitbennenung?
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1345996) Verfasst am: 18.08.2009, 23:03 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Man kann bei weitem nicht alles per Vertrag festlegen. |
Kann war nicht als jetzt bestehende Alternative gemeint sondern als generelle. Im Sinne "Anstatt durch eine Ehe ist eine Regelung durch Vertrag nach entsprechenden Gesetzesänderungen genauso möglich und sinnvoll".
Zitat: | Und leider sind auch eheähnliche Gemeinschaften nicht so ohne weiteres aufkündbar. |
Um die ging es mir nicht, sondern um die hundertausende von Päärchen, die ohne Ehe- oder sonstige eingetragene Gemeinschaft zusammenleben.
zelig hat folgendes geschrieben: | Überlastung des Justizpersonals? |
Stellt sich die Frage warum es bei einer einvernehmlichen Scheidung überhaupt Justizpersonal braucht? Das spricht m.E. klar für eine Überregulierung (außer ich überseh irgendwas).
Nebenbei ist immer noch nicht geklärt warum es eine Ehe überhaupt geben sollte. Was ist ihr Zweck (außer der Konservierung antiquierter Familienstrukturen)?
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1346002) Verfasst am: 18.08.2009, 23:11 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Stellt sich die Frage warum es bei einer einvernehmlichen Scheidung überhaupt Justizpersonal braucht? |
Naja. Die Eheschließung ist ein hoheitlicher Akt mit möglicherweise weitreichenden Konsquenzen. Da scheint es mir nicht unangemessen zu sein, die Scheidung ebenso formal zu handhaben.
Man kann ja selbst ein Grundstück nicht ohne notarielle Begleitung erwerben oder verkaufen.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1346011) Verfasst am: 18.08.2009, 23:36 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | Stellt sich die Frage warum es bei einer einvernehmlichen Scheidung überhaupt Justizpersonal braucht? |
Naja. Die Eheschließung ist ein hoheitlicher Akt mit möglicherweise weitreichenden Konsquenzen. Da scheint es mir nicht unangemessen zu sein, die Scheidung ebenso formal zu handhaben. |
Die Ehe wird vor dem Standesamt geschlossen. Arbeiten da normalerweise Justizbeamte? (Ich weiß es wirklich nicht). Wenn nein: Warum braucht es dann die Justiz und nicht das Standesamt, um die Ehe aufzuheben?
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1346015) Verfasst am: 18.08.2009, 23:46 Titel: |
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Oh. Das kann ich Dir nicht formal erklären. Aber ich stelle mir vor, daß man das in dieser Beziehung mit dem Erwerb und Entzug des Führerscheins, oder mit einer Straftat (hehe) und deren Bestrafung vergleichen kann: Obwohl es die gleiche Sache betrifft, sind je unterschiedliche Qualifikationen vonnöten.
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